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Schwarz-weiß und analog, Teil 98: Söven - Foma 400 Testfilm

Film: Fomapan 400 #1, Kamera: Nikon F601, April 2021

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Regen, Regen, Regen... Im April hätte ich das nicht gedacht, denn da hat eigentlich jeden Tag die Sonne geschienen. Zumindest erinnere ich mich so daran und auf den heutigen s/w-Fotos sieht es auch so aus, als würde es stimmen. Gemacht sind diese Fotos auf dem Fomapan-400-Testfilm, den ich vorgestern schon hier angefangen hatte. Auch die heutigen Bilder gefallen mir wieder sehr gut.

Es war Frühling und so fange ich heute auch mal wieder mit blühenden Baumkätzchen an. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Vor den vielen Löchern im Blätterdach habe ich hier einige hübsche Sechsecke im Hintergrund. Auch der Film macht hier einen einigermaßen guten Eindruck. Das Bild ist halt ansich sehr kontrastarm.


Die Apfelblüten hingegen waren weiter in der Sonne und sind dementsprechend schön kontrastreich. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/500s, f/8.) Bei f/8 ist der Blütenast unglaublich scharf und im Hintergrund haben wir wieder sehr viele hübsche Sechsecke. In den Blättern kann man die Adern sehr gut erkennen, die Auflösung des Films ist dafür also hoch genug. (Wieder gilt: In den originalen Scans kann man das alles besser sehen, aber ich lade jetzt keine Bilder der Größenordnung 9000x6000 Pixel hoch... ;-))

Schafe. Als nächstes gibt es Schafe. Erstmal zwei davon. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/5.6.) Hier war es mal wieder sehr schattig, so fehlt ein wenig der Kontrast. Aber alles in Allem liegt es wohl eher daran, dass ich etwas zu vorsichtig belichtet habe. Die Strukturen im Fell der Tiere kommt gut rüber, aber irgendwie ist es dunkler geworden, als es an dem Tag eigentlich war.


Die nächsten Schafen sind durch den Zaun hindurch aufgenommen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/1000s, f/5.6.) Dadurch, dass wir hier weiße und schwarze Schafe gleichzeitig im Bild haben, ist direkt mehr Kontrast zu sehen. Und der Film bekommt beides recht gut hin: Sowohl in der schwarzen wie auch in der weißen Wolle ist viel Struktur zu erkennen. Die Körnigkeit des Films hält sich auch hier sehr in Grenzen; im Gras kann man es finden, wenn man explizit danach sucht.

Und dann noch ein einzelnes schwarzes Schaf vor ganz vielen unscharfen Hintergrundschäfchen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/4.) Hier kann man im Unscharfen schon etwas mehr Korn erkennen. Insgesamt bin ich bei den drei Schaf-Bildern sehr begeistert von der Leistung den 135mm Nikon-Objektivs.

Pferde sind ja auch immer gern genommen, zum Beispiel das braune hier. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/500s, f/8.) Bei 135mm habe ich mal etwas mehr Hintergrund als sonst mit dem 200er und bei f/8 ist auch der Stall noch sehr scharf. Sämtliche vertretene Graustufen gefallen mir sehr gut, auch hier ist die Körnung eher gering. Sämtliche Drähte des Zauns sind gut zu erkennen und auch beinahe so scharf, wie ich es vom Foma 100 gewohnt bin. Bin also einigermaßen begeistert von dem Film.


Das andere, weiße Pferd habe ich dann ebenfalls noch schnell fotografiert, wenn es da schon rum steht. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/1000s, f/8.) Bei gleicher Blende konnte ich hier eine Stufe schneller belichten, da ich hier etwas mehr Licht in die Szene bekommen habe. Leider ist das Bild etwas schief geraten, sodass das Pferd bergauf grast. ;-) Aber insgesamt gilt das Gleiche, was ich schon bei den vorherigen Bildern bemerkt habe: Film ist gut.

In einer der dunkleren Ecken habe ich dann noch diesen alten Trecker fotografiert. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/5,6.) Der Vorteil beim 400er Film ist es tatsächlich, dass ich solch dunklen Szenen die Blende trotzdem zwei Stufen weiter zu drehen kann. OK, hier wäre natürlich sogar mit dem 100er noch genug Licht gewesen, aber trotzdem finde ich, dieses Foto ist es gutes Beispiel für die höhere Empfindlichkeit: Sehr schöner Kontrast und gute Schärfe. Und außerdem ist das Bild insgesamt auch sehr gut geworden: Der Winkel, in dem der Trecker da steht, ist mir gut gelungen, die leichten Highlights in den Lampen und am Dach gefallen mir ebenfalls, und durch die weit geschlossene Blende ist praktisch das ganze Bild scharf. Eines der besten Fotos auf dem Film, glaube ich.


Auf dem Heimweg habe ich dann noch den üblichen kahlen Baum abgelichtet. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/1000s, f/5,6.) Der Hintergrund ist ein bisschen dunstig, aber Licht und Schatten verteilen sich sehr schön im Bild, finde ich. Noch ein sehr gutes Foto. Landschaft in s/w sieht ja meist etwas traurig aus, aber hier ist wird das schon praktisch zelebriert! ;-)

Und dann war da noch der Bauer, der gerade nach seinem Mist schaute. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Noch ein sehr schönes Bild. Mehr will ich gar nicht dazu sagen. Gefällt mir richtig, richtig gut.


Und zu guter Letzt noch mal den gleichen Trecker, aber direkt davor. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Landmaschinen haben mich ja schon immer fasziniert und dieser schöne, große Trecker macht da keine Ausnahme. Ebenfalls ein cooles Foto und ich erinnere mich dran, dass der Bauer mich angesprochen hat, warum ich denn seinen Trecker fotografiert habe. Einfach nur, weil ich diese großen Landmaschinen einfach faszinierend finde!

Nächstes Mal: Bödingen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 97: Rott - Foma 400 Testfilm

Film: Fomapan 400 #1, Kamera: Nikon F601, April 2021

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Obwohl heute eigentlich ganz gutes Wetter war, habe ich keine Fotos gemacht. Stattdessen habe ich mich mit meinem Bruder auf dem Flohmarkt an der Metro getroffen. War einerseits ganz schön, den mal wieder zu sehen, aber andererseits war es da so voll, dass ich es keine Stunde ausgehalten habe! Meine Güte, wo kommen die Leute alle her? Ich hoffe, die sind alle geimpft, sonst haben wir da den nächsten Super Spreader Event! (In dem Zusammenhang muss ich anmerken, dass die letzten anderthalb Jahre Isolation mir und meiner Abneigung von Menschenmengen in keinster Weise zuträglich war: Sonst habe ich ja nur die Panik geschoben, wenn ich bereits in der Menge gefangen war, jetzt krieg ich ja schon dieses Flucht-Gefühl, wenn ich die Leute nur sehe!)

Wie auch immer, langer Rede kurzer Sinn: Es gibt einen Eintrag aus dem s/w-Archiv. Die Pipeline ist schließlich so lang, dass ich bis zum Ende des Monats eigentlich schon gar keine anderen Artikel mehr verfassen müsste. Außerdem wird es jetzt auch mal etwas interessanter, denn ich habe hier den ersten Fomapan 400 verwendet. Davon hatte ich ja auch mal einfach 10 Stück bestellt - gehen ja weg ;-) -, ohne wirklich zu wissen, wie die sind. Die Rezensionen im Internet können einem ja immer nur so viel sagen. Diesen ersten Test-Film habe ich in der F601 verschossen. Dafür ist er eigentlich nicht unbedingt nötig, denn die Festbrennweiten sind alle lichtstark genug, dass ich selbst bis zum Abend und darüber hinaus noch genug Licht durch die Linsen bekomme, dass ich auch ruhig einen ISO 100 verwenden kann. Stattdessen waren die eigentlich dafür gedacht, wenn ich Kameras teste, die eben nicht so flott unterwegs sind, insbesondere solche mit Zoom-Objektiven, die gut zwei Blenden langsamer unterwegs sind als meine Festbrennweiten. Der Gedanke war hier allerdings, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der ich mich auskenne: Kamera als funktionierend bekannt, Objektive und ihre Eigenarten bekannt, nur eben der Film ist die unbekannte Komponente.

Vorweg: Insgesamt gefällt mir der Film sehr gut. Erstaunlich feines Korn. Deutlicher erkennbar als beim 100er, aber nicht so viel wie ich erwartet hatte. Manche Leute kaufen ja 400er Filme, eben weil sie einen grobkörnigen Film haben möchten; die werden hier vielleicht sogar enttäuscht sein, denn im Gegensatz zu dem abgelaufenen Ilford - den ich auch noch in der Pipeline habe - sieht der Fomapan schon fast langweilig aus. Wenn man es mir nicht sagen würde, unbedingt erkennen, dass es sich hier um einen ISO 400 Film handelt, würde ich nicht. Ansonsten hat das Internet in verschiedenen Quellen behauptet, dass der 400er eher ⅓ bis ⅔ Blendenstufen langsamer ist als das, was auf der Verpackung steht, dass man ihn also eher wie einen ISO 320 oder sogar ISO 250 belichten sollte. Kann ich persönlich jetzt nicht wirklich nachvollziehen: Einerseits entwickel ich nicht selber und bin somit darauf angewiesen, was das Labor mit meinen Filmen treibt; zum anderen denke ich, dass man eine drittel Blende Überbelichtung eh kaum sehen wird - da ich ja meist in Halbautomatik schieße, liegt die Kamera sicher hin und wieder um mindestens so viel daneben, weil in der Szene gerade mehr hell oder mehr dunkel drin ist und ich vielleicht lieber die Spot-Messung hätte benutzen sollen. Wenn man selber Abzüge herstellt, kann ich das vielleicht noch glauben, dass das dann einen Unterschied macht; meine laborentwickelten Negative, die ich nachher scanne und mit GIMP nachbearbeite, scheint es kaum zu stören, dass ich sie mal eine oder zwei Blendenstufen daneben belichte. (Das Einzige, was mich bei der Laborentwicklung hin und wieder stört, sind die Flecken und Streifen, wenn der Techniker nicht richtig geschüttelt oder gespült hat! So auch auf diesem Film.) Allerdings habe ich noch keine Abschließende Meinung zu dem Thema entwickelt, vielleicht gibt es ein Fazit im letzten Artikel dieser vierteiligen Serie zum ersten Film.

Und mit diesem sehr langen Vorwort, hier sind die Fotos: Als erstes haben wir hier ein hölzernes Windrad, gegen die tiefstehende Sonne, mit Fleck oben im Himmel. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/11.) Interessant: Im Himmel kann man gut das etwas grobere Korn erkennen. Gut: Das Highlight an der Mühlenachse blutet nicht aus. Nicht ganz so gut: Die schwarzen Stellen sind nicht wirklich pechschwarz. Ansich ist dieser erste Testschuss relativ kontrastreich und erfüllt meine Erwartungen ziemlich genau.

Die Kirche in Rott hat auf der linken Seite ebenfalls kleinere Flecken und einen hellen Streifen, der aber meiner Meinung aus der Entwicklung stammt und nicht aus dem Filmmaterial. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) (Es handelt sich eigentlich um das erste Bild, ich hab die beiden getauscht, weil ich gerne das hochkante in der Mitte habe.) Die abendliche Sonne wirft schöne Schatten über das Dach, die Auflösung des Filmmaterials reicht für die einzelnen Backsteine im Gebäude selber und das Rauschen im Himmel ist erstaunlich gering für einen ISO 400 Film und auch die einzelnen Wölkchen sind alle erkennbar. Die Struktur in den Gebüschen vor der Kirche geht etwas im Dunkel unter, aber das kenne ich ja schon vom ISO 100 Foma.


Die direkt von der Sonne beschienenen Bretter und Zweige des Brombeerbusches (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) zeigen, was der Film mit viel Licht macht: Viele Strukturen in den Brettern, die rostigen Nägel an deren oberen Rand sowie die Vogelkackeflecken daneben kommen gestochen scharf rüber. Wieder etwas Korn-Rauschen im Himmel, aber nicht unangenehm viel; im dunkleren, unscharfen Feld im Hintergrund verliert sich die Körnung praktisch total. Insofern, vielleicht sollte man den Film doch etwas überbelichten? Ich weiß es noch nicht. Übrigens auch vom Bild her ein interessantes Foto.

Ein einsames weißes Pferd auf der Weide. (Nikkor AI 200mm, 1/500s, f/5,6.) Sehr schönes Licht- und Schattenspiel auf der Weide hinter dem Pferd. Die Sonne filterte durch eine Hecke aus höheren Büschen und kleineren Bäumen am Feldrand hindurch. Das Tier selber perfekt belichtet, aber vielleicht etwas unscharf. Viel Kontrast. Gutes Bild. Und auch der Film macht mir hier keine Sorgen.


Aus der anderen Richtung habe ich dann beide Pferde, die hier am Grasen waren, auf ein Bild bekommen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/2,8.) Habe bewusst die Blende weit offen gelassen, um etwas Überbelichtung zu provozieren. Trotzdem sind die Pferde etwas dunkel geblieben, da hätte eine Blendenstufe langsamer nicht geschadet. Zur Beurteilung des Filmmaterials aber vielleicht gar nicht so schlecht: Weder in den dunklen noch in den mittleren Graustufen gibt es allzuviel Rauschen, die Körnung wird wieder erst im Himmel sichtbar. Die weiße Wand des Hauses hingegen zeigt praktisch gar kein Korn und ist somit komplett durchbelichtet.

Der krumme Nagel im Zaun war einfach zu witzig, als dass ich ihn nicht fotografiert hätte. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Bei Nahaufnahmen, bei denen man im allgemeinen ja auch eher größere Blendenzahlen wählt, ist ein 400er Film meist auch keine falsche Idee. Hier war allerdings noch sehr viel Licht der untergehenden Sonne vorhanden. Insgesamt ein schönes Bild, das uns zum Filmmaterial aber nichts Neues sagt.


Anders sieht es mit dem Tränken-Anhänger aus, der hinter den Bäumen hervor lugte und leicht im Schatten stand. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/250s, f/2,8.) Hier kann der Film mal richtig zeigen, was er kann. Ich finde, er zeigt ausreichend Kontrast in dieser schattigen, doch eher kontrastarmen Szene; und trotzdem ist der auf den im Vordergrund gespannten Draht fallende Sonnenstrahl nicht zu sehr überbelichtet, die dunklen Stellen im Geäst nicht zu dunkel. Insgesamt ein recht ausgewogener Eindruck, den der Film hier hinterlässt.

Ein weiteres Bild aus dem tiefen Schatten ist das Abflussrohr des Baches, der hier durchs Tal fließt. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/60s, f/2.) Auch hier kommt erstaunlich viel Kontrast heraus, obwohl praktisch kaum direktes Licht in die Szene fällt. Gut, das Motiv ist jetzt leider auch nicht ganz so interessant geworden, wie ich das gehofft hatte. Aber da kann der Film ja nichts dafür, dass ich hin und wieder *hust* auch mal Müll produziere! ;-)

Der Jagdhochstuhl ist in der Beziehung schon wieder etwas spannender, wenn er einen auch nicht vom Hocker reißt. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/4.) Insgesamt sehr scharfe Szene mit wenig Unschärfe; bei der Blende und Entfernung der Objekte aber auch kaum zu erwarten. Licht und Schatten sind sehr ausgewogen. Brauchbares Bild, gut belichtet, keine größeren technischen Mängel. Nur eben spannend ist es nicht, bis auf das Licht- und Schattenspiel der goldenen Stunde.


Der Heukubus auf der schwarzen Plastikplane direkt gegen den (vergleichsweise) gleißenden Himmel ist schon eine Herausforderung gewesen, was die Belichtung angeht. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Die Spotmessung des Kubus hat aber ein gutes Resultat geliefert, was ja nicht immer der Fall sein muss. Die Plane sieht jedenfalls richtig gut aus, der Kubus selber mit den Flecken von Hell und Dunkel hat auch eine gewisse Stimmigkeit. Einzig die unscharfen Vordergrundblätter oben werden vom hellen Himmel etwas überstrahlt. Der Himmel zeigt praktisch gar kein Korn mehr, so stark durchbelichtet wurde er. Trotzdem sind die Übergänge zwischen hell und Dunkel an der Planengrenze praktisch fehlerfrei und ohne Überstrahlung; das 50mm macht bei f/4 im Allgemeinen ja auch sehr scharfe Bilder und der Film scheint hier keine größeren Probleme zu haben, das auch korrekt festzuhalten.

Am Ende sind wir dann zur Rotter Kirche zurück gekehrt, denn hier hatten wir ja geparkt. (Nikkor AF 20mm, 1/250s, f/4.) Hier habe ich mal ein richtiges Weitwinkel-Foto gewagt und bin selber erstaunt, dass es nicht mal so schlecht geworden ist. Auch wenn es jetzt schon - kurz vor Sonnenuntergang - etwas dunkler in den Schatten wurde, die einzelnen Backsteine sind noch immer hervorragend zu erkennen. (Im Originalscan allerdings besser als in dieser herunter gerechneten Version für das Internet. Darf man ja nicht vergessen, dass die Scans ein Vielfaches an Details zu bieten haben, sogar bei meinem alten Gammelsscanner!) Der Baum hat auch noch gut Struktur in der Rinde, ebenso die Hecke. Der Graustufenverlauf im Himmel geht sehr gleichmäßig von Statten; auch hier habe ich nichts zu meckern.

Erstes Fazit: Ein durchaus brauchbarer Film. Ob man ihn jetzt etwas überbelichten sollte, sei jedem selber überlassen. Angeblich soll man die meisten (günstigen) Filme ja etwas mehr belichten, aber bisher bin ich mit dem Standard eigentlich immer ganz gut gefahren.

Nächstes Mal: Bilder aus Söven.

RMC Tokina 35-70mm 1:4

Was war noch im Paket mit der FE10? Ein weiteres Zoom-Objektiv für Nikon-F-Bajonett: Ein RMC Tokina 35-70mm 1:4. Dieses hier ist allerdings nicht so gut erhalten wie das Kit-Nikkor, das ich gestern vorgestellt habe. Ich mein, von außen sieht es eigentlich ganz OK aus, wenn man mal von der Beule unten absieht, die ich erst mal wieder gerade gedängelt habe.


Es hat aber noch ein paar andere Probleme: Offenbar hat es auf größte Blendenöffung aufgezogen jahrelang herum gelegen, die Feder ist scheinbar etwas ausgeleiert. Scheint ein Problem bei Tokina zu sein, denn das gleiche Problem habe ich ja mit dem 35-70 für die Olympus. Entweder das, oder es liegt am vielen Öl auf den Blendenlamellen. Ich habe die Kamera jetzt auf 1s Spiegelvorauslösung gestellt, dann hat die Blende genug Zeit zu reagieren. Ohne bekomme ich bei jeder Blende außer offen überbelichtete Bilder. Zudem schlägt der Zoomring "unten" schon etwas vor 35mm und "oben" auch vor den 70mm an. Werde also so oder so nicht drum herum kommen, das mal auf zu machen.

Außerdem stimmt da was mit dem Fokus-Ring nicht: Die Unendlich-Einstellung erreiche ich bereits bei ca. 2,20 Meter, alles darüber hinaus ist schon wieder unscharf. Hat hier vielleicht jemand dran rum gespielt, um mit einem Adapter auf einer Nicht-Nikon damit arbeiten zu können? Kann aber eigentlich nicht sein, denn der minimale Fokus von 60cm stimmt, also zumindest ungefähr. Hatte das Teil vielleicht schon mal jemand offen und hat es wieder falsch zusammen gesetzt? Ich habe keine Ahnung...

Aber trotzdem, hier ein paar Test-Fotos: Der Vorteil an durchgängig f/4 ist, dass ich zumindest schon mal nicht nachrechnen muss, was denn jetzt die effektive Blende ist, wenn ich am Zoom-Ring drehe. Offenblende ist eben durchgängig f/4. Das ist jetzt im Weitwinkel-Bereich nicht so viel schlechter als die f/3,5 des besagten Nikkors, bei 50mm ist es etwa gleich und im Zoom ist es sogar eine halbe Blende besser. Das ändert aber nichts daran, dass die Bildqualität hier auch eher auf der fragwürdigen Seite ist.


In den drei Kuhweid-Bildern sieht man bei jeder Zoom-Stufe, dass die Ecken dunkler sind als die Mitte, am Wenigsten noch bei 70mm. Die Schärfe hingegen ist erfreulich gut, obwohl der Fokusring seltsam ist. Wie man sieht, ich habe diese Testbilder auch am gleichen Tag und bei gleichem grauen Himmel gemacht wie die für das Nikkor. Sogar die Schnecke saß trotz ihrer unglaublichen Geschwindigkeit noch mehr oder weniger an der gleichen Stelle! ;-) Im direkten Vergleich gefallen mir die Farben beim Tokina etwas besser. Die Rose ist bei f/8 und dementsprechend scharf, hat dafür aber irgendwie einen grauen Schleier im Hintergrund; hier gefiel mir das Nikon-Objektiv besser.


Mit der Lilie habe ich dann noch einen weiteren Zoom-Test bei nahen Entfernungen gemacht, um mal zu sehen, wie es da so bei f/8 aus sieht. Im Weitwinkel-Bereich kaum noch Abschattungen in Richtung der Ecken und auch praktisch keine Verzerrungen. Die Naheinstellgrenze ist mir etwas zu weit weg. Ich müsste tatsächlich mal nachmessen, ob das tatsächlich 0,6 Meter sind oder ob der Fokusring nicht doch falsch montiert ist.


Und zum Schluss noch mal die Canna mit einer Blenden-Serie: f/4 - f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16 - f/22. Hier ist f/4 durchaus benutzbar und gibt auch noch ein kleines bisschen Bokeh. Eine Blende mehr und ich habe den Eindruck, das Objektiv wird kaum noch schärfer.


Normalerweise gibt es am Ende immer ein Fazit, aber heute spare ich mir das erst mal, bis ich zumindest die Probleme mit der Blende gefixt habe. Den dazu passenden Eintrag gibt es bereits morgen, denn ich muss die ganzen auf Halde produzierten Artikel jetzt langsam mal los werden! ;-) Nur soviel vorweg: Ein Provisorium, dass zwar funktioniert, aber so sicher nicht bleiben kann!

Nikon FE10

Wiedermal habe ich zugeschlagen, als ein interessantes Päckchen Nikon-Technik vorbei kam. In diesem hier war eine einigermaßen gut erhaltene FE10 drin. Ich bin mir nicht sicher, aber ich gehe davon aus, dass das Zoom-Nikkor, das da vorne drauf klemmt, das passende Kit-Objektiv ist, da es bis auf die erste Stelle die gleiche Seriennummer hat.


Die Rückwand war sehr matschig, wie das bei diesen alten Gummierungen nun mal leider öfter so ist. Mit etwas Alkohol habe ich die oberste Schicht abgerubbelt, jetzt kann man sie wieder anfassen, ohne dass man fest klebt. Dafür ist der Glanz dann leider auch weg und das Ganze sieht etwas matt aus. Egal, Hauptsache, man kann das gute Stück benutzen.

Es handelt sich im Nikons letzte semi-manuelle Kamera: Fokussiert wird völlig manuell, nur mit Hilfe eines Schnittbild-Suchers, aber es ist ein Belichtungsmesser eingebaut und man kann einen Automatik-Modus benutzen, der die passende Zeit zur gewählten Blende vorgibt. (Zeitautomatik.) Nur die FM10, die gar keine Automatik hatte, wurde länger verkauft, wenn es um diese Art von Back-To-Basics-Kameras geht.

Der Witz ist: Das Teil wurde von Cosina im Auftrag von Nikon gebaut. Zumindest behauptet das das Internet. Verkauft wurde sie bis seit Mitte der 1990er und bis in die frühen 2000er. Ich habe keine Ahnung, von wann dieses Modell stammt. Angeblich waren diese günstigen und mehr oder weniger manuellen Kameras eigentlich für den Dritte-Welt- und Schwellenländer-Markt gedacht, aber gerade die FE10 und die FM10 haben eine gewisse Anhängerschaft in den Industrieländern gefunden, eben weil sie so back-to-basics sind.

Nachdem ich sie etwas länger benutzt habe - habe bereits zwei Filme damit verschossen - kann ich das auch durchaus nachvollziehen: Mit der schnellsten Belichtungszeit von 1/2000s ist sie sehr flott unterwegs, im Automatik-Modus kann sie bis zu 8s lang belichten, auch wenn man manuell am Rad nur bis zu 1s einstellen kann. Außerdem gibt es eine Abblendtaste, die ich bei so manch anderer günstigen Kamera schwer vermisse. Und oben drauf gibt es - für die eher künstlerisch veranlagten Fotografen - sogar die Möglichkeit, vor dem Betätigen des Spann-Hebels die Transportrolle auszukuppel, was Doppel- und Mehrfach-Belichtungen möglich macht. Der Sucher ist auch schön hell und vor allem ist die Mattscheibe riesig: Wenn ich die Brille auf habe und nicht mit dem Auge bis direkt ans Okular ran kann, sehe ich gar nicht alles. Der Schnittbildsucher ist auch einigermaßen präzise, aber auch da ist das größte Problem meine immer schlimmer werdende Blindheit.


Natürlich ist nicht alles nur eitel Sonnenschein: Z.B. braucht man leider immer geladene Batterien (2x LR44 tun es hervorragend), denn ohne löst sie nicht aus. Der Verschluss ist nämlich elektronisch gesteuert. Andererseits halten die Batterien wahrscheinlich eine halbe Ewigkeit, wenn man sie vor der Lagerung der Kamera immer brav wieder aus der Halterung nimmt. Andere Negativ-Punkte sind die insgesamt etwas plastik-lastige Verarbeitung: Hier wurde tatsächlich an allem gespart, außer Bajonett und Verschluss ist hier glaube ich alles aus Plastik. Ach ja, und wenn es Abends langsam etwas dunkler wird, kann man zwar hervorragend die Belichtungszeit-Anzeige-LEDs sehen, die leuchten schließlich, aber die Skala daneben liegt im Dunklen. Das kommt sogar schon teilweise in dunkleren Ecken tagsüber vor. Ist jetzt kein Beinbruch, andere Kameras, die diese Technik verwenden, haben ähnliche Probleme. Aber ich wollte es erwähnt haben.

Was das (Kit?) Objektiv angeht, frage ich mich, ob das überhaupt von Nikon gebaut wurde, oder ob das auch eine Aufragsfertigung ist. Würde ja Sinn machen, wenn das auch von Cosina stammen würde. Es steht allerdings tatsächlich "Zoom-NIKKOR" drauf. Jedenfalls wiegt es gefühlt weniger als mein 135mm E Objektiv und besteht wahrscheinlich auch zu 90% aus Plastik, wenn man das Glas mal raus rechnet. Aber es funktioniert. Mehr zum Objektiv später in einem separaten Artikel.

Apropos, was Objektive angeht: Sämtliche meiner AI, AI-S, AF (-D, -S, -whatever) Objektive funktionieren; letztere natürlich nur manuell, aber das ist ja logisch. (Das G ohne Blendenring scheidet natürlich aus.) Wobei ich glaube, dass der Schnittbildsucher mit den AF-Objektiven ein gaaaanz kleines Bisschen daneben liegt, also wirklich nur minimal. Zumindest sah das auf dem ersten Film so aus, der zweite ist noch auf dem Weg in die Entwicklung. (Wer aufmerksam mit liest, weiß jetzt, dass es sich dabei um den Kodak Gold 200 handelt, den ich zum Trekdinner in den Rheinauen verschossen habe.)

Mit im Paket war auch neben dem Zoom noch eine schwarze Ledertasche, aber die muss ich erst mal gründlich lüften, die müffelt etwas; die hat wohl jemand mit Glasreiniger-Spray abgewischt. (Zusätzlich war da noch mehr drin, aber das gehört auch in einen eigenen Artikel.)


Fazit: Sehr spannende Kamera. Einerseits modern, kaum 20 Jahre alt, das ist bei meiner Sammlung ja wirklich noch jung. Erstaunlich, dass man meine D100 ungefähr zeitgleich kaufen konnte! Andererseits komplett manuell benutzbar, wenn man mal vom Zwang zu Batterien absieht. Mit dem Kit-Objektiv ist diese Kamera zudem so leicht, dass man glatt vergessen könnte, dass man sie überhaupt dabei hat. Allerdings habe ich mich mittlerweile so an Festbrennweiten gewöhnt, dass ich eher das 50mm E drauf mache und vielleicht noch zusätzlich das 135er und irgendeines der Weitwinkel mitnehmen würde. Insgesamt hat es mir jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, mit dieser Kamera Bilder zu schießen!

Schwarz-weiß und analog, Teil 96: Troisdorf - 135mm-Testfilm

Film: Fomapan 100 #22, Kamera: Olympus OM-10, April 2021

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So, es wird mal Zeit die restlichen Bilder vom Test des Zuiko 135mm zu veröffentlichen. Da ich heute den ganzen Tag damit zu gebracht habe, der Mutter den Rasen zu mähen und das überhängende Grünzeug abzumurksen, trifft sich das ganz hervorragend, denn zu was anderem wäre ich gerade eh nicht mehr in der Lage. Vor allem, weil ich schon wieder einen Film aus der Entwicklung geholt habe, der sich dann demnächst wieder hinten in die Pipeline einreiht. (Wobei mir auffällt, dass ich die Navigations-Links auch mal endlich einbauen müsste, aber da mache ich nur Fehler, wenn ich das heute machen würde.)

Das erste Bild heute: Am Troisdorfer Krankenhaus habe ich mal wieder das Kreuz auf der Kapelle mitgenommen. (Zuiko 135mm, 1/125s, f/8.) Habe mal extra eine ziemlich große Blendenzahl genommen, es war schließlich hell und ich habe mir gedacht, es wäre auch mal was, einen scharfen Hintergrund zu habe. Hat, wie man sieht, auch hervorragen geklappt. Hätte noch einen Millimeter weiter zur Seite gehen müssen, dass das Kreuz mittig im Fenster dahinter gelegen hätte, damit es sich besser abhebt. Aber auch so sieht es ganz gut aus, wenn auch ein kleines bisschen schief, mal wieder. Insgesamt richtig schön scharf und mit dem Gebüsch dahinter auch ganz gut zusammen gesetzt.


Aus etwas größerer Entfernung habe ich dann die Parkplatzbeleuchtung vor dem Krankenhaus abgelichtet, dieses Mal mit einer Blende weiter offen. (Zuiko 135mm, 1/1000s, f/5,6.) Gefällt mir extrem gut , dieses Bild. Deswegen muss ich auch nicht viel dazu sagen. Das Gebäude im Hintergrund hätte noch etwas weiter nach rechts ragen könne, aber passt auch so.

Ansonsten war an jenem Tag gegen Ende April gerade Sperrmüll, weswegen ich den natürlich auch direkt fotografiert habe. (Zuiko 135mm, 1/250s, f/4.) Des einen Sperrmüll ist des anderen Motiv! ;-) Hier habe ich blendenseitig etwas experimentiert, indem ich mal nicht auf f/3.5-Offenblende runter gegangen bin, sondern den halben Klick für f/4 genommen habe, den es gar nicht wirklich gibt. Scheint recht gut funktioniert zu haben. Ansonsten, was manche Leute so weg werfen: Teppiche mit fragwürdigem Muster zum Beispiel! :-D ;-)


Knapp daneben standen dann noch gestapelte Stühle in der Sonne. (Zuiko 135mm, 1/500s, f/5,6.) Sahen wirklich nicht mehr so gut aus, kann ich verstehen, dass die bei diesen Sitzflächen in die Tonne gewandert sind. Aber als Motiv machen sie sich ganz gut, besonders mit den richtig kräftig überstrahlten Highlights, die sich so richtig tief in den Film gebrannt haben. Gutes Foto. Auch wieder etwas schief, weil ich dafür so weit runter in die Knie gegangen bin.

Immer zwischendurch muss man ja auch mal das Objektiv wechseln, besonders wenn sich wie hier am Mahnmal das Weitwinkel anbietet. (Makinon 28mm, 1/1000s, f/2,8.) Bei Offenblende habe ich sogar ein ganz kleines Bisschen Unschärfe in den Hintergrund bekommen. Das Auto stört etwas, aber insgesamt sieht das Bild doch ganz gut aus. Vor allem so als Symbol-Kontrast zum Teppich da oben! ;-)


Wo ich gerade dabei war, Steine zu fotografieren, habe ich dann gleich noch mal das Tele drauf gemacht und dieses Gesicht fotografiert. (Zuiko 135mm, 1/1000s, f/3,5.) Leider etwas unscharf, denn ich habe mit dem Schnittbildsucher genau auf die Kante gezielt gehabt zum Scharfstellen und bei der offenen Blende ist die Tiefe nicht groß genug gewesen. Wie man sieht, die Kante ist auch messerscharf geworden. Mein Fehler. Kommt in den besten Fotografenfamilien vor! Aber dafür mache ich ja auch eigentlich diese Experimente, damit ich nachher weiß, wie sich die Objektive tatsächlich im realen Einsatz verhalten.

Dann war gerade noch der Mensch mit dem fahrbaren Rasenmäher unterwegs und ich habe mir gedacht, das gibt doch auch ein Motiv an; vor allem ist es ein Schnappschuss, da kann ich mal testen, ob ich dass so schnell auch trotz Blindheit und minutenlangem Herumfummeln am Fokusring tatsächlich scharf bekomme! (Zuiko 135mm, 1/1000s, f/5,6.) Vorsichtshalber etwas abgeblendet. Hat sogar fast geklappt. Nur scheint es mir fast so, dass der Mäher so stark vibriert hat, dass er trotz der minimalen Belichtungszeit, die diese Kamera kann, noch verwackelt ist. Kann ich mir ja eigentlich nicht vorstellen, aber das Nummernschild sieht in der Tat etwas verzittert aus...


Und zu guter Letzt noch mal das Weitwinkel, um diesen Grenzstein mit abgeblühten Narzissen mit zu nehmen. (Makinon 28mm, 1/500s, f/4.) Gegen das Licht und fast auf dem Boden liegend ist das wirklich ein Experimentalfoto, dementsprechend schief und falsch belichtet ist es auch. Wir merken uns: Gegen das Licht manuell eine Blende korrigieren! Und die Kamera mal gerade halten lernen! ;-)

Nächstes Mal: Mal ein anderes Filmmaterial, nämlich den ersten Fomapan 400, den ich mal testen wollte, für die Objektive, die nicht ganz so lichtstark sind. Die Motive sind hingegen die üblichen: Bilder aus Rott.