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Schwarz-weiß und analog, Teil 213: Mit dem Pete durch Marialinden

Agfa APX 100 #1, 12. November 2022
  • Olympus OM-2 sp, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 10:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (4.+5.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Nachdem wir Overath unsicher gemacht hatten, haben wir uns danach noch nach Marialinden durchgeschlagen, weil wir noch ein paar Bilder auf den Filmen frei hatten, die unbedingt weg mussten - schließlich wollte ich dem P ja auch noch zeigen, wie man denn so einen Film entwickelt. ;-)

Mein erstes Motiv an diesem neuen Standort war natürlich die namensgebende Maria (mit Kind), die hier vor der Kirche steht und erstaunlich normal guckt. (Manuell/Spot, 1/500s, f/3,5, Zuiko 135mm.) Normalerweise schaut die Gottesmutter immer so ein bisschen entrückt aus der Wäsche, während sie hier stolz das Kind präsentiert. Scheint sich auch um eine etwas modernere Darstellung zu handeln, wenn ich mir das so anschaue. Gut gefällt mir jedenfalls das unscharfe Kirchenfenster im Hintergruund, das dem Bild eine gewisse Tiefe gibt, sowie das Spiel von Licht und Schatten in ihrem Gesicht. Es war ja auch schon ein bisschen später am Abend, die herbstliche Sonne stand entsprechend schon ein bisschen tiefer, auch wenn die goldene Stunde noch nicht ganz begonnen hatte.


Einen Überblick über die Kirche bekommt man am Besten mit dem Weitwinkel. (1/60s, f/11, Makinon 28mm.) Habe hier mal so richtig weit abgeblendet, um alles im Bild scharf zu bekommen, vom Ast am oberen Rand über die Marien-Stautue (s.o.) und die Fahnenmasten bis hin zur Kirche, dem eigentlichen Motiv. Hat soweit auch gut funktioniert. Das Bild ist zudem sogar fast gerade, was mir bei Weitwinkelaufnahmen ja eigentlich nie gelingt. ;-) Ansonsten ist es leider ein bisschen langweilig. Technisch einwandfrei, also, aber ohne das gewisse Etwas. Schade.

An der weißen Katze im Vorgarten konnte ich nicht einfach so vorbei gehen. (Manuell/Spot, 1/500s, f/3,5.) Die hat uns geanz genau beobachtet, was wir da gemacht haben, als wir um die Kirche geschlichen sind. Viel näher hat sie mich leider nicht ran kommen lassen, aber selbst mit dem kleinen Portrait-Tele ging es gerade noch so. Hübsche Mieze. Leider ist die Körnung ein bisschen sehr stark, von der Schärfe her hätte ich sie sonst durchaus noch ein bisschen vergrößern können. Die Belichtungssituation in der schattigen Ecke war allerdings auch nicht ganz einfach. Hätte ich doch noch auf 1/250s runter gehen sollen oder wäre sie dann überbelichtet und man hätte keine Details mehr im Fell sehen können? Man weiß es nicht...

Hinter der Kirche hängt natürlich ein Jesus, den ich auch direkt mitgenommen habe. (Manuell/Spot, 1/60s, f/3,5, 135mm.) Erstaunlich, dass ich hier nicht verwackelt habe. Aber tatsächlich ist der ganze Kopf perfekt scharf. Die Belichtung stimmt auch ziemlich genau, sodass ich hier wirklich nichts falsch gemacht habe. Gutes Bild, bei dem mir besonders die Flecken auf seiner Schulter gefallen, die dem ganzen eine gewisse Struktur geben.


Für den Lindenhof habe ich dann wieder das Weitwinkel genommen. (1/250s, f/5,6, 28mm.) Aus dieser Perspektive wird das schöne alte Fachwerkhaus dadurch schon ziemlich in die Länge gezogen. Hat aber was, diesen typischen Weitwinkeleffekt halt. Das hatte ich ja hauptsächlich mit dem Geländer im Vordergrund versucht, das durch diese Position schon ziemlich durchgebogen erscheint. Leider hebt es sich nicht genug vom Hintergrund ab, vor allem, weil ich mir selber ein bisschen viel Schatten geworfen habe. Aber macht nichts, trotzdem ein Bild, das ganz hübsch geworden ist.

Auch das Straßenschild habe ich geweitwinkelt, um es prominenter aus dem Hintergrund heraus zu holen. (1/250s, f/5,6, 28mm.) Dafür musste ich quer in die Hecke einsteigen, was etwas kratzig war, aber man muss nun mal für seine Kunst ein bisschen leiden, sonst wird das einfach nichts. Gefällt mir sehr gut, das Bild. Ist jetzt nicht das Beste auf der Rolle, aber es hat was. Wenn ich noch einen Schritt näher ran gekommen wäre, wäre es noch besser, aber ich hatte einfach keine Leiter dabei! ;-)

Die alte, englische Telefonzelle, die jetzt ein Bücherschrank ist, stand leider ein bisschen sehr im Schatten und ist daher etwas kontrastarm. (1/500s, f/1,8, Zuiko 50mm.) Zudem hat das mit der Hintergrundunschärfe trotz Offenblende leider gar nicht so richtig funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Und dann ist mir das Rad auch noch an der rechten Seite aus dem Bild gerutscht. Man merkt, wenn ich so viel zu mäkeln habe, dass das nicht unbedingt mein Favorit ist. ;-) Insgesamt ist es auch etwas überladen und das Auto im Hintergrund stört doch gewaltig. Nee, muss ich noch mal versuchen, wenn ich nochmal in die Gegend komme.


Die Krone über dem "Telephone"-Schriftzug ist hingegen ganz gut geworden. (1/500s, f/4.) Der Hintergrundbaum ist schön unscharf, der Vordergrund mit seinem noppigen Anstrich über dem rauen Metall hingegen kommt gut zur Geltung. Etwas schief, aber das macht hier nicht so viel aus, im Gegenteil. Schönes Bild.

Das nächste Bild ist etwas experimenteller: Flugzeug und Kondensstreifen zwischen den beiden Türmen der Kirche und dazu die sich kreuzenden Strahlen der Stromleitung. (1/1000s, f/4, 50mm.) Das Ergebnis ist auf jeden Fall schon mal interessant, so viel steht fest! Sehr geometrisch, wenn ich das mal so sagen darf. Mit dem 50mm ist das Flugzeug natürlich viel zu klein, als dass man es noch so richtig erkennen könnte, aber das verstärkt nur den Eindruck, als würden die Kondensstreifen aus dem Nichts am Himmel erscheinen. Der ziemlich einheitliche Himmel rauscht relativ viel, das hat mich etwas erstaunt. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass auch dieser Film das Adonal nur bedingt mag; wenn das wirklich ein Kentmere-ähnliches Material sein sollte, hatte ich zu dem Thema ja schon mal was gesagt. Allerdings stört mich das relative grobe Korn in diesem Film nur bedingt, es passt eigentlich ganz gut zu der Abendstimmung und den Motiven, die ich hier eingefangen hatte.


Mit der schnellsten Belichtung, die mir an der OM-2 zur Verfühung steht, habe ich dann noch schnell das Wasser in seiner Fallbewegung aus dem Hahn heraus in der Zeit eingefroren. (1/1000s, f/2,8, 50mm.) Man kann ziemlich gut sehen, wo die Eigenbewegung dann aber doch zu schnell wird und die Bewegungsunschärfe beginnt. Schon erstaunlich, wie stark die Gravitation ist! ;-) Trotzdem: Insgesamt ein etwas durchwachsenes Bild. Während mir das eigentliche Motiv ganz gut gefällt, geht im Hintergrund einfach noch zu viel ab. Besonders dieses Vorfahrt-Achten-Schild in der Bildmitte stört mich doch sehr.

(Bild #36 fehlt übrigens, weil ich da den P. vor die Linse genommen habe und der muss ja jetzt nicht unbedingt ungefragt im Internet auftauchen. ;-))

Neben dem Brunnen stand dann noch die Ladesäule, und weil ich gerne mit uralter Fototechnik neumodischen Kram fotografiere, von dem nicht mal zu träumen war, als die entsprechende Kamera entwickelt wurde, habe ich auch hier mal kurz zugeschlagen. (1/250s, f/2,8, 50mm.) Warum bekomme ich eigentlich gerade Lust auf einen Orangensaft? Hm. :-D Aber mit der flechtenbewachsenen Natursteinmauer im Hintergrund eigentlich ganz witzig und die Kirche im Hintergrund sieht fast schon rein kopiert aus, weil sie so überbelichtet und unscharf ist. Wenn es jetzt noch gerade wäre. Ach ja, und am linken Rand kann man sehen, dass ich mal wieder unbedingt noch ein Bild auf den Film quetschen musste, obwohl er eigentlich schon zu Ende war! ;-) Dass das nicht allzu schlimm ist, liegt daran, dass am Rand im nächsten Bild sehr viel Schatten vorhanden ist.


Warum habe ich dieses letzte Bild auf der Rolle dann auch noch mit "Briefkasten" betitelt? (Unbekannte Belichtungswerte, 50mm.) Na, wenn man ganz genau hinschaut, findet sich im tiefen Bokeh am linken Rand ein ebensolcher. Lässt mich vermuten, dass ich hier praktisch mehr oder weniger die Offenblende verwendet habe, so unscharf, wie der geworden ist. Der Bereich, in dem die Blätter scharf geworden sind, ist nämlich auch relativ gering. Und, hat es sich gelohnt, dieses letzte Bild noch auf den Film zu quetschen? Hmnja, nicht wirklich. So spannend, wie ich es gehofft hatte, ist es nämlich nicht geworden. Hätte wohl doch etwas mehr abblenden müssen, um den Hintergrund besser herausgearbeitet zu bekommen.

Nächstes Mal: Der Testfilm aus der Icarex 35S mit seinen vielen, vielen Überlappungen, weil der Foma wohl fester gewickelt ist, als die Aufwickelspule mitmachen will. Hatte ich zu dem Problem schon was gesagt? Wenn nicht, hole ich das nach, sobald es relevant wird.

Schwarz-weiß und analog, Teil 213: Mit dem Pete durch Overath

Agfa APX 100 #1, 12. November 2022
  • Olympus OM-2 sp, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 10:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (4.+5.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Vor langer, langer Zeit, damals, vor Corona, als wir noch alle naiv waren, hatte mal der Pete seine geerbte OM-1 mitgebracht und ich habe da ein paar Fotos von gemacht und die ein bisschen vorgestellt. Damals schon hatten wir gesagt: "Irgendwann machen wir mal Fotos!" Und *zack*, keine drei Jahre später haben wir das tatsächlich gemacht! Er hat im Drogeriemarkt zwei Agfa APX 100 mitgenommen und ich meine OM-2 SP und wir beide haben in Overath ein kleines Olympus Shoot-Out gemacht. Mögen die besseren Bilder gewinnen! ;-)

Kleiner Spoiler: Der Agfa APX hat sich als relativ stabiles Material erwiesen, das man durchaus auch mal benutzen kann, wenn einem die eigenen Filme ausgegangen sind und man nur eine Drogerie in der Nähe hat, um Nachschub zu besorgen. Mit irgendwo zwischen 5 und 6 Euro für einen 36er sind die auch gar nicht so teuer. Angeblich - man soll ja nicht alles glauben, was man im Internet so liest - wird der von Harman hergestellt, also handelt es sich wahrscheinlich um eine Abwandlung des von mir durchaus gemochten Kentmere. Aber jetzt zu den Fotos:

Den ersten Schuss habe ich bereits abgefeuert, bevor wir noch das Auto bestiegen hatten: So ein Rüttelgerät vom Straßenbau, der vor seiner Haustür abging. (Unbekannte Belichtung, Zuiko 50mm.) Wiedermal ein typischer Fall von "ich hab den Film eh nicht weit genug vorgespult, das wird eh nichts, ups, doch!" Gegens Licht war der Belichtungsmesser natürlich wie immer ein bisschen verwirrt und hat ein bisschen zu vorsichtig belichtet, weswegen ich nachträglich noch ein bisschen an den Kurven drehen musste; daher die etwas grobe Körnung, die nicht unbedingt repräsentativ für den Rest des Filmes ist. Die Körnung ist allerdings auch durch das gute Adonal bedingt, das ja immer gerne ein bisschen gröbere und kontrastigerer Ergebnisse liefert.


Das erste Bild mit richtigem Licht zeigt den Overather Bahnhof und seine Fußgängerbrücken. (1/1000s, f/4, 50mm.) Hier kann das 50mm Zuiko mla wieder zeigen, wie schön scharf die Bilder sind, die man damit macht: Selbst die feinsten Äste der Bäume sind noch zu erkennen und wäre die Auflösung meines Scanners besser, könnte man auch noch das Kleingedruckte auf dem Wegweiser entziffern, was in diesem 4k-Bild gerade noch so möglich ist, wenn man weiß, was da stehen soll. (Wo kommt eigentlich schon wieder dieses Katzenhaar her?) Interessant ist auch der ganz leichte Halo um das Highlight am Audi-Kühlergrill am unteren Rand links. War wohl ein bisschen zu hell, was? Habe ich bisher nur selten gesehen.

Beim tiefstehenden Herbstlicht konnte ich es mir natürlich nicht verkneifen, ein paar weitere Gegenlichtbilder zu machen. Hier am Bahnhof bot sich dafür diese Signalanlage an. (1/1000s, f/8, 50mm.) Ziemich heftiges Licht, das da durch die Löcher scheint. Einen Sonnenstern habe ich trotzdem nicht provozieren können. Macht das Zuiko sowas nicht? Hm, müsste ich mal mein anderen Fotos durchschauen. Erstaunlich finde ich, dass im schattigen Bereich unten am Rand recht viele Details erhalten geblieben sind: Die Häuserfronten sind eigentlich alle erkennbar, nichts so komplett in der Dunkelheit verschwunden, wie das beim Foma aussehen würde. Insofern scheint der APX tatsächlich dem Kentmere ähnlich zu sein. Auch die allgemeine Struktur und Körnung sieht doch sehr danach aus.


Danach noch ein Bild vom Treppenaufgang zur Überführung. (1/1000s, f/4, 50mm.) Hier hatte ich es hauptsächlich auf den Schattenwurf der Stahlträger auf den Stufen abgesehen, die allerdings nicht ganz so deutlich heraus kommen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Dabei ist der Kontrast insgesamt eigentlich ganz OK, nur halt eben nicht so stark, wie ich das vom Foma gewohnt bin. Insgesamt aber trotzdem ein sehr interessantes Bild. Besonders die vom Wind hinterm Geländer gesammelten Blätter haben es mir angetan. Gibt dem Ganzen so ein herbstliches Flair. ;-) Das Auto im Hintergrund stört mich allerdings ein bisschen.

So, und da das ein bisschen viel auf einmal wäre, alle Bilder dieses Tages in Overath auf einmal hier laden zu lassen, gibt es mal wieder einen "erweiterten Artikel". Klick! "Schwarz-weiß und analog, Teil 213: Mit dem Pete durch Overath" vollständig lesen

Schwarz-weiß und analog, Teil 202: Baustelle auf der Hanfbachtalstraße

Fomapan 200 #2, Oktober 2022
  • Olympus OM-2 SP, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten bei 20,5°C, Adofix Plus 1+5 (2. Benutzung), 3:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Ich muss zugeben, bei diesem Eintrag habe ich ein bisschen geflunkert: Die ersten drei Bilder sind ein paar Tage vor der Besichtigung der Baustelle entstanden. Aber drei Bilder, dafür mache ich jetzt keinen eigenen Artikel auf. Das lohnt einfach nicht. Thematisch passen sie zwar nicht so hundertprozentig zu den Baustellenbildern, aber trotzdem sind sie auch ganz schön geworden, finde ich, und bilden einen guten Kontrast zu den Baumaschinen. So ein bisschen ländliches Idyll und so. ;-)

Was haben wir als Erstes? Strommasten mit der Landmaschine dazwischen. (50mm, 1/1000s, f/5,6.) Hm, vielleicht sind die Bilder thematisch doch gar nicht so verschieden: Maschinen und Stahl. ;-) Hübsches Bild, jedenfalls, mit den Strohrollen in der Sonne, dem Strohrollenrollmaschinchen dahinter, das alles zwischen den in den Himmel aufragenden Strommasten, dahinter dann noch der strahlend blaue Himmel. Davon hatten wir letztes Jahr ja mal wieder zu Genüge, es war ja sowas von trocken! Ganz im Gegensatz zu diesem Januar/Februar, in dem ich das jetzt schreibe: Nass, nass, nass. Hoffen wir, dass der viele Regen reicht, um die Talsperren, Seen und vor allem das Grundwasser wieder ein bisschen aufzufüllen. Ist ja wohl noch immer dringend nötig.

Kurz dahinter gab es dann mal wieder eines der üblichen Pferde, das habe ich jetzt mal wegen der Auflockerung ein bisschen dazwischen geschoben. (135mm, 1/250s, f/5,6.) Auch ein ganz hervorragendes Bild, dieses Pferd im Halbschatten. Das Licht spielt schön mit den Gebüschen im Hintergrund und im Gras der Wiese, während es friedlich vor sich hin futtert. Vor allem kommt das Muster im Fell sehr schön raus, womit ich aufgrund der Lichtverhältnisse eigentlich gar nicht gerechnet hätte.


Das letzte der drei Bilder, die hier eigentlich gar nicht rein gehören, zeigt dann wieder den Rollen-Roller, wie er gerade eine am Haken hat, um sie neu zu stapeln. (50mm, 1/1000s, f/5,6.) Auch ein sehr spannendes Bild, bei dem der Trecker aber leider ein bisschen im eigenen Schatten absäuft. Vielleicht habe ich es bei der Nachbearbeitung auch mal wieder etwas mit dem Kontrast übertrieben. Obwohl, gibt es sowas wie "mit dem Kontrast übertreiben" überhaupt? ;-) Für einen Foma hat man hier doch noch einige Details in den schattigen Stellen, da saufen die dunklen Bereiche gerne mal ab. Andererseits habe ich festgestellt, dass die selbst entwickelten Bilder insgesamt ein bisschen heller sind, obwohl ich ja erstmal nur das billige Adonal verwendet habe. Wie gesagt, ich habe ja bis zum Schluss nicht raus bekommen, was die vom Drogeriemarkt tatsächlich verwendet haben, besonders nachdem die Firma mit dem Ross im Logo das Labor gewechselt hatte.

Jetzt aber zu den Baumaschinen, die ich versprochen habe: Eine Walze macht den Anfang. (50mm, 1/1000s, f/8.) Steht da direkt vor dem alten Fachwerkhaus und verdeckt das Kuh-Graffiti am Ende der Höhenstraße. Gutes Bild. Muss ich glaube ich nichts zu sagen, oder? Technisch mehr oder weniger perfekt und auch von der Komposition her finde ich es sehr spannend.


Wo gebaut wird, fällt auch immer etwas Matsch an, in dem sich gut Reifenabdrücke konservieren. (50mm, 1/500s, f/8.) Um die Schärfe richtig kräftig ins Bild rein zu kriegen, habe ich mal bis f/8 abgeblendet, was bei dem 200er Film aber noch immer recht kurze Zeiten bedeutet. Das Ergebnis ist ein ganz witziges Bild, das mir eigentlich ganz gut gefällt, selbst wenn es nur Matsch ist, den ich da vor der Linse hatte. ;-) Die Reflexionen in der Feuchtigkeit machen es zu was Besonderem.

Ein bisschen überbelichtet ist diese, öh, was ist das? Eine Fräsmaschine? Oder genau das Gegenteil, das den Teer wieder drauf klebt? (50mm, 1/1000s, f/2,8.) Trotz der leichten Überbelichtung - ich wollte halt einfach ein bisschen Unschärfe im Hintergrund haben, was jedoch nur mäßig geklappt hat; die Leitplanke im Vordergrund ist unschärfer als die Bäume hinten, was ein bisschen irritierend ist -, kann man sich das doch gut anschauen. Ist halt tatsächlich mindestens eine Blende über, eher zwei. Mit ein bisschen mehr Nachbearbeitung hätte ich da sicherlich noch mehr raus holen können, aber ich wollte auch mal vorzeigen, wie so eine Fehlbelichtung auf Film doch trotzdem immer noch besser aussieht als bei einer digitalen Kamera, bei der der Umfang der Abstufungen doch sehr viel begrenzter ist. Aber das bringt mich auf die Idee, dass ich im Sommer mal einen 100er bei ASA 50 belichten und dann um eine Stufe pullen werde, nur um zu schauen, wie das aussieht. ;-) (Im Sommer, weil zZt haben wir draußen für solche Experimente sicher nicht genug Licht!)

Die Fräsmaschine im Gegenlicht ist genau das gegenteilige Beispiel. (28mm, 1/1000s, f/8.) Hier habe ich absichtlich für den Himmel belichtet - Sunny 16, wenn auch um zwei Stufen nach f/8 verschoben -, um die Maschine als Silhouette vor den hell hinterleuchteten Wolken zu bekommen. Trotzdem ist zumindest noch etwas Detail im Schatten erkennbar, auch wenn dieser bestimmt zwei Blenden unter ist. Also, nicht wirklich viel, es handelt sich schließlich noch immer um einen billigen Fomapan, aber immerhin. Sehr gut finde ich die Flares, was auch der Grund war, weshalb ich hier das eher günstige Weitwinkel genommen habe - ich kenn das ja und weiß, dass es solche eigentlich ganz netten Flares ins Bild einbaut. Ich hätte allerdings gedacht, dass sie etwas deutlicher sichtbar würden. Naja, man kann nicht alles haben. ;-)

Auf der Brücke über den Hanfbach, so auf halbem Wege nach Hennef, stand dann dieser vergessene (?) Korb/Anhänger rum, mit dem normalerweise die Zeitungen und Flyer der örtlichen Geschäfte ausgefahren wird. (28mm, 1/500s, f/2,8.) Habe hier recht schnell reagieren müssen, weil ich den Fahrradfahrer im Hintergrund schon mit im Bild haben wollte, aber eben nicht so, dass ich nachher sein Gesicht hätte raus retuschieren müssen. ;-) Das hat sowohl mit der Entfernung als auch mit der Unschärfe ganz gut geklappt, oder? Dafür ist dieses Bild mal wieder ein bisschen schief, was aber auch nicht so viel macht, es gibt der Szene eine gewissen Dynamik oder Dringlichkeit. Jaja, jetzt interpretiere ich wieder Sachen, ich komm mir vor wie damals im Deutschunterricht! :-D


Dann haben wir noch einen halben Kipper. (28mm, 1/60s, f/2,8.) Man sieht, dass so ein 200er Film echt Vorteile haben kann: Noch nicht so grobkörnig wie der Foma 400, den ich ja auch schon häufig verwendet habe, aber empfindlich genug, um auch im Wald noch genügend Spielraum zu haben, aber nicht so sehr, dass ich auf die geliebte Offenblende verzichten müsste. ;-) Gut, auf die Entfernung ist mit dem Weitwinkel nicht viel Unschärfe zu provozieren, aber trotzdem gut zu wissen. Aber zum Bild, das mir ganz gut gefällt: Die Spiegelung im Glas, die Ladefläche, die sich durch den Weitwinkeleffekt in den Vordergrund drängt, eine recht ausgewogene Belichtung . gefällt mir. Hier hätte ich glatt noch ein etwas weiteres Weitwinkel brauchen könne, um den besagten Effekt noch stärker ins Bild zu bekommen. Hätte die Kante vom Kipper gerne so richtig prominent im Vordergrund gehabt. So ein 20mm wäre da perfekt für. Aber das habe ich ja nur für Nikon, leider, und viel zu selten mit...

Kommen wir zum letzten Bild der Rolle, das ein paar hundert Meter - oder gar einen ganzen Kilometer - weiter entstanden ist: Auf dem Parkplatz des Supermarktes, zu dem wir an diesem Tag eigentlich auf dem Weg waren, stand diese Amman-Rüttelplatte. (28mm, 1/1000s, f/5,6.) Perfekt, dass ich noch immer das Weitwinkel drauf hatte, damit konnte ich durch die Lücke in der Absperrung hindurch fotografieren. Das gibt dem Ganzen eine etwas ungewöhnliche Perspektive: Von sehr weit unten betrachtet ragt der Bedienhebel in den Himmel hinein wie ein Turm. Interessantes Bild, bei dem ich mich wieder mal freue, dass ich damals bei diesem billigen Makinon zugeschlagen habe, ganz ohne zu wissen, welche Bildqualität man davon erwarten kann.

So, und das wars für diesen Film. Noch mal ein kleines Fazit zum Thema "Selber Entwickeln": Erschreckend einfach, erschreckend gute Resultate, und nachdem ich das mittlerweile ja schon so oft gemacht habe, langsam auch Routine. Damals war das noch neu und spannend und ich hatte echt Probleme, den Film in die Spule zu kriegen. Wobei, spannend ist es auch heute noch, aber hauptsächlich wegen der (teilweise unfreiwilligen) Experimente, die ich hin und wieder veranstalte oder weil ich mal wieder eine "neue" Kamera teste, bei der man am Ende ja nie weiß, was raus kommt, ob die Zeiten stimmen, etc.

Es war auf jeden Fall eine gute Entscheidung, einfach mal ins kalte Wasser (20°C) zu springen und das mit der Entwicklung selber zu machen. Würde ungern wieder zurück zum Labor wechseln. Mittlerweile denke ich ja ernsthaft drüber nach, auch einen Satz Farbentwickler zu besorgen, dann könnte ich auch da mal experimentieren, zB Push-Entwicklung. Scheint ja auch nicht wirklich viel komplizierter als s/w zu sein.

Schwarz-weiß und analog, Teil 201: Am Krewelshof

Fomapan 200 #2, Oktober 2022
  • Olympus OM-2 SP, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten bei 20,5°C, Adofix Plus 1+5 (2. Benutzung), 3:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Da ich heute den ganzen Tag unterwegs sein werde, hier ein s/w-Eintrag aus der Retorte. Einfach nur Entwickler und Fixierer hinzufügen: Zack! Ein Artikel! ;-) Und da ja Karneval ist, lass ich einfach mal die passende, aber rein zufällig gewählte Uhrzeit eingestellt. (Nicht, dass jetzt einer glaubt, meine Nichtanwesenheit hätte was mit Karneval zu tun. Eher ist das Gegenteil der Fall: Wir flüchten vor den Jecken und Tollitäten und hastenichgesehen ins Sauerland! ;-))

Heute geht es auf den Krewelshof. Der ist hier irgendwo im Niemandsland zwischen Lohmar und Rösrath. Was witzig ist: Während ich diesen Artikel mit Text fülle, sitze ich keine 500 Meter entfernt im Autohaus und warte darauf, dass mein Honda fertig wird. (Natürlich schreibe ich diesen Text wieder im Voraus, dass heißt, dass ich nicht wirklich dort sitze, wenn ich ihn irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich veröffentlichte. Ist sowieso mal wieder witzig: Da ich ja keinen Plan habe, wann der Akku in meinem alten Notebook out-of-power ist - ich habe ihn zwar gestern Abend extra noch mal leer und wieder voll gemacht -, tippe ich das in ein Google Doc, weil das alle paar Sekunden eine Kopie in die Cloud legt! Ist die Raumfahrt nicht wunderbar? ;-))

Jedenfalls! Gar nicht all zu viele Bilder heute, die ich irgendwann im letzten September gemacht habe. Die Bilder sind aber typisch herbstlich und dementsprechend war auch der Hof geschmückt. Die machen da ja immer so besondere Themen-Veranstaltungen. Naja, also, "Veranstaltungen": Die schmücken den Laden halt entsprechend, damit man was zu gucken hat.

Deshalb ist das erste Bild heute auch ein dicker, runder Kürbis. (50mm, 1/1000s, f/8.) Mit der Normalbrennweite? Warum habe ich hier eigentlich nicht das Weitwinkel genommen? Dann wären die Nuppel auf der Kürbishaut sicher noch besser und größer raus gekommen und der Strommast im Hintergrund wäre noch weiter in die Ferne gerückt. Hm, ich erinnere mich nicht. Kam ich nicht näher ran? Hatte ich mal wieder keine Zeit für einen Objektivwechsel? Man weiß es nicht. Interessant ist das Bild trotzdem. Wieder bin ich vom Auflösungsvermögen des billigen Foma 200 erstaunt. Gut, ist jetzt nicht wie ein teurer Film, aber auch nicht schlechter als der normale 100er. Und die Selbstentwicklung hat offenbar auch ganz gut geklappt. Ich mein, die Fliege da in der Mitte unten ist schon wirklich sehr gut erkennbar und nur mäßig verrauscht. Hm, vielleicht hatte ich das Weitwinkel weggelassen, um die Fliege noch zu erwischen, das würde Sinn machen! ;-)


Der Kürbis war übrigens nur Teil einer größeren Installation, wenn man das so nennen kann: Einer gigantischen Kürbispyramide, die mir noch größer erscheint als in den Jahren zuvor. (50mm, 1/1000s, f/8.) Vor allem dieser Riesenkürbis an der linken Bildseite. Man, man, man, das ist ja ein Brummer! Wenn auch nicht Teil der eigentlichen Pyramide. Aber hier kann man gut sehen, wie der Film auf unterschiedliche Farbtöne reagiert. Die Farbpalette reichte hier von weiß über orange und gelb bis hin zu tiefgrün. Am hellsten erscheinen mir mal wieder die rötlichen Kürbisse; Foma ist nur so mäßig panchromatisch, stelle ich immer wieder fest. ;-) Aber für den Preis reicht mir das, das gibt den Bildern zudem ein etwas antikeres Aussehen. Der Kentmere reagiert besser auf Rottöne, habe ich schon festgestellt. Müsste eh mal besseren Film kaufen, aber insgesamt haben die Preise doch deutlich angezogen. Könnte natürlich auch einfach mal weniger davon verschießen! ;-)

Hinterm Laden standen dann diese Kürbistiere rum, ein Luchs zum Beispiel, wie man an den Pinselohren gut erkennen kann. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Ich glaube, das ist eine meiner liebsten Brennweiten und das Zuiko macht wie immer einen hervorragenden Eindruck. Olympus hat zu seiner Zeit tatsächlich sehr gute Optiken gebaut, da bin ich immer wieder erstaunt. Selbst bei diesem um anderthalb Stufen abgeblendeten Bild ist das Bokeh im Hintergrund sehr schön gelungen, obwohl die Wand nicht wirklich weit entfernt war. Das Praktische an den Zuikos ist ja, dass die grundsätzlich eine Abblendtaste integriert haben und nicht darauf angewiesen sind, dass die Kamera sowas kann. Wie schon öfter gesagt, die würde ich alle gerne mal an Digital adaptiert sehen...


Das nächste Bild habe ich damals mit "Giraffe" betitelt, aber vielleicht handelt es sich auch um ein Llama oder was Ähnliches. (135mm, 1/1000s, f/3,5.) Man weiß es nicht. Aber weit offen und mit etwas mehr Abstand zerfließt der Hintergrund ganz hervorragend, so wie ich es am liebsten habe, in eine cremige Brühe aus Unschärfe! (Ja, das war jetzt nicht besonders poetisch, aber. ;-)) Der Baum ist allerdings mit seinem Laub vielleicht ein ganz kleines Bisschen zu unruhig und nervös. Aber die Schatten und Strukturen im Holzgesicht reißen das glatt wieder raus.

Der Bremshebel gehört zum Werbeschild-Anhänger, der weiter Richtung Einfahrt zum Hofparkplatz steht. (50mm, 1/500s, f/5,6.) Rost kommt ja immer gut, aber in diesem Fall finde ich besonders spannend, dass man auch die Reste der letzten Spinnenmahlzeit noch im Netz erkennen kann. Selbst die dünnen Fäden sind noch einwandfrei auszumachen, und das, obwohl der Hintergrund weniger unscharf ist, als ich das normalerweise mache. Leider ist mir der Strommmast im Hintergrund ein bisschen verrutscht, den hätte ich gern etwas prominenter gehabt. Aber geht auch so.


Und zum Letzten heute: Das rechte der beiden angespannten Pferde, die die Kutsche zogen, welche hier die Sonntagsausflügler durch die Gegend karren. (50mm, 1/500s, f/5,6.) Dieses Bild finde ich extrem gut gelungen, mit den Bäumen, Shildern und der Straße mit den Markierungen drauf im Hintergrund, leicht unscharf, dafür den Pferdekopf knackscharf, der Kontrast im Fell und in der Mähne, die Highlights auf dem Leder am Geschirr. Schön. Gefällt mir.

Nächstes Mal: Die Baustelle an der Hanfbachtalstraße, direkt unten um die Ecke. Da hatte ich ja schon digital Bilder gemacht, als die Straße renoviert wurde.

Schwarz-weiß und analog, Teil 200: Viehzeug rund um Kurenbach, Söven und im Rosental

Fomapan 200 #2, Oktober 2022
  • Olympus OM-2 SP, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten bei 20,5°C, Adofix Plus 1+5 (2. Benutzung), 3:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Jubiläums-Artikel! Nummer 200! Man, hab ich viele s/w-Fotos gemacht! ;-)

Das schöne an den Olympus-Kameras - selbst wenn es sich um eines der "großen" Modelle wie die OM-2 handelt - ist, dass sie einigermaßen klein und leicht sind. Deshalb kann man sie auch gerne mal mit auf einen der diversen Spazoergänge mit nehmen, die wir während der Corona-Zeit angefangen haben, weil die Leute alle ihre neuen Hunde quer über den Fahrradweg gespannt haben, weshalb man nicht mehr so unproblematisch wie früher mal eben eine Radtour machen kann. (Wollte das noch mal erwähnen!;-) Wobei ich mir fest vorgenommen habe, dass ich, sobald das Wetter wieder mehr auf Frühling umschlägt, mal wieder ein bisschen mehr Rad fahren muss.) Jedenfalls sind mir auf diesem Spaziergang rund um den Hausberg einige Viecher untergekommen, die ich doch gerne mal in s/w mitgenommen habe. Man kann nie genug Fotos von Viehzeugs haben! ;-)

Wobei da auch einiges an Grünzeug dabei ist, so fangen wir diesen Artikel auch gleich mal mit einem Blick unter die Bätter eines kleinen Bäumchens an, wo wir diverse pralle Früchte finden, die ich nicht genau identifizieren möchte, weil ich viel zu wenig Ahnung davon habe. (50mm, 1/250s, f/4.) Der Dateiname behauptet, dass es Reneclauden wären, aber ich möchte bei dieser Gelegenheit mein früheres Selbst stark anzweifeln. Wahrscheinlich sind das einfach nur ein paar schnöde Holzäpfelchen! ;-) Was auch immer es ist, es ist ein bisschen unterbelichtet... nee, Moment, mein Notebook-Display ist nur auf 25% gedimmt! :-D Soo, jetzt sieht das gleich viel besser aus! Da sieht man mal wieder, wie stark das Seherlebnis von der verwendeten Hardware abhängt.

Das nächste Bild enthält eine Landmaschine und ihren Operator. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Mit dem relativ kleinen Portrait-Tele konnte ich diese Szene leider nicht näher ran holen, was aber auch ganz gut ist, denn so muss ich den Herrn auch nicht extra unkenntlich machen, denn die Filmauflösung reicht glaube ich nicht aus, um ihn von irgendeiner automatisierten AI erkennen zu lassen. Wobei man ja heutzutage eigentlich bei sowas gar nicht mehr so wirklich sicher sein kann, das entwickelt sich ja erschreckend schnell. (Ich weiß gar nicht, warum ich diese Artikel noch selber schreibe und die nicht von diesem Chat-Dings verfassen lasse! Ach ja, stimmt, weil das Ding ständig überlastet ist.) Jedenfalls. Wo war ich? Das Foto ist durch die Aufteilung immerhin mäßig interessant. Eine größere Brennweite hätte definitiv geholfen.


Interessanterweise sehen die Schafe auf der Weide mit den Masten im Hintergrund bei gleicher Brennweite sehr viel besser aus, obwohl die noch weiter weg sind. (135mm, 1/1000s, f/8.) Und erstaunlich, wie viele Details auf diese Entfernung noch auszumachen sind. Vor allem, dass viele dieser eigentlich dunklen Schafe weiße Söckchen an haben! Niedlich! Schönes Bild, mit dem Kontrast zwischen ländlicher Idylle und den fachwerkartigen Strommasten im Hintergrund.

Ansonsten lagen auf dem Feldweg, auf dem ich da in diesem Moment stand, noch diese Betonrohre rum, die ich dann mal weitwinklig festgehalten habe. (28mm, 1/1000s, f/2,8.) Das oben am Rand ist übrigens meine Hand: Ich habe keine Sonnenblende für das Makinon, da muss ich manchmal improvisieren und dann passiert es schon mal, dass ich meine eigenen Flossen fotografiere! ;-) Wie immer bin ich fasziniert von der Tatsache, dass dieses extrem günstige Objektiv auch weit offen sehr scharfe Bilder liefert, wie man an den Strukturen auf dem Beton erkennen kann. Außerdem produziert es bei solch kurzen Entfernungen auch ein ganz annehmbares Bokeh im Hintergrund, trotz der Tatsache, dass es sich um ein Weitwinkel handelt. Wenn das Bild jetzt noch gerade wäre...

Kommen wir jetzt zu zwei Fotos vom Esel, der uns entgegen gelaufen kam. (Beide 135mm, 1/1000s. Blende beim ersten ca. f/4, beim zweiten f/5,6.) Leider ist das erste unscharf, was ich aber direkt gemerkt hatte und daher das zweite gemacht habe. Kommt in den besten Familien vor, dass man den Fokus total versaut! Ich hätte dieses Bild jetzt natürlich auch einfach unter den Tisch fallen lassen können, aber ich finde es wichtig, dass man auch mal die Fehlschüsse vorstellt. Erstens sind wir alle nicht perfekt und zweitens sollte einen so ein kleiner Unfall niemals entmutigen, es nicht beim nächsten Mal einfach besser zu machen! Also, an alle Leute, die Angst haben, sich zu blamieren, weil sie zum ersten Mal eine Kamera ohne Autofokus in den Händen halten: Scheiß drauf, was die anderen denken, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und selbst erfahrene Fotografen haben einfach mal einen Aussetzer! ;-)


In diesem Fall kommt die Unschärfe hauptsächlich daher, dass das ein echter Schnappschuss war: Esel gesehen, Kamera vors Auge, abgedrückt! Habe nicht mal die Blende richtig eingestellt und nachher erst gemerkt, dass die irgendwo zwischen offen und f/5,6 rumhing. Manchmal ist das Hirn dann halt doch in der Autofokus-Automatik-Welt gefangen und bei dieser Brennweite ist eine leichte Fehlfokussierung bereits fatal. Das zweite ist jedoch perfekt scharf und der Esel steht auch viel mehr in der Sonne. Leider aber auch direkt am Zaun, was ich eigentlich nicht wollte. Andererseits gibt dieser dem Bild weitere Tiefe, da er sich hervorragend gegen den unscharfen Hintergrund abhebt. Schönes Foto. Einzig, im Nachhinein hätte ich es vielleicht hochkant gemacht und so noch ein bisschen Himmel als weitere Tiefenebene mitgenommen. Geht aber auch so.

Es folgt eine Flasche im Felde umgeben von Flares. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Hui, das sind viele f-Laute für einen Satz! ;-) Aber diese leere und label-lose, im Original blaue Schnappverschluss-Bierflasche zwischen den frisch aufgebrochenen Erdbrocken fand ich schon sehr spannend, wie sich das Licht darin bricht, wie drumherum das Blendlicht flaret. Ziemlich gut gelungen. Und dass sie blau war, erkennt man praktisch gar nicht mehr. Sieht eigentlich aus wie Weißglas. Da sieht man wieder, wie unterschiedlich der Foma auf bestimmte Wellenlängen reagiert; eine Braunglasflasche wäre sicherlich sehr viel dunkler raus gekommen.

Etwas langweiliger ist da vielleicht der Griff des Stromkastens auf dem nächsten Bild. (50mm, 1/1000s, f/4.) Warum hatte ich da das 50er und nicht das Weitwinkel genommen? Hm. Kann mich nicht erinnern. Das wäre sicherlich auch eine Möglichkeit gewesen. Trotzdem ist es technisch ein brauchbares Bild geworden. Nur halt weniger spannend, als ich es gehofft hatte.


Schafe hingegen sind immer spannend! (135mm, 1/1000s, f/8.) Oben am Rand kann man sehen, dass ich bei diesem Film wieder mit dem Einspulen gekämpft habe, da habe ich wohl mit angstschweißfeuchten Fingern die Emulsion berührt und ein paar Flecken hinterlassen. Der kleine schwarze Fleck über dem rechten Schaf ist allerdings ein Insekt, das gehört so! ;-) Insgesamt ein sehr schönes Bild eines ländlichen Idylls. (Da hab ich diese beiden Wörter gleich zwei Mal in einem Artikel verwendet, Wahnsinn!) Die Schafe zwischen den herbstlichen Blumen sind aber schon wirklich sehr klischeehaft, dass müsst ihr schon zugeben, oder? ;-)

Nach Schafen kommen Rinder, zumindest wenn man den Rückweg durchs Rosental nimmt, wo einem regelmäßig die Jungbullen auflauern, die demnächst in den Hamburger kommen! ;-) (50mm, wahrscheinlich 1/1000s, f/5,6.) Auch dieses Bild war ein Schnappschuss, dieses Mal hat es mit der Entfernung aber besser geklappt, da bin ich schon ein bisschen stolz auf mich. Der kam nämlich extrem flott auf uns zugerannt, die Herde war gerade irgendwie in heller Aufregung. Auch dass das Bild leicht schief ist, stört mich dieses Mal gar nicht, ganz im Gegenteil verleiht es der Szene eine gewisse Dynamik, die die eingefrorene Bewegung des Tiers noch verstärkt. Deshalb, Danke 27293, dass ich dieses sehr gute Foto von Ihnen machen durfte! :-D


Und zu guter Letzt, es geht auch anders, nämlich total gechillt. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Oder sind Holsteiner grundsätzlich ruhiger und lassen sich nicht so schnell stressen? Wie auch immer, ich mag Kühe. Und auf diesem Bild kommt das Fell wirklich sehr schön raus. Gefällt mir sehr gut, wie das Tier da steht und die letzten Strahlen einer untergehenden Herbstsonne tankt. Fast schon perfekt. (Ich will jetzt nicht wieder das in diesem Artikel bereits etwas überstrapazierte Wort "Idyll" auspacken.) ;-)

Nächstes Mal: Ein kleiner Ausflug zum Krewelshof, irgendwo im Niemandsland zwischen Lohmar und Rösrath.