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Harmonies

Statt endlich mal die alten Spiele zu spielen, die ich in Seelscheid aus dem Keller geholt habe, haben wir uns letzten schon wieder ein neues angeschafft. Harmonies ist ein Klötzchenlegespiel aus der zZt ja scheinbar sehr beliebten Kategorie von Spielen, die mit einem leicht grün angehauchten Thema daher kommt. (Und versteht mich nicht falsch, das ist gut so, dass bereits junge Kinder mit der Thematik konfrontiert werden; dann treffen sie als Erwachsene vielleicht bessere Entscheidungen als meine Generation.)


Hier geht es primär darum, Lebensräume für verschiedene Arten zu bauen und diese dann dort anzusiedeln. Dazu werden am Anfang der Runde vom in der Mitte des Tisches bereit liegenden Auswahl-Plan drei Klötzchen genommen, die jeweils die unterschiedlichen Lebensräume repräsentieren: Wasser (blau), Blühwiese (gelb), Bäume/Gebüsch (repräsentiert jeweils durch grün für Blätter und braun für Holz), Felsen (grau) und schließlich Gebäude (rot). Aus diesen baut man dann seine Lebensräume zusammen, wobei zu beachten ist, welche die verschiedenen Arten benötigen.

Von diesen liegen zuerst auf dem Tisch fünf als Karten aus, von denen man sich dann eine nehmen kann. Jede dieser Karten hat am linken Rand eine Leiste von freien Plätzen (und Punktzahlen), die man mit kleinen Quadern füllt, sobald man diese Spezies in Beschlag nimmt und oberhalb von seinem Spielplan platziert. Für jeden Lebensraum, den man erfolgreich zusammengestellt hat, kann man nun einen dieser Klötze nehmen und in eben diesen platzieren, wobei immer genau und penibelst darauf zu achten ist, dass die Bäume und Felsen die richtige Höhe haben und das Klötzchen auf dem richtigen Landschaftsklotz zu liegen kommt. Die Orientierung hingegen ist egal, sodass dieses Spiel neben der dreidimensionalen Komponente in die Höhe auch noch die Vorstellungskraft für Rotationen trainiert. Damit haben ja auch so manche Erwachsene Probleme, wie wir letztens beim Orga feststellen mussten, nicht wahr, Frau W.? :-D Es ist also vielleicht gar nicht so schlecht, bereits jüngeren Kindern eine spielerische Möglichkeit zu geben, diese Fähigkeiten zu trainieren.


Man kann übrigens in jedem Zug so viele Tiere platzieren wie möglich. Da gibt es also kein Limit; wenn man es schafft, mit seinen Lanfschafts-Klötzchen mehrere Lebensräume auf einmal (oder auch nacheinander) zu bauen, darf man auch gleich alle passenden Tiere ansiedeln. Dabei ist zu beachten, dass einmal platzierte Tiere ihren Lebensraum nachträglich verändert bekommen können: So ist es etwa möglich, einen Berg zu erhöhen, indem man noch einen Felsen darauf legt; nur die Klötze, auf denen bereits Tiere liegen, dürfen nicht mehr verändert werden.

Bis zu vier Tierarten kann man so auf einmal abarbeiten. Wenn auf der Karte alle Klötzchen verbraucht wurden, kommt sie ins persönliche Archiv und ein Slot wird frei, sodass man wieder eine Karte aus der Auslage nehmen kann. Am Ende wird dann abgerechnet: Der oberste freie Platz jeder Karte ergibt die erzielte Punktzahl. Zudem erhalten die Spieler zusätzliche Punkte für ihre Landschaften: Höhere Bäume und Felsen sind mehr Punkt wert, Blumenwiesen sollten möglichst aus zwei nebeneinander liegenden Klötzen bestehen und das Wasser einen Fluss bilden, dessen Länge in die Bewertung einfließt. Aber Achtung: Es gelten immer verschiedene Nebenbedingungen, etwa zählen Berge nur, wenn sie Kontakt mit anderen Felsformationen haben.


Insgesamt gefällt mir das Spiel sehr gut, auch wenn ich bei den ersten Versuchen ein bisschen abgelost habe! ;-) Die Lernkurve für die Regeln ist nicht so steil wie bei etwa bei Cascadia oder Arche Nova, aber die Dreidimensionalität und die effektivste Platzierung machen das Spiel interessant und nicht auf Anhieb durchschaubar. Und dann kommt auch noch das Glück dazu (oder Pech), je nachdem, welche neuen Landschaften aus dem Sack gezogen werden.

Was mir ein bisschen fehlt: Die Tierarten sind zwar sehr hübsch gestaltet und liebevoll im Detail, aber ich würde mir hier ein paar Hintergrundinformationen (auf den Karten oder auch einfach nur in der Anleitung) wünschen, in denen der Platz dieser Spezies im Ökosystem erklärt wird. Ansonsten habe ich eigentlich nichts zu meckern. Die Spiele sind abwechslungsreich und spannend. Es ist manchmal schwer einzuschätzen, was der Gegner gerade treibt und wie viele Züge einem noch bleiben, aber eigentlich sollte man sich eh hauptsächlich auf seinen eigenen Plan konzentrieren. Das Spiel enthält zwar eine kompetitive Komponente, aber diese ist mehr dazu da, am Ende tatsächlich einen Gewinner zu haben, als dass man sich jetzt darüber die Köpfe einschlägt. Es ist weniger ein schweißtreibendes Rennen als eine gemütliche Wanderung, will ich sagen.

Von mir gibt es jedenfalls eine Empfehlung, fast ohne Einschränkung. Schön ist auch, dass man das Spiel alleine spielen kann. Dadurch kann man auch mal heimlich üben, wenn man eben doch ein bisschen mehr auf Konkurrenz gepolt ist als ich! ;-)

Anno 1800 auf der Konsole

Konsolen-Adaptionen von PC-Strategiespielen sind immer so eine Sache: Irgendwo hakelt es immer. Die Umsetzung von City Skylines und Civilization haben mich beide nicht so vom Hocker gerissen, dass ich die jetzt unbedingt an der Konsole hätte weiter spielen müssen. Sie waren OK, aber eben doch etwas fiddelig.

Deswegen war ich erst mal skeptisch, als Anno 1800 im PS Extra auftauchte - passend zum bald neu erscheinenden Titel -, was bedeutet, dass ich es einfach so spielen kann. Da ich das Spiel selber auch noch gar nicht kannte, weil mich bisher das Setting in den 1800er Jahren nicht wirklich interessiert hat und ich noch genügend andere Anno-Titel hier rum liegen habe, bin ich einigermaßen unvoreingenommen in die Sache rein gegangen. Eben hauptsächlich mit der Frage nach der Umsetzung der Steuerung. Wie macht man das überhaupt so ganz ohne Maus und Tastatur?


Und ich muss sagen: Es geht erstaunlich gut. Ja, man sollte regelmäßige Save Games anlegen, besonders wenn man vor hat, sich mit Piraten und Mitspielern anzulegen - die Kampfsteuerung überfordert mich -, aber das normale Bauen in der Sandbox, das Einzige, was ich ja sonst auch immer nur in Anno-Spielen betreibe; wen interessieren schon irgendwelche Szenarien ;-), das geht erstaunlich gut. Ja, wenn man vom PC kommt, hat man eine gewisse Lernkurve vor sich, aber nach einer gewissen Zeit der Übung kann man recht gut seine Gebäude platzieren. Und das Move Tool hilft, wenn man mal wieder etwas zu hektisch mit dem Analogstick war oder zu schnell das X geklickt hat.


Das Spiel selber ist auch ganz nett gestaltet. Da scheine ich wohl tatsächlich in den letzten vier Jahren was verpasst zu haben. Ich habe es jedenfalls recht schnell und problemlos die neuen Gebäude und Klassen von Einwohnern durchschauen können. Nun habe ich aber schon jahrelange Erfahrung mit Anno. Einzig, dass zumindest am Anfang scheinbar jeder verarbeitende Betrieb nur noch einen Produktionsbetrieb erfordert, hat mich zuerst ein wenig aus der Bahn geworfen. Erst ab der Produktion von Brot und Eisenträgern wird es da etwas komplizierter. Aber auch das knobelt man irgendwann aus.


Schön finde ich, dass die Einwohner jetzt auch mal endlich selber was zu tun haben! Sonst liefen de immer nur rum und haben einem die Haare vom Kopf gefressen. Aber dass jeder Betrieb eine gewisse Anzahl von Personal benötigt, das erst mal vorhanden sein muss, damit überhaupt was produziert wird, ist schon mal eine tolle Idee. Das heißt aber auch, dass man seine Stadt relativ schnell wachsen lassen muss, um überhaupt genug Arbeitskräfte zu haben.


Von der Grafik her ist das Spiel auch Anno-typisch hübsch bis niedlich. Es handelt sich um ein reines PS5-Spiel, sodass auch von den Effekten her und der Knackigkeit des ganzen Designs alles auf hohem Niveau daher kommt. Gefällig. Die Texte, die die Leute drauf haben, sind allerdings für einen non-native speaker wie mich schon manchmal ein bisschen zu hoch, und ich halte mich schon für einen fortgeschrittenen Anwender der englischen Sprache. (Ja, man könnte natürlich auch die Konsole auf Deutsch stellen. Hm... Wäre überhaupt mal interessant, was die dann für Sachen von sich geben...)


Insgesamt ein sehr kurzweiliges und typisches Anno, mit dem man Stunden um Stunden verbrennen kann. Wie gesagt, die Steuerung in Konflikten ist mäßig, weil man eben mit der Maus viel zackiger von Schiff zu Schiff und von Einheit zu Einheit klicken kann, aber der Rest ist gelungen. Und wie gesagt, ich spiele ja eh immer nur im Sandkasten, da kann man die Piraten auch getrost abschalten! ;-)

Ark Nova

Wir kaufen uns in letzter Zeit zu viele Spiele. Kurz vor Weihnachten haben wir uns die Arche Nova zugelegt, war gerade günstig. (Vielleicht, weil es die englische Version ist?) Wieder so ein Spiel, bei dem das Erststudium der Anleitung bereits zwei Stunden dauert, sodass wir beim ersten Mal nur beim Versuch bleib, das Spiel tatsächlich zu spielen. Und manche Unklarheit haben wir dann auch erst im dritten oder vierten Spiel endgültig verstanden, bzw und auf eine Interpretation des Sachverhaltes geeinigt. Ich mein, die Anleitung ist wirklich umfangreich!

Aber erst mal: Worum geht es überhaupt? Also: Die Mitspieler, von denen es insgesamt bis zu vier gibt, schlüpfen in die Rolle von Zoodirektoren, die ihren eigenen Zoo auf Vordermann bringen sollen. Nun sind moderne Zoos aber nicht mehr nur Menagerien für exotische Tiere, sondern sie erfüllen auch mehrere andere Zwecke: So etwa spielt die Nachzucht und Arterhaltung eine große Rolle, aber auch Forschung und Lehre sind wichtige Bestandteile des Betriebs. Und so geht es hier in diesem Spiel nicht hauptsächlich darum, Geld zu verdienen, sondern eher draum, internationales Ansehen bei Umweltschützern und Universitäten, sowie Punkte bei den Sponsoren einzusammeln.


Natürlich muss das ganze auch finanziert werden, also ist die Anziehungskraft auf ein zahlendes Publikum auch nicht zu vernachlässigen. Hier gilt es also, einen passenden Mittelweg zu finden. Je exotischer die Tiere, die man in seinen Zoo "pflanzt", desto mehr Punkte beim Publikum, aber nicht unbedingt auf der Ansehens-Leiste. (Ob die Namen der Teile, die ich hier beschreibe, so richtig sind, kann ich nicht sagen, wir haben ja wie gesagt die englische Variante. Da heißen die einen "Appeal Points" und die anderen "Conservation Points".) Da ein Zoo, der noch nichts zur Erhaltung beigetragen hat, also gerade ganz frisch eröffnet hat, eben nicht besonders gut dasteht, beginnt man auf der grünen Leiste also auch direkt mal bei minus 14 Punkten! Da muss man sich erst mal raus arbeiten, indem man zB Arterhaltungs-Projekte unterstützt oder in seinem Zoo Verhaltensforschung betreibt und solche Dinge.

Das Spiel endet, sobald es einem Spieler gelingt, dass sich beide Marker seiner Farbe auf dem Spielplan begegnen. Dann wird abgerechnet, und wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt. Also eigentlich ganz klassisch. Nur der Weg dahin, der ist eben ein bisschen schwieriger. Deswegen werde ich jetzt auch gar nicht erst versuchen, die 20 Seiten Anleitung, die 6 Seiten Erläuterung zu den Karten, oder gar die insgesamt so um die 150 Karten, die einem im Spiel begegnen können, zu erklären. Was man sich merken kann: Man baut Gehege verschiedener Größe in seinen Zoo, in die man dann Tiere einziehen lassen kann, man sucht such Partner auf bis zu vier der fünf Kontinente, die einen vor Ort unterstützen können. man kann bis zu drei Partner-Universitäten haben und schließlich auch noch große Projekte in freier Windbahn unterstützen. Klingt alles sehr Kompliziert, vor allem, weil jede Tier-, Projekt- oder Mitarbeiter-Karte, die man spielt, noch gewisse Nebeneffekte haben kann. Wie gesagt, ich will hier gar nicht alles erklären, dann sitze ich übermorgen noch an der Tastatur.


Schauen wir uns lieber das Spielmaterial an: Die Tierkarten sind nett gestaltet, man erfährt immer auch ein wenig etwas über die jeweilige Art, auch wenn die Spielemacher selber zugeben, dass die Kategorisierung manchmal nicht so 100% stimmt, aber irgendwie ist so ein Spiel natürlich trotz aller Komplexität nur eine Abstraktion der realen Welt. Im Großen und Ganzen vermitteln die Karten schon eine gewisse Menge Wissen über das abgebildete Tier. Die meisten Karten bringen einem Punkte auf der Appeal-Leiste, die auch für Einkommen sorgt: Je mehr Viecher, desto mehr Besucher, desto mehr Geld in der Kasse. Einige bringen aber auch Conservation Points. Und das Kleingedruckte ist auch immer sehr wichtig.

Es gibt verschiedene Layouts für die Zoos, aber die ersten Spiele spielt man am Besten mit der "Map A". Die ist wohl am ehesten Anfänger-geeignet. Aber danach kann man sich auch an die komplizierteren heran wagen. Die hexagonalen Gehege-Plättchen aus Pappe erfüllen ihren Zweck gut, auch wenn das alles manchmal etwa fiddelig ist. Das Spiel ist nichts für Grobmotoriker, ich habe da schon meine liebe Last damit, die Dinger korrekt zu platzieren. Daneben gibt es noch einen Haufen Holz-Marker, etwa die Anzeiger für die Punkte, die auf den Leisten auf dem großen Plan herum laufen, oder die Mitarbeiter, die man einsetzt, um zB Universitäten oder Partner-Zoos auf verschiedenen Kontinente zu erhalten. Sagen wir mal so: Das Material ist reichhaltig und rechtfertigt sicher auch den für ein Gesellschaftsspiel recht hohen Preis.


Der erste Eindruck ist überwältigend: Man hat viel zu viele Dinge, die man scheinbar gleichzeitig im Auge behalten muss. Also wie ein echter Zoodirektor. Nur, dass der eine entsprechende Ausbildung genossen hat, wir aber mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen werden. Trotzdem macht das Spiel von Anfang an großen Spaß, auch wenn man sich die ersten zwei, drei Partien fragt: "Was zum Ficus mache ich hier eigentlich?" Ich fand die gemeinsame Entdeckungsreise mit J, die das Spiel ja auch vorher nicht kannte, aber durchaus spannend. Und es ist auch gar nicht mal so wichtig, wer am Ende gewinnt, denn man bekommt tatsächlich das Gefühl, dass die Arbeit, die man hier investiert, eher dazu dienen soll, dass es dem eigenen Zoo und den darin lebenden Tieren gut geht und dass man sich entsprechendes Ansehen in der Community erkämpft, sprich: Sich auch oder eben besonders für die Tiere in der Wildnis einsetzt! Insofern ist der Grundgedanke hinter dem ganzen Konzept tatsächlich ein eher grüner umweltschützender. In wieweit das geglückt ist, kann ich als Laie nur schwer einschätzen, da müsste mal jemand vom Fach seine Meinung zu abgeben. Wie immer, so nehme ich an, wird nicht jeder Aspekt der Realität 1 zu 1 abgebildet worden sein, aber für mein Verständnis von modernen Zoos passt das alles schon ganz gut und logisch zusammen.


Fazit: Das Spiel ist recht teuer und hat eine steile Lernkurve. Wer mit dieser Art von Strategiespiel eher schlecht zurecht kommt, sucht wahrscheinlich besser in anderen Genres. Man wird aber durchaus mit viel Spielspaß belohnt und die Menge an Material sorgt für Abwechslung bei den Partien. Nebenbei lernt man noch etwas über modernen Umweltschutz und die Kontroverse, ob Zoos, in denen Scharen von Menschen eingesperrte Tiere bestaunen, überhaupt noch zeitgemäß sind und ob man sich nicht lieber ganz auf das Wildtier konzentrieren sollte. Dieses Spiel scheint eindeutig eine Lanze für den modernen Zoo und die Arterhaltungsarbeit, die hier betrieben wird, brechen zu wollen, indem es einem bereits im Grundkonzept mit der Tatsache konfrontiert, dass natürliche Lebensräume leider immer weiter zusammenschrumpfen. Ist es gut, dass manche Arten nur in Zoos überleben werden? Eindeutig: Nein! Aber es ist besser, sie zumindest dort zu erhalten, statt sie komplett aussterben zu lassen! Und so wird vielleicht auch bei dem ein oder anderen Spieler das Bewusstsein für die traurige Realität geschärft.

Ein gutes, komplexes Strategiespiel mit ernstem Hintergrund, also. Mir gefällt es!

TR-Orga Meeting Im Sauerland, Teil 4: Im Haus Buntspecht

Sooo... also... Am letzten Wochenende, also vom 10.-12. Januar waren wir in Sundern-Stockum im Sauerland und haben dort unser jährliches Orga-Meeting abgehalten. Das dient ja grundsätzlich, eigentlich und hauptsächlich dazu, das "große" Meeting im Sommer vorzubereiten. Da wir nur noch so wenige Organisatoren sind, treffen wir uns jetzt immer in dem kleineren Haus hier im Sauerland, dem Haus Buntspecht. Das ist ganz heimelich und eigentlich gefällt es mir hier besser als im Harz. Aber falls doch mal wieder mehr Leute kämen, wären wir hier wohl zu viele. Aber der Buntspecht hat halt so Annehmlichkeiten wie Toiletten und Duschen auf (fast) jedem Zimmer. Allerdings auch diesen Creepy Clown! Mit Tuba! ;-)


Wie immer gibt es am Freitag Abend erst mal eine bestellte Pizza. Das ist am einfachsten, statt noch was zu kochen, wenn eh alle schon geschlaucht sind von der Anreise. (Warum kommen S. und L. eigentlich immer über Faulebutter? Und warum haben die hier so seltsame Namen für ihre Dörfer?!) Das eigentliche Organisieren findet dann immer am Samstag statt und dauert ein, zwei Stunden. In der restliche Zeit haben wir dann meist sowas wie ein zweites, kleines Meeting. Muss ja auch sein, das mit dem Spaß haben.


Richtig geil finde ich übrigens auch das Kaminzimmer. Auch wenn es dieses Mal so gestunken hat, dass ich mich jetzt noch dreckig fühle! ;-) Angeschlossen ist hier auch ein Yoga-Raum / kleine Sporthalle mit Tischtennis-Platte! Nachdem wir das letztes Jahr mit bekommen hatten, haben wir ja irgendwann mal günstige Tischtennisschläger und Bälle besorgt, damit wir was zu tun hatten. Und ja, M., U., S. und ich haben diverse Stunden mit Tischtennis zugebracht. Ich weiß gar nicht, wann wir die ganze Zeit dafür gehabt haben!

Samstag Abends gab es dann die traditionelle Portion Nudeln mit Hacksoße (für die Veganer ohne). Komisch, dass wir jedes Jahr das Gleiche machen! ;-) Man sollte meinen, dass wir mal zu ein bisschen mehr Abwechslung bereit wären. Scheinbar nicht. Aber lecker wars trotzdem. Auch wenn ich das ganze Wochenende über fürchterliche Magenbeschwerden hatte und mich hauptsächlich von Kamillentee ernährt habe. (Wer mich kennt, weiß: Wenn ich freiwillig Tee trinke, dann ist was im Busch!)


So, und das war dann auch dieses Wochenende erfolgreich hinter uns gebracht. Die Kasse ist knapp, aber ausgeglichen. Das Event ist geplant. Die üblichen Diskussionen wurden im Keim erstickt. ;-) Alles ist gut!

TR-Orga Meeting Im Sauerland, Teil 3: Sorpe-Vorstaubecken

Sorpe: Das klingt schon so nach Suppe, aber irgendwie nach keiner leckeren! ;-) (Jaja, schon im ersten Satz direkt wieder rum nölen, das haben wir gern!) ;-) Nachdem wir vormittags auf den Hügel mit der Kapelle gestiegen waren, haben wir am Meetingsamstagnachkmittag einen kleinen Ausflug ans Wasser unternommen. Und das erste, was einem hier auffällt - neben dem verkehrsgünstig gelegenen Kinderspielplatz mit Piratenschiff - sind sie vielen Wasservögel, die sich scheinbar hier versammelt haben, weil die kleineren Gewässer bei dem Wetter wohl zugefroren sind. Bereits auf der Anreise hatte ich mehrere Stellen wahrgenommen, an denen Gänse und größere Enten auf den Feldern saßen und nach Futter gescharrt haben. Die kleineren Tiere wie die Stockenten (Anas platyrhynchos) und Teichhühner (aka Rallen, Bläshühner, Fulica Atra) scheinen hingegen das offene Wasser zu brauchen. Oder es zumindest zu bevorzugen.


Jedenfalls schwammen davon eine ganze Menge hier herum. Wenn ich mich sonst mal freue, überhaupt eines von den Teichhühnern vor die Linse zu kriegen, hatte ich hier die freie Auswahl, ob ich sie lieber mit Enten oder mit Schwänen in einem Bild haben wollte. (Hier: Enten.) Hier hätte ich mal wieder gut eines dieser schönen langen Teles brauchen können, aber ach, ich habe noch immer keines. Mist.

Rund um das Vorbecken führt ein Weg, der im Winter wohl mit Ausschnitten der Weihnachtsgeschichte verziert wird. Für die frühkindliche Indoktrination. ;-) (Ich sollte nicht immer so herablassend klingen. Keiner mag einen Klugscheißer! :-D) Aber hübsch ist trotzdem. Und teilweise auch künstlerisch wertvoll. So gefiel mir der Schneeengel besonders. Also, der Engel im Schnee. Sie wissen schon. Wortspiel? Nicht? OK, dann lasse ich das mal. ;-)


Und der Esel stand hier an dieser Station im Vordergrund. Und im Hintergrund. Und überhaupt, zentral im Mittelpunkt. Ich mag Esel. Esel strahlen eine gewisse Gelassenheit und Leidensfähigkeit aus und das ist in diesen seltsamen Zeiten, in denen wir leben, sicherlich nicht falsch. Nur warum der ein eigenes Kennzeichen braucht, weiß ich jetzt auch nicht. Und ist der tatsächlich elektrisch betrieben?! Oder kriegen alle ökologisch angetriebenen Fortbewegungsmittel ein E-Kennzeichen?! Fragen über Fragen!

Als es dann über die kleine Brücke bei (einem der?) Zuflüsse ging, schwamm eine ganze Reihe von Viechern in der Strömung. Wieder Stockenten und Bläshühner. Die haben sich allerdings alle ein bisschen zu schnell bewegt und sind dadurch an machen Stellen unscharf geworden. Ich hätte ja gerne noch ein bisschen abgeblendet, um das zu vermeiden, aber dafür war es zu dunkel; die Belichtungszeit war eh schon so, dass die hin und her schauenden Köpfe etwas verwackelt sind.


Ach ja, und neben dem dicken Höckerschwan (Cygnus Olor) schwamm noch was anderes entenartiges, das ich auf diese Entfernung nur sehr schlecht erkennen konnte. Aber ich glaube, es handelt sich hier um das Männchen der Pfeifente (Anas penelope). Aber ich kann auch nur raten. Auffällig ist da auf jeden Fall der braune Kopf, das ansonsten recht graue Gefieder, der schwarze Bürzel und ich meine, auch einen weißen Fleck auf der Stirn erkennen zu können. Schwimmt leider in die falsche Richtung. Also, jemand der mehr Ahnung als ein bisschen Internethalbwissen hat als ich, hätte hier sicher seine helle Freude gehabt, wie viele unterschiedliche Vogelarten hier zu beobachten waren.

Wir Primaten sind derweil weiter um den See geschlappt und haben uns dabei die Füße abgefroren. Und so viel ich auch oben wieder gelästert haben mag, immerhin haben die hier im Sauerland sogar LGBTQ+-Schafe! ;-) Sehr schön, so gehört das. Aber auch das mit Herzchen hat mir gut gefallen. Wobei, eigentlich waren die alle sehr hübsch.


Ein paar Meter weiter haben wir dann erst mal einen Cache eingesammelt und dann habe ich, während A den wieder weg gelegt hat, noch ein bisschen die Kunst im Baum fotografiert. Die Noten und das Windspiel fand ich tatsächlich sehr witzig. Das hat was. Das andere, das mit dem Stern am Wanderstab, soll das ein Engel sein? Kann sein, aber hat der dann nur einen Flügel? Hab ich was verpasst?

In dem Ufo, das uns dann als nächstes begegnet ist, war das Krippenspiel untergebracht. Witzig fand ich ja auf jeden Fall schon mal die drei Heiligen, die da mit Elefant und Kamel durch die Schneewüste gezogen kamen. Mit den großen Ohren: Ist das eigentlich ein afrikanischer Elefant? Sollten die nicht eher einen indischen dabei haben? Die kamen ja schließlich dem Morgenland, oder? Aber das ist nicht das einzige Logikproblem, das ich hier hatte: Wie immer sind die Mitglieder der heiligen Familie sehr blond und weiß. Leute, die kamen aus dem mittleren Osten, die waren sehr wahrscheinlich ein bisschen dunkler im Gesicht. Wie diese Migranten, die ihr wieder zurück ins Mittelmeer remigrieren... Ach, na komm, ich fang gar nicht erst mit dieser Pandora-Büchse an, dann reg' ich mich nur wieder auf! ;-)


Konzentrieren wir uns zuletzt lieber ein bisschen auf die Boote am Ufer und die Enten auf dem Wasser. Hier handelt es sich dann schon wieder um eine andere Art: Ich nehme an, das sind Reiherenten (Aythya Fuligula), und zwar sowohl Männchen (die schwarzweißen) und Weibchen (die eher einheitlich gefärbten). Also, wenn ich ein richtig langes Tele gehabt hätte, hätte ich sicher noch mehr Sorten von Wasservögeln identifizieren können, dann eigentlich war der ganze See voll. Spannend! Und hübsch! Ich mag Vögel, auch so große. Die sind jetzt vielleicht nicht so niedlich wie eine Meise, aber.

So, und im nächsten und letzten Teil geht es um das Haus Buntspecht und das Meeting selber. Das wird ein kurzer Eintrag, da gibt es ja nicht viel Neues zu zu sagen.