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Schwarz-weiß und analog, Teil 271: Bonner verschneite 24mm-Ansichten

Kentmere 100 #9, Jan. 2024
  • Canon EOS 10s, Canon EF 50/1.4, Sigma EF 24/2.8
  • Fomadon P Stock, 9:00 Min., 20°; Adofix 1+5, 20°, 10:00 Min.
Winter wars, es war Schnee gefallen, ich war in der Stadt Bonn, um irgendwas zu erledigen, was ich nach einem halben Jahr natürlich längst vergessen habe, und ich hatte die Canon EOS 10s dabei, auf der ich dieses Mal exklusiv das gerade einen Tag zuvor gelieferte 24mm Sigma drauf gemacht hatte. Deswegen ist heute alles ein bisschen weitwinkeliger. Aber soviel vorweg als Spoiler: Im Vollformat und auf Film macht dieses kleine Makro eine richtig gute Figur. Gefällt mir sogar besser, als auf der digitalen mit Cropfaktor.

Geparkt hatte ich irgendwo im Wohngebiet auf der Beueler Seite, weil unten am Rhein nix frei war, sodass ich auf dem Weg zur Brücke an den Stühlen vorbei gekommen bin. (1/1000s, f/4.) Im Schnee - in Bonn bzw. entlang des Niederrheins ja grundsätzlich eher ein seltener Anblick - stechen die noch mal extra hervor. Man kann gut erkennen, dass das 24er hier in den Ecken tatsächlich auch um eine Stufe abgeblendet noch ein ganz kleines bisschen Vignettierung aufweist - aber wirklich nur ein bisschen. Kontrast und Scharfe sind vorhanden, vielleicht nicht ganz so hervorragend wie im letzten Eintrag mit dem 50er, aber das Wetter war auch bedeckter und das Objektiv ist 20 Jahre älter, da waren die Beschichtungen noch nicht so gut, und Sigma ist auch nur ein Dritthersteller, wenn auch ein guter. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall aber ein volles Befriedigend. Selbst auf Film kann man erahnen, dass die Möglichkeit, eine Stufe abzublenden, die allgemeine Schärfe in der Ferne deutlich erhöht im Vergleich zu dem, was es mit der Digitalen zu leisten vermag, wo ich auf Offenblende beschränkt bin, solange ich nicht endlich mal dazu komme, es zu modifizieren!

Bei der Brücke, die ich mit f/8 aufgenommen habe, wird das gleich noch mal viel deutlicher: Die allgemeine Schärfe ist hervorragend, was ich digital und weit offen ja immer ein bisschen bemängelt habe, wenn es ins Unendliche ging. (1/750s, f/8.) Nebenbei ist das auch noch ein recht cooles Bild, auf dem man gar nicht so richtig versteht, wie breit der Fluss eigentlich wirklich ist, bis man sich daran erinnert, dass ich hier mit einem 24mm fotografiert habe und die Brücke gerade so aufs Bild passt!


Die Tatsache ausnutzend, dass es sich tatsächlich im ein Witwinkel handelt, habe ich die Brücke dann noch aus einem etwas ungewöhnlicheren Winkle mitgenommen, was meiner Meinung nach ganz hervorragend funktioniert hat. (1/750s, f/4.) Bei f/4 ist das gegenüberliegende Ufer tatsächlich noch ein ganz kleines bisschen unscharf, ich hätte also durchaus auch wieder hoch auf f/8 gehen können. Aber sehr schön finde ich die Spiegelung auf dem Rhein, die sich wiederum in den Stahlträgern unter der Brücke wiederfinden. Winter macht schon geile Fotos möglich, das gebe ich zu, und solang der Schnee nicht zur Ursuppe mutiert, habe ich auch nichts da gegen! ;-) Tolles Bild, jedenfalls.

Den Bundesadler vor der Oper konnte ich mit diesem Objektiv dann auch noch mal so richtig weitwinkeln. (1/250s, f/5,6.) Wobei, ein Schritt näher ran wäre auch noch möglich gewesen. Aber auch so kommt er im hellen Schnee sehr gut rüber, finde ich. Weiß auch, warum das eines der Wahrzeichen Bonns ist, das ich eigentlich jedes Mal fotografiere, wenn ich dran vorbei komme.

Hm, eine inter/queere Regenbogenfahne! (Unbekannte Zeit, f/4.) Da war doch was! War das der Tag, als in Bonn die große Demo gegen die rechtsaußenblauen Schlümpfe und ihre Ausbürgerungsphantasien war? Kann sein! Die Fahne und die vielen Leute machen jetzt jedenfalls in dem Zusammenhang Sinn! Cooles Bild jedenfalls, eins mit Aussage: Selbst in schwarz und weiß ist die Welt noch bunt! ;-)


Gegenüber war übrigens das Stadthaus. (1/750s, f/4.) Nur, um das auch noch mal zu dokumentieren, bevor das demnächst gesprengt wird und der hässliche Klotz durch noch etwas viel hässlicheres ersetzt wird! :-D Jedenfalls bekommt man mit dem Weitwinkel hier einen guten Überblick über den ganzen Platz vor dem Stadthaus, inklusive Passanten und Bahnhaltestelle. Die Vignettierung hält sich auch hier in Grenzen, ich hatte mit mehr gerechnet. Huch, irgendwie habe ich gar keine Offenblendenfotos gemacht, da kann man gar nicht vergleichen, wie das da aussieht. Sowas! Ts!

Dafür habe ich mal wieder Leergut fotografiert. (1/30s, f/8.) Der Vorteil an kurzen Brennweiten ist ja unter anderem auch, dass man durchaus ein bisschen langsamer belichten kann, als man das sonst täte, weil das Verwackeln nicht so sehr ins Gewicht fällt. Deswegen ist auch diese Flasche Kölsch bei 1/30s durchaus brauchbar. Auch, wenn ich mal wieder die Kamera nicht gerade gehalten habe. Aber man kann schon sehen, dass dieses Objektiv auch/gerade auf kurze Entfernungen einiges zu leisten vermag! Das Prädikat "Makro" hat es sich also durchaus verdient.

Und natürlich darf auch kein Bild von einem Tier fehlen, die stehen in der Stadt ja eh immer kreuz und quer durch die Gegend geparkt rum. (1/350s, f/4.) Auf diese Entfernung habe ich ein bisschen Unschärfe im Hinterfrund - warum habe ich hier eigentlich nicht Offenblende genommen? Gut gelungenes Experimentalfoto.


Ein paar Meter weiter hing diese Winterjacke über einen der Pöller. (1/45s, f/5,6.) Statt sie mitzunehmen habe ich sie einfach als Foto mitgenommen. Wie man sieht, kam gerade in diesem Moment die Bahn und die ist mit ins Foto geraten, was gar nicht so schlecht aussieht. Gibt dem Foto ein bisschen mehr Bewegung und Tiefe. An der Plattenritze auf dem Gehsteig kann man sehen, dass es sich tatsächlich um ein echtes Weitwinkel handelt, denn die biegt sich auf ihrem Weg dem Horizont entgegen schon ein ganz kleines Stückchen durch. Oder ist das nur wieder der Knick in meiner eigenen Optik? ;-)

Wenn irgendwo ein Rad am Straßenrand steht, muss ich es fotografieren, das ist Gesetz! ;-) (1/60s, f/4.) So im Schnee vor dem Lattenzaun und der Baustellenabsperrung fand ich es aber auch ein Foto wert, auch wenn in der Studentenstadt Bonn haufenweise Fahrräder rum stehen und liegen. Der Schnee drum herum tut sein Übriges. (Ich schreibe das hier übrigens Ende Juli und ich wünsche mir gerade Schnee, denn es ist mal wieder so schwül, dass ich gleich ausflippe, besonders weil ich hier im Büro mit dem lüftenden PC eingesperrt bin.)


Apropos Studentenstadt: Das Uni-Hauptgebäude aka das Schloss gibt es auch noch immer. (1/1000s, f/4.) Diese Art Foto zeigt immer sehr deutlich, wie sehr ein Weitwinkel die Realität durchbiegt. Hier hält sich das aber gut in Grenzen: Die aufwärts zeigenden Teile des Schlosses (also die Türme und Fenster und sowas) flüchten alle einem imaginären Fluchtpunkt außerhalb des Fotos entgegen, aber die Linie des Daches bleibt dabei sehr sehr gerade. Ich habe da gerade mal mein Lineal dran gehalten und könnte nicht sagen, ob die in irgendeiner Form verzerrt ist. Das spricht schon für dieses Objektiv! Da habe ich schon andere Sachen gesehen. Wie gesagt, 24mm ist ja doch schon sehr weit für eine Kleinbildkamera, finde ich. Ach ja, und Nebenbei auch ein hübsches Bild, wenn die Leute da unten nur nicht so in die Kamera starren würden! ;-) (Ich habe mal drauf verzichtet, Gesichter unkenntlich zu machen. Ich sag einfach mal, dass der Uni-Campus ein öffentlicher Raum ist.)

Um das mit dem Weitwinkel mal auf die Spitze zu treiben, habe ich die Kamera ganz weit nach unten fast schon auf den Boden gelegt und dann quer über die schneebedeckte Hofgartenwiese rüber in Richtung Abgusssammlung fotografiert. (1/750s, f/5,6.) Herausgekommen ist ein ziemlich spannendes Foto, eines, für das Weitwinkel eigentlich gemacht sind: Nahe Dinge unnatürlich groß darstellen. Das klappt hier mit den Fußstapfen im Schnee hervorragend, während das Tempelchen am anderen Ende des Hofgartens schon fast winzig wirkt. Gut gemacht!


Noch mal runter zum Rhein, um die letzten Fotos auf dem Film zu verklicken, während ich mich schon langsam wieder meinem Parkplatz genähert habe, wo es Schneemänner gab. (1/500s, f/5,6.) Keine besonders großen, aber immerhin überhaupt welche. Auch hier habe ich mich möglichst nah ran gepirscht, um sowohl den Makro-Bereich zu nutzen und zugleich den Hintergrund in weite Ferne rücken zu lassen, verstärkt durch Unschärfe. Muss sagen, für ein normal schnelles Weitwinkel bekommt man hier doch einiges an Bokeh geliefert, selbst um zwei Stufen abblendet - die kurze Distanz macht es möglich!

Zu guter Letzt noch den Herrn Arndt, wie er da auf seinem Sockel auf den Rhein hinaus starrt und über seine Schrifstellerkarriere nachzudenken scheint. (1/250s, f/8.) Mit dem Schnee an seinem Fuß sieht man auch direkt ohne weiteren Kontext, dass ich im Winter hier war. Insgesamt ein ganz stimmiges Bild, ein würdiger Abschluss für diesen bonner Ausflug.

Fazit: Cooles kleines Objektiv, das an einer analogen EOS seine Stärken voll ausspielen kann. Schade, dass ich es an der digitalen nicht abblenden kann. Ich muss mich echt noch mal damit beschäftigen, wie ich da so einen Microcontroller eingebaut bekomme...

Schwarz-weiß und analog, Teil 270: Mondorf in 50mm

Kentmere 100 #9, Jan. 2024
  • Canon EOS 10s, Canon EF 50/1.4, Sigma EF 24/2.8
  • Fomadon P Stock, 9:00 Min., 20°; Adofix 1+5, 20°, 10:00 Min.
Heute - also im Januar; ich habe mich entschlossen, jetzt mal wirklich ein paar s/w-Filme raus zu hauen, vor allem Artikel, die ich schon ewig fertig hier rum liegen habe - geht es mit dem 50mm f/1.4, das ich auf die gute alte analoge Canon EOS 10s geschraubt hatte, nach Mondorf an den alten Vater Rhein. Ich weiß nicht mehr genau, wieso wir da waren, wahrscheinlich mal wieder nach der getanen Arbeit oder so. Jedenfalls war das Wetter gut - im Januar hat es scheinbar weniger geregnet als im Rest des Jahres - und ich habe ein paar sehr schöne, kontrastreiche Bilder mit nach Hause genommen.

Es ist außerdem recht vorteilhaft, dass die 10s bis zu 1/4000s schnell belichten kann, was bedeutet, dass ich auch bei viel Licht durchaus mal die Blende ganz oder zumindest sehr öffnen kann wie hier in diesem Bild von den verschiedenen Wappen draußen auf dem Mondorfer Marktplatz. (1/4000s, f/2.) Das Ergebnis ist eine sehr schöne Unschärfe im Hintergrund, die die Wappen ein wenig hervor hebt. Direkt bei diesem allerersten Bild von diesem Tag kann das 50er so zeigen, was es kann: Scharf, kontrastreich und eigentlich totaler Overkill für einen analogen Film. ;-)

Nebenan habe ich dann mal die Kirchentür mitgenommen und direkt mal das genaue Gegenteil versucht: Die Blende für meine Verhältnisse sehr weit geschlossen haben wir hier einen extremen Schärfeeindruck, der für dieses Foto aber angemessen ist. (1/500s, f/8.) Wie man am Schattenrand unten sehen kann, die Sonne stand tief, dadurch knallt der Kontrast so richtig rein. Details sind nur durch die Auflösung von Film und Scanner beschränkt (und dadurch, dass ich das Bild natürlich nachher auf 4k runter gerechnet habe.) Auch hier macht das Objektiv einen sehr guten Eindruck, ich kann also wiedermal nur empfehlen, auch mal moderne, eigentlich für digitale Kameras gedachte Objektive mal mit Film zu testen, denn so findet man heraus, was Filme heutzutage zu leisten vermögen. Der Kentmere 100 macht jedenfalls einen sehr guten Eindruck, finde ich.


Unten am Rhein habe ich dann auf dem Spielplatz als erstes mal das Schiff mitgenommen; man muss ja ausnutzen, wenn da gerade mal keine Kinder rumhängen. (1/500s, f/4.) Bei meinen üblichen f/4, die ich ja für fast alles benutze, ist der Hintergrund auf diese Entfernung fast schon ganz scharf. Auf einem 9x13 Abzug hätte man das wahrscheinlich nicht von der Schärfe im Vordergrund unterscheiden können, auf meinem 24" Monitor kann ich es gerade noch erkenne. Auch hier ist der Kontrast hervorragend, man muss aber auch sagen, dass das wirklich hervorragendes Fotowetter war.

Das Gleiche gilt auch für den Chrisopherus, der hier in der Hafeneinfahrt zu sehen war, mit der Breitseite genau in der Sonne, sodass sich noch ein schöner Spiegeleffekt auf dem aufgewühlten Fahrwasser ergibt. (1/250s, f/8.) Vom Schärfeeindruck steht das kaum den Bildern nach, die ich mit der digitalen 700d mache. (Wobei man da aber auch anmerken muss, dass mich die Schärfe im Vergleich zu meiner Nikon nicht immer so voll überzeugt, man merkt da doch recht schnell, dass die Kamera eher in den Bereich für die fortgeschrittenen Amateure fällt.) Dieses Bild hier jedenfalls ist erste Sahne, daraus könnte man durchaus mal wieder ein ein Kalendermotiv machen. Aber dann krieg ich ja wieder was zu hören, wie deprimierend s/w ist. Alle keine Ahnung von Kunst! ;-)


Nachdem die Regensburg ja lange in der Werft gelegen hatte, um dort überholt zu werden, schwamm sie im Januar dann zur Abholung bereit im Hafen in Mondorf und gab da ein sehr gutes Motiv ab! (1/500s, f/4.) Wirklich ein ganz nettes Ausflugsschiff, das hier zwischen den Bäumen, bei bester Beleuchtung und frisch renoviert einen hervorragenden Eindruck hinterlässt. Genau wie das Objektiv, das ich hiermit testen wollte. Winterfotografie in s/w bei gutem Licht hat eh immer so einen gewissen Flair, aber hier kommt das noch mal so richtig zur Geltung!

Zum Thema "etwas experimentieren" gibt es dann das folgende Bild: Das Gitter des Geländers an der Kneipe am Hafen mit dem Türmchen auf dem Dach unscharf im Hintergrund. (Unbekannte Zeit, f/2,8.) Ich glaube, ich habe es hier ein kleines bisschen übertrieben, ich hätte vielleicht doch auf f/4 rauf gehen sollen, denn so ist das Türmchen doch ein bisschen sehr unscharf und man kann es gerade nur noch so erahnen. Trotzdem, als Experiment ein nettes Foto. Mal wieder was anderes.

Ähnlich experimentell, nur in eine ganz andere Richtung, die beiden Poller, die da mitten in der Hafeneinfahrt stehen. (1/500s, f/2,8.) Hier hätte ich durchaus mal weit offen fotografieren können, warum habe ich eigentlich nicht? So ist der Hintergrund selbst bei f/2,8 noch scharf. Wobei die Frage ist, ob ich mit f/1,4 mehr erreicht hätte, die Pinne stehen doch schon recht weit draußen. Insgesamt aber ein ganz gutes Bild, ein wenig mehr auf der depressiven Seite, ich gebe es ja zu. ;-)


Als Kontrast dazu die Boote im Hafen. (1/1500s, f/4.) Die glatt spiegelnde Oberfläche des ruhigen Hafenwassers verdoppelt hier die meisten Boote und gibt dem ganzen einen sehr meditativen Eindruck. Etwas weiter wäre der Shot noch interessanter gewesen, aber das Sigma-Weitwinkel hatte ich noch nicht. (Das kommt erst im nächsten Eintrag zu Einsatz.)

Ach ja, ich hab gelogen: Das Wetter im Januar war auch nur sporadisch mal besser, was man daran merken kann, dass der viele Regen und das Hochwasser und der Wind in Kombination den Baum auf der Landzunge vorne gefällt hatte, den die Stadt hier gerade zerlegt hat, als wir vorbei kamen; deshalb diese Kombination aus Kettensäge und Kettensägenbenzin, die man so in keinem anderen Spiel findet! :-D (1/180s, f/8.) Leider ein bisschen schief, hier habe ich doch sehr aus der Hüfte geschossen, weil ich die Arbeiter nicht stören wollte.


Irgendwo zwischen den Bäumen hängt ja schon seit Jahren dieses Osterei herum, das ich hiermit auch noch mal dokumentiert habe. (1/1500s, f/2,8.) Mit der Blende so weit offen ist auf diese Entfernung im Hintergrund natürlich nichts mehr zu erkennen, was aber in diesem Fall auch gewollt und sogar gut ist: Alles Andere hätte nur abgelenkt. Trotzdem immer wieder erstaunlich, wie unscharf alles wird, wenn man so nah ran geht! Ich steh ja drauf. (Wir haben da letztens diese Serie mit den Cowboys und dem Loch im Boden angefangen; was benutzen die eigentlich für Linsen? Da ist selbst mir manchmal zu viel Bokeh! ;-))

Nebenan hängt noch eine kleine Gummiente, die ich dann halt eben auch mitgenommen habe, damit sich das Ei nicht so einsam fühlt in meiner Negativ-Sammlung. (1/2000s, f/2,8.) Gleiche Blende, fast gleiches Licht, schöne Highlights auf dem Entenschnabel, viel Unscharf im Hintergrund, gutes Foto, gefällt mir. Und zwar noch mal um einiges besser als das vom Osterei.


Zuletzt noch zwei Schiffe: Ein echtes und eines, das sich im Wasser spiegelt. (1/90s, f/8.) Wenn man hier schon vorbei kommt, darf das alte Segelschiff definitiv nicht fehlen. Habe hier mal bis an den Rand des Machbaren abgeblendet, um diesen kräftigen Schärfeeindruck zu erhalten: Alles im Bild ist in focus, selbst sogar das Gras und Gemüse, das unten noch ins Foto ragt. Ebenfalls wieder ein Postkarten-Motiv! Na, da weiß ich ja, was ich dieses Jahr wieder zu Weihnachten verschicken werde! ;-)

So, und das war es auch schon für dieses Mal. Im Nächsten Eintrag geht es nach Bonn hinein, mit dem damals gerade frisch erworbenen Sigma 24mm 1:2.8. Es wird also spannend!

Schwarz-weiß und analog, Teil 269: Spaziergang mit Canon EF 50/1.4

Kentmere 100 #9, Jan. 2024
  • Canon EOS 10s, Canon EF 50/1.4, Sigma EF 24/2.8
  • Fomadon P Stock, 9:00 Min., 20°; Adofix 1+5, 20°, 10:00 Min.
Als ich D's alte Canon EOS 700D übernommen habe, habe ich zugleich sein dazugehöriges 50mm genommen. Das ist nämlich ein wirklich hübsches Objektiv, mit einer Lichtstärke von f/1,4 und all dem modernen Schnick-Schnack (Beschichtung, Ultraschallmotor, etc.). Also ein schickes Teil, das zugleich aber auch den Vorteil hat, mit einem EF-Anschluss auch an die analoge Kamera zu passen. Was ich dann auch direkt mal an der EOS 10s getestet habe. Die Ergebnisse gibt es in den folgenden zwei Einträgen dieser Serie zu bestaunen, während der dritte Teil mit dem 24mm Sigma gemacht wurde, das ich bei ehBlöd gekauft habe.

Wir befinden uns hier zeitlich gerade am Anfang des Januar '24, als was liegt näher, ein bisschen spazieren zu gehen und die Wintersonne zu genießen. Davon hatten wir dieses Jahr ja eher nur mäßig viel, man hat sich über jeden Sonnenstrahl gefreut. Ich weiß, ich wiederhole mich. ;-) Aber viel Licht ist für Test-aufnahmen immer gut. Das macht es mir leichter, diese Verschwendung von Filmmaterial zu rechtfertigen! Apropos: Auf Film fallen kleinere Probleme mit Objektiven ja meist weniger auf, da die Auflösung nicht so hoch ist, alles Negative geht im Rauschen der Filmkörnung unter. Andererseits kennen wir dieses Objektiv hier im Blog ja ansonsten nur von der 700D, die einen Crop-Sensor hat, also gut die Hälfte des Bildes eh weg wirft, den dieses 50er in die Kamera wirft. Es ist also interessant zu sehen, wie die Unterschiede so sind, und vor allem, wie sich die Optik an den Rändern und in den Ecken so schlägt.

Beginnen wir also mit der Brettertanne, die noch vom Weihnachtsfest übrig geblieben ist. (1/500s, f/2.) Die Nachbarn haben die einfach in den Wendehammer platziert gehabt, wo ich sie direkt mal aufs Korn nehmen konnte. Direkt mal eine weit offene Blende benutzt, um den Hintergrund schön unscharf zu bekommen. Das Bild ist überdies total schief, was aber auch daran liegt, das eigentlich alles, was wir hier sehen, nicht der Gravitation folgt: Die Straße geht den Berg hoch, das Geländer ist ebenfalls schräg, der Baum sowieso. Nur die Baumstämme im Hintergrund geben eine ungefähre Idee davon, wo eigentlich unten ist. Optisch kann man sich glaube ich nicht beschweren: Die Maserung im Holz ist auch bei f/2 hervorragend sichtbar und kontrastreich. Alles OK - wie erwartet.


Das Tor stand offen, also habe ich die beiden Schmuddelchen in ihrem Unterstand auch gleich mal mitgenommen. (1/500s, f/4.) Ja, bei f/4 ist das Objektiv schärfer, das merkt man sogar auf Film. Dadurch, dass das Bild aber nicht aus einem Ausschnitt aus der Bildkreismitte besteht, bekommt man das gar nicht so sehr mit. Oder kommt mir das nur so vor, dass man das auf der Digitalen viel stärker wahrnimmt? Die kleinen Fehler werden einfach nicht so stark vergrößert. Insgesamt macht es aber auf der alten 10s einen beachtlichen Eindruck. Gut, das sollte man von einem modernen Objektiv auch erwarten, das mit allen Mitteln moderner Magie (fortgeschrittene Wissenschaft) berechnet wurde. Wobei, um das Fazit mal vorweg zu nehmen, das AF Nikkor 50/1,4 - obwohl ca eine Generation älter - gefällt mir im Allgemeinen besser, und da insbesondere bei weiten Blenden. Hm, ich sollte das mal mit dem Adapter auf die 700D schrauben und einen direkten Vergleich anstellen!

Wenn ich schon hier bin, kann ich auch gleich noch den Trecker fotografieren. (1/1000s, f/2,8.) Hier habe ich die Blende noch immer recht weit offen - was dem Hintergrund auf diese Entfernung eine ganz leichte Weichheit verpasst -, aber schon weit genug zu, um den Trecker richtig scharf zu bekommen. Der helle Himmel eignet sich darüber hinaus hervorragend dazu, nach Vignettierungen zu suchen, die man nicht finden wird. Also, ich sehe jedenfalls keine. Alles ist gut. Diese Entfernung und diese Lichtverhältnisse sind scheinbar das, wofür diese Optik gerechnet ist.

Dann noch schnell einen Pferdeschnappschuss und es kann weiter gehen. (1/500s, f/4.) Das ist ungefähr so Portrait-Entfernung. Bei einem Menschen wäre das ungefähr Kopf-Schulter. Also vielleicht nicht ganz die Entfernung, die man für ein Passfoto bräuchte. Und ich sehe hier keinerlei Fehler in der Optik: Die einzelnen Haare an den Pferdeohren werden nur in der Auflösung des Films begrenzt, der Kontrast ist gut, obwohl ich hier durchaus eine Blende heller hätte belichten können (der Kentmere erhält allerdings ganz gut die dunklen Zeichnungen im Pferdegesicht), Keine Vignettierungen, obwohl das UV-Filter recht dick ist, das ich da vorne dran habe, keine optischen Verzerrungen. Eigentlich schon fast zu gut. Man merkt, dass dieses Objektiv schon eher in die digitale Ära gehört, obwohl es Äquivalentes natürlich auch schon zu analogen Zeiten gab und ich bezweifle, dass sich an der Linsenrechnung groß was getan hat. Die Fehlertoleranzen und die Beschichtungen sind nur einfach besser geworden.


In die andere Richtung leuchtete die Sonne den anderen Trecker an, da musste ich natürlich ebenfalls zuschlagen. (1/1000s, f/2,8.) Anders als auf der Digitalen sehe ich hier auf Film weniger Ausbluten in den Highlights. (Der Halo um die Hydraulikstange ist eher ein Artefakt der Überbelichtung und der anschließenden Entwicklung.) Finde ich erstaunlich: Der CCD der 700D scheint da also empfindlicher zu sein. Insgesamt macht das Bild einen beeindruckenden Gesamteindruck, der Detailreichtum in den Ästen im Hintergrund ist schon erstaunlich - und das, obwohl die Zweige bereits sehr weit jenseits der Fokusebene liegen. Dieser Eindruck setzt sich bis hinauf in den Hang des Bergs auf der anderen Talseite fort. Hier kann das Objektiv mit seinem ganzen modernen Erbe glänzen.

Dann aber bin ich endlich ein paar Meter gelaufen und habe im Nachbardorf die Kugeln vor die Linse genommen, die da immer am Weihnachtsbaum, der am Kriegsdenkmal rum steht, hängen. (1/350s, f/4.) Für so eine Nahaufnahme - fast schon ein Makro - ist f/4 ja schon recht weit offen, aber ich wollte die Spiegelungen der gegenüberliegenden Straßenseite möglichst weich halten. Was überflüssig war, die Kugel ist gar nicht glatt genug, als dass sie ein scharfes Bild reflektieren könnte. Aber auf jeden Fall auch ein sehr schönes Bild, bei dem sich die Modernität dieses Objektives zeigt.

Bin dann offenbar den Berg hoch am ehemaligen Bauernhof Jansen vorbei und habe oben an der Ausfallstraße ein bisschen Fachwerk mitgenommen, bei dem nur die Mülltonnen ein bisschen stören - oder sind gerade die die Aussage dieses Motivs? ;-) (Unbekannte Zeit, f/8.) Für Architektur blende ich ja auch gerne mal ab und bei f/8 hat dieses Objektiv meiner Meinung nach auch seinen Sweetspot, was Schärfe angeht. Schönes Bild. Muss glaube ich nicht noch mehr zum Objektiv sagen, das ist schon ziemlich offensichtlich hier.


Nebenan steht ja noch ein Jesus, den man an sein steinernes Kreuz genagelt hat und dessen Gesicht gerade genau in der Schattenlücke lag, den die Bäume um die Ecke geworfen haben. (1/2000s, f/2.) Auch hier mal wieder die weitere Blende genommen, um den Hintergrund unscharf zu haben, was aber der Schärfe des Motivs keinen Abbruch tut. Ja, OK, f/8 ist natürlich schärfer, aber für Film ist das hier doch mehr als ausreichend!

Zurück habe ich dann den Weg an der Hauptstraße durchs Tal genommen und an der Brücke über den Hanfbach das 30-t-Schild mitgenommen. (1000s, f/1,4.) Ich mache in letzter Zeit eh zu wenige Bilder von Straßenschildern, so kriege ich meine Sammlung ja nie vollständig! ;-) Hier habe ich dann tatsächlich mal die Blende ganz offen gelassen (und ein bisschen unterbelichtet, die 10s lässt sich wohl vom hellen Hintergrund ablenken). Der Effekt im Hintergrund ist auf diese kurze Distanz schon spektakulär. Auch hier kann ich mich nicht wirklich über die Schärfe beschweren, immerhin ist dasweit offen. Hier kann man vielleicht ein ganz kleines bisschen Abschattung in der oberen rechten Ecke wahrnehmen, aber die kann genau so gut vom Farbverlauf des Himmels selber herrühren.


Normalerweise halte ich mich ja zurück, wenn es um Blüten und Gedöns geht, während ich auf s/w-Film fotografiere. Meist kommt dabei nichts gutes rum, aber hier habe ich eine Ausnahme gemacht und diese schon ziemlich weit aufgeblühten Schwänzchen abgelichtet. (Keine Belichtungsdaten.) Auf die kurze Distanz (und bei - ich vermute mal - f/4?) hebt sich das Büschel auf jeden Fall gut ab. Es hilft natürlich, dass der Hintergrund auch eher dunkel ist. Auch für solche Bilder ist das Objektiv also gut geeignet.

Fazit: Warum nicht mal moderne Objektive an 30, 35 Jahre alten Kameras testen? Kommt immer wieder gut! Die Ergebnisse können spektakulär sein. Allerdings fehlt dann auch ein bisschen das Retro-Flair. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 232: Siegburg und Lanzenbach (Rest vom Film)

Fomapan 100 #45, 13. und 14. Februar 2023
  • Canon EOS 10s, Sigma Zoom 28-70mm f/2,8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (10.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Heute ein Bisschen Gemischwarenladen. Nachdem wir aus der Waldau zurück waren, haben wir einen kurzen Abstecher nach Siegburg gemacht. Ich weiß gar nicht mehr, wieso, aber wir waren da und haben offenbar unten an der Feuerwehr geparkt, wo ich gleich mal den Turm mitgenommen habe, der Film will ja voll werden. (Av, 1/1500s, f4, ~60mm.) So ein Zoom kann manchmal ja doch ganz praktisch sein, besonders wenn man für eine Kamera nichts anderes hat und es qualitativ recht hochwertige Bilder machen kann. Der komplett blaue Himmel setzt sich hier hervorragend gegen die Architektur (und den Verkehrsspiegel) ab. Spannendes Bild. Ich glaube, Winterbilder sind überhaupt recht spannend, die Luft ist immer so klar und die Bäume haben nicht so viel störendes Laub. (Pass auf, wenn ich mir im kommenden Winter die Bilder vom Sommer angucke, behaupte ich das genaue Gegenteil! ;-))

Auf dem Marktplatz musste dann mal wieder die Victoria dran glauben. (Av, 1/1000s, f/4, 70mm.) Wie gesagt, kahle Äste haben echt was, und so, wie sie dazwischen steht: Sehr gut. Die Vordergrundunschärfe des Objektivs ist auch durchaus zu gebrauchen. Bei manchen ist die ja sehr störend und grob, die Äste hier hingegen gefallen mir sehr.


Die Abtei auf ihrem Hügel kann ich ja auch selten unfotografiert lassen. (Av, 1/750s, f5,6, ~60mm.) Sie ist allerdings ein bisschen schattenlastig, da hätte ich durchaus eine Blende langsamer belichten können. Die Bäume mit ihrer leichten Unschärfe gefallen mir auch hier sehr gut. Der Kondenzstreifen des Flugzeugs hinter der Abtei ist allerdings ein bisschen blöd, der stört mich im Nachhinein doch ein bisschen.

Am Altenheim gibt es dann noch etwas Kunst, die ich auch mal dokumentiert habe. (Av, 1/1000s, f/2,8, ~40mm.) Hier erreicht das Objektiv allerdings das Ende seiner Hintergrundunschärfefähigkeiten: Etwas weitwinklig, relativ geringer Abstand zwischen Haus und Kunst, da war nix mehr mit Unschärfe. Wenn man hinein zoomt, ja, da ist eine gewisse Weichheit, aber nix Besonderes. Mit dem 50/1,4 hätte ich da vielleicht noch ein bisschen was raus holen können, aber hier: Nein. Ansonsten ist das Bild ganz OK. Etwas langweilig, vielleicht. Wie mir das meist so mit moderner Kunst geht. ;-)

Das Rollerchen vor der Pommesliebe konnte ich natürlich nicht einfach so stehen lassen. (Av, 1/45s, f/4, 70mm.) Da frage ich mich: Wenn die Werte, die ich da aufgeschrieben habe, stimmen, wie habe ich es dann geschafft, das Bild nicht zu verwackeln? Nicht schlecht. Und es war ja auch nicht ganz einfach, zwischen den vorbei huschenden Passanten den richtigen Moment abzupassen, wenn mal keiner im Bild steht. Schönes Bild. Man beachte die leichte Halo-Bildung im die stark reflektierenden Chromstellen an der Lenkstange. Da ist der Film sehr stark überbelichtet worden. Kein Wunder bei diesen Werten.


Auf dem Rückweg zum Parkplatz an einer sehr dunkeln Stelle noch schnell ein paar Tags mit genommen. (Av, 1/250s, f/2,8, 70mm.) Solche Stellen finde ich ja immer spannend. Nun ist hier aber nicht wirklich viel bei rum gekommen, das Ergebniss hätte ich mir spektakulärer gewünscht.

Gleiches gilt für die Garagentorbesprühung. (Av, 1/60s, f/2,8, ~50mm.) Immerhin gibt es hier aufgrund der Streifen im Tor noch ein bisschen Abwechslung. Und "lost" sind wir ja alle ein bisschen! ;-) (Hoffentlich aber nicht so wie in der gleichnamigen Fernsehserie. Die hatte auch kein gutes Ende.)


Dann noch zwei Bilder aus dem Dorf, um den Film endlich voll zu bekommen. Zum einen Pferde, die ja nie bei einem Spaziergang fehlen dürfen. (Av, 1/500s, f/4, 70mm.) Ein sehr hübsches Foto, die beiden eignen sich aber auch besonders für Bilder.

Zum Anderen das übliche Bild vom Zweirad, das dort jemand zur Verkehrsberuhigung an die Straße gepfählt hat. (Av, 1/2000s, f/2,8, 28mm.) Wobei ich sagen muss, von den Haufen an Bildern, die ich von dem Ding schon gemacht habe, sticht dieses hier aus der Masse heraus. Habe da einen sehr guten Winkel erwischt, der den Weitwinkel-Charakter gut zur Geltung bringt. Gelungen und eines der besseren Bilder dieses Films.

Nächstes Mal: Der erste von fünf Teilen, die sich mit dem improvisierten Organisationsmeeting im Sauerland beschäftigt. Ja, da habe ich viele, viele Bilder gemacht, obwohl es echt bescheidenes Wetter war. Aber Arnsberg ist eine spannende Stadt.

Schwarz-weiß und analog, Teil 231: Waldau

Fomapan 100 #45, 13. Februar 2023
  • Canon EOS 10s, Sigma Zoom 28-70mm f/2,8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (10.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Kriegen die Schweine heutzutage eigentlich auch schon früher als früher ihre Ferkel? Es war jedenfalls gerade so Mitte Februar, als wir im Fernsehen den Bericht über die kleinen Wildschweinferkel in der Waldau gesehen haben. Wobei ich ja mittlerweile glaube, dass die jedes Jahr den gleichen Beitrag aus dem Archiv holen! ;-) Habe ich also die Kamera geschnappt und wir sind los. Das war seinerzeit einer der ersten Einträge, die ich mit Fotos aus der Z fc bebildert habe. Zusätzlich hatte ich die Canon 10s mitgenommen, allerdings nur mit dem üblichen Foma 100 drin. Zuvor hatte ich mal ein paar Schrauben an dem dazugehörigen Sigma fest gezogen und seit dem ist das auch wieder etwas stabiler. Müsste nur das Frontelement (das zum Fokussieren da ist) auch mal repariert werden.

Am Anfang habe ich natürlich erst mal das obligatorische Foto vom Herbstlaub des letzten Jahres gemacht. (Av, 1/1500s, f/2,8, 70mm.) Das Objektiv schafft tatsächlich sehr gute Hintergrundunschärfe, vor allem, wenn man es voll rein zoomt und weit öffnet. Dabei bleibt das Blatt selber, das ich angepeilt hatte, trotzdem einigermaßen scharf. Das Objektiv muss also, als es neu und voll funktionstüchtig war, bestimmt nicht ganz günstig gewesen sein. Ich mein, Zooms mit durchgängig f/2,8 sind das eh meist nicht. Das Teil ist aber auch echt ein ziemlicher Trümmer! ;-)


Um die Ecke gab es dann den Detektiv-Hasen zu bewundern. (Av, 1/90s, f2,8, ~50mm.) Der soll den Kindern was über Natur und Gedöns vermitteln. Das Bokeh hinter der Hütte kann schon ein kleines bisschen unruhig wirken. Perfekt sind diese lichtstarken Zooms also auch nicht, aber schon sehr praktisch. Die Wiedergabe der verschiedenen Farben im Hasen ist auch mal wieder fomatypisch ein wenig eigenwillig. Aber insgesamt ein ganz gut wirkendes Foto.

Auf dem Spielplatz habe ich dann - wo wir eben von obligatorischen Fotos sprachen - den Schaukelfanten mitgenommen. (Av, 1500s, f/4, ~50mm.) Die Dinger stehen ja überall rum, und überall, wo ich sie sehe, fotografiere ich sie auch. Ich meine, dieser wäre blau gewesen. Kann mich aber auch nicht so gut erinnern, mein altes Hirn merkt sich nur noch die wichtigsten Dinge! ;-) Schöner Schattenwurf. Etwas abgeblendet wirkt das Objektiv auch gleich viel ruhiger, geradezu sanft im Hintergrund. Könnte man also auch durchaus für Portrait-Arbeiten verwenden.

Neben dem Elefanten stand dann noch eine Ente. Also, ich glaube zumindest, dass es eine Ente sein soll. (Av, 1/500s, f/4, 70mm.) Einmal ein gerades Foto machen! Kann doch nicht so schwer sein. Naja, egal, geht auch so. Die Klettergerüste im Hintergrund sind gerade so unscharf, dass man sie nicht mehr direkt als solche erkennen kann, während der Sand langsam in der Unschärfe verschwindet. Bis auf die leichte Schlagseite eigentlich auch ein brauchbares Bild, dass ich gerne meiner Sammlung von Schaukeltieren hinzufüge. ;-)


Aber besonders gut bei dieser Spielplatzausbeute gefiel mir dieses aufgehängte Seil, das ebenfalls langsam zum Ende hin immer unschärfer wird. (Av, 1/2000s, f/2,8, 28mm.) Im weitwinkeligen Bereich ist da also auch genug Lichtstärke vorhanden, um den Hintergrund schön mit runden Bällen zu füllen. Hätte ich um eine Stufe abblenden sollen, um die Bälle eckig zu bekommen? Um die erste Aufhängung auch noch ganz scharf zu haben? Ich weiß es nicht. Könnte besser sein, könnte schlechter sein, ich bin ein bisschen hin und her gerissen. Trotzdem eines der besseren Bilder aus dieser Serie.

Dann ein Experiment: Das "Netz" der Tischtennisplatte direkt gegen die Sonne. (Av,1/1500s, f/4, 28mm.) Das Ergebnis: Interessantes Flare. Witziger Schattenwurf. Und auch, wenn ich in der digitalen Nachbearbeitung ein bisschen an den Einstellungen spielen musste, hat die Canon hier in dieser schwierigen Situation ein ganz gutes Belichtungsergebnis abgeliefert. Deshalb: Gutes Foto.


Auf dem Weg zu den Wildgehegen kamen wir dann noch an diesem Baum vorbei, den ich auch dokumentieren wollte. (Av, 1/350s, f/4, 28mm.) Hätte ich allerdings schon wieder ein weiteres Weitwinkel für brauchen können. Der Weg verliert sich leider ein bisschen mehr in der Kontrastarmut als in der Ferne, das hätte ich besser machen können, indem ich noch ein bisschen weiter in die Knie gegangen wäre. Aber der arme alte Rücken und die lahmen Beine... :-D Der Baum selber ist schön kontrastig und gefällt mir ganz gut. Man kann aber auch (am oberen Rand) erkennen, dass entweder die Fokuslinse durch die Beschädigung des Schneckengangs nicht ganz plan sitzt oder das Objektiv von sich aus an den Rändern leicht unscharfe Verzerrungen produziert. Müsste ich mal ein Vergleichsgerät haben, das nicht diesen Schaden hat. Am unteren Rand scheint mir der gleiche Fehler jedoch weniger ausgeprägt zu sein, was für mich darauf hindeutet, dass das ganze Frontteil aufgrund der Schwerkraft etwas durchhängt.

Dann kamen wir zu den Schweinen. Die Bilder werde ich jetzt mal etwas zusammenfassen, da sie ja doch alle sehr ähnlich geworden sind. Zum Glück handelt es sich bei Wildschweinen ja um Schwarzwild, sodass da schon mal die besten Voraussetzungen für die s/w-Fotografie bestehen! ;-) Kleiner Fotografen-Witz am Rande! :-D

Die ersten beiden Bilder habe ich aus der Ferne gemacht, was bei der maximalen Brennweite von 70mm natürlich nicht wirklich hilfreich ist. (Av, 1/180s (l) bzw 1/250s (r), f/5,6, 70mm.) Trotzdem sind auf dem linken die Schweine tatsächlich recht gut zu erkennen, selbst wenn man hinein zoomt. Natürlich ist der mäßig gute Foma nicht so hochauflösend wie eine moderne digitale Kamera, aber das ist ja auch nicht der Sinn dieses Hobbys. Auf dem rechten sind die Schweine leider noch ein Stück weiter weg, aber dafür kriegt man einen besseren Überblick über die Anlage. OK, nicht, dass man das unbedingt wollen würde, aber hier ist er! ;-)


Die folgenden drei Bilder sind hingegen alle bei (vermutlich) ähnlichen Zeiten (ich habe nur für das erste Bild eine Zeit notiert) und der gleichen Blende entstanden (Av, 1/180s, f/5,6, 70mm), während das letzte ein bisschen aus der Reihe tanzt, da ich hier über den Zaun hinweg in den Schatten fotografiert habe und dafür die Blende ganz öffnen musste. (Av, unbekannte Zeit, f/2,8, 70mm.) Gerade das letzte ist aber besonders gelungen, weil hier die Alttiere mit ihren gut getarnten Frischlingen perfekt und ohne Zaun dazwischen zu sehen sind. Das mittlerer der ersten drei Bilder ist in der Beziehung auch ganz gelungen, auch wenn das Flare am oberen Rand ein bisschen stört. Das dritte ist leider etwas wackelig, sodass ich annehme, dass das auch der Grund war, weshalb ich die Blende für das vierte weiter geöffnet habe. (Man hat da ja so ein Gehör für; wenn das Schnapp-Surr ein bisschen lang gezogen klingt, ahnt man ja schon Schlimmes. Vielleicht wäre das mal eine Stelle für die Programmautomatik gewesen?)


Ähnlich wie mit den Schweine-Bildern werde ich jetzt auch mit denen vom Damwild verfahren: Die sind alle sehr ähnlich belichtet, nämlich weit offen, da die Mistviecher sich mal wieder an der schattigen Stelle gesammelt hatten. Klar, da sind die Futterautomaten und somit auch die sie fütternden Touristen, die sind ja nicht blöd. (Av, 1/125s (l) bzw 1/500s (die restlichen), f/2,8, 70mm (die linken drei) bzw ~50mm (r).)

Dadurch, dass ich hier allerdings nicht so nach unten gerichtet über einen Zaun hinweg fotografieren musste, wirken die Bilder sehr viel tiefer. Schließlich haben wir im Hintergrund sowas wie eine Horizont-Linie. Den Eindruck verstärkt das weit geöffnete Objektiv durch die Unschärfe noch. Somit ist mir also eine ganze Reihe sehr cooler Bilder gelungen. Die Viecher sind durchweg alle scharf und gut belichtet. (Also, für die vorhandenen Verhältnisse. Man will die ja auch nicht anblitzen und einen Einlauf kassieren! Brauche mal ein Paar dieser zusammenlegbaren Spiegel-Teile, um natürliches Licht auf die Szene zu werfen.) Jedenfalls: Alles sehr schöne Bilder, die mir sehr gut gefallen. Besonders der Typ mit seinem vergleichsweise riesigen Geweih hat was.


Nach dem Damwild habe ich dann noch den Wildfutterautomaten mitgenommen, denn der war schließlich der Grund, weshalb die sich hier alle so geknubbelt haben. (Av, 1/125s, f/4, ~45mm.) Hatte hier auf etwas mehr Kontrast gehofft, der hebt sich nicht genug vom Hintergrund ab. Und auch insgesamt ist das Bild nicht ganz so witzig, wie ich es mir vorgestellt hatte. Geplant war das eigentlich als eines aus der Serie "Automaten, aus denen man kleine runde Dinger ziehen kann" (so wie die Kaugummiautomaten, die ich überall mitnehme), aber das hat nicht so ganz geklappt. Naja, egal, you win some, you lose some.

Dann noch eines der üblichen Efeu-Bilder. (Av, 1/500s, f/4, ~45mm.) Die tiefstehende Februarsonne hat das aber auch mal wieder besonders heftig angeleuchtet. Als Bokeh-Testbild ganz brauchbar, nur habe ich leider schon gefühlt Zehntausend der gleichen Sorte mit anderen Kameras und Objektiven gemacht. Hier habe ich übrigens nicht den Eindruck, dass die Linse allzu sehr durchhängt, wobei es allerdings auch etwas hinein gezoomt ist, sodass dieser Effekt am oberen Rand wahrscheinlich abgeschnitten ist, wenn er denn da wäre.


Die in Reih und Glied stehenden Pfosten haben mich dann so fasziniert, dass ich sie direkt auch noch mitnehmen musste und dabei auch gleich noch sowas wie ein Sonnenuntergangsbild heraus bekommen habe. (Av, 1/500s, f/4, ~45mm.) Sehr witziges Bild, finde ich, auch wenn der Vordergrund ein bisschen heller sein könnte. Da gebe ich aber weniger der Kamera als dem Foma die Schuld, der ist in den unteren Bereichen ja manchmal etwas sehr dunkel. Hätte ich dran denken müssen und vielleicht eine halbe Blende drauf legen müssen. Aber trotzdem sehr interessantes Bild. (Ja, ich weiß, ich habe einen seltsamen Geschmack. ;-))

Auf dem Weg zum Parkplatz haben wir dann noch diese drei Exemplare Rotwild ausgemacht. (Beide Bilder: Av, 1/250s, f/4, 70mm.) Der Bock war hinter den beiden Kühen her, die es aber irgendwie nicht so spannend fanden, sich den Popo beschnüffeln zu lassen, weshalb sie eher widerwillig bis flüchtig waren. Vor allem, wenn die Touristen auch noch zuschauen, da kann ja keine romantische Stimmung aufkommen! Aber wohin soll man flüchten in so einem engen Gehege? ;-)


Kurz vor dem Parkplatz dann noch diese in einen Baumstamm geschnitzte Kuh gefunden. (Av, 1/90s, f/4, ~60mm.) Weil die Sonne tatsächlich schon recht tief stand, ist der Schattenwurf fast horizontal. Das verstärkt den Kontrast natürlich erheblich und lässt das Kuhgesicht recht plastisch hervortreten. Muh!

Fahrräder muss ich ja auch immer mitnehmen, wenn ich welche finde. (Av, 1/60s, f/5,6, ~50mm.) Besonders, wenn es so innovativ geparkt ist. Ist das eigentlich nur an sich selber festgekettet? Warum hängt das dann da so? Fragen über Fragen. Als Motiv fand ich es jedenfalls ganz witzig. Das blöde Auto im Hintergrund rechts stört mich allerdings immens.


Zum Abschluss dann noch ein Bild voll in die reflektierte Sonne! (Av, 1/2000s, f/2,8, ~50mm.) Straßenschilder werfen ja wirklich extrem viel Licht zurück. Gut, dafür sind sie ja auch extra beschichtet. Hier blendet es aber schon fast, zumindest die Kamera. Der Film ist da an diesen punktförmigen Stellen tatsächlich komplett durchbelichtet, kein Korn mehr zu erkennen. Und selbst das Tag-Graffiti unten dran ist kaum noch erkennbar. Gleichzeitig ist der Himmel im Hintergrund schon bestimmt eine ganze Blende unter. Faszinierend.

Nächstes Mal: Die Reste vom Film, verschossen in Siegburg und hier im Dorf. Habe ich zusammengefasst, weil ich ja sonst nie fertig werde! ;-)