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Schwarz-weiß und analog, Teil 274: Ein ganzer Film Bonn

Fomapan 200 #9, 6. März 2024
  • Yashica FR I, Yashica Lens ML 50mm 1:1.7, Yashica Lens DSB Zoom 70-180mm 1:4.5
  • Entwicklung: Fomadon P Stock (#5+#6) 5:30 20°, Adofix 1+5 (#3+#4) 5:00, Adoflo II 1+200
Einen ganzen Film, den ich an einem einzigen Tag in Bonn verballert habe, mit der alten Yashica. Geile Kamera, geiles kleines 50er. Das Tele habe ich nur ein einziges Mal verwendet. Da das jetzt sehr viele Bilder auf einmal sind, werde ich auch nur mäßig viel dazu schreiben, man muss ja irgendwann auch mal fertig werden. Und ich mein, was man da sieht, ist ja größtenteils offensichtlich.

Trabbis in der Einfahrt, z.B.! (1/125, f/4.) Kein gutes Wetter, merkt man direkt an der Belichtungszeit, aber trotzdem konnte ich mir dieses Schmuckstück nicht durch die Lappen gehen lassen, der musste einfach auf den Film. Ich mag Trabants, die haben so einen gewissen Charme. Typisch Wessi! Ich denke, die Ostdeutschen werden da eher stinkige Zweitaktmischung in der Nase haben. Da die Dinger aber noch immer rumfahren, scheinen sie nicht wirklich kaputt zu kriegen zu sein. Ein Vorteil. Fährt auch während der Zombie-Apokalypse! ;-)

ich schreibe diesen Artikel im November und da sind Magnolien auf dem Bild zu sehen! (1/60s, f/5,6.) Das ist bald schon wieder so weit, dass die blühen. Ich muss echt mal schneller machen. zZt haben sich hier 18 Filme angestaut, die alle noch veröffentlicht werden wollen! Schlimm! Schlimm, schlimm!

Rote Elektroroller säumten die Straßen. (1/125s, f/4.) Cooles Foto. Also, ich finde es zumindest cool. Alle anderen interessieren mich nicht. ;-) (Stimmt so auch nicht, aber man kann es nicht jedem recht machen.)


Getränkekistenstapel: Ebenfalls cooles Bild. (1/125s, f/4, 50mm.) Nein, ich mache keine Werbung für die hier abgebildeten Getränkemarken. Wenn die mir Geld geben, mach ich das aber Gerne. Papa braucht noch ein paar vintage Retro-Kameras! ;-) Also, "braucht". Ist ja nicht so, dass hier nicht alles voll steht. Ich sollte mal ein paar los werden, aber dann weiß ich nicht, welche. Die meisten, die ich habe, machen nämlich richtig geile Fotos! Leider.

Den unscharfen Adler habe ich als einziges Bild mit dem Zoom gemacht. (1/500s, f/4,5, ~100mm.) Klar, dass der direkt nicht wird. Ich habe offenbar Probleme mit Zooms im Telebereich und Schnittbildsuchern. Liegt wohl an einer Kombination aus Länge und Lichtschwäche. Schade, denn der Vogel ist schon ziemlich fotogen.

Den Treppenaufgang bewacht ein fröhlicher Frosch, aber lasst euch davon nicht Täuschen: Wenn es drauf ankommt, kann der jeden Bösewicht und Übeltäter mit seiner klebrigen Zunge gefangen nehmen! ;-) (1/125s, f/2,8.) Glaube ich. Also, sag ich mal so. Wahrscheinlich nicht. Aber ich mag ihn und ich fotografiere ihn gerne. Mit dem normalen 50er ist er allerdings schon fast ein bisschen nah.

Apropos Schiffe auf dem Rhein: Hier im Dunst kommt uns die Rosarium entgegen. (1/250s, f/5,6.) Bisschen sehr viel Dunst. Typisch-winterliches Inversionswetterlagenwetter, denke ich. Da bleibt der Smog so richtig schön in der Stadt gefangen.

Ein sehr hübsches Bild der Kirche in Beuel von der anderen Rheinseite aus folgt. (1/1000s, f/2.) Fast ganz offen macht der Baum i Vordergrund interessante Dinge. Wie gesagt, auch dieses kleine 50/1.7 hat seine Momente. Ich mag sie alle und kann gar nicht genug davon bekommen!

Fahrräder. Fahrräder hatte ich schon wieder ganz vergessen. Kein Film ohne nicht mindestens ein Fahrrad. Hier ein silbernes an der Hauswand. (1/125s, f/4.)


An der Beethovenhalle wurde im Februar noch immer gearbeitet und ich bezweifle, dass die mittlerweile mal weiter gekommen sind. ;-) (1/500s, f/4 ) Die haben in der Zwischenzeit sicher noch irgendwas Schützenswertes gefunden und jetzt wird es noch 100 Mio teurer! ;-) (Ich sollte nicht so viel lästern.)

Noch ein "Tier". (1/125s, f/2,8.) Ich mag Tiere. Solange sie nicht auf dem Gehweg stehen oder im Rhein versenkt wurden, sind die eigentlich doch ganz praktisch. Auch wenn die Leute dann endgültig verlernen, mal ein paar Meter zu Fuß zu gehen...

Glascontainer am Krankenhaus. (1/250s, f/4.) Was haben wir eigentlich hier oben, so weit nördlich in Bonn, gemacht? Fotos scheinbar. Oder einen Cache? Das ist schon wieder so lang her, dass ich mich nicht mehr erinnern kann.

Am Krankenhaus gibt es jedenfalls auch diese Kapelle. (1/125s, f/8.) Ist ja schließlich auch ein kirchlicher Träger, wenn ich mich recht erinnere.

Deswegen steht glaube ich auch dieser Typ (heute ganz ohne Kreuz) da draußen vor der Tür und guckt zum Haupteingang rüber. (1/60s, f/2,8.) Dieses Foto finde ich ja mal wieder extrem gut gelungen, ich liebe ja Hintergrundunschärfe, und Portraits sind ja sowieso eine Leidenschaft von mir.

Und das ist der Blick, der sich ihm ungefähr bietet. (1/125s, f/4.) Johannes-Hospital, stimmt, jetzt, wo ich es im Dateinamen lese! Wer war eigentlich der St. Johannes? Ist das der mit dem Evangelium? Ich kenn mich da nicht so gut aus.

Die modernen Anbauten an das Krankenhaus sind allerdings auch recht spannend, vor allem diese Feuertreppe hinterm Haus. (1/125s, f/8.) Gegen den hellen Himmel konnte ich zudem die Blende mal ein bisschen abblenden.


Beethoven verfolgt einen sogar bis auf den Parkplatz. (1/125s, f/5,6.) Der Mann scheint es echt nötig zu haben. Und der hat so strenge Augen. Der sieht alles! Dadada DAAAA! ;-)

Achja, neben Tieren, Fahrrädern und anderem Gedöns, das sich auf Straßen fortbewegt, habe ich ja auch ein Herz für Fotos von Motorrollern. (1/250s, f/2.) Besonders, wenn sie an einer dunklen Ecke stehen und ich sie somit mit weit offener Blende ablichten kann. Oder fast weit offen. Vespas sind hier meine besondere Spezialität. Nach dem Bildbank über Bonner Bänke folgt demnächst der über Vespas des Rhein-Sieg-Kreises! :-D

Immer, wenn ich durch die Nordstadt laufe, komme ich unweigerlich an diesem Denkmal-Dings vorbei. Unweigerlich mache ich jedes Mal ein Foto. (1/250s, f/1,7.) Hier habe ich dann tatsächlich mal die Blende ganz auf gemacht, was diesem Objektiv keinen Abbruch tut. Yashica wusste schon, was sie da gebaut haben: Auch auf recht kurze Distanz ist hier alles recht scharf. Und die Hintergrundunschärfe ist dabei sogar ganz annehmbar.

Weiter durch stand dann ein sehr chromiges Motorrad, an dem ich gleich drei Selbstportraits machen konnte, wenn ich richtig zähle. (1/250s, f/4.) Bei besserem Licht wäre das Chrom sicher noch strahlender gewesen, aber so macht dieser Lenker auch schon einiges an Bling!

Und ein kleines, gehäkeltes Herz habe ich auch noch gefunden und abgelichtet. (1/60s, f/2,8.) Ein Herz für Ketten, sozusagen? Ich fands jedenfalls witzig. ;-)

Kunst vor dem hässlichen Stadthaus gibt es natürlich auch noch und an Kunst kann ich ja auch nie vorbei gehen, ohne mindestens ein Foto zu machen. (1/60s, f/8.) Die Gelegenheit, die Blende für meine Verhältnisse ganz ganz weit zu schließen und die Architektur im Hintergrund ebenfalls ganz scharf abzubilden. Wer weiß, ob sie das Ding nicht doch eines Tages noch abreißen! Oder es von selber zusammenbricht... ;-)


Von hier aus sind dann aber endlich in die Stadt abgebogen. (1/125s, f/4.) Als erstes mal wieder eine Sitzgelegenheit. Ist zwar jetzt keine Bank, aber sowas ähnliches. Zählt. Solang mein seinen Hintern drauf parken kann.

Beim Krimskrams-Laden gab es kleine Gießkannen und ich frage mich noch immer, warum eigentlich? (1/60s, f/5,6.) Ist jetzt nicht so, dass man in der Stadt ständig was zu bewässern hätte. Außer vielleicht einen Balkon. Oder das Kraut in der Küche. Und selbst dafür ist diese Kanne wahrscheinlich überdimensioniert. Aber immerhin haben sie schon keinen Beethoven drauf gepappt und sie dann als Andenken an Bonn verhökert! :-D

Hier noch ein bisschen Gratiswerbung für die Imkerei. (1/60s, f4.) Ob das Rad da wirklich zu gehört, weiß ich nicht, oder ob nur die Kiste gerade praktisch und zur hand war, als jemand eine Transportmöglichkeit brauchte? Das Bild finde ich jedenfalls sehr gut gelungen, auch wenn der unscharfe Radfahrer im Hintergrund ein bisschen stört. Zum Glück blurry genug.

Wer noch nicht wusste, wie die Rheinbrücke vom Standpunkt Suttnerplatz aussieht: So. (1/250s, f/5,6.) Fehlt eigentlich noch eine Linie 66, die da über den Hügel gekrochen kommt, aber wir hatten keine Zeit, jetzt extra dafür länger an der Kreuzung stehen zu bleiben.

Der Blick über den Rhein passt ganz gut dazu. (1/250s, f/8.) Kackwetter, wie man sieht. Dunst und Nebel und keine Schiffe. War der Wasserstand wohl noch immer ein bisschen hoch, glaube ich. Die einzelne Person mit Kinderwagen am unteren Rand unterm Baum finde ich sehr passend in diesem Bild. Die Einsamkeit des Individuums in der modernen Gesellschaft. Oder so'n Quatsch. ;-)

Wie man sieht, waren wir fast schon wieder zurück beim Auto, hier ging es gerade die andere Treppe wieder runter, mit Blick auf das gelbe Gebäude da unten neben der Brücke. (1/60, f/8.) Im Hintergrund, ein bisschen versteckt, das Brückenforum. Aber eigentlich ging es mir hier um die Geländer. für die ich aber fast noch einen Schritt weiter nach vorne hätte gehen müssen.


Unter der Brücke angekommen - wir hatten die Wahl, am Rhein entlang oder durch die Unterführung; bei der Auswahl haben wir dann den Weg am Fluss genommen -, gleich mal ein Bild vom Wasser und der sich darin spiegelnden Brücke gemacht. (1/125s, f/8.) Wobei, spiegelt sich die Brücke oder blockiert sie eher das spärliche Licht der Sonne? Ansichtssache.

Am kleinen Strand habe ich dann noch das Geäst mitgenommen, das sich da im Sand festgesetzt hatte. (1/125s, f/4.) Ist jetzt auch nicht das spannendste Bild, aber an dieser Stelle war ich schon im "ich muss den Film noch voll machen" Modus und in Echt sah das irgendwie spannender aus. Ein Beispiel für ein Bild, bei dem das Medium s/w-Film nicht die gewünschte Wirkung entfaltet. ;-)

Die Kette hingegen, am vom Hundeurin halb weg gerosteten Pfahl, da passt das richtig gut zu. (1/250s, f/2,8.) Sorry, das mit dem Hundepipi hätte ich jetzt nicht sagen sollen, oder? ;-) Aber ist so, ich kann auch nur das abbilden, was in der Realität so existiert hat.

Die Stühle im Sand, die sind auch immer mal wieder auf meinen Fotos zu sehen. (1/1000s, f/2.) Leider ist mir in diesem Moment mal wieder der Jogger ins Bild gelaufen. Keine Ahnung, wo der her kam. Und das mit der recht weit offenen Blende hat auch nur so mittel geholfen: Die Bäume vorne sind zwar unscharf, aber der Hintergrund sollte eigentlich auch ein bisschen sein. So sieht es einfach nur etwas matschig aus.

Alte Schienen liegen da auch noch rum. (1/60s, f/5,6.) Frag mich was leichteres, fuhr da tatsächlich mal eine Bahn? Hat das was mit dem Be- und Entladen von Kähnen am Fluss zu tun? Ich kenne mich mit der Beueler Geschichte jetzt auch nicht so aus. Mäglich wär's.

Schubkarren sind ja auch so eine Spezialität von mir. (1/60s, f/4.) Noch ein Bildband, der darauf wartet. Oder eine Ausstellung in New York: Scheußliche Schubkarren. Oder auf Englisch: Wonderful Wheelbarrows. The mind boggles und die Möglichkeiten sind unendlich! ;-)

Im Gegensatz zu der Treppe an der Rheinbrücke ist mir diese hier ganz gut gelungen, die da auf den Fahrradweg hoch führt, oder was ist da oben noch mal drauf? (1/60s, f/4.) Schön kontrastig, viel Beton, netter Winkel. Eines der besseren Bilder in meiner abstrakten Treppensammlung. "Stairs to Somewhere". Ich sollte aufhören, ich habe heute schon zu viele Fotos beschrieben! ;-)

Letztes Foto aus Bonn: Ein alter Blumenpott mit nicht mehr viel lebendigem Inhalt. (1/500s, f/2.) Hier hat das weitere Öffnen der Blende tatsächlich den entsprechenden Blur-Effekt an der Hauswand dahinter gehabt, allerdings auch nur ganz minimal. Besser als nichts. Der Winkel stimmt nicht ganz, gefällt mir nicht, dass das oben in den Schatten vom Dach rein ragt. Und die Schärfe ist auch nicht da, wo sie hin gehört. Aber nette Idee.


Dann war der Film doch nicht voll geworden, also noch die letzten beiden Bilder zu Hause verschossen. Einmal eine Phalenopsis vor der dreckigen Scheibe, die dringend mal wieder geputzt werden müsste. (Unbkannte Belichtung.) Sieht schon fast nach Milchglas aus, wenn ich die so unscharf stelle. Aber echt, Tropfen Spüli wirkt Wunder! :-D

Und dann noch das Schneckenhaus draußen im Regen. (Unbekannte Belichtung.) Witzig, wie ich den Tropfen im Hintergrund in der Zeit eingefroren habe. Leider etwas unscharf dadurch. Dabei habe ich scheinbar schon ein bisschen abgeblendet, siege Sechseck mittig oben. f/4? Irgendwie sowas. Das ist ja im Allgemeinen meine Blende, bei der ich im Zweifel alles mache.

So, das war (fast) ein ganzer Film aus Bonn. Nächstes Mal: Unser Frühlingsbesuch in Kassel. Das ist zwar auch nur ein Film, aber ich habe ihn in mehrere Einträge aufgeteilt, weil. Das hier, so 36 Fotos auf einmal, ist doch ein bisschen stressig.

Schwarz-weiß und analog, Teil 219: Seligenthal und Talsperre

Fomapan 400 #9, 21. Dezember 2022
  • Yashica FR-I, Yashica Lens ML 50mm 1:1.7, Yashica Lens DSB Zoom 70-180mm 1:4.5
  • Entwicklung: Adonal (1+50), 11:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (6.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Als ich im letzten Eintrag zu diesem Film geschrieben habe, dass ich gespannt bin auf Bilder, die mit dem 50er bei Offenblende gemacht sind, wusste ich gar nicht, dass das direkt auf das erste zutreffen würde: Ein "Reiter verbotrn" Schild am Aufstieg vom unteren Teil Seeligenthals nach oben. (1/1000s, f/1,7, Yashica 50mm.) Das Schild ist leider nicht scharf, aber das liegt definitiv an meiner Blindheit, denn der Fokuspunkt sitzt wohl ein kleines Bisschen zu weit hinten: Die Klammer, die das Straßenschild hält, ist nämlich perfekt scharf, wie man an Dreck und Flechten sehen kann. Hier finden wir ein spannendes, wenn auch sehr nervöses Bokeh im Hintergrund. Die vielen, sich kreuzenden Äste sind allerdings auch eine echte Herausforderung. Zumindest auf diese Entfernung scheint das Objektiv auch keine Wirbel auszubilden, oder zumindest nur einen ganz leichten Ansatz in den Blättern auf dem Weg und an der rechten Seite, was aber auch durchaus auf die örtlichen Gegebenheiten zurück zu führen sein könnte: Die Blätter lagen einfach so. Trotz der leichten Unschärfe ein Bild, das mir sehr gut gefällt.

Auch bei der Bank aus zugesägten Holzpaletten vor der alten Klosterkirche konnte ich mit Unschärfe experimentieren. (1/1000s, f/1,7, 50mm.) Hier ist das Bokeh im Hintergrund sehr viel sanfter und angenehmer. Die in Reih nund Glied stehenden Bäume verdecken sich gegenseitig, während alles auf einen unsichtbaren Fluchtpunkt dahinter zuzulaufen scheint. Tolles Bild. Eines der besseren auf diesem Film.


Dann endlich war der Moment gekommen, noch mal das Tele-Zoom auszutesten, wo ich doch extra dafür diesen empfindlichen, schnelleren Film gewählt hatte. Die ersten Bilder, bei dem ich dieses Objektiv verwendet habe, sind ja leider verloren gegangen, aber diese Laterne bot sich auch wirklich gut an. (1/250s, f4,5, Yashica 70-180mm @ 150mm.) Bei Offenblende fällt zunächst die tolle Unschärfe im Hintergrund auf. Viereindrittel Blenden ist bei dieser Brennweite ja auch tatsächlich nicht viel, auf diese Entfernung von nur einigen Metern zudem schon fast extrem. Trotzdem ist die Laterne extrem scharf, das Bokeh toll. Einzig die Vignettierung trübt das Bild ein bisschen: Oberer und unterer Rand sind beide ein bisschen dunkler. Bei dem Motiv macht das aber gar nichts, ganz im Gegenteil lenkt es das Auge in die Mitte auf die Lampe. Schönes Bild.

Da ich das Tele jetzt schon einmal drauf hatte, habe ich gleich noch ein paar Portrait-Bilder versucht, auch wenn mir dafür nur die Kunst vor der Kirche zur Verfügung stand. (1/125s, f/4,5, 70-180mm @ 80mm.) Das Gesicht der Nonne ist perfekt scharf, die Unschärfe im Hintergrund sehr geordnet und freundlich. Bei dieser kürzeren Brennweite haben wir deutlich weniger Abschattung an den Rändern. Ebenfalls ein sehr gutes Bild, bei dem mir vor allem die Perspektive sehr gut gefällt. Der Künstler hat aber auch sehr schön die Falten im um den Kopf herum fallenden Stoff herausgearbeitet, dass das Bild so gut geworden ist, liegt also nicht nur an meinen Fotokünsten. ;-)


Das Schaukelmotorrad ist leider ein bisschen überbelichtet. (Manuelle Belichtung, 1/60s f/4,5, 70-180mm @ 80mm.) Das ist besonders schade, weil ich hier tatsächlich selber das Kommando übernommen hatte und so durchaus auch 1/125s hätte wählen können. Aber wie immer muss man sich erstmal an die Eigenheiten einer neuen Kamera gewöhnen und hier ist die Fläche der Integration des Belichtungsmessers größer als ich dachte und es kommt der dunkle Hintergrund stärker zum Tragen. Das heißt aber nicht, dass das Bild ein totaler Verlust ist, ganz im Gegenteil. Nur so hell war es an dem Tag da unten im Tal wirklich nicht. ;-)

Gleiches gilt für die Ecke des Tors auf der gleichen Spielwiese. (Manuelle Belichtung, 1/60s, f/4,5, 70-180mm @ 70mm.) Insgesamt ein sehr krasses Bild, aber leider auch ein kleines bisschen über. Was mich aber auch zu der Frage bringt, ob der Belichtungsmesser im manuellen Modus einfach ein bisschen zu wenig anzeigt? Die (Un-)Schärfe des Bildes ist jedenfalls hervorragend: Rost und blätternde Farbe sind perfekt scharf, während der Hintergrund gerade noch die individuellen Äste erkennen lässt. Noch ein gutes Bild mit einem klassischen Vintage Look. Ich glaube, ich mag dieses Objektiv. Ganz uncharakteristisch für mich, ist das doch ein Zoom!


Aber zurück zum 50er, mit dem sich die Nervenklinik im Weihnachtsstimmungsmodus viel besser einfangen lies. (1/250s, f/4.) Insgesamt aufgrund des Motivs ein sehr witziges Bild, zu dem ich ansonsten aber nicht viel sagen kann. bei f/4 nett unscharf im Hintergrund.

Beim Jesus auf dem Friedhof konnte ich dann mal testen, was passiert, wenn man nur die halbe Blende abblendet. (1/1000s, f/2, 50mm.) Der leuchtete mich jedenfalls so an, dass ich nicht vorbei gehen konnte. Schärfe ist gut, das Bokeh ist vom Charakter her nicht groß anders als weit offen. Bei dieser Entfernung zwischen Motiv und Hintergrund scheint mit das Wirbeln etwas stärker ausgeprägt zu sein, aber doch noch immer stark unterdrückt und nur subtil wahrnehmbar, so dass man es gerade noch auf die physischen Gegebenheiten schieben kann. Ansonsten: Gutes Bild, auch wenn ich es mit diesem Erlösungsgedöns ja nicht so habe. Wobei der Herr von Nazareth hier eigentlich mehr so diesen "warum, Vater?" Ausdruck im Gesicht hat als den üblichen "lasset die Kinderlein kommen." Ist aber vielleicht auch nur meine Interpretation und hängt auch vom Betrachtungswinkel ab.

Ebenfalls auf dem Friedhof: Vergessene Arbeitshandschuhe. (1/60s, f/5,6.) Leider Wasserflecken im Zaun, aber ansonsten ein sehr interessantes Bild, bei dem man den Bereich der Tiefenschärfe und wie sie nach vorne und hinten trotz der recht weit geschlossenen Blende langsam abfällt sehr schön sehen kann. Sonst bleibt nicht viel zu sagen: Scharf, besonders kann man das in den gummierten Fingerkuppen sehen. Kontrastreich. Gutes Bild.


Ein paar Meter weiter die Straße runter ist ja die Ruine der alten Brücke, die sie '45 gesprengt haben. (1/125s, f/2,8, 50mm.) Die habe ich ja auch schon häufiger vor der Linse gehabt, aber im Winter kann man wenigstens ein bisschen durch die Bäume hindurch schauen und auch mal wirklich was vom alten Mauerwerk und Beton sehen. Ein ganz gutes Bild, insgesamt, so kompositionstechnisch. Weniger Bäume wären natürlich trotzdem hilfreich. Ich hol dann mal die Kettensäge! ;-)

Von der Seite kann man dann sehr gut die Kanten und Ecken sehen, auf denen das fehlende Stück der Brücke wohl aufgelegt war. (Manuelle Belichtung, 1/60s, f/8, 50mm.) Hier hat die manuelle Belichtung sehr gut funktioniert, indem ich erst für den Mauerteil gemessen habe und dann den Bildausschnitt entsprechend so angepasst habe, wie ich es haben wollte. Guter Winkel, bei dem der Kontrast zwischen der Natur links und dem strengen, aber verwitterten Beton rechts richtig gut raus kommt.

Die Brücke ist eigentlich ja auch völlig überdimensioniert für diesen kleinen Bach, der da drunter her fließt und in dieser Langzeitbelichtung richtig kräftig vor sich hin sprudelt. (1/4s, f/16, 50mm.) Was man mit ein bisschen Blendezudrehen so alles erreichen kann. Ich sollte mal viel öfter mit sowas experimentieren, besonders auf Film, aber meist ist dafür ja ein Stativ nötig, dass ich auch nicht immer mir mir herum schleppen will. Erstaunlich wenig verwackelt, jedenfalls, uns das bei einer Viertelsekunde. Krasses Bild.


Oben am Brückenansatz wartet übrigens der weiße Spion darauf, dem schwarzen Spion eins über die Mütze zu ziehen. (1/60s, f/4, 50mm.) Dafür bin ich extra da den steilen Hang hoch geklettert und ich hatte wirklich nicht die besten Schuhe dafür an. Aber das wirklich gut gelungene Spionageportrait hat den Aufwand gelohnt. :-D Spy vs Spy gehörte übrigens zu meiner Lieblingsabteilung, damals in den wilden '80ern, als es das noch gab. Die Jugend von heute weiß wahrscheinlich nicht mal, wovon ich gerade rede. ;-)

Dann noch hoch zur Talsperre und einmal über die Staumauer, von wo aus man den Turm im Wasser immer wieder aus einer anderen Perspektive aufs Korn nehmen kann. (1/60s, f/4,5, 70-180mm @ 180mm.) Weiß gar nicht mehr, wie ich es geschafft habe, dieses Bild nicht zu verwackeln, die Belichtungszeit ist jedenfalls etwas lang für die Brennweite. Wahrscheinlich habe ich die Kamera auf dem Geländer aufgestützt gehabt. Aber die eigentlich wichtigere Frage ist die: Ist das eigentlich ein Weinnachtsbaum da am Geländer des Türmchens? Und warum sind die Ränder so hell? Zumindest für letztere Frage habe ich eine potenzielle Antwort: Hab ich wieder zu feste den Entwicklertank geschwenkt? ;-)

Noch ein Telefoto: Der Rettungsring und das Boot an der kleinen Plattform im Wasser. (1/125s, f/4,5, 70-180mm @ 180mm.) Dieses Bild sieht ein bisschen weicher und verwackelter aus, auch hier ist die Belichtungszeit ja etwas kurz gewesen. Aber die Spiegelung des Rettungsrings ist trotzdem ganz gut gelungen. Für die Brennweite bei dem schlechten Wetter gar nicht so schlecht. Ich wollte halt mal testen, wie weit ich gehen kann. Jetzt weiß ich es. ;-)


Bei dem kleinen Wasserzapfhahn standen noch die Hortensien vom letzten Jahr herum, die gerade in s/w ein gutes Bild abgeben. (1/250s, f/4,5, 70-180mm @ 120mm.) Zudem konnte ich hier mal eine andere der möglichen Brennweiten an diesem Zoom testen, und so um die 120mm eignet sich ja auch immer ganz gut für Portraits. Das Bokeh im Hintergrund ist schon sehr spannend, die Vignettierung, die ich bei noch längeren Brennweiten weiter oben wahrgenommen hatte, fällt noch nicht so stark aus. Die Schärfe scheint bei Offenblende über den gesamten Bereich hinweg konstant hoch zu bleiben.

Dann bin ich noch ein bisschen den Hang hoch und habe am Rand noch dieses winzige Gebäude mit Glasbausteinen, in denen sich die Sonne bricht, mitgenommen. (1/125s, f/8, 50mm.) Viel Licht bedeutet auch, dass ich noch mal wieder ein bisschen stärker abblenden konnte. Dementsprechend scharf ist das Bild geworden. Besonders spannend ist es allerdings nicht geworden, hatte mir ein bisschen mehr davon erhofft. Ist das eigentlich ein Treppenhauseingang, der runter zur Staumauer führt, oder ein Belüftungsschacht oder sowas?


Von hier oben auf der Kuppe hat man einen tollen Blick rüber zum Funkturm in Birk. (Manuelle Belichtung, 1/500s, f/8, 70-180mm @ 180mm.) Hier konnte ich endlich mal das Telezoom bei knapp zwei Stufen abgeblendet testen, weil es hier oben sehr viel heller war als unten im Tal. Die Abschattungen an den Rändern sind praktisch komplett verschwunden. Ansonsten, die zerrissenen Wolken hinter dem Turm finde ich sehr spannend, da sieht man, was für ein Wetter wir hatten. Das Objektiv macht jedenfalls auch beim Blick in die Ferne einen guten Eindruck, zumindest, wenn man es etwas abblendet.

Dann noch mal ein bisschen Architektur: Die Haken am Türmchen beim Hof da oben. (1/1000s, f/4,5, 70-180mm @ 90mm.) Man sieht, manchmal hatten wir auch sonnige Abschnitte, dann leuchten die gekälkten Backsteine auch extrem und fast schon heller als der Himmel dahinter. Das sorgt dafür, dass die Nadeln am Baum, der oebn drüber wuchert, in diesem Bild ganz besonders dunkel erscheinen. Interessante Perspektive. Ansonsten ist nicht viel zu dem Bild zu sagen, außer dass ich es zu den besseren sortieren würde.

Bei den Schornsteinen auf dem Hof selber habe ich offenbar den Fokus nicht genau getroffen, beide etwas weich. (Maneulle Belichtung, 1/250s, f/5,6, 70-180 @ 180mm.) Habe mich da wohl so sehr auf die Belichtung gegen die Sonne konzentriert, dass ich das Fokussiern ein bisschen vernachlässigt habe. Hm, ist aber auch nicht sooo schade, denn ich hatte mir an sich mehr von diesem Bild versprochen. Insgesamt nicht so geworden, wie ich mir das gedacht hatte.


Zuletzt dann aber noch mal ein ganz gut gelungenes Bild von den brummenden Transformatoren bzw dem Gebäude, in dem sie sich verstecken, und dann war der Film auch schon wieder voll. (1/125s, f/16, 50mm.) Habe das plötzliche Licht genutzt und die Blende mal so weit wie möglich geschlossen. Dadurch ist alles im Bild gleich scharf - ehrlich gesagt sogar sehr scharf, was ich eigentlich nicht erwartet hatte. Wahrscheinlich reicht die Auflösung des Films nicht aus, um die Diffraktion, die ich eigentlich erwartet hatte, sichtbar zu machen. Andererseits weiß ich so auf jeden Fall, dass die Blende komplett funktioniert und auch schnell genug zufällt, um solche Bilder zu machen.

Fazit: Das Tele gefällt mir wider Erwarten ganz gut. Mit der konstanten weitesten Öffnung von f/4,5 eignet es sich auch noch ganz gut für eher mäßige Lichtverhältnisse und erreicht so fast eine Lichtstärke wie mein 200mm Nikkor. Diese Eigenschaft erkauft es sich allerdings mit einiges an Abschattung an den Rändern.

Nächstes Mal: Eine Vito BL in Hennef.

Schwarz-weiß und analog, Teil 218: Winterliche Testfotos mit der Yashica FR I

Fomapan 400 #9, 18. Dezember 2022
  • Yashica FR-I, Yashica Lens ML 50mm 1:1.7, Yashica Lens DSB Zoom 70-180mm 1:4.5
  • Entwicklung: Adonal (1+50), 11:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (6.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Im Januar hatte ich irgendwie kein Glück mit meinen s/w-Fotos: Zuerst hat die Contax so gut geklungen, als ich Fotos mit ihr gemacht habe, aber leider war nach dem Entwickeln nur Schlier auf dem Film. Ich nehme an, der Verschluss ist zu langsam, öffnet und schließt also zu spät, sodass die Belichtung noch nicht abgeschlossen ist, wenn der Film bereits transportiert wird. Wahrscheinlich irgendein Problem mit der Elektronik. Das Ding ist ja vollständig computerisiert. Sehr schade, eine sehr spannende Kamera, eigentlich. Ich wollte die ja eigentlich mal für einen Kostenvoranschlag weg geben, aber ich fürchte, ein richtige Reparatur ist zu teuer. So speziell ist die nämlich leider dann doch nicht, dass man nicht für ein paar Euro eine neue bekommen könnte. Außerdem ist sie ja leider sehr verrammelt.

Dann habe ich als nächstes die Yashica FR-I getestet und eigentlich ganz tolle Fotos aus ihr raus gekriegt, wie wir in diesem Artikel sehen werden. Nur leider hatte ich die erste Hälfte des Films bereits in der Kodak-Knipse belichtet, bevor die die Flügel gestreckt hatte. Ich dachte damals, die hätte den Film gar nicht erst eingezogen, aber scheinbar hatte sie doch. Mist. Lauter Doppelbelichtungen auf den ersten 9 bis 10 Fotos.

Aber der Rest der Bilder ist wie gesagt ganz Klasse geworden. Besonders die Fotos mit der kleinen 50mm Festbrennweite im Schnee sind richtig spannend, finde ich. Es war zwar nur mäßig hell an jenem Januar-Morgen, aber durch den frischen weißen Schnee habe ich trotzdem sehr kräftige Kontraste bekommen. Der 400er Foma in Adonal entwickelt tut sein übriges für diesen Eindruck. Deshalb: Der ganze Film hat was.

Aber immerhin sind wir jetzt mal endlich in diesem Jahr angekommen, nachdem ich ja jetzt bis in den April hinein noch welche von 2022 nachgeholt habe. Fangen wir also tatsächlich mal mit der Bewertung der einzelnen Bilder an: Da wäre zuerst das alte Wagenrad, das da an einen Baum gelehnt wurde. (1/250s, f/8, Yashica 50mm.) Schöne Perspektive, spannend, wie die Äste vom Gemüse da durch wuchern, trotz der weit geschlossenen Blende noch ein kleines Bisschen Unschärfe im Hintergrund, gerade genug, um das Hauptmotiv ein bisschen hervorzuheben. Gefällt mir gut. Das ist übrigens da hinten an der Ecke bei der Scheune auf dem mehr oder weniger freien Feld, die ich ja auch ständig fotografiere. Wenn man da hinter um die Ecke am Hanfbach entlang geht, kommt man zu einer kleinen Brücke, die eigentlich nur für den Bauern und seinen Trecker gedacht ist, der Weg führt nur auf seinen Hof. Und da steht dieses Rad.


Die Schaukelreste im Schnee fand ich ebenfalls recht spannend. (1/1000s, f/4, 50mm.) Hat so ein bisschen was von Vergänglichkeit. Oder Postapokalypse: Alle Menschen sind weg, nur ihre Spielzeuge liegen noch in der Gegend rum, während die wilde Natur drumherum sich wieder alles zurück erobert. Jaja, ich denk mir wieder Stories aus. Aber zur Technik: Kann mich über die Schärfe des 50mm Yashica nicht beschweren. Es ist auf jeden Fall schärfer als der Film. Bei diesem für meine Verhältnisse eher mittleren Blendenwert - es war zu hell zum weiteren Öffnen, bzw. die Kamera ist zu langsam - sieht auch der Hintergrund auf diese (unscharfe) Entfernung noch nicht zu unruhig aus, obwohl die Äste ja nun wirklich kreuz und quer wuchern.

Auch die Vordergrundunschärfe ist ganz angenehm,. wie man im folgenden Bild der besagten Scheune an den ins Bild hinein reichenden Ästen sehen kann. (1/1000s, f/4, 50mm.) Insgesamt ein nettes Schneebild, die einzelnen Schneehäubchen auf den Bäumen im Hintergrund kommen noch ganz gut raus. Die Wischspuren an der Holzwand, wo das Gras im Wind hin und her gerubbelt hat, sind ebenfalls noch gut zu erkennen. Leider sind die BIlder, mit denen ich Vignettierung und Verzeichnung testen wollte, verloren gegangen, deshalb muss ich jetzt die, die ich habe, dafür benutzen. Über Verzeichnung konnte ich bisher noch nicht viel sagen; höchstens ganz in der äußersten oberen rechten Ecke kann man vielleicht etwas davon erahnen, wo die Amsel (?) sitzt und die Blätter rechts davon etwas verzerrt aussehen - was aber durchaus daran liegen kann, dass sie nicht 100% in Fokus sind. Bei f/4 ist aber zumindest schon mal so gut wie keine Abschattung in den Ecken zu sehen.


Der verschneite Waldweg mit ebenfalls vereisten Bäumen an den Rändern gibt noch ein sehr schönes Wintermotiv ab. (1/500s, f/8, 50mm.) Ich bin ja eigentlich nicht so der Winterfan, aber auf s/w-Fotos find ich ihn dann doch wieder ganz ansprechend, und wenn es nur wegen der leicht deprimierenden Stimmung ist. ;-) Aber schon schön, wie der Weg praktisch in der Unendlichkeit verschwindet. Auch hier: Keine Vignettierung und auch keine echte Verzerrung an den Ecken, aber beides ist bei f/8 auch eher nicht zu erwarten.

Die alten Bienenstöcke vom letzten Jahr habe ich dann auch noch mitgenommen, weil sie eben auch diesen leicht morbid-vergänglichen Wintertouch haben. (1/1000s, f/4, 50mm) Bei f/4 ist die Hintergrundunschärfe auf diese Entfernung von ein paar Metern tatsächlich noch sehr sanft und weich. Bin gespannt, wie das Objektiv sich bei weit offener Blende verhält - was aber in diesem Artikel nicht mehr passieren wird. Eine weiter geöffnete Blende wäre auch hier schon sehr vorteilhaft gewesen, um mehr Separation zu erreichen, aber der Film war zu schnell, die Kamera zu langsam.


Letztes Bild für heute: Kein Hundeklo! (1/1000s, f/5,6.) Bin ich mal wieder albern gewesen, als ich dieses Foto gemacht habe. Das Haus im Hintergrund gefällt mir allerdings so gar nicht, vielleicht hätte ich mich um 90° versetzt hinstellen müssen, um das andere auf der anderen Seite im Hintergrund zu haben. Dafür gefällt mir der Schnee oben drauf und der langsam unscharf werdende Zaun richtig gut. Insgesamt also eher ein gemischtes Paket.

Erstes Fazit: Kamera funktioniert und dass ich zwei Drittel der Bilder von diesem Tag verloren habe, ist echt schade, vor allem, weil da auch die mit dem Tele-Zoom dabei waren.

Nächstes Mal: Seligenthal und die Talsperre in einem deutlich längeren Eintrag.

Yashica FR-I mit Yashica Lens DSB Zoom 70-180mm 1:4.5

Es ist Zeit, noch eine der Kameras vorzustellen, die in dem C/Y-Paket drin waren. Diese hier funktioniert vor allem tatsächlich. Bei der Contax, die ich letztens vorgestellt hatte, gibt es nämlich noch weitere technische Probleme neben den Lichtdichtungen, bei denen ich mir nicht sicher bin, dass ich die selber gelöst bekomme, oder ob ich da einen Profi dran lassen muss. Das habe ich leider erst gemerkt, nachdem ich den Film belichtet und entwickelt hatte.

Diese Yashica FR-I, die ich hier heute vorstellen möchte, funktioniert hingegen ganz hervorragend. Liegt wahrscheinlich daran, dass da viel weniger Technik drin steckt und dafür mehr Mechanik. Allerdings musste ich nach der Entwicklung feststellen, dass die ersten 10 Bilder trotzdem nichts geworden sind. Das war dann allerdings mein Fehler! Man sollte keine Filme zurück in den Kühlschrank stellen, von denen man nicht 100% sicher sein kann, dass sie nicht doch schon beinhaltet sind! :-( (Die Canon-Knipse, die ich vor Ewigkeiten hier vorgestellt hatte und die diese seltsame Ladehemmung entwickelt hat, hat das erste Viertel des Films nämlich offenbar doch noch korrekt gearbeitet, diesen dann aber nur so weit zurück gespult, dass die Lasche noch raus guckte und ich dachte, der Film wäre gar nicht eingezogen worden. Ja, danke auch dafür! Jetzt ist da am Anfang alles doppelt belichtet und die ganzen tollen Schneefotos sind für'n Arsch!)

So viel Vorrede und ich habe noch nicht mal wirklich über die Kamera gesprochen, die ich eigentlich vorstellen will. Dazu kommt, dass das Dezemberwetter wieder nur mäßige Beauty Shots zulässt. Egal, hier das gute Stück von vorne. Das riesige Zoom, das da drauf ist, macht es nicht einfacher, sinnvolle Bilder davon zu machen.


Wie man sieht, von den drei Kameras (und den beiden, die ich mit diesem Eintrag vorgestellt habe), sieht diese hier am besterhaltensten aus. Das heißt nicht viel denn verkratzt und verbeult ist sie trotzdem. Macht mir persönlich aber nichts, wenn sie trotzdem geht. In die Vitrine zum Angucken kommen nur die hübschen Stücke! ;-) Kameras sind nämlich zum Benutzen da, das ist jedenfalls meine Meinung! (Auch wenn ich meine Sammlung vielleicht ein bisschen ausdünnen müsste, denn ich komme ja kaum noch dazu, alle meine Schmuckstücke regelmäßig zu verwenden, da es doch ein paar mehr sind, mittlerweile.)

Was hat die Yashica technisch zu bieten? Nun, es handelt sich hier um die einfachste der drei C/Y-Kameras, die ich jetzt besitze. 1/1000s minimale, 1s längste Zeit, Belichtungsmesser, der mit zwei LR44 gut funktioniert, ISO 12-3200 einstellbar, +/-2 EV Korrektur in Drittelschritten, ein mechanischer Selbstauslöser und zu guter Letzt das, was für mich den Unterschied zwischen einer einigermaßen ambitionierten Amaterut-Kamera und einer Einsteiger-SLR ausmacht: Der Abblendknopf. Ansonsten hat sie einen Stoffvorhang als Verschluss, der aber perfekt Lichtdicht ist.


Die Bilder, die nicht doppelt belichtet waren, sehen auch alle sehr gut aus, kontrastreich und scharf, sodass ich nicht nur dem Belichtungsmesser, sondern auch den beiden Optiken ein gutes Zeugnis ausstellen kann. Das 50mm habe ich ja im Eintrag zur Contax schon genauer besprochen und deswegen nur noch mal die Highlights: 50mm f/1,7, das perfekte Nifty Fifty, zudem scharf und kontrastreich, wie gesagt, und hübsches Bokeh. Schönes Teil.

Das Yashica Lens DSB Zoom 70-180mm 1:4.5 ist hingegen recht lichtschwach und der Grund, weshalb ich einen ISO 400-Film zum Test verwendet habe. Für das 50er wäre das nämlich nicht so dringend nötig gewesen. Aber was die Lichtschwäche wieder wett macht, sind die durchgängig f/4,5. Bei 70mm ist das zwar nicht so beeindruckend, da gibt es schnelleres Glas, aber bei 180mm ist das schon ganz OK und nur eine halbe Blendenstufe langsamer als meine Nikkor 200mm Festbrennweite. Zudem hat es einen erweiterten Makro-Bereich: Wenn man den Schiebe-Zoom-Ring über die minimalen 70mm hinaus zieht, ist der Minimalanstand nicht mehr 150cm, sondern nur noch ein paar wenige Zentimeter. Genaue Angaben habe ich bisher nicht gefunden, aber der Makro-Beriech, den man sich hier erschließen kann, ist beachtlich. Ob man hier bis 1:1 runter kommt, bezweifle ich zwar, aber viel fehlt nicht.


Besonders erstaunlich finde ich, dass das Wort "Makro" an keiner Stelle erwähnt wird. So also ob man es nicht nötig gehabt hätte, das extra drauf zu schreiben, jeder weiß doch schließlich, wie gut C/Y-Objektive sind! ;-) Ist jetzt so eine Vermutung, keine Ahnung, warum tatsächlich nirgendwo erwähnt wird, was für einen erstaunlichen Makro-Bereich das Teil hat. Die von mir gemachten Bilder sind ansonsten völlig unproblematisch. Dass das gute Stück nur eine Einfachvergütung (zweiter Generation) hat (DSB), stört mich bei s/w-Fotografie eher weniger. Müsste ich halt mal in Farbe testen. Ansonsten ist es ein bisschen schwer an dieser eher kleinen Kamera, aber man kann es dafür recht gut mit der linken Hand stützen, die man eh für Zoom und Fokus braucht. Wie bei Schiebeobjektiven üblich, sind beide Funktionen im gleichen Ring integriert.

Aber zurück zur Yashica FR-I. Die macht insgesamt einen recht soliden Eindruck. Ich hatte mal wieder etwas Angst, dass der Filmtransport etwas hakelig sein könnte, da die Fomas doch sehr straff gespannt in ihrer Plastikpatrone stecken. Aber mit regelmäßigen Auflockerungen des Films, indem ich ihn ein bisschen vorsorglich abgewickelt habe - Rückspulkurbel einfach mal hin und wieder gegen die Uhr drehen und dann wieder ein bisschen zurück, dass man sehen kann, dass sie sich beim Aufziehen auch mit bewegt -, scheint geholfen zu haben. Wäre bei einer fabrikneuen Kamera wahrscheinlich nicht nötig, aber bei dieser hier sind die kleinen Zähnchen am Filmtransport halt doch schon etwas runter genudelt. Vorsichtig und langsam Spannen hilft ansonsten eh grundsätzlich bei solchen alten Kameras.


Von der Handhabung her muss ich sagen: Keine größeren Beschwerden. Die Kamera liegt ganz gut in der Hand, nur die Position des Auslösers in der Achse des Spannhebels irritiert mich etwas. Ich habe immer wieder versucht, die Mitte des Zeitwahlrads zu drücken und mich gewundert, wieso nichts passiert. ;-) Das ist aber auch schon das größte Manko dieser Kamera. Ansonsten ist sie vom Design her ein typisches Beispiel der späten 1970er. Ich hab sie gerne benutzt und werde im Sommer mal einen 100er durchschicken, wenn es genug Licht gibt, trotzdem ein paar Bilder mit dem Zoom machen zu können. Insbesondere würde ich dann die Makro-Funktion noch mal genauer unter die Lupe nehmen.

Die Bilder, die ich jetzt im Dezember gemacht habe, kommen dann wahrscheinlich irgendwann im Frühjahr hier an. Ich habe einfach einen unglaublichen Rückstau an Fotos in der Pipeline...