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Olympus Camedia Zoom D-540

Ich stelle ja gerne mal alte Kameras vor und mittlerweile sind einige Digitalkameras ja auch schon alt. So auch die Olympus Camedia Zoom D-540 von meinen Eltern. Die haben wir - also mein Bruder und ich - ihnen vor mehr als 20 Jahren zu Weihnachten besorgt, damit die mal unterwegs ein paar Fotos machen konnten. Zu der Zeit sind die beiden nämlich noch regelmäßig in den warmen Süden geflüchtet und haben uns alleine im kalten Deutschland zurück gelassen.

Der Zahn der Zeit hat nun aber leider dafür gesorgt, dass diese Kamera mittlerweile das Zeitliche gesegnet hat. Wenn man Batterien einlegt, fährt das Objektiv aus und verhakt sich. Aufnehmen ist nicht möglich. Ob es sich um einen mechanischen oder einen elektronischen Defekt handelt, weiß ich nicht; vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem, bei denen einer der Sensoren nicht mehr genau fühlt, in welcher Position die Linsen sich gerade befinden. Jedenfalls bleibt auch der Bildschirm schwarz.


Das hält mich jetzt aber nicht davon ab, ein paar Beauty Shots hier auszustellen. Für eine Knipsen-Kamera mit ganzen 3 Komma nochwas Megapixeln machte die nämlich erstaunlich gute Bilder. Gut, die entsprach damals schon nicht unbedingt mehr dem Stand der Technik, aber für die Eltern kam es mehr auf die Einfachheit der Benutzung an. Soll heißen: Anschalten, Zielen, Auslösen. Mehr musste das Teil nicht können. Dass die Bilder am Ende nur 2048x1536 Pixel groß waren, war eher nebensächlich. Hauptsache, wir konnten mal dran teilhaben, wenn sie wieder aus dem Urlaub zurück waren.

Und ich verbinde selber auch einige gute Erinnerungen mit dem Teil. Wann immer ich es nämlich in die Finger kriegen konnte, habe ich auch ein paar Bilder damit gemacht, wie wir gleich am Ende dieses Artikels sehen werden. Denn nachdem ich die Idee verworfen habe, diese Kamera ohne Beispielfotos zu veröffentliche, bin ich mal in die Untiefen meines Archives getaucht und habe dort ein paar Schnappschüsse raus gesucht.


Was kann man zu der Kamera sagen? Ich erinnere mich ehrlich gesagt nur noch schemenhaft an die Bedienung, aber wenn man sie einmal eingerichtet hatte, konnte man eigentlich alles andere vergessen. Einfach am Hebelchen unter dem Auslöser drehen, um den 3x Zoom zu bedienen, und dann abdrücken. Die Fotos, die am Ende raus kamen, waren durchweg brauchbar. Mit heutigen Handy-Fotos nicht vergleichbar, aber man muss bedenken, dass es um die Jahrtausenwende sowas wie Smartphones einfach noch nicht gab, geschweige denn welche mit eingebauten Megapixel-Kameras. (Mein Sony, das ich zu dieser Zeit hatte, hatte noch diese zusätzlich ansteckbare Kamera, die VGA-Auflösung produziert hat. Erklär das mal den Kindern heutzutage!)

Ich weiß noch, dass das Ding ein ziemlicher Batterienfresser war und mit Akkus nur bedingt zu betreiben war. Das wird wahrscheinlich auch der endgültige Tod dieses Gerätes gewesen sein: Die Batterien! Denn wie immer ist die Kamera eines Tages einfach in den Schrank gelegt worden und die Batterien sind ausgelaufen. Ich habe zwar das Fach entsprechend bearbeitet, aber ich fürchte, dass der Sabber über die halbe Platine gelaufen ist. Wäre also möglich, dass sie auch deshalb nicht mehr funktioniert.

Aber egal, hier jetzt ein paar Beispielbilder, die ich irgendwann so vor 20+ Jahren damit gemacht habe. (Man kann sich sicher sein, wenn der frühlingshafte Vorgarten drauf ist mit all seinen Blumen, dann muss ich das gewesen sein! ;-))


Man sieht die typischen Knipsomaten-Probleme dieses Zeitalters, als die Sensoren noch viel zu klein waren: Die Farben sind zwar kräftig, aber die Ränder sind offensichtlich digital nachgeschärft und fransen deshalb meist in JPG-Artefakte aus. Die Farben sind kräftig und knallen recht gut rein, sind aber nicht immer besonders akkurat. Gerade bei roten und Rosetönen gibt es da Probleme mit dem Weißabgleich, der einfach nicht genau weiß, welche Art von buntem Motiv da gerade vor der Linse ist. Die Naheinstellgrenze des Fokus scheint recht nah zu liegen, sodass auch brauchbare Makroaufnahmen möglich waren. Das heißt bei der Auflösung allerdings nicht viel, die ist leider oftmals viel zu gering. Es gab damals, als diese Kamera angeschafft wurde, schon Sensoren mit weit höherer Auflösung, die dann allerdings auch ihren Preis hatten.

Zum Vergleich noch ein paar Dänemark-Bilder. Bei viel Licht und am Strand gehen die Strukturen in Sand und Kies teilweise recht schnell verloren. Der Zoom-Umfang entspricht ungefähr dem, was man mit einem Normal-Objektiv hin bekommen würde, deckt also das nahe Weitwinkel bis hin zum nahen Tele ab. Durchaus brauchbar. Optisch scheint das Teil recht gut aufgestellt gewesen zu sein, auch die recht weit offenen Shots sehen OK aus. Immerhin startet das Objektiv bei f/2,9, ein sehr krummer Wert, der wahrscheinlich einfach nur gewählt wurde, weil es nach weniger als f/3 klingt! :-D Wobei auch hier anzumerken ist, dass bei dieser Auflösung ja kaum Platz für Farbfehler an den Rändern ist. Abschattungen sind jedenfalls keine zu sehen, weder im Weitwinkel noch im Telebereich.


Fazit: Für die Urlaubs-Snapshots der Eltern war die Kamera völlig ausreichend. Für meine Ansprüche ist sie allerdings viel zu Basic gewesen. Ich hätte damals schon eher was mit höherer Auflösung gesucht und nach einer Möglichkeit, in die Vollautomatik eingreifen zu können. Ich mein, deswegen hatte ich ja auch eine D100. Die hat aber auch gut das 10-fache gekostet und dann war da noch kein Objektiv bei! ;-)

Filmentwicklung morgens um halb 5

Was macht man, wenn man morgens 3 wach wird und nicht wieder einschlafen kann, weil das so verröchelt und verschleimt im Kopf und auf den Bronchien ist, dass man eigentlich lieber sterben will? Rööchtööög: Man geht in den Keller und entwickelt einen oder zwei Filme! Ich kann zwar nicht garantieren, dass ich alles richtig berechnet habe, aber die mechanische Bearbeitung scheint mittlerweile so ins Muskelgedächtnis übergegangen zu sein, dass ich da kaum noch was falsch machen kann. Somit gibt es jetzt mal eben dazwischen geschoben eine kleine Vorschau auf die Bilder vom Orga, die ich mit der Nikon F801s gemacht habe, kombiniert mit dem Nikkor AF 35-70mm 1:2.8. Hauptsächlich, da ist auch das ein oder andere Bild dabei, das ich mit dem 200/4 und dem 50/1.4 gemacht habe, aber da ich im Eifer des Gefechtes mal ausnahmsweise keine "Exif-Daten" notiert habe - ich wollte die Mitläufer nicht noch länger aufhalten und meine Finger waren eh zu kalt zu tippen auf dem Handy -, muss ich auch mal wieder raten. Also, die Vögel auf dem See, die sind zB mit dem Tele...


Ok, ich weiß auch, das meine Berichte über das Entwickeln von Filmen langsam ein bisschen eintönig werden, weil halt alles mehr oder weniger reibungslos klappt. Aber das ist ja auch eine gute Sache, zeigt es doch, dass das nur mäßig schwer ist und von jedem Vollhonk mit Feinmotorikproblemen wie mir gelernt werden kann. "Übung macht den Kleister," wie ich immer so schön sage. (Vielleicht hätte ich ja doch Tapezierer werden sollen! ;-))

Jedenfalls ist auch heute nichts wirklich schief gegangen, auch wenn die Negative mir ein bisschen sehr kontrastreich aussehen. Ich hätte wohl doch nicht die vollen 30% Verlängerungsfaktor drauf rechnen sollen. Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, wieso das D76 die verlangt, das analoge, aber viel billigere Fomadon P nicht. Wenn ich mich jetzt noch erinnern könnte, was ich als letztes da drin entwickelt habe, ob das besonders helle oder besonders dunkle Fotos waren, wäre ich schon einen Schritt weiter. Ich dachte aber auch, dass es eine gar nicht so falsche Idee wäre, die Zeit ein bisschen zu verlängern, denn der im Abstellraum gelagerte Entwickler hatte zuerst nur eine Temperatur von 14°. Ja, es ist Winter. Es hat eine ganze Zeit gebraucht, bis ich den im Wasserbad einigermaßen auf Temperatur hatte. Und ich traue dem Flüssigkeitsthermometer auch nur bedingt, das hinkt mit seinen Anzeigen immer so sehr hinter der Realität her.


Der Vorteil bei den beiden Kentmeres, die ich da in dem Paterson-Becher zusammen entwickelt habe, ist allerdings, dass der in der Packung angegeben Zeitunterschied gerade mal 30 Sekunden auf 9 Minuten beträgt. Es sollte also keine Probleme geben, einfach beide mit 9 Minuten 15 zu entwickeln. 15 s mehr oder weniger, das liegt wahrscheinlich eh noch in der Schwankungsbreite von Temperatur und meiner allgemeinen Schlampigkeit. Ich mein, ich hab das eh schon mal gemacht und für OK befunden. Die beiden Negativstreifen sehen von der Dichte her ziemlich genau gleich aus, auch wenn ich - wie gesagt - glaube, dass ich sie etwas zu sehr gar gekocht habe. ;-) Ist aber so nass unter der Dusche auch nicht ganz leicht abzuschätzen. Warten wir mal, was der Scanner sagt.


Bleibt abschließend noch zu sagen, wie sehr ich die alten Nikon-Kameras liebe, diese Modelle aus den späten 1980ern, frühen 1990ern. Alle Annehmlichkeiten, die man sich wünschen kann, zu einem Preis, der das Herz höher schlagen lässt. Auch wenn ich ja eigentlich gerne voll manuell fotografiere, einfach wegen des Retro-Feelings, hat es doch auch Vorteile, schnell ein paar Schnappschüsse machen zu können, ohne sich allzu große Sorgen machen zu müssen, ob man alles richtig eingestellt hat. OK, bei den ersten zwei, drei Bildern auf dem 400er hatte ich wieder vergessen, dass ich zuletzt einen Foma 200 in der Kamera gehabt hatte, sodass die jetzt eine Blende zu heftig belichtet sind, was man auch sehen kann da oben. Aber das ist halt Benutzerfehler. Nachdem ich die Kamera auf DX zurück gestellt hatte, sehen die restlichen Bilder alle OKish aus. Wie gesagt, der Scanner wird mehr verraten. Ich kann jedenfalls nicht verstehen, wieso diese Kamera so unbeliebt sind, dass sie für ein Appel und ein Ei auf der bösen Auktionsplattform weg gehen, meist noch mit guten Objektiven dabei wie diesem 35-70/2.8, das ich ja sehr ins Herz geschlossen habe! Gerade die 801 halte ich für extrem unterbewertet, aber das sagte ich ja schon mal.


(EDIT 18.1.: Statt jetzt noch einen eigenen Eintrag zum Thema "Film Scannen" zu machen, habe ich diese beiden Bilder einfach mal schnell hier hinzugefügt. Einfach nur, um einen Eindruck von meinem Workflow zu zeigen. ;-) Auch hier kann ich nur sagen: Aufgrund der Erfahrung, die ich mit dem Thema habe, geht das auch einigermaßen, wenn ich nebenbei eigentlich krank bin. Bearbeiten müsste ich sie nur auch noch, da bin ich mir allerdings nicht ganz so sicher, ob das was wird. *huströchelschnirf* :-()

So, und jetzt geh ich wieder ins Bett und kuriere mich noch ein bisschen aus. Der Husten ist etwas besser geworden und das Fieber scheint auch wieder weg zu sein. Vielleicht habe ich mich ja im Schnee und Frost doch einfach wieder neu erkältet; wenn ich mir diese Bilder so anschaue, ist das nicht zu weit her geholt. Die passenden Viren hatte ich bestimmt eh schon mit mir rum geschleppt. Egal. Gute Nacht!

Keine Ausreden mehr!

Nachdem ich irgendwann im letzten Dezember einen netten Niederländer im Netz gefunden habe, der genau das gleiche Sigma-EF-Objektiv wie ich besitzt, welches er erfolgreich mit dem Sigma-Fix ausgestattet hat, und ich ganz harmlos eine Nachricht in seinem Blog hinterlassen hatte, hat er mir angeboten, dass er mir einen ganzen Satz attinys programmiert und zuschickt. Cool! Danke auch noch mal an dieser Stelle. (Ich versuch es gar nicht erst auf Niederländisch, ich mach mich nur zum Affen! ;-) Man muss seine Grenzen kennen und meine liegen eindeutig im Bereich Sprachen!)

Jedenfalls, die Post war über Weihnachten und Neujahr wieder besonders langsam, weswegen der Umschlag dann auch erst am Samstag (4.1.) im Briefkasten lag. Und zum Auspacken bin ich dann auch erst am Sonntag gekommen. Jetzt habe ich zumindest in der Richtung keine Ausrede mehr, dass ich das Projekt mal endlich in Angriff nehme und meine beiden Sigmas - ich habe da ja noch das "kleine" Normalzoom mit f/2,8 - mit je einem dieser kleinen Microcontroller ausstatte.


Dafür habe ich eine weitere, neue: Holy Nanotechnology, Batman, sind die Dinger klein! Vor allem die Widerstände! Ich fürchte, da muss ich mir erst mal einen Lupenbrille besorgen, das kriege ich sonst nicht richtig gelötet. Und ein Tässchen Flussmittel wäre sicher auch nicht falsch, etwas Patch-Draht, ein Röllchen Lötlitze... Ich glaube, ich stelle mir dann mal eine Einkaufsliste zusammen! ;-)

Die andere Möglichkeit wäre natürlich, irgendwann an einem Freitag - ist das noch freitags? - noch mal wieder zum Machwerk in Hennef runter zu laufen und zu fragen, ob ich deren Lötstation verwenden darf. Die haben da nämlich alles, was man für so ein Projekt braucht. Hm, wäre wahrscheinlich einfacher und günstiger. Andererseits bräuchte ich die oben genannten Teile (und mehr) eh mal für meine immer mal wieder aufkommenden Lötprojekte. Naja, mal sehen, es eilt ja nicht. Im Januar bin ich eh schon wieder so gut wie ausgebucht, ich muss erst mal Zeit und Ruhe finden, um mich damit zu beschäftigen.

Canon Zoom Lens EF 70-210mm 1:3.5-4.5 Ultrasonic

Normalerweise stelle ich hier ja nicht das gleiche Objektiv zwei mal vor. Heute mache ich eine Ausnahme, denn zum Einen ist das jetzt bald 4 Jahre her, dass ich dieses Canon Zoom Lens EF 70-210mm 1:3.5-4.5 Ultrasonic schon einmal hier im Blog hatte, zum anderen habe ich mich nach eben dieser langen Zeit endlich dazu durch gerungen, dem Herrn B das Ding endlich abzukaufen. Irgendwie muss man das Weihnachtsgeld ja los werden! ;-) Ich hatte ja damals bereits ein Auge darauf geworfen, aber dann doch nur das kleine Normal-Zoom mit genommen, das mit bei der analogen EOS 10s dabei war. Von den anderen Objektiven, die er noch im Angebot hatte, gefiel mir damals allerdings schon dieses hier am Besten, auch wenn ich es nur mit einem Foma 400 getestet hattet, da ich damals ja noch keine digitale Canon hatte.

Seit ich aber die 700D von D in meinem Besitz habe - also jetzt so ungefähr auch schon wieder ein Jahr -, habe ich damit unheimlich viele Bilder gemacht. Hauptsächlich, weil ja meine Nikon D610... ACH KOMM! HÖR DOCH DAMIT AUF! :-D ;-) Mir fehlt jedenfalls die ganze Zeit ein Objektiv für das lange Ende. Ein günstiges Objektiv vor allem, das auch einigermaßen brauchbare Bilder macht und trotzdem schon ein bisschen Rertro ist. Das EOS-EF-System ist mir ja eigentlich zu neu, das ist ja aus den späten 1980ern. Gut, das sind jetzt auch bald 40 Jahre, aber bis vor Kurzem war das ja noch immer der aktuelle Anschluss, auch für neue Canons. (Bei Nikon bin ich da nicht so, das F-Bajonett ist schließlich von 1959! "Mit 66 Jahren...")


Dieses Teil tickt so ungefähr alle Boxen, die ich oben aufgezählt habe: Ein Objektiv der ersten (oder zweiten?) Generation, das nicht übermäßig schlechte Lichtwerte hat und dabei einigermaßen brauchbare Bilder auch weit offen produziert, die nicht zuuu retro aussehen, aber trotzdem ein gewisses Vintage-Feeling mit bringen. Der Autofokus hat bereits einen dieser hypermodernen Ultrasonic-Motoren, ist also einigermaßen leise und gerade so brauchbar schnell - mit aktuellen Motoren kann der nämlich bei dem recht langen Wurf nicht mithalten. Aber man kann jederzeit in den Fokus eingreifen, auch ohne den Schalter auf M zu stellen. Das ist schon mal nicht schlecht, wenn das Autofokussystem mal daneben liegt, was an der digitalen recht selten, an der alten analogen Kamera aber durchaus häufiger vorkommen kann. (Mit f/4,5 ist es am langen Ende zwar nicht allzu lichtschwach, aber die Sensoren waren Damals ja noch nicht sooo gut.)

Apropos Lichtwerte: f3,5 ist bei 70mm natürlich eher mäßig, aber doch auch über den gesamten Brennweitenbereich einigermaßen konstant: Die je eine drittel Blende Abweichung nach oben und unten ist ja kaum der Rede wert und man kann durchaus gut einfach mit f/4 rechnen - sowohl auf Film als auch digital -, wenn man mal manuell belichten will.


Die Bildqualität ist für ein Zoom aus dieser Zeit und dieser Preisklasse angemessen. Die Bilder sind brauchbar scharf, auch auf dem Crop-Format-Sensor, wobei ich aber für wirklich scharfe Bilder eher auf f/5,6 oder gar auf f/8 abblenden würde. Die Chroma-Fehler halten sich in Grenzen, sind aber durchaus vorhanden, werden aber beim Abblenden auch weniger. Die Farbwiedergabe gefällt mir ganz gut, wobei die ja doch scheinbar sehr von der Kamera-Sensor abhängt - meine Nikon-Objektive, die ich mit dem Adapter auf der 700D verwendet habe, sehen da ja auch einigermaßen anders aus als an einer echten Nikon. Was Flares und Ghosts angeht, kann ich nur auf meine Erfahrungen von vor vier Jahren zurück greifen, denn zZt ist es eher bedeckt bis grau-in-grau, weswegen ich nicht genug Licht zum Testen hatte. (In die Baustellenlampe hinein wollte ich jetzt nicht extra deswegen fotografieren.) ;-)

Der Zoom-Bereich ist für mich auf analogem 35mm Film ausreichen, auf der Crop-Digitalen ist er sogar recht lang: 210mm x 1,6 = 336mm Kleinbildäquivalent. Das kann schon was. Dafür startet es unten aber auch erst bei 70mm x 1,6 = 112mm. Das ist gerade so noch in dem, was ich Portrait-Bereich nenne, der für mich spätestens bei 135mm endet. Aber das 50er, das ich von D mit übernommen habe, ist da wahrscheinlich eh die bessere Wahl mit seinen äquivalenten 80mm. Das große, immer wiederkehrende Problem mit Crop-Kameras: Man braucht immer irgendwie ein dediziertes Weitwinkel, um in dem Bereich überhaupt was machen zu können. Dafür hat man praktisch null Probleme mit Vignettierung, denn die wird eh rundrum weg geschnitten. Wobei die sich auch auf den analogen Vollformatbilder schon schwer in Grenzen hielt. Einer der Gründe, weshalb ich damals schon diese etwas kürzere Brennweite dem ebenfalls zur Auswahl stehenden 75-300 vorgezogen habe. Die Verzeichnungen sind naturgemäß bei Tele-Zooms, besonders solchen mit recht geringem Brennweitenumfang wie diesem 3x - eh besser kontrolliert als zB bei den gruseligen Reise-Zooms dieser Ära, die alles abdecken wollten, aber nichts so richtig konnten. Ich habe jetzt jedenfalls nicht explizit nach welchen gesucht und aufgefallen sind mir in meinen Bildern auch keine, bei denen ich gesagt hätte: Das geht jetzt aber gar nicht. Scheinen sich also in Grenzen zu halten.


Ich habe dieses Teil jetzt seit dem Montag vor Silvester in meinem Besitz und zwei kleinere Touren extra nur mit diesem fotografiert - einmal rund um den Hausberg und einmal auf dem Heimweg vom Kunden in der Wahner Heide. Beide Sessions haben recht gute Ergebnisse geliefert, auch wenn ich bei diesem schrecklichen Winterwetter ohne jede Sonne am Himmel doch mit dem ISO recht weit hoch gehen musste - um die 400 war mein Standard, aber in den dunklen Ecken der Heide habe ich dann das Auto angestellt, weil ich keinen Bock mehr hatte, ständig am Knöpfchen zu drehen. Da ist er dann von sich aus auch durchaus mal auf 1600 hoch. (Die Bilder, bei denen die Kamera 3200 vorgeschlagen hat, habe ich dann mal einfach nicht gemacht. Meistens jedenfalls.) Mit modernen Kameras sollte das alles nicht so kritisch sein, aber die 700D fängt dann doch recht schnell an, heftig zu rauschen.

Fazit: Ich finde es OK. Nicht mehr. Nicht weniger. Natürlich gibt es besseres Glas, das mehr Licht rein lässt und schärfer ist. Natürlich gibt es hübschere Tuben, die nicht aussehen wie 1990. Aber ich suchte eben genau nach diesem Sweet Spot, bei dem das Aussehen der Bilder schon ein bisschen mehr Vintage ist, aber man im Zweifel auch noch eine brauchbar scharfe Bildqualität bekommt. Und den Preis, den sollte man auch nicht vernachlässigen! Bessere Teles in diesem Bereich kosten nämlich auch heute noch richtig Asche! Was auch daran liegt, dass Canon EF Objektive scheinbar grundsätzlich ein wenig teurer auf dem Gebrauchtmarkt sind als zB Nikon AF. Vielleicht wegen des Motors und der damit einhergehenden Kompatibilität mit modernen Spiegellosen? Das war jedenfalls für mich der Grund, dieses spezielle Exemplar zu erwerben, das ich schon kannte, und nicht das Gleiche (oder mit viel Glück auch etwas weniger) bei ehBlöd auszugeben, nur um dann Glasscherben im Paket zu finden. Das ist nämlich das einzige, was mir ein bisschen Sorgen bereitet: Die Build-Quality! Dieses Objektiv kommt für ein EF schon recht stabil und schwer daher, aber trotzdem habe ich bei Teilen ab den 1990ern immer Angst, irgendwas kaputt zu machen, nur weil ich es angucke! Zu viel Plastik, zu viel, was mit den Jahren austrocknet und spröde wird. Dieses Exemplar scheint sich gut gehalten zu haben, der J geht gut mit seinen Sachen um, aber bei dem Kram, den man auf ehBlöd findet, weiß man halt nie so genau.

Erstaunlicherweise finde ich nur Reviews der originalen (?) 1:4 Version, aber nicht für dieses spätere (?) 1:3.5-4.5. Da würde mich ja schon fast ein direkter Vergleich interessieren! Aber nein, ich werde - aus oben genannten Gründen - jetzt nicht los rennen und das Teil bei eBay suchen! ;-) Stattdessen werde ich jetzt mal zwei Einträge mit Fotos vorbereiten, die ich mit diesem Ding hier gemacht habe! :-D

Testbilder Zoom-Nikkor Auto 1:3.5 43-86mm

Heute klären wir die Frage: Ist dieses Zoom-Nikkor Auto 1:3.5 43-86mm, das ich zu der Nikkormat dazu bekommen habe und das der eigentliche Grund für den Kauf war, wirklich so schlecht, wie manche Leute behaupten. (Spoiler: Also, gut ist es jedenfalls nicht.) Da es sich um eine Version mit AI-Anschluss handelt - Umbau? Es handelt sich definitiv um die ältere Version mit der Beschriftung im Filtergewinde und nicht am äußeren Rand -, kann ich es einfach auf meine D800 montieren und mal schauen, was rauskommt.

Was als erstes auffällt, ist der sehr weit entfernte minimale Abstand von 1,20 Meter. Jetzt weiß ich auch, warum da ein Makro-Zwischenstück dabei war! Weil, sonst, ohne kriegt man ja echt Probleme, wenn man auf normale Abstände an kleinere Details ran rückt. Jedenfalls habe ich im Büro nicht mal die Baustellenlampe scharf bekommen.


Draußen ist Dezember, dementsprechend ist das Wetter eher bedeckt bis beschissen. Das sieht man auch direkt am Vogelhaus, das hier auf dem Gartentisch unsere gefiederten Freunde und Katzen anlockt. Die Farben gefallen mir ganz gut und das Bild ist auf den ersten Blick auch ganz OK von der Schärfe her. Auffällig sind hier bereits die Abschattungen in den Ecken. Es ist ein altes UV-Filter montiert, das aber relativ flach ist - eins von der Sorte ohne Gewinde, auf das man noch weitere Filter schrauben könnte -, aber ich fürchte, dass das leider am Objektiv selber liegt. Auf den Bildern, bei denen ich ein wenig mehr am Kontrast gedreht habe - wie gesagt, das Wetter ist schlecht -, fällt das doch extrem auf.

So zum Beispiel beim Blick nach Kuhweid: Ich habe hier jeweils ein Bild bei jeder auf dem Tubus vermerkten Brennweite gemacht, also 43mm, 50mm, 60mm, 70mm und 86mm. Hier sieht man insbesondere im Weitwinkel-Bereich sehr kräftige Verzerrungen an den Rändern: Man werfe einen Blick auf den Hof am rechten Rand. Je weiter man hinein zoomt, desto schärfer wird er. Bei 43mm handelt es sich eigentlich nur noch um einen weißen Blobb, der total verschmiert daher kommt, während er bereits bei 50mm erkennbar wird, und ab 60mm könnte man ihn fast als scharf bezeichnen.



Unendlich scheint bei diesem Objektiv aber sowieso nicht die beste Einstellung zu sein. Auch Die Bäume am Horizont sehen sehr schmierig aus, nicht richtig scharf. Sie gehen praktisch in den Chromafehlern komplett unter. OK, die Bilder sind auch alle offen entstanden. Wenn man abblendet, hat man bereits am f/5,6 sehr viel schärfere Bilder. Aber das ist ja nicht unbedingt der Sinn der Sache, bei einem bereits mäßig lichtstarken Objektiv noch weiter abzublenden.

Nach den obligatorischen Kuhweid-Fotos habe ich meine Exkursion durch den nassen Garten fortgesetzt. Dinge, die näher liegen als unendlich, machen im Großen und Ganzen einen besseren Eindruck. Zumindest habe ich das Gefühl. Der Eimer mit den Steinen ist OK, die Rose ist auch mäßig scharf geworden (nur leider durch den Minimalfokus viel zu weit weg) und auch das Vogelhaus, das irgendwann runter gekommen ist und jetzt bei dem anderen Kram liegt, der im Frühjahr einer Überholung bedarf, geht. Man kann also durchaus nicht nur in der Mitte scharfe Bilder haben. Ab f/5,6 geht es steil bergauf.


Beim Creepy Clown habe ich die Tatsache ausgenutzt, dass die Blende tatsächlich bei f/4 auch noch einen Klick hat. Bereits das bisschen Abblenden hilft ein ganzen Stück mit dem allgemeinen Eindruck der Fotos. Es ist allerdings auch ganz heftig die Vignettierung zu erkennen, die auf der recht einheitlich hellen Wand sehr deutlich sichtbar wird.

Die im Internet viel besprochenen Kissen und Tonnen sieht man hier noch nicht so direkt, aber es ist an der Zeit, sich auf der Suche danach auf die Lauer zu legen. Dafür brauche in parallele Linien. Am Besten wäre ein bisschen Architektur, aber im Garten habe ich davon eher weniger Auswahl. Zuerst habe ich mich am Gewächshaus versucht, aber das kommt eigentlich ganz OK rüber. Die Tür vom Gartenhaus hingegen zeigt das Problem, das man kaum ignorieren kann. Im Weitwinkelbereich biegen sich die parallelen Linien kräftig durch. Sieht alles sehr tonnig aus. Hingegen hat man das genaue Gegenteil im Tele-Bereich, hier wird alles sehr kissig. Die Linien biegen sich zu den Ecken hin sehr nach außen. Und ja, das ist schon extrem und wahrnehmbar; ich würde für Architektur definitiv ein anderes Objektiv empfehlen, aber dazu am Ende mehr.


Hingegen sind Bilder mit Alltagsmotiven und Schnappschüssen durchaus brauchbar, siehe Sockenkater. Der hat sich praktisch in Pose geworfen. Nett von ihm.

Was ich jetzt aufgrund des ekeligen Wetters nicht testen konnte, ist das Flare-Verhalten, das angeblich ja ganz schrecklich sein soll. Was mich auch schon zum Fazit bringt: Ist das jetzt wirklich das schlimmste Zoom, das Nikon je gebaut hat? Naja, es ist halt nicht gut. Ist es schlimmer als andere Zooms? Schwer zu sagen. Es ist halt tatsächlich eines der ersten. Normal-Zooms wurden erst ein paar Jahre später so richtig modern. Da stand schon sehr viel mehr an Technik zur Verfügung, um bessere Berechnungen durchzuführen. Wenn ich das hier mit dem standard Tokina-Ding vergleiche, das in den 1980ern praktisch jeder Amateurfotograf in seiner Tasche hatte, ist es nicht unbedingt viel schlechter, und das will was heißen. Wie gesagt, es ist das erste seiner Art, da kann man ein paar Abstriche hinnehmen, während bei 10 oder 15 Jahre neueren Teilen meine Ansprüche eigentlich höher sind. Und ja, die Verzerrungen sind horrende, die Schärfe leidet deutlich und ist erst abgeblendet brauchbar. Aber dann sieht es eigentlich ganz OK aus. Nicht schlimmer als so manches andere Zoom, das mir bisher vor die Füße gefallen ist. Im Alltag wird man das kaum wahrgenommen haben, damals war man es ja gewohnt, ein wenig mehr abzublenden. f/8 dürfte der Sweet Spot sein, alles andere ist halt so lala. Und das war 1970 durchaus OK.

Zudem sollte man im Hinterkopf behalten, dass das kein Profi-Glas ist. (Es mag damals zwar so teuer gewesen sein, aber die Zielgruppe war sicher eine andere.) Der Profi hatte damals ein 35er, ein 50er und ein 105er dabei und hat fröhlich gewechselt. (Der Profi hatte wahrscheinlich auch eine Nikon F oder F2 statt einer Nikkormat.) Mein Eindruck ist, dass hier auf einem Stück alter Technik rum gehackt wird, ohne den Kontext der damaligen Stand der Technik mit einzubeziehen. Ja, natürlich ist das Objektiv völlig objektiv betrachtet schlecht. Aber es gab eben auch nichts anderes und so ein Ding in den späten 1960ern überhaupt ohne die Hilfe von Computern berechnet zu bekommen, mit seinen gegeneinander laufenden Schneckengängen und erstaunlich vielen Linsen, war schon ein kleines Wunder.

Sollte man es also heute noch verwenden? Nunja, Architektur würde ich lassen. Alles, was viele gerade Linien aufweist, wird unweigerlich verbogen aussehen. Die fehlende Vergütung wird auch nichts Gutes für das Flare-Verhalten bedeuten, das ich ja leider nicht testen konnte, weil Wetter. Aber es gibt auch Dinge, die mir gut gefallen haben: Die Farben sind hübsch und kräftig. Die Vignetierung und die optischen Fehler geben den Bildern einen eindeutigen Retro-Look. Die Schärfe ist mittig und auf mittlere Distanzen durchaus gut, selbst noch bei den 36 MP der D800. Der Brennweitenbereich ist ein bisschen eingeschränkt, besonders im Weitwinkel, aber es ist eigentlich alles wichtige abgedeckt. Von Landschaft bis Portrait alles dabei, nur eben von Architektur würde ich die Finger lassen. (Man müsste den Sweetspot ausmessen, irgendwo bei 60mm, wo sich beide Verzerrungen gegenseitig aufheben.) Das Bokeh ist übrigens auch ganz nett, siehe Creepy Clown oder Rose da oben.

Also, abschließend, TL;DR: Mir gefällt es für das, was es ist, ganz gut. Es wird jetzt nicht mein Always On Objektiv werden, aber wenn man in der Stimmung ist, warum nicht? Sollen die anderen doch meckern, ich nenne das Charakter! Ist halt nicht so glatt geleckt wie modernes Glas.