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Schwarz-weiß und analog, Teil 290: Filmrest

Fomapan 100 #52, Juli 2024
  • Minolta AF 5000, Minolta AF 50mm 1:1.7
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #10, 6:30, 20°C, Adofix Plus 1+5 (#10), 6:00 Minuten, Adoflo II 1+200
So, die letzte paar Testbilder mit der Minolta 5000. Zuerst war ich damit noch in Seelscheid und habe das angebrannte "Haus im Garten" fotografiert. (P, 1/250s, f/5,6.) Das ist übrigens noch immer nicht wieder neu eingedeckt. Ich mein, da regnets doch rein! Kann da nicht mal einer...? Scheinbar machen die das wohl doch nicht wieder auf. Schade. Oder sind die Ermittlungen noch immer nicht abgeschlossen? Kann man da eigentlich irgendwo bei der Staatsanwaltschaft nachfragen? Ist das öffentliches Interesse? Bin ich Presse? Fragen über Fragen!



Auf dem Friedhof waren wir auch und siehe da: Ich habe den Müllcontainer fotografiert. (M, 1/125s, f/5,6.) Und ja, der steht so schief, ich bin es dieses Mal nicht schuld. Das war damals, letztes Jahr als die gerade mitten drin waren, die alte Gärtnerei umzubauen. Das ist nämlich gar nicht der Container vom Friedhof, das habe ich eben auch erst auf dem zweiten Blick gemerkt.

Aber dann: Auf dem Friedhof, Gießkannen, Foto! (P, 1/125s, f/2,8.) Ich mag Gießkannenfotos. Ich sollte daraus mal eine Serie machen. "Meine begossene Phase" nenne ich den Bildband / die Ausstellung dann. :-D Ernsthaft: Gießkannen sind wie Vespas oder Parkbänke: Ich kann nicht dran vorbei gehen. Gutes Bild, jedenfalls. Interessantes Licht. Interessante Unschärfe.


Ebenfalls sehr gut gelungen: Der Grabstein ein paar Meter weiter. (M, 1/60s, f/2.) Engel mit Bokeh-Balls. Macht sich wirklich gut. Brauche ich glaube ich nicht viel mehr zu zu sagen: Rundrum gelungen.

Am Abend muss ich dann wohl noch den Dran verspürt haben, kurz vor die Tür zu gehen, um den Film endgültig voll zu bekommen. Dabei ist dann wohl dieses Pferdefoto in der Dämmerung entstanden. (M, 1/125s, f/2,8.)


Und ich war wohl bis runter zur Brücke über den Hanfbach, die habe ich nämlich auch noch total verwackelt. (P, 1/4s, f/1,7.) Dass die Automatik mich das überhaupt hat aufnehmen lassen! Sieht so ein bisschen geisterhaft aus, aber hat auch was.

Als nächstes sind mal wieder Bilder mit der Minolta XD7 dran, als ich sie nach Köln und nach Bonn mit hatte. Ich sag doch, ich habe letztes Jahr einige Film minoltaisiert. Man könnte meinen, dass ich meinem Nikon-Background untreu werde! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 289: Hennefer Radtour

Fomapan 100 #52, Juli 2024
  • Minolta AF 5000, Minolta AF 50mm 1:1.7
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #10, 6:30, 20°C, Adofix Plus 1+5 (#10), 6:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Letzten Sommer war das Wetter für Fahrradtouren ja eher ungeeignet. Immer viel zu feucht und schwül, gar nicht gut für meine Gesundheit. Aber wenn ich dann mal vor die Tür gekommen bin, habe ich auch die aktuell mit einem Film geladene Kamera dabei gehabt. Dieses Mal war es halt die Minolta 5000, die ich im Test hatte.

Wenn man mit dem Fahrrad Richtung Siegburg fährt, kommt man hinter der Mülldeponie auch am Betas-Werk vorbei. (P, 1/350s, f/8.) f/8 schien mir geeignet, so habe ich auf den manuellen Modus verzichtet und mich voll und ganz aufs Programm verlassen. Kann man machen, wie man sieht. Man sieht auch: Wetter eher bescheiden. Aber die Wolken werden gleich noch wichtig. ;-)


Über den Zaun zielen ist nicht ganz einfach mit analogen Kameras, zumindest wenn man keinen Spiegel dabei hat; trotzdem habe ich die Baumaschine erwischt, wenn auch sehr klein, wg. 50mm. (P, 1/350s, f/8.) Hier ist so eine Vollautomatik ja richtig hilfreich. Gut, das Bild ist trotzdem seltsam. Aber: Technisch möglich! ;-)

Jetzt aber die beiden Bilder, bei denen die Wolken wichtig sind: Strohrollen auf dem Feld. (M, 1/2000s, f/2.) Etwas mehr Licht wäre vielleicht nicht falsch gewesen, aber so kommen die Wolken richtig drohend und schwer daher. Außerdem konnte ich mal wieder (fast) offen fotografieren, was ja eh eine meiner liebsten Methoden ist, Licht auf Film zu kriegen! Hier hat das sehr gut funktioniert, auch wenn ich mal wieder den Horizont total schief habe. Aber die Rollen sehen schon fast künstlich angestrahlt aus - was sie nicht waren - und dieses Wetter! Spannend!


Das verpackte Stroh kann da kaum mithalten, obwohl es einzeln betrachtet sicher auch eine lobende Erwähnung finden würde. (M, 1/2000s, f/2.) Insgesamt sind diese beiden Bilder glaube ich tatsächlich das Highlight dieses Films. Sieht man mal, wie viele Fotos man verschießen muss, um mal was richtig gutes raus zu kriegen! Jaja, ich Amateur wieder! ;-)

Nachdem wir dann durch den Wald durch waren, kamen wir unten am Siegwehr wieder raus, wo sich gerade Kormoran und Gans begegneten. (P, 1/180s, f/4.) Hm, verdächtig: Mal nicht f/4.5? :-D) Das übliche Foto, das ich praktisch immer hier mache. Das drohende Wetter mit dem mittleren Wasserstand und entsprechend schaumigen Überlauf passt ganz gut zusammen, die beiden Vögel sind ohne Tele halt ein bisschen klein. Ansonsten nicht weiter bemerkenswert.

Dass f/11 gar nicht so weit geschlossen ist, wie man glauben mag, sieht man an diesem Kranbild, bei dem der vordere Teil tatsächlich schon wieder aus dem scharfen Bereich heraus ragt. (P, 1/500s, f/11.) Mit einer Abblendtaste wäre mir das (vielleicht) nicht passiert. Aber die hat diese günstige SLR ja nicht. Ich sag es ja immer wieder: Mit der Abblendtaste fängt die Mittelklasse an! ;-) Schade eigentlich, das Bild gefällt mir ansonsten ganz gut, auch hauptsächlich wieder wegen des bewegten Wetters im Hintergrund.


Der Kran von der Seite ist dagegen schon wieder fast langweilig-mondän. (P, 1/250s, f/5,6.) Wobei hier für f/5,6 der Hintergrund erstaunlich unscharf geblieben ist. Dabei war ich doch gar nicht so nah an dem Ding dran. Man kommt ja auch gar nicht wirklich nah dran, wegen des Zauns, der hier den Weg versperrt. Insofern zumindest ein halb interessantes Foto! ;-)

Auf dem Rückweg dann mal wieder durch das Industriegebiet hinter dem alten Aldi und wie immer, wenn ich hier vorbei komme, das Silo mitgenommen. (P, 1/180s, f4,5.) Das sind sie ja wieder, meine f/4,5. von denen ich vermute, dass die Kamera da eine gewisse Vorliebe für hat. Wenn man einem Stück Technik eine solch menschliche Eigenschaft überhaupt zuschreiben möchte. Mit dem wolkenverhangenen Himmel im Hintergrund ein gutes Foto, finde ich. Könnte gerader sein.

Gleiches gilt für Herrn Jesus, der sich auch ein wenig nach rechts neigt. (P, 1/45s, f/1,7.) Offen und langsam - muss wirklich sehr dunkel gewesen sein. Schatten und Wolken, das sind meine Freunde, wenn ich wirklich mal ans Extrem gehen will. Recht gut unverwackelt, trotz langer Zeit, aber der Schärfepunkt sitzt mal wieder zu tief. Sein Gesicht ist mir nicht scharf genug. Dafür hübsches Bokeh im Hintergrund. Das macht das Objektiv eigentlich immer ganz hübsch.


Dann in die Stadt und dort die beiden Kirchtürme mitgenommen. (M, 1/250s, f/5,6.) Statt manuell zu korrigieren, hätte ich eigentlich mal diese Korrekturtaste testen sollen, die angeblich das Bild um 1½ EV aufhellt. Weil, das ist ziemlich genau das, was ich hier gemacht habe: Die Automatik wollte den Himmel belichten, der viel heller war als das eigentliche Motiv. Hm, nächstes Mal!

Vorne am Eingang steht noch dieses alte Kreuz, das ich mir nicht hab nehmen lassen, das auch mal schön weit zu fotografieren - zumindest so weit, wie es die schnellste Zeit der Kamera zugelassen hat. (M, 1/2000s, f/2.) Und hat ganz gut geklappt. Auch hier ein sehr geschmeidiges Bokeh abgegriffen. Das kann das kleine Minolta ja ganz gut. Und wieder stelle ich fest, dass das Efeu knackig scharf ist und ich mal nachforschen muss, wieso ich da so viel Korrektur an der Spiegellosen einstellen muss (und zwar nur für dieses Objektiv).

Am Kurpark kamen wir dann auch noch vorbei und ich musste mal wieder das Standard-Foto vom Siegfried machen. (P, 1/125s, f/3,5.) Vielleicht liegen die krummen Blendenzahlen auch einfach nur daran, dass die Kamera immer versucht, die Belichtungszeit im Bereich zwischen 1/250s und 1/100s zu halten, solange sie nicht zu extreme Lichtverhältnisse sieht. Gegens Licht ist der Siegfried so jedenfalls erstaunlich gut raus gekommen, die Automatik hat sich also nicht vom Licht, das durch die Blätter fällt, verwirren lassen. Andererseits war es ja auch nicht so hell - wir haben ja die Wolken oben zu genüge erwähnt.


Kein Kurparkbesuch ohne Entenfoto. (P, 1/125s, f/3,5.) Ich hätte ja wieder f/4 eingestellt, aber whatever. Liegt wahrscheinlich auch an meinem leichten obsessive compulsive, dass ich immer "gerade" Blenden einstellen muss. ;-) Komisch, bei den Zeiten bin ich meist flexibler. Aber egal, das Bild funktioniert auch bei der Drittelblende weniger. Schöne Unschärfe, hübsche Ente. Geht. Allerdings habe ich den Eindruck, sie hat in dem Moment gezuckt.

Dann am Fahrradweg auf dem Heimweg noch am Fair Trade vorbei gekommen. (P, 1/180s, f/4.) Der ist ja mittlerweile so zu gesprüht, dass er kaum noch zu erkennen ist. Trotzdem: Helles Gebäude vor dunklen Blättern, musste ich mal wieder anhalten und Foto machen. So habe ich auch die Veränderung dieser Messstation über die Jahre dokumentiert. Weil, das ist ja auch wichtig. (Nee, eigentlich nicht.) ;-)


Zuletzt noch ein Bärenklau-Foto. (M, 1/500s, f/5,6.) Habe hier mal wieder wegen Gegenlicht manuell korrigiert. Allerdings hätte ich die Blende weiter schließen können, dann wären die hinteren auch etwas schärfer geworden. Naja, egal, geht auch so. Ganz nettes Bild. Wer das Nektar saugende Insekt findet, dar es behalten. Außerdem mal wieder Kratzer auf dem Negativ! Pfui! ;-)

Nächstes Mal: Filmreste. Müssen ja auch weg. Sind aber nur so sechs Bilder, die Kamera spult den Film großzügig ein. Zumindest im Vergleich zu den alten manuellen, bei denen ich auch schon mal mehr als 38 Bilder auf den 36er Foma bekommen habe.

Schwarz-weiß und analog, Teil 288: Noch ein Minolta, diesmal in den Rheinauen

Fomapan 100 #52, Juli 2024
  • Minolta AF 5000, Minolta AF 50mm 1:1.7
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #10, 6:30, 20°C, Adofix Plus 1+5 (#10), 6:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Heute ein sehr langer s/w-Artikel, denn um die AF 5000 zu testen, bin ich an den Tatort - die Rheinauen, wo ich sie gekauft habe - zurück gekehrt und habe fröhlich drauf los geballert. Diese Unterklasse-SLR von Minolta ist eigentlich gar nicht so schlecht: Sie kann alles, was man wirklich braucht. Ist halt eher rudimentär, weil sie nur Programmautomatik oder manuelle Belichtung unterstützt und keine Zeit- oder Blendenautomatik, macht aber trotzdem ganz hervorragende Fotos, wie wir jetzt gleich sehen werden. Gut, das liegt aber zum großen Teil auch am 50/1.7, dass ich bekanntlich ja liebe und das der eigentlich Grund ist, dass ich mir die α7 gekauft habe. ;-)

Jedenfalls. Wie immer, wenn wir in Bonn in die Rheinauen gehen, sei es zum Spaß oder für den Flohmarkt, haben wir drüben in Beuel geparkt und sind zu Fuß über die Brücke, was in der üblichen Ansicht des Bonner Ufers resultiert. (P, 1/350s, f/8.) Wie ich glaube ich schon mal angedeutet hatte, war ich mit den Werten, die die Kamera automatisch im Programmmodus wählt, meist ganz zufrieden, auch wenn mir die Möglichkeit zum Programmshift ein wenig gefehlt hat. Aber hier, für diesen Architektur/Lanfschafts-Mix, war f/8 durchaus angemessen und ich hab sie mal machen lassen. Das Ergebnis ist scharf, knackig und kontrastreich, wie ich es von diesem Objektiv gewohnt bin, und die Kamera scheint auch problemlos zu funktionieren. Fehlt noch ein Schiff auf dem Rhein, aber man kann nicht alles haben! ;-)


Wenn man auf der Adenauerbrücke ist, hat man den Vorteil, dass man sich praktisch genau auf der Höhe der Baumkronen befindet, sodass man hier auch mal Blätterdetails "auf Augenhöhe" machen kann. (M, 1/250s, f/4.) Weil ich hier mehr Hintergrundunschärfe wollte, habe ich direkt mal den manuellen Modus getestet. Der ist leicht umständlich unter der Klappe oben an der Kamera zu finden und schaltet sich auch atomatisch wieder ab, wenn man diese schließt, und auch die Blende/Zeitwahl über die Gummitasten ist alles andere als benutzerfreundlich, aber besser als nichts. Und das Ergebnis-Foto mit den Ahornnasen drauf, hat auch die korrekte Belichtung, sodass ich diesen Test auch abhaken kann.

Bei den Lollies wollte ich dann mal die extremste Zeit testen, die die Kamera kann, was bei diesem Licht und einem 100-ISO-Film bedeutet, dass ich nicht mal annähernd an die Offenblende heran komme. (M, 1/2000s, f/2.8.) Ich glaube, selbst hier hat die Kamera mich noch vor Überbelichtung gewarnt. Das Ergebnis ist OK, aber ich hätte den Posttower gerne noch eine Blende unschärfer gehabt. Wobei das schon ganz OK so ist. Jedenfalls: Nächster Test bestanden, die 1/2000s geht auch problemlos.

Dann waren wir wohl im japanischen Garten, der in den Rheinauen ja vorhanden ist, aber doch recht klein im Vergleich zu dem in Leverkusen. Da würde ich echt gerne noch mal hin und Fotos machen. Hier aber erstmal das Türmchen-Dings, das das steht, und das ich praktisch auch jedes Mal aus dem gleichen Winkel mit nehme. (M, 1/250s, f/8.) Leider ist das jetzt schon so lange her, dass ich mich nicht mehr erinnern kann, weshalb ich hier den manuellen Modus genommen habe. Irgendwas scheint mir jedenfalls an der Vollautomatik nicht gefallen zu haben. Bei f/8 sind jedenfalls die Blätter im Vordergrund schon einigermaßen scharf, und wahrscheinlich war es das, dass die Automatik hier mit was Kleinerem arbeiten wollte.


Zu bestimmten Jahreszeiten fahren ja immer diese kleinen Treckerchen durch die Rheinauen und dieses Mal habe ich endlich einen aus der Nähe erwischt. (P, 1/180s, f/4,5.) Ich bin persönlich ja kein Freund von Drittelschritten, aber im Moment des Schnappschusses kann man das auch mal verkraften. ;-) Der Hintergrund ist meiner Meinung nach erstaunlich scharf geworden, wo ich doch recht nah an den Trecker ran bin. Ansonsten: Man kann mit der Vollautomatik durchaus gute Fotos machen, wie man sieht. Und ich werde diesen Modus auch einige Male verwenden, wenn mir die vorgeschlagenen Werte sinnvoll erschienen.

Auch im Japanischen Garten: Koi. (P, 1/180s, f/4.5.) Für f/4.5 schient die Kamera ja auch irgendwie eine Vorliebe zu haben. Ist die so progarmmiert: "Drei Blenden schließen (f/1,7 + 3EV ≈ f/4,5), da wird die Schärfe schon optimal sein"? Möglich wärs. Ich glaube nicht, dass da besonders viel Intelligenz drin steckt, das Teil stammt aus der Autofokus-Steinzeit (~1986). Vielleicht eine Look-Up-Tabelle für bestimmte Objektive noch, aber da das mit eine der ersten für M/AF war, wie viele Objektive gab es da schon, die man da hätte einpflegen können? Wobei: Das Camera-Wiki behauptet, dass das 50/1.7 die Standard-Kit-Linse für diese Kamera war. Wusste ich gar nicht. Dann ist die ja vielleicht sogar extra dadrauf optimiert worden! Was ich jedenfalls sagen wollte: Autofokus funktioniert problemlos, auch in solch heiklen Situationen, bei denen die Fische mal über, mal unter Wasser sind und die Reflexe auf den Wellen ihr übriges tun.

Hier im japanischen Garten steht außerdem ein Baum rum, der mit "J+J" markiert ist. (P, 1/60s, f/1,7.) Alder, ich schwör', ich war's nich! Würde aber gut zu mir und meiner Frau passen! ;-) Jedenfalls, hier im Schatten die perfekte Gelegenheit, Offenblende auf kurze Distanz zu testen. Das Resultat ist... verwirrend? Weil ich an der Alpha eine gigantische AF-Korrektur von +13 (glaube ich) für dieses Objektiv einstellen musste, um es offen scharf zu bekommen, hier aber keinerlei Schärfeprobleme festzustellen sind. Das bestätigt, was ich im Kopf hatte: Auf der Dynax von J hatte dieses Objektiv nämlich auch nie Scharfeprobleme. Offenbar funktioniert die AF-Messung an einer "echten" (analogen) Kamera leicht anders als mit dem Adapter an der Alpha! Komisch! Seltsam! Erstaunlich! Da muss ich jetzt mal ein bisschen in mich gehen und drüber nachdenken.


Bei den Wasserhähnen war ich dann über den Vorschlag der Kamera einigermaßen erstaunt: Da wäre durchaus noch Spielraum gewesen, aber scheinbar war sie der Meinung, lieber etwas schneller zu belichten, statt Verwackelungen in Kauf zu nehmen. Ich hab sie dann mal einfach machen lassen. (P, 1/100s, f/2.8.) Ergebnis passt. Das zweite Ventil ist wegen der fehlenden Tiefe ein wenig sehr unscharf geworden, ich hätte ja f/4 genommen und hätte tief durchgeatmet, aber es geht ja hier auch gerade darum, die Eigenheiten der getesteten Kamera herauszustellen. Und wenn die eben 1/100s bei f/2.8 haben will, bitte! Wird schon sehen, was sie davon hat! ;-)

Deswegen habe ich auch beim Wasserfall nicht eingegriffen, einfach um zu zeigen, was die Automatik hier macht. (P, 1/250s, f/5,6.) Die Zweihundertfünfzigstel ist nicht schnell genug, um das fallende Wasser "einzufrieren", aber auch nicht lang genug, um es richtig "flüssig" wirken zu lassen. Eigentlich hätte ich noch zwei Vergleichsbilder machen sollen, eins mit 1/2000s und eins mit maximaler Blende (so ich denn ein Stativ gehabt hätte) oder zumindest f/11 (das wäre dann so um die 1/60s gewesen). Dann könnte man mal vergleichen. Aber ich hab eh schon so viele Wasserfälle und so haben wir immerhin einen Eindruck dessen, was die Kamera von sich aus macht.

Künstlerisch wertvoll finde ich das folgende Bild: Lastenrad mit Kind. (M, 1/250s, f/2,8.) Hätte durchaus noch auf f/2 runter gekonnt, um den Hintergrund weicher zu bekommen, aber auch so macht dieses Bild einen sehr guten Eindruck, finde ich. Gefällt mir sehr gut, eines der besseren auf dieser Rolle. Und wiedermal zeigt sich: Die Qualität des Objektives ist meist wichtiger als die der (Einsteiger-)Kamera, an die man es anbringt. ;-)


Ebenfalls gut: Der Elefant. (M, 1/250s, f/2,8.) Gleiche Werte, aber noch ein bisschen näher, sodass der Hintergrund hier eher schon das Bokeh hat, das ich mir gewünscht habe. Hier wäre f/2 schon fast übertrieben gewesen, finde ich. Wobei ich ja den Eindruck habe, dass bei s/w gerne mal etwas mehr Unschärfe sein darf, um das eigentliche Motiv mehr hervorzuheben. Bei Farbbildern kann man einen solchen Eindruck ja auch durch die Farbe erzeugen, was bei s/w nun mal nicht der Fall ist. Gutes Foto, jedenfalls. Könnte ich mal einen Abzug von machen.

Beeren an den Wienreben. (P, 1/250s, f/5,6.) Hier hat die Automatik eigentlich genau das eingestellt, was ich auch genommen hätte: Relativ nahe und detailreiche Pflanzenmotive erfordern auch eine hohe Schärfe, also wäre durchaus auch f/8 eine Option gewesen. Aber so ist der Stacheldraht wenigstens gerade noch unscharf. Schon wieder eines der besseren Bilder von dieser Rolle.

Die Europa auf dem Stier ist ja leider ein bisschen beschädigt, aber das passt ja zur derzeitigen politischen Situation. (P, 1/350s, f/8.) So ganz ausgeknobelt habe ich noch nicht, wann die Kamera welche Blenden bevorzugt, aber hier scheint es ihr mal wieder hell genug gewesen zu sein, um die maximale Schärfe heraus kitzeln zu wollen. Ich hab sie dann mal machen lassen und das Ergebnis ist entsprechend: Durchaus brauchbar, ich hätte hier nichts anderes verwendet. Selbst die feinsten Strukturen sind im Material zu erkennen. Und habe ich tatsächlich mal die Kamera gerade gehalten bekommen? Kann ich gar nicht glauben, da hab ich doch sicher digital dran rum manipuliert! ;-)


Apropos Kunst: Rot rostende Eisengedönse kommen auf s/w-Film von Foma immer sehr, sehr dunkel daher. (M, 1/500s, f/2.) Und ich konnte manuell die Blende mal ein wenig weiter offen halten. Durch Kontrast und Hintergrundunschärfe hebt sich dieses drahtige Phallus-Symbol schon recht deutlich von seiner Umgebung ab. Krass! Spannendes Foto, finde ich.

So, und dann waren da noch: Wasservögel vor den Tretbooten. (P, 1/180s, f/4.5.) Wieder f/4.5? Scheint wirklich ein "Programm" dahinter zu stecken! ;-) Ansonsten leider eines der weniger interessanten Fotos. Ich bin mir an dieser Stelle übrigens extrem sicher, dass ich Zickchens Fujifilm als zweite Kamera dabei hatte, aber wo sind die Fotos von der? Im Blog habe ich sie nicht gefunden... Oder war das der Tag, als die Akkus leer waren? Hm... Ahh, nein, einfach nur gut versteckt! ;-) Die könnte ich eigentlich auch noch mal benutzen. Schließlich war die Speicherkarte teuer genug! :-D


Zu guter Letzt noch ein Blick über den Zaun: Der Gang über die Steine im Wasser am (abgeschalteten) Wasserfall war wegen Renovierung geschlossen. (P, 1/180s, f/4,5.) Auch eine eher uninteressante Ansicht, wenn man mal von besagtem Wasserfall absieht. Ich weiß gar nicht, jetzt waren wir dieses Jahr schon mehrfach in den Rheinauen, haben aber noch gar nicht geschaut, ob die das hier mal wieder frei gegeben haben... Hm... Ich rieche noch ein paar weitere s/w-Fotos in meiner Zukunft! :-D

Wobei: Das ja sowieso! Denn für heute ist erst Mal schluss, den mittleren Teil des Films gibt es beim nächsten Mal. Da geht es auf eine kleine Radtour durch Hennef und Umgebung. Ich bin gespannt, ich kann mich auch nur noch schemenhaft erinnern, was ich da vor einem Jahr so verschossen habe!

Minolta 5000 AF

Puh, ich komm nicht mehr hinterher, in meinem Blog-Backend stauen sich die Artikel, die ich bereits vorbereitet, aber noch nicht abgeschickt habe! Und es kommen täglich neue dazu! Deswegen wird es langsam mal Zeit, endlich die Minolta 5000 AF vorzustellen, eine der drei Kameras, die ich vor einer Woche, oder waren es jetzt schon zwei, vom Flohmarkt in den Rheinauen in Bonn mitgenommen habe. Auf den Fotos, die ich hier im Netz verwende, habe ich bereits das gute Minolta AF 50mm 1:1.7 darauf montiert, mit dem ich die Kamera auch bereits ausgiebig getestet und den Film gestern morgen entwickelt habe. Die Vorschau darauf kommt also auch schon direkt morgen, so ich denn nicht schon wieder was Aktuelleres dazwischen schieben muss. Wie gesagt, ich bin gerade ein bisschen im Stress mit den über diesen Sommer auf Halde produzierten Artikeln, die sich da unveröffentlicht im Blog und in meinem Hinterkopf herum lümmeln!

Aber zur Kamera: Auch diese ist ein bisschen verkratzt und dem Alter entsprechend ist auch das Gummi der Daumenablage auf der Rückseite aufgequollen und der Klebstoff darunter hat sich in ...irgendwas verwandelt, was nach Schmodder aussieht. Zudem ist der Griff auch ein bisschen abgenutzt und hat diesen leicht weißlichen Schimmer von misshandeltem Gummi. Aber nach einer Grundreinigung mit Fensterklar sieht das gute Stück wieder ganz brauchbar aus, finde ich. Vor allem, nachdem ich die Fliegen-Kaka da runter gewischt habe, das konnte man ja nicht anfassen. Gut gelagert war die Kamera die letzte Zeit, bevor ich sie jetzt aus ihrem Schicksal erlöst habe, scheinbar nicht.


Wieso habe ich von den vielen verschiedenen Stücken, die ich hier zur Auswahl hatte, nun ausgerechnet diese mitgenommen? Zum einen einfach aus einem Bauchgefühl heraus. Ich habe vorher extra nicht ins Internet geschaut, um mir die Spezifikationen anzuschauen, sondern bin einfach rein nach dem Aussehen vorgegangen. Da fällt zum einen diese kleine Klappe oben auf dem Top Deck auf, unter der sich unter Anderem der Knopf für den manuellen Modus befindet. Das finde ich schon mal interessant, dass Minolta der Meinung war, den vor dem Endanwender verstecken zu müssen. Aber immerhin hat die Kamera also einen manuellen Modus, den ich - Spoiler - auch des Öfteren verwendet habe, während ich sie getestet habe.

Zum Anderen schreit das ganze Design der Kamera ja nach den späten 1980ern - tatsächlich ist sie wohl im Jahr 1986 erschienen. Das ist für die Fotografie eine interessante Zeit, denn damals kamen die ersten SLRs mit Autofokus-Systemen auf den Markt und jeder Hersteller hat da ja bekanntlich sein eigenes Süppchen gekocht. Bei Minolta war es der A-Mount, der sich später bis zu den Sony Alpha Kameras weiter vererbt hat. Also irgendwie schon geschichtsträchtig, dass ich hier sozusagen den Urgroßvater einer Alpha in der Hand halte. (Hätte übrigens gerne eine Alpha 7, muss auch keine moderne sein; wer mich also sponsorn will, gerne! ;-))

Als ich sie mir dann zu Hause mal etwas genauer angeschaut habe, konnte ich dann feststellen, dass sie trotz der nicht ganz fachgerechten Lagerung durchaus noch funktionstüchtig ist. Auch die Schaumstoff-Streifen, die als Lichtdichtung in den Ritzen der Rückwandeinpassung liegen, schienen mir ausreichend erhalten zu sein, sodass ich einfach mal direkt einen Film eingelegt und damit losgeschossen habe.

Was mich zur Bedienung bringt. Fangen wir bei den guten Sachen an, also zB mit dem Autofokus. Der funktioniert Minolta-typisch sehr gut und mag vielleicht ein wenig langsamer sein als an späteren Kameras, aber ich hatte praktisch keine Probleme damit. Die Kamera kann übrigens in zwei Modi betrieben werden: Schiebt man den Schalter einfach nur auf die erste "an"-Position, verhält sie sich ganz normal, schiebt man eine Raste weiter, ertönt ein "PIEP", wenn man den Auslöser halb durch drückt und die Kamera meint, dass sie scharf gestellt hat. Viele Leute stört das, nennen das sogar das Idioten-Piepsen, aber ich finde das, je älter und blinder ich werde, manchmal tatsächlich ganz hilfreich. Nun ist das kleine Geräusch aber so leise, dass man es meist eh nicht wahrnimmt, selbst wenn ich aus Versehen den Schalter eine Raste zu weit geschoben habe. Ansonsten, wie gesagt, kann ich mich nicht beschweren: Die Bilder sind alle scharf geworden.


Wer auf Autofokus verzichten möchte, kann unten links neben dem Objektivanschluss den kleinen Schalter nach unten schieben. Dann bekommt man im Sucher unten links zwei rote Pfeile und einen grünen Punkt, die einem beim Scharfstellen helfen. Auch dieses System, das ich bei meinen Nikons ja gut kenne und häufig benutze, wenn ich wieder analoge Objektive verwende, funktioniert erstaunlich gut. Apropos, alte MD/MC/SR-Objektive funktionieren hier natürlich nicht und wegen des unterschiedlichen Auflagemaßes benötigt man einen Adapter mit Korrekturlinse. Was eigentlich recht schade ist, ich wünschte mir, Minolta wäre damals einen ähnlichen Weg gegangen wie Nikon und hätte die alten Objektive aus den 1960ern und 1970ern irgendwie kompatibel gemacht. Aber sie haben sich für ein komplettes Redesign entschieden. Schade. Die alten Minolta-Optiken sind nämlich superb!

Die Belichtungsmessung ist insgesamt jetzt nicht das modernste, aber für die Zeit damals durchaus Standard: Mittenbetont. Ich hatte jetzt keine größeren Probleme damit. Der betonte Bereich scheint ein bisschen klein zu sein, die Kamera reagiert recht abrupt auf Änderungen des Bildausschnitts. Hier kommt dann auch der für mich so wichtige manuelle Modus ins Spiel. Schließlich peile ich gerne Objekte an, die ich erst scharf stelle und dann aus der Bildmitte heraus verschiebe. Wenn die Kamera einen Messwertspeicher hat, habe ich ihn nicht gefunden. Sie hat zwar einen Knopf, der mit "BLC" beschriftet ist und eine "Back Light Compensation" durchführt, aber die war mir nicht genau genug, sodass ich lieber auf den manuellen Modus gewechselt bin.

Und da kommen wir dann zu dem, was mir nicht ganz so gut gefallen hat, während ich die Kamera verwendet habe, was einem zugegebener Maßen aber wahrscheinlich irgendwann in Fleisch und Blut übergehen würde, wenn man sie regelmäßig benutzen täte: Erstmal schaltet sich der manuelle Modus aus, sobald man die kleine, oben bereits erwähnte Schutzklappe wieder zu schiebt. Immerhin, wenn man die Klappe offen lässt, während man die Kamera ausschaltet, bleibt der manuelle Modus erhalten und er merkt sich auch die zuletzt verwendeten Werte (nicht so wie die Canon 10s, die mir ja mächtig auf den Zeiger geht, wenn sie immer wieder auf f/5,6 zurück springt).


Aber auch die Bedienung der Blende ist nicht so gut gelöst, finde ich. Minolta AF Objektive haben ja keinen Blendenring, sodass die Steuerung über die Kamera erfolgen muss: In diesem Fall befinden sich links am Bajonett-Anschluss zwei Button mit Pfeilen (rauf und runter). Die Platzierung finde ich etwas willkürlich, aber scheinbar gab es keinen anderen Platz. Diese Buttons fühlen sich zudem etwas gummiartig-matchig an. Mag sein, dass das am Alter liegt, aber ich kann mir bei dem verwendeten Material nicht wirklich vorstellen, dass das neu viel besser war. Hält man die Tasten gedrückt, verändern sich die Werte kontinuierlich. Dass man Halbblendenschritte wählen kann, ist OK. Drittelblenden sind auf Film eigentlich nicht wirklich nötig, finde ich. Mit ähnlich matschigen Buttons vor dem Auslöser - ein Drehrad wäre echt besser gewesen, aber das hätte zu der Zeit damals nicht in den Stil gepasst - lassen sich die Zeiten wählen: bulb, 4s-1/2000s, in ganzen Blendenschritten. Hier hätte ich auch halbe Blenden bevorzugt, aber was nicht ist, ist halt nicht. Interessant finde ich, dass zwischen 1/60s und 1/125s noch ausnahmsweise die 1/100s eingefügt wurde. Warum? Ist das zufälligerweise die Blitzsynchronzeit? Ich weiß es nicht, es ist mir nur aufgefallen.

Insgesamt lässt sich die Kamera aber ganz gut im Programm-Modus verwenden, die vorgeschlagenen Zeiten und Blenden sind OK. Das Programm passt sich wohl je nach aufgesetzter Brennweite auch entsprechend an, was immerhin schon mal etwas Intelligenz im Microcontroller voraussetzt. Aber ganz schmerzlich vermisse ich eine Zeit- oder Blenden-Priorität. Oder zumindest die Möglichkeit einer Programmverschiebung! Ich weiß nicht, letzteres hätte jetzt sicher nicht so viel Probleme gemacht, das zu implementieren, oder? (Nikons machen das doch auch schon seit Urzeiten, oder? Meine F601 (1990) kann das jedenfalls. Was ist mit der 401 und der 301? Können die das? Brauche ich doch mal eine solche! ;-))

Was bleibt noch zu erwähnen? Die Verarbeitungsqualität ist über alles Gesehen gut, immerhin läuft das Teil nach fast 40 Jahren Missbrauch noch immer. Sie nimmt normale AAA Batterien, von denen sich 4 im Handgriff verstecken. Da ich gerade nur NiMH-Akkus hatte, habe ich die verwendet: Läuft einwandfrei. Der Motor ist vielleicht ein wenig langsamer, der kommt mir jedenfalls so vor, als hätte er beim Rückspulen ein bisschen gekämpft. Die Handhabung ist im Programmmodus einfach "point, shoot and forget", wie oben erwähnt.

Fazit: Für unter 10 Euro eine gute Kamera, die einen gewissen historischen Wert hat. Allerdings spiegelt sich dieser bisher nicht in den eBay-Preisen wieder. Die liegen bei 20, vielleicht 30 Euro. Was die damals gekostet hat, kann ich im Netz leider nicht so einfach herausfinden. Da es sich um eine Kamera handelt, die sich scheinbar eher an den Einsteiger gerichtet hat, denke ich mal, der Preis wird nicht allzu hoch gewesen sein. Sie macht aber echt gute Bilder, vor allem mit dem 50/1.7, das zugegebenermaßen aber auch Overkill für diese Kamera ist. Wahrscheinlich gehört das eher so ein billiges Standardzoom drauf. (Die waren von Minolta allerdings auch gar nicht so schlecht.) Ich habe mich jedenfalls nicht vergriffen, sagen wir mal so.