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Schwarz-weiß und analog, Teil 320: Akarette-Testbilder in Bonn

Foma 200 #14, Mai 2025
  • Aka Akarette II, Schneider-Kreuznach Radionar 1:3,5/50 2220994
  • Entwicklung: Amaloco AM74 1+7 5:30 19,5°C, Adofix 1+5 #13 (?) 20°C 6:00, Adoflo 1x


Zwischendrin mal wieder ein paar unscharfe s/w-Fotos, die ich mit der Akarette geschossen habe. Dieses Mal aus Bonn. Die Kamera war geladen und wir sind eh da hin, also wieso nicht mitnehmen?

Das unscharfe Rad habe ich noch auf der beueler Seite des Rhein gefunden, wo wir mal wieder auf dem üblichen Parkplatz geparkt habe. (1/100s, f/4, ~3m.) Ja, das hätte mir schon direkt auffallen können, dass das nicht stimmt: Das sind nie im leben drei Meter! Schade, wäre ein interessantes Bild geworden!

Der Blick in die Unendlichkeit hat keine Schärfe-Probleme, ist dafür allerdings auch einigermaßen langweilig, weil die Schiffe und die Brücke dann doch recht klein sind mit der Normalbrennweite. (1/100s, f/5,6, inf.) Aber auch hie kann man sehen: So richtig scharf wird das Radionar nicht. Und der Kontrast war eh nicht so gut an diesem leicht bedeckten Tag, das hilft auch nicht. Der Spaß, den man mit dieser kleinen Kamera haben kann, beschränkt sich also hauptsächlich darauf, dass man weiß, dass man mit einem Stück Technik, das 75 Jahre alt ist, durch die Gegend läuft. Ich wünsche mir, dass ich noch mindestens so gut funktioniere in dem Alter! ;-) Dann auch total veraltet! :-D


Auch die vielen Einsen sind unscharf, wobei ich hier glaube ich auch ganz falsch (bzw gar nicht?) fokussiert habe: Die Straße im Hintergrund ist scharf; das lässt mich vermuten, dass ich hier einfach vom letzten Bild auf Unendlich stehen gelassen habe. (1/100s, f4, unbekannte Entfernung.) Dafür spricht auch, dass ich in mein Google-Sheet keine Entfernung eingetragen habe. Blöde Sucherkamera, da sieht immer alles scharf aus. Man hat sich so an Spiegelreflexen gewöhnt, bzw neuerdings an die Spiegellosen...

Die Banner in der Friedrichstraße habe ich dann auch mal mitgenommen, aber so richtig gut sind die nicht geworden. (1/300s, f/8, inf.) Eigentlich hatte ich es ja auf den Turm der Kirche abgesehen, aber der tritt hier bei der Normalbrennweite doch eher in den Hintergrund zurück. Dafür aber mal endlich was Scharfes! ;-)

...was man von den Efeu-Füßchen in der Unterführung beim Drogeriemarkt ja jetzt nicht unbedingt behaupten kann. (1/50s, f/3,5, ~4m.) Auch hier hätte mir direkt mal auffallen sollen, dass das keine 4 Meter sein können zwischen mir und der Wand. Ich glaube, der ganze Gang ist nicht so breit. Unten rechts ist es erstaunlich scharf, keine Ahnung, wieso gerade da. Ansonsten: Vergessen wir lieber, das Bild! ;-)


Der Turm vom Münster ist ein bisschen unter, weil es im Hintergrund so hell war und ich mir mit der Belichtung nicht ganz sicher sein konnte, aber dafür ist der scharf. (1/100s, f/5,6, inf.) Also, so scharf, wie diese Kamera mit diesem Objektiv das kann. Der Himmel sieht dramatischer aus, als er tatsächlich war. Wenn ich eine Blende schneller belichtet hätte, wäre das nicht mehr so sichtbar, dafür wäre die Kirche wahrscheinlich besser erkennbar. Wobei, sooo dunkel ist der Turm gar nicht geworden. Geht eigentlich. Das größere Problem ist, dass der so weit weg ist mit dem 50er.

Der Wackelheini am letzten Kaufhof der Welt (gefühlt) ist dann wieder unscharf, weil: Auch hier hätte ich mal schalten können, dass 5 Meter nie im Leben stimmen können! (1/50s, f/3,5, ~5m.) Ich war aber viel zu sehr damit beschäftigt, den in einer Pose zu erwischen, in der er seinen Daumen ausstreckt! Ja, so ist das, wenn man nicht die nötige Ruhe mit bringt für so eine alte Kamera!

Ganz gut gelungen, wenn auch nicht so scharf wie es sein könnte: Einer der Köpfe vor dem Münster. (Unbekannte Werte.) Ich glaube, ich hatte hier die Blende sehr weit geschlossen, sonst wäre der nicht so scharf geworden. Denn eindeutig ist die Mauer im Hintergrund viel schärfer, also völlig falsch fokussiert. Aber trotzdem eines der bessere Bilder auf diesem Film.


Die Taube auf dem Herrn Beethoven vor der Post konnte ich mir dann aber nicht entgehen lassen. (1/100s, f/4, ~10m.) Außerdem musste der Film ja mal voll werden! Leider hat der Grandmaster B einen Kratzer im Gesicht. Die Kamera ist wohl gegen Ende des Films scheinbar ein bisschen ruppig mit eben diesem umgegangen. Aber macht nichts, das gehört zum Charme dieser alten Kameras dazu.

Es wurde dann offensichtlich auch langsam dunkel, ich weiß gar nicht, welche Tageszeit das war. Aber bei diesem Licht habe ich die Telefonzelle dann total verwackelt. (1/50s, f/4, ~4m.) Das kommt, wenn man umkippt, während man in die Knie geht! Ja, das Leben als alter Fotograf mit knackenden Gelenken ist nicht das einfachste! ;-)


Und zu allerletzt, mit ganz vielen Kratzern im Gesicht, der Hund neben der Schaufensterpuppe, wieder auf der Friedrichstraße. (1/50s, f/3,5, ~1,20m.) Endlich mal was Scharfes und dann ist es verkratzt! Mist! Trotzdem wahrscheinlich das beste Bild auf dem Film. Ich mein, die Kratzer sind ja kein Wunder, wenn man 39 Bilder auf einen 36er-Film macht. Eigentlich ist das nicht so gedacht. Ein Wundern, dass ich den letzten Frame nicht durchschneiden musste, als ich den Film aus der Patrone gepult habe! ;-)

Nächstes Mal: Verschiedene Gegenden mit der Ricoh KR-10x. Noch eine Flohmarktkamera! Vielleicht habe ich doch ein Problem. Gibt es sowas wie die Anonymen Kamerasammler?! ;-)

Filmentwicklung am Montag (Weihnachtsmarktige Kentmere 400)

Am Montag mal eben zwischendurch in einer freien Minuten die beiden Filme entwickelt, die ich in Linz, Vettelschoss und schließlich in Siegburg belichtet hatte. Das Kodak D76 ist dann jetzt auch in den Stapel mit zu recycelnden Klamotten gelandet, das war ja jetzt schon 14 Monate alt und eh auf dem absteigenden Ast. Ein Wunder, dass ich tatsächlich noch Filme 9 und 10 damit entwickelt bekommen habe. Da ich da ja sowieso schon so meine Zweifel hatte, habe ich natürlich vorher mal wieder meine berechnete Zeit getestet, indem in den Abschnitt vom Leader, der eh übrige bleibt, weil ich den nicht mit in die Spule gewickelt bekommen würde. Erst so ca 15 Minuten im Entwickler liegen lassen, während ich die Filme eingespult habe, dann noch mal einen von beiden ein paar Minuten im Fixierer. Ich habs ja gerne dunkel und kontrastreich, deswegen schaue ich immer, dass der entwickelte und der entwickelt-fixierte bei der Draufsicht ungefähr gleich dunkel sind, der zusätzlich fixierte gegens Licht aber entsprechend transparent wirkt. Funktioniert eigentlich immer ganz gut, diese Methode.


Das Ergebnis habe ich dann wie immer unter die Dusche zum Trocknen gehängt. Zwei Filme gleichzeitig habe ich schon länger nicht mehr gemacht. Die Paterson-Dose hatte schon richtig vorwurfsvolle Augen, dass ich sie in letzter Zeit so selten verwende! ;-) Aber die ist manchmal einfach auch so störrisch, bzw die Spulen. Aber an diesem Montag gar nicht: Die Filme kamen schon beide nach dem ersten oder zweiten Versuch aus ihrer Patrone raus, da musste ich schon wenig fummeln. Manchmal brauche ich so 10 Anläufe und dann entscheide ich mich irgendwann, den Flaschenöffner mit in den Wechselsack zu legen. Aber heute: Zack, Leader raus, fertig! Und auch da Einspulen ging gut. Manchmal hakt das ja so heftig, dass ich den Film gar nicht weiter spulen kann. Ich gebe dieser Ball-Klammer-Konstruktion die Schuld, die eigentlich in die Lochung greifen soll, es aber manchmal nicht richtig tut. Aber dieses Mal: Alles kein Problem. Hat sich von seiner besseren Seite gezeigt, die ganze Technik.


So, und jetzt muss ich die noch scannen. Ob ob ich das bis Weihnachten noch schaffe, bezweifel ich jetzt mal einfach. Ich hab eh noch so viel zu tun und so wenig Zeit. Muss jetzt langsam mal GANZ DRINGEND die Bilder für einen Kalender zum Verschenken zusammen sammeln, aber ich komm einfach nicht dazu, weil ständig wer was von einem will. Ich brauche da kreative Ruhe für. Muss mich wohl doch wahrscheinlich irgendwann einfach mit allgemeinem Vorweihnachtschaos abfinden, sonst wird das nix. Aber dann wird es nur so dahin gerotzt, statt mit Liebe gekocht. ;-) Naja. Mal sehen. Noch sind es ja ein paar Tage.

Schwarz-weiß und analog, Teil 319: Akarette-Testbilder in Hennef und am Allner See

Foma 200 #14, Mai 2025
  • Aka Akarette II, Schneider-Kreuznach Radionar 1:3,5/50 2220994
  • Entwicklung: Amaloco AM74 1+7 5:30 19,5°C, Adofix 1+5 #13 (?) 20°C 6:00, Adoflo 1x
Mit der Akarette war ich wirklich viel unterwegs, wenn ich das so sehe. Zum Beispiel war ich auch noch in Hennef die Gegend unsicher machen. Die Kamera ist wirklich praktisch und klein, für ein Teil aus den 1950ern. Eine echte Kompaktkamera mit Technik, die begeistert. Also, damals. Heutzutage... ich mein, ich habe ja bereits in den vorangegangenen Artikeln geschrieben, wo die großen Mankos dieser Kamera liegen: Schwierig bis unmöglich zu fokussieren, Vergütung der Linsen praktisch nicht vorhanden, Abschattungen in den Ecken, das ganze Programm...

Ein guter Test für die Verzerrungsfestigkeit eines Objektivs sind ja immer viele gerade Linien wie zB die Backsteinmauern mit Fenstern beim alten Chronos-Werk, wo jetzt Wohnungen sind. (1/100s, f/8, ~10m.) Nicht nur das, man bekommt auch zugleich ein Selbstportrait ganz umsonst dazu, wenn man sich genau richtig zum Eingang der Tiefgarage positioniert. (Ich frage mich übrigens, wo die Einfahrt zur Tiefgarage ist. Wahrscheinlich kennen die nur die Anwohner, denn mir ist die noch nirgends ins Auge gefallen. Die muss ja irgendwo von der Frankfurter Straße abgehen...) Jedenfalls, so erstaunlich das auch erscheinen mag, das ist eines der schärfsten Fotos, die ich auf diesen Film bekommen habe. Und es zeigt, dass dieses kleine Radionar mit all seinen Problemen in genau dieser Beziehung eigentlich keine Wünsche offen lässt: Alles Linien sind gerade. Auch halten sich die Abschattungen in den Ecken dezent zurück, was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich das Bild leicht beschnitten habe, weil ich die gerade Linien erst mal tatsächlich gerade rücken musste: Ich hab die Kamera wieder so schief gehalten, dass mir bei genauerer Betrachtung ganz schwummerig wurde. (Aber an den Winkeln im Bild habe ich nichts manipuliert, das ist alles so, wie es aus der Kamera kam.)

Überhaupt scheine ich hier in Hennef mal ein bisschen besser fokussiert zu haben, siehe Siegpromendadenstraßenschild. (1/100s, f/8, ~4m.) Ich glaube, weil es so richtig hell war, konnte ich besser mit dem Rangefinder arbeiten und musste mich nicht auf die Aufsteck-Mattscheibe verlassen. Ja, der Brennpunkt liegt noch immer ein bisschen hinter dem eigentlichen Motiv, aber das fällt bei der allgemeinen Unschärfe gar nicht so auf.


Und wenn man die Blende so richtig weit schließt, fällt es praktisch gar nicht mehr auf, wie hier bei der Laternenpfahlreihe auf der Horstmannstegbrücke. (1/300s, f/11, ~5m.) Ja, war wirklich hell an jenem Frühlingstag im Mai, das sieht man auch an den wenigen Wolken. Meine Theorie, dass die Abschattungen in den Ecken bei höheren Blendenzahlen schlimmer werden, ist damit auch hinfällig. Hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert. Normalerweise wird das ja besser, je kleiner das Loch vorne wird. Vielleicht hatte sich in der Wärme nur mal endlich die verharzte Ölung im Verschluss gelöst und jetzt ging das alles etwas flüssiger von der Hand. Ich habe nämlich auch den Eindruck, dass bei den späteren Fotos die Belichtungszeiten mehr und mehr in Richtung "korrekt" gehen. Wer weiß, wie lang diese Kamera nicht benutzt worden ist, bevor ich sie aus dem Ruhestand geholt habe.

Das Landschaftsschutzgebiet im Schatten ist wieder etwas unschärfer; es ist aber auch echt schwierig, das Sucherloch ist wirklich extrem klein. (1/50s, f/3,5, ~2,50m.) Und dass es im Schatten etwas dunkler war und ich die Blende tatsächlich ganz öffnen musste, hat der Schärfe echt nicht geholfen. Davon abgesehen, dass ich bei solchen Problem ja meist dem Fotografen als erstes die Schuld gebe, weil, meistens ist es ja einfach ein Anwenderfehler, da bin ich ganz unvoreingenommen, würde diesem Teil trotzdem eine Justage nicht schaden. Ich habe nur keine Ahnung, ob sowas noch jemand kann. Ich glaube, die letzten Menschen, die für das Einstellen eines Entfernungsmessers ausgebildet wurden, sind längst im wohl verdienten Ruhestand.

Wenn man am Landschaftsschutzgebiet dem kleinen Pfad runter zum Allner See folgt, kommt man an einen kleinen Strand, auf dem ich mich aber nur gerade so lange aufgehalten habe, um ein Foto von den Entenküken zu machen, bevor ich mich ganz langsam und vorsichtig wieder zurück gezogen habe. (1/300s, f/8, ~15m.) Man will die armen Tiere ja nicht mehr stressen, als man es aus Versehen eh schon gemacht hat. Aber niedlich! Wenn auch sehr klein auf diesem Normalbrennweitenbild und auch mal wieder unscharf. Dieses Mal aber mehr so aufgrund der allgemein Unschärfe dieses Objektivs.


Und dann war da noch die Sonnenbrille am Weidezaun. (1/300s, f/8, ~1m.) Jupp, das war kein Meter. Aber kleinere Entfernungen kann man eben nicht einstellen. Schade eigentlich, denn ansonsten ist das Bild ganz witzig. Und selbst bei f/8 ist die Hintergrundunschärfe erstaunlich konsistent. Das kleine Radionar kann auch Dinge richtig machen. ;-)

Auf der anderen Seite des Sees angekommen, habe ich dann noch schnell zwei Bilder vom Schwan gemacht, der der in der Sonne saß und sich putze, mit den Füßen im Wasser. (1/300s, f/8, ~5m und 1/300s, f/11, ~3m.) Beide Bilder sind einigermaßen scharf geworden. Beide zeigen den Schwan in all seiner Schönheit, einmal mit und einmal gegen das Licht. Beide Bilder haben was. Aber man sieht auch hier wieder deutlich die Schwächen einer solch alten Kamera: Kontrastschwäche und allgemeine Unschärfe auch bei großen Blendenzahlen. Trotzdem: Damals, in den 1950ern, da war das sicher eine interessante Kamera, vor allem mit der Möglichkeit des Objektivwechsels. (Ich hab ja leider nur das 50er. Die anderen Objektive, die es für die Akarettes gabe, sind entweder unobtainium oder so teuer, dass ich dafür lieber was Modernes kaufe. ;-))


So, und das war der dritte Streich. Einen hab ich noch, denn ich habe die Kamera auch mit nach Bonn genommen. Mal schauen, ob da die Bilder etwas schärfer geworden sind! (Spoiler: Nein. ;-))

Schwarz-weiß und analog, Teil 318: Akarette-Testbilder in Seelscheid

Foma 200 #14, Mai 2025
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Kurze Session in Seelscheid mit der Akarette. Wenn ich eine Kamera teste, dann schleppe ich sie ja mehr oder weniger überall hin. Egal, und wenn es nur zum Einkaufen ist.

Deswegen ist auch das erste Bild heute der Hühnerwagen vorm Edeka. (1/100s, f/8, ~15m.) Wieder stellen wir fest: Die Messung mit dem Aufstecksuchermattscheibendings ist ungenau und liegt hinter dem eigentlichen Motiv. Jetzt, da ich das weiß, sollten ich immer so 5%-10% abziehen oder so. Currywurst mit Fritten, sieben Euro fünfzig? Holy Inflation, Batman! Da krieg ich ja fast n kompletten Döner für! Sowas!

Hey, die Flasche ist (fast) perfekt getroffen! (1/100s, f/8, ~1m.) Und das auf die kurze Entfernung! Viel schärfer kann das alte Objektiv glaube ich eh nicht. Und man kann erahnen, wie dunkel das Wetter an jenem Tag war. Ich mein f/8 bei 1/100s, das ist ja zwei Blenden mindestens entfernt von gutem Foto-Wetter! :-) Der Flasche auf dem Mülleimer machts nichts. Und ich hab sie sogar ziemlich genau an der Stelle auf dem Negativ, wo ich sie haben wollte.


Was man vom Kaugummi-Automat nicht unbedingt sagen kann. (1/300s, f/5,6, ~1,70m.) Blöder Parallaxe, sagte ich das schon? Aber insgesamt wirkt das Bild ganz OK. Auch hier wieder erstaunlich milchig. Muss wirklich mal schauen, ob ich die Linsen nicht ein bisschen saubrer bekomme. Oder sind da wirklich so viele Kratzer in der nicht vorhandenen Beschichtung? Ja, die 1950er waren eine ganz andere Zeit, die Ansprüche waren definitiv geringer, was die Bildqualität so anging. Die Leute waren wahrscheinlich froh, wenn sie ihre Kinder und Verwandten wiedererkennen konnten...

Dann zwei mal die Pride-Fahne aus verschiedenen Winkeln. (1/100s, f/11, links ~1,70m, rechts inf.) Die steht da am Unverpackt-Laden. Den wollte ich auch immer mal besuchen, komme aber nie dazu, weil ich immer so viele andere Aufträge habe. Jedenfalls, beim ersten Bild hatte ich vergessen, dass ich keinen Autofokus habe - durch den Sucher ist halt immer scharf -, beim zweiten habe ich dann überkompensiert und auf unendlich gestellt. Beides suboptimal. Die Wahrheit läge wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Da aber f/11 die Blende der Wahl war, sind beide Fahnen tatsächlich "irgendwie" scharf. Faszinierend.


Das alte Parken-Schild mit den Flechten und Moosen habe ich auf dem Rückweg zum Aldi-Parkplatz dann auch noch mal eingesammelt. (1/100s, f/5,6, ~3m.) Auch hier wären dann wohl 2 Meter besser gewesen. Trotzdem stimmig. Gibt dem ganzen Bild noch mal extra einen Vintage Look.

Nächstes Mal: Hennef und der Allner See. Aber besser wird's nicht, leider! :-D

Schwarz-weiß und analog, Teil 317: Akarette-Testbilder ums Dorf

Foma 200 #14, Mai 2025
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Heute, Kinder, wirds was geben, nämlich Fotos, die ich vor einem halben Jahr mit der AKA Akarette geschossen habe. Muss ja auch mal irgendwann sein, die liegen hier schon so lange rum, und sind außerdem interessant, weil das tatsächlich mal wieder eine Kamera ist, die ich vorher noch nie benutzt habe. Kommt ja nicht mehr so häufig vor, weil ich ein bisschen kamera-übersättigt bin, hier. Kein Platz mehr im Büro! ;-)

Was macht man als erstes, wenn man einen Film frisch eingelegt hat? Richtig: Vorspulen zum ersten Frame! Aus Spaß halte ich die Kamera ja meistens auf irgendwas drauf, so auch in diesem Fall. Was wir hier auf dem ersten Bild sehen, ist die Deckenleuchte im Keller! (Keine Belichtungsdaten.) Ja, war halt gerade nix anderes in der Gegend. ;-) Ist jetzt nicht sonderlich interessant oder auch nur scharf, aber ich dachte, ich lasse das trotzdem mal hier drin, einfach weil ich damit meinen Arbeitsprozess demonstrieren kann! :-D


Bild 2 und 3: Der Rosenbusch am Rankgitter. (1/50s, f/3,5 bzw f/8, ~1m.) Wie man hier schon sehen kann: Weit her ist es mit der Genauigkeit der Belichtungszeit nicht mehr. Ich mein, immerhin macht die Kamera nach so vielen Jahren überhaupt Fotos. Aber da liegen mehr als 2 Blenden dazwischen und eigentlich sollte das erste Bild völlig überbelichtet oder das zweite total unterbelichtet sein. Aber irgendwie kommen beide gleich raus. Übrigens auch gleich unscharf. Das wird so ein Thema sein bei diesem Film, denn ich habe hauptsächlich zur Entfernungsmessung nicht den Rangefinder benutzt, sondern dieses kleine Objektiv-Dings mit Mattscheibe, das dabei war. Beim Übertragen auf das Kameraobjektiv sind dabei scheinbar ein oder zwei Fehler passiert oder das Ding misst weniger genau, als ich dachte, oder ich bin einfach blind. Wie dem auch sei: bei dem weit-offen-Foto gefällt mir das altmodische Gewirbel im Hintergrund sehr gut.

Was passiert, wenn man mit der Test-Kamera im Garten rum läuft? Richtig, der Kater wirft sich in Pose. (1/50s, f/8, ~1m.) Niedlich. Aber auch hier sieht man: Das alte Objektiv auf der alten Kamera produziert nicht wirklich richtig scharfe Fotos. Alles sieht ein wenig weichgezeichnet und milchig aus. Aber wie gesagt, ich bin immer wieder erstaunt, dass so alte Kameras überhaupt noch erkennbare Bilder produzieren!


Dann bin ich endlich zu meinem Spaziergang durch das Dorf und hinten rum durch den Wald aufgebrochen und ich habe unterwegs mal wieder die üblichen Bilder produziert. Da wäre etwa das Fachwerkhaus unten an der Hauptstraße, heute mal mit Einganstür und Blumen. (1/300s, f/8, ~10m.) (Immer, wenn ich in letzter Zeit s/w-Fotos ausgrabe, merke ich, dass wir zZt eine ganz andere Jahreszeit haben: Blumen! Sowas haben wir gerade nicht! ;-)) Das grelle Licht und die kleine Blendenöffnung machen dieses Bild tatsächlich einigermaßen scharf. Dementsprechend ganz gut geworden. Ich denke mal, das milchige liegt hauptsächlich an der fehlenden Beschichtung, wobei sicher auch der ein oder andere Kratzer und Einschluss zwischen den Linsen da ein Wörtchen mitzureden hat. Ist halt nicht neu! Aber das macht es ja gerade so spannend.

Dann wie immer den Kaugummiautomaten mitgenomen. (1/300s, f/8, ~3,20m.) Entfernung stimmt nicht, wie man sieht, aber dafür wohl auch die Belichtungszeit nicht. Ich nehme an, der Verschluss ist ein bisschen träge. Ich glaube jedenfalls nicht, dass das normalerweise diesen leichten Wischeffekt bei der kurzen Zeit hätte. Außerdem erscheinen mit alle Bilder bei 1/300s etwas über. Müsste ich mal genau ausmessen. Ansonsten: Sucherkamera bedeutet, dass man nie genau den Bildausschnitt bekommt, den man angepeilt hat, blöde Parallaxe! ;-)

Einmal in den Hofgarten fotografiert, die Arbeit fremder Leute dokumentieren. (1/300s, f/8, ~20m.) Das Objektiv kann scharf, wenn man es richtig einstellt. Wieso allerdings oben links so ein dunkler Fleck ist, weiß ich auch nicht. Ist mir wieder der Bändel davor geflattert? Und was macht der Himmel überhaupt da oben am Rand? Sollen das Wolken sein?


Dann Jesus an der Wand besucht. (1/100s, f/4, ~1,50m.) Der ist nicht 'n Meter Fünfzig weg, scheinbar. Dafür sind die Holzbalken im Hintergrund schön scharf! Auch mal was Neues. Ja, wie man sieht, ich hatte leichte Probleme mit der Entfernungseinstellung. Aber das Guckloch von der Kamera ist wirklich so winzig, dass ich das nicht geschafft habe. Denkt bitte an meine dicken Brillengläser. Um durch so einen Sucher zu gucken und dann auch noch den Rangefinder richtig zu bedienen, bedarf es schon einer gewissen Feinfühligkeit, die meine Augen einfach nicht mehr her geben. Mist.

An der gleichen Ecke steht diese Bank im Schatten, an der ich mal lange Zeiten und weit offen testen konnte. (1/25s, f/3,5, ~4m.) Die Entfernung stimmt auch hier nicht, aber dafür ist die Belichtung gut. Die langen Zeiten scheinen also besser zu laufen als die kurzen. Auch mal was neues. Sonst kenn ich das von Zentralverschlüssen immer so, dass die bei den langen Zeiten stecken bleiben, die kurzen aber meist einigermaßen genau gehen.

Dann kurz am Feldrain entlang und auf der rechten Seite jenseits des Bachs die Schafe fotografieren wollen. (1/300s, f/8, inf.) Die sind allerdings so weit weg, dass die mit der Normalbrennweite praktisch unsichtbar sind auf dem s/w-Film. Da unten, zwischen den Bäumen, da liegen sie, faul und bräsig in der Sonne! ;-) Bei unendlich macht das Objektiv auch einigermaßen scharfe Bilder, auch wenn ich wieder dieses Gefühl habe, dass hier ein wenig verwackeln drin ist. Haue ich wieder zu fest auf den mechanischen Auslöser?


Apropos Unendlichkeit: Wolken und Wald am Horizont. (1/300s, f/11, inf.) Wieder so dunkle Stellen, insbesondere oben links in der Ecke, aber auch die anderen sind sehr stark vignettiert. Seltsam, das scheint schlimmer zu werden, je weiter ich abblende. Liegt es am Verschluss? Müssen die Blendenlamellen mal gereinigt werden? Fragen über Fragen.

Auch das Verbotsschild am Zaun ist mal wieder etwas unscharf. (1/300s, f/8, ~5m.) Die oberen Ecken sind diesmal hell, dafür sieht es unten recht dunkel aus. Gut, ich sag mal, da war hier auch der Schatten. Ich will da jetzt mal nicht zu viel rein interpretieren, aber. Muss ich definitiv mal drauf achten, ob die Fotos mit weiter geschlossenen Blenden als zB f/5,6 immer solche abgedunkelten Ecken haben. Oder nur manchmal. Danach könnte ich dann mal schauen, welche Probleme (und ob überhaupt) sie hat.

Auf dem Weg durchs Rosental mal wieder am Campingplatz vorbei gekommen. (1/100s, f/5,6, ~15m.) Hier ist es links oben leider schon wegen der Bäume so schattig, dass ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob das Problem hier auch auftritt. Ansonsten habe ich die Entfernung ausnahmsweise mal einigermaßen genau eingestellt und die beiden Anhänger sind recht scharf geworden. Nicht einfach, mit so alter Technik zu arbeiten. Damals in den '50ern war Fotografieren noch Arbeit! Da musste man noch mit der Ausrüstung kämpfen!


Umso erstaunlicher ist es, dass ich es praktisch bei keinem einzigen Bild geschafft habe, die Entfernung richtig einzumessen! Aber geschenkt! ;-) (1/300s, f/8, ~1,80m.) Immerhin liege ich hier nur ganz knapp daneben, was bei der kurzen Entfernung allerdings auch nicht wirklich hilft! Trotzdem eines der besseren Fotos auf dem Film, weil das Motiv wenigstens mal ein bisschen interessanter ist. Also, finde ich jetzt.

Demnächst: Die Akarette in Seelscheid. Da sind die Bilder etwa genau so unscharf. ;-)