Schwarz-weiß und analog, Teil 128: Kompaktzoom auf Fahrradtour
Film: Fomapan 400 #4, Kamera: Olympus Superzoom 700BF, September 2021
Navigation: 125, 126, 127, 128
Aller guten Dinge sind... vier? Hm. Möglicherweise, denn während die ersten drei Artikel, die ich mit Bildern dieser Kompaktkamera gefüllt habe, eher bescheiden waren, sind die, die ich heute vorstellen möchte, tatsächlich einigermaßen brauchbar. Das liegt aber weniger an der Kamera als an der Tatsache, dass an dem Tag, an dem sie geschossen wurden, richtig gutes Wetter war. So gut, dass ich das Rad genommen habe und damit bis nach St. Augustin gefahren bin. Viel Licht, kräftige Kontraste, die von den Schwächen der Optik ablenken.
Zuerst einmal haben wir da eine Detailaufnahme einer Schranke, die zusätzlich noch hinter einem Gitter steht. (Bei 38mm.) Ich nehme an, um die Schranke hat man einfach drumherum gehen können, da wurde dann wohl irgendwann ein Zaun fällig. Das ganze Ensemble steht etwas außerhalb von Hennef in der Nähe des Friedwalds. Wenn man sich das Bild anschaut, fällt als erstes auf, dass ich scheinbar mal wieder die Kamera nicht gerade halten konnte. Die Lackfarbe und der Rost leuchten jedenfalls sehr schön in dem Sonnenstrahl, der hier in die schattigere Ecke des Waldes gefallen ist. Ziemlich perfekt belichtet und auch die Schärfe, die bisher ja meist zu wünschen ließ, ist ganz OK. Was mich wieder zu der Frage bringt, ob das nicht nur am Zonen-Autofokus liegt, sondern ob doch auch die Andruckplatte in der Kamera nicht so fest ist, wie sie sein sollte und der Film nicht richtig in der Fokusebene liegt - denn je weiter der Film durch die Kamera gespult wird, desto strammer kommt er aus der Dose. Müsste ich mir bei Gelegenheit mal genauer anschauen.
An der gleichen Stelle muss man sich nur um 180° drehen und steht vor einer Kuhweide mit Tränke. (Bei 38mm.) Bis auf die Blätter ganz weit im Vordergrund, also am oberen Rand des Bildes, ist praktisch alles scharf - so viel zu Tiefenschärfe-Effekten. OK, es war auch wirklich ein sehr heller Tag, sodass die Kamera wahrscheinlich entsprechend abblenden musste. Trotz allem ist die Schärfe eher mäßig, da war das erste Bild doch besser. Die Belichtung ist gut, sehr ausgewogen, könnte aber besser sein. Außerdem macht sich hier der Parallaxeneffekt stark bemerkbar: Im Sucher - der etwas höher ist als das Aufnahmeobjektiv - versteckte sich die Kuh nicht hinter dem Brennnesselbusch, sondern war einwandfrei sichtbar. Das ist schon erstaunlich, denn bei vollständig eingefahrenem Zoom, also im Weitwinkelbereich, und in die Unendlichkeit gezielt, sollte der Fehler eigentlich minimal sein. Ein weiterer Nachteil einer solchen Kompaktkamera ohne Parallaxenkorrektur.
Das zugesprühte Schild im Wald habe ich dann auf dem Weg in Richtung Sandgrube hinter der Mülldeponie gemacht. (Bei 38mm.) Wenn man relativ nah an ein Objekt heran geht - also so nah, wie der Minimalfokus der Kamera es zulässt - kann man tatsächlich etwas Unschärfe im Hintergrund erzeugen. Jedenfalls so viel, dass es tatsächlich in der gesamten Weichheit der Optik auch auffällt. Die Bäume im Hintergrund sind nämlich in der Tat ein bisschen unschärfer. Das hell strahlende Schild ist erstaunlich gut belichtet, auch wenn man ein recht starkes Überstrahlen an den Übergängen zum dunklen Hintergrund feststellen kann. Ich möchte hier nicht nur der Optik die Schuld geben, denn der Fomapan ist ja manchmal nicht ganz unschuldig an solchen Effekten. Der recht billige Filmträger neigt zum Blooming und der Kontrast ist hier wirklich extrem. Zugleich erscheint mir das doch ein bisschen viel, als dass nur der Film Schuld sein könnte. Wäre mir bisher jedenfalls nicht aufgefallen, auch beim ISO 400 nicht. Es mag allerdings auch daran liegen, dass ich den Blitz nicht unterdrückt habe, um eine kräftige Reflexion des Schildes zu provozieren.
Das BETAS-Mischwerk darf auf dieser kleinen Tour natürlich nicht fehlen. (Bei 38mm.) Das Gelb der Silos setzt sich gegen den blauen Himmel kaum ab, hier ist wahrscheinlich wieder die recht gedämpfte Empfindlichkeit in roten Bereich des Spektrums Schuld. Dadurch wirkt das Bild etwas kontrastarm. Die Schärfe ist hier ganz OK, auch wenn ich bei den letzten paar Bildern wieder den Eindruck hatte, dass im Weitwinkelbereich alles etwas sehr weich gezeichnet erscheint.
Denn wenn man in den Normalbereich hinein zoomt, so wie beim folgenden Bild vom Jesus in Niederpleis, wirkt das ganze Bild direkt viel schärfer. (Bei etwa 50mm.) Auch hier ist etwas Unschärfe-Effekt im Hintergrund zu sehen, die Stromleitungen sind nicht ganz scharf. Da diese allerdings auch das Einzige sind, was im Hintergrund zu sehen ist, ist das Bild für eine Beurteilung des Bokeh kaum geeignet. Trotzdem: Die Winkel der Schatten und die allgemeine Komposition gefallen mir sehr gut und entschädigen etwas für die fehlende technische Qualität der Aufnahme. Auch wenn die hier schon deutlich besser ist als bei so manchen anderen Fotos, die ich mit dieser Kamera gemacht habe.
In Niederpleis steht ebenfalls diese kleine Kapelle herum, die allerdings etwas sehr schattig war. (Bei 38mm.) Das ist schade, denn es handelt sich um eines der wenigen Weitwinkelbilder, die ziemlich scharf geworden sind: Die einzelnen Pfannen auf dem Dach und das Muster in den Steinen gefallen mir recht gut. Wenn nur die Sonne auf der anderen Seite gestanden hätte. Was das Bild am Besten zeigt, ist glaube ich der Umfang an Grauabstufungen, die der Film hin bekommt: Die hellen Blätter rechts sind genau so gut strukturiert wie der Rest der Aufnahme.
Das gleiche Phänomen lässt sich bei der im Schatten stehenden rostigen Schranke beobachten. (Bei etwa 60mm.) Leider hat die Belichtungsautomatik hier viel zu sehr den Hintergrund ins Visier genommen, dadurch ist das eigentliche Motiv etwas stark unterbelichtet. Das gibt zwar einen guten Kontrast im Bild und mit etwas mehr Nachbearbeitung hätte ich sicherlich noch mehr aus den tiefen Tönen heraus bekommen, aber das hätte das Ergebnis auch etwas sehr verfälscht. Ich wollte hier ja schließlich hauptsächlich zeigen, was man erwarten kann, wenn man so eine billige Kompaktkamera verwendet, nicht meine Photoshopkünste mit GIMP!
Mein Ziel des Tages war ja der kleine Park in St. Augustin, in dem ich als erstes die Fontäne fotografiert habe. (Bei etwa 55mm.) Auch hier eine recht ausgewogene Belichtung, die für das Bild ganz angemessen ist und wahrscheinlich auch von keiner anderen Kompaktkamera ohne Möglichkeit zum manuellen Eingriff besser hinzukriegen ist. Leider hat der Autofokus den Hintergrund und nicht die Fontäne scharf gestellt, obwohl ich eigentlich extra auf die Stelle gezielt habe, wo sie aus dem Wasser ragt. Soviel zum Autofokusspeicher. Zusammen mit der Bewegungsunschärfe des Wassers sieht das alles etwas stark verwischt aus. Keine Ahnung, was das für eine Verschlusszeit war, ich nehme an, das Schnellste, was die Kamera unterstützt. War nicht schnell genug. Angeblich kann die Kamera 1/500s, aber das hier sieht mir eher nach 1/125s oder so aus.
Beim Fotografieren der Enten am anderen Ende des Teichs habe ich dann stark verrissen, weil ich fast selber in der grünen Algensuppe gelandet wäre. (Bei 70mm.) Immer schön nach einem festen Standort suchen! Dafür sind die Viecher tatsächlich fast scharf geworden. Allerdings sind 70mm wirklich nicht genug für Tierfotos. Die Auflösung des Films ist leider wirklich fast am Anschlag, der Scanner ist auch nicht so toll, eine weitere Vergrößerung ist hier echt nicht zu machen. Schade.
Das leicht kommunistisch angehauchte Schild mit der Warnung vor der instabilen Eisfläche eignet sich dagegen schon eher als Motiv. (Bei 38mm.) Eigentlich ein ganz witziges Foto, könnte etwas heller belichtet sein. Schärfe ist tatsächlich mal sehr gut für eines, das im Weitwinkelbereich aufgenommen wurde.
Der ebenso kommunistische Stromkasten auf der anderen Seite hat etwas darunter gelitten, dass das Licht hier erst zwischen den Bäumen durch musste. (Bei 38mm.) Dadurch ist es obenrum etwas dunkel, unten etwas hell, und dass der Film Probleme mit Rot hat, hatte ich ja schon erwähnt. Will sagen: Ich sehe, was ich hier vor hatte, aber weder die automatische Belichtung noch die eigentliche Komposition noch das gewählte Filmmaterial passen hier so wirklich. Passiert. Aber ich sag immer, dass man gerade aus seinen Fehlern besonders lernen kann, weshalb ich die nicht vorenthalten möchte.
Auf dem Rückweg bin ich dann durch Siegburg gefahren, einfach weil ich selten den gleichen Weg zurück nehme, den ich auf dem Hinweg genommen habe. Warum das Kreishaus jetzt so total überbelichtet ist, kann ich auch nicht sagen; gut, das hat mitten in der Sonne gestanden, es reflektiert ein bisschen und ISO 400 ist ein wirklich schneller Film, aber Sunny Sixteen würde hier f/16 bei entsprechender Belichtungszeit sagen, das wird die Kamera doch wohl hin bekommen, oder? Es sei denn, wie ich bereits vorher schon mal vermutet habe, die Kamera kann gar keine anderen Blenden als offen. Das würde zumindest erklären, warum das hier ungefähr 1½ Blenden über aussieht.
Zu guter Letzt noch der übliche Blick über das Siegwehr von der St. Augustiner Seite aus. (Bei 38mm.) Auch im letzten Bild keine weiteren Erkenntnisse: Belichtung OK, insgesamt alles etwas weich, aber gerade noch brauchbar.
Fazit: Vielleicht liegt es ja an dem Exemplar, das ich hier getestet habe, aber insgesamt konnte mich diese Kompaktkamera nicht überzeugen. Sie ist so langsam, dass man sie durchaus schon schwerfällig nennen kann, und das betrifft nicht nur den Zoom - auch der Filmtransport ist schneckenlangsam. Die Belichtung ist in den meisten Fällen zwar ordentlich, so ordentlich wie eine kompakte Kamera mit diesem Zoom-Umfang es hin bekommt, und Kontrast geht auch ganz gut. Aber die Schärfe ist meist daneben. Zudem sind die Lichtwerte einfach unanständig (f/5,6 - f/9,9... Hallo?) für den Zoombereich, der sowieso schon eher Makulatur ist. Da habe ich sehr viel bessere Bilder mit der anderen kompakten Olympus mit ihrem 35mm Festbrennweiten-Objektiv hin bekommen. Wer damals diese Superzoom Kamera gekauft hat, weil der Name Olympus gute Bilder versprochen hat, wurde schwer enttäuscht. Vor allem, wenn man für einen ähnlichen Preis die älteren Mju-Modelle hätte bekommen können.
Navigation: 125, 126, 127, 128
Aller guten Dinge sind... vier? Hm. Möglicherweise, denn während die ersten drei Artikel, die ich mit Bildern dieser Kompaktkamera gefüllt habe, eher bescheiden waren, sind die, die ich heute vorstellen möchte, tatsächlich einigermaßen brauchbar. Das liegt aber weniger an der Kamera als an der Tatsache, dass an dem Tag, an dem sie geschossen wurden, richtig gutes Wetter war. So gut, dass ich das Rad genommen habe und damit bis nach St. Augustin gefahren bin. Viel Licht, kräftige Kontraste, die von den Schwächen der Optik ablenken.
Zuerst einmal haben wir da eine Detailaufnahme einer Schranke, die zusätzlich noch hinter einem Gitter steht. (Bei 38mm.) Ich nehme an, um die Schranke hat man einfach drumherum gehen können, da wurde dann wohl irgendwann ein Zaun fällig. Das ganze Ensemble steht etwas außerhalb von Hennef in der Nähe des Friedwalds. Wenn man sich das Bild anschaut, fällt als erstes auf, dass ich scheinbar mal wieder die Kamera nicht gerade halten konnte. Die Lackfarbe und der Rost leuchten jedenfalls sehr schön in dem Sonnenstrahl, der hier in die schattigere Ecke des Waldes gefallen ist. Ziemlich perfekt belichtet und auch die Schärfe, die bisher ja meist zu wünschen ließ, ist ganz OK. Was mich wieder zu der Frage bringt, ob das nicht nur am Zonen-Autofokus liegt, sondern ob doch auch die Andruckplatte in der Kamera nicht so fest ist, wie sie sein sollte und der Film nicht richtig in der Fokusebene liegt - denn je weiter der Film durch die Kamera gespult wird, desto strammer kommt er aus der Dose. Müsste ich mir bei Gelegenheit mal genauer anschauen.
An der gleichen Stelle muss man sich nur um 180° drehen und steht vor einer Kuhweide mit Tränke. (Bei 38mm.) Bis auf die Blätter ganz weit im Vordergrund, also am oberen Rand des Bildes, ist praktisch alles scharf - so viel zu Tiefenschärfe-Effekten. OK, es war auch wirklich ein sehr heller Tag, sodass die Kamera wahrscheinlich entsprechend abblenden musste. Trotz allem ist die Schärfe eher mäßig, da war das erste Bild doch besser. Die Belichtung ist gut, sehr ausgewogen, könnte aber besser sein. Außerdem macht sich hier der Parallaxeneffekt stark bemerkbar: Im Sucher - der etwas höher ist als das Aufnahmeobjektiv - versteckte sich die Kuh nicht hinter dem Brennnesselbusch, sondern war einwandfrei sichtbar. Das ist schon erstaunlich, denn bei vollständig eingefahrenem Zoom, also im Weitwinkelbereich, und in die Unendlichkeit gezielt, sollte der Fehler eigentlich minimal sein. Ein weiterer Nachteil einer solchen Kompaktkamera ohne Parallaxenkorrektur.
Das zugesprühte Schild im Wald habe ich dann auf dem Weg in Richtung Sandgrube hinter der Mülldeponie gemacht. (Bei 38mm.) Wenn man relativ nah an ein Objekt heran geht - also so nah, wie der Minimalfokus der Kamera es zulässt - kann man tatsächlich etwas Unschärfe im Hintergrund erzeugen. Jedenfalls so viel, dass es tatsächlich in der gesamten Weichheit der Optik auch auffällt. Die Bäume im Hintergrund sind nämlich in der Tat ein bisschen unschärfer. Das hell strahlende Schild ist erstaunlich gut belichtet, auch wenn man ein recht starkes Überstrahlen an den Übergängen zum dunklen Hintergrund feststellen kann. Ich möchte hier nicht nur der Optik die Schuld geben, denn der Fomapan ist ja manchmal nicht ganz unschuldig an solchen Effekten. Der recht billige Filmträger neigt zum Blooming und der Kontrast ist hier wirklich extrem. Zugleich erscheint mir das doch ein bisschen viel, als dass nur der Film Schuld sein könnte. Wäre mir bisher jedenfalls nicht aufgefallen, auch beim ISO 400 nicht. Es mag allerdings auch daran liegen, dass ich den Blitz nicht unterdrückt habe, um eine kräftige Reflexion des Schildes zu provozieren.
Das BETAS-Mischwerk darf auf dieser kleinen Tour natürlich nicht fehlen. (Bei 38mm.) Das Gelb der Silos setzt sich gegen den blauen Himmel kaum ab, hier ist wahrscheinlich wieder die recht gedämpfte Empfindlichkeit in roten Bereich des Spektrums Schuld. Dadurch wirkt das Bild etwas kontrastarm. Die Schärfe ist hier ganz OK, auch wenn ich bei den letzten paar Bildern wieder den Eindruck hatte, dass im Weitwinkelbereich alles etwas sehr weich gezeichnet erscheint.
Denn wenn man in den Normalbereich hinein zoomt, so wie beim folgenden Bild vom Jesus in Niederpleis, wirkt das ganze Bild direkt viel schärfer. (Bei etwa 50mm.) Auch hier ist etwas Unschärfe-Effekt im Hintergrund zu sehen, die Stromleitungen sind nicht ganz scharf. Da diese allerdings auch das Einzige sind, was im Hintergrund zu sehen ist, ist das Bild für eine Beurteilung des Bokeh kaum geeignet. Trotzdem: Die Winkel der Schatten und die allgemeine Komposition gefallen mir sehr gut und entschädigen etwas für die fehlende technische Qualität der Aufnahme. Auch wenn die hier schon deutlich besser ist als bei so manchen anderen Fotos, die ich mit dieser Kamera gemacht habe.
In Niederpleis steht ebenfalls diese kleine Kapelle herum, die allerdings etwas sehr schattig war. (Bei 38mm.) Das ist schade, denn es handelt sich um eines der wenigen Weitwinkelbilder, die ziemlich scharf geworden sind: Die einzelnen Pfannen auf dem Dach und das Muster in den Steinen gefallen mir recht gut. Wenn nur die Sonne auf der anderen Seite gestanden hätte. Was das Bild am Besten zeigt, ist glaube ich der Umfang an Grauabstufungen, die der Film hin bekommt: Die hellen Blätter rechts sind genau so gut strukturiert wie der Rest der Aufnahme.
Das gleiche Phänomen lässt sich bei der im Schatten stehenden rostigen Schranke beobachten. (Bei etwa 60mm.) Leider hat die Belichtungsautomatik hier viel zu sehr den Hintergrund ins Visier genommen, dadurch ist das eigentliche Motiv etwas stark unterbelichtet. Das gibt zwar einen guten Kontrast im Bild und mit etwas mehr Nachbearbeitung hätte ich sicherlich noch mehr aus den tiefen Tönen heraus bekommen, aber das hätte das Ergebnis auch etwas sehr verfälscht. Ich wollte hier ja schließlich hauptsächlich zeigen, was man erwarten kann, wenn man so eine billige Kompaktkamera verwendet, nicht meine Photoshopkünste mit GIMP!
Mein Ziel des Tages war ja der kleine Park in St. Augustin, in dem ich als erstes die Fontäne fotografiert habe. (Bei etwa 55mm.) Auch hier eine recht ausgewogene Belichtung, die für das Bild ganz angemessen ist und wahrscheinlich auch von keiner anderen Kompaktkamera ohne Möglichkeit zum manuellen Eingriff besser hinzukriegen ist. Leider hat der Autofokus den Hintergrund und nicht die Fontäne scharf gestellt, obwohl ich eigentlich extra auf die Stelle gezielt habe, wo sie aus dem Wasser ragt. Soviel zum Autofokusspeicher. Zusammen mit der Bewegungsunschärfe des Wassers sieht das alles etwas stark verwischt aus. Keine Ahnung, was das für eine Verschlusszeit war, ich nehme an, das Schnellste, was die Kamera unterstützt. War nicht schnell genug. Angeblich kann die Kamera 1/500s, aber das hier sieht mir eher nach 1/125s oder so aus.
Beim Fotografieren der Enten am anderen Ende des Teichs habe ich dann stark verrissen, weil ich fast selber in der grünen Algensuppe gelandet wäre. (Bei 70mm.) Immer schön nach einem festen Standort suchen! Dafür sind die Viecher tatsächlich fast scharf geworden. Allerdings sind 70mm wirklich nicht genug für Tierfotos. Die Auflösung des Films ist leider wirklich fast am Anschlag, der Scanner ist auch nicht so toll, eine weitere Vergrößerung ist hier echt nicht zu machen. Schade.
Das leicht kommunistisch angehauchte Schild mit der Warnung vor der instabilen Eisfläche eignet sich dagegen schon eher als Motiv. (Bei 38mm.) Eigentlich ein ganz witziges Foto, könnte etwas heller belichtet sein. Schärfe ist tatsächlich mal sehr gut für eines, das im Weitwinkelbereich aufgenommen wurde.
Der ebenso kommunistische Stromkasten auf der anderen Seite hat etwas darunter gelitten, dass das Licht hier erst zwischen den Bäumen durch musste. (Bei 38mm.) Dadurch ist es obenrum etwas dunkel, unten etwas hell, und dass der Film Probleme mit Rot hat, hatte ich ja schon erwähnt. Will sagen: Ich sehe, was ich hier vor hatte, aber weder die automatische Belichtung noch die eigentliche Komposition noch das gewählte Filmmaterial passen hier so wirklich. Passiert. Aber ich sag immer, dass man gerade aus seinen Fehlern besonders lernen kann, weshalb ich die nicht vorenthalten möchte.
Auf dem Rückweg bin ich dann durch Siegburg gefahren, einfach weil ich selten den gleichen Weg zurück nehme, den ich auf dem Hinweg genommen habe. Warum das Kreishaus jetzt so total überbelichtet ist, kann ich auch nicht sagen; gut, das hat mitten in der Sonne gestanden, es reflektiert ein bisschen und ISO 400 ist ein wirklich schneller Film, aber Sunny Sixteen würde hier f/16 bei entsprechender Belichtungszeit sagen, das wird die Kamera doch wohl hin bekommen, oder? Es sei denn, wie ich bereits vorher schon mal vermutet habe, die Kamera kann gar keine anderen Blenden als offen. Das würde zumindest erklären, warum das hier ungefähr 1½ Blenden über aussieht.
Zu guter Letzt noch der übliche Blick über das Siegwehr von der St. Augustiner Seite aus. (Bei 38mm.) Auch im letzten Bild keine weiteren Erkenntnisse: Belichtung OK, insgesamt alles etwas weich, aber gerade noch brauchbar.
Fazit: Vielleicht liegt es ja an dem Exemplar, das ich hier getestet habe, aber insgesamt konnte mich diese Kompaktkamera nicht überzeugen. Sie ist so langsam, dass man sie durchaus schon schwerfällig nennen kann, und das betrifft nicht nur den Zoom - auch der Filmtransport ist schneckenlangsam. Die Belichtung ist in den meisten Fällen zwar ordentlich, so ordentlich wie eine kompakte Kamera mit diesem Zoom-Umfang es hin bekommt, und Kontrast geht auch ganz gut. Aber die Schärfe ist meist daneben. Zudem sind die Lichtwerte einfach unanständig (f/5,6 - f/9,9... Hallo?) für den Zoombereich, der sowieso schon eher Makulatur ist. Da habe ich sehr viel bessere Bilder mit der anderen kompakten Olympus mit ihrem 35mm Festbrennweiten-Objektiv hin bekommen. Wer damals diese Superzoom Kamera gekauft hat, weil der Name Olympus gute Bilder versprochen hat, wurde schwer enttäuscht. Vor allem, wenn man für einen ähnlichen Preis die älteren Mju-Modelle hätte bekommen können.