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Schwarz-weiß und analog, Teil 233e: Tombraider Orga im Sauerland - Kreuzbergkapelle

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Der letzte Teil unseres Sauerland-Ausflugs geht schnell: An der Kreuzbergkapelle habe ich nur noch wenige Bilder gemacht. Das lag zum einen am nassen Februar-Wetter - was mich bei der Belichtung des 200er Films schon etwas eingeschränkt hat -, zum Anderen daran, dass doch nicht so viele Motive zu sehen waren, wir ich gehofft hatte. Gut, nach dem langen Tag war ich auch ein bisschen übersättigt.

Aber Schafe gehen immer. (M, 1/200s, f/8 (links) bzw. f/4 (rechts), 200mm.) Ja, beim ersten habe ich wohl nicht den Blendenring auf "offen" gedreht, bevor ich abgedrückt habe, deswegen ist das Bild schon ziemlich unterbelichtet gewesen. Im Gimp habe ich dann schon sehr heftig an der Kurve drehen müssen, um das Schaf noch so gut raus zu bekommen, wie es da jetzt im ersten Bild zu sehen ist. Schon erstaunlich, dass ich den Scan im 2 Stufen pushen konnte, ohne dass es allzu schlimm aussieht. Aber zum Glück habe ich das noch rechtzeitig gemerkt, daher sieht natürlich das zweite Bild mit der korrekten Blende sehr viel besser aus! Ziemlich schmutziges Tier, so ein Schaf, da kann es blöken so viel es will! ;-)


Beim Baumstumpf musste ich lange herum probieren, bis ich schließlich mit dem "Gesicht" zufrieden war. (A, 1/250s, f/2, 50mm.) Die (fast) offene Blende sort dafür, dass es sich wenigstens ein bisschen vom farblich sehr ähnlichen Hintergrund absetzt. Finde ich aber schon ziemlich böse, dass sie ihm die Wanderwegschilder auf die Stirn genagelt haben. Jaja, ich hab wieder Phantasie mit Hitze, ich gebe es unumwunden zu! ;-) (Wo kommt der Spruch eigentlich her? Schon wieder verlässt mich mein Googel-Glück. Stattdessen "meinten sie Fantasie?" Nein, ich schreibe das mit Ph, ich bin so alt, danke! ;-))

Da es sich bei der Kapelle wohl um was katholisches handelt, führt natürlich ein Pilgerpfad mit Bebilderung den Berg hoch. (A, 1/60s, f/4, 50mm.) So frontal und mit dem kahlen Busch dahinter hat das schon was. Sieht ein bisschen moderner aus, als ich mir sowas im allgemeinen vorstelle. Das Material sieht hier im Foto allerdings künstlicher aus als in natura. Man kann die dargestellte Szene tatsächlich noch recht gut erkennen, obwohl das ja nun wirklich nur einen Bruchteil des Negativs ausmacht. Trotzdem, ein besserer Film wäre hier wohl nicht falsch gewesen.


Und dann noch ein Geocacher-Gruppenfoto vor der Kapelle, und wieder fehlt nur der Fotograf! (A, 1/250s, f/4, 50mm.) Wenn jetzt alle noch die Augen offen hätten, wäre das gar nicht so schlecht. Aber die Kapelle im Hintergrund sieht auch ganz gut getroffen aus. Hübsch, hätte ich gerne auch mal rein geschaut, aber es war abgeschlossen. Gut, hier mitten im Nichts ist das vielleicht auch ganz sinnvoll. Sonst hat man nachher zwei Kapellen, wenn Sie verstehen, was ich meine! ;-)

Immerhin konnte ich durch das Fenster fotografieren und habe dort den Altar gefunden. (A, 1/15s, f/1,8, 50mm.) Gut, dass ich die Kamera für dieses Foto gut abstützen konnte, denn die Zeit ist doch schon weit jenseits der Grenze, die ich noch verwackelungsfrei aus der hand schießen kann. Leider ist das Bild aber durch die weit offene Blende und das Fenster hindurch ein bisschen unscharf. Aber immerhin ist überhaupt was zu erkennen.


Ich muss zugeben, am Stromkasten habe ich nachträglich mal wieder etwas rotiert, denn das Foto war ziemlich schief. (A, 1/100s, f/4, 50mm.) War nicht viel, aber es hat mich unheimlich gestört! ;-) Ansonsten: Ich mag diese leicht "industrial" angehauchten Motive ja ganz gerne, besonders wenn sie an alten Gebäuden wie so einer Kapelle zu finden sind. Thematischer Kontrast und so. Aber auch helligkeitsmäßiger Kontrast ist in diesem Bild viel zu finden. Die Kiste war halt weiß, der nach oben führende Kabelschacht glänzend-metallisch. Ich hab 'nen komischen Gescmack, mag ja sein, aber mir gefällts.

Zum Schluss noch ein Blick nach oben zum Türmchen. (A, 1/800s, f/4, 50mm.) Die Wolken hatten sich mittlerweile zu einer einzigen Wand aus Hochnebel zusammengetan, dementsprechend ist am Himmel nicht viel zu sehen. Dafür fällt umso mehr die Konstruktion des Türmchens ins Auge, die Streben, die Beleuchtung, all das. Außerdem ist das Bild tatsächlich richtig gerade, da musste ich nix drehen! ;-)

Nächstes Mal: Die letzten beiden Bilder dieses Films und dann der Anfang eines neuen beim Rosenmontags-Zug in Hennef!

Schwarz-weiß und analog, Teil 233d: Tombraider Orga im Sauerland - Schlossberg

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Im vierten Teil, den ich aus den vielen, vielen Fotos mache, geht es rauf aus der Stadt Arnsberg hinaus auf den Schlossberg. Auf dem Weg dorthin kam uns dieser Herr entgegen, den ich mit weit offenem Objektiv empfangen habe. (A, 1/800s, f/2, 35mm.) Der stand da so rum, als würde das ganze Areal ihm gehören. ;-) Bräuchte mal einen Schutzanstrich, der sah nämlich so aus, als würde das ganze viele Wasser, was gerade herunter kam, direkt in ihn hinein regnen und als hätte er sich schon so richtig voll gesogen. Vom der Komposition her ist das Bild ganz OK, die Bäume im Hintergrund drehen sich ganz nett um den Kopf herum.

Oben auf dem Berg habe ich dann am Geländer als erstes Mal dieses Pferd vor den Überresten des Schlosses fotografiert. (A, 1/400, f/2,8, 35mm.) Das erinnert mich sehr an das Wappen von Niedersachsen, aber das ist ja hier doch noch eine ganze Ecke weit weg. Und Arnsberg hat ja, wie wir im letzten Artikel sehen konnten, einen weißen Adler. Die Tante Google hilft mir gerade auch nicht weiter, also kann ich auch nur raten... Ansonsten, hübsches Bild, mit dem Burgfried im Hintergrund.


Mauer mit Regentropfen, so könnte man das dritte Bild betiteln. (A, 1/80s, f/8, 35mm.) Muss ja auch genau in dem Moment was auf die Linse tropfen. Aber da sieht man, wie nass es war. Bei f/8 wird der Tropfen entsprechend scharf, auch wenn er ganz vorne auf dem Filter vor dem vordersten Element haftete. Das Bild ansonsten ist ein bisschen langweilig, ich hatte gehofft, dass der Wolkenmatsch im Hintergrund ein bisschen besser raus kommt. Müsste wohl mal öfter mit Farbfiltern arbeiten. Der Regen ist übrigens der Grund, weshalb ich das Objektiv hier praktisch nicht mehr gewechselt habe. Man will ja nicht riskieren, dass es in die Kamera hinein regnet.

Bevor wir da hoch sind, habe ich allerdings noch die alten Kanonen unten am Hang fotografiert. (A, 1/800s, f/2,8, 35mm.) Die haben über die Jahrhunderte schon ein bisschen gelitten. Der Stahl war damals auch noch nicht wirklich rostfrei, deshalb blättert und platzt der an allen möglichen Stellen ab. Um nur eine Stufe abgeblendet ist das schon ein sehr weicher Hintergrund, immerhin bin ich ja auch sehr nah an die Mündung ran. Ein gar nicht so uninteressantes Bild.


Für den Kirchturm habe ich dann aber doch mal das Objektiv gewechselt, denn mit dem 200er konnte ich ihn viel näher ran holen; zumindest glaube ich, dass das das 200er Nikkor war, ich habe nämlich in meinem Sheet nur "n35" von oben nach unten kopiert gehabt, sodass ich jetzt raten muss. (A, 1/640s, f/4, 200mm?) Hier kann man jedenfalls das Kackwetter so richtig hautnah erleben: Nebel, Sprühregen, Kälte, brrr! OK, die Kälte kann man schlecht sehen. Aber die war da, vertraut mir einfach! ;-) Auch hier übrigens ein springendes Pferd im Wappen oben am Turm. Spannendes Bild, bei dem man einiges an Details finden kann, wenn man länger hin schaut. Deswegen hatte ich das gleiche damals ja schon in Digital gemacht. Und zwar mit dem 200er.

Noch ein bisschen Mauern und Graffiti darauf habe ich dann aber auch noch mitgenommen. (A, 1/200s, f/4, 35mm.) Fand die unzufriedene Sprühdose jedenfalls sehr passend bei dem Sprühnebel, der an diesem Tag über dem Berg lag. Dafür glänzt der Boden sehr schön, weil es eben saunass war. Hier gegen Mitte des Films werden die Flecken oben am Rand auch wieder sehr prominent. Frage mich, warum die unten nicht so raus gekommen sind. Und am Anfang des Films.


Unterwegs noch dieses verschlossene Fenster gefunden, hinter dem wohl ein Antifaler wohnt. (A, 1/400s, f/2,8, 50mm.) Schön kräftiger Kontrast hier zwischen dem hellen Holz und den patschnassen Steinen, die praktisch sämtliches Licht geschluckt habe. Die Eisenbeschläge sind zwar bestimmt nicht wirklich so alt, wie sie aussehen, aber ganz passend zur Umgebung. Interessantes Foto.

Oben auf dem freien Platz, auf dem einst die Burg gestanden hat, steht jetzt nur noch die Geliebte vom Grafen. (A, 1/200s, f/4, 85mm.) Trotz des Sauwetters habe ich mal auf die Portrait-Brennweite gewechselt. Gut, bei diesem ersten Bild, der Frontalansicht, war das vielleicht nicht wirklich nötig, aber immerhin habe ich so eine brauchbare Unschärfe im Hintergrund.

Das zweite Bild ist aber interessanter, finde ich, weil im Profil viel besser zu sehen ist, dass der armen Frau die Nase fehlt. (A, 1/320s, f/4, 85mm.) Wo und wann sie die wohl verloren hat? Schönes Bild, zu dem ich mal nicht so viel sage, sondern es einfach wirken lasse.


Dann ging es auch schon wieder runter ins Dorf, denn wir hatten beschlossen, dass wir auf dem Rückweg noch an der Kapelle im Wald halten wollten, und da mussten wir uns langsam mal beeilen. Im Dorf fand ich dann noch diesen Trinker, den ich dann auch mal ganz ungefragt mitgenommen habe. (A, 1/160s, f/4, 50mm.) Kunst fotografiere ich ja immer gerne, und der hier kam mir besonders künstlerisch vor. ;-) Wie gesagt, ich sollte mir mal die Schilder dazu anschauen, damit ich auch Kredit geben kann. Ach. Geht auch so, oder? :-D

Und als letztes Bild aus Arnsberg, die Absperrgitter, die bereits für Karneval hier standen. (A, 1/200s, f/4, 50mm.) Also, nehme ich jedenfalls an. Was gibt es sonst für Großveranstaltungen, für die man die Straßen sperren muss? Eines dieser Fotos, die einfach ein bisschen Dokumentation sein wollen und nicht unbedingt "schön". ;-) Könnte spannender sein, will ich damit sagen.


Nächstes Mal: Die Kreuzbergkapelle.

Schwarz-weiß und analog, Teil 233c: Tombraider Orga im Sauerland - Altstadt

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Arnsberg ist eigentlich eine ganz hübsche kleine Stadt, wenn auch ein bisschen weit am Popo der Welt. Aber Fotos machen kann man hier ganz hervorragend, denn es gibt eine sehr schön erhaltene Altstadt mit viel Fachwerk und auch anderen historischen Gebäuden.

Aber anfangen möchte ich diesen Eintrag mit ein paar hoch modern gestylten Bänken, die zum Verweilen einladen. (A, 1/800s, f/2, 50mm.) Gut, bei dem Sauwetter will man das nicht, aber so hatten wir wie gesagt auch praktisch Null Leute im Bild, während ich Fotos gemacht habe. Aber jetzt so im Sommer, da kann ich mir das gut vorstellen, dass man sich da ein bisschen hin legen möchte, auch wenn man ein bisschen auf dem Präsentierteller sitzt, hier so mitten in der Stadt. Das Bokeh im Hintergrund ist ganz schön geworden, auch wenn die Bäumchen auf beiden Seiten ein bisschen verzerrt aussehen. Ich glaube, das liegt daran, dass die gerade so noch in einen etwas schärferen Bereich hinein reichen. Die hinteren Äste sind nämlich ganz anders vom Gefühl her. Seltsam. Was mir aber eigentlich weniger gut gefällt: Die Häuser sind auf einer unschönen Höhe abgeschnitten. Hätte ich ein bisschen mehr in die Knie gehen sollen? Vielleicht. Ansonsten gefällt mir das Bild aber ganz gut.


Ein bisschen Glasfront gab es dann an diesem Imbiss, oder was war das? (A, 1/800s, f/2, 50mm.) Ein ganz nettes Foto, aber nicht ganz so spannend, wie ich es mir erhofft hatte. Liegt es an meinem Knick in der Optik oder biegt sich die Regenrinne ein bisschen durch? Ganz seltsam, liegt wahrscheinlich an meiner Brille. Ich habe ja sicherlich schon öfter über meinen blöden Astigmatismus und die daraus resultierenden seltsamen Schliffe in meinen Gläsern gemeckert, oder? Ganz bestimmt. Und je älter ich werde, desto schlimmer wird auch noch die Altersblindheit. Das macht das Fotografieren echt nicht leichter.

Und dann gab es da noch Kunst. (A, 1/500s, f/2,8, 50mm.) Damals habe ich gedacht: Schau mal an, Twitter macht Werbung in Arnsberg im Sauerland, aber seitdem hat das Musketier ja jetzt den Vogel abgeschafft und 𝕏 und so. Schon praktisch, wenn man sich ein Logo "ausdenkt" (klaut), dass es schon als Unicode gibt. (Hatte ich schon erwähnt, dass ich den alten Marsflieger mit seinen übergroßen Elektroautos und dem losen Mundwerk nicht leiden kann? Bestimmt.) Ich hab ja zuerst gedacht, kann eigentlich X.org was dagegen unternehmen? Deren Logo sieht ja fast genau so aus. Aber Schwamm drüber, ich wollte über diesen steinernen Vogel reden. Jetzt nicht unbedingt besonders schön, dafür ist der mir ein bisschen zu sehr stilisiert. Aber andere Leute haben andere Geschmäcker, und hässlich ist er jetzt auch nicht. Ich fand jedenfalls den Kontrast zu dem Schild im Hintergrund ganz witzig, das irgendwas mit "Tradition" anpreist. Und dann dieser hypermoderne Vogel davor. Witzig. Also, find ich. Deswegen habe ich jedenfalls auch die Blende etwas weiter zu gemacht, um das lesbar zu halten. (Die F90x hat ja zum Glück eine Abblendtaste.)

Die Winkekatze, die vor einem der Geschäfte stand, hingegen ist dann keine Kunst, eher Kitsch, aber ich habe sie trotzdem mal mitgenommen. (A, 1/125s, f/4, 50mm.) Hauptsächlich, weil sie so schön in der nicht vorhandenen Sonne glänzte. Witzig, dass man sogar die Spinnweben erkennen kann, die da unter dem Winkearm hängen. Immer wieder spannend, wie scharf das E-Serien 50/1.8 ist. Durch die unebene aber sehr reflektive Oberfläche spiegelt sich der Fotograf übrigens mehrfach in der Katze. Zum Glück bin ich nirgends richtig zu erkennen! ;-)


Ein bisschen Schleichwerbung muss auch manchmal sein, auch wenn mich die Brauerei leider nicht dafür bezahlt. ;-) (A, 1/200, f/2,8, 50mm.) Schade eigentlich. Könnte die Kohle schon gebrauchen. Habe das Foto aber eigentlich gemacht, weil das so schön traurig-trist-deprimierend aussieht, wie da die verlorenen Regentropfen an den verlassenen Stühlen hängen. Und dahinter ein sahniges Bokeh. Gefällt mir sehr gut, das Bild.

Ein paar der Häuser hier am Marktplatz wollte ich auch mitnehmen, so zum Beispiel dieses Hotel "Goldener Stern". (A, 1/320, f/4, 35mm.) Es scheint also Tourismus zu geben, der Hotels benötigt. Ein relativ uninteressantes Bild, ansonsten. Mit dem 35er mal ein leicht andere Blickwinkel. Das eignet sich für solche touristischen Bilder ja ganz gut.

Gegenüber hing ein Stern über dem Adler, bei dem ich zuerst dachte, dass das noch von der Weihnachtsbeleuchtung übrig geblieben war, aber scheinbar gehörte das zur allgemeinen Deko, die sich auch im Schaufenster wiederholte. (A, 1/250s, f/4, 135mm.) Für solche Detail-Bilder ist das 135er ja auch sehr gut geeignet, auch wenn die eigentliche Anwendung ja eigentlich eher die Portraitfotografie ist. Auch das ist ja eigentlich nur eines der günstigeren E-Serien-Objektive, aber ich finde, dass das echt geniale Bilder macht. Gerade auf Film, gerade in s/w.


Durch eine der abzweigenden Gassen hindurch habe ich dann noch dies turmartige Haus mitgenommen. (A, 1/320s, f/4, 35mm.) Da blättert ein bisschen die Farbe ab, aber das macht es noch interessanter. Leider lenkt die glänzende Regenrinne am linken Rand ein bisschen ab. Und wie immer stören mich diese blöden Autos, die da im Bild parken.

Zwischen Rathaus und "Zur Krim" hindurch kann man gut den Kirchturm fotografieren. (A, 1/250s, f/4, 35mm.) Ein sehr schönes Postkarten-Motiv, auch wenn der kahle Baum im Vordergrund ein bisschen stört. Mit Blättern wäre er allerdings noch hinderlicher. An den drei Hempels, die schon fast unterm am Torbogen stehen, kann man sehen, wie viel Zeit ich wieder vertrödelt habe. (Die vierte Person mit dem Korb gehörte nicht zu unserer Gruppe.) Aber insgesamt ein hübsches Bild.

Das Denkmal passte auf eine gewisse Entfernung ganz gut größenmäßig neben den Kirchturm. (A, 1/2500s, f/2, 35mm.) Weit offen ist der Kirchturm nur ein ganz kleines bisschen unscharf, aber genug, um dem ganzen Hintergrund einen gewissen Weichheitsschleier zu verpassen. Ich finds ganz nett. Hätte vielleicht auch noch mal aus gleicher Perspektive mit f/8 ein Bild machen sollen, Einfach nur so zum Vergleich.


Ich weiß nicht, warum die Katholischen immer so hübsche Statuen ihrer Heiligen haben, die dann aber hinter Gitter einsperren. (A, 1/160s, f/4, 35mm.) Gut, Vandalismus und Diebstahl gab es wahrscheinlich schon im Mittelalter. Die Bekloppten sind ja nicht neu! Leider glänzt das Gitter sehr hell und man kann die Statue dahinter kaum. Trotzdem, ein ganz nettes Bild, vor allem wegen der verschiedenen Symbolik da oben drüber: Das Auge, der Herr, Baby Jesus und ein Heilige-Geist-Taube mit himmlischen Heerscharen drumherum. Sowas. Sowas, sowas, sowas. Da wird mir ja ganz schwindelig. ;-)

Und dann auch endlich mal ein bisschen Fachwerk, das ich oben in der Einleitung angekündigt hatte. (A, 1/200s, f/4, 35mm.) Vorweg, rechts am Rand, unsere Quelle Reisegruppe, nur ohne Schild! ;-) An der nassen Straße und den aufgesetzten Mützen kann man gut sehen, dass es mittlerweile mal wieder angefangen hatte, ein bisschen zu nieseln. Das gibt den Fotos eine gewisse Tristesse, die ich ja immer gerne suche. Ansonsten, sehr spannende alte Fachwerkhäuser, bei denen es sich lohnt, auch mal die in den Balken eingeritzte Geschichte zu lesen. Nettes Bild.


Von ganz nah habe ich den Turm dann noch mal zwischen die Fachwerkhäuser eingerahmt und dabei dieses ganz hübsche Bild erhalten. (A, 1/800s, f/4, 35mm.) 10 vor 12, guckens an. Bleibt die Frage, warum einem immer diese blöden Touristen ins Bild latsche müssen! :-D Man muss ja schon zugeben, die haben echt einen hübschen Kirchturm hier. Auch hier wäre ich gerne mal rein gegangen, aber so viel Zeit hatten wir dann doch wieder nicht. Wir hatten ja noch was vor. Also, nichts wichtiges, aber irgendwann mussten wir ja auch mal wieder zurück, um die Pizza vorzubereiten. Hmm, Pizza! ;-)

Dann noch ein Blick nach oben, wenn man unter dem Turm steht, und schon sieht man das Wappen Arnsbergs. (A, 1/40s, f/2, 35mm.) Da hat das mit dem 200er Film ja gerade ncoh so geklappt. Und das 35er eignet sich erstaunlich gut dafür. Ich mein, grundsätzlich hätte das 50er sicher auch gut funktioniert, aber das leichte Weitwinkel gibt dem Bild einen gewissen Knick oder Bogen oder wie soll ich das mal nennen? Finde ich sehr spannend, wie sich die Decke da so durchbiegt.


Und dann, als letztes, noch diesen stylischen Briefkaste. (A, 1/60s, f/2,8, 35mm.) Ist das eigentlich ein Offizieller? Kann ich da meine Post einwerfen und die wird da abgeholt? Ich mein, da stehen Leerungszeiten dran und ein Posthörnchen ist auch drauf. Ist schon ziemlich cool, jedenfalls, vor allem, weil er auch noch an diesem sehr stilecht-passenen Haus mit seiner schön geschnitzten Holzhaustür hing.

Nächstes Mal: Weiter den Berg hoch zur alten Festung. Da sind auch ein paar Gute bei rum gekommen!

Schwarz-weiß und analog, Teil 233b: Tombraider Orga im Sauerland - Arnsberg

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Am zweiten Tag im Sauerland ging es ins recht schmucke Städtchen Arnsberg, auch wenn das Wetter eher regnerisch und bedeckt war. Da war die Wahl des 200er Films schon fast ein bisschen zu langsam gewesen. Trotzdem habe ich einige brauchbare Bilder erhalten. Was aber auch auffällt: An den Rändern sind die Bilder sehr viel heller und haben teilweise Streifen entwickelt. Ich nehme an, dass ich hier tatsächlich zu aggressiv rotiert habe. Zwar habe ich bewusst keine Änderung an meinem Prozess durchgeführt, aber seit ich zum Invertieren übergegangen bin, habe ich dieses Phänomen nicht mehr beobachtet. Ich nehme an, dass die Wirbel, die im Entwickler entstehen, wenn man die Flüssigkeit in Bewegung versetzt, manche stellen stärker entwickeln.

Aber zu den Bildern: Begonnen hat der Foto-Tag dort, wo man aus der Tiefgarage heraus kommt und gegenüber als erstes die Kirche zu Gesicht bekommt. (A, 1/800, f/4, 50mm.) Mit der Ampel im Vordergrund und dem Bierwagen in der Mitte fand ich diese Szene ganz witzig: Wenn man aus der Kirche kommt, kann man erst mal ein kleines Bierchen zischen, bevor man über die Straße zurück in die Stadt wankt. ;-)

Es gibt in Arnsberg einiges an Türmchen und Türmen zu bewundern, die ich auch versucht habe, alle im Bild einzufangen. (A, 1/640s, f/4, 85mm.) Sehr spannend finde ich, dass man oben auf dem Mast tatsächlich erkennen kann, dass es sich um eine Elster handelt, die da sitzt. Die ist ja nun wirklich sehr nah an der Auflösungsmöglichkeit des Films dran; man sollte meinen, dass sie im Hintergrundrauschen der Körnung untergeht. Und trotzdem: Eindeutig eine Elster. Das spricht aber auch mal wieder für die Qualität des 85mm Nikkor, das auch außerhalb seiner Spezialdisziplin - Portraits - immer einen guten Eindruck macht.


Aus einer anderen Perspektive habe ich mehr das dazugehörige Gebäude in den Mittelpunkt gerückt. (A, 1/200s, f/8, 50mm.) Bei f/8 habe ich bei dem kleinen E-Serien 50er immer den Eindruck, dass es sich eigentlich um ein nachträglich auf alt getrimmtes Digitalfoto handelt, so sehr kommt der überscharfe Eindruck rüber. Erst, wenn man rein zoomt und die Körnung und due Emulsionsdefekte sieht, stellt man fest, dass es sich um Film handelt. Gut, in diesem Fall verrät das schon die fleckige Entwicklung. Aber man kann trotzdem bis auf die Pixelebene runter und erkennt plötzlich den Gesichtsausdruck des Adlers und die einzelnen Blitzableiter.

Leider war die Kirche gerade eingerüstet, denn offenbar musste die von außen mal ein bisschen renoviert werden. (A, 1/160s, f/4, 50mm.) Wie man an den Werten sehen kann: Sehr mieses Wetter. Wirklich, sehr mies. Bei f/4 hat man nicht ganz den gleichen überscharfen Eindruck, aber ein bisschen Weiche im Bild ist ja auch immer wieder ganz schön. Und trotz oder gerade wegen der Gerüste gefällt mir die Szenerie ganz gut, mit dem hineinragenden Ast und dem verwaschenen Himmel.


In der Kirche konnte ich leider mit dem 200er Film keine Fotos machen, aber draußen vor der Tür habe ich den einen der beiden Hirsche des danach benannten Hirschtors als Ausgleich mitgenommen. (A, 1/250s, f/4, 135mm.) Das sind ja mal große Hunde! Der arme Hirsch, dem steht die Panik ja schon ins Gesicht geschrieben. Eine recht übertriebene Jagdszene, die gut in die Zeit passt. Oben am Rand kann man leider die einzelnen Löcher der Transportperforation sehen. Wie gesagt, ich nehme an, das kommt durch irgendwelche Verwirbelungen.

Der Blick in die andere Richtung hat sich aber auch gelohnt, zurück zur anderen Kirche mit dem Zwiebeltürmchen. (A, 1/1250s, f/4, 50mm.) Bei dem Sauwetter waren nur sehr wenige Leute unterwegs, was natürlich ein Vorteil für mich als Touristen darstellte. So musste ich hinterher immerhin keine Gesichter unkenntlich machen. Einzig die vielen Autos am Straßenrand stören mich etwas.


Die Kirche von hinten ist leider ein bisschen langweilig geworden. (A, 1/800s, f/5,6, 50mm.) Warum steh da auch dieses Rankgitter im Weg, oder was ist das? Immerhin habe ich auf der linken Seite ein bisschen Fachwerk. Ansonsten: Eher Schwamm drüber.

Gegenüber die strengen geraden Linien und rechten Winkel einer modernen Bebauung: Schule. (A, 1/100s, f/5,6, 50mm.) Bei dem Wetter habe ich mich nicht getraut, auf f/8 runter zu gehen, aber die Schärfe ist auch so völlig ausreichend. Wieder stören mich die Autos im Vordergrund, aber die sind halt einfach da gewesen und ich hatte keinen Schlüssel dafür. Ein bisschen schief, das ganze Bild, aber das lag wohl auch daran, dass ich - um von den anderen nicht total abgehängt zu werden -, hin und wieder auch mal aus der Hüfte schießen musste, also während des Gehens. Da bleibt nicht viel Zeit. ;-)


Oben auf dem Berg angekommen, hatten wir dann einen tollen Blick über den neueren Bereich der Stadt (den wir gar nicht wirklich besucht haben), in diesem Fall das Amtsgericht oder was das für ein großes Gebäude ist. Auch wieder mit Türmchen! ;-) (A, 1/160s, f/5,6, 135mm.) Schön scharf, die Uhrzeit ist jedenfalls gut zu erkennen, und trotzdem die Vordergrundäste nicht zu scharf.

Von ziemlich genau der gleichen Stelle hatte man einen guten Blick auf das Flüsterhäuschen. (A, 1/2000s, f/2,8, 135mm.) Da ich allerdings durch ein bisschen viel Geäst im Vordergrund hindurch schießen musste, habe ich hier die Blende ganz geöffnet, sodass davon nur noch einzelne Schatten übrig geblieben sind. Nach dem Beginn der Wachstumsperiode hätte ich dieses Bild sicher nicht mehr machen können, dann wären da viel zu viele Blätter an den Büschen gewesen und wahrscheinlich viel zu viele Brombeersträucher. Gefälliges Bild, könnte man auch eine Postkarte draus machen, oder?


Die Kirche gegenüber habe ich dann auch noch mitgenommen, diese aber dann komplett vergessen, in meinem Google Sheet zu erwähnen. (A, unbekannte Zeit/Blende, 135mm.) Aber ich nehme an, dass die Blende hier wieder so um die f/5,6 lag und die Zeit im Bereich um 1/200s. Weil, das Wetter war einfach so. Am oberen Rand sieht man hier mal wieder, dass ich leichte Probleme hatte, den Film aus der Spule raus zu bekommen. Diese kleinen Kratzer in ähnlichen Abständen, die stammen wahrscheinlich von dieser kleinen Kugel, die den Film festhält beim Transport durch das Teil.

Unten im Tal gab es dann noch den Schornstein, den ich auch nicht einfach so links liegen lassen wollte. (A, 1/320s, f/5,6, 135mm.) (Wie man sieht, die Bilder in das Dorf hinein sind alle mit der gleichen Blende gemacht, daher gehe ich davon aus, dass das da oben auch so gemacht ist. Würde Sinn ergeben.) Leider hebt der dunkle Schornstein sich nicht so richtig vom Hintergrund ab, dafür gefallen mir von der Komposition her die unscharfen aufstrebenden Äste im Vordergrund ganz gut. Ich wünschte, man könnte den aufsteigenden Dampf über der Fabrik besser erkennen. Es war wohl windiger als ich mich erinnere, so wie der da platt gedrückt wird.

Und dann kamen wir zu dem Grund, weshalb wir eigentlich hier oben auf dem Bergrücken in den Wald gegangen sind: Die Hexe! (A, 1/125s, f/1,8, 50mm.) Schöne Unschärfe im Hintergrund, wie ich das vom 50er weit offen ja gewohnt bin. Das gibt dem ganzen ein bisschen einen mystischen Anstrich, als käme sie gerade aus dem Nebel getanzt. Recht gut gelungenes Bild, auch wenn die Dame vielleicht doch ein kleines Bisschen unterbelichtet ist. Könnte etwas heller sein, oder, ein bisschen mehr Details in ihrem Gesicht? Kann aber auch mal wieder am Foma liegen, der die Tiefen ein bisschen absaufen lässt.


Dass ihr die Nase fehlt, sieht man dann erst so richtig von der Seite. (A, 1/200s, f/2,8, 50mm.) Statt der üblichen f/4er-Portrait-Blende habe ich hier eine Stufe weiter geöffnet, um den Hintergrund weicher zu bekommen. Die vielen Bäume und Äste wären mir sonst zu hart gewesen. An dieser Stelle wäre mehr Blattwerk aber vielleicht ganz gut gewesen, dann hätte ich mehr Blendenbällchen im Hintergrund. Aber geht auch so. Die gute Frau hat schon ein sehr ausdrucksstarkes Gesicht und erstaunliche Oberaugenwülste! ;-)

Bänke im Wald sind ja auch immer wieder eines meiner Motive. (A, 1/50s, f/4, 50mm.) Dunkel war es im Wald. Deswegen auch die Kontrastarmut. Aber der Waschbeton kommt ganz gut raus. (Warum heißt das eigentlich "Waschbeton"?) Eines der besseren Bankfotos der letzten Zeit. Habe da auch etwas länger gebraucht, bis ich mit der Tiefe der Schärfe zufrieden war: Die Bank ist scharf, mäßig sogar fast bis ganz ans Ende, während der Hintergrund schön weich ist. Bei den vielen Bäumen erstaunlich, dass das nicht zu unruhig geworden ist.


Apropos Bäume: Dieser lag quer über den Weg. (A, 1/200s, f/1,8, 50mm.) Trotz Offenblende kaum Bokeh, was schade ist. So hebt sich das Teil kaum vom Hintergrund ab. Ansonsten, wenn man ganz genau hinschaut, kann man übrigens einen neugierigen Geocacher (Caro) hinter einem der Bäume hervor lugen sehen. ;-) Ein bisschen Unscharf ist sie schon, so richtig erkennen kann man sie nur, wenn man weiß, wer es ist.

Wurzeln sind auch immer spannend, diese hier sind hart an der Grenze zur Verwackelung. (A, 1/40s, f/2,8, 50mm.) Wollte die Blende aber nicht weiter öffnen, um wenigstens etwas mehr Tiefenschärfe zu erhalten. Viel gebracht hat es nicht, denn nach oben hin werden die Wurzeln schon ein bisschen sehr weich. Da wäre sicher f/5,6 oder mehr angesagt gewesen, wenn nicht so ein traurig-trüber Tag gewesen wäre. Aber schlecht sehen sie nicht aus, ich sortiere sie mal bei den mittelguten Wurzeln in mein Archiv ein. ;-)


Von weiter unten habe ich dann noch mal das Flüsterhäuschen aufs Korn genommen, das sich hier aus einer ganz anderen Richtung präsentierte. (A, 1/320s, f/4, 50mm.) Ich glaube, im Frühling/Sommer ist das hier oben tatsächlich ein ganz hübscher, aber dementsprechend wahrscheinlich auch sehr beliebter Punkt. Da hätte ich sicherlich keine Bilder ohne Leute hin bekommen. So sieht es drumherum halt leider nach schlechtem Wetter und Winter aus. Trotzdem, die hoch aufragenden Bäume auf beiden Seiten machen einen guten Eindruck. Gefällt mir.

Das letzte Bild ist eigentlich das erste vom nächsten Film, aber ich wollte jetzt nicht an dieser Stelle schneiden, sondern an der logistischeren, als wir den Wald endgültig verlassen haben. (A, 1/60s, f/8, 20mm.) Wieder stelle ich fest, um den Weitwinkeleffekt richtig ausnutzen zu können, muss ich näher ran gehen. So hab ich zwar viel Baum erwischt - mehr als hätte ich nur das 28er verwendet -, aber der richtige Oumpf fehlt ein bisschen. Aber immerhin habe ich die fraktale Struktur der Äste gegen den weich-wolkigen Himmel recht gut abgebildet bekommen. Das ist also immerhin OK.

Nächstes Mal: Die Altstadt mit der Burganlage auf der anderen Seite.

Schwarz-weiß und analog, Teil 233a: Tombraider Orga im Sauerland - Wennigloh

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Hui, innerhalb von drei Tagen zwei Filme voll gemacht, das ist mir das letzte Mal im Urlaub in DK passiert, damals in den 1990ern, als wir alle noch auf Film fotografiert haben. Das waren noch Zeiten, kaum zu glauben. Es gab mal Zeiten ohne sofortige Verfügbarkeit von Fotos, ohne Social Media und Schrei-Phones.

Aber das ist eine andere Geschichte. Heute möchte ich den ersten von fünf Teilen vorstellen, in denen ich die Bilder verwurste, die ich im Februar diesen Jahres gemacht habe, als wir im Sauerland waren. Schön ist es hier, auch wenn das Wetter eher so naja war und im Laufe der Tage auch eher noch schlechter wurde. Das spiegelt sich im Kontrast der Fotos wieder, die ich gemacht habe: Am Anfang sehen sie eigentlich richtig gut aus, aber als wir dann in Arnsberg waren, naja, da war halt viel Regen und wolkenverhangener Himmel. Trotzem, fangen wir also mal mit den guten an, die ich beim Hundespaziergang gemacht habe.

Zuerst habe ich den nahegelegenen Bauernhof unter die Lupe genommen, denn dort standen einige sehr interessante mit Rädern versehene Transportmöglichkeiten wie etwa dieser Anhänger herum. (A, 1600s, f/4, 50mm.) Wieder stelle ich fest, was die F90x für eine echt geile Kamera ist. Vor allem, wenn man sie mit einer brauchbaren Festbrennweite paart. Das Series E ist von der Stabilität her ja nicht das beste Objektiv, das Nikon je gebaut hat, aber die Rechnung scheint mir den "echten Nikkor" in nichts nachzustehen. Stelle ich immer wieder fest. Die Kombination dieser Linse mit dieser Kamera: Besser geht es eigentlich kaum. Wie man vielleicht ahnen kann: Ich habe mich auf diesen zwei Filmen hauptsächlich an all meinen F-Objektiven ausgetobt. Nikon hat echt schon ein paar tolle Stücke gebaut, damals. Ich meine, heutzutage sicherlich auch noch, aber irgendwie hört man in letzter Zeit recht wenig von denen. Schade.


Nebenan stand dann noch dieses Feuerwehrfahrzeug auf dem Hof im Schatten. (A, 1/3200s, f/2, 35mm.) Auch das 35er Nikkor ist ziemlich geil auf dieser Kamera. Trotz der schattigen Stelle ist das hier echt gut gelungen. Die Spiegelungen in Lack und Scheiben finde ich besonders spannend. Leider stört der weiße Transporter im Hintergrund ein bisschen.

Weitwinkelbilder sind besonders spannend, wenn man nah an sein Motiv heran robbt, so auch bei diesem alten Trecker, bei der Scheune untergestellt war. (A, 1/1250s, f/2, 35mm.) Weit offen bekommt man so auch im Hintergrund ein bisschen Unschärfe, aber auch der Heuballen im Vordergrund gibt sein Bestes, ein bisschen unscharf zu sein. Landmaschinen sind in s/w ja immer etwas besonderes, finde ich. Da kommt die Mechanik richtig raus. Oder bilde ich mir was ein? Der Kontrast ist dann immer so knackig.

Von der Seite gefällt er mir nicht ganz so gut. (A, 1/200s, f/5,6, 35mm.) In die "Augen" hinein ergibt irgendwie mehr Persönlichkeit, wenn man das bei einem unbelebten Objekt wie dieser Feldmaschine sagen kann. Technisch ist das Bild perfekt: Gut belichtet, kontrastreich, bei dieser Blende auch knackig scharf, schärfer als der Film zulässt. Das war übrigens das erste Mal, dass ich mich so richtig auf den Foma 200 verlassen habe. Das Wetter war ja entsprechend angekündigt, dass ich schon zu Hause überlegt hatte, nicht vielleicht sogar den 400er zu nehmen, aber ich habe gedacht: So kann ich den 200er mal ausgiebig auch in nicht so prickelnden Situationen testen und habe zugleich die Chance auf weit offene Blenden. ;-) (Da steh ich bekanntlich ja drauf.)


Dann musste ich mich mal ein wenig beeilen und die anderen einholen, die mit den Hunden zum Entwässern bereits einen nicht zu unterschätzenden Vorsprung hatten. Aber bei den Ziegen habe ich sie dann eingeholt. (A, 1/640s, f/4, 200mm.) Auch nach vier Jahren bin ich noch immer der Meinung, dass das Objektiv, das meine Sammelleidenschaft für alte Teile aus de 1970ern so richtig ans Kochen gebracht hat, mit das Beste ist, was ich so mit mir herum schleppe. Das Nikkor AI 200/4 ist einfach unschlagbar, wenn es um Bokeh geht. Gleichzeitig ist es aber trotzdem auf offen so unglaublich scharf. Ja, es hat so seine Probleme mit Chroma-Fehlern und bei Gegenlicht, aber auf s/w-Film kann man ersteres gut verschmerzen und letzteres muss man eh immer ein bisschen drauf achten. Aber die beiden Langhaarziegen sind einfach genial geworden! Ich liebe dieses Teil!

Wo ich es dann schon drauf hatte, habe ich noch die Kirchturmspitze mitgenommen, die mich ein bisschen an Dk erinnert hat. (A, 1/1250s, f/5,6, 200mm.) Ist das bei Offenblende schon scharf wie nachbars Lumpi, ist es bereits bei einer Blende abgeblendet kaum noch zu übertreffen - zumindest nicht von einem Vintage-Objektiv. Jaja, diese neumodischen Teile mit ihren aspherischen Linsen und Verwacklungsschutz und Hastenichgesehen sind besser. Aber! ABER! Braucht mal eigentlich alles nicht. Richtig gute Fotos gehören meiner Meinung nach mit einer dem Zeitalter entsprechenden Linse auf Film projiziert. Selbst wenn es das billigste ist, was man im Internet bekommen kann. Die Wirkung ist einfach eine ganz andere.

Man muss natürlich auch Glück haben, dass der Hund genau in dem Moment nach dem Leckerli springt, wenn man den Auslöser drückt! (A, ~1/1000s, f/4, 50mm.) Einfach ein gut gelungener Schnappschuss. Man sieht, es war windig, wie das Hundefell durchgepustet wird. ;-)


Der Blick aufs Bergdorf ist jetzt nicht das spannendste, was ich aufgenommen habe, aber es zeigt doch ganz gut, mit welchem Wetter ich hier zu kämpfen hatte. (A, 1/400s, f/4, 50mm.) Erstaunlich, dass ich mit dieser relativ wenig geschlossenen Blende sowohl den Rahmen als auch das Dorf scharf bekommen habe. OK, auf Digital würde man hier wahrscheinlich doch Unterschiede sehen, aber auf dem Film ist alles einigermaßen gleich. Trotzdem hätte ich eigentlich f/8 nehmen sollen. Licht wäre ja genug gewesen.

Die pferdegezogene Kutsche auf dem Hügel war ein weiterer Glücksgriff. (A, 1/1600s, f/5,6, 200mm.) Wie immer beim Foma saufen die dunklen Stellen schnell ab, sodass in den eh schon dunklen und weit entfernten Pferd praktisch keine Details mehr auszumachen sind. Aber vielleicht macht es gerade das zu dem interessanten Bild, das es ist? Drumherum viele Details in der Wiese, aber das eigentliche Motiv (fast) nur eine Silhouette vor dem grau verschleierten Himmel! Gefällt mir.


Aber den Vogel schießt wohl der verlassene, windgepeitschte Baum ab. (A, 1/320s, f/8, 200mm.) Einfach nur ein gutes Bild, das mir sowas von gut gefällt, dass ich davon mal einen Abzug versuchen sollte. Diese Totale, dieses einsame, verlassene Gewächs auf seinem Hügel. Perfekt.

Den Weg zurück ins Dorf mit seinen überhängenden Ästen und der Scheune am Ende wollte ich auch noch mitnehmen. (A, 1/1000s, f/2,8, 50mm.) Sehr schöner Kontrast und der sich davon schlängelnde, aufgerissene Teer, das alles gefällt mir sehr gut. OK, der Baum vorher war noch besser, aber. ;-)

Am Ende des Weges konnte ich Jesus dann mal wieder nicht einfach so hängen lassen, sondern habe seine Leiden gleich mal fotografisch dokumentiert. (A, 1/125s, f/2, 50mm.) Hier sieht man, wie dunkel es an diesem Tag war, sobald man aus dem freistehenden Feld heraus kam. Hier unter den Bäumen reicht der 200er Film gerade so aus. Aber er gibt auch eine ganz gute Figur ab. Könnte halt etwas höher auflösend sein und weniger grobkörnig. Wobei das gerade beim Retro-Fotografen eigentlich beides sonst immer ganz gut ankommt. Sehr schön - und der eigentliche Grund, weshalb ich dieses Bild so gemacht habe - sind übrigens auch die Schneeglöckchen unter dem Sohn Gottes. Vor allem, weil er den Kopf so schief legt, als wollte er die genau betrachten.


Der andere Baum am Hang sieht zwar auch nicht schlecht aus, aber der andere, alleinstehende oben auf dem Hügel, der gefällt mir trotzdem besser. (A, 1/250s, f/8, 50mm.) Vielleicht liegt es am anderen Blickwinkel oder an der Normalbrennweite, aber der andere hatte einfach eine andere Ausstrahlung. Der war so einsam da oben. Dieser hier sieht im Vergleich so aus, als würden jeden Moment seine Kollegen vorbei kommen. ;-)

Im Dorf habe ich dann noch die andere Kirche fotografiert. (A, 1/500s, f/4, 50mm.) Mittlerweile war das Wetter so richtig bäh geworden. Aber den Bildern tut das gar nicht mal so schlecht. Ja, alles sieht etwas flacher, weniger kontrastreich aus, aber zugleich auch ein bisschen trister und verlassener, einsamer. Ich steh ja auch deprimierende Sachen. Habe früher schon immer zu hören bekommen, warum ich so deprimierende Musik hören würde. Muss dran liegen, wie mein Hirn so verkabelt ist... ;-)


Gegenüber noch das alte Feuerwehrhaus. (A, 500s, f/4, 50mm.) Eine freiwillige Feuerwehr sollte jedes Dorf haben. Und wenn sie dann auch noch in so einem hübschen Gebäude residiert, extra Punkte! Der Rest vom Dorf drunherum ist jetzt nicht unbedingt so hübsch oder auch nur markant. Durchschnittliches deutsches Dorf im Nirgendwo. Dazu kann man das Sauerland ja getrost zählen. ;-) Trotzdem, hübsche Feuerwehrstation.

Die Kirche aus einem anderen Winkel und Hochkant. (A, 1/400, f/4, 35mm.) Spannend finde ich hier den Schmutz und die Flechten/Algen an den Wänden, diese vielen kleinen Fehlstellen, die einem Gebäude Charakter verpassen. Hätte mich jetzt mal interessiert, wie die von innen aussieht. Die Mehrheit der Leute ist hier ja wohl noch immer lutherisch, soweit ich weiß. Das Sauerland ist ja ziemlich divers, was die Konfessionen angeht. Muss ich mal unsere Gastgeber fragen, wie das da bei denen auf dem Dorf so aussieht, aber es würde zumindest erklären, wieso die zwei Kirchen im Dorf haben.

Dann noch das Tor zum Geräteschuppen der Feuerwehr mitgenommen. (A, 1/200, f/4, 35mm.) Dem Plakat nach zu urteilen, haben die hier wohl wie überall Nachwuchsprobleme und versuchen Nachwuchs anzuwerben. Ich habe das Tor aber eigentlich aus einem anderen Grund mitgenommen: Die gerade, rechtwinkligen Linien haben mich fasziniert. Für ein richtig gutes Foto reicht das aber alleine offenbar nicht so ganz aus. Ich mein, es ist jetzt nicht richtig scheiße, aber eben auch nicht wirklich spannend.


Das Bierglas an der Ampel hat dann schon eher was. (A, 1/640s, f/1,8, 50mm.) Kaum zu glauben, dass das das erste Bild an diesem Tag ist, das ich weit offen gemacht habe (mit der Normalbrennweite). Die Unschärfe im Hintergrund ist dadurch ganz witzig, aber auch hier reicht das alleine nicht wirklich aus. Zum Glück gibt es da noch diese Verschraubung am provisorischen Sockel dieser provisorischen und mobilen Fußgängerampel. Und den großen Knopf zum Drücken. Das macht das ganze zumindest ein bisschen interessanter. Ganz ehrlich: Es fehlt ein bisschen mehr Licht, die Kontraste sind doch etwas fach.

Ein Beispiel für ein typisches Bauernhaus mit Stall wollte ich dann aber auch noch mit nach Hause nehmen. (A, 1/25s, f/8, 35mm.) Gut: Trotz kurzer Zeit habe ich es nicht verwackelt. Auch gut: Die weit geschlossene Blende sorgt für viel Schärfe und Kontrast, letzteres sogar trotz des trostlosen Wetters. Die Struktur der Natursteine kommt dadurch gut raus. Insgesamt habe ich aber leider nicht ganz die selbe trostlos-einsame, depressive Stimmung einfangen können, die ich erzielen wollte. Stattdessen ist das Bild leider auch eher durchschnittlich spannend. Zu viel Kram im Hintergrund, der ablenkt. Statt Haus wäre Horizont gut gewesen. Und mehr Wolkenstruktur. Naja, es ist, wie es ist. Ich kann ja - wie schon öfter gesagt - nicht mit der Abrissbirne anrücken! ;-)


Am Ende noch ein Anhänger mit unscharfen Schafen im Hintergrund. (A, 1/800s, f1,8, 50mm.) Dieses Bild hat viel mehr die Wirkung, die ich haben wollte. Vor allem habe ich tatsächlich ganz gute Unschärfe in den Hintergrund bekommen, trotz des relativ weiten Abstands zum Motiv. Gefällt mir.

Nächstes Mal: Der Erste Teil von Arnsberg.