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Schwarz-weiß und analog, Teil 140: Eitof

Film: Fomapan 100 #30, Kamera: Nikon F-601, November 2021

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Weiter geht es mit dem s/w-Film, den ich im letzten November mit der Nikon F-601 verschossen habe. Dieses Mal war ich in Eitorf unterwegs, um ein paar Motive zu finden, die sich lohnen, in Silber festgehalten zu werden. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich hier zu Fuß unterwegs war, aber hier sind die Ergebnisse meiner Jagd:

Den Anfang macht das Glasdach, das in der Nähe des Theaters (oder was ist das da beim Bahnhof) zu finden ist. (1/125s, f/8, Nikon Lens Series E 50mm.) Mit dem tristen Backsteinbau dahinter und der abblätternden Farbe darunter sieht das Ganze ein bisschen Dystopisch aus - fehlt nur noch, dass die Schieben kaputt wären. Schön zu sehen ist hier, wie tief die Sonne im November stand: Der Schatten des Türscharniers wirkt so riesig, dass ich zuerst gedacht habe, der käme von einem Straßenschild oder sowas außerhalb des Blickfeldes. Insgesamt ein seltsames Bild also. Ich mag seltsam. :-)

Ach, und um herauszufinden, dass es sich um das "Theater im Park" handelt, hätte ich mir nur mal eben das nächste Bild angucken müssen. (1/500s, f/11, Nikon Lens Series E 50mm.) Die Sonne knallte hier voll auf die weißen Wände des Eingangsbereichs. So sehr, dass ich mich damals bei diesen Belichtungswerten echt gewundert habe - das ist schließlich schon eine EV über Sunny Sixteen!) Dafür, dass ich so stark abgeblendet habe, ist das Bild erstaunlich scharf. Ja, OK, das ist der Sinn, wenn man so weit mit dem Blendenwert hoch geht, aber ich wundere mich schon, dass hier keine Diffraktion zu sehen ist. Ich sollte meine Objektive mal öfter bei geschlossenen Blenden testen! ;-)


Beim Bahnsignalhäuschen "Eitorf 3" habe ich bei gleicher Zeit nicht so weit abgeblendet, sonder mal 3 EVs mehr Licht rein gelassen, und siehe da: Die Seite, auf der die Sonne frontal drauf steht, ist total überstrahlt. Die obigen Werte waren also tatsächlich gar nicht so falsch. (1/500s, f/4, Nikon Lens Series E 50mm.) Dafür erhält man hier tolle lange Schatten und krasse Kontraste. Ich brauche dringend mal ein paar alte Industrieanlagen oder sonstige Lost Places, um ein paar Fotos in s/w zu machen! Das sind die besten Motive!

In der Stadt hatte es mir dann der lange Schatten der Polizei angetan. (1/1000s, f/8, Nikon Lens Series E 135mm.) Auch hier: Bei durchaus schon einer schnellen Belichtungszeit noch mal für meine Verhältnisse extrem abgeblendet, so hell war es an diesem Morgen. Dabei stand diese Wand nicht mal direkt in der Sonne, wie man gut am Schatten erkennen kann. Vom Motiv her: Vielleicht ein bisschen langweiliger, als ich es erwartet hatte. Interessant sind die Reflexionen der Fensterschieben, die die Innenseiten der Fensternischen anleuchten.


Die tiefstehende Sonne hinter der Kirche habe ich praktisch vom gleichen Standpunkt aus gemacht, musste mich nur einmal umdrehen. (1/2000s, f/8, Nikon Lens Series E 50mm.) Hier finde ich besonders erstaunlich, dass in dem vermeintlich komplett schwarzen Teil der Silhouette doch noch ein bisschen Gekräusel von Ästen zu erkennen ist. (Leider hat hier in der Web-Version der JPG-Algorithmus ein bisschen viele Artefakt-Vierecke produziert, im originalen Scan kann man da mehr sehen.) Schon faszinierend, wie viel man aus einem altmodischen Film herauskitzeln kann, im Vergleich zu einer Digitalfotografie. Und der Foma ist nicht unbedingt dafür bekannt, in den dunklen Bereichen besonders gut zu sein.

Von der anderen Seite musste ich das Kirchtürmchen allerdings auch noch mitnehmen und auch hier wird schnell deutlich, wie hell es an diesem Tag tatsächlich war. (1/250s, f/8, Nikon Lens Series E 135mm.) Ich glaube, hier wäre 1/500s tatsächlich besser gewesen, aber auch so ist gut erkennbar, wie die Schnideln übereinander liege und selbst der Schatten der Glocke hat noch einen Verlauf. Aber besonders stolz bin ich auf den Raben im Baum nebenan, der sogar beinahe scharf ist. ;-) Vielleicht statt 1/500s lieber f/11?

Der große Kirchturm musste aber auch noch im Bild eingefangen werden. (1/1000s, f/4, Nikon Lens Series E 50mm.) Blöd nur, dass die Leitung im Weg ist. Ansonsten gefällt mir das ganz gut, ist aber eher ein Touri-Shot mit wenig künstlerischem Anspruch. Eher so ein Postkartenmotiv. ;-)


Das Kreuz auf dem Friedhof hingegen gefällt mir schon wieder viel besser. (1/250s, f/4, Nikon Lens Series E 135mm.) Liegt vielleicht auch an meiner leicht morbiden Veranlagung! :-D Gegen den dunklen Hintergrund kommt das Kreuz richtig knackig zur Geltung. Überhaupt sehr schönes Licht-/Schattenspiel.

Danach noch ein bisschen das Tal hoch gewandert und unterwegs diese Flasche mit kyrillischer Beschriftung gefunden, die da am Wegesrand herumlag. Zack, noch ein Foto! (1/60s, f/2,8, Nikon Lens Series E 50mm.) So sonnig, wie es im Allgemeinen war, hier sieht man, wie weit ich die Blende öffnen und die Zeit verlängern musste, wenn ich im Schatten fotografieren wollte. Da war ja praktisch tiefste Nacht! Trotzdem erstaunlich gut geworden, das Bild. Und ich bin immer wieder fasziniert, welche Details das Objektiv und der Film abzubilden vermögen: Auf dem Label sind selbst auf der verkleinerten Web-Version das Häuschen im Wald und das Pferdefuhrwerk neben der Mühle perfekt zu erkennen.

Zwischen all den anderen Motiven darf ein gekreuzigter Jesus natürlich nicht fehlen, denn schließlich gibt es hier in der Gegend ja an jeder Ecke mindestens einen davon und die machen immer ein gutes Bild! ;-) (1/125s, f/2,8, Nikon Lens Series E 135mm.) Eigentlich war es hier schon ein bisschen dunkel für das 135er, ging aber gerade noch so. Und auch bei Offenblende ist die Tiefenschärfe gerade noch ausreichend, um den kompletten Heilandskopf scharf zu kriegen. (Auch ein Wort, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich es mal verwende! ;-)) War das Messing? Die Oxidationsspuren finde ich jedenfalls sehr schön. Die Sonne war auch mal wieder an genau der richtigen Stelle, oder?


Und zum Schluss noch einen Elefanten, der da bei der Firma Soundso im Vorgarten steht. (1/2000s, f/2,8, Nikon Lens Series E 135mm.) Keine Angst, der ist nicht echt, auch wenn er so wirkt. Durch den Zaun hindurch hat das mit der Offenblende jedenfalls sehr gut funktioniert. Belichtung ist auch perfekt, wie ich es von der guten alten 601 gewohnt bin. Witziges Foto!

Beim nächsten Mal: Ein Ausflug nach Blankenberg. Davon hatten wir ja noch nicht genug! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 139: Hennef

Film: Fomapan 100 #30, Kamera: Nikon F-601, November 2021

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Bevor ich Fotos vorstellen kann, die ich mit meinem "neuen" Scanner gescannt habe, müssen erst mal die Filme raus, die ich bereits mit dem alten gescannt und bearbeitet hatte. Neben diesem, den ich heute anfangen werde, sind das noch zwei weitere 135er (Testfilme aus den beinden "Beifängen", der Praktica FX,2 und der Beltica) und ein 120er (Flexaret Automat). Ich gebe zu, alle diese Filme sind interessanter als dieser hier, weil ich da mal wieder wirklich alte Technik mit getestet habe, aber deswegen beeile ich mich ja auch jetzt mit diesem Film.

Heute ist so richtiges Herbstwetter da draußen. Regen, Regen, Regen. Wie im November. Wobei das eigentlich gelogen ist, der letzte November war eigentlich ganz angenehm. Das kann man gut an den Fotos sehen, die ich hier heute vorstelle - zwar ein wenig bedeckt, aber trocken und verhältnismäßig warm. Geschossen wurden alle am 7.11.2021 mit meiner Nikon F-601 und den üblichen Nikon-Objektiven. Wie gesagt, nichts Spannendes, denn ich erwarte hier wirklich keine Überraschungen, das Equipment ist eingehend getestet.

Der Bärenklau an der Absperrung bildet den Anfang. (1/250s, f/4, Nikon Series E 135mm.) Ein sehr hübsches Bokeh begleitet diese vertrockneten Blütestände, die jemand an die Straßensperre in Richtung Hennef geklemmt hatte, als hier im Wohngebiet die Straße aufgerissen wurde. Leider sind die Verästlungen so filigran, dass sie gegen den recht grauen Hintergrund kaum hervor stechen. Trotzdem strahlt das Bild eine gewisse Herbststimmung aus, der man sich nicht entziehen kann.


Weil ich am Neubaugebiet vorbei kam, habe ich dann auch direkt mal die Gerüste an den neuen Wohnhäusern mitgenommen. (1/500s, f/2, Nikon Lens Series E 50mm.) Kaum zu glauben, dass hier vor einem Jahr noch die Schafe weideten. Und dass mittlerweile bereits alle Doppelhaushälften bewohnt sind. Aber zum Bild: Mal wieder etwas schief, das passiert mir ja öfter, aber die Stufen am Gerüst, so ganz in s/w, gefallen mir schon ganz gut. Hatte die Blende weit geöffnet, um ein bisschen mehr Unschärfe in den Vordergrund zu bekommen, denn bei der Entfernung hätte sich eh nicht ganz vermeiden lassen. Im Nachhinein hätte ich aber vielleicht auch mal f/8 versuchen können, Licht wäre ja genug gewesen. Aber dann verwackel ich nur wieder. ;-)

An der Ecke habe ich das dann auch tatsächlich probiert. (1/125s, f/8, Nikon Lens Series E 50mm.) Sieht gut aus, oder? Außer, dass auch dieses Bild nicht gerade geworden ist. Muss an mir liegen. ;-) Zu meiner Entschuldigung: Ich war mit dem Rad unterwegs und wenn der Puls so hoch geht, wird das mit dem Zielen schwieriger!

Das Gelenk an der Baggerschaufel ist in s/w auch recht interessant, besonders mit der leicht verschwommenen Architektur im Hintergrund. (1/250s, f/1,8, Nikon Lens Series E 50mm.) Sieht eher nach Abriss denn nach Neubau aus, wenn man mich fragt. Schön finde ich die Highlights auf dem blanken Stahl der Hydraulik. Die Schaufel selber könnte was schärfer sein, aber dann wäre der Hintergrund nicht mehr so schön verschwommen.


Das Transportbrett an der Hauswand musste auch noch dran glauben. (1/250s, f/4, Nikon Lens Series E 50mm.) Leider auch nicht ganz gerade, aber dafür interessant, denn gerade die Strukturierung der Spanplatte kommt richtig gut rüber. Die Reflexion in der Schiebe habe ich leider etwas abgeschnitten, die hätte noch prominenter im Bild sein können. Ansonsten, schöne Grauabstufungen, viele rechte Winkel und gerade Linien. Gefällt mir.

Weiter ging es über die Straße zum Spielplatz, wo ich mal wieder eine der Schaukelmöwen dazwischen genommen habe. (1/250s, f/2,8, Nikon Series E 135mm.) Die war gerade so gut beleuchtet vor dem dunklen Wald im Hintergrund, der bei Offebnlende auch ansonsten ziemlich verschwimmt. Die Möwe selber ist tatsächlich genau auf den Punkt belichtet, ich hätte mir mal notieren sollen, welche Messung ich verwendet habe. Ich nehme aber an, dass ich hier tatsächlich die Punktmessung genommen habe. Auch die Griffe und "Pedale" kommen richtig gut rüber, ein ziemlich cooles Foto, dafür dass ich die blöde Möwe schon mindestens 20 Mal fotografiert habe! ;-)

Es folgt ein kleiner Katzensprung neben die Warther Kirche, die ja gar nicht so weit entfernt ist. Dort steht dieser Monolith, dieses Kunstwerk in Stein gehauen. (1/250s, f/2,8, Nikon Lens Series E 50mm.) Finde, hier habe ich den Winkel sehr gut getroffen: Vorne die Stele mit dem Abbild, dahinter die eigentliche Kirche. Leider war es hier etwas schattig, daher fehlt ein bisschen der Kontrast. Den wollte ich nicht noch stärker in der Nachbearbeitung anheben, sonst wirkt das ganze etwas sehr unnatürlich (und die Körnung, die beim Foma eigentlich recht dezent ist, käme mir zu stark raus).

Nebenan steht der Glascontainer, an dem mal wieder Sachen abgestellt wurden, die gar kein Glas sind, unter Anderem dieses halbe Service Porzellan. (1/250s, f/2,8, Nikon Lens Series E 50mm.) Mal ganz davon abgesehen, wer wirft das eigentlich weg? Das geht doch noch! Da gäbe es sicher eine arme ukrainische Flüchtendenfamilie, die das gebrauchen könnte. OK, da war im November auch noch nicht dran zu denken. Wie schnell sich die Zeiten ändern...


Da ich mir zu dem folgenden Bild mit den Baustellenlampen nichts aufgeschrieben habe, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wo (und wie) die tatsächlich aufgenommen wurden, aber ich glaube, die waren tatsächlich hier an der selben Stelle in der Warth gestapelt. (Keine Daten aufgeschrieben, aber ziemlich Sicher mit dem Nikon Lens Series E 50mm entstanden.) Tolle Tiefenwirkung, die mir sehr gut gefällt. Die Blende war relativ weit offen, ich schätze mal auf keinen Fall weiter als f/4, vielleicht sogar f/2,8, so verschwommen wie der Hintergrund ist. OK, auf die kurze Entfernung zum Fokus ist das schwer zu sagen, da kann einem die Empfindung schon mal einen Streich spielen. Aber gerade weil die Lampe praktisch ganz scharf ist, denke ich ehe f/4. Naja, wie werden es nie erfahren. Von der Komposition finde ich das Bild gelungen, ich bin zufrieden.

Unterwegs begegnete mit in den Siegauen dann noch dieser Reiher, er auch in s/w ganz hervorragend rüber kommt - ist der doch von Natur aus eher unbunt! (1/250s, f/2,8, Nikon Series E 135mm.) Insgesamt ein sehr cooles Bild, zu dem ich glaube ich ansonsten auch nicht viel sagen muss, oder? Wie er da so durch das hohe Gras pirscht, ver dem leicht Bokeh-igen Hintergrund... Gut.

Wo wir gerade bei Vögeln sind, ich war offenbar auch beim Chronos am Siegufer und habe die Stockenten belästigt. (1/250s, f/2,8, Nikon Series E 135mm.) Warum auch nicht? Die geben immer ein gutes Motiv ab. Man beachte auch die Person, die hinten in der Unschärfe auf einer Bank sitzt. Ebenfalls ein sehr gutes Bild, finde ich, zu dem ich nichts weiter sagen brauche.


Hinterm (modernen) Rathaus habe ich dann noch die Wendeltreppe mitgenommen, weil die mich so anstarrte. (1/125s, f/4, Nikon Series E 135mm.) Leider - mal wieder - etwas schief. Trotzdem ein nettes Architekturfoto. In s/w kommen ja gerade verglaste Gebäude immer ganz anders rüber als in bunt. Interessante Verzerrungen in den Spiegelungen der runden Scheiben. Zudem die Runde der Wendeltreppe, die die ansonsten eher winkelige Architektur durchbricht. (Bullshit-Bingo? ;-))

An der Post habe ich dann auch noch kurz gehalten und die Sortierkarren fotografiert. (1/125s, f/4, Nikon Series E 135mm.) Wer weiß, ob man die noch mal zu sehen kriegt - die Post macht auch zu. Eines der letzten echten Postämter in der Gegend, glaube ich. In den Dörfern rundrum gibt es sowas ja schon seit Jahren nicht mehr und jetzt auch nicht mehr in Hennef. Schade.

Das wars für heute. Nächstes Mal: Ein Streifzug durch Eitorf.

Throwback Thursday: Dänemark, 1999 - Teil 10: Sonnenuntergänge

Da dachte ich letzte Woche, das wäre fürs erste der letzte Throwback Thursday gewesen, dabei habe ich doch noch einen ganzen Stapel Sonnenuntergänge! Die müssen natürlich auch noch raus. Nehmt sie einfach als eine Art verfrühtes Weihnachtsgeschenk, denn sie sind recht hübsch anzusehen und ich kann relativ wenig dazu schreiben, noch ein Vorteil! ;-) Außerdem, jetzt, da die Tage seit gestern wieder länger werden, geben (mir zumindest) Fotos von der Sonne ein gewisses Gefühl von Hoffnung! Frühling kann kommen, besonders nachdem es die letzten Tage so unglaublich ar***kalt war!

Wie man sieht, habe ich vor 22 Jahren auch schon gerne hochkant fotografiert, vielleicht sogar mehr als heutzutage, da jeder das mit seinem Handy macht. Damals war weit und hochkant ja noch eher ungewöhnlich, heute eher nicht. Die Anschaffung des 19-35mm Soligor war eine der besten Ideen, die ich in den 1990ern hatte. Damals hätte ich mir jedenfalls ein anständiges Weitwinkel-Nikkor nicht leisten können. Deshalb schön, dass die second-hand so billig geworden sind.


Wie gesagt, ich kann hier mal ausnahmsweise auch wieder nur raten, wo die einzelnen Bilder entstanden sind. Das erste ist glaube ich auf der höchsten Erhebung im Ringkøbing Amt gemacht, also irgendwo mitten in der Hinterland-Heide. Kann das sein, dass das das Jahr war, in dem da alles abgefackelt war? War da nicht irgendsoeine Krankheit, dass die das sogar extra gemacht hatten? Herrjeh, ist das lang her... Da sind Nummer 2 und 3 schon viel einfacher einzuordnen: Am Strand! ;-)

Das erste in der waagerechten Reihe darunter ist glaube ich direkt vom Ferienhaus aus gemacht. Leicht verwackelt, aber es fängt die Abendstimmung ganz hervorragend ein, besonders mit dem Fahnenmast im Vordergrund. Nichts ist so bunt wie ein dänischer Sonnenuntergang Ende August, habe ich immer den Eindruck, mit dem Meer darunter und ein paar Schleierwolken.

Das zweite könnte überall entstanden sein. Ich schätze aber mal, irgendwo am Strand beim Seezeichen in Sidselbjerg. Das jetzt als nächstes folgende Bild ist jedenfalls genau dort entstanden, daran erinnere ich mich genau. Einer der grandiosesten Sonnenuntergänge, die ich dort je erlebt habe. Der billige Film mit seiner groben Körnung wird dem gar nicht gerecht. Die Farben stimmen einigermaßen, immerhin.



Die Industrie in der Ferne ist auch ein sehr gut gelungenes Foto, finde ich. Entstanden ist es von der Fähre aus, die uns nach einem langen Tag zurück nach Thyborøn gebracht hat. Ich glaube, da hatten wir echt Glück, das war nämlich die letzte an dem Tag, wenn ich mich recht erinnere, und hat uns einen ziemlich langen Umweg erspart. Und das Licht war perfekt. Stundenlang könnte ich das Bild anschauen.

Die Buhnen an der Steilküste liegen in der Nähe vom Bovbjerg Leuchtturm im Meer. Von der Stimmung her ebenfalls ein erstaunlich schönes Bild. Wundere mich echt, dass die Farben sich auf den Abzügen so lange gehalten haben, denn wie gesagt: Ich habe dieses Jahr die Negative nicht gefunden. Außerdem war die Nikon F601 damals noch in ihren besten Jahren und hat ziemlich geile Fotos produziert!

Und das letzte Bild zum Abschluss ist wieder am Sidselbjerg. Denke ich. Sieht jedenfalls aus wie die gleiche Wolke, die wir schon drei Bilder vorher hatten, nur mit besagtem Weitwinkel-Zoom. Vielleicht sollte ich das auch noch mal öfter benutzen, das hat mir immer sehr gute Dienste geleistet. Von den günstigen 3rd-party Objektiven eines der besseren...

So, das war jetzt fürs erste aber wirklich der letzte Throwback Thursday. Ich habe noch so viele s/w-Fotos, die langsam mal weg müssen, da kann ich nicht auch noch die ganze Zeit alte dänische hier raus hauen! Als nächstes erwartet uns da übrigens ein Film mit Test-Fotos, gemacht mit dem Sigma-Zoom auf der EOS, die ich bewerten sollte.

Throwback Thursday: Dänemark, 1999 - Teil 9: Schiffe, Seezeichen und eine Windmühle

Das Praktische an diesen Throwback-Artikeln ist, dass ich sie auf Halde produzieren kann und sie sich dann automatisch veröffentlichen. Wenn ich also donnerstags mal keine Zeit haben sollte, einen "richtigen" Artikel zu verfassen, geht das ganz von alleine. ;-) Daher ist es etwas schade, dass wir jetzt schon am Ende der diesjährigen kleinen Serie dänischer Fotos angelangt sind.

Am Ende gibt es aber noch mal ein paar ganz besondere Bilder: Es geht im Seefahrt!! Also, bis auf das eine Bild von der Windmühle dazwischen, aber ich habe mir gedacht, dass die eh zu nichts anderem passt, steck ich sie also zu den sehenswürdigen Landmarken wie zum Beispiel Leuchttürme. Aber zuerst kommt Hvide Sande bei Nacht und ein angeblitzer Fischer. Da ich damals auf der F601 noch keinen Zusatzblitz hatte, ist das mit dem eingebauten Miniblitz aufgehellt. Ich bin erstaunt, dass der überhaupt genug Licht auf den ISO 200 Film gekriegt hat. Der arme Mensch muss nachher ein ziemlich kleines aber auch ziemlich helles Viereck in seine Netzhaut gebrannt gehabt haben! ;-) Aber immerhin habe ich ein hübsches Kutterbild. Wenn auch wie immer sehr schief. Im Dunkeln ist es noch schwerer, gerade zu zielen.


Die angelandeten Fische gingen schon damals direkt in die Fischmehlproduktion. In der Beziehung sind die ansonsten leicht grünlichen Dänen ja nie so besonders umweltbewusst gewesen: Der Fisch wird aus dem Mehl geholt, geschreddert und dann auf den unzähligen Farmen an der Küste an die Nerze verfüttert. Die wiederum wurden dann abgemurkst und zu Fellen verarbeitet. Wenn ich das richtig mit bekommen hatte, haben sich einige (Millionen) dieser Minks in den letzten zwei Jahren auch noch Corona eingefangen und mussten vorzeitig das Zeitliche segnen. Das relativiert irgendwie die ganze grüne Energiegewinnung per Windrad, die da an der Küste stattfindet. :-/ Naja, dafür lassen sie immerhin ihre Kühe und Schweine meist frei laufen.

Kommen wir nach diesen dunklen Gedanken zu erfreulicheren Fotos. Auf der großen Düne wurde in jenem Sommer 1999 wohl offenbar das Seezeichen neu angestrichen. Zumindest stand da dieses Gerüst drunter. Hier in den Dünen rund um den Sidselbjerg ist es ja immer besonders schön, auch wenn die nahe Straße manchmal recht laut sein kann. Aber je weiter man in die Dünen kommt, desto weniger kriegt man davon mit. Auch als Silhouette gegen den Abendhimmel mit tiefhängenden und leicht angestrahlten Wolken macht sich das Seezeichen immer gut.



Der Granit-Leuchtturm Lodbjerg ist auch zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter einen Ausflug wert, auch wenn er im Sommer natürlich besonders schön durch die Kiefern hindurch lugt. Auf einer unserer vielen, ziellosen Fahrten haben wir den entdeckt und lieben gelernt. Bei gutem Wetter hat man zudem einen unglaublichen Blick von oben auf die umgebende Heide, den Kiefernwald, das Meer, die Nissum Bredning, die Dünen... Es scheint, als könne man halb Jütland von hier oben sehen. Von den diversen Leuchttürmen entlang der Nordsee ist er einer der imposantesten, weil er so hoch aufragt und mit seinem rötlichen Granit auch etwas Besonderes ist.

Ganz in der Nähe - bei Verstervig - findet man auch die Windmühle. Wie immer, wenn es in Dänemark eine Sehenswürdigkeit gibt, gibt es hier auch ein kleines Outdoor-Museum mit Schautafeln und ein paar Seiten Text. Wenn man in der Gegend ist, auf jeden Fall einen Besuch wert, denn die Klosterkirche auf der anderen Seite des Dorfs sollte man sich auch angucken!

Aber zurück nach Hvide Sande. Wenn die Schiffe einlaufen, konnte man sie damals gut zwischen den ins Meer hinaus ragenden Dämmen fotografieren. Heutzutage ist das ja alles umgebaut und hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert, deswegen kann ich nicht mehr genau sagen, von welcher Position aus ich die beiden Bilder gemacht habe. Das erste zeigt jedenfalls ein Lotsenboot, wofür auch immer das gebraucht wurde. Die Fischer wissen meist, wie sie in den Hafen gelangen, ohne irgendwo anzustoßen. Vielleicht wurde der ja für das Sandspülschiff benötigt. Schon erstaunlich, dass die mittlerweile seit bald 25 Jahren immer wieder den Sand, den der Winter vom Strand nagt, im Sommer zurück spülen. Die spüren die Gefahren des Klimawandels da oben schon ein paar Jahre länger als wir.


Weiter südlich, bei Nyminde Gab lag dieses alte Segelschiff ja lange Zeit auf Grund, bis sie es irgendwann mal gehoben und daraus auch eine Attraktion gemacht habe. Zumindest glaube ich, dass es sich um das gleiche Schiffchen handelt, das jetzt im Nyminde Hafen liegt. Also, zumindest vor 5 Jahren, als ich das letzte Mal da war. Herrjeh, ist das wirklich schon so lange her? Kann ich mir kaum vorstellen... Krieg ich direkt Fernweh... Oder ist es eher sowas wie Heimweh? Ich habe da so viele Sommer verbracht, dass das fast eine zweite Heimat geworden ist.

Und dann machen wir zu guter Letzt noch mal einen Sprung nach Norden, wo der Leuchtturm Bovbjerg auf uns wartet. Auch dieser ist sehr markant, weil er erst mal so tief-rot angestrichen ist, und weil er zum Anderen so gedrungen wirkt. Er muss ja nicht höher sein, weil er hier auf der höchsten Klippe steht, die ich an der Küste kenne. Wie man sieht, habe ich ihn in diesem Jahr auch ausgiebig fotografiert. Auch immer wieder einen Ausflug wert, auch wenn es hier eigentlich nicht viel zu sehen gibt. Hunderte Stufen führen zum Meer hinunter, die kann man sich natürlich auch antun. Schön hier, nur leider auch immer viele Touristen, egal welches Wetter.


Und das wars dann auch schon. Mal sehen, was ich noch an alten Fotos auftue, die kann ich dann demnächst zur Fortsetzung dieser Serie benutzen. Es muss ja auch mal welche geben, die nicht aus DK stammen. Ich habe da doch irgendwo die aus Florida gefunden gehabt... Naja, mal sehen. Viel Scan-Arbeit.

Throwback Thursday: Dänemark, 1999 - Teil 8: Landschaftsansichten

Es ist wieder Donnersteg, es ist wieder Zeit für alte Fotos aus Dänemark. Heute zum Thema Landschaftsansichten. Zuerst hätten wir da eine Straße, die das Wasser des Visby Bredning, eines Teils des Limfjordes teilt. Diese spezielle Stelle befindet sich in der Nähe der kleinen Ortschaft Boddum. An der Boddum Kirke kann man jedenfalls parken und dann diese schöne Aussicht genießen.


Bei der zweiten Stelle bin ich mir nicht ganz so sicher, aber ich glaube, das ist irgendwo am Limfjord. Aber ich kann mich auch täuschen, das ist immerhin mehr als 20 Jahre her. Aber die sanft vor sich hin rollenden Hügel mit den Kornstoppeln finde ich hier besonders schön gelungen. Sieht aus wie später August, Anfang September, was ungefähr hinkommen würde, wenn ich mich richtig erinnere.

Bei Landschafts-Fotos darf natürlich der Strand nicht fehlen. In diesem Sommer ragten die alten Holz-Konstruktionen in der Näher der Kryle ganz weit aus dem Sand heraus. Mittlerweile sind die praktisch komplett verloren, das Meer holt sich alles zurück. Die alten Beton-Bunker sind da etwas stabiler, aber das Holz hat die Herbststürme nicht so gut weggesteckt. Es kann natürlich sein, dass sich unter dem Sand, der in den letzten Jahren auch dort immer wieder neu aufgespült wird, noch welche verstecken.


Auch aus dem anderen Winkel, direkt aufs Meer zu, hat sie ein sehr interessantes Motiv ergeben. Gerade in diesem hochkanten Weitwinkelfoto mit Fluchtpunkt wirkt das ganz besonders, wenn das Meer so träge dahin plätschert und der Himmel so vor sich hin blaut. War ein wirklich heißer Sommer.

Fluchtpunkt ist auch das Thema des nächsten Bildes. Ich glaube, das war an der langen Straße, die am nördlichen Teil der Nissum Bredning von der Fähre weg führt. Da ist es überhaupt immer sehr schön, aber im Sommer 1999 ganz besonders. Außerdem ist hier meistens nicht viel Verkehr, der kommt halt immer so in einem großen Schwung, wenn die Fähre kommt, sodass man sich auch mal mitten auf die Straße stellen kann, um ein Foto zu machen.


Was wäre Jütland ohne die ausgedehnten Heide-Flächen. Einen kleinen Eindruck davon gibt das vorletzte Foto. Wo genau das entstanden ist, weiß ich auch nicht mehr, muss aber irgendwo in der Strasø-Plantage gewesen sein, nehme ich an.

Ebenso wäre das Land auch ohne das viele Wasser in Fjorden und Seen nicht das Gleiche. Aber leider weiß ich auch beim letzten Bild nicht mehr, wo ich da war. Dieses Mal habe ich allerdings auch keine genauere Idee. Es wird ein ewiges Geheimnis bleiben! ;-)

Nächstes Mal: Seezeichen und eine Windmühle.