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Soligor C/D Zoom-Auto F2.5/3.5 f=35-70mm für Nikon F AI

Ich habe auf dem Flohmarkt beim Kaufland gestern in Siegburg so lange mit dem freundlichen türkischen (?) Resteverwerter gehandelt, bis ich einen OKishen Preis für dieses kleine Objektiv, das ich heute vorstellen will, herausschlagen konnte. Im nachhinein sicher noch immer ein bisschen viel, aber der muss ja auch seine Standmiete bezahlen. So habe ich also ein mit nach Hause nehmen dürfen, ein sehr kompaktes, aber trotzdem schwere Normalzoom mit heftigem Makro-Bereich und recht großer Anfangsöffnung. Also eigentlich genau das, was man sich auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau am Anfang der 1980er gewünscht hat.


Ich habe hier offenbar die Version mit den zwei bis drei Ringen, während es wohl eine andere gibt, die offenbar den Zoom- und den Fokus-Ring integrieren. Zu den beiden Ringen kommt noch ein dritter, den man benutzen kann, um die Makro-Funktion zu verwenden. Der sorgt dafür, dass hinten am Objektiv die Linsengruppen noch ein wenig mehr auseinander gefahren werden können und ermöglicht so Abbildungen bin 1:2,7. Das ist schon sehr viel, was man diesem kleinen Ding gar nicht zutrauen möchte. Allerdings ist diese Makro-Funktion auch schon manchmal im Normalbetrieb nötig, denn der eigentliche Fokus-Ring endet bei 70cm. Für ein Zoom, das bis 70mm im langen Bereich geht, ist das zwar OK, aber am kurzen Ende bei 35mm ist das schon ein bisschen weit weg. Um den Makroring verwenden zu können, muss man ihn mit einer kleinen Taste erst aushaken, denn sonst ist er fest verriegelt, wahrscheinlich, damit man nicht aus Versehen dran dreht.

Ansonsten kommt es eigentlich daher wie jedes andere Normal-Zoom aus dieser Generation, bis auf ein kleines Detail: Es beginnt weit offen bei der kurzen Brennweite bereits bei f/2.5, was schon recht gut ist. Auch am langen Ende ist es mit f/3.5 noch recht lichtstark für ein Zoom. Das heißt, man muss nicht unbedingt den schnellsten Film einlegen oder auch an der Digitalen nicht ins astronomische gehen mit den ISO-Werten. Beim eher bedeckten Himmel heute bin ich nur selten weiter als bis ISO 200 gegangen, und das, obwohl ich doch hin und wieder ein wenig weiter abgeblendet habe.


Was mich dann zum nächsten Thema bringt: Wie sieht es mit der Abbildungsleistung aus? Denn was bringt einem die Lichtstärke, wenn man sie nicht verwenden kann, weil die Bilder dann unschön werden? Da muss ich sagen, dass dieses Objektiv ein bisschen eine gemischte Packung ist. Weit offen und bei langen Zoom-Brennweiten ist die Leistung eher schlecht. Das äußert sich zum einen darin, dass die Bilder eher schwammig-weich sind, also nicht so richtig scharf daher kommen, zum anderen sind die Chroma-Fehler auch schon bei diesem eher schlechten Wetter gut zu sehen. Ich frage mich, wie das wohl aussehen würde, wenn es richtig sonnig wäre.

Wenn man es jedoch ein bisschen abblendet, sieht es aber ganz OK aus. Aber wie gesagt, bei einem über 40 Jahre alten Budget-Objektiv kann man auch keine Schärfewunder erwarten. Trotzdem sind die Bilder durchweg brauchbar. Wo es aber so richtig seine Stärken ausspielen kann, ist im Nahbereich. Der Makro-Bereich ist durchaus brauchbar und schon bei mittleren Blenden durchaus benutzbar. Also eher ein Objektiv für den Nahbereich bis maximal Portrait-Entfernung.


Die Verarbeitung ist typisch 1970er/-80er Jahre: Vollmetall und schwer. Obwohl es sich um einen günstigen Dritthersteller handelt, hat Soligor hier nicht gespart, sodass sich das Objektiv nicht schlechter anfühlt als ein vergleichbares Nikon aus der Zeit. (Dass mir heutzutage eh alles viel zu sehr plastiklastig geworden ist, hatte ich ja schon öfter angemerkt.) Dieses Exemplar hat die Zeit nicht ganz so gut überdauert: Dass der Zoom-Ring um die 60mm ein wenig steif geworden ist, liegt wahrscheinlich daran, dass das Fett ein bisschen verharzt ist. Zu wenig bewegt worden in den letzten Jahrzehnten. Nachdem ich es jetzt zwei Tage lang im Einsatz hatte, hat sich das allerdings schon ein bisschen gelegt. Die Schmierung musste halt einfach wieder ans Laufen gebracht werden. Etwas schwerwiegender ist, dass das Fokuselement nicht mehr ganz fest sitzt, es sich also seitlich bewegen lässt. Nur ein ganz kleines bisschen, aber bei einem optischen Präzisionsgerät wie einem Objektiv ist das durchaus problematisch. Ich nehme an, dass einige meiner Schärfe-Probleme auch da her rühren: Auf manchen Bildern habe ich das Gefühl, dass es einen gewissen Astigmatismus hat. Vor allem an den Bildrändern wird es schnell (und manchmal asymmetrisch) unscharf.

Haben ich also ein Stück Altglas gekauft, das man zu nichts anderem verwenden kann, als es als Exot in den Schrank zu stellen? Bedingt stimmt das, denn zB Bilder ins Unendliche bis zu mittleren Entfernungen werden erst wirklich scharf, wenn man ein oder zwei Blenden abblendet. Wobei anzumerken ist, dass der Blendenring nach der Offeneinstellung f/2.5 erst bei f/4 seinen ersten Klick hat, also f/2.8 gar nicht eingestellt werden kann. Gut, das würde sich wahrscheinlich eh nicht lohnen. Die effektive Blende im Zoom-Bereich ist durch einen blauen Punkt markiert. Stellt man also auf f/4 und auf 70mm, kann man sofort sehen, dass man eigentlich f/5,6 verwendet. Was auch die von mir empfohlene Einstellung ist, wenn es um nahe Objekte geht, während ich bei weiter entfernten schon eher auf f/5,6 (also effektiv f/8) gehen würde. Dann ist das Schärfegefühl durchaus brauchbar. Toll ist der Makro-Bereich, mit dem ich tatsächlich ein paar schöne Bilder hin bekommen habe. Was mich nebenbei übrigens sehr beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass echt wenig Abschattungen in den Ecken zu sehen sind. Die eingebaute ausziehbare Gegenlichtblende ist auch sehr praktisch und hilft, die prominenten Flares und Ghosts ein bisschen in Schach zu halten.

Fazit: Ein nettes Objektiv, mit dem man ein bisschen das echte Retro-Gefühl bekommt. An meiner D800 eher etwas fehl am Platze, denn die hohe Auflösung der Kamera zeigt ganz brutal jeden Fehler. Eher geeignet ist es wohl an zeitlich passenden analogen Kameras, denn auf Film bekommt man die kleineren Fehler nicht so mit. Die Stärken dieser Optik liegen eindeutig im Makro-Bereich. Hier eignet es sich mit etwas Geduld auch an digitalen Kameras. Auch das Adaptieren an die Crop-Canon war gar nicht so schlecht.

Sigma DL Zoom75-300mm 1:4-5.6 (Version für Minolta AF/Sony Alpha)

Ein weiteres Objektiv, dass ich von F bekommen habe, als er es mir beim September-Trekdinner in die Hand gedrückt hat, war dieses Sigma DL Zoom75-300mm 1:4-5.6 als Version für Minolta AF/Sony Alpha, also schon recht modern. Ich schätze mal, das stammt aus den frühen bis mittleren 1990ern. Hier sehen wir es auf der stilistisch sehr passenden Minolta 5000AF, auch wenn ich die Testfotos nachher dann doch mit der 300xi vom Schwiegervater gemacht habe, weil ich die und ihr Kit-Objektiv auch mal testen wollte.


Sigma ist ja grundsätzlich auch einer der besseren Hersteller, einer, der auch bis in die heutige Zeit überlebt hat. Das muss man ja immer schon lobend anerkennen. So viele Hersteller sind in den letzten Jahrzehnten eingegangen, seit jeder ein Handy in der Tasche hat. Sigma könnte man schon fast bei den Traditions-Herstellern einsortieren, die immer versucht haben, brauchbare Qualität bei angemessenem Preis zu liefern. Ich mag die meisten Objektive, die ich von denen kenne. Wie steht es also um dieses doch recht große und 30 Jahre alte Zoom?

In meinen Tests hat es sich als durchaus brauchbar erwiesen. Die Dinger aus dieser Zeit sind ja immer recht klobig und schwer, was aber auch Vorteile hat: Solch eine Build Quality, insbesondere bei einem Dritthersteller, sucht man heutzutage vergeblich. Der Nachteil ist der, dass man ein halbes Kilo Glas oder mehr mit sich rum schleppt. Der Zoom-Bereich ist für die damalige Zeit angemessen, wir hatten in den '90ern alle so ein Objektiv, glaube ich. Die Lichtwerte sind ebenfalls angemessen, mehr kann man hier nicht erwarten. (Es gibt Gründe, weshalb ich auch im Tele-Bereich lieber Festbrennweiten verwende. Eine oder anderthalb Blenden klingen erstmal nicht nach viel, aber können im Endeffekt schon einen Unterschied machen, insbesondere wenn es um die Separation von Motiv und Hintergrund geht.)


Was das Handling etwas schwierig macht: Unter seinem eigenen Gewicht fährt es immer von selber ein (oder aus, je nachdem, ob man aufwärts oder abwärts fotografiert). Also nicht geeignet zum Fotografieren von Sternen, wenn man es mit der Kamera auf ein Stativ montiert und dann einen Fernauslöser verwendet, die Hände also weg vom Objektiv nimmt. Ob das auch schon so war, als es noch neu war, sei mal dahin gestellt - die meisten Gummidichtungen werden mit der Zeit nun einmal unweigerlich alt und greifen dann nicht mehr so gut. Dieses Exemplar scheint mir allerdings sehr leicht zu manipulieren zu sein. Ich konnte kaum das Bild mit ausgefahrenem Zoom machen, weil es *zack* auch schon wieder eingefahren war. Nicht schön, das bedeutet nämlich auch, dass es von alleine ausfährt, wenn man sich die Kamera um den Hals hängt, zB wenn man touristisch durch die Gegend zieht. Und dann ist es sehr lang und man stößt an und die Leute gucken doof und man wechselt dann doch lieber immer wieder auf das Kit und dann verpasst man den Schuss des Jahrhunderts!

Davon abgesehen: Die Abbildungsleistung ist OK, und das mag für die meisten Leute das wichtigste sein. Es ist scharf, hat nur mäßige Abschattungen in den Ecken, die Verzerrungen halten sich für ein Zoom in Grenzen. Ich schieben dieses "für ein Zoom" immer hinterher, denn eine Festbrennweite ist hier in den allermeisten Fällen besser, solange es sich im diese Amateur-Zooms handelt. Auch nach 30 oder 50 Jahren merkt man noch deutlich, wenn ein Objektiv original mal 500 Mark oder 2500 Mark gekostet hat. Man bekommt das, wofür man bezahlt. Da Vorteil ist, dass von diesen Dingern so viele hergestellt wurden, dass man sie heutzutage auch noch aus zweiter oder dritter Hand bekommt, während die richtig guten Modelle praktisch Unobtanium sind, weil in irgendwelchen Sammlungen verschwunden.


Sollte man heutzutage solch ein Objektiv noch benutzten? Ich denke, in der analogen Retro-Fotografie spricht nichts dagegen. Wer Zooms mag, ist hier wahrscheinlich ganz gut bedient, auch wenn es auf Grund seines Funktionsumfangs (Autofokus, vergütete und korrigierte Linsen) vielleicht nicht das richtige Retro-Feeling aufkommen lässt. Ich habe es recht gerne benutzt und es hat durchaus gute Bilder geliefert.

Da es sich im ein Alpha-Objektiv handelt, besteht natürlich die Möglichkeit, es auf (relativ) modernen Sony DSLRs nativ zu verwenden. Ich habe keine solche, schätze aber, dass bei 24 MP Vollformat durchaus brauchbare Bilder rum kommen werden. Wie gesagt: Achtung, Glaskugel! Total krasse Schärfe darf man natürlich nicht erwarten. Digitale Kameras tendieren dazu, die Fehler dieses alten Glases ohne Rücksicht herauszustellen. Mit einem passenden Adapter sollte sogar Autofokus an modernen, spiegellosen E-Mount-Kameras möglich sein, habe ich mir sagen lassen. Ob es sich dann noch lohnt, kann ich wirklich nicht einschätzen. Kann das mal jemand für mich ausprobieren? Grundsätzlich gilt wohl das Gleiche wie für A-Mount-Kameras: Jenseits einer gewissen Sensor-Auflösung macht altes Glas einfach keinen Sinn mehr, wenn man glattgeleckte, superscharfe moderne Fotos haben will. Aber für das Vintage-Feeling, das viele dieser alten Linsen haben... warum nicht? Probieren geht über studieren! ;-)


Und bevor ich jetzt zum Fazit komme, hier drei Test-Bilder direkt aus dem Negativ-Streifen raus geklaut. Von links nach rechts 300mm, ~135mm und ~85mm. Durchaus ganz brauchbare Ergebnisse, finde ich, insbesondere mit dieser einfachen Minolta 300xi, an der man kaum was einstellen kann. Gut, dieser Ausschnitt ist jetzt recht weit runter gerechnet, aber vertraut mir: Wie immer ist der Film zu grob, als dass man die Unschärfe des Objektives wahrnehme würde.


Fazit: Ein ganz nettes Zoom. Im Haushalt existiert ein ähnliches Teil von Tamron, das J früher mit auf die Fedcon genommen hat, daher jetzt nicht unbedingt nötig. Ich muss irgendwann mal ein Shoot-Out der beiden gegeneinander veranstalten. (Ich brauche eine Alpha-Kamera, oder noch besser eine E! ;-)) Diese Dinger sind ansonsten unverwüstlich, wenn man sie gut behandelt und nirgends anstößt, weil sie sich wieder selbstständig gemacht haben, siehe oben. Wer Zooms mag und für den Retro schon in den 1990ern beginnt, wird das hier ganz OK finden. Mir ist es vielleicht schon ein bisschen zu modern und ich bevorzuge, wie so oft erwähnt, Festbrennweiten.

Schwarz-weiß und analog, Teil 271: Bonner verschneite 24mm-Ansichten

Kentmere 100 #9, Jan. 2024
  • Canon EOS 10s, Canon EF 50/1.4, Sigma EF 24/2.8
  • Fomadon P Stock, 9:00 Min., 20°; Adofix 1+5, 20°, 10:00 Min.
Winter wars, es war Schnee gefallen, ich war in der Stadt Bonn, um irgendwas zu erledigen, was ich nach einem halben Jahr natürlich längst vergessen habe, und ich hatte die Canon EOS 10s dabei, auf der ich dieses Mal exklusiv das gerade einen Tag zuvor gelieferte 24mm Sigma drauf gemacht hatte. Deswegen ist heute alles ein bisschen weitwinkeliger. Aber soviel vorweg als Spoiler: Im Vollformat und auf Film macht dieses kleine Makro eine richtig gute Figur. Gefällt mir sogar besser, als auf der digitalen mit Cropfaktor.

Geparkt hatte ich irgendwo im Wohngebiet auf der Beueler Seite, weil unten am Rhein nix frei war, sodass ich auf dem Weg zur Brücke an den Stühlen vorbei gekommen bin. (1/1000s, f/4.) Im Schnee - in Bonn bzw. entlang des Niederrheins ja grundsätzlich eher ein seltener Anblick - stechen die noch mal extra hervor. Man kann gut erkennen, dass das 24er hier in den Ecken tatsächlich auch um eine Stufe abgeblendet noch ein ganz kleines bisschen Vignettierung aufweist - aber wirklich nur ein bisschen. Kontrast und Scharfe sind vorhanden, vielleicht nicht ganz so hervorragend wie im letzten Eintrag mit dem 50er, aber das Wetter war auch bedeckter und das Objektiv ist 20 Jahre älter, da waren die Beschichtungen noch nicht so gut, und Sigma ist auch nur ein Dritthersteller, wenn auch ein guter. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall aber ein volles Befriedigend. Selbst auf Film kann man erahnen, dass die Möglichkeit, eine Stufe abzublenden, die allgemeine Schärfe in der Ferne deutlich erhöht im Vergleich zu dem, was es mit der Digitalen zu leisten vermag, wo ich auf Offenblende beschränkt bin, solange ich nicht endlich mal dazu komme, es zu modifizieren!

Bei der Brücke, die ich mit f/8 aufgenommen habe, wird das gleich noch mal viel deutlicher: Die allgemeine Schärfe ist hervorragend, was ich digital und weit offen ja immer ein bisschen bemängelt habe, wenn es ins Unendliche ging. (1/750s, f/8.) Nebenbei ist das auch noch ein recht cooles Bild, auf dem man gar nicht so richtig versteht, wie breit der Fluss eigentlich wirklich ist, bis man sich daran erinnert, dass ich hier mit einem 24mm fotografiert habe und die Brücke gerade so aufs Bild passt!


Die Tatsache ausnutzend, dass es sich tatsächlich im ein Witwinkel handelt, habe ich die Brücke dann noch aus einem etwas ungewöhnlicheren Winkle mitgenommen, was meiner Meinung nach ganz hervorragend funktioniert hat. (1/750s, f/4.) Bei f/4 ist das gegenüberliegende Ufer tatsächlich noch ein ganz kleines bisschen unscharf, ich hätte also durchaus auch wieder hoch auf f/8 gehen können. Aber sehr schön finde ich die Spiegelung auf dem Rhein, die sich wiederum in den Stahlträgern unter der Brücke wiederfinden. Winter macht schon geile Fotos möglich, das gebe ich zu, und solang der Schnee nicht zur Ursuppe mutiert, habe ich auch nichts da gegen! ;-) Tolles Bild, jedenfalls.

Den Bundesadler vor der Oper konnte ich mit diesem Objektiv dann auch noch mal so richtig weitwinkeln. (1/250s, f/5,6.) Wobei, ein Schritt näher ran wäre auch noch möglich gewesen. Aber auch so kommt er im hellen Schnee sehr gut rüber, finde ich. Weiß auch, warum das eines der Wahrzeichen Bonns ist, das ich eigentlich jedes Mal fotografiere, wenn ich dran vorbei komme.

Hm, eine inter/queere Regenbogenfahne! (Unbekannte Zeit, f/4.) Da war doch was! War das der Tag, als in Bonn die große Demo gegen die rechtsaußenblauen Schlümpfe und ihre Ausbürgerungsphantasien war? Kann sein! Die Fahne und die vielen Leute machen jetzt jedenfalls in dem Zusammenhang Sinn! Cooles Bild jedenfalls, eins mit Aussage: Selbst in schwarz und weiß ist die Welt noch bunt! ;-)


Gegenüber war übrigens das Stadthaus. (1/750s, f/4.) Nur, um das auch noch mal zu dokumentieren, bevor das demnächst gesprengt wird und der hässliche Klotz durch noch etwas viel hässlicheres ersetzt wird! :-D Jedenfalls bekommt man mit dem Weitwinkel hier einen guten Überblick über den ganzen Platz vor dem Stadthaus, inklusive Passanten und Bahnhaltestelle. Die Vignettierung hält sich auch hier in Grenzen, ich hatte mit mehr gerechnet. Huch, irgendwie habe ich gar keine Offenblendenfotos gemacht, da kann man gar nicht vergleichen, wie das da aussieht. Sowas! Ts!

Dafür habe ich mal wieder Leergut fotografiert. (1/30s, f/8.) Der Vorteil an kurzen Brennweiten ist ja unter anderem auch, dass man durchaus ein bisschen langsamer belichten kann, als man das sonst täte, weil das Verwackeln nicht so sehr ins Gewicht fällt. Deswegen ist auch diese Flasche Kölsch bei 1/30s durchaus brauchbar. Auch, wenn ich mal wieder die Kamera nicht gerade gehalten habe. Aber man kann schon sehen, dass dieses Objektiv auch/gerade auf kurze Entfernungen einiges zu leisten vermag! Das Prädikat "Makro" hat es sich also durchaus verdient.

Und natürlich darf auch kein Bild von einem Tier fehlen, die stehen in der Stadt ja eh immer kreuz und quer durch die Gegend geparkt rum. (1/350s, f/4.) Auf diese Entfernung habe ich ein bisschen Unschärfe im Hinterfrund - warum habe ich hier eigentlich nicht Offenblende genommen? Gut gelungenes Experimentalfoto.


Ein paar Meter weiter hing diese Winterjacke über einen der Pöller. (1/45s, f/5,6.) Statt sie mitzunehmen habe ich sie einfach als Foto mitgenommen. Wie man sieht, kam gerade in diesem Moment die Bahn und die ist mit ins Foto geraten, was gar nicht so schlecht aussieht. Gibt dem Foto ein bisschen mehr Bewegung und Tiefe. An der Plattenritze auf dem Gehsteig kann man sehen, dass es sich tatsächlich um ein echtes Weitwinkel handelt, denn die biegt sich auf ihrem Weg dem Horizont entgegen schon ein ganz kleines Stückchen durch. Oder ist das nur wieder der Knick in meiner eigenen Optik? ;-)

Wenn irgendwo ein Rad am Straßenrand steht, muss ich es fotografieren, das ist Gesetz! ;-) (1/60s, f/4.) So im Schnee vor dem Lattenzaun und der Baustellenabsperrung fand ich es aber auch ein Foto wert, auch wenn in der Studentenstadt Bonn haufenweise Fahrräder rum stehen und liegen. Der Schnee drum herum tut sein Übriges. (Ich schreibe das hier übrigens Ende Juli und ich wünsche mir gerade Schnee, denn es ist mal wieder so schwül, dass ich gleich ausflippe, besonders weil ich hier im Büro mit dem lüftenden PC eingesperrt bin.)


Apropos Studentenstadt: Das Uni-Hauptgebäude aka das Schloss gibt es auch noch immer. (1/1000s, f/4.) Diese Art Foto zeigt immer sehr deutlich, wie sehr ein Weitwinkel die Realität durchbiegt. Hier hält sich das aber gut in Grenzen: Die aufwärts zeigenden Teile des Schlosses (also die Türme und Fenster und sowas) flüchten alle einem imaginären Fluchtpunkt außerhalb des Fotos entgegen, aber die Linie des Daches bleibt dabei sehr sehr gerade. Ich habe da gerade mal mein Lineal dran gehalten und könnte nicht sagen, ob die in irgendeiner Form verzerrt ist. Das spricht schon für dieses Objektiv! Da habe ich schon andere Sachen gesehen. Wie gesagt, 24mm ist ja doch schon sehr weit für eine Kleinbildkamera, finde ich. Ach ja, und Nebenbei auch ein hübsches Bild, wenn die Leute da unten nur nicht so in die Kamera starren würden! ;-) (Ich habe mal drauf verzichtet, Gesichter unkenntlich zu machen. Ich sag einfach mal, dass der Uni-Campus ein öffentlicher Raum ist.)

Um das mit dem Weitwinkel mal auf die Spitze zu treiben, habe ich die Kamera ganz weit nach unten fast schon auf den Boden gelegt und dann quer über die schneebedeckte Hofgartenwiese rüber in Richtung Abgusssammlung fotografiert. (1/750s, f/5,6.) Herausgekommen ist ein ziemlich spannendes Foto, eines, für das Weitwinkel eigentlich gemacht sind: Nahe Dinge unnatürlich groß darstellen. Das klappt hier mit den Fußstapfen im Schnee hervorragend, während das Tempelchen am anderen Ende des Hofgartens schon fast winzig wirkt. Gut gemacht!


Noch mal runter zum Rhein, um die letzten Fotos auf dem Film zu verklicken, während ich mich schon langsam wieder meinem Parkplatz genähert habe, wo es Schneemänner gab. (1/500s, f/5,6.) Keine besonders großen, aber immerhin überhaupt welche. Auch hier habe ich mich möglichst nah ran gepirscht, um sowohl den Makro-Bereich zu nutzen und zugleich den Hintergrund in weite Ferne rücken zu lassen, verstärkt durch Unschärfe. Muss sagen, für ein normal schnelles Weitwinkel bekommt man hier doch einiges an Bokeh geliefert, selbst um zwei Stufen abblendet - die kurze Distanz macht es möglich!

Zu guter Letzt noch den Herrn Arndt, wie er da auf seinem Sockel auf den Rhein hinaus starrt und über seine Schrifstellerkarriere nachzudenken scheint. (1/250s, f/8.) Mit dem Schnee an seinem Fuß sieht man auch direkt ohne weiteren Kontext, dass ich im Winter hier war. Insgesamt ein ganz stimmiges Bild, ein würdiger Abschluss für diesen bonner Ausflug.

Fazit: Cooles kleines Objektiv, das an einer analogen EOS seine Stärken voll ausspielen kann. Schade, dass ich es an der digitalen nicht abblenden kann. Ich muss mich echt noch mal damit beschäftigen, wie ich da so einen Microcontroller eingebaut bekomme...

Cosina 28-210mm 1:3.5-5.6 MC Macro (Version für Minolta MD)

Da war ich letztens beim Trekdinner, da drückt der F mir drei alte Objektive in die Finger und ich so: "Danke!" Ich hatte irgendwie nicht damit gerechnet und weiß auch noch nicht, wie ich das irgendwie wieder gut machen kann. Aber so ist das, wenn du in deiner näheren Umgebung bekannt dafür ist, altes Glas zu sammeln.

Bei allen dreien handelt es sich um Zooms, zwei Tele und dieses hier, ein Universal-Zoom, ein Cosina 28-210mm 1:3.5-5.6 MC Macro. Heute würde man das als Reise-Zoom bezeichnen. Es deckt einen sehr großen Bereich ab: Es beginnt mitten im Weitwinkelbereich bei 28mm und geht bis ins durchaus schon brauchbare Tele bei 210mm. Also fast 8-fach. Damit kann man schon arbeiten. Bei diesem Exemplar handelt es sich um die Version mit dem Minolta MD Bajonett-Anschluss. Das trifft sich gut, fotografiere ich in letzter Zeit gefühlt eh ständig mit Minoltas! ;-) Also flugs auf die XD7 montiert und ein paar Beauty Shots veranstaltet.


Es sieht sogar recht hübsch aus auf dieser Kamera. Natürlich kommt es bei einem Objektiv hauptsächlich auf die inneren Werte an, aber wenn das Design auch noch passt, beschwer' ich mich nicht! Ist halt ein typisches 1980er Design, das mit der ebenso alten Kamera gut harmoniert.

Was die inneren Werte angeht: Auf dem Papier klingt das alles sehr gut und Cosina war damals ein recht brauchbarer OEM-Herstelller, der auch für alle möglichen anderen größeren Namen Objektive und sogar Kameras gebaut hat. Die wussten also, was sie tun. Dass es schon so früh, also noch in den 1980ern, solche Reise-Zooms mit diesem Umfang an Brennweite gab, hat mich ehrlich gesagt selber ein bisschen überrascht. Ich dachte, die wären erst sehr viel später modern geworden. Daraus schließe ich jedenfalls, dass dieses Stück Glas bei seiner Anschaffung nicht ganz günstig gewesen sein kann.


Was sagen die anderen Werte? Nun, f/3,5 im Weitwinkel-Bereich ist OK, da kann man mit arbeiten. Auch f/5,6 am Ende des Zooms und weit im Tele-Bereich ist durchaus akzeptabel, wenn auch nicht unbedingt wünschenswert. Es bedeutet halt hauptsächlich, dass man Filme unter ISO 200 eher meiden sollte und auch bei Tageslicht eher auf die 400 gehen sollte, wenn man ahnt, dass man vielleicht auch mal im Schatten arbeiten will oder der ein oder andere Bedeckte Tag dazwischen kommen könnte. Ich habe diese Objektiv jedenfalls ausgiebig testen können, als ich das hier abgebildete Setup mit zu Pützchens Markt genommen habe. Eingelegt hatte ich einen Foma 400. Bei dieser Empfindlichkeit hat man dann aber unweigerlich das Problem: Wenn die Sonne dann doch mal hinter den Wolken raus kommt, kommt man unweigerlich bei sehr großen Blendenwerten an, da die Kamera ja leider nur 1/1000s als schnellste Zeit beherrscht. Ein 200er wäre vielleicht sinnvoller gewesen, um das Offenblendenverhalten genauer einschätzen zu können.

Kann das Objektiv denn halten, was es verspricht? Viel Brennweite in einem und dabei brauchbare Abbildungslesitungen? Joah, geht schon. Definitiv mit dem eher groben Fomapan. Hier ist auf jeden Fall der beschränkende Faktor der kribbelige Film. Und viel mehr brauche ich dazu auch eigentlich gar nicht zu sagen, denn das ist die Hauptsache: Es tut, was es verspricht. Natürlich wird es niemals an moderne Objektive mit aspherischen Linsen und Nanopartikelbeschichtung heran reichen, aber für ein Teil aus den 1980ern ist es durchaus befriedigend bis gut. Ich stehe ja meist mit Zooms auf Kriegsfuß, aber dieses Teil hat mich doch recht schnell überzeugt.


Das liegt auch an der recht präzisen Bedienung: Zoom und Fokus stecken im gleichen Ring, der große Vorteil von Push-Pull-Designs. Einzig mit dem Schnittbildsucher hatte ich leichte Probleme: Der Bereich, in dem man in beiden Hälften ein helles Bild bekommt, ist bei vollem Zoom schon recht klein und meine Brillenstärke hilft hier auch nicht. Ansonsten, es ist zwar recht schwer und zieht die Kamera nach vorne runter, aber dadurch, dass man es eh mehr oder weniger genau im Schwerpunkt anfassen muss, um Zoom und Fokus zu bedienen, fühlt es sich gut ausbalanciert an. Die Verarbeitung überzeugt mich ebenfalls: Große, klare, gut beschichtete Linsen, ein stabiler Metall-Tubus, die Blenden-Mechanik funktioniert nach ~40 Jahren scheinbar auch noch problemlos.

Hier ein kleines Preview, damit niemand warten muss, bis ich irgendwann in einem halben Jahr mal dazu komme, die Bilder hier auszustellen:


Also alles gut? Als Fazit kann ich sagen: Wer Zooms auch auf seinen analogen Retro-Kameras mag, kann hier recht bedenkenlos zugreifen. Die Dinger sind nicht so teuer, bieten aber viel Brennweite. Die Lichtwerte sind OKish, die Verzerrungen halten sich in Grenzen. Auf meinen Filmfotos ist es außerdem durchaus scharf genug. Wer aber alte Zooms an moderne Spiegellose adaptieren will, sollte immer damit rechnen, dass die Auflösung dieser alten Objektive begrenzt ist.

So, und ich werde versuchen, die anderen Objektive ebenfalls schon getestet zu haben, bevor ich hier was darüber schreibe. Da die ja mehr oder weniger zufällig in meine Hände geraten sind, kann ich mir ja ein bisschen Zeit dafür lassen. Die Fotos da oben habe ich schließlich auch innerhalb der einen Woche geschossen, die ich dieses Objektiv jetzt in meinem Besitz hatte.

Schwarz-weiß und analog, Teil 270: Mondorf in 50mm

Kentmere 100 #9, Jan. 2024
  • Canon EOS 10s, Canon EF 50/1.4, Sigma EF 24/2.8
  • Fomadon P Stock, 9:00 Min., 20°; Adofix 1+5, 20°, 10:00 Min.
Heute - also im Januar; ich habe mich entschlossen, jetzt mal wirklich ein paar s/w-Filme raus zu hauen, vor allem Artikel, die ich schon ewig fertig hier rum liegen habe - geht es mit dem 50mm f/1.4, das ich auf die gute alte analoge Canon EOS 10s geschraubt hatte, nach Mondorf an den alten Vater Rhein. Ich weiß nicht mehr genau, wieso wir da waren, wahrscheinlich mal wieder nach der getanen Arbeit oder so. Jedenfalls war das Wetter gut - im Januar hat es scheinbar weniger geregnet als im Rest des Jahres - und ich habe ein paar sehr schöne, kontrastreiche Bilder mit nach Hause genommen.

Es ist außerdem recht vorteilhaft, dass die 10s bis zu 1/4000s schnell belichten kann, was bedeutet, dass ich auch bei viel Licht durchaus mal die Blende ganz oder zumindest sehr öffnen kann wie hier in diesem Bild von den verschiedenen Wappen draußen auf dem Mondorfer Marktplatz. (1/4000s, f/2.) Das Ergebnis ist eine sehr schöne Unschärfe im Hintergrund, die die Wappen ein wenig hervor hebt. Direkt bei diesem allerersten Bild von diesem Tag kann das 50er so zeigen, was es kann: Scharf, kontrastreich und eigentlich totaler Overkill für einen analogen Film. ;-)

Nebenan habe ich dann mal die Kirchentür mitgenommen und direkt mal das genaue Gegenteil versucht: Die Blende für meine Verhältnisse sehr weit geschlossen haben wir hier einen extremen Schärfeeindruck, der für dieses Foto aber angemessen ist. (1/500s, f/8.) Wie man am Schattenrand unten sehen kann, die Sonne stand tief, dadurch knallt der Kontrast so richtig rein. Details sind nur durch die Auflösung von Film und Scanner beschränkt (und dadurch, dass ich das Bild natürlich nachher auf 4k runter gerechnet habe.) Auch hier macht das Objektiv einen sehr guten Eindruck, ich kann also wiedermal nur empfehlen, auch mal moderne, eigentlich für digitale Kameras gedachte Objektive mal mit Film zu testen, denn so findet man heraus, was Filme heutzutage zu leisten vermögen. Der Kentmere 100 macht jedenfalls einen sehr guten Eindruck, finde ich.


Unten am Rhein habe ich dann auf dem Spielplatz als erstes mal das Schiff mitgenommen; man muss ja ausnutzen, wenn da gerade mal keine Kinder rumhängen. (1/500s, f/4.) Bei meinen üblichen f/4, die ich ja für fast alles benutze, ist der Hintergrund auf diese Entfernung fast schon ganz scharf. Auf einem 9x13 Abzug hätte man das wahrscheinlich nicht von der Schärfe im Vordergrund unterscheiden können, auf meinem 24" Monitor kann ich es gerade noch erkenne. Auch hier ist der Kontrast hervorragend, man muss aber auch sagen, dass das wirklich hervorragendes Fotowetter war.

Das Gleiche gilt auch für den Chrisopherus, der hier in der Hafeneinfahrt zu sehen war, mit der Breitseite genau in der Sonne, sodass sich noch ein schöner Spiegeleffekt auf dem aufgewühlten Fahrwasser ergibt. (1/250s, f/8.) Vom Schärfeeindruck steht das kaum den Bildern nach, die ich mit der digitalen 700d mache. (Wobei man da aber auch anmerken muss, dass mich die Schärfe im Vergleich zu meiner Nikon nicht immer so voll überzeugt, man merkt da doch recht schnell, dass die Kamera eher in den Bereich für die fortgeschrittenen Amateure fällt.) Dieses Bild hier jedenfalls ist erste Sahne, daraus könnte man durchaus mal wieder ein ein Kalendermotiv machen. Aber dann krieg ich ja wieder was zu hören, wie deprimierend s/w ist. Alle keine Ahnung von Kunst! ;-)


Nachdem die Regensburg ja lange in der Werft gelegen hatte, um dort überholt zu werden, schwamm sie im Januar dann zur Abholung bereit im Hafen in Mondorf und gab da ein sehr gutes Motiv ab! (1/500s, f/4.) Wirklich ein ganz nettes Ausflugsschiff, das hier zwischen den Bäumen, bei bester Beleuchtung und frisch renoviert einen hervorragenden Eindruck hinterlässt. Genau wie das Objektiv, das ich hiermit testen wollte. Winterfotografie in s/w bei gutem Licht hat eh immer so einen gewissen Flair, aber hier kommt das noch mal so richtig zur Geltung!

Zum Thema "etwas experimentieren" gibt es dann das folgende Bild: Das Gitter des Geländers an der Kneipe am Hafen mit dem Türmchen auf dem Dach unscharf im Hintergrund. (Unbekannte Zeit, f/2,8.) Ich glaube, ich habe es hier ein kleines bisschen übertrieben, ich hätte vielleicht doch auf f/4 rauf gehen sollen, denn so ist das Türmchen doch ein bisschen sehr unscharf und man kann es gerade nur noch so erahnen. Trotzdem, als Experiment ein nettes Foto. Mal wieder was anderes.

Ähnlich experimentell, nur in eine ganz andere Richtung, die beiden Poller, die da mitten in der Hafeneinfahrt stehen. (1/500s, f/2,8.) Hier hätte ich durchaus mal weit offen fotografieren können, warum habe ich eigentlich nicht? So ist der Hintergrund selbst bei f/2,8 noch scharf. Wobei die Frage ist, ob ich mit f/1,4 mehr erreicht hätte, die Pinne stehen doch schon recht weit draußen. Insgesamt aber ein ganz gutes Bild, ein wenig mehr auf der depressiven Seite, ich gebe es ja zu. ;-)


Als Kontrast dazu die Boote im Hafen. (1/1500s, f/4.) Die glatt spiegelnde Oberfläche des ruhigen Hafenwassers verdoppelt hier die meisten Boote und gibt dem ganzen einen sehr meditativen Eindruck. Etwas weiter wäre der Shot noch interessanter gewesen, aber das Sigma-Weitwinkel hatte ich noch nicht. (Das kommt erst im nächsten Eintrag zu Einsatz.)

Ach ja, ich hab gelogen: Das Wetter im Januar war auch nur sporadisch mal besser, was man daran merken kann, dass der viele Regen und das Hochwasser und der Wind in Kombination den Baum auf der Landzunge vorne gefällt hatte, den die Stadt hier gerade zerlegt hat, als wir vorbei kamen; deshalb diese Kombination aus Kettensäge und Kettensägenbenzin, die man so in keinem anderen Spiel findet! :-D (1/180s, f/8.) Leider ein bisschen schief, hier habe ich doch sehr aus der Hüfte geschossen, weil ich die Arbeiter nicht stören wollte.


Irgendwo zwischen den Bäumen hängt ja schon seit Jahren dieses Osterei herum, das ich hiermit auch noch mal dokumentiert habe. (1/1500s, f/2,8.) Mit der Blende so weit offen ist auf diese Entfernung im Hintergrund natürlich nichts mehr zu erkennen, was aber in diesem Fall auch gewollt und sogar gut ist: Alles Andere hätte nur abgelenkt. Trotzdem immer wieder erstaunlich, wie unscharf alles wird, wenn man so nah ran geht! Ich steh ja drauf. (Wir haben da letztens diese Serie mit den Cowboys und dem Loch im Boden angefangen; was benutzen die eigentlich für Linsen? Da ist selbst mir manchmal zu viel Bokeh! ;-))

Nebenan hängt noch eine kleine Gummiente, die ich dann halt eben auch mitgenommen habe, damit sich das Ei nicht so einsam fühlt in meiner Negativ-Sammlung. (1/2000s, f/2,8.) Gleiche Blende, fast gleiches Licht, schöne Highlights auf dem Entenschnabel, viel Unscharf im Hintergrund, gutes Foto, gefällt mir. Und zwar noch mal um einiges besser als das vom Osterei.


Zuletzt noch zwei Schiffe: Ein echtes und eines, das sich im Wasser spiegelt. (1/90s, f/8.) Wenn man hier schon vorbei kommt, darf das alte Segelschiff definitiv nicht fehlen. Habe hier mal bis an den Rand des Machbaren abgeblendet, um diesen kräftigen Schärfeeindruck zu erhalten: Alles im Bild ist in focus, selbst sogar das Gras und Gemüse, das unten noch ins Foto ragt. Ebenfalls wieder ein Postkarten-Motiv! Na, da weiß ich ja, was ich dieses Jahr wieder zu Weihnachten verschicken werde! ;-)

So, und das war es auch schon für dieses Mal. Im Nächsten Eintrag geht es nach Bonn hinein, mit dem damals gerade frisch erworbenen Sigma 24mm 1:2.8. Es wird also spannend!