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Schwarz-weiß und analog, Teil 198: Sportplatz Söven

Fomapan 200 #1, September 2022
  • Minolta XG-2, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minute, Adofix Plus 1+5, 3 Minuten, Adoflo II 1+200
Mal wieder keine Zeit für nichts gehabt heute, also gibt es einen schönen Artikel aus der Retorte. Hmm, Torte! ;-) Nein, pfui! :-D

Kommen wir nun zum Ende des ersten Films, den ich selbst entwickelt habe. Weil ich ein bisschen ungeduldig war, wollte ich den Film schnellstmöglich voll bekommen, und so habe ich die restlichen Fotos einfach in Söven am Sportplatz verschossen. Ich glaube, ich habe hier die meisten Bilder manuell belichtet, weil ich überprüfen wollte, ob die Ladehemmungen, die ich ja schon vermutet hatte, bevor ich den Film entwickelt hatte, vielleicht vom Automatik-Modus herrühren, nämlich dass die Belichtungsmessung noch läuft, wenn der Spiegel schon hoch geklappt ist und die Kamera dann versucht, die längste mögliche Zeit zu belichten, also irgendwie so um die 4 bis 8 Sekunden, oder was ist das an dem Modell? Habe im manuellen Modus jedenfalls keine Probleme bemerkt.

Das erste Bild zeigt den Unterstand für die Auswechselspieler oder für die Leichtathleten. (1/1000s, f/4.) Also zumindest denke ich, dass es das ist. Sieht ein bisschen aus wie eine alte Bushaltestelle, was ich ein bisschen witzig finde, direkt da an der Laufbahn. Als ob da irgendwann ein Bus käme! ;-) Jedenfalls kann man gut den Schattenwurf sehen, die Abstufungen im Grau sind ausreichend gut, sowohl im Schatten als auch in der prallen Sonne - an den Belichtungsdaten kann man gut sehen, dass es ein sonniger Herbsttag war, im Gegensatz zum letzten Artikel. Ansonsten: Finde ich das Bild gut? Geht. Ist jetzt nicht überragend, aber ich finde doch, dass dieser etwas abgeranzte Unterstand mit seinen Graffiti und der Werbung ganz gut mit den Bäumen und der Absperrung im Hintergrund kontrastiert.


Die Bandenwerbung an der Umkleide habe ich dann auch gleich mitgenommen. (1/1000s, f/4.) Da gefiel mir das Bild davor aber irgendwie besser. Dieses hier hat zu viele dunkle Flächen. Schärfe ist aber OK, das Masken-Schild zB ist durchaus erkennbar. Die Schrift ist aufgrund des fehlenden Kontrasts und der Filmkörnung jedoch nicht wirklich lesbar, auch nicht im Originalscan.

Das Bild mit den Pilzen hat wieder diesen einen Kratzer, der mir ständig begegnet. (1/500s, f/4.) Da muss ich mal schauen, ob ich was Ähnliches auch auf den Kentmeres habe, dann liegt es vielleicht doch an mir - oder ob ich der Firma Foma die Schuld geben kann. Das Bild ist insgesamt sehr hell geworden und hat ein wenig an Kontrast verloren. Eine Blende schneller wäre durchaus drin gewesen. Ansonsten gefällt es mir ganz gut. Nicht überragend, aber gut.

Besser ist da der Pfosten des Tors und das darin verschlungene Netz mit seinen Schatten. (1/250s, f/11.) Habe hier mal richtig weit abgeblendet, um auf die kurze Entfernung richtig viel Schärfe hin zu bekommen. Das Ergebnis ist eine interessante Mischung aus Schärfe und Unschärfe, die mir sehr gut gefällt. Insgesamt ein sehr künstlerisches Foto, glaube ich. Ich kenn mich da ja nicht so aus und ich habe gelernt, dass das, was mir gefällt, nicht unbedingt dem Geschmack der Boheme entspricht! ;-)


Hin und wieder muss ich auch mit einem s/w-Film mal Grünzeug fotografieren, zB diese Eichel, die am Parkplatz in der prallen Sonne hing. (1/1000s, f/5,6.) Dass man auf Film sogar die feinen Blattadern sehen kann, ja beinahe sogar die Zellstruktur, das kommt auch nicht so häufig vor. Das kenne ich eher von meinen Digitalfotos, bei denen ich zusätzlich noch die Nahlinse aufgesetzt habe. Diese dicken, prallen Eicheln machen jedenfalls echt was her, wie sie da vor den Blendenbällchen im Bokeh herum hängen. Leider sind die nicht so klar definiert, wie ich sie gerne hätte - es war dann doch zu hell im Hintergrund und zu unruhig, Ansonsten ein schönes Bild, dem die Farbe kaum fehlt.

Wenn wir jetzt zum Ende des Films kommen, kann man sehen, dass ich ein bisschen viel Netzmittel in der letzten Spülung hatte: Da sind Streifen neben dem Flutlicht. (1/750s, f/5,6.) Mit dem Problem kämpfe ich ehrlich gesagt noch immer: Zu viel und ich bekomme Seifenstreifen, zu wenig und ich bekomme Kalkflecken. Ich muss mir wohl doch so einen bösen Filmabstreifer zulegen, mit dem man angeblich seine Negative professionell verkratzen kann, behauptet das Internet! ;-) Zum Bild: Ganz gut geworden, finde ich. Baum und Flutlicht harmonieren ganz OK. Und die Streifen im Himmel könnten genauso gut Chemtrails sein! :-D


Zum Ende noch ein bisschen Natur: Rote Beeren im Sonnenschein. (1/500s, f/8.) Da ist ein Streifen im Bild, der vom Scanner kommt, da muss während des Scannens ein Stäubchen auf den CCD gefallen sein. Das fiel mir dann aber erst bei der Nachbearbeitung auf und da hatte ich keinen Bock, das noch mal zu scannen. Geht auch so, in den anderen Bildern ist das gar nicht aufgefallen. Erst hier ist der Himmel so hell, dass man es sieht. Das Bild gefällt ansonsten ganz gut - viel Licht, etwas Schatten für den Kontrast, saftige Beeren, scharfe Blätter: OK.

Fazit: Das Rokkor ist schweinescharf und macht tolle Bilder. Inspirierend, damit zu arbeiten. Und selber Entwickeln ist viel weniger schwer, als ich es gedacht hätte, wenn man sich erst mal ein bisschen Routine erarbeitet hat. Besonders das Einfädeln und Aufspulen des Films auf die Entwicklerspule, das braucht Übung! (Habe festgestellt, dass es einfacher geht, wenn man die Ecken des Films nur ein ganz kleines bisschen im 45°-Winkel abschneidet, statt wie in der Anleitung beschrieben sie ganz abzurunden. Ist vielleicht eine Eigenheit des Patterson-Tanks, ich muss echt mal den Jobo ausprobieren, den ich auf dem Dachboden gefunden habe.

Schwarz-weiß und analog, Teil 197: Drevenak

Fomapan 200 #1, September 2022
  • Minolta XG-2, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minute, Adofix Plus 1+5, 3 Minuten, Adoflo II 1+200
Dass ich mittlerweile, wann immer ich das Haus verlasse, eine alte analoge Kamera mit nehme, in der ein s/w-Film drin liegt, sollte bei der Schwemme an Bildern, die ich hier veröffentliche ja eigentlich klar sein. Meistens habe ich dann auch noch nebenbei die analoge Kamera dabei; ich kann einfach nicht los lassen! ;-) Es gibt dann aber auch so Tage, an denen habe ich gleich drei Kameras dabei! So auch an diesem eher durchwachsenen Herbsttag, als wir uns zur Familienfeier in den Norden Nordroheinwestfalens begaben.

Neben der D610 hatte ich meine F601 mit dem teuersten Film, den ich je gekauft habe, geladen: Einem Delta 3200. Der war für die Innenfotos gedacht; In der Kombination mit dem Nikkor 85mm hat der sehr interessante Bilder ergeben, die ich aber größtenteils nicht hier ausstellen kann, da eben Personen drauf zu sehen sind, die nicht unbedingt ins Internet gehören. Zusätzlich habe ich aber auch kurz entschlossen die Minolta eingepackt, in der eh der Foma 200 drin lag, der war für Außenaufnahmen wiederum perfekt geeignet. Und deshalb gibt es jetzt aus dem verwandtschaftlichen Garten und der Umgebung ein paar Bilder zu sehen. Leider fehlen zwischendurch ein paar, da die XG-2 ja mittendrin ein paar Ladehemmungen entwickelt hatte, von denen ich mir noch nicht so sicher bin, wo die her kommen.

Fangen wir an mit dem bepflanzten Salatsieb, das draußen an der Zufahrt steht. (1/250s, f/4.) Schön kontrastreiches Bild mit einem hervorragenden Bokeh. Das Rokkor 55mm gefällt mir in solchen Situationen sehr gut. Die Komposition ist auch ganz gut gelungen, vielleicht ein bisschen altmodisch, mit der ⅓-⅔-Aufteilung. Aber das ergibt eben ein sehr gefälliges Bild. Sehr gut.


Der Hängestuhl ist direkt um die Ecke. (Unbekannte Belichtung, vermutlich f/4 bis f/5,6.) Hier ist der Hintergrund ein bisschen hell geraten, was aber bei den Lichtverhältnissen kaum zu vermeiden war. Erstaunlich finde ich hier die recht hohe Auflösung des Foma 200, man kann auch noch die kleinsten Details in dem Geflecht erkennen. Nur auf der Sitzfläche sind wir ganz hart an der Grenze, wobei das in der herunter gerechneten 4k-Version stärker nach Moiré aussieht als im Originalscan. Gleichzeitig ist der Kontrast OK und auch die Schatten sind nicht allzu dunkel; da sind durchaus noch ein paar Blätter vor dem Mäuerchen im Schatten erkennbar. Die Kombination aus billigem Fomapan 200 und noch billigerem Adonal in 1+50 scheint also durchaus gute Ergebnisse liefern zu können.

Besonders krass kommt auch das Gerüst der alten Schaukel gegen das dunkle Gebüsch raus. (1/125s, f/5,6.) Cooler Kontrast, gute Differenzierung der Mitteltöne. Die Schatten saufen allerdings ein bisschen ab, was aber auch ein bisschen an meinem Post Processing liegt. Aber außerdem ist das Bild auch ganz hübsch anzusehen, da ist nicht viel, was ich zu bemäkeln habe. An diesem eher düsteren Herbsttag hätte ich nicht mit so stimmungsvollen Bildern gerechnet.


Den alten Kindersitz auf dem Zaun konnte ich nicht einfach so stehen lassen, ohne ihn auch abgelichtet zu haben. (1/250s, f/1,7.) Habe es mit der Offenblende und dem Bokeh hier vielleicht schon wieder ein ganz kleines Bisschen übertrieben. Aber man kann gut erkennen, wie scharf selbst weit offen das Rokkor 55 ist. Selbt in dieser 4k-Auflösung ist der Stuhl nur ganz leicht weichgezeichnet. Die Beeren oben rechts, die zufällig ebenfalls in der Fokusebene lagen, sind ein weiteres Beispiel dafür. Selbst im Originalscan wirken die noch recht scharf, die Auflösung des Films (und des Scanners) reichen an dieser Stelle nicht mehr aus, um tatsächlich ein echte Unschärfe zu sehen. Dieses Objektiv würde ich gerne mal an einer Digitalen adaptiert sehen! Ansonsten, das Motiv ist ähnlich stimmungsvoll wie bereits die Schaukel vorher. Herbsttage haben auch was für sich! ;-)

Dann noch ein Schnappschuss von den Hühnern hinten im Hof. (1/125s, f/4.) Durch das Gitter sind die nicht so besonders geworden, aber die liefen immer weg, wenn ich das Objektiv zwischen den Pinnen durch geschoben habe. Bangbuxen! Besonders der Gockel! ;-) So also nur ein eher mäßiges Foto, dessen Komposition einiges zu wünschen lässt. Schärfe und Kontrast sind in den Federn der Tiere ganz OK, Hühner haben ja leider die Angewohnheit, sich sehr ruckartig und unvorhersehbar zu bewegen. Aber selbst das Auge des Hahns im Hintergrund, der eigentlich schon nicht mehr in der Fokusebene war, ist scharf genug, dass man seinen neugierig-vorsichtigen Gesichtsausdruck hinterm Zaun erahnen kann.


Danach sind wir ein bisschen auf Cachjagd gewesen, wobei wir an diesem noch nicht abgeernteten Maisfeld vorbei kamen. Das habe ich zum Anlass genommen, mal wieder einen Kolben vor die Linse zu nehmen. (1/250s, f/4.) Auch hier bin ich wieder ganz baff von Schärfe und Kontrast. Sogar die kleinen Häärchen an den Rändern der Blättern rum um den Maiskolben herum sind noch sehr gut zu erkennen. Hätte vielleicht noch auf f/5,6 abblenden sollen, um ein bisschen mehr Tiefe ins Bild zu bekommen. Das Bokeh ist zwar nett anzusehen, aber das Motiv säuft doch recht schnell in Unschärfe ab. Andererseits wird ihm dadurch auch eine gewisse Prominenz in der Mitte des Bildes zuteil. Insgesamt also schon ein gelungenes Bild.

Zuletzt noch das Vereinsheim. Oder die Toilette? Am Sportplatz jedenfalls. (1/250s, f/4.) Hier hatte ich ein bisschen mehr erwartet, die Wirkung, die dieser alte Container mitten zwischen den Bäumen auf mich im realen Leben hatte, geht hier leider ein bisschen verloren. Vielleicht, weil die grelle Farbe heller raus gekommen ist, als ich es gedacht hätte? Die Frequency Response vom Foma ist also auch bei einem ISO 200 Film nicht ganz so, wie ich es erwarte. Ansonsten steht der Container vielleicht ein bisschen zu sehr in der MItte und ich hätte zudem mehr in die Knie gehen sollen. Weiß nicht, irgendwie ist der Wurm drin, finde ich. Keine Ahnung, kann es nicht so richtig festmachen.

Nächstes Mal: Der Sportplatz in Söven, an dem ich die restlichen Bilder verschossen habe. Waren doch noch erstaunlich viele auf der Rolle.

Schwarz-weiß und analog, Teil 196: Asbach

Fomapan 200 #1, September 2022
  • Minolta XG-2, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minute, Adofix Plus 1+5, 3 Minuten, Adoflo II 1+200
Im zweiten Teil des ersten selbstentwickelten Fomapan-Films ging es mal wieder nach Asbach in den Outlet-Store, der da auf der grünen Wiese steht. Danach haben wir aber noch dem Dorf einen Besuch abgestattet. Viel los ist da ja nicht, außer der Kirche gibt es hier nur mäßig viel zu sehen. Trotzdem habe ich die Gelegenheit genutzt, mal ein paar Bilder zu machen.

Als erstes haben wir da ein altes Kreuz, von denen man mehrere rechts vom Kirchenhauptportal findet. (1/1000s, f/2.) Bei f/2 macht das 55er Rokkor wirklich ein überragendes Bokeh. Bleibt die Frage, wie ich so viele Fusseln auf den Film bekommen habe, der zudem noch einige Emulsionsdefekte aufweist. Liegt es an meinem eher ruppigen ersten Versuch, einen Film in die Spule einzuspulen, ein Prozess, den ich mittlerweile im Schlaf beherrsche, der damals aber noch eine sehr schweißtreibende Angelegenheit war? Möglich. Will gar nicht drüber nachdenken, wie ich diesen ersten Film misshandelt habe, bis ich ihn endlich in der Entwicklerdose hatte! ;-) Aber zurück zum Motiv: Ganz nett zusammenkomponiert, finde ich. Das Kreuz als Hauptmotiv an der rechten Seite, dass es aus dem Bild heraus schaut, dahinter die unscharfen Kollegen und einige Blendenabbilder in den Laublücken der Tannen. Was mich am meisten stört, ist die Wand des weißen Hauses rechts. Aber ich kann ja schlecht mit der Abrissbirne auf Fotosafari gehen, sag ich immer wieder. ;-)


Vor der Kirche habe ich dann das Kapitell links vom Portal vor die Linse genommen. (1/1000s, f/1,7.) Auch weit offen ist das Rokkor erschreckend scharf. Ich glaube, das ist eine der schärferen Normalbrennweiten, die ich jetzt besitze. Recht kontrastreiches Bild und auch sehr viel weniger Staub als auf dem ersten heute. Auch der Winkel, in dem ich das Motiv eingefangen habe, gefällt mir ganz gut. Schön viele Details erkennbar, die Struktur des Sandsteins kommt richtig gut raus.

Beim Kirchturm habe ich dann komplett manuell belichtet und die kleinstmögliche Blende gewählt, um die seitlich ins Bild ragenden Äste unscharf zu bekommen. (1/1000s, f/2,8.) Das gibt dem Bild eine gewisse Tiefe. Was hier auffällt, sind die seltsam hellen Rämder, bei denen ich den Eindruck habe, dass die Filmtransportlöcher bei der Entwicklung ausgestrahlt hätten. Liegt das an der Art, wie ich den Entwickler in der Dose durchgeschüttelt habe? Bilden sich da Wirbel an den Löchern, die dann mehr frisches Adonal an diese Stellen befördert und dort zu einer stärkeren Entwicklung des Materials führt? Anders kann ich mir das kaum erklären. Das ist mir jedenfalls bei diesem und einigen der folgenden Filme schon aufgefallen, besonders eben bei solchen eher flächigen Bildern mit viel Himmel. Ach ja, und ich dachte immer, dass das Labor diesen einen, immer wiederkehrenden Kratzer in den Film machen würde. Scheinbar sind die aber schon von der Fabrik aus da drin, denn ich hab ihn sofort wiedererkannt! ;-)


Um die Ecke in der Vitrine steht dieser kleine Igel aus Holz. (1/60s, f/5,6.) Wie immer mit der Urban Legend eines Apfels auf den Stacheln. Warum bringen wir unseren Kindern Dinge bei, die gar nicht der Realität entsprechen? Muss dieses Kultur-Dings sein! ;-) Ansonsten ein ganz gutes Bild, wenn auch wieder ein bisschen staubig. Der 200er Foma scheint auch eine ganz brauchbare, auch in Adonal nicht zu aufdringliche Körnung zu besitzen. Ich glaube, das ist eigentlich ein ganz guter Universalfilm für den allgemeinen Einsatz, wenn ein 100er vielleicht nicht ausreicht, ein 400er aber dann doch zu schnell ist. Bedeckte Sommertage oder sowas. Leider war bei meiner letzten Bestellung keiner auf Lager. Aber bei meinem Verbrauch ist es bestimmt bald wieder so weit. (Filme sind allerdings in den letzten Monaten bestimmt gut anderthalb mal so teuer geworden! der 400er Foma kostet jetzt fast 5 Euro, ich habe den bei meiner ersten Bestellung noch für unter 4 bekommen!)

Noch ein altes Kreuz findet man an der Mauer hinter der Kirche. (1/60s, f/4.) Obwohl das hier im Schatten stand, habe ich ein erstaunlich kontrastreiches Bild raus bekommen. Sehr scharf ist es zudem auch, gefällt mir sehr gut. So gut, dass ich kaum was daran auszusetzen habe. Schön, wie das Efeu von oben darüber rankt, der grobe Bruchstein darunter gefällt mir auch, die Natursteinmauer mit ihren Rissen im Hintergrund. Eigentlich perfekt. Ein bisschen Emo vielleicht... ;-)

Das Bild vom Fachwerk ist leider ein bisschen schief geworden. (125s, f/5,6.) Das fällt bei den vielen senkrechten Linien leider sehr auf. Ansonsten ist das Bild ganz OK. Jetzt nicht allzu spannend. Ein Fachwerkhaus halt. Die vielen, prächtig blühenden Geranien (?) waren auch eigentlich der Grund, weshalb ich dieses Bild gemacht habe.


Die Tür gegenüber von Hausnummer 3 ist hingegen schön gerade und macht auch richtig was her. (1/125s, f/4.) Eine schöne alte Haustür, bei der das eine daran verschwendete Foto sicher kein Fehler war. Gerade so in s/w macht das einen sehr schicken Eindruck. Da könnte ich glatt mal versuchen, einen Abzug von zu machen. Oder so eine Weihnachtspostkarte von machen und den Leuten einfach in den Briefschlitz werfen. ;-)

Ach, stimmt, das Weitwinkel hatte ich ja auch dabei, ganz vergessen! Die Kirche ist dementsprechend aus dieser Position ein bisschen verzerrt, aber eigentlich ganz spannend mit dem Flatsch Sonne rechts im Abenddunst. (Beroflex 28mm, 1/250s, f/5,6.) Bei diesem Objektiv bin ich ja auch immer wieder erstaunt, dass es eigentlich ganz gute Fotos produziert. Ich weiß nicht, wie die Beroflexes damals preislich einzuordnen waren; die Objektive waren ja, soweit ich weiß, Importe aus der DDR, was grundsätzlich ja nicht unbedingt was schlechtes war. Die waren also wahrscheinlich für die hier sichtbare Qualität eher günstig. Egal. Ein ganz hübsches Bild, das ich da produziert habe. Wegen des Weitwinkels fällt auch gar nicht so sehr auf, wie schief es eigentlich ist! ;-)

Nächstes Mal: Familienbesuch in Drevenak. Also, das drumherum. Die Familie selber habe ich mit der F601 und einem sehr teuren Ilford Delta 3200 abgelichtet. Davon kommen demnächst auch ein paar Bilder, allerdings welche vom Ende des Filmes, als ich den voll haben wollte, um ihn entwickeln zu können. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 195: Gemischte Selbstentwicklung

Fomapan 200 #1, September 2022
  • Minolta XG-2, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minute, Adofix Plus 1+5, 3 Minuten, Adoflo II 1+200
Kommen wir heute also endlich mal zum ersten Film, den ich selber entwickelt habe. So im Nachhinein betrachtet habe ich da schon ziemlich mit zu kämpfen gehabt, was man auch an verschiedenen Stellen sehen kann. Da sind nämlich einige Kratzer in der Emulsion und Knicke im Film, die ich da rein gemacht habe, als ich versucht habe, ihn erst mal auf die die Spule drauf zu kriegen und nach dem Entwickeln auch wieder runter zu bekommen. Das ist glaube ich tatsächlich die größte Hürde beim selber Entwickeln von Negativen: Den K*ckfilm, ohne ihn sehen zu können, im Wechselsack in die Spule zu kriegen, ohne ihn ständig anzugrabschen oder zu verbiegen. Naja, aber Übung macht den Meister und ich bin da mittlerweile um einiges besser drin geworden. Deswegen ist es schon fast etwas peinlich, dieses Erstlingswerk hier vorzuzeigen. Aber ich denke, dass das vielleicht anderen Anfängern zeigen kann, dass es eben am Anfang nicht alles perfekt läuft - ich glaube, ich habe diesen Film drei oder vier mal wieder aus der Spule raus fummeln müssen, weil er sich verhakt hatte - und dass man trotzdem nicht aufgeben sollte. Ich hatte zwar meiner Meinung nach reichlich geübt, aber eben a) mit dem im Starterkit mitgelieferten Farbfilm, der sich irgendwie ganz anders anfühlt und mir viel steifer erscheint, als der billige Fomapan, und b) der auch noch ein ganzes Stück kürzer ist, also wohl nur 24 Aufnahmen hatte.

Aber genug Vorrede, hier das Ergebnis. Da die Kamera zu allem Überfluss noch Ladehemmungen hatte, nachdem ich ihre Lichtdichtungen erneuert hatte, sind ein paar Bilder verloren gegangen, sodass ich mich entschieden habe, mit einer Mischung von Fotos aus Siegburg, Seelscheid, Hennef und Mondorf zu beginnen. Das sind jeweils nur so 2 bis 4 Bilder, die wären in einem eigenen Artikel eher ein wenig verloren gewesen.

Den Anfang macht die Krankenhauskapelle in Siegburg. (1/1000s, f/8.) Aufmerksame Leser werden bemerken, dass ich dieses Bild schon mal hier im Blog hatte, nämlich damals im Oktober, als ich angefangen habe, selber zu entwickeln. Da habe ich das nämlich als Beispiel genommen. Deswegen muss ich jetzt glaube ich nicht mehr ganz so viel dazu sagen, ich hatte es ja schon recht detailliert auseinander genommen. Mir gefällt es jedenfalls noch immer ganz gut, trotz der Kratzer in der linken Ecke.

Gegenüber gab es das Parkhaus zu sehen, das gerade wegen Renovierung von oben bis unten eingerüstet war. (1/500s, f/8.) Auch hier habe ich gut weit abgeblendet, was ich sonst ja eher nicht so oft mache, aber wenn es um "Architektur" geht, darf es gerne etwas schärfer sein, finde ich. Das 55mm Rokkor glänzt hier jedenfalls, gerade in dieser Disziplin. So ist zum Beispiel der Zaun oben auf dem obersten Parkdeck so scharf abgebildet, dass man jede Strebe einzeln zählen kann. Ich habe eh den Eindruck, dass die selber entwickelten Bilder nicht nur ein bisschen heller sind, sondern auch schärfer. Ich mein, das ist ja ein 200er Film, aber ich habe den Eindruck, dass er in Sachen Auflösung die bisherigen 100er übertrifft.


Dann mal wieder die ev. Kirche in Seelscheid. (1/500s, f/8.) Vom Friedhof aus ist das halt das spannendste Gebäude, das man sehen kann. Bei f/8 sind auch die ins Bild ragenden Äste und Blätter fast komplett scharf. Nur ganz unten die Hecke verliert sich etwas in einer leichten Unschärfe. Nettes Bild, auf dem man sieht, wie hell es war. Ich glaube, ich sollte mal ein paar mehr ISO 200 Filme anschaffen, die sind ein ziemlich guter Kompromiss aus leicht erhöhter Empfindlichkeit und Auflösung. Oder liegt es eben daran, dass ich den selber entwickelt habe und er einfach ein bisschen heller ist als das, was das Labor gemacht hat?

Zwischen diesem und dem nächsten Bild sind leider eine ganze Reihe Bilder verloren gegangen, weil der Spiegel nicht geklappt hat oder der Vorhang nicht wollte, oder was auch immer die Kamera für Ladehemmungen entwickelt hat, als ich nicht hingeschaut habe. Der Klamottensammelcontainer ist jedenfalls ein bisschen seltsam belichtet. (1/500s, f/8.) Sieht aus, wie ein übertriebenes HDR-Bild, habe ich den Eindruck. Wie das zustande gekommen ist, ich weiß es nicht. Habe ich im Gimp nachträglich zu viel am Gamma gedreht? Oder kam das tatsächlich schon so aus dem Scanner? Wenn meine Filme so lange in der Pipeline liegen, vergess' ich das langsam schon, bevor ich die hier ausstellen kann. ;-) Ist aber an sich schon nicht das spannendste Bild auf dem Film, deswegen, Schwamm drüber!

Was passiert, wenn man den Film in der Spule verknickt, kann man auf dem Bild mit den verwelkten Baumnasen sehen. (1/1000s, f/1,7.) Der Knick geht leider quer durchs eigentlich Motiv, da ist auch nicht viel mit Retouchieren. Wie gesagt, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, ich habe da wirklich noch einiges an Übung gebraucht, bis ich das mit dem Ecken abrunden und einfädeln in die Spule richtig raus hatte. Insgesamt leider ein bisschen Schade, denn das Bild hat was. Besonders die Blendenbälle im Hintergrund finde ich extrem schick; Offenblende bei diesem Objektiv ist extrem!


Auch das nächste Bild ist verknickt und so hat das Bobbycar leider einen bösen weißen Streifen. (1/1000s, f/4.) Auch hier ist es einigermaßen schade um das Foto, denn die Sonne und der Schatten sind schon ganz gut. Da es aber auch ziemlich schief ist, relativiert sich das mit dem "schade drum" dann ach wieder. ;-) Der Kontrast ist richtig gut geworden, so guten Kontrast habe ich bei Laborentwicklungen selten gesehen. Trotzdem hat man noch genug Detail in den dunklen Bereichen.

Es folgt ein Sprung weit ins letzte Drittel des Films, als ich in Mondorf war und nebenbei mal wieder die Fähre fotografieren durfte, wie sie da im Hafen vor Anker lag. (1/500s, f/4.) Auch hier fasziniert mich die Schärfe und der für diese eher schattige Szene ausreichend gute Kontrast. Die Schärfe ist mit dem Rokkor eh superb, auch wenn man mal nicht f/8 nimmt, sondern stattdessen zwei Stufen schneller unterwegs ist. Nettes Bild.


Die Josef Lülsdorf war mein nächstes Opfer. (1/250s, f/4.) Habe hier so weit nach unten gezielt, um die Spiegelung des Namens im Hafenwasser noch einfangen zu können. Der Hintergrund ist mir ein bisschen zu hell geraten, da hätte es auch eine Blendenstufe schneller getan, wie im Bild davor. Ansonsten technisch ganz OK. Der Winkel gefällt mir aber nicht. Vielleicht hätte ich mich stattdessen ganz auf die Reflexion im Wasser konzentrieren sollen, dann hätte ich ein paar Schritte näher ran gehen können und einen völlig anderen Winkel bekommen. Naja, im Nachhinein ist mal bekanntlich immer schlauer.

Das letzte Bild ist ein Portrait der Dame, die da halb nackt und mit freigelegtem Alabaster (also, in dieser billigen Kopie wahrscheinlich Beton oder Gips) im Vorgarten steht. (1/1000s, f/4.) Schöne Hintergrundunschärfe, die das Motiv gut hervorhebt. Dadurch, dass ich das Zentrum des Bildausschnitts mal ausnahmsweise in den Rücken die Dame gelegt habe, wirkt es auch irgendwie ganz interessant. Ich sollte da öfter mal mit experimentieren. Interessantes Bild.

Erstes Fazit: Selber entwickeln ist nicht so schwierig, aber man muss erst die Probleme überwinden, die man als Anfänger unweigerlich haben wird. Über die nächsten Filme hinweg werden wir definitiv eine Verbesserung meiner handwerklichen Geschicklichkeit beobachten können. ;-)

Nächstes Mal: Asbach.

Scanergebnis vom selber entwickelten Film

So, dann wollen wir mal schauen, wie das Ergebnis des selber entwickelten Films so ist und was ich an Unterschieden zwischen meiner und der Labor-Entwicklung ausmachen kann. Ich möchte nicht zu weit in meiner Reihenfolge von Filmen vorgreifen, deshalb nehme ich nur je ein Bild, das ich mit der gleichen Kamera (der Minolta XG2) und dem gleichen Objektiv (dem Rokkor-PF 55mm f/1,7) geschossen habe. Der größte Unterschied dürfte sein, dass der laborentwickelte ein Foma 100 war, während der selbstgemachte ein Foma 200 ist. Aber so groß sind die Unterschiede da ja eh nicht, manche Leute behaupten gar, dass das eh der gleiche Film wäre. So weit will ich allerdings nicht gehen.

Ich habe mich für zwei Bilder entschieden, die einigermaßen ähnliche Motive in etwa gleichen Lichtverhältnissen zeigen. Da ist zum einen die Nottreppe an einem alten Industriegebäude im Süden Bonns, aufgenommen bei 1/500s und f/5,6 auf Fomapan 100 gemacht habe. Wie man sieht, das war, bevor ich die Lichtdichtungen repariert habe. Das andere zeigt die Krankenhauskapelle in Siegburg bei 1/1000s und f/8 auf Fomapan 200. Der Unterschied ist also nur eine EV.


Schauen wir uns jetzt ein paar Details an, für die ich Ausschnitte aus den originalen Scans verwende, bei denen ich die Kurve nicht angepasst habe, diese sondern nur so verschoben habe, dass der gesamte Bereich des RGB-Farbraums einigermaßen angedeckt ist. Die Scans sind beide bei 6400 dpi mit meinem Epson Precision V500 gemacht worden bei einem Gamma von 1,25 und vollem Graustufenumfang. Ausgabe war ein 16 Bit unkomprimirtes TIFF.

Schauen wir uns als erstes mal an, was die meisten Analogfotografen fast schon wie andere Leute Pornos angucken: Das Korn. Da ich hier zwei unterschiedliche Filmempfindlichkeiten vergleiche, ist das mit der Körnigkeit schon mal so eine Sache, da nicht direkt vergleichbar. Trotzdem wird sie doch auch stark von der Entwicklung beeinflusst. Ich habe hier eine Stelle im Himmel ausgewählt, der in beiden Bildern einigermaßen dunkel geworden ist. Links in der Labor-Entwicklung ist für einen 100er Film schon einigermaßen viel Korn zu erkennen. Es ist aber einigermaßen gleichmäßig und relativ unscharf.


Da ist die eigene Entwicklung schon um einiges kontrastreicher und schärfer, was das Korn angeht. Wie gesagt, das hier sind Ausschnitte aus dem 6400-dpi-Scan. Würde man das Negativ auf normale Abzug-Größe von 15x10 vergrößern, würde man wahrscheinlich noch kaum etwas davon bemerken. Selbst ein 30x15 Abzug für ein Bild an der Wand wäre wohl noch OK. Darüber hinaus würde es dann vielleicht doch langsam bemerkbar, aber wer will schon Poster machen? ;-) (Man beachte vor allem die Kratzer, die ich in den Film gemacht habe, weil ich ihn zuerst nicht in die Spule gekriegt habe!) :-D

Ob das jetzt am Filmmaterial alleine oder auch an meiner Entwicklung liegt, wer weiß? Seit Rossmann das Labor gewechselt hat, finde ich leider keine Informationen dazu, welchen Entwickler die verwenden. Man ist da ja eh immer drauf angewiesen, dass man auf jemanden trifft, der Ahnung davon hat. Die handschriftlichen Markierungen auf den Tüten scheinen aber zumindest drauf hinzudeuten, dass immer die gleiche Person dafür zuständig ist.

Jedenfalls: Ich bin bei meiner eigenen Entwicklung relativ zufrieden mit dem Korn. Adonal / Rodinal ist nach meinen Recherchen ja bekannt dafür, dass die Bilder etwas körniger werden, besonders bei den geringeren Verdünnungen. Aber für eine 1+100 Lösung müsste ich für einen Film gerade mal noch 3ml abmessen, da ist mir die Gefahr einer Fehldosierung doch zu groß, besonders mit diesen Plastik-Dingern, an denen die einzelnen Striche schon einen viertel Milliliter breit sind. Hätte damals im Chemieunterricht doch mal eine Bürette klauen sollen! :-D (Die Dinger waren zwar auch nur schul-genau, aber besser als diese Plastikröhrchen!)

Mein nächster Blick gilt der Schärfe bzw. dem Auflösungsvermögen des Films. Auch hier ist der 200er-Film prinzipbedingt im Nachteil, da er wegen der höheren Empfindlichkeit größere Körner hat. Der 100er aus dem Labor kommt hier recht gut weg. Schön kann man die Streifen erkennen, die der Scanner ins Bild bringt, weil nicht jedes Pixel des Sensors die gleiche Empfindlichkeit hat. Zudem hat hier die JPG-Komprimierung einiges vom Korn weg geglättet. Die Konturen sind trotzdem recht gut erkennbar, auch wenn der Kontrast höher sein könnte.


Beim zu Hause entwickelten 200er haben wir wieder sehr viel mehr Korn, das auch keine Komprimierung der Welt weg drücken könnte. Darin geht der eigentliche Mast, ab dem das Kreuz angebracht ist, schon ein bisschen unter. Insgesamt wirkt das Bild aber kontrastreicher. Gleiches gilt für die Ecken und Kanten des Dachs. Auch hier gilt: Beide Bilder sind für normale Vergrößerungen definitiv scharf genug und mit ein bisschen Magie (Filter) im Vergrößerer ließe sich der Kontrast entsprechend steigern, um auch ein Poster davon zu drucken.

Der Schattenvergleich ist nicht ganz so einfach, denn in den beiden Bildern sind die Schatten doch schon sehr unterschiedlich. In der Laborentwicklung gehen die schattigen Stellen allerdings etwas unter. Das deckt sich auch mit meiner Beobachtung, dass der belichtete Umfang beim Scannen relativ weit unten im dunklen Bereich ansetzt und an sich etwas komprimiert/gestaucht rüber kommt. So musste ich dieses Bild insgesamt etwas "in die Breite ziehen", die Kurve also stärker über den RGB-Farbraum strecken. Dadurch wirken die tiefen Töne fleckiger und verlieren an Detail.


Das sieht beim 200er etwas anders aus: Die dunklen Schattenstellen wirken weniger flächig, auch hier zeigt sich noch immer eine leichte Körnung. Mag sein, dass das an der erweiterten Empfindlichkeit bei ISO 200 liegt, aber ich glaube eher, dass hier das Labor ein bisschen zu kurz entwickelt hat oder dass das Adonal einfach etwas aggressiver ist und hier auch nur sehr leicht belichtete Stellen entwickelt hat. Nun war ich mit 9 Minuten im Bad und einem 10s pro Minute Rhythmus auch ziemlich am oberen Limit dessen, was das Datenblatt von Foma für den 200er vorschlägt. Aber mir gefällt es ganz gut. Die Unterseiten der Blätter sind brauchbar dunkel bis fast komplett schwarz, die Fenster oben links sind auch OK, ebenso die Fenster. Im Scan steckt auf jeden Fall genug Information, um die dunklen Stellen noch stärker zu spreizen und trotzdem keine Details zu verlieren.

(Im Endeffekt hängt diese Bewertung übrigens auch stark vom verwendeten Ausgabe-Medium ab, gerade beim Schwarzwert: Ein brauchbarer Monitor ist hier Voraussetzung. Auf meinem alten HP Notebook sieht das alles ganz OK-ish aus, wenn ich die Helligkeit auf Maximum drehe; der "gute" LG-Monitor am Desktop hat da viel mehr Umpf! hinter und macht schwarz ziemlich schwarz, soweit das Backlight es zulässt - ist halt doch nur ein altemodisches LCD Panel -; während der billige LG 19", der als Zweitgerät daneben steht, eher nicht so geeignet ist. Am coolsten sieht das übrigens alles auf alten Plasma-Gerät am Scanner-Rechner aus, ich hoffe, dass der noch ein paar Jährchen lebt. Auch wenn der wirklich nicht zum Thema Stromsparen passt und an den Rändern auch schon einige ausgebrannte Pixel aufweist. Insgesamt wäre es mal an der Zeit für einen kalibrierten 4k Monitor, aber das sage ich ja nicht zum ersten Mal. ;-))

Kommen wir zum Schluss noch zu den Highlights: Auch hier eignen sich beide Bilder nur mäßig. Ich habe mal die beiden größten Reflexionen der hinter mir stehenden Sonne raus geschnitten, einerseits im Regenrohr (oder was das da ist) und andererseits an diesem metallenen Wasauchimmer da auf dem Dach hinter der Kapelle. Das Rohr ist leider sehr hinter dem Geländer versteckt, aber immerhin gibt es hier ein paar weiße Pixel. Insgesamt fehlt hier aber schon ein bisschen Kontrast.


Kontrastprobleme habe ich im selbst entwickelten Film eher weniger, hier ist eher zu viel Korn. Aber das Highlight, so klein es auch sein mag, ist kräftig hell bis weiß und blutet auch kaum in angrenzende Bereiche aus. Auch hier macht sich bemerkbar, dass das Histogramm weniger stark komprimiert aus dem Scanner kam. Das resultiert darin, dass ich wieder mehr Möglichkeiten habe, an den Kurven zu drehen, ohne zu viele Details zu verlieren.

Fazit: Insgesamt gefällt mir die weniger starke Körnigkeit der Laborentwicklung etwas besser, aber Kontrast und Ausnutzung des Dynamikumfangs des Films sind bei der eigenen Entwicklung etwas besser. Beim nächsten Mal vielleicht eine halbe Minute weglassen. Alles in Allem ist das natürlich alles vom persönlichen Geschmack abhängig. OK sind beide Bilder, mit beiden kann man arbeiten. Für den ersten Versuch bin ich wirklich sehr erstaunt, dass das Ergebnis so gut geworden ist. Als ich den Film aufgehängt habe, wollte ich es zuerst kaum glauben.

So, und jetzt muss ich nur noch das Problem beheben, das die Kamera entwickelt hat, nachdem ich die Lichtlecks gefixt habe, nämlich dass die Messung manchmal noch nach dem Auslösen weiter läuft und dann sekundenlang belichten will. (Im manuellen Modus hatte ich nämlich keine solchen Probleme!) Es ist aber auch immer was... ;-) Meinen zweiten Test-Film habe ich - hatte ich das schon erwähnt - in die OM2 eingelegt, die hat solche Ladehemmungen nicht.