No Line on the Horizon
Am Freitag habe ich mir, direkt zum Release, die neue Platte von U2 zugelegt. Als jahrelanger (lebenslänglicher?) Fan muss man ja mal wieder alles im Schrank haben. Außerdem hatte $großerElektronikhändler die für 10 Euro im Angebot, was man heutzutage ja bei Neuerscheinungen nicht mehr all zu oft sieht, die kosten ja schließlich auch schon mal 15, 20 oder mehr Öcken. Habe die Platte jetzt ein paar mal durch gehört, und da dachte ich mir, schreib ich mal ein kleines Review:
Vorweg sei gesagt, die Songs, durch die ich zu U2 gekommen bin, stammen zum größten Teil aus den 80ern und 90ern. War, The Joshua Tree, Achtung Baby, das (und alles dazwischen) sind die Platten, mit denen ich aufgewachsen bin. Von daher ist meine Sicht auf die Dinge wahrscheinlich etwas durch die Vergangenheit gefärbt.
Die neue ist anders, sowohl als das, was damals war - was ja irgendwie klar ist - als auch als die letzten Platten. Pop und All That You Can't Leave Behind waren meiner Meinung nach eher schwach, How To Dismantle an Atomic Bomb wieder etwas besser, aber diese haben alle gemeinsam, dass mich besonders die Bono-ich-rette-die-Welt-im-Alleingang-Heulsongs auf die Dauer eher nerven und den Wiederhör-Wert doch deutlich herabsetzten. Mag ja sein, dass er ein Anliegen hat, aber das kann man auch anders rüber bringen.
Die gute Nachricht: Dieses mal tun sie es auch anders, denn obwohl manche der Texte durchaus ein Anliegen haben, klingt der Sound wieder etwas rockiger und härter. Auf der anderen Seite haben Brian Eno und Daniel Lanois dieses mal wieder die Finger ganz tief mit im Spiel, also muss man auf einige technischere Klänge gefasst sein, die teilweise an die Passengers-Zeit erinnert. Wer das mag, der kann sich in dieser Scheibe sicher wiederfinden. Untergemischt sind Klänge von Cello und Horn, die sich allerdings gut ins Ensemble einfügen.
Weiterhin positiv fällt die Spielzeit von ca 55 Minuten auf, was bei 11 Tracks gut 5 Minuten pro Stück macht. Manche Neuerscheinung, die ich mir in letzter Zeit "blind" (also ohne vorher reinzuhören) gekauft habe, war da deutlich kürzer und teurer (REM hat da den Vogel abgeschossen mit nur 38 Minuten), also stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Leider kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass der Platte ein wenig der richtige Aufhänger fehlt. Das Titelstück No Line On The Horizon ist war einigermaßen fetzig, reicht aber meiner Meinung nicht an Vertigo oder Elevation heran. So plätschert Stück für Stück dahin, ohne dass man am Ende sagen kann, welches jetzt das beste war. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn umgekehrt würde es mir auch schwer fallen, das eindeutig schlechteste Stück zu bestimmen.
Insgesamt würde ich der Platte drei bis dreieinhalb von fünf Punkten auf meiner U2-Skala geben. Mit anderen Künstlern zu vergleichen ist bei U2 nicht ganz einfach, finde ich, denn trotz allem haben sie doch immer noch einen sehr eigenen Klang.
Vorweg sei gesagt, die Songs, durch die ich zu U2 gekommen bin, stammen zum größten Teil aus den 80ern und 90ern. War, The Joshua Tree, Achtung Baby, das (und alles dazwischen) sind die Platten, mit denen ich aufgewachsen bin. Von daher ist meine Sicht auf die Dinge wahrscheinlich etwas durch die Vergangenheit gefärbt.
Die neue ist anders, sowohl als das, was damals war - was ja irgendwie klar ist - als auch als die letzten Platten. Pop und All That You Can't Leave Behind waren meiner Meinung nach eher schwach, How To Dismantle an Atomic Bomb wieder etwas besser, aber diese haben alle gemeinsam, dass mich besonders die Bono-ich-rette-die-Welt-im-Alleingang-Heulsongs auf die Dauer eher nerven und den Wiederhör-Wert doch deutlich herabsetzten. Mag ja sein, dass er ein Anliegen hat, aber das kann man auch anders rüber bringen.
Die gute Nachricht: Dieses mal tun sie es auch anders, denn obwohl manche der Texte durchaus ein Anliegen haben, klingt der Sound wieder etwas rockiger und härter. Auf der anderen Seite haben Brian Eno und Daniel Lanois dieses mal wieder die Finger ganz tief mit im Spiel, also muss man auf einige technischere Klänge gefasst sein, die teilweise an die Passengers-Zeit erinnert. Wer das mag, der kann sich in dieser Scheibe sicher wiederfinden. Untergemischt sind Klänge von Cello und Horn, die sich allerdings gut ins Ensemble einfügen.
Weiterhin positiv fällt die Spielzeit von ca 55 Minuten auf, was bei 11 Tracks gut 5 Minuten pro Stück macht. Manche Neuerscheinung, die ich mir in letzter Zeit "blind" (also ohne vorher reinzuhören) gekauft habe, war da deutlich kürzer und teurer (REM hat da den Vogel abgeschossen mit nur 38 Minuten), also stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Leider kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass der Platte ein wenig der richtige Aufhänger fehlt. Das Titelstück No Line On The Horizon ist war einigermaßen fetzig, reicht aber meiner Meinung nicht an Vertigo oder Elevation heran. So plätschert Stück für Stück dahin, ohne dass man am Ende sagen kann, welches jetzt das beste war. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn umgekehrt würde es mir auch schwer fallen, das eindeutig schlechteste Stück zu bestimmen.
Insgesamt würde ich der Platte drei bis dreieinhalb von fünf Punkten auf meiner U2-Skala geben. Mit anderen Künstlern zu vergleichen ist bei U2 nicht ganz einfach, finde ich, denn trotz allem haben sie doch immer noch einen sehr eigenen Klang.