Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 108: Ilford Delta in der Wahner Heide

Film: Ilfort Delta 400 #1 (abgelaufen 2002), Kamera: Nikon F601, Juli 2021

Navigation: 107, 108, 109

Die Wahner Heide ist für den alten, abgelaufenen Ilford Delta dann wahrscheinlich doch etwas hell und kontrastreich gewesen. Was sich teilweise aber tatsächlich als ein Vorteil erwiesen hat. Vor allem, weil ich einfach mal drauf gehalten habe, selbst bei den beklopptesten Motiven, die ich normalerweiser nicht mit Film fotografieren würde.

So zum Beispiel die gammelige Banane auf dem Parkplatz. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/8.) Hier im Schatten kribbelt der Film so richtig, weil ich nachträglich beim Scannen ganz heftig an den Kurven schrauben musste, damit man überhaupt noch was erkennt. Und im Hintergrund der viele Kies, der sowieso schon sehr unruhig ist. Der andere Müll in dem Bild ist zudem auch noch mit gesellschaftspolitischer Aussage belastet: Don't litter! ;-) Albernes Foto, da darf ich auch eine alberne Beschreibung machen, oder?

Noch schlimmer wird es dann im nächsten Foto, gegen den sich die Silhouetten der abgestorbenen Äste vor dem wolkigen Himmel so richtig gut absetzten. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/11.) Ziemlich interessantes Bild, in dem die Reste von Filmempfindlichkeit recht gut beurteilen kann: Viel ist da nicht übrig. Und vom Motiv hier ist leider auch nicht viel los hier. Wobei, so ein bisschen was für depressive Tage! ;-)



Da wie hier in der Heide auch direkt nebenan den Flughafen haben, sind auf jeden Fall auch ein paar Flugzeuge auf dem Film. (Nikkor AI 200mm, 1/2000s, f/8.) Hier sieht man auch noch ganz deutlich ein anderes Problem, das dieser Film über die Jahre der Lagerung entwickelt hat: Er will sich immer wieder in seine Ausgangsposition zurück aufrollen, vor allem wenn es im Scanner schön warm wird. Deswegen die seltsamen Muster am linken Rand. Ansonsten: Schön scharf, das grobe Korn macht das irgendwie nur noch deutlicher, habe ich den Eindruck. Coole Wolken.

Beim zweiten Versuch war ich wohl etwas langsam, denn die Nase vom Flieger ist schon hinter den Bäumen. (Nikkor AI 200mm, 1/2000s, f/8.) Das ist blöd, denn eigentlich ist das relativ gut ausgeleuchtet. Naja, Schwamm drüber.

Aber jetzt kommen vier recht coole Bilder: Ziegen! OK, Ziegen sind immer cool, aber mit dem körnigen Film machen die sich besonders gut. Im ersten stehen sie unter einem großen Baum um Schatten, so habe ich relativ viel Kontrast außen rum, aber nicht so viel in den Ziegen selber. (Nikkor AI 200mm, 1/500s, f/5,6.) Dafür sind die Blätter im Baum ziemlich krass. Schönes Foto. Gefällt mir ziemlich gut.

Das zweite Bild ist etwas näher zum Baum aufgenommen, sodass die Ziegen ein bisschen größer sind. (Nikkor AI 200mm, 1/500s, f/5,6.) Dieses Foto gefällt mir tatsächlich noch viel besser: Gut ausgeleuchtet und super scharf. Und die schönen groben Körnern im Fell der Tiere! Passt gut zusammen.



Beim Dritten kamen die Ziegen dann mal näher ran und ich konnte auf die Normalbrennweite wechseln und mal ein richtiges Ziegen-Portrait machen. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Von den dreien ist dieses definitiv das Beste! Oder? Also, die Ziege sieht jedenfalls so aus, als würde sie mir voll zustimmen! Sogar die Zaun-Strippen finde ich total geil. ;-) Muss ich also nicht noch mehr dazu sagen, oder?

Das vierte und letzte Ziegenfoto ist zwar auch gut, kommt da aber nicht mehr wirklich ran, oder? (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Auch wenn die Ziege sehr neugierig guckt, da sie sich in diesem Moment umgedreht hat, ist sie nicht mehr 100%ig scharf. Außerdem ist das Foto mal wieder total schief. Das Filmmaterial hingegen macht es dann doch wieder einigermaßen interessant, wegen des grobkörnig-kontrastreichen Retro-Looks.

Nach den Ziegen musste mal was anderes auf den Film, und da kam mir dieses Gebäude ganz gelegen, in dem wahrscheinlich irgendwelche Flughafentechnik versteckt ist; von außen hat es jedenfalls interessante Graffiti. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Die Sprühdose guckt etwas zugedröhnt, die sich ein bisschen wie in einem alten, kribbeligen s/w-Film vorkommt. ;-)


Und dann gab es da noch diesen Wanderwegwegweiser für den Eichenlaubwanderweg. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/1,8.) Keine Ahnung, ob der tatsächlich so heißt, aber ich nenn ihn jetzt einfach mal so. Sollen die doch andere Schilder aufstellen! ;-) Hier im Schatten konnte ich jedenfalls mal wieder die Blende gaaaanz weit auf machen und ein bisschen Unschärfe im Hintergrund einfangen. Wobei, durch das viele Kribbeln sieht das gar nicht mehr so unscharf aus. Schöne Foto, das mir mal wieder ganz gut gefällt.

Dann noch runter Richtung Landebahn gegangen, wo ich zuerst an den Tanks vorbei kam, die ich durch den Zaun hindurch fotografiert habe, deswegen wahrscheinlich auch der dunklere Schatten am linken Rand. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Mit dem empfindlichen Film war es hier draußen einfach zu hell. Und wie ich ja schon im ersten Artikel festgestellt habe, hätte ich gute eine Blende weiter auf drehen können, dann hätte ich das Problem nicht so sehr gehabt.

Aber das coolste Foto ist wahrscheinlich der landende Flieger unscharf durch den Stacheldraht am Zaun. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/8.) Einfach perfekt! Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen! Bestes Bild auf der Rolle!


Der tieffliegende FedEx-Frachter kommt da einfach nicht ran, obwohl er aus diesem Winkel gar nicht so schlecht ist. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/8.) Irgendwie irritierend, dass man das Fahrwerk auf der einen Seite gar nicht zu sehen ist! Glücklicherweise war ich dabei und kann sagen: Problemlose Landung! ;-)

Auf dem Rückweg gab es dann noch diese Wellblechhütte zu sehen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/5,6.) Sieht faszinierend aus, sehr krasse Kontraste. Mit dem 135er arbeitet der Film ziemlich gut zusammen, finde ich. Mag motivseitig jetzt nicht so interessant sein, aber ich finds gut. Etwas heller belichtet hätte es sein können, daher komme ich immer mehr zu der Erkenntnis: Eine Blende mehr schadet dem abgelaufenen Film echt nicht.

Zurück am Parkplatz konnte ich dann noch ein Longhorn-Rind fotografieren. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/4.) Wo kommt bloß der Texaner her? Strange! Mehr PS! MEEEHR PEHHH ESS!!!!112 TUUUUURBOOOOOHHHhhhhh... ;-) OK, geht mir direkt wieder besser. Musste einfach raus! ;-)


Ach ja, unterwegs gab es noch ein paar Isolatoren, an denen kann ich ja auch nie vorbei gehen. (Nikkor 35mm AI, 1/1000s, f/5,6.) Besonders, wenn es so schöne alte sind, die aussehen, als wären sie mindestens aus den 1940ern. Interessantes Bild, viel Unschärfe im Hintergrund, die wieder durch das grobe Korn viel schärfer aussieht, als ich es erwartet hätte.

Und zuletzt noch ein vintage Mercedes. (Nikkor 35mm AI, 1/2000s, f/5,6.) Der sieht auf diesem alten Film auch ziemlich gut aus. Oh, nein, jetzt will ich schon wieder singen! "Oh Lord..." Nein! Bad photographer! BAD BAD BAD! ;-) :-D So, genug Albernheiten. Muss am Wetter liegen, das Tief macht Kopfschmerzen. ;-)

Nächstes Mal: Troisdorfer Rathaus und Bahnhof.

Historisches Riesenrad

Heute mal wieder nach Siegburg gemusst, da habe ich das Rad genommen, weil die Sonne so schön geschienen hat. Dafür war es herbstbedingt bereits ein wenig kühl am Morgen. Das machte das Licht aber nur noch besser; Goldene Stunde am Morgen, sozusagen.

Am Wendekreis habe ich dann schon zum ersten Mal anhalten müssen, um die drei Pferde zu fotografieren. Die standen da mal wieder sehr fotogen herum und in der tiefstehenden Morgensonne waren sie auch perfekt ausgeleuchtet.


Danach habe ich mich dann aber mal richtig ran gehalten und habe nicht an jeder Ecke Fotos gemacht, wie ich das sonst immer mache. Man muss ja auch mal pünktlich sein. Immerhin hatte ich Rückenwind, der mir auf dem Rückweg allerdings direkt voll ins Gesicht geblasen hat! Sollte eigentlich doppelt zählen, was der verblödete Runkeeper aber zum Anlass genommen hat, einfach gar nicht zu zählen. Grmbl!

Jedenfalls habe ich dann in Siegburg selber noch etwas Zeit gehabt und dementsprechend die halbe Innenstadt abgelichtet. Ich hatte ausnahmsweise nur die Digitale mit dem 50mm dabei, das reichte in diesem Fall aber eigentlich auch. Besonders schön finde ich, wie am Modell der Stadt Siegbrug überall die Highlights als kleine Siebenecke herauskommen. Hübsch.


Danach mal wieder die Victoria auf der Siegessäule fotografiert, wie sie sich scheu wie ein Reh das Gesicht zu hält. Also, zumindest aus diesem Winkel! ;-) Und mit der gelben Rose im Vordergrund macht die sich auch ganz gut, aber leider war die ein bisschen schlecht ausgeleuchtet. Hätte wohl doch mal den Aufhellblitz anstellen sollen. Sollte das öfter mal ausnutzen, dass ich einen eingebauten habe.


Den geräucherten Lachs habe ich dann noch an einem der Marktstände gesehen und fand den so lecker, dass ich da zumindest ein Foto mitnehmen musste. Leider (oder zum Glück?) war gerade der Standbesitzer gerade nicht da, sonst hätte ich glatt noch ein Stück mit genommen...

Dann aber kam die heutige Hauptattraktion, das historische Riesenrad. Da auf Grund der Pandemie sämtliche Großveranstaltungen ausgefallen sind, so auch Pützchens Markt, ist das wohl die einzige Möglichkeit, dass ich das dieses Jahr mal zu sehen bekomme.


Bei dem morgendlichen Licht sah das auch ganz besonders farbenfroh und kontrastreich aus. Überhaupt sehr gut erhalten, das gute Stück. Hat hinten drauf auch eine Plakette, dass das historisch wertvoll ist. Leider war es nicht in Betrieb, das kommt wahrscheinlich jetzt am Wochenende erst. ;-)

Der Rückweg war dann eher ohne nennenswerte Vorkommnisse. Es war mit dem Gegenwind auch viel zu anstrengend, noch ständig anzuhalten. Außerdem wurde es gegen Nachmittag dann doch etwas durchwachsener und wolkig. Der Herbst, der Herbst... ;-)