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Schwarz-weiß und analog, Teil 118: Unsortierte Reste

Film: Fompan 400 #3, Kamera: Carena SX-300, Juli 2021

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Heute also die Resterampe: Fotos vom Anfang und Ende das Films, den ich mit der Carena verschossen habe, die thematisch zu nichts anderem passen.

Ganz am Anfang das Films haben wir da den Sperrmüll der Nachbarn, die gerade dabei waren, ihren Keller zu lichten, weil sie eigentlich längst umziehen wollten. Da stand auch dieses leicht beschädigte Kinderfahrzeug dabei, das ich nicht undokumentiert in die Verbrennung gehen lassen wollte. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/4) Wie man sehen kann, wenn man ganz vorsichtig vorgeht, kann man bereits vorne auf dem Film noch ein Foto mehr heraus kitzeln! ;-) Und nebenbei ist dies das einzige Foto, das ich mit dem Beroflex-Weitwinkel gemacht habe, in dem zumindest ansatzweise ein Flare zu sehen ist! Habe selten ein 28mm in den Händen gehalten, das so wenig davon produziert. Fast schon unheimlich! Ansonsten: Scharf, wie ich es mittlerweile von diesem Objektiv gewohnt bin, kaum Verzerrungen und Unschärfen an den Ecken. Note: Gut.


Womit wir dann auch direkt mal einen Sprung an das Ende des Films machen: Der Kater auf dem Sofa, völlig unterbelichtet, aber dafür mit interessanten Blendenmustern im Rollo. (Beroflex 28mm, ~4s, f/4.) Ich habe mittlerweile mal nachgeschaut und die Firma Foma gibt selber an[1], dass man bei Langzeitbelichtungen durchaus auch mal länger belichten sollte als gedacht - Stichwörter "Schwarzschild-Effekt" und "Reziprokität". Da ich hier mit etwa 4 Sekunden schon ziemlich weit im besagten Bereich bin, wären hier 8 Sekunden wahrscheinlich besser gewesen. ;-) Aber die kann die Kamera nicht.

Da der Film an dieser Stelle noch immer nicht zu Ende war, habe ich im Garten gewütet. Als erstes haben wir da diese Blume vor dem heruntergelassenen Rollo. (Beroflex 28mm, 1/500s, f/8.) Ich bin erstaunt, dass die so gut raus gekommen ist, denn schließlich habe ich hier echt nur noch versucht, den Film voll zu kriegen und mich nicht mehr groß um Belichtung und Schärfe gekümmert. Aber sieht echt gar nicht so schlecht aus.


Und noch immer kein Anschlagen am Ende! Also noch ein Blumenbild. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/2.8.) Da ich mit dem empfindlichen Film relativ wenig Gelegenheit hatte, das Bokeh bei Offenblende zu bewerten, habe ich einfach mal ins Licht hinein und ohne Rücksicht auf Verluste auf gedreht. Das Ergebnis ist gar nicht so schlecht: Das, was da durch die Zaunbretter hindurch filtert, sieht gar nicht mal so schlecht aus. Und trotzdem sind die Staubgefäße und der Stempel der lilienartigen Blüten richtig gut zu erkennen. Für einen Blumenschnappschuss gar nicht so schlecht, auch wenn das in s/w relativ wenig Sinn macht.

Im dann endlich letzten Bild habe ich es jedoch übertrieben. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/2.8.) Erstmal ist die Rose total überbelichtet, zugleich ist der Hintergrund so unruhig, dass mir leicht übel wird! ;-) Aber als Testbild ist das gar nicht mal so schlecht: Die Blendenkreise sind auch in den äußersten Ecken kaum verzerrt und es gibt überhaupt keinen, nicht mal einen Ansatz von Swirl, was ich bei so einem alten Objektiv schon einigermaßen erstaunlich finde, aber auch die relativ hohe Randschärfe (bei normalen Fotos, also nicht jetzt diesem hier) erklären würde. Hier scheint sich jemand beim Rechnen der Linsen tatsächlich richtig Mühe gegeben zu haben.

Fazit: Die Kamera ist gut! Sie hat einen mehr als guten Belichtungszeitenbereich im Angebot, die Mattscheibe ist hell und mit dem Schnittbildsucher durchaus benutzbar. Außerdem habe ich 40 Bilder auf einen 36er Fomapan 400 gekriegt, das ist ein neuer persönlicher Rekord! Ich hatte zwischenzeitlich schon Angst, dass der Film irgendwo gerissen wäre oder der Transportmechanismus nicht mehr funktionieren würde, weil er kein Ende nahm! Die Objektive schwanken zwischen "gefällt mir gut" (Beroflex Weitwinkel) und "naja, solange ich nichts anderes habe, muss das wohl ausreichen" (Exakta Normalzoom). Das Beroflex Telezoom hat mich besonders erstaunt, denn die Abbildungsleistung ist doch gar nicht so schlecht, auch wenn der Lichtwert hier dem praktischen Einsatz schon mal einige Grenzen setzt.

Am Ende des Tages würde ich sagen: Werde die Kamera definitiv noch mal verwenden, vielleicht sogar eine passende Nifty-Fifty-Festbrennweite dazu kaufen, und dann vielleicht auch mal mit einem etwas teureren Farbfilm experimentieren!

[1] Supertoll finde ich in dem Zusammenhang auch den in diesem PDF verbaute Chart bezüglich "Relative Spectral Sensitivity", der bis auf ein Sλ völlig ohne Beschriftung der X-Achse auskommt. Hrmpf. Ich mein, ich würde zumindest gerne wissen, ob das linear oder logarithmisch ist! Naja, immerhin weiß ich jetzt, warum rote Motive im Allgemeinen nach der Entwicklung etwas fade daher kommen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 117: Fahrradtour nach Bröl

Film: Fompan 400 #3, Kamera: Carena SX-300, Juli 2021

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Der Vorteil an der Carena ist, dass man sie selbst mit zwei zusätzlichen Zoom-Objektiven durchaus bequem in einer kleineren Tasche mit auf dem Rad durch die Gegend fahren kann. Dafür benutze ich im Allgemeinen ja die Olympus, weil die so leicht und klein ist, dass sie praktisch gar nicht auffällt. Aber die Carena macht einen etwas stabileren Eindruck, zumindest was das Gehäuse angeht. Was die Bildqualität angeht, da sind die beiden im Weitwinkel-Bereich ungefähr gleich gut: Für die OM-10 habe ich ja auch nur ein Dritthersteller-Objektiv, in diesem Fall der Marke Makinon. Vom allgemeinen Verhalten her scheint das Beroflex mit dem MD-Anschluss ähnlich zu sein. Wobei ich den Eindruck habe, dass die Olympus grundsätzlich einen Tacken schärfer ist. Aus Gewichtsgründen habe ich jedenfalls das lange Tele-Zomm daheim gelassen, das bedeutet, dass ich hauptsächlich das Exakta Normal-Zoom benutzt habe - was auch den Vorteil hat, dass ich das ein bisschen besser bewerten kann, als ich das bisher gemacht habe.

Jedenfalls. Mit dem Rad habe ich mich an diesem schönen Juli-Tag durch das Bröltal bewegt. Um dort hin zu kommen, muss ich aber erst mal an der Warther Kirche vorbei, die im strahlenden Sonnenschein lag. (Exakta 35-70mm bei 35mm, 1/1000s, f/8.) Ein bisschen viel Wiese mit drauf, aber dafür flattert die Regenbogenfahne schön im Wind und man kann sogar noch die Beschriftung darauf erkennen. Dass das Objektiv merklich schärfer wird, wenn man es um ein oder zwei Blenden abblendet, hatte ich ja schon im letzten Eintrag gemerkt; bei kräftigem Sonnenschein wie hier ist auch der Kontrast hervorragend. Im letzten Eintrag hatte ich es ein "Schönwetterobjektiv" genannt, weil es erst bei kräftiger Sommersonne seine Stärken entfalten kann - ein Eindruck, der hier nochmals verstärkt wird.


Und je weiter man abblendet, desto besser wird der Eindruck: Der Jesus über der Eingangstür ist bereits dreieinhalb Blendenstufen herunter gedreht und so richtig knackig scharf. (Exakta 35-70mm bei 70mm,1/1000s, ca f/16.) Während bei normalen Objektiven bei solchen Blenden die Schärfe wieder nachlässt (weil Licht auch eine Welle ist), dreht dieses scheinbar erst richtig auf: Es ist sogar noch die Struktur der Steine erkennbar, die sich bereits im Bereich des Auflösungsvermögens von Film und Scanner bewegt. Das geht natürlich heftig zu Lasten der Unschärfe, die ich ja so liebe und die mir manchmal etwas fehlt - in diesem Bild allerdings braucht man sie nicht unbedingt, wie das ja meist bei Architektur der Fall ist. Das Objektiv ist also durchaus brauchbar, wenn auch eher für besondere Anwendungsgebiete und unter den passenden Voraussetzungen.

So zum Beispiel kommt auch der besprühte Bus, der hier für die Jugendarbeit herum steht, recht gut raus, obwohl ich in diesem Fall noch mal zu einer kleinen Blende tendiert habe. (Exakta 35-70mm bei 50mm,1/500s, ca f/4.) Trotz Offenblende ist es befriedigend scharf geworden, aber mein Versuch, ein bisschen Hintergrundunschärfe zu provozieren, ist dann doch nicht so wirklich gelungen. Dafür wirkt das Bild zu den Ecken hin aber etwas verwaschener als in der Mitte. Trotzdem würde ich dem Ganzen ein "Test bestanden" geben, denn das relativ helle Licht hebt die Konturen und Schatten schön heraus, auch wenn es insgesamt halt nicht so scharf wirkt wie die anderen Bilder vorher, bei denen ich die Blende viel weiter zu gedreht hatte.

Dann aber ging es weiter ins Bröltal, wo ich zuerst einmal die Blüten der Maispflanzen gegen den mit leichten Wölkchen durchzogenen Himmel fotografiert habe. (Exakta 35-70mm bei 70mm,1/1000s, ca f/11.) Auf diese relativ nahe Entfernung schleicht sich tatsächlich etwas Unschärfe ins Bild: Die der Kamera am nächsten hängenden Blätter und Blüten sind tatsächlich etwas verwaschen und auch die Wolken sind nicht mehr 100%ig scharf. Leider stimmt der Fokus hier nicht ganz genau, die größte Schärfe hat leider die zweite Reihe Blüten abbekommen. Das lag hauptsächlich daran, dass der Wind durchs Feld strich und für viel Bewegung gesorgt hat. Ich bin dann mit dem manuellen Objektiv und dem Schnittbildsucher doch nicht schnell genug, das auszugleichen. Die Unschärfe in diesem Bild ist also hauptsächlich dem Fotografen geschuldet. Mea culpa! ;-)


Weiter ging es an den Feldern vorbei bis in den Wald, wo ich mich ausgiebig mit einer Pause auf der Bank beschäftigt habe, bevor ich ein Bild vom Hufeisenverbot gemacht habe - ein Motiv, das treuen Lesern bekannt vorkommen sollte, wie auch schon der Mais davor. (Exakta 35-70mm bei 50mm,1/125s, ca f/4.) Hier im schattigen Wald habe ich dann noch mal die Blende ganz auf gedreht und tatsächlich ist die Hintergrundunschärfe auf diese Entfernung tatsächlich ganz annehmbar - allerdings wieder auf Kosten der Schärfe im Vordergrund. Der Nagel zum Beispiel könnte ein bisschen weniger weich sein. Insgesamt ist das alles aber, wie ich bereits beim letzten Mal geschrieben hatte, Nörgeln auf hohem Niveau, denn diese Objektive sind einfach nicht dafür gemacht gewesen, dass man die resultierenden Bilder Pixel für Pixel analysiert. Für einen schönen Abzug in Normalgröße oder auch ein kleines Poster würde es doch durchaus noch reichen. Die Ansprüche waren in den 1980ern auch einfach nicht so hoch wie heutzutage mit der um sich greifenden digitalen Sterilität, bei der alles gleich gephotoshoppt aussieht. (Hier Rant des alten Mannes, der sich über die Jugend von heute beschwert, einfügen! ;-))

Vom Wald aus bin ich dann nach Bröl rein gefahren und habe noch schnell den metallverkleideten Kirchturm in der Dorfmitte mitgenommen, weil er so toll von der Sonne angestrahlt wurde. (Exakta 35-70mm bei 35mm,1/1000s, ca f/11.) Schönes Motiv, das kontrastreich und scharf heraus kommt, und bei dem eigentlich nur das Hausdach links unten ein wenig stört. Zur Technik muss ich nicht viel dazu sagen: Um zwei Stufen abgeblendet, schon sieht das Resultat hervorragend aus. Schönwetter-Objektiv! ;-)


Die letzten beiden Bilder habe ich dann doch noch mal mit dem Weitwinkel verknipst: Die Kapelle am Hang, an der ich auf dem Heimweg immer vorbei komme. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/2,8.) Wieder bin ich erstaunt: Dieses Objektiv hat bereits bei Offenblende eine vergleichbare Schärfe wie das Exakta um eine Stufe angeblendet (was natürlich bedeutet, dass es nur etwa ein Viertel bis Achtel so viel Licht rein lässt, je nach Zoom-Faktor). Wie man merkt, ich bin einigermaßen begeistert von diesem Objektiv. (Ich habe übrigens mal geschaut, der eBay-Preis liegt mit 30-60 Euro ungefähr auf dem Niveau des Makinon, das ich oben ja schon erwähnt hatte und somit auch nicht viel teurer als beim Travenar, das ich für M42 habe. Ich glaube, ich muss bei Gelegenheit einen Farbfilm durch die Kamera jagen und schauen, wie sich dieses Objektiv in bunt so macht.

In der Kapelle war es dann leider schon etwas sehr dunkel, da hätte ich gut noch eine Blendenstufe mehr gebraucht. (Beroflex 28mm, 1/30s, f/2,8.) Auch habe ich es noch so ganz geschafft, hier genau zu fokussieren: Die Ikone an der Wand ist von der Schärfe her gerade so OK, aber die Orchideen und das Engelchen auf dem Altar sind schon leicht raus aus der Fokusebene. Da hätte ich also gut etwas weiter nach vorne zielen müssen. Aber egal, die Wirkung des Bildes ist insgesamt trotzdem OK. Zu neuen Erknenntnissen über die Technik des Objektivs trägt das Bild ansonsten nichts bei.

Nächstes Mal: Ein paar Fotos von diesem Film, die nicht unbedingt einer Kategorie zuzuordnen waren und dementsprechend einen eigenen Eintrag bekommen haben.

Schwarz-weiß und analog, Teil 116: Lülsdorfer Rhein

Film: Fompan 400 #3, Kamera: Carena SX-300, Juli 2021

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Was mache ich, wenn ich - wie Ende letzten Julis - nach Lülsdorf fahre, um das Viehzeug von meinem Bruder zu füttern, weil der im Urlaub ist? Genau, nachher noch eine Stunde am Rhein entlang spazieren. Das macht Spaß und ist gesund. OK, letzteres nur bei geringem Schiffsverkehr und wenn die Raffinerie gegenüber nicht wieder Gas abfackelt. Aber spazieren kann man hier ganz toll und man hat immer ein bisschen Wasser in Sichtweite. Ist jetzt nicht das Meer, aber immerhin.

Wie immer nehme ich die Kamera mit, die ich gerade mit einem Film geladen habe, so auch dieses Mal die Carena. Die Fotos aus Rott waren ja schon eine gute Einstimmung auf die Leistung dieser Kamera und der dazugehörigen Objektive. Heute als der Rhein.

Fangen wir also mit einem sehr schief geratenen Foto eines Sitzkissens auf der Bank direkt an der Uferpromenade an. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/4.) Hauptsächlich als Unschärfe-Verlaufs-Test gedacht, sieht man hier recht gut, wo nahe am Minimalfokus der Schärfebereich endet und das Bokeh anfängt. Wie bereits im letzten Artikel mehrfach bemerkt: Verzerrungen und Schatten in den Ecken sind für die Klasse durchaus gut, deswegen werde ich im Folgenden auch nicht weiter drauf eingehen, außer es passiert was Unerwartetes. Tut es aber nicht, wenn ich mich recht erinnere. ;-)


Dem leicht geschwungene Kilometerzähler macht es übrigens kaum etwas aus, wenn man ihn schief fotografiert, da er selber irgendwie überhaupt nicht gerade ist. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/11.) Bei nur leicht bedecktem Himmel hart an der Mittagssonne vorbei zu fotografieren, das ist schon ziemlich mutig. Trotzdem sehe ich keine Flares oder Ghosts. Überhaupt habe ich bei diesem 28mm noch gar keine solchen "Fehler" gesehen, obwohl ich bereits letztes Mal in die tiefstehende Abendsonne fotografiert habe. Schon erstaunlich, in der Beziehung ist es tatsächlich besser als das Sigma, das ich für meine Nikon angeschafft habe; das flaret ja bei bestimmten Winkeln ganz furchtbar. Von dem Tarvenar mal ganz zu schweigen. Ansonsten: Sehr schön gelungenes Foto, bei dem sich die kleine Blendenöffnung gelohnt hat.

Das Hochwasser-Schild ist ebenfalls recht gut gelungen, wenn auch nicht ganz so spektakulär, nachdem es doch einigermaßen schattig wurde. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/4.) Trotzdem ist es ein ganz nettes Foto geworden, das dem Objektiv allerdings keine weiteren Informationen entlocken kann. Deshalb halten wir uns hier auch gar nicht länger auf.

Hier am Rhein war es aber endlich mal hell genug, dass ich das Tele-Zoom auch mal bei weiter geschlossener Blende testen konnte, indem ich die Industrie auf der anderen Flussseite mal ganz nah ran geholt habe. (Beroflex 80-200mm bei ca 135mm, 1/1000s, f/11.) Und was soll ich sagen: Zwei Klicks abgeblendet und *zack* ist das Bild um Klassen schärfer, als ich es im vorherigen Eintrag bei sämtlichen Bildern hin bekommen habe. Dieses Teil liebt das Licht! So weit abgeblendet ist es fast schärfer als die Festbrennweite, diese dann allerdings offen. ;-) Die Rohre und Schlote und Reaktoren auf der anderen Seite sind jedenfalls knackig scharf, man kann sogar einzelne Äste des Treibguts ausmachen und wir stoßen in den Bereich der Filmauflösung vor, die naturgemäß bei einem 400er schlechter ist als bei dem 100er, den ich normalerweise verwende. So gefällt mir die Performance jedenfalls schon sehr viel besser als mit Offenblende. Problem: Wann hat man mal genug Licht, um ein 200mm Tele bei f/11 zu schießen?!


Dieser Eindruck von sehr viel besserer Schärfe setzt sich auch bei der Melvin, die zufällig gerade vorbei schipperte, fort. (Beroflex 80-200mm bei ca 135mm, 1/1000s, f/11.) Wenn das Bild jetzt auch noch weniger schief wäre, wäre es richtig gut gelungen. Bei dieser kleinen Blende erinnert mich das ein bisschen an den Look alter Fotos aus den '60ern, als man als Amateur häufig nur Blenden im Bereich von f/8 und darüber zur Verfügung hatte. (Der helle Steifen links kommt übrigens davon, dass sich der Filmstreifen leicht durchgebogen hat. Bräuchte wirklich mal einen anständigen Scanner.)

Kommen wir zu einem künstlerisch wertvollerem Bild: Treibgut. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/5,6.) Eignet sich immer hervorragend. Sehr schönes Bild, leicht schief, aber da könnte man durchaus noch dran korrigieren, wenn man einen Abzug in der Dunkelkammer machen würde. Gefällt mir von der Komposition jedenfalls sehr gut. Und es enthält sehr viel Kontrast, was mir ja auch entgegen kommt, und Unschärfe ohne Ende. Mein Ding.


Ebenfalls am Rheinufer begegnen einem unweigerlich Gänse. (Beroflex 80-200mm bei ca 135mm, 1/250s, f/11.) Leider heben sich die bräunlichen Nilgänse gegen die Grasbüschel im Hintergrund nicht richtig ab. Außerdem wäre zudem f/8 hier die besser Wahl belichtungsmäßig gewesen, glaube ich: Es könnte im Vordergrund einfach etwas heller sein. Ansonsten gefällt mir die Komposition mit Gänsen vorne und Kirche direkt am Rhein dahinter ganz gut. Schade, dass die Gänse nicht richtig heraus kommen.

Beim Schaukelauto habe ich dann noch mal wieder mit dem Weitwinkel gespielt. (Beroflex 28mm, ca 1/500s, f/5,6.) Auch wieder ein gelungenes Bild. Allerdings bietet es keine neuen, technischen Erkenntnisse, deswegen auch gleich weiter zum nächsten.


In die andere Richtung stand diese Bank, an der ich dann noch mal das Normal-Zoom im Weitwinkelbereich verwendet habe. (Exakta 35-70mm bei 35mm, 1/1000s, f/8.) Ja, schärfer wird es, wenn man es stärker abblendet, aber so richtig knallen tut es nicht, sorry. Mag hier auch am Licht liegen, das Wetter war ja eher durchwachsen, wie man sieht. Und ich hätte auch mehr in die Knie gehen sollen.

Bei der Türe macht es schon einen sehr viel besseren Eindruck, da hier einfach viel mehr Kontrast zur Verfügung stand. (Exakta 35-70mm bei 35mm, 1/1000s, f/5,6.) Zwar habe ich hier eine Stufe weniger abgeblendet als bei der Bank vorhin, aber das scheint schon zu reichen, um die Schärfe deutlich anzuheben im Vergleich zu den Offenblendenbildern im letzten Eintrag. Ein erstaunlich gutes Bild, mit dem ich so weniger gerechnet hatte. Offenbar muss man diesem Objektiv die passenden Motive suchen und auf viel Licht hoffen. Große, einheitliche Flächen scheinen auch zu helfen.


Überhaupt scheint Architektur gut zu gehen mit diesem Objektiv: Der Kirchturm von hinten sieht ziemlich brauchbar aus. (Exakta 35-70mm bei 35mm, 1/250s, f/8) Oder liegt es daran, dass ich hier wieder bei minimaler Brennweite gearbeitet habe? Normalerweise habe ich immer den Eindruck, dass diese billigeren Objektive eher im mittleren Bereich brauchbar sind, wenn die Fehler in den Ecken schon weg geschnitten werden, das Öffnungsverhältnis aber noch nicht so schlimm ist, dass man vielleicht noch eine Blende oder zwei abblenden kann. Verzerrungen sehe ich hier eigentlich keine und die Schärfe in den Ecken ist eigentlich auch OK: Von der Kugel auf dem Turm bis hinunter zu den Backsteinen in den Ecken ist es eigentlich überall annehmbar scharf.

Wo es jedoch etwas unruhig wird, ist hier bei diesem Fußball-Übungstor mit der graffitibesprühten Wand dahinter. (Exakta 35-70mm bei 50mm, 1/1000s, ca f/6,3.) Ich kann gar nicht sagen, woran es im Detail liegt, aber es macht mich nervös. Wahrscheinlich ist es genau das: Die vielen Details! Zur Technik: Einen Klick abgeblendet und schon ist das Bild viel schärfer als ich es erwartet hätte. Vielleicht ist es also doch gar nicht so schlecht, wie ich es im ersten Artikel befürchtet hatte. Hier, im mittleren Bereich, bei dieser Belichtungssituation und dieser Blende scheint es durchaus benutzbar zu sein. Nur, wann hat man mal so viel Licht? Im Wald oder zwischen Gebäuden jedenfalls nicht. Also ein echtes Schönwetterobjektiv. ;-)

Nächstes Mal: Mit dem Fahrrad nach Bröl.

Schwarz-weiß und analog, Teil 115: Rott

Film: Fompan 400 #3, Kamera: Carena SX-300, Juli 2021

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Nach den eher primitiven Bildern, die die Exa auf Grund ihres 1960er-Jahre-Designs gemacht hat, kommen wir heute zu etwas im Vergleich hoch Modernem: Einer ganzen Reihe Fotos, die ich mit der Carena SX-300 gemacht habe, die ich beim Aufräumen im schwiegerelterlichen Keller gefunden hatte. Mit dabei waren drei Objektive, die ich hier ja auch schon vorgestellt hatte, alle drei von Drittherstellern. Das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes sein, wie man auch an den Fotos unten erkennen kann; aber seit dem Scan bin ich auf der Suche nach einem günstigen und lichtstarken originalen Minolta 50mm oder etwas Ähnlichem, einfach nur, um den Unterschied beurteilen zu können. Ebenso hatte ich ja schon erwähnt, dass es sich bei der Kamera um einen chinesischen Lizenznachbau der Minolta X-300 handelt, einer ziemlich guten Kamera für die 1980er. Da sind die Dritthersteller-Objektive vielleicht sogar ganz passend. Meine Probleme habe ich halt hauptsächlich damit, dass es sich vorwiegend um einigermaßen lichtschwache Zooms handelt.

Aber genug Vorrede, auf zu den Fotos: Die Pferde auf der Weide geben immer ein gutes erstes Motiv her. (Beroflex 80-200mm bei 200mm, 1/250s, f/5,6.) Ich bin mir nicht sicher, ob der hellere Streifen auf der linken Seite von einem Lichtleck der Kamera herrührt oder in der Entwicklung entstanden ist. Vielleicht ist das auch beim Einlegen oder Herausnehmen des Films passiert, denn in den folgenden Fotos ist kein heller Streifen an dieser Stelle zu sehen. Keine Ahnung. Was die Leistung der Kombination Kamera/Optik angeht, kann man hier bereits erste Schlüsse ziehen: Das Objektiv ist auch bei vollem Zoom ausreichend scharf. Es war im Juli sehr hell und dementsprechend kontrastreich ist das Bild ausgefallen. Der ISO-400-Film war vielleicht sogar etwas übertrieben, aber man weiß ja nie, in welche Belichtungssituationen man kommt - dieses Bild wäre mit dem Tele-Zoom zum Beispiel nicht mit einem 100er Film möglich gewesen, denn f/5,6 als Offenblende ist nun wirklich nicht so prickelnd und ich hätte somit bei der Belichtungszeit auch keinen Spielraum mehr gehabt. Die Belichtung selber ist sehr gut, finde ich; da hat die Kamera direkt mal gezeigt, wie sie mit solchen Situationen umgeht: Dunkle Wälder, mittlere Wiesen, tiefblauer Himmel mit vereinzelten Wölkchen, strahlend weiße Häuser in der Ferne und die Folie am linken Rand. Sieht brauchbar aus.


Beim zweiten Bild habe ich mich mal etwas verrenkt und die Warnung vor den spielenden Kindern aus einem eher ungewöhnlichen Winkel fotografiert. (Beroflex 28mm, 1/500s, f/11.) Für meine Verhältnisse ein ziemlich seltenes Foto mit weit geschlossener Blende, um die ganze Figur scharf zu bekommen, was auch sehr gut geklappt hat. Ich hatte erwartet, dass das Bild etwas weicher würde durch das starke Abblenden, aber dem scheint nicht so zu sein. Außerdem sehe ich keine Vignettierung in den Ecken, was wahrscheinlich ebenfalls durch die hohe Blendenzahl bedingt ist; wie das bei weiter offenen Blenden ist, werden wir weiter unten noch sehen. Vom Motiv her: Schon mal ein vielversprechender Anfang für diese Filmrolle! Sieht schon ziemlich cool aus!

Vom Berg sind wir an diesem Nachmittag hinunter ins Tal und unterwegs habe ich dann diese flusige Blume fotografiert, um das dritte Objektiv im Bunde zu testen. (Exakta 35-70mm bei ca 40mm, 1/250s, ca f/6,3.) Wie immer bei Zoom-Objektiven, bei die keine durchgängig einheitliches Öffnungsverhältnis haben, ist es nicht ganz einfach herauszufinden, was denn jetzt die tatsächliche Blendenzahl eigentlich gewesen ist, als man den Auslöser gedrückt hat. Moderne Kameras schreiben wenigstens einen ungefähren Wert in die Exif-Daten, aber analog kann ich auch nur raten! ;-) Jedenfalls erhalten wir auf diese Entfernung ein erstaunlich gut aussehendes Bokeh bei gleichzeitig sehr schöner Schärfe im Vordergrund. Der Kontrast gefällt mit auch ganz gut. Von den günstigen Normalzooms der 1980er scheint dieses also eines der besseren zu sein. Verzerrungen und Abschattungen in den Ecken halten sich auch in Grenzen. Und obendrein ist es ein ganz nettes Foto geworden.

Jenseits der Hügel schaut der Kirchturm heraus und ich habe das zum Anlass genommen, ohne Objektivwechsel drauf zu halten und zu schauen, was bei maximalem Zoom passiert. (Exakta 35-70mm bei 70mm, unbekannte Zeit, ca f/4,8.) Die Belichtungszeit muss hier irgendwo um die 1/250s gelegen haben, ich hab's mir mal wieder nicht aufgeschrieben - passiert schon mal. Die Vordergrundunschärfe in den Blättern links ist eher nicht so schön, dafür gefällt mir die Wolkenstruktur im Himmel sehr gut. Sieht regelrecht bedrohlich aus! (Das Wetter wurde zwar gegen Abend immer schlechter, aber so schlimm, wie es hier aussieht, war es eigentlich gar nicht.) Insgesamt ist das Bild aber etwas zu weich geraten: Offenblende ist also eher nicht zu empfehlen, was bei dem sowieso schon schlechten Lichtwert ein zusätzliches Manko ist. Aber das kennt man ja von diesen günstigen Zooms, da muss man immer sehr vorsichtig sein, die machen meist erst anständige Bilder, wenn man sie um ein oder zwei Blendenstufen runter dreht.


Ich finde, das Tele-Zoom macht da einen besseren Eindruck, erstaunlicher Weise: Der Ölberg in der Ferne jenseits von Ästen und Wiese ist scharf genug, dass man den Sendemast auf seiner Spitze sehr gut erkennen kann. (Beroflex 80-200mm bei ca 135mm, 1/500s, f/5,6.) OK, die Lichtstärke dieses Objektivs ist ansich schon mal ziemlich sch...lecht. Aber das Ergebnis sind auch beim zweiten Versuch durchaus brauchbar. Auch hier gefallen mir die dramatischen Wolken sehr gut.

Aber unzweifelhaft kann man mal wieder feststellen, dass die Festbrennweite die schärfsten Bilder produziert: Der Jesus an seinem Kreuz ist - was die Schärfe angeht - ziemlich perfekt für die Umstände. (Beroflex 28mm, 1/30s, f/2,8.) Trotz viel Schatten und der daraus resultierenden Offenblende habe ich an diesem Bild eigentlich nichts auszusetzen. Schöne Schattenzeichnung und auch der Film spielt gut mit, gibt die relativ helle Bildmitte gut wieder, während die einzelnen Blätter noch nicht im Schwarz absaufen. Bestes Bild bis hier hin!

Blendet man dann um eine Stufe ab und hat genug Licht, bewegt man sich direkt noch mal in einer ganz andern Klasse. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/4.) Habe hier auf die Latten am vorderen Ende des Anhängers gezielt, die praktisch die maximal erreichbare Schärfe aufweisen. Typisch für ein Weitwinkel wie dieses 28mm nimmt die Schärfe auch nicht merklich ab, je weiter man den Anhänger entlang schaut. Erst bei Baum, Schrott und Container im Hintergrund kann man evtl. etwas Unschärfe erkennen, und der Horizont ist dann tatsächlich verschwommen. Trotz allem sind die Wolkenfetzen noch immer sehr strukturreich. Insgesamt ein sehr stimmiges und gutes Foto mit viel Kontrast.


Um ein bisschen Unschärfe zu provozieren, habe ich den Bagger im darauf folgenden Foto mit Offenblende mitgenommen. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/2,8.) Noch ein sehr schön gelungenes Bild, in dem mir die Highlights an der Hydraulik im Hintergrund sehr gut gefallen. Hier kann man auch tatsächlich mal die Abschattungen zu den Ecken hin wahrnehmen und entsprechend bewerten. Ich mag das ja, es gibt den Bildern einen gewissen Vintage-Look. Andere mögen das nicht so sehr, aber es hält sich auch ziemlich in Grenzen. Ebenso verhält es sich mit den Schärfe-Verlusten in den Ecken (beim FF links unten gut zu beobachten): Für ein Dritthersteller-Objektiv durchaus OK. Keine Ahnung, was das damals gekostet hat; ich nehme an, es war eines der günstigeren, aber auch nicht unbedingt das Billigste.

Das folgende Pferdeportrait habe ich dann wieder mit dem Tele-Zoom gemacht. (Beroflex 80-200mm bei ca 120mm, 1/125s, f/5,6.) Gefällt mir auch ziemlich gut: Die Strähnen sind einigermaßen scharf - besser wird es mit dem Objektiv wohl nicht - dafür ist die Hintergrundunschärfe durchaus brauchbar. Insgesamt ein nettes Bild, finde ich - mit den üblichen Einschränkungen, die immer für alte, günstige Tele-Zooms gelten. Was auch ein bisschen unfair ist: Fotos, die man damals mit einer Ausrüstung für den fortgeschrittenen Amateurbereich gemacht hat, waren auch nicht dafür gedacht, dass man sie bei Full-HD-Auflösung auf einem 24"-Monitor betrachtet. Abzüge in 15x10 cm waren normalerweise das Höchste der Gefühle, vielleicht mal hin und wieder eine "Poster"-Vergrößerung auf 30x15 cm. Da brauchte man keine Auflösung wie bei modernen Objektiven für Digitalkameras, bei denen man jedes Pixel zählen kann. In den letzten 40 Jahren hat sich auch in der optischen Technik einiges getan, man denke nur an die zwischenzeitlich stattgefundene digitale Revolution, die Linsenrechnungen und -simulationen so viel einfacher und präziser gemacht hat, oder die Entdeckung von hochbrechenden Materialien und verbesserten Beschichtungen.


Von solchen Entschuldigungen für die mäßige Abbildungsleistung von alter Technik zurück zu meinen Fotos und dieser Ziege, die der Meinung war, dass das Gras auf der anderen Seite des Zauns definitiv grüner ist. (Beroflex 80-200mm bei ca 80mm, 1/60s, f/5,6.) Das größte Problem bei diesen Tele-Zooms ist das viele Licht, das man braucht, um einigermaßen passende Belichtungszeiten hin zu bekommen. Hingegen ist die Schärfe bei Minimalbrennweite selbst auf diese Entfernung, die ziemlich nah am unteren Ende der Fokusskala lag, im Vergleich zu den anderen Bildern ziemlich gut. Nettes Foto.

Trotzdem, die schärfsten Bilder habe ich an jenem Tag mit der Festbrennweite gemacht, so auch diese kleine Ausstellung von Dingen, die man auf Zaunpfosten lagern kann: Alte Kindergummistiefel, Tassen und Blumentöpfe. (Beroflex 28mm, 1/30s, f/5,6.) Für zusätzliche Schärfe habe ich hier zwei Stufen abgeblendet, was sich scheinbar auch ausgezahlt hat: Das ganze Bild ist scharf. Die Verzerrungen in den Ecken halten sich auf jeden Fall besser in Grenzen als bei dem ganz billigen Travenar, das ich für M42 habe, sind aber noch wahrnehmbar. Insgesamt gefallen mir die Fotos mit diesem Objektiv trotzdem am Besten, sie bieten für meinen Geschmack genau die richtige Mischung aus moderner Schärfe - zumindest in der Mitte - und ganz leichter vintage-retro Unschärfe und Verzerrung zu den Kanten hin. Außerdem ist der Kontrast bisher in allen Bildern ziemlich Klasse gewesen.


Selbst bei dem im Schatten stehenden Stuhl ist genug Kontrast vorhanden. (Beroflex 28mm, 1/125s, f/2,8.) Da muss ich aber auch der Belichtungsmessung der Kamera noch mal ein Log aussprechen: Das ist keine einfache Situation gewesen. Dass das Motiv jetzt eher langweilig geraten ist, da kann beide nichts dafür, das lag am Fotografen, der nicht nah genug an den Stuhl ran gerobbt ist: Ein Meter mehr hätte wahrscheinlich eine ganz andere Wirkung erzielt.

Zurück den Berg hoch bietet sich ja immer wieder der Kirchturm an, vor allem, wenn unter so einem spektakulären Sonnenuntergang liegt. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/5,6.) Hier gibt es nicht viel zu sagen, außer: Scharf, kontrastreich, nur minimale Abschattungen in den Ecken, gute Belichtung. Gefällt mir.

Als wir dann näher kamen, habe ich das Normal-Zoom noch mal drauf geworfen und ein Vergleichsbild gemacht. (Exakta 35-70mm bei 70mm, 1/1000s, ca f/11.) Man sieht: Wenn man weit genug abblendet, wird es auch mit diesem Objektiv scharf und man erhält sogar einen brauchbaren sechstrahligen Sonnenstern. Tolle Wolkenstrukturen. Alles in Allem muss ich aber zu diesem Objektiv sagen, dass es wahrscheinlich das schlechteste oder zumindest am wenigsten nützlichste der drei ist. Deswegen, wie eingangs erwähnt, auch meine anhaltende Suche nach einem Nifty Fifty für Minolta-Bajonett. Bisher waren die mir nur alle zu teuer, dafür dass ich es nicht so wirklich brauchen würde...


Zuletzt und als Abschiedsgruß aus Rott: Der Kirchturm aus direkter Nähe. (Beroflex 28mm, 1/250s, f/4.) In der tiefstehenden Sonne kommt jeder einzelne Backstein so richtig zur Geltung. Sehr cooles Foto! Ebenfalls eines der Besten auf diesem Film. In den Wolken oben machen weder Abschattung noch Unschärfe groß etwas aus, am unteren Rand ist beides erstaunlich gut unter Kontrolle. Wieder kann ich nur sagen, das 28mm gefällt mir von den dreien am besten!

Erstes kleines Fazit: Sehr schöne Kamera! Warum hat die eigentlich so lange unbenutzt im Keller gelegen? Mit ein paar besseren Objektiven hätte die auch durchaus noch die 1990er mitmachen können, wenn man auf einen Autofokus verzichten kann. Das 28mm Beroflex ist durchaus brauchbar, auf jeden Fall besser als das Travenar, das ich mal als direkten Vergleich heranziehen würde. Das 80-200mm Zoom ist OK, nur leider mit f/5,6 sehr lichtschwach. Wie man sieht, ich habe damit an diesem Tag nur Offenblendenbilder gemacht. Für das, was es ist, macht es aber auch durchschnittlich gute Bilder und liegt, denke ich, gleichauf mit meinem alten Exakta-Zoom für Nikon, das ich in den 1990ern benutzt habe. Das Exakta 35-70mm hat mir am wenigsten gefallen. Allerdings habe ich hier auch am wenigsten erwartet, sodass ich auch nicht unbedingt enttäuscht bin. In diesem Brennweitenbereich würde sich, denke ich, am ehesten ein Upgrade lohnen.

Nächstes Mal: Der Rhein bei Lülsdorf. Als ob wir den nicht auch schon (n+1)-mal gehabt hätten! ;-)