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Praktica F.X2 mit Carl Zeiss Jena Tessar 2.8/50

Ich hatte ja echt gehofft, dass das Wetter noch mal besser würde und ich ein paar hübschere Beauty Shots machen könnte als im Büro auf dem Stuhl bei viel zu wenig Licht. Bei der Menge, die ich fotografiere, sollte ich mir vielleicht mal ein Fotostudio einrichten oder zumindest eine Rolle von diesem praktischen Stoff kaufen, um die alten Photographica mal besser präsentieren zu können.

Aber das ist ein anderes Thema. Heute wollte ich lieber über diese sehr alte und sehr mitgenommene Praktica F.X2 reden, die ich mal wieder in einem der üblichen Überraschungspakete bekommen habe, das ich über die große, böse Internet-Auktionsplattform für vergleichsweise sehr wenig Geld erstanden habe. War einfach viel zu billig, was da insgesamt alles in dem Paket drin war. Denn diese Kamera ist eigentlich gar nicht das Objekt meiner Begierde gewesen, sie ist eigentlich nur Beifang. Da sie sich aber als mehr oder minder sofort bereit zum Einsatz erwies, habe ich sie mal vorgezogen. Die anderen Teile in dem Paket bedürfen etwas mehr Liebe, bevor sie wieder gehen.


Es spricht auf jeden Fall für die Qualität, die Anfang/Mitte der 1950er Jahre produziert wurde, dass ich nicht groß was machen musste außer den Stoffvorhang etwas lichtdichter zu bekommen. Dafür habe ich die von anderen Kameras bereits bewährte Flüssiglatex-Methode angewandt; ich bin da ja mittlerweile schon geübt darin, das Zeug so dünn und tropfenfrei wie möglich zu verteilen.

Bei der Kamera war - wie man auf dem Foto sehen kann - ein Tessar 50mm f/2,8 dabei. Lichtstark genug und die Tessars haben ja eh einen guten Ruf, der bis zum Anfang des letzten Jahrhunderts zurück reicht. Ich nehme nicht an, dass diese spezielle Version irgendeine Art von Beschichtung aufweist - auch wenn es in der Anleitung, die man sich wie immer aus den üblichen Quellen herunterladen kann, so steht -, bei Gegenlicht-Fotos muss ich also etwas vorsichtiger sein. (Als ob! ;-)) Was hingegen fehlt ist der Prisma-Aufsatz für den Lichtschacht. Ich weiß nicht, ob das damals als Zubehör verkauft wurde, oder ob der fester Bestandteil des Lieferumfangs war. Die Betriebsanleitung, ließt sich eigentlich so, als wäre er immer mit dabei gewesen. Aber der Lichtschacht-Sucher tut es ja auch, vor allem mit der Vergrößerungslinse. Muss ich halt ein bisschen mehr fummeln und Geduld beweisen.


Die Schmierung im Schneckengang des Fokusrings ist leider etwas eingetrocknet, deshalb muss man schon etwas mehr Kraft auf aufwenden, als mir im Allgemeinen lieb wäre. Aber dafür ist die Blende nicht verölt, sodass ich da schon mal nicht eingreifen brauchte. Selbst der Automatik-Pin und die dazugehörige Feder scheinen einigermaßen zu funktionieren, Genaueres werde ich herausfinden, wenn der Film, den ich eingelegt habe, entwickelt ist.

Die Kamera bietet relativ schnelle Belichtungszeiten bis 1/500s, was zur damaligen Zeit nicht selbstverständlich war. Der seitlich laufende Stoffvorhang scheint damals solche Zeiten im Amateur-Bereich möglich gemacht zu haben. Die Zeiten einzustellen, ist ein wenig komplizierter als normalerweise: Mit dem kleinen Pfeil oben auf dem Wählrad kann man kurze oder lange Zeiten vorwählen; steht er auf der schwarzen Markierung (links), so gelten die kurzen Zeiten auf dem Wählrad, steht er auf der roten, sind es die langen. Kurz heißt dabei: 1/25-1/500s (oder B/Bulb oder Blitzbetrieb, der - wenn ich das richtig im Kopf habe - mit 1/40s synchronisiert ist), lang sind 1/2, 1/5 oder 1/10s wählbar. Wahrscheinlich wird hier dem "Uhrwerk" durch das Umstellen einfach noch eine weitere Hemmung hinzugefügt. Keine Ahnung, wie das genau geht, aber der Vorteil ist ganz klar, dass man viel mehr Zeiten zur Auswahl hat als zum Beispiel an meiner Zenit, die gut 30 Jahre neuer ist, so viel technische Spielerei aber nicht aufweist und deshalb langsamstenfalls 1/30s beherrscht.

Um die Zeiten einzustellen, muss man das Wählrad übrigens anheben. Da das etwas verkrustet war, habe ich das erst gemerkt, als ich schon länger gefummelt hatte und mich wunderte, dass nix geht. Dann aber laufen die Zeiten nach Gehör passend ab, was ich schon erstaunlich finde. Die Kamera wurde wahrscheinlich ewig irgendwo gelagert und überhaupt sieht sie sehr gut benutzt aus. Definitiv kein Vitrinenstück, so wie die Belederung abfleddert und ich den Dachboden-Staub erstmal aus allen Ritzen pulen musste, besonders aber aus dem Lichtschacht.

Die Linsen im Objektiv sehen ebenfalls klar aus und ohne Pilz, auch wenn das Metallgehäuse ziemlich verschrabbt ist. Interessant ist hier, dass man mit einem einfachen Dreh nach rechts die Blende auf offen drehen kann, wenn man dann aber loslässt, schnackt es wieder zurück auf die zuvor verwendete Blende. Die Automatik ist also eher eine Semiautomatik, die die Blende zwar auf den eingestellten wert herunter regeln kann, wenn der Auslöser betätigt wird, man aber selber wieder für ein helles Sucherbild sorgen muss. Umgekehrt hat man so aber auch direkt eine Tiefenschärfe-Vorschau. Um die Blende tatsächlich umzustellen, muss man den Ring etwas zur Kamera hin schieben und dann drehen. Faszinierende Technik, die ich so auch noch nicht kannte. (Sorry, wenn ich das jetzt wieder mit der sowjetischen Zenit vergleiche, aber es erinnert mich halt ein bisschen daran: Da kann man ja die gewünschte Blende einstellen und dann an einem zusätzlichen Ring auf offen drehen. Da ich regelmäßig vergesse, nach dem Scharfstellen und Wählen des Bildausschnitts diesen wieder zurück zu drehen, finde ich das Carl Zeiss Design irgendwie eleganter. Da hat man wenigstens keine total überbelichteten Bilder nachher.)


Beim Einlegen des Films war sie übrigens etwas störrisch: Der Schlitz in der Spule ist relativ breit und so flutscht der Foma gerne beim Aufziehen wieder raus. Der ist nämlich auf Grund des modernen Polymer-Trägers sehr rutschig und merkt sich außerdem gerne die Aufwickelrichtung, in die er unbedingt wieder zurück will. Da es sich hier um eine "umgekehrte" Wicklung mit der empfindlichen Schicht nach außen handelt, wollte er erst beim dritten oder vierten Versuch überhaupt halten. Dadurch habe ich sicher ein ganzes Bild, wahrscheinlich noch mehr, auf dem Film verloren, weil ich bei offener Rückwand schauen musste, dass da kein Blödsinn passiert und alles richtig gewickelt ist. Auch hier werde ich erst nach der Entwicklung sehen, was wirklich abgeht.

Von Vorteil ist, dass es sich um eine M42-Kamera handelt, ich also meine vorhandenen M42-Objektive verwenden kann. Da bin ich auch mal auf das Ergebnis gespannt. Bisher habe ich nur drei Bilder mit dem Tessar gemacht, danach wurde das Wetter so unglaublich schlecht, dass sich weitere Experimente nicht gelohnt haben. Bei den dreien bin ich auch sehr gespannt, wie die denn wohl von der Belichtung her geworden sind, denn ich habe nur mein Handy als Belichtungsmesser missbraucht. (Es handelt sich um eine vollkommen manuelle Kamera, falls das noch nicht klar gewesen sein sollte. An in das Gehäuse integrierte Belichtungsmesser dachte in den '50ern noch keiner! Oder wenn, dann waren sie doch noch ein paar Jahre in der Zukunft.)

Ach ja, und eine Besonderheit noch: Der Spiegel schwingt nach der Auslösung nicht automatisch zurück, sondern wird mit dem Verschluss wieder aufgezogen. Hat den Vorteil, dass man sofort merkt, dass man sich gar nicht mit Fokussieren oder Motivwahl beschäftigen muss, wenn man eh nicht auslösen kann. Was aber auch ein Nachteil sein kann. Gespannt wird übrigens über einen Drehknopf, nicht über einen Hebel. Das war damals auch noch relativ weit verbreitet, also nicht so besonders.

Fazit: Insgesamt kann man schon behaupten, dass das damals sowas wie Cutting Edge Technology war: Spiegelreflex, M42 mit Auto-Objektiv-Unterstützung, schnelle Verschlusszeiten. War damals nicht üblich. In welches Marktsegment die Kamera damals tatsächlich fiel, kann ich schlecht einschätzen; sie war aber sicher für den gehobenen Anspruch des geneigten Hobbyfotografen geeignet. Wenn sie so funktioniert, wie es zZt scheint, ist sie das sogar heute noch. Bin gespannt auf die Bilder und wieviel Licht die Rückwand wohl rein lässt! ;-) Bei alten Kameras muss man ja immer auf Überraschungen gefasst sein!

Schwarz-weiß und analog, Teil 119: Kompakte Wanderung über den Hausberg

Film: Fomapan 100 #26, Kamera: Olympus Mju-II, August 2021

Heute gibt es in meiner s/w-Reihe mal eine etwas andere Kamera: Die Olympus Mju-II, die ich im Sommer im Keller gefunden habe. Dieses kleine kompakte Wunder macht erschreckend gute Fotos. Vor allem ist man damit sehr schnell unterwegs und ich habe beinahe den halben Film auf einmal verballert. Tststs! Was für eine Verschwendung wertvollen Silbers! ;-)

Angefangen mit meiner kleinen Fototour in Mutterns Garten, wo dieses kleine Ton-Vögelchen im Efeu sitzt. (An dieser Stelle würden jetzt eigentlich die Belichtungsdaten folgen. Tja, Pech gehabt, das Ding ist vollautomatisch und ich kann auch nur raten, was die da belichtet hat! ;-)) Hier habe ich direkt mal den Minimalfokus getestet. Ich habe keine Ahnung, welche Blende die Kamera hier eingesteuert hat, aber im Hintergrund sieht man schon ein kleines Bisschen Unschärfe. Ich schätze aber mal, dass es sich mindestens um f/8 handelt. Wobei wir nachher noch sehen werden, dass auch bei dunkel Verhältnissen und weiter offener Blende das verbaute Objektiv extrem scharf ist.

Darauf folgend haben wir ein Foto, bei dem ich den Blitz direkt mal testen konnte: Die alte Zinkwanne neben meinem 40 Jahre alten Schlitten, die da beide unterm Carport hängen. Bei Kompaktkameras habe ich ja meist das Problem, dass der verbaute Blitz keine gute Ausleuchtung erzielt; anders hier: Alles ist relativ gleichmäßig, egal ob weiter vorne oder weiter hinten. Die Blende muss hier zudem relativ weit offen geblieben sein, die Kufen der Schlitten sind nämlich bereits leicht unscharf. Der Schattenwurf ist auch nicht zu extrem, sodass sich am unteren Rand der Wanne nur leichte Ränder abzeichnen. Aufhellblitzen funktioniert also ziemlich gut mit dieser Kamera.


Der alte Grill auf der Terasse ist mittlerweile schon ziemlich vermoost und mit Flechten bewachsen. Auch hier fand ich, dass sich das für ein s/w-Foto recht gut eignet. Das Bild ist nur minimal schief, die Handhabung dieser kleinen Kamera mit ihrem nicht allzu großen Sucherfenster ist relativ problemlos. Man muss nur echt aufpassen, dass man den Auslöser nicht zu feste drückt, sonst verwackelt man schnell; das Ding ist sehr leicht. Was das Motiv angeht, hatte ich gehofft, dass der Schattenwurf der Balken oben drüber ein bisschen stärker heraus kommen würde. Aber das liegt am Film, weniger an der Kamera. ;-)

Nach diesen drei Bildern aus Seelscheid folgen jetzt ein paar hier aus Hennef von einem Spaziergang den Hausberg hoch. Das erste ist ein Foto vom Bärenklau gegen das licht. Die Kamera wollte hier den Aufhellblitz haben und ich habe sie einfach mal machen lassen. Das war im Nachhinein vielleicht eine nicht so gute Idee, denn dadurch fehlt der Kontrast, den ich eigentlich erreichen wollte. Außerdem sind die Blüten nicht ganz scharf, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich den Fokus etwas weiter rechts habe bestimmen lassen; dadurch sind die Blätter unten rechts schärfer als sie sein sollten. ;-) Interessant finde ich die Unschärfe in den Bäumen am Feldrand: Schönes Bokeh ist mit dieser Kamera also durchaus machbar. Außerdem finden wir hier, ziemlich in der Mitte am unteren Rand, auch ein ganz kleines bisschen Flare. So direkt gegen das Licht ist das erschreckend wenig.


Feld, Stroh und Wolken gab es dann an der Straße zu sehen, die den Berg hoch Richtung Söven führt. Ich glaube, das ist eines meiner liebsten Bilder, die ich heute hier vorstelle: Extrem scharf, schöne Zeichnung im Feld, hübsche Wolken und zur Abrundung die Äste, die oben ins Bild ragen. Sehr schön. Das Bild ist übrigens auch gut geeignet, um mal ein bisschen nach Verzerrungen und sonstigen Fehlern der Optik zu suchen. Viel zu sehen gibt es in der Beziehung allerdings nicht: Die Ecken sind ebenso scharf und hell wie das Zentrum des Bildes. Gut, es war ein sehr heller Tag, ich nehme also an, dass auch hier mindestens wieder auf f/8 abgeblendet wurde.

Brombeeren waren mein nächster Versuch mit Minimalfokus und ich muss sagen: Sieht schon ziemlich Klasse aus. Von einer Kompaktkamera kann man glaube ich wirklich nicht viel mehr erwarten. Das Objektiv schafft es, die Staubgefäße abzubilden, obwohl die für das minimale Weitwinkel ja doch schon recht weit weg sind. Die Baumrinde im Hintergrund ist gerade genau richtig unscharf, dass man noch erkennen kann, was es ist, aber trotzdem richtig weich und nicht zu unruhig wirkt. Schönes Bild.

An der Stelle, wo sonst immer der große Misthaufen rum steht, konnte man an diesem Tag Schaufel und Mistgabel finden. Leicht schief, wie man an den Masten im Hintergrund erkennen kann. Aber auch hier, wenn man sehr schmal Objekte anpeilt, scheint der Autofokus die richtige Stelle anzupeilen. Nicht schlecht! Und ein ziemlich witziges Bild zudem.

Das Ventil-Rohr-Digsbums, das der Bauernhof als Briefkasten verwendet, habe ich dann auch noch mal fotografiert; ebenfalls ein sehr interessantes Foto, das dabei raus gekommen ist. Schönes Licht-Schatten-Spiel mit den Blättern, extrem knackig scharf, fast schon etwas viel. Man kann fast noch lesen, was auf dem kleinen Strip steht.


Bärenklau hatte es mit letzten Sommer ja besonders angetan. Muss dran liegen, dass endlich noch mal genug Regen gefallen ist, dass solches krautartige Gemüse auch mal wieder richtig wachsen konnte. Hier habe ich allerdings den Eindruck, dass der Fokus nicht ganz richtig liegt, sondern eher unten das Korn angepeilt hatte. Aber ausreichend scharf für einen Abzug wäre das Foto trotz allem. Schöne Wolken und Himmel, ansonsten.

Bei der Gelegenheit habe ich dann auch gleich noch mal den Sövener Jesus fotografiert. Ich nenne den jetzt einfach mal No. 1 und den anderen No. 2. ;-) Wir leben halt in einer sehr gläubigen Gegend hier, so wie ich das sehe. Auch wieder minimal schief, aber trotzdem OK, viel besser geht es halt nicht. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, warum das Bild nicht ganz so scharf wirkt wie die anderen, die ich bisher vorgestellt habe. Ich mein, man kann noch immer die Schrift am Sockel erkennen, wenn auch nicht lesen, aber irgendwie scheint mir da die knackige Schärfe von den bisherigen Bildern zu fehlen. Vielleicht liegt es auch am Lichteinfallswinkel bei dieser Szene.


Sövener Jesus No. 2 sieht nämlich direkt viel schärfer aus. Überhaupt ein sehr schönes Bild mit dem durch die Blätter fallenden Licht, dass den Heiland und sein Kreuz anleuchtet. Gefällt mir ganz gut und ist auch wieder ein gutes Beispiel dafür, dass die Kamera mit Gegenlicht ganz gut zurecht kommt.

An der Bushaltestelle hatte jemand seinen Regenschirm stehen lassen. Ein gelber Tupper-Regenschirm. Damit kann man sich bei Regen eintuppern. Oder wie muss ich das verstehen?! ;-) Aber ich fand, so leuchtend, wie er da in der Ecke stand, von der Sonne angestrahlt, war das ein gutes Motiv und ich hab ihn mal mitgenommen. Also, als Foto, nicht "in Echt". ;-)

Warum die Kamera bei den Pferden unbedingt blitzen wollte, kann ich nicht sagen. Ich hatte auch nicht damit gerechnet, weshalb ich den Blitz nicht manuell aus geschaltet habe. Das ist übrigens etwas nervig, dass man das immer wieder machen muss, statt dass es einfach einen Schalter gibt, der den Blitz komplett ausschaltet, bis man ihn wirklich mal haben will. Aber ist halt so, man wollte den Benutzer einer solchen Kompaktkamera wohl nicht mit einem "Off <-> Auto" Schalter überfordern. ;-) Gut zu wissen aber, dass die Kamera tatsächlich die Pferde und nicht das Gemüse am Zaun scharf gestellt hat.


Beim Schaf habe ich den Blitz dann unterdrückt. Sieht trotzdem ziemlich genau so aus, wie ich das Bild haben wollte. Der Vorteil bei so einer kleinen Kamera ist, man kann sie auch einfach mal unten unterm Zaun durch schieben und so ein Foto machen. Toll finde ich, dass ich auch ohne durch den Sucher zu gucken perfekt den Zaun an die rechte Seite genagelt bekommen habe. Das Schaf ist zudem schön scharf, während sich über den Rest der Szenerie eine gewisse leichte Unschärfe legt. Perfekt, so wollte ich es.

Die drei nebeneinander geparkten Kühe musste ich dann auch noch mit nehmen. Eine andere Brennweite wäre hier zwar hilfreich gewesen, aber man nimmt, was man dabei hat. Die Kamera hat halt keinen Zoom. Dafür ist das Objektiv mit seinen f/2,8 aber auch schön lichtstark. Hier wurde aber definitiv weiter abgeblendet, denn bis zum Horizont ist alles scharf und so kann man auch die Kühe im Hintergrund noch gut erkennen.

Noch mal bei sehr naher Entfernung habe ich dann ein Bild vom Springkraut gemacht. Das Ergebnis, hier im Schatten: Richtig schönes Bokeh im Hintergrund. Ich bin erstaunt, ich wusste nicht, dass Kompaktkameras sowas können. Wer immer dieses Teil designt hat - und da besonders die Belichtungsberechnung -, fand Unschärfe genauso hübsch wie ich und hat lieber weiter offene Blenden bevorzugt. Wieder sieht man bis in die letzten Ecken keine Verzerrungen der Blendenbälle. Diese sind übrigens tatsächlich beinahe kreisrund. Nur bei genauem Hinschauen sieht man, dass sie leicht eckig sind.


Das letzte Bild zeigt dann ein Waldmaschinen-Bagger-Dings. Der wurde hier wahrscheinlich gebraucht, um irgendwelche Hochwasserschäden weg zu räumen. Etwas unruhig mit den vielen Blättern im Hintergrund, weil es mir persönlich etwas zu scharf ist. Wäre als Farbbild vielleicht besser gewesen, dann hätte die gelbe Farbe das eigentliche Motiv gegen den Hintergrund angesetzt. Aber schlecht ist das Bild trotzdem nicht.

Erstes Fazit: Coole kleine Kamera. Ich verstehe, wieso bei eBay da so viel für geboten wird, obwohl sie relativ häufig ist. Leider etwas sehr automatisch... Aber das liegt in der Natur der Dinge.

Nächstes Mal: Ein Besuch beim Impfzentrum St. Augustin. Warum haben wir die im Herbst eigentlich alle abgebaut?

Throwback Thursday: Dänemark, 1999 - Teil 8: Landschaftsansichten

Es ist wieder Donnersteg, es ist wieder Zeit für alte Fotos aus Dänemark. Heute zum Thema Landschaftsansichten. Zuerst hätten wir da eine Straße, die das Wasser des Visby Bredning, eines Teils des Limfjordes teilt. Diese spezielle Stelle befindet sich in der Nähe der kleinen Ortschaft Boddum. An der Boddum Kirke kann man jedenfalls parken und dann diese schöne Aussicht genießen.


Bei der zweiten Stelle bin ich mir nicht ganz so sicher, aber ich glaube, das ist irgendwo am Limfjord. Aber ich kann mich auch täuschen, das ist immerhin mehr als 20 Jahre her. Aber die sanft vor sich hin rollenden Hügel mit den Kornstoppeln finde ich hier besonders schön gelungen. Sieht aus wie später August, Anfang September, was ungefähr hinkommen würde, wenn ich mich richtig erinnere.

Bei Landschafts-Fotos darf natürlich der Strand nicht fehlen. In diesem Sommer ragten die alten Holz-Konstruktionen in der Näher der Kryle ganz weit aus dem Sand heraus. Mittlerweile sind die praktisch komplett verloren, das Meer holt sich alles zurück. Die alten Beton-Bunker sind da etwas stabiler, aber das Holz hat die Herbststürme nicht so gut weggesteckt. Es kann natürlich sein, dass sich unter dem Sand, der in den letzten Jahren auch dort immer wieder neu aufgespült wird, noch welche verstecken.


Auch aus dem anderen Winkel, direkt aufs Meer zu, hat sie ein sehr interessantes Motiv ergeben. Gerade in diesem hochkanten Weitwinkelfoto mit Fluchtpunkt wirkt das ganz besonders, wenn das Meer so träge dahin plätschert und der Himmel so vor sich hin blaut. War ein wirklich heißer Sommer.

Fluchtpunkt ist auch das Thema des nächsten Bildes. Ich glaube, das war an der langen Straße, die am nördlichen Teil der Nissum Bredning von der Fähre weg führt. Da ist es überhaupt immer sehr schön, aber im Sommer 1999 ganz besonders. Außerdem ist hier meistens nicht viel Verkehr, der kommt halt immer so in einem großen Schwung, wenn die Fähre kommt, sodass man sich auch mal mitten auf die Straße stellen kann, um ein Foto zu machen.


Was wäre Jütland ohne die ausgedehnten Heide-Flächen. Einen kleinen Eindruck davon gibt das vorletzte Foto. Wo genau das entstanden ist, weiß ich auch nicht mehr, muss aber irgendwo in der Strasø-Plantage gewesen sein, nehme ich an.

Ebenso wäre das Land auch ohne das viele Wasser in Fjorden und Seen nicht das Gleiche. Aber leider weiß ich auch beim letzten Bild nicht mehr, wo ich da war. Dieses Mal habe ich allerdings auch keine genauere Idee. Es wird ein ewiges Geheimnis bleiben! ;-)

Nächstes Mal: Seezeichen und eine Windmühle.

Schloss Wahn

Immer, wenn ich meine Kundin in Wahn besuchen gehe, fahre ich nachher noch am Schloss vorbei, weil man hier ein paar interessante Fotos machen kann. Auf das Gelände selber habe ich mich noch nicht drauf getraut, da steht so ein böses Schild, von wegen "Privat!" und so. Wir sind halt in Deutschland. So habe ich mich mal wieder mit dem Eingang begnügt.


Gut fand ich auch mal wieder den Wegweiser, der über die Mauer zeigt. (Jaja, den hat einer so gedreht, wahrscheinlich die Blagen. Digga und Alda. Oder wie die auch immer heißen... :-D) Aber immerhin haben die ein paar Tags hinterlassen, die sehen auch immer gut aus, auf den Backsteinen.


Rund um die Burgmauer habe ich dann noch weitere Graffiti und rostiges Metall und lockere Backsteine gefunden. Wie immer habe ich den selben Blödsinn fotografiert, wie man sieht. ;-) Fenster, wie man sieht, gegenüber am Dingsbums-Hof. Eltzhof. Das wars.


Kirche mit Raben und Flugzeug sind auch interessant, fand ich. Und Sonnenuntergang hinter Laternen. Und Stacheldraht mache ich ja auch immer gerne.


So, und jetzt bin ich platt und muss morgen auch noch früh raus. Deswegen auch so wenig Text.

Pferde und Rehe

Heute nur ein kurzer Spaziergang durch die herbstliche Wintersonne. Musste mich sputen. (Ist ja bald Weihnachten, vielleicht fiel mir deshalb in diesem Zusammenhang diese Vokabel ein.) Mein erstes Foto-Opfer war heute das Pony, von dem ich zwei sehr hübsche Fotos bekommen habe. Zum Einsatz kam heute übrigens hauptsächlich das 200mm. Wenn ich so drüber nachdenke, sind sogar alle Bilder von heute mit diesem Objektiv geschossen.


Dann über die Brücke, als mich ein Lichtreflex anleuchtete: Die Liebesschlösser spiegelten sich in einer Pfütze. Die perfekte Gelegenheit, ein faszinierendes Foto zu schießen, in dem vor allem ein spannender Sonnenstern versteckt ist.


Jenseits des Hanfbachs gab es dann noch die Äpfelchen am Ast. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die nicht schon mal hier drin hatte. Ich bin allerdings schon länger nicht mehr hier vorbei gekommen, könnte als schon was her sein. Außerdem war sicher nicht so gutes Foto-Wetter wie heute.

Das Schild hingegen hat mich einfach so heftig angeleuchtet, dass ich es fotografieren musste, besonders mit dem knallblauen Himmel dahinter. Da kann man sehen, was heute für ein Fotowetter war, nachdem es andernorts (zB im Dorf Seelscheid) über Nacht so geschneit hatte, dass es sogar kurz liegen geblieben ist.

Auf der Weide am Waldweg standen dann diese beiden Pferde, gerade noch so im Bereich meines Teles. Sehr hübsche Tiere, deren Mähnen im etwas strengeren Wind geweht haben. Außerdem guckten sie sehr neugierig, was ich denn da treibe.


Ich wollte gerade die Kamera weg packen, als mich aus dem Augenwinkel noch diese beiden Rehe angeschaut haben. Ich hab dann mal (durch die Kamera hindurch) zurück geschaut. Wie man sieht, haben die zZt eine eher graue Farbe, gar nicht so rot wie im Frühjahr. Nach ein paar Sekunden gegenseitiges Starren, unterbrochen von einem Schlack-schlack-schlack der Kamera, machten sie sich dann auf die Socken und verschwanden im Wald.


Und das war dann schon das. Danach dann nur noch Heimweg, auf dem diverse Feuerwehrautos auf der Straße auf der anderen Seite des Baches das Tal hinauf brausten. Und zwar über längere Zeit. Da muss wohl was Größeres passiert sein. Habe nur ein einziges Foto - mit dem Handy, hatte die Kamera irgendwann endgültig weggepackt.


Leider schon ein bisschen bleich, weil die Sonne so nah übern Berg lugt. Das Feuerwehrautofoto war dann übrigens schon fast vor der eigenen Haustür.