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Schwarz-weiß und analog, Teil 240: Flohmarktnikon im Hennefer Kurpark

Fomapan 200 #6, März 2023
  • Nikon F55, Sigma Zoom 28-80mm 1:3.5-5.6 II Macro
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 6:00 Minuten (5:30+10%), 20°C, Adofix Plus 1+7 (4.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Weiter geht's mit dem Test-Film aus der F55, die ich vom Flohmarkt mit nach Hause genommen habe. Heute gehe ich allerdings ein bisschen schneller durch die Bilder, denn das Wichtigste habe ich ja beim letzten Mal schon von mir gegeben.

Im Kurpark begrüßte uns an diesem Nachmittag als erstes mal eine Banane. (A, 1/45s, f/4,8, ~50mm.) Die lag da so rum, als wäre sie gerade vom Baum gefallen! :-D Musste ich mitnehmen. Schärfe und Kontrast sind spot-on und die Belichtung passt auch 100%ig, selbst in dieser schattigen Ecke. Die Kombi aus dieser Kamera mit dieser Linse ist also ziemlich perfekt.

Wenn im Kurpark die Sonne tief steht, nehme ich ja auch immer mal wieder dieses Foto mit: Die Wendeltreppe und deren Schattenwurf an die weiße Wand. (A, 1/1000s, f/5,6, 80mm.) Auch hier sind selbst die kleinsten Details zu erkennen. Mit etwas mehr Filmauflösung wären selbst noch die Phalenopsis' auf der Fensterbank zu erkennen. Die Schärfe kann man auch gut in den Ästen und Windungen erkennen. Für diese doch schon 20 Jahre alte Optik echt nicht schlecht.


Im Frühling muss ich ja immer Magnolien fotografieren, hier mal gegens Licht, einfach so als Test. (A, 1/2000s, f/3,5, 28mm.) Ja, hier kommt es zu einem leichten Nebel aus Gegenlicht, aber dieser hält sich doch erstaunlich zurück und man kann eigentlich alles hervorragend erkennen. Das Ergebnis sind sehr schön hinterleuchtete Blüten. Schöne Frühlingsstimmung.

Eine leichte Kamera hat Vor- und Nachteile: Offensichtlich muss man nicht so viel mit sich rum schleppen, andererseits verreißt man meiner Erfahrung nach aber auch leichter. Daher bin ich erstaunt, dass die Vögel in dieser vergleichsweise langen Belichtung so gut raus gekommen sind. (M, 1/20s, f/5,6, 80mm.) Immerhin bin ich hier nur 1/3 so schnell wie die Brennweite lang ist! Aber offensichtlich habe ich es geschafft, die Kamera gut gegen das Gitter zu stützen und ruhig zu halten. Zur Belohnung gibt es diese sich putzenden Viecher. Außerdem endlich mal eine Ausrede, eine manuelle Belichtung - abgemessen auf die hellen Gefieder der Vögel - zu verwenden.


Apropos Vögel: Kanadagänse gab es an diesem Abend auch. (A, 1/360s, f/5,6, 80mm.) Auch wieder hart am Licht, sodass ein leichter Schleier über dem Bild liegt, aber insgesamt doch ein sehr gutes Bild. Die ganz leichte Unschärfe im Hintergrund wirkt in dieser Parklandschaft auch weniger harsch als bei den Bildern im letzten Eintrag. Hübsch.

Fraktale Bäume haben ja auch immer was, deshalb hier mal eine kleine Auswahl, als es noch kein Laub an den Ästen gab. (A, 1/250s, f/8, 28mm.) Viel mehr ist dem eigentlich auch nicht hinzuzufügen. Bäume halt. Außer dass ich bei f/8 eigentlich mit noch einem Quäntchen mehr Schärfe gerechnet hätte. Aber gut, die Strukturen der Äste sind auch wirklich sehr klein und der Film löst tatsächlich nicht so hoch auf, dass ich hier all zu streng sein könnte.

Und wieder ein Basketballkorb. (A, 1/750s, f/4,8, ~50mm.) Wo steht der noch Mal? Ich glaube, oben an der Klinik, oder? Könnte hin kommen, die folgenden Bilder sind ja auch da aufgenommen. (Ich sollte die Bildbeschreibungen mal früher verfassen! ;-) Und dann auch gleich veröffentlichen! :-D) Dieser hier ist jedenfalls gut gelungen, auch wenn ich persönlich ja ganz gerne mehr Unschärfe im Hintergrund habe. Aber Zoom halt.


Müll, der im Wasser schwimmt. (A, 1/500s, f/5,6, 80mm.) Warum werfen die Leute ihren Scheiß nicht in die Tonnen, die hier überall stehen? Weil sie Ferkel sind. So schwimmt das dann im Ententeich und irgendwann frisst es einer von den Wasservögeln... Grmpf, ich reg mich wieder auf.

Die Klinik hatte ich von dieser Seite glaube ich noch nicht in s/w und auf Film, deswegen habe ich hier direkt mal zugeschlagen, als die Sonne so kräftige Kontraste produziert hat. (A, 1/500, f/8, 80mm.) Hier erscheinen mit die f( sehr viel schärfer als bei den Bäumen weiter oben. Liegts an der anderen Brennweite oder an mir? Architektonisch bietet das Gebäude jetzt nicht so viel. aber mit den akkurat gekürzten Gebüschen rundrum hat es dann doch wieder was.


Laternen sammel ich ja auch, das ist ja bekannt. (A, 1/750s, f/5,6, 80mm.) Auch hier muss ich glaube ich nicht viel dazu sagen. Ist halt eine Laterne und nur so Freaks wie ich finden dieses Bild spannend. Alle anderen dürfen weiter blättern! ;-)

Ein Vogelhäuschen, dessen Sitzgelegenheit einen fast schon sonnenuhrartigen Schatten wirft, konnte ich auch nicht links liegen lassen. Schön erkennbar auch die Struktur im Holz. Und warum liegen da so viele Äste drin rum? Ich glaube, der müsste mal ausgenommen werden.


Und am Ende noch die Kätzchen am Hasel (glaube ich), noch mal eine Ausrede für Makro. (A, 1/500s, f/5,6, 80mm + Makro.) Hier habe ich extra die Offenblende verwendet, um die Kätzchen in der zweiten Reihe schon wieder unscharf zu bekommen. Aber schon toll, wie man die einzelnen Blüten tatsächlich erkennen kann. Cooles Foto!

Zweite Fazit: Auch bei schwierigen Belichtungssituationen macht diese Kombination aus Kamera und Objektiv eine gute Figur.

Schwarz-weiß und analog, Teil 239: Flohmarktnikon in Seelscheid

Fomapan 200 #6, März 2023
  • Nikon F55, Sigma Zoom 28-80mm 1:3.5-5.6 II Macro
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 6:00 Minuten (5:30+10%), 20°C, Adofix Plus 1+7 (4.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Ich habe mich in letzter Zeit ja ein bisschen eingeschränkt, was den Erwerb "neuer" alter Kameras angeht. Das letzte Teil, an dem ich nicht vorbei gehen konnte, war die Nikon F55 mit dem Sigma Zoom, das mein Bruder auf dem Hennefer Flohmarkt entdeckt hatte. Natürlich musste seine Entdeckung dann auch gebührend getestet werden, und natürlich habe ich das auch genau so in diesem Set gemacht, wie ich es erhalten habe.

Die Kamera hat zum Glück keine Probleme damit, dass die Fomapan-Filme keine DX-Kodierung haben, man kann die Empfindlichkeit manuell einstellen. Das ist ja bei diesen Einsteigerkameras leider nicht immer der Fall. Ich habe mich in diesem Fall für ISO 200 entschieden, denn auf der einen Seite habe ich einen ganzen Haufen davon, auf der anderen kann das Licht im April ja noch immer etwas winterlich daher kommen. Da ist ein bisschen Spielraum ganz gut, vor allem weil das Sigma ja nicht unbedingt das lichtstärkste Objektiv in meiner Sammlung ist. 400 war mir dann aber doch zu schnell. Eine spannende Sache an der F55 ist, dass sie den Film erst komplett abwickelt und dann bei jedem gemachten Bild rückwärts in die Patrone zurück spult. Das ist gut, falls einem mal aus Versehen die Rückwand auf geht - auch wenn ich bei dieser Kamera nicht sehen kann, wie das passieren könnte. Entwickelt habe ich dann in D76 und ich muss sagen, der Film ist schön gleichmäßig und nur sanft gekörnt. Wenn man nicht genau hin schaut, könnte man meinen, das wäre digital fotografiert und nachträglich in s/w umgerechnet worden.

Aber zu den Bildern. Ich war mal wieder in Seelscheid unterwegs, meinen alte Jagdgründen, und das sonnige Frühlingswetter verleitete mich mit seinem blauen Himmel dazu, die ebenso blauen Fußgängerüberwegsignale zu fotografieren. (A, 1/1000s, f/5,6, ~50mm.) Dafür, dass das einfach mal "ins Blaue hinein" (wortwörtlich) geschossen ist, sieht das Bild erstaunlich interessant aus. Die Belichtung ist sehr gleichmäßig, fällt zu den Rändern aber etwas ab - ob das am Objektiv liegt oder daran, wie der Himmel ausgeleuchtet war und der Film auf die unterschiedliche Polarisation reagiert, kann ich nicht sagen; es rahmt das Motiv aber ganz gut ein. Die Schärfe ist superb, was mir bei dem Objektiv ja schon an der digitalen Kamera aufgefallen war (zB in Kassel). Es handelt sich hier also um eine sehr brauchbare Kombination.


Als nächstes haben wir hier ein Bild von den Graffiti an der weißen Wand beim Rose Döner. (A, 1/500s, f/5,6, ~50mm.) Die Belichtungsmessung der Kamera ist hier sehr brauchbar, muss ich ja mal sagen. Schließlich handelt es sich um eine weiß gekalkte Wand mit diversen Abstufungen von Farbe und Schmutz darauf. Trotz dieser einigermaßen komplizierten Vorlage passt hier eigentlich alles. Kontrast und Details sind perfekt eingefangen. Gut, man kann vom Motiv halten, was man will, aber es zeigt auf jeden Fall die Leistungsfähigkeit von Kamera und leicht abgeblendetem Objektiv.

Kurz davor habe ich an der Hauptkreuzung noch die Leihräder mitgenommen, perfekte Voraussetzungen, um den Weitwinkelbereich zu testen. (A, 1/2000s, f/4, 28mm.) Wie man sieht, der Schatten des Fotografen hat sich mit ins Bild geschmuggelt. ;-) Auch hier: Erstaunliche Schärfe, man kann sogar noch die Profile der einzelnen Reifen bewerten, ohne tatsächlich da gewesen zu sein. Bei f/4 lässt sich auch schon die erste angedeutete Hintergrundunschärfe feststellen: Die letzten Räder in der Reihe beginnen schon, ein bisschen weichgezeichnet zu sein. Natürlich hält sich das in Grenzen, schließlich befinden wir uns hier im Weitwinkelbereich. Die Drittelblende, die ich hier abgeblendet hatte, sollte kaum eine Rolle spielen. Die war eh nur nötig, um die maximale Geschwindigkeit der Kamera einzuhalten, die bei 1/2000s liegt.

Beim Döner auf dem kleinen Platz daneben befinden sich diese mit Fundament ausgegrabenen Pöller. (A, 1/750s, f/5,6, ~35mm.) Hier konnte ich eine sehr beliebte Brennweite testen: 35mm. Auf diese kurze Entfernung war auch ein bisschen Unschärfe im Hintergrund drin, zwar nur ganz leicht angedeutet, aber doch vorhanden. Aber um die Pinne alle komplett scharf zu bekommen, musste ich halt ein kleines bisschen abblenden. Sieht soweit aber auch OK aus. Wieder habe ich meinen eigenen Schatten mit im Bild, was mich vermuten lässt, dass der Sucher nicht 100% des Bildes abdeckt.


Auf der anderen Seite des Dönerladens gibt es noch dieses seit Jahren verbogene Geländer oder Zaungitter oder was auch immer das genau ist; das erste Motiv, dass ich nicht als reines Testbild konzipiert hatte, sondern dass tatsächlich ein bisschen Kunst beinhaltet, soweit ich dazu überhaupt in der Lage bin! ;-) (A, 1/500s, f/5,6, 80mm.) Weit offen und bei maximalem Zoom bekommen wir hier tatsächlich eine gewisse Separation zwischen Vorder- und Hintergrund. Die Fahrzeuge im Hintergrund sehen nicht zu unruhig aus, allerdings sind sie auch nicht mit dem zu vergleichen, was ich von meinen Festbrennweiten so gewohnt bin. OK, es ist eben doch "nur" ein Zoom, man hat da immer eine gewissenen Trade-Off zwischen Convenience und Quality. (...wenn ich mal so Denglisch sprechen darf! ;-)) Trotzdem ein spannendes Foto, das sich gelohnt hat.

Da, wo früher mal der Blumenladen war - der ganze Einzelhandel geht immer mehr verloren - steht noch immer diese große Magnolie herum, deren Blüte ich dann mal mit dem Makro eingefangen habe. (A, 1/350s, f/5,6, 80mm + Macro.) Hier kann das Objektiv seine eigentliche Stärke zeigen. Bei vielen Linsen dieser Klasse ist die Bezeichnung "Macro" ja meist nur so ein Werbe-Dings, das nachträglich drauf geklatscht wird, wenn man es tatsächlich schafft, etwas näher an das Motiv heran zu kommen, als ungefähr die Brennweite in Metern. Hier hat man einen tatsächlichen Makro-Modus, der diesen Namen auch verdient und der sogar sehr gute Ergebisse liefert. Auch das gefiel mir ja auch auf der digitalen Kamera schon ganz gut., aber hier auf Film in schwarz-weiß kommt es sogar noch mal krasser rüber. Sehr gut! Falls also jemand ein kleines, praktisches Zoom mit Makro sucht, das auch noch einen sehr breiten Zooom-Bereich abdeckt, sollte dieses Sigma durchaus in die nähere Wahl nehmen.


Auf der anderen Straßenseite habe ich dann den Kaugummiautomaten mitgenommen, ich kann ja einfach nicht vorbei gehen. (A, 1/500s, f/5,6, ~40mm.) Interessant hier: Der Automat wirft sich selber Schatten, während der Himmel strahlend blau ist. Tatsächlich ist hier im Efeu erstaunlich viel Detail zu erkennen, dafür dass es ein Foma ist, der untenrum ja gerne ein bisschen wenig zu bieten hat. Und auch im Himmel gibt es noch einen gewissen Graustufenverlauf.

Noch ein paar Mognolienblüten hat das nächste Bild zu bieten. (A, 1/250s, f/11, 80mm + Macro.) Hier habe ich mal richtig weit abgeblendet, das Licht war ja vorhanden. Das Ergebnis ist eine sehr weiche Unschärfe im Hintergrund mit vereinzelten Blenden-Sechsecken. Unter den richtigen Voraussetzungen kann man mit diesem Objektiv sehr gute Makro-Aufnahmen machen und auch ein sehr hübsches Bokeh erzielen. Hübsch.

Ein Vogel ist auch ein Tier, nicht wahr? ;-) (A, 1/250s, f/5,6, 28mm.) Jaja, kleines Wortspiel am Rande, weil ich heute mal den Leih-Roller einer anderen Firma als sonst dazwischen habe. (Bird kannte ich allerdings tatsächlich noch nicht. Öfter mal was Neues.) Insgesamt ist das allerdings eines der schwächeren Bilder auf dieser Rolle. Ein bisschen langweilig. Nicht mal das leicht angedeutete Flare/Ghost-Sechseck in der Mitte bringt so wirklich was. Also lieber komplett ignorieren. ;-)


Das Stiefmütterchen hingegen ist wieder ein perfektes Beispiel dafür, was man mit diesem Objektiv im Makro-Modus machen kann. (A, 1/90s, f/11, 80mm + Makro.) Einfach nur brilliant. Muss ich glaube ich kaum was zu schreiben. Könnte ich mir stundenlang anschauen, dieses Bild.

Ein Phänomen, dass ich ja nie so ganz verstanden habe: Warum bleiben LKW eigentlich ständig an Straßenschildern hängen? Müssten nicht viel mehr davon mit aufgerissener Seite durch die Gegend fahren? (A, 1/750s, f/5,6, 80mm.) Wieder: In den langen Zoom-Bereichen kann man hervorragend Unschärfe in den Hintergrund bekommen, die weit offen allerdings ein bisschen künstlich wirkt. Ein bisschen, als hätte jemand einen Gauss-Filter drüber laufen lassen. Das Schild hingegen ist ganz gut raus gekommen.


Ich bin dann übrigens durchs Tal nach Hause gegangen und habe dort unter Anderem dieses alte Fachwerkhaus abgelichtet. (A, 1/750s, f4, ~35mm.) Hübsch hier unten am Wenigerbach. Und das Haus haben die auch irgendwann in den letzten 20 Jahren wieder hübsch hergerichtet. Ich erinnere mich allerdings auch nur noch schemenhaft, wie das damals hier unten in den '80er/'90er-Jahren aussah, als ich noch als Kind die Gegend unsicher gemacht habe und den Wald angezündet hab. Ach ja... So jung müsste man noch mal sein... :-D

Und kurz vor der Heimat Hühner! (A, 1/1000s, f/5,6, 80mm.) Obwohl ich hier durch den Zaun musste, habe ich die Tiere ganz gut hin bekommen. Besonders das eine auf der Leiter habe ich gut erwischt. Apropos Kindheit, hier habe ich als Blag immer stundenlang gestanden und den Hühnern beim Scharren zugeschaut und Gras durch den Zaun gereicht. Ja, Kindheit auf dem Lande! Und trotzdem Allergien gekriegt, soviel zu der Statistik! :-D ;-) Hühner sind jedenfalls faszinierend und auch immer ein gern genommenes Motiv.

Fazit: Kamera funktioniert ganz hervorragend, das Objektiv ist auch extrem brauchbar. Also def. kein Fehlkauf für 25€! Natürlich fehlt hier das eigentliche Retro-Gedöns mit manuellem Fokus und manueller Belichtung und sowas. Aber die Bilder sprechen echt für sich!