Skip to content

Zum Siegwehr (Geflügel und Jungbullen)

10.5.:Vor einer Woche waren wir mit dem Rad unterwegs, weil, muss ja auch mal sein. Die Kalorien müssen ja auch irgendwie wieder verbrannt werden. Sind mal wieder bis zum Siegwehr gekommen, haben aber vorher einen Zwischenstopp im Kurpark eingelegt, wo mir als erstes die Fische ins Auge gefallen sind. Deshalb vorweg schon mal wieder eine Warnung: Dies wird ein sehr Viecher-lastiger Eintrag! ;-)


Im Kurparkteich schwimmt ja so einiges rum, in jeder erdenklichen Größe (solange es nicht zuuu groß ist ;-)). Soll heißen: Kleine Fische, mittlerer Fische, aber auch große Fische! Und der Sauerstoffgehalt scheint auch mal wieder nur mäßig zu sein, sonst würden die ja nicht so nach Luft schnappen. Wobei das Wasser nicht ganz so trübe ist wie sonst schon mal um diese Jahreszeit. Nicht ganz so viele Algen wie sonst also.

Den Enten macht das nicht viel aus. Wobei ich da ja schon so einen kleinen #metoo Moment hatte: Die Ente, die sich dort unter dem Erpel befindet, sah nicht unbedingt sol aus, als würde sie das freiwillig über sich ergehen lassen! Davon steht wieder nix in der Blöd-Zeitung: "JUNGE MUTTER IM KURPARK VERGEWALTIGT Wann reagiert die Politik?" Achso, ja, nee, Stockenten haben ja keinen Migrationshintergrund. Ich vergaß, da ist die Blöd nicht zuständig. ;-)

Wer jetzt noch Bilder vom Rest des Tages sehen will, der möge auf den "erweiterten Eintrag" klicken. Ich habe dieses Mal - nicht so wie bei den letzten drei Einträgen - alles auseinander gesplittet, sondern schön in Reihenfolge aufgeschrieben, was wir gemacht haben. Also: KLICK!
Auch wenn ich kurz in Versuchung geführt wurde, als wir am Betas vorbei kamen, ich habe bis zum Siegwehr tatsächlich keine weiteren Fotos gemacht. Auf den Treppen saßen dann diverse Wochenendausflügler, sodass wir erst mal nach links sind, wo schon wieder der Kormoran in den reißenden Fluten saß. Das scheint dem seine angestammte Stelle zu sein, um sich die Sonne in die Federn scheinen zu lassen.


Apropos Wochenende: Ich weiß auch wieder, warum ich sonst nur mit dem Rad unterwegs bin, wenn die anderen Dösköppe zu Hause bleiben. Fing schon an auf dem Fahrradweg mit dem Inliner, der nicht nur den gesamten Platz, der zur Verfügung stand, einnahm, sondern auch noch diese hochmodernen Noise Cancelling Kopfhörer von $hippeMarke auf hatte, sodass der auch unser heftiges Klingeln nicht hören konnte. Komplett merkbefreit. An der Kreuzung hätte uns dann fast wieder ein platt gefahren, aber das passiert hier ja auch an Wochentagen. Dann waren da querende Radfahrer, die es nicht für nötig halten, Handzeichen zu geben oder Vorfahrtsregeln zu beachten (auch nicht auf Wochenendenbeschränkt) und der Jogger, so 10 Jahre älter als ich, der huff huff huff ebenfalls nicht nach links und rechts geschaut hat, als er die Straße querte. Wäre ich ein Auto gewesen, hätte ich wieder unangenehme Fragen beantworten müssen. Da waren noch weitere Leute, die mit dem Leben abgeschlossen hatten, aber ich kann sie mir ja nicht alle merken. Wird doch mal Zeit für so eine Action Cam am Rad, damit ich nachher wenigstens zeigen kann: Schaut, war nicht meine Schuld! Allerdings, muss ich ja sagen, hat die Hundedichte seit dem Ende von coronabedingtem Homeoffice wieder stark abgenommen, sodass man wenigstens nicht mehr ständig Slalom fahren muss, rund um den mit Kollegen quatschenden Herrchen/Frauchen/Diverschen und ihren quer über den Fahrradweg gespannten Waldi. Ich wollte ja wieder häufiger positiv denken. (Die armen Köter sind jetzt alle wieder im überfüllten Tierheim, insofern ist selbst das ein Pyrrhussieg.)

Zurück zu den Fotos: Da saßen zwei Jungfern am Ufer und streckten ihre Extremitäten der Sonne entgegen. (Wo ist die Grenze zwischen Libellen und Wasserjungfern? Ich bin noch immer kein Biologe, merke ich gerade wieder.) Jedenfalls spannend, dass die da an diesem reißenden Gewässer sitzen. Ich dachte, die haben es mehr so mit Teichen, Tümpeln und dem ein oder anderen See.


Sehr filigrane Tiere. Da ich da unten nicht so einfach runter kam, jedenfalls nicht ohne nasse Füße, habe ich mal das Live View an der Canon angeschaltet, die Kamera weit über die Reling gehalten und tatsächlich diese zwei scharfen Bilder bekommen. 210mm sind auch bei Crop 1,6x nicht allzu viel und der Kontrast-Autofokus an der 700D ist auch nur dafür da, dass man ihn als Feature auf die Verpackung schreiben kann. (Das ist jetzt etwas harsch, aber im Großen und Ganzen wahr. Gilt aber für die meisten Kontrast-AF-Systeme, die ich aus diesem Zeitalter am Ende der DSLRs kenne. Komischerweise funktioniert das bei Spiegellosen sehr viel besser, da muss ein Technologiesprung dazwischen gewesen sein. Pass auf, stellt sich raus, dass das der einzige Grund war, weshalb es nicht schon früher Mirrorlesse gab.)

Überhaupt habe ich wieder praktisch nur mit dem 70-210/3.5-4.5 gearbeitet. Das hat ja leider gewisse Chroma-Probleme, besonders am langen Ende bei Unendlich, und tendiert zu Halos. Aber auf kurze Distanz ist das richtig gut. Was mich zu der Vermutung bringt, dass es vielleicht tatsächlich eher für nahe Objekte gerechnet ist. Die Schwäne und Enten und Gänse, die jetzt wieder folgen, sehen jedenfalls alle durchweg gut aus. Und es gibt kaum etwas, was mehr Kontrast hat (und damit anfällig für Chroma-Fehler) als ein weißer Schwan vor dem fast schon schwarzen Wasser im Hintergrund.


Die ganze Zeit, die wir uns dort aufgehalten haben, fiepte und piepte es im Baum über uns, bis ich dann endlich und nach langer Suche endlich raus hatte, was da diesen Terz machte: Eine junge Meise! Die sind schon aus dem Nest raus! Ja, gut, ist ja auch schon Mai. Das heißt, man kann das Katzentier wieder nicht in den Garten lassen! Jedenfalls saß das Federknäuel da auf einem der Äste und hüpfte hin und her und schrie wie im Spieß, bis abwechselnd Mama und Papa vorbei kamen und Fliegen rein gestopft haben. Aber auch dann hat es nur für die Zeit der Fütterung den Schnabel gehalten. Danach direkt wieder "PIEP PIEP PIEP"!


Niedlich trotzdem! Die haben ja einen erstaunlich kurzen Schwanz. Scheinbar müssen die langen Federn erst noch richtig raus wachsen. Junge Vögel sind ja an sich meist etwas unförmig. So auch hier: Dick aufgeplustert und dann diese Stummelchen von Flügeln, die an den Seiten raus gucken. Immerhin scheinen die die Ausflügler hier an der Stelle gewohnt zu sein, die Elterntiere haben sich nämlich nicht von ihren Fütterungsflügen abhalten lassen, obwohl ich praktisch direkt darunter stand.

Nachdem ich dan noch ein bisschen Zeit an das alte Spinnennetz mit Birkensamen (?) drin verschwendet hatte, haben wir uns dann langsam auf den Heimweg gemacht. Unterwegs dann in der Siegaue angehalten, um auszuknobeln, wie wir am Besten heim kommen. Der Wind kam nämlich südöstlich direkt auf uns zu, weswegen wir den Deich recht schnell hinter uns gelassen hatten. Da pfiff und zog das nämlich so, dass wir kaum voran kamen. Aber selbst hinterm Wäldchen war es nicht wirklich besser. Der arme Jesus, muss da wieder in Wind und Wetter abhängen.


Irgendwie haben wir es dann aber doch noch bis zur Brücke an der Sieglinde geschafft. Da sich hier ein ganze Herde von Mutterkühen mit ihren Kälbern direkt am Weg versammelt hatten, habe ich einfach mal drauf gehalten und dementsprechend einen riesigen Haufen Kuhfotos mit nach Hause gebracht. Die fasse ich jetzt mal ein bisschen mehr zusammen, weil, was soll ich da schon groß zu sagen: Sind Kühe. Ich könnte jedoch schwören, dass uns der Typ, der uns da entgegen kam und wieder diesen alten Witz mit den Kakao-Kühen von sich gegeben hat, schon mal an dieser Stelle begegnet ist. Vor allem, weil das eindeutig Viecher für Fleischzucht sind. Aber schon schön, dass die Kälber hier nicht direkt von ihren Müttern getrennt werden und sogar einfach so säugen dürfen. Beste Bioqualität! Lecker! Jetzt so'n kleinen Jungbullen! :-D (Jaja, ich bin wieder fies, aber so ist das nun mal. Die stehen da nicht rum, damit ich sie fotografieren kann, sondern damit der Bauer vielleicht wenigstens einen kleinen Gewinn macht und nicht wieder einer Pleite geht.)


So, und von hier aus sind wir dann auf kürzestem Weg heim. Am Ende waren es fast 20km auf der App, das muss ja auch mal reichen, vor allem, weil der Rückweg sich eher wie 30 angefühlt hat, so gegen den Wind. Meine Beine waren am Sonntag jedenfalls schon ein kleines bisschen beschädigt. (Kein Muskelkater oder sowas, stattdessen knacken mir in letzter Zeit immer sämtliche Gelenke. Nicht gut. Werde alt.) Jedenfalls waren wir ja spät unterwegs und so auch erst um fünf zu Hause, sodass ich froh war, einfach die Tomatensoße aufwärmen zu können und eben schnell ein paar Nudeln dazu in den Pott geworfen habe. Perfekt. (Vielleicht liegt es ja auch an der Ernährung, dass alles knackt. Muss mehr Jungbullen futtern. Lass das nicht die Veganer hören. ;-))

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen

Kommentare werden erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet!