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Glühwürmchen

Es war gestern schon weit nach 10, da kam der Hase auf die Idee, nach Glühwürmchen zu suchen. Es ist ja die richtige Zeit dafür und außerdem war das Thermometer tatsächlich unter 25° gefallen - tagsüber haben wir ja zZt mehr so 35-40°C. In Spanien schmelzen die Straßen! Die früheste Hitzewelle seit Aufzeichnungsbeginn, sagten sie in den Nachrichten. Joah. Kommt davon, wenn man Jahrzehnte lang sämtliche Warnungen ignoriert. Die Zukunft wird spannend, das kann man jetzt schon absehen!


Egal, ich will nicht wieder damit anfangen. Wir also raus, nachdem wir uns in Anti-Mücken-Spray gebadet hatten. Wäre wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen, weil selbst die kein Brutplätze mehr finden: Sämtliche Pfützen sind ausgetrocknet. Aber warme Nächte am Ende des Juni sind immer gut für Glühwurmsichtungen, deswegen waren wir zuversichtlich und ich habe die Sony mit genommen. (Die macht übrigens, solange sie im Continuous Shooting Mode ist keinen Rauschfilter, sodass die Bilder, die ich weiter unten sehr lange belichtet habe, sehr auffällige Punkte enthalten. Interessant, dass es noch immer Ecken im Menü gibt, die ich noch nicht kannte! ;-))

Über allem stand die fahle Sichel des Viertelmondes. Der gab also nicht viel Licht, aber da wir uns nur eine Woche jenseits des längsten Tages des Jahres befinden, ist es nachts ja nie wirklich richtig dunkel, da ist ja immer eine gewisse Helligkeit in Richtung Norden zu sehen. Das hat gereicht, dass wir keine Taschenlampen brauchten - die wir eh zu Hause vergessen hatten.


Sehr spannend, dass diese ja mittlerweile auch schon in die Jahre gekommene Sony α7 trotzdem sehr brauchbare Bilder bei hohem ISO macht. Die meisten an diesem Tag sind wohl so irgendwo zwischen 800 und 3200 gemacht worden, aber ich habe auch zwischendurch mal voll aufgedreht. ISO 25600 ist zwar eigentlich für nichts verwendbar, aber spannend, was dabei raus kommt! Also, dass dabei überhaupt was raus kommt! Das sind immerhin 8 EV schneller als ISO 100, wofür dieser Sensor eigentlich gedacht ist - 256-fache Verstärkung des analogen Signals, das da aus den Photozellen kommt! Erstaunlich!

Wie ich dann tatsächlich ein paar Glühwürmer vor die Linse bekommen habe und auch noch ein paar Sternenfotos dran gehängt habe, erfahrt ihr im "erweiterten Artikel"! KLICK!
Schon entlang der Hauptstraße haben wir einige Würmchen glühen sehen, aber da hier zu viel Licht vom fließenden Verkehr ausgeht, habe ich keine Bilder versucht. Am Ende sind wir dann an der großen Laterne ins Dorf abgebogen, denn wir wollten ja in den Wald raus. Da zwischen den Gebüschen brummt und summt es ja immer ganz besonders heftig. Also vorbei an Wahlplakaten und beleuchteten Palmen raus aufs Feld.


Wo ich noch ein paar nächtliche Bilder der Masten gemacht habe, die ich noch gar nicht an U weitergeleitet habe! ;-) Besonders spannend ist die Abendröte im Hintergrund bzw. die ersten funkelnden Sterne, wenn man in die andere Richtung schaut. Die gehen im Sensorrauschen leider etwas unter. Hab das mit der Rauschunterdrückung leider erst zu Hause kapiert. Ist ja auch anders als bei Nikon: Wenn die gesagt bekommt, "entrausche bitte die Langzeitbelichtungen", dann macht die das, egal in welchem Serienbildmodus die gerade ist.

Jenseits des Dorfes, wo die Hecken wieder hoch sind, schwirrten dann auch direkt wieder die ersten Glühwürmchen durch die Gegend. Aber so richtig viele haben wir tatsächlich erst im Wald gesehen, wo wir sie auch vermutet haben. Da habe ich dann die Kamera einfach mal auf den Boden gelegt und 30 Sekunden belichtet. Die Ergebnisse sehen wir hier unten. Wenn ich noch mal gehen sollte: Weitwinkel macht glaube ich mehr Sinn! ;-)


Wie gesagt: Die hellen weißen Punkte sind das Sensorrauschen. Wie Nadelsticke! Keine Ahnung, Höhenstrahlung? Auf den Bildern aus der Nikon sieht das anders aus, wenn ich da die Unterdrückung abschalte. Wobei, ich glaube, bei der D800 habe ich das tatsächlich noch nie getestet. (Was mich wieder zu der Frage bringt: Die D610 hat den gleichen Sensor wie die Alpha 7? Möglich wäre es!)

Nach den Bildern vom sexuell erregten Insektenleben habe ich die Kamera dann am Ende des Waldes auf die Bank gelegt und einfach mal 30 Sekunden in den Himmel belichtet, bzw 10 beim zweiten Bild. Und dann war auch schon wieder der Akku leer. Die Akkulaufzeit dieser spiegellosen Kameras ist wirklich abgrundtief schlecht. Bei der Zfc fällt das weniger auf, weil sie doch eine ganze Ecke moderner ist, entsprechend scheinbar weniger Strom verbraucht. Aber die Alpha?! Holla, ständig lade ich die Akkus. Gut, die waren auch alle schon ziemlich ausgenudelt, als ich sie übernommen habe, und die vielen Fotos, die ich ständig mache, sind bestimmt nicht hilfreich für die Angelegenheit. (Ich weiß auch nicht, wie viel Strom die alten Minolta-Objektive zusätzlich verbrauchen, da die keinen Motor eingebaut haben, sondern ein solcher im Adapter integriert werden musste.)


Keine Ahnung, welchen Bereich des Himmels wir da sehen, aber wir sehen Sterne, wie sie zwischen den Baumwipfeln durchscheinen, und das ist alles, was ich wollte. Dann war der Akku leer und wir sind durchs Dorf heim gegangen. Da hätte ich gerne auch noch ein paar Fotos im monochromatischen Licht der Natriumdampflampen gemacht, aber ging halt nicht. Frage mich, ob die tatsächlich so viel schlechter sind als die modernen LED-Lampen, die sie jetzt überall einbauen. Ich habe zumindest den Eindruck, dass die Insekten sich weniger um das rot-orange Licht gekümmert haben als um das weiße der LEDs. Aber was weiß ich schon.

Zu Hause angekommen dann sofort geduscht und ab ins Bettchen. Trotzdem wegen der Resthitze bis halb 2 wach gelegen und heute morgen schon wieder um halb 8 raus. Grmpf. Ich müsste mal mehr schlafen. Da haste mal keinen Flugverkehr, da hält die der Klimawandel wach! ;-)

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