Skip to content

Tomb Raider Meeting 2025 - Eine neue alte Kamera - Praktica Super TL1000

Es war Tomb Raider Meeting. Und wie jedes Jahr waren wir im Harz im schönen Bad Grund. Weil es da im Gegensatz zu der Killerhitze im Rheinland angenehm ist. Also, zumindest ist das für mich ein echter Pluspunkt! ;-)

Da ich ja alte Kameras sammle und das bei allen mittlerweile angekommen ist, hat U mir eine Praktica Super TL1000 mitgebracht, die sie irgendwie über das Fratzenbuch für umme bekommen hatte. Die sollte ich ja eigentlich schon im Frühjahr mit nehmen, als wir in Kassel waren, aber ich hatte es vergessen und sie auch. Am Freitag konnte ich sie mir dann endlich mal genauer anschauen. Eine sehr solide Wahl für eine Kamera aus den späten 1970ern. Technisch damals vielleicht schon nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit mit dem alternden M42-Anschluss (mit Unterstützung für den Auto-Pin), aber von der Verarbeitung her scheinbar unverwüstlich: Der Auslöser schnackt und surrt wie gewollt, das Gehäuse sieht gut aus, obwohl es wohl mal einen etwas heftigeren Sturz hinter sich bringen musste (die eine Kante zeigt Impaktspuren mit Brucherscheinungen). Das schlimmste ist die praktisch nicht mehr vorhandene Lichtdichtung auf der Scharnierseite der Tür, aber das ist ja normal. Rundrum ist sie ansonsten mit einem schwarz getränkten Faden versiegelt, das passt und geht wahrscheinlich niemals kaputt.


Da ich natürlich keinerlei Dichtmaterial dabei hatte, habe ich aus dem mitgelieferten Filter-Kistchen das Schaumstoffschwämmchen geklaut, ein Stück passend abgeschnitten und mit Tesa im Gehäuse fixiert. Besser als nichts (und, Spoiler, hat problemlos funktioniert). Das einzig andere Irritiernende ist, dass ich noch immer die Seriennummer suche! Irgendwo muss Praktica doch eine eingestanzt oder aufgedruckt haben. Immerhin steht unten drunter ganz groß, dass sie mit viel Liebe und Stolz in der DDR hergestellt wurde. (Irgendwann so nach 1978, wenn man dem Internet glauben darf, was bedeutet, dass sie ungefähr so alt wie ich ist.)

Soviel zum Äußeren und der Verarbeitung. Die inneren Werte sind aber auch wichtig: 1/1000s bis runter zu 1s Belichtungszeit. Dazu eine TTL Messung, wenn auch "nur" mit Nadel. Sogar die PX625 geht noch, Quecksilber sei dank! (Wie gut, dass es diese Batterien nicht mehr gibt, altes Giftzeugs!) Das ist die zweite, die ich jetzt in funktionstüchtigem Zustand habe. Der Belichtungsmesser geht übrigens - wie üblich bei diesen alten Kameras - erst dann an, wenn man die Abblendtaste drückt. Dadurch hat die sich wahrscheinlich auch so lange gehalten. Ansonsten noch der übliche Schlitzverschluss, der mit dem Spiegel zusammen recht satt "kla-tack" macht, wenn man auslöst.


Spannender als die Kamera selber finde ich übrigens die Objektive, die dabei waren, auch wenn zwei der drei teils deutliche Probleme haben. Da ist zum einen die Normalbrennweite, ein Auto Revuenon 1:1.9 f=50mm. Da ist die Blende sehr fettig, die muss ich reinigen, dann sollte es wieder gehen. Dadurch, dass sie aber beim Abblenden einfach auf der Blende stecken bleibt, auf die man es eingestellt hat, kann man es durchaus zum Fotografieren verwenden. Am Adapter auf der Alpha macht das eh keinen Unterschied. Hersteller ist hier glaube ich Chinon; zumindest steht "Japan" vorne drauf und ich habe tatsächlich einen steinalten Forumspost gefunden, der das behauptet. Würde aber Sinn machen.

Das zweite mit Problem ist das Auto Revuenon 1:2.8 f=35mm. Hier geht die Blende gar nicht. Das ist schade, aber auch offen macht es ganz erstaunlich gute Bilder. Nur eben nicht mit einem ISO 200 in der analogen Kamera in der hellen Sommersonne, denn da müsste ich mindestens auf f/5,6 runter. Ich meine, ich hätte innen einen Hinweis auf Korea gefunden, aber ich weiß echt nicht, wer in den späten '70ern da Optiken gebaut hat.

Abgerundet wird das Ganze durch ein - dieses Mal problemlos funktionierendes - Auto Revuenon 1:2.8 f=135mm. Ich weiß nicht, wo der Unterschied zu der "Special"-Version liegt, die ich auch habe. Es macht jedenfalls genau so solide Bilder, zumindest auf den ersten Blick. Muss da wohl mal ein Shoot-Out veranstalten! ;-)


All diese Objektive (und der 2x Telekonverter, der auch noch in der Kiste lag) werde ich in näherer Zukunft ein bisschen genauer beschreiben. Vor allem die Kaputten werde ich wohl noch mal auseinander nehmen und zu reinigen versuchen. Das habe ich zwar bereits vor Ort versucht, aber so richtig wollte es mir nicht gelingen. Ebenso werde ich wohl nachher noch einen kleinen Artikel mit Testbildern einstellen, die ich mit dem M42-Adapter auf der α7 gemacht habe. Wenn ich genug zusammen bekomme, auf denen keine Personen zu sehen sind! ;-)

Fazit: Ein sehr schönes Paket, mit dem das Fotografieren tatsächlich sehr viel Spaß gemacht hat, trotz der Einschränkungen mit den defekten Blenden. Für jemanden, der eine vollmechanische Kamera sucht, um das echte Retro-Feeling aufkommen zu lassen, oder ein wenig der Ostalgie anhängt, durchaus eine brauchbare Alternative.

Schwarz-weiß und analog, Teil 293c: Kasseler Parks

Kentmere 100 #13, August 2024
  • Nikon F90X, Nikkor AI 35mm 1:2, Nikkor AI 200mm 1:4
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 9:00 Minuten, 20.5°C, Adofix Plus 1+7, 6:30 Minuten, Adoflo II 1+200
Ein bisschen Parkspaziergang? Am Abend? Nicht? War schön. Deswegen habe ich auch da ein paar Fotos fabriziert. Weil, hatten wir noch nicht. Und als wir dieses Frühjahr in Kassel waren, sind wir ja auch nicht so recht dazu gekommen. Als ob ich es gewusst hätte! ;-) Hier auch wieder Schnelldurchgang, die müssen weg, die sind ja schon schal! :-D

Die Orangerie, ganz weit weg, mit Reflexionen im Teich! (200mm, 1/500s, f/4.) Schönes Bild. Sollte ich einen Abzug von machen und U schenken. Obwohl, die steht ja mehr auf Masten! ;-) Der Sonnenuntergang ist ein bisschen hell und ein bisschen dunkel geworden, was gleichzeitig gar nicht passieren dürfte. (35mm, 1/1000s, f/22.) Die Idee war hier, einen schönen Sonnenstern zu provozieren, deswegen auch die maximal geschlossene Blende. Hat aber nur so mäßig funktioniert und stattdessen säuft drumherum alles im Schatten ab. Naja, you live, you learn. Das Tempelchen auf dem See hingegen ist sehr schön geworden. (200mm, 1/200s, f/4.) Und das, obwohl die Sonne ja schon so gut wie weg war. (Das Bild ist vor dem Sonnenuntergang entstanden.) Auch einen Abzug wert. Sollte ich echt mal machen. Mal sehen, wann ich dazu komme.


Dann noch mal der Tempel, aber da war es wirklich schon ein bisschen dunkel und ich habe nicht drauf geachtet, dass ich zu sehr für den Himmel belichtet habe. (35mm, 1/640s, f/4.) Da wäre ja durchaus noch was drin gewesen. Naja, aber als Abendstimmung geht es auch. Da im Park gibt es nebenbei auch noch Palmen. (35mm, 1/125s, f/4.) Und an der Fulda gibt es Anleger (im Bild) und Fledermäuse (nicht im Bild). (35mm, 1/30s, f/2.)


Auf der Liegebank direkt am Wasser ist sicher schön liegen, aber so spät am Abend etwas zu kühl. (35mm, 1/30s, f/2.) Die Offenblende wäre eigentlich etwas zu offen, da ist wieder die halbe Bank unscharf, aber es ging bei dem Licht nicht mehr anders. Aber den Blick rüber zum Sprungturm, den habe ich noch hin bekommen, da war deutlich mehr Licht. (35mm, 1/640s, f/2.) Hier musste ich nur auf f/2 runter, weil ich den Zaun vor der Linse hatte und den wollte ich nun wirklich nicht scharf haben.


Nächstes Mal: Kassel Innenstadt. Bilder von zwei Tagen. Ein ganzer Film (bis auf drei Fotos am Ende). Das wird ja was. Ich glaube, da brauche ich auch bei der Kurzbeschreibung, so wie heute in diesem Beitrag, noch eine Stunde zum Tippen! Naja, wir werden sehen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 293b: Kasseler Industriegeschichte

Kentmere 100 #13, August 2024
  • Nikon F90X, Nikkor AI 35mm 1:2, Nikkor AI 200mm 1:4
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 9:00 Minuten, 20.5°C, Adofix Plus 1+7, 6:30 Minuten, Adoflo II 1+200
Wenn man in Kassel ist, sollte man sich auf jeden Fall das Technikmuseum anschauen und um die Ecke auch die Sammlung der Fa Henschel. Letzteres konnten wir damals nicht machen, da die einen Wasserschaden hatten. Aber auch im Technikmuseum kann man schon ein paar Stunden abhängen. Und Fotos machen! ;-) Da die Ausstellunsgstücke ja schon bekannt sind - siehe Link -, gehe ich auch hier ein bisschen schneller durch. Aber erstaunlich, dass ich mit dem Tageslicht-ISO-100-Film hier überhaupt so gute Bilder raus bekommen habe!

Am Anfang stand direkt die alte Dampflok rum. (35mm, 1/40s, f/2.) Und ein paar Meter weiter die alte Straßenbahn, die früher durch Kassel gerumpelt ist. (35mm, 1/???s, f/2,8.) Kann ich mir richtig gut vorstellen. Sieht auch spannender aus als diese modernen Dinger, die die jetzt haben. Wie riesig diese Räder von den Loks sind, stellt man erst fest, wenn man direkt davor steht. (35mm, 1/50s, f/2.) Und selbst dann, auf dem Foto merkt man es dann wieder gar nicht so sehr, denn die Bezüge fehlen.


Einen der Transrapid-Prototypen haben die auch hier. (35mm, 1/50s, f/2.8.) Ist ja schon irgendwie schade, dass diese Technologie für einige Millionen Mark entwickelt wurde, und jetzt fährt so 'ne billig chinesische Kopie in Shanghai rum. Hochtechnologieland Deutschland, schon klar. Aber macht ja Sinn, Faxe verschicken ist noch schneller! ;-) Ich komm mir jedenfalls manchmal vor, als würden wir unten an so einem DaVinci-Flugapparat rum baumeln, weil das der neueste heiße Scheiß ist! :-D (35mm, 1/60s, f/2,8.) Wobei, besser als zu Fuß nach Hause gehen! ;-) Aber dann doch lieber mit dem Rettungshubschrauber fliegen, aber nicht als Patient, bitte! (35mm, 1/40s, f/2.) Schon erstaunlich, wie viel Technik die damals da rein gequetscht haben.


Die Feuerwehrfarzeuge habe ich von oben von der Reling am Transrapid gemacht, wo ich mich auch anlehnen konnte, um die lange Belichtungszeit zu stabilisieren. (35mm, 1/15s, f/2.) Hat perfekt funktioniert. Manchmal krieg ich auch was hin! ;-) Und wo wir gerade bei Fahrzeugen von Henschel sind, da gab es auch noch Dampfwalzen. (35mm, 1/60s, f/2.) Wobei ich mich immer frage, wie man Dampf walzen kann! :-D Jaja, war wieder ein Clown im Frühstück! Aber wenn die doch so lecker sind! ;-)


Dann den Filmautomaten aus der Steinzeit gleich zwei Mal abgelichtet, weil ich den auf jeden Fall unverwackelt und scharf haben wollte. (35mm, 1/15s, f/4 und 1/30s, f/2.) Wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn das erste Bild war schon OK. Das war dann übrigens schon, während wir das Museum wieder verlassen haben. Wenn ich gewusst hätte, dass die Bilder so gut raus kommen, hätte ich hier definitiv noch ein paar mehr gemacht. Naja, müssen wir wohl noch mal wiederkommen.


Draußen dann an der Straße den bröckeligen Backstein mitgenommen, als wir rüber zum Henschel Werksgelände sind, um uns da zumindest ein bisschen umzusehen, wenn man schon nicht in die Sammlung kommt. (35mm, 1/80s, f/8.) Draußen haben die dann so einen alten Hammer stehen gehabt, an dem ich auch nicht vorbei gehen konnte. (35mm, 1/1600s, f/2.) Schön weit offen für die Unschärfe im Hintergrund. Muss sein! ;-)

Da steht auch eine alte E-Lok rum, die Nummer 20240808-141401-0. (35mm, 1/160s, f/8.) Was die da macht? Weiß keiner. Vergessen worden? Bei dem Schrott, den die DB in letzter Zeit durch die Gegend fährt, könnte man die doch noch gut gebrauchen, finde ich. Dann noch ein paar Kran-Verstrebungen auf der gegenüberliegenden Seite ins Visier genommen. (35mm, 1/80s, f/8.) Und hinter Tor 1 wartet der Zonk! (35mm, 1/200s, f/4.) Rolltore haben es mir ja auch angetan, die muss ich auf jeden Fall immer mitnehmen!


Deswegen auch das Tor ohne Nummer und daher auch ohne Zonk. (35mm, 1/200s, f/5,6.) Fand die abplatzende und wegblätternde Farbe so spannend. Auf der anderen Seite dann noch einen alten Lastkraftwagen der Firma Henschel gefunden. (35mm, 1/???s, f/??.) Der sah eigentlich noch ganz gut erhalten aus, den könnte man durchaus wieder flott kriegen. Und das würde sich evtl. ja auch lohnen, so viele wird es davon ja nicht mehr geben.


Nachstes Mal geht es in die Kasseler Parks. Auch nur ein paar Fotos. Der dicke Hund wartet übrigens am Ende, da habe ich fast einen ganzen Film in einen einzigen Eintrag gequetscht, wenn ich mich recht erinnere. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 293a: Kasseler Größenwahnsinn

Kentmere 100 #13, August 2024
  • Nikon F90X, Nikkor AI 35mm 1:2, Nikkor AI 200mm 1:4
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 9:00 Minuten, 20.5°C, Adofix Plus 1+7, 6:30 Minuten, Adoflo II 1+200
So, es ist mal wieder an der Zeit für ein paar s/w-Fotos aus Kassel, die im letzten August entstanden sind. Ist ja auch erst fast ein Jahr her und wir waren zwischenzeitlich schon noch mal da. Mea culpa, man kommt ja zu nix! ;-) Deshalb aber auch etwas fixer als sonst. Die Kamera und die Objektive sind schließlich bekannt, da muss ich auch nichts zu sagen. Außer, dass ich für das Retro-Feeling praktisch nur das 35/2 AI Nikkor benutzt habe. Weil das eine geile Brennweite ist, die ich viel zu selten verwende. Auf der F90x macht das sehr präzise und schöne Fotos.

Zuerst einmal hätten wir da den Blick hinauf zur alten Villa am Hang, von der U immer behauptet, da würde der Graf Dracula wohnen. (35mm, 1/2500s, f/4.) Das übliche erste Foto, wenn man den Film gerade eingelegt hat und sich nicht sicher ist, dass der auch schon jenseits des Leaders vorgespult ist. Was bei dieser Kamera zwar eigentlich völlig überflüssig ist, aber here we are.


Auf dem Weg zum Herkules habe ich dann aus dem Seitenfenster heraus noch ein schnelles Foto von der Bahnanlage unter der Brücke, über die wir kamen, gemacht. (35mm, 1/1250s, f/4.) Das ist wohl Teil eines der diversen Bahnhöfe in Kassel. Keine Ahnung, welcher, ich bin selber nicht gefahren. (Sonst hätte ich kaum so ein Foto gemacht.) ;-)

Oben am Herkules habe ich erst mal gar kein Foto von eben jenem gemacht, sondern wir sind direkt mal ein paar Stufen runten und ich habe mich bei den Satyrn und Faun und Gedöns ausgetobt. Hier so ein Pan, glaube ich, auch wenn er keine Hufe hat. (35mm, 1/200s, f/4.) Das weiße Gipsgedöns kommt echt gut raus auf dem s/w-Film. Netter dunkler Hintergrund.

Der Bauherr muss es ja echt mit Wasserspielen gehabt haben: Überall Springbrunnen und sowas, selbst hier in der "Grotte"! (35mm, 1/40s, f/4.) Aber nie ist das Wasser auch mal tatsächlich an, wenn wir hier sind. Im Gegensatz zu dem alten Adel kann sich die Stadt Kassel das wohl nicht leisten, das ständig für die Touristen an zu haben... ;-)


Ein wenig Licht und Schatten habe ich dann auch mal versucht, im Bild festzuhalten: Angeleuchtete Backsteine. (35mm, 1/250s, f/4.) Auch das hat erschreckend gut funktioniert, hätte ich kaum gedacht.

Und zu guter Letzt wird der Eingang der Grotte von so einem Trötenpferd bewacht. (35mm, 1/200s, f/8.) Man, was her der für Nippel! Und eine große Keule! Und wie er so ins Horn stzößt! Da kann einem schon ganz anders werden! :-D Ja, nein. Frage mich eher, ob der auch tatsächlich Geräusche machen kann mit seinem Horn. Genug Hydraulik ist hier ja für die Wasserspiele sowieso schon verbaut, könnte ja sein...

Und dann doch noch ein Blick auf den Herkules, aber von weiter unten und mal mit dem gesamten Baukran davor, der da ja irgendwie immer steht und mehr Wahrzeichen ist als der Rest der Veranstaltung. (35mm, 1/200s, f/8.) Wie man sieht, da war auch mal wieder ein Teil des Sockels eingerüstet und abgehängt. Komme mir vor wie am Kölner Dom! ;-)

Vor dem Typ steht unten dann noch das ein oder andere Fernglas, mit dem man seinen schwellenden Bizeps genauer betrachten kann, oder eben Kassel, wonach auch immer einem gerade der Sinn steht! (35mm, 1/2500s, f/4.) Gut getroffen, leider schief. Aber die Belichtung gefällt mir gut.


Den Kran selber wollte ich dann auch mal deutlich drauf haben, also zack: Noch'n Foto! (35mm, 1/400s, f/8.) So etwas weitwinklilger passt der auch mal komplett aufs Negativ, auch wenn man praktisch direkt darunter steht.

Und wer Post - i.e. eine Ansichtskarte - verschicken will, kann das von hier oben ebenfalls tun. (35mm, 1/200s, f/8.) Witzig finde ich ja immer, dass für jeden Briefkasten in ganz Deutschland, wo immer er stehen mag, ob auf Sylt oder in Berchtesgarden, eine Bonner Telefonnummer drauf steht! Manche Dinge werden sich nie ändern! ;-)

So, und das war Teil A. Teil B befasst sich eher so mit Dingen, die man in der Stadt sieht.

Schwarz-weiß und analog, Teil 292: Shopping in Bonn

Kentmere 100 #12, Juli/August 2024
  • Minolta XD7, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Minolta MD Tele Rokkor 1:2.5 f=100mm, Minolta AF 28mm 1:2.8 (22)
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 9:00 Minuten, 20,5°C, Adofix Plus 1+5 (#12), 6:30 Minuten, Adoflo II 1+200
Bonn. Immer wieder eine Reise wert. Also, zumindest, wenn man nur knapp 20km entfernt wohnt! ;-) Es ist fast ein jahr her, also fragt mich nicht, was wir in der ehemaligen Bundeshauptstadt wollten, aber wir waren da. Und ich habe diverse Fotos gemacht, sodass ich mich hier wiedermal etwas kürzer fassen werde. Schließlich hatten wir Kamera und Objektive bereits mehrfach hier im Blog, da gibt es nichts Neues zu zu sagen. Nur Altes: Ich liebe diese kleine Minolta!

Fangen wir also auf der beueler Seite des Rheins an, wo wir immer geparkt hatten, und einen guten Blich auf den Rhein, die Schiffe und die Brücke hatten, die rüber zum Suttnerplatz führt. (55mm, 1/500s, f/8.) Dass das Polizeiboot gerade mal im Einsatz war, war natürlich reines Glück. Außerdem stellen wir bei den Werten fest: Es war sehr hell! Sunny-Sixteen-hell!

Vespas wurden erfunden, damit ich die fotografieren kann, scheinbar. (55mm, 1/150s, f/4.) In der Stadt sind mehr Schatten und die Belichtung muss nicht ganz so exzessiv sein. Das gute Stück macht macht sich so recht gut vor den leicht unscharfen Schaufenstern. Gefällt mir. Das war dann übrigens, wie man sehen kann, schon in Bonn selber.


Deshalb, zur Klärung der Tatsachen: Die eher abstrakte Laterne Nummer 57 steht natürlich noch auf der beueler Seite. (55mm, 1/90s, f/8.) Aus layouttechnischen Gründen ist sie hier aber ein Bild nach hinten gerückt. Wie immer alles schweine-scharf, was ich mit dem 55/1.7 aufnehme. Eines der besten Objektive in meinem Arsenal, finde ich.

Ist diese Schaufensterpuppe eigentlich tatsächlich so alt, wie sie tut? (55mm, 1/250s, f/4.) Ich würde ja gerne mal mehr Portraits fotografieren, aber die Leute rennen immer weg, wenn sie mich mit der Kamera sehen. Unfair! Ich finde zB, dass ich diese Dame aus Fiberglas sehr gut getroffen habe! Wenn Menschen doch auch einfach mal stillhalten würden.

Hatte an dem Tag ansonsten wohl eine gewisse abstrakte Phase. Wobei, Licht und Schatten, das ist die Essenz der Fotografie, oder? (55mm, 1/60s, f/8.) Finde jedenfalls, die Art und Weise, wie sich der Schatten des Geländers hier abzeichnet, faszinierend. Und auch die Person, die oben am Rand aus dem Bild geht: Perfekt. Ich hab ja vielleicht einen komischen Geschmack und viele werden jetzt wieder Fragen, warum ich dafür ein Negativ verschwendet habe, aber.


Vor (hinter?) dem Münster liegen Köpfe rum und wenn ich hier vorbei komme, werden die fotografiert, jedes Mal aus einem anderen Winkel, muss sein, so ist das Gesetz! ;-) (55mm, 1/320s, f/4.) So im Gegenlicht direkt unter die Nase, das hatte ich glaube ich auch noch nicht. Öfter mal was Neues, auch bei alten Motiven!

Apropos hart am Licht: Das 28er macht auch ganz nette Flares, wenn man es so in die Sonne hält wie auf diesem Bild vom Bonner Münster. (28mm, 1/250s, f/8.) Die Wolken kommen schön rüber. Das ganze sieht schon ein bisschen bedrohlich aus, oder habe nur ich diesen Eindruck? Sakralbauten sind immer etwas bedrohlich, finde ich. Aber hier so in s/w mit der Sonne im Rücken...

Nähe Münster ist der Gummibären-Laden. Durchs Schaufenster habe ich den Bären erwischt. (28mm, 1/90s, f/4.) Coole Reflexe und trotzdem ist er hervorragend zu erkennen. Gelungenes Bärenmotiv. Bleibt die Frage, ob der mit der Mütze Harry heißt?... ;-)


Noch ein paar Meter weiter: Die Uni-Kirche mit Springbrunnen davor. (28mm, 1/180s, f/8.) Hübsches Bild, so unter den Bäumen. Das blöde Baugerüst stört etwas, bricht aber auch ein wenig das ansonsten sehr süße Feeling. Und wenn ich es tatsächlich mal schaffen würde, gerade Bilder zu schießen, wäre dem Ganzen schon sehr geholfen. So steht der Kirchturm mal wieder ein bisschen schief in der Gegend rum.

An den Springbrunnen haben wir und ein paar Minuten auf die Einfassung gesetzt und ich habe die alte Marktbude fotografiert. (28mm, 1/30s, f/2,8.) Ich finde es ja einigermaßen schade, dass die mittlerweile so runter gekommen ist. Das ist doch eigentlich ein Wahrzeichen, wenn man es mal ein wenig aufhübschen und wieder in Betrieb würde. Scheint aber keiner mehr an Kiosken einkaufen zu gehen. Lieber im Cafe sitzen. Schade. Aber ein Motiv mehr für mich.

Nachdem wir an der Kirche auch noch länger rum gesessen hatten, sind wir zurück in die Stadt und ich habe die Vögel auf dem Dach des alten Rathauses mitgenommen. (100mm, 1/750s, f/5.6.) Im Himmel leider ein riesiger Wasserfleck. Die mischen hier in letzter Zeit kalkhaltiges Uferfiltrat in das gute Talsperrenwasser, in unvorhersehbaren und veränderlichen Mengen, sodass ich nie weiß, wie viel Nachspülen mit Flussmittel angesagt ist. Aber die Tauben sind trotzdem gut zu erkennen und den Fleck kann die AI ja raus rechnen! (Ich weiß nicht, ob ich einen grinsenden oder einen weinenden Smiley an diese Aussage dran heften soll.) Eine etwas längere Brennweite wäre hier hilfreich gewesen, zB das Cosina 28-210 von F. Aber das ist so schwer. Bräuchte ein schönes, leichtes festbrennweitiges 200er für MD. Aber auf den Flohmärkten habe ich länger nichts in die Richtung gesehen und eBay ist in letzter Zeit auch nicht mehr, was es mal war.


Vor dem Rathaus noch ein bisschen Uni-Hauptgebäude mitgenommen. (28mm, 1/180s, f/8.) Joah. Ist halt die Uni. Mit dem ganzen modernen Krempel drumherum. Also, "modern". So richtig modern ist hier nicht viel. Vielleicht der elektrische Peugeot im Vordergrund. ;-)

Auf dem Rückweg nach Beuel zum Auto wiedermal durch die enge Gasse an der Dingsbums-Kirche geschlichen, wo ich den in Stein gehauenen kirchlichen Amts- Slash Kinderträger mitgenommen habe. (100mm, 1/180s, f/4.) Was ist mit dem Blag eigentlich passiert, dass es diesen Riss quer durch den Kopf hat? Nuckelt das eigentlich am Finger? Fragen über Fragen!

Das dazugehörige Türmchen habe ich auch mitgenommen. (100mm, 1/1000s, f/4.) Noch mehr Wasserfleck. Muss vielleicht doch mal mit dem Squeegee drüber, nachdem ich die Filme aufgehängt habe. Bringt meiner Erfahrung nach aber auch nur bedingt etwas und macht die Emulsion kaputt. War da nur mäßig begeistert von. Jedenfalls: Türmchen.


Und wenn ich durch Bonn gehe, komme ich unweigerlich irgendwann am rostigen Geier vor der Oper vorbei. (100mm, 1/320s, f/4.) Immer wieder spannend. Ich könnte glaube ich einen ganze Film mit dem Vogel voll machen. Weiß gar nicht wieso, da ist ja nun wirklich nicht viel dran, oder?

So, damit ist der Film voll. Die kommenden zwei stammen aus Kassel aus dem August '24. Mal sehen, wie ich die hier zerhackstückle. Aber wird ja mal Zeit, dass ich die hier einbaue. Da werde ich aber glaube ich noch schneller vorgehen als heute hier mit den bonner Bilder.