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Schwarz-weiß und analog, Teil 301b: Frankfurt am Main

Kentmere 400 #12 + Kentmere 100 #15,5. Oktober 2024
  • Nikon F90X, Nikkor AI 35mm 1:2
  • Entwicklung: D-76 Stock, 9:15 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5, 4:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Wo war ich? Ich glaube, irgendwann vor einem Jahr kurz vor Frankfurt. Da waren wir nämlich in Homburg und haben unsere guten Freunde, die Ps, besucht. (Gruß an dieser Stelle.) Und weil ich nichts zu tun hatte, also neben unserer Schnitzeljagd, die wir da gemacht haben, bin ich gleich mit zwei Kameras unterwegs gewesen: Die Bilder von der Digitalen kennt ihr ja schon, also, wenn ihr euch so weit zurück erinnern könnt, die analogen aus der F90x kommen jetzt. Da waren noch sechs Bilder auf dem 400er Film, bevor ich dann - pünktlich zur Ankunft und dem guten Wetter - auf den 100er Kentmere gewechselt bin. Dementsprechend werden das jetzt so 42 Fotos sein, die ich hier heute ausstelle. Kein Wunder, dass ich mich so lange geweigert habe, da mal endlich was dran zu schreiben. Alle Bilder sind überdies mit dem 35mm gemacht worden, glaube ich jedenfalls. Da das ebenso wie die F90x ja bekannt sind, werde ich auch nicht allzu genau auf die Details eingehen. Schließlich wäre ich dan drei Tage lang beschäftigt.

Fangen wir also am Bahnsteig in Homburg an: Ich mag ja Gelsänder und Brücken und alltägliche Szenen. Diese ist ein bisschen schief geworden, aber das macht nichts, da kann ich mit leben. Wir hatten es eilig, der Zug kam, das sieht man in diesem Foto deutlich. Deswegen gibt es auch nur noch ein einziges weiteres Bild vom Bahnsteig: Den Wegweiser zu den Frankfurter Zügen.


Dann waren wir auch schon - zack - in der großen Stadt mit den ganzen Banken und Versicherungen und Börsen-Gedöns. Am Bahnhof habe ich dann mal die Uhrzeit dokumentiert. Weil ich es konnte. Und weil ich wie gesagt den Film wechseln wollte. Bei dem Wetter, das sich ankündigte, war der 400er nämlich zu schnell, bzw. die Kamera zu langsam, was ich von der F90 normalerweise nicht gewohnt bin, die kann immerhin 1/8000s. Aber für einen Schnappschuss der ersten Hochhäuser hat es dann doch noch gereicht. Der 400er Kentmere ist doch deutlich körniger als der 100er, das sieht man hier ganz genau bei dieser direkten Gegenüberstellung. Nebenan wurde für Palästina demonstriert, daher die Fahne. So eine Art Mahnwache. Die Gegendemo habe ich allerdings nicht gesehen. Hätte ich eigentlich eine erwartet.


Und dann, kurz vor dem Filmwechsel, noch ein bisschen Architektur auf dem letzten Bild. Da sind ja wirklich viele, viele hohe Hochhäuser in Frankfurt, was ein bisschen seltsam anmutet, denn die Stadt drumherum ist ja doch eigentlich eher flach und unscheinbar. (Ich weiß übrigens gar nicht, ob das tatsächlich das letzte Bild auf dem Film war, weiß ich gar nicht. Es kann sein, dass da noch ein 36- und 37stes Bild drauf waren, da aber Menschen mit portraitiert wurden. Ich hab das nach einem Jahr längst vergessen. Insofern eigentlich ja auch ganz schön, dass ich mir die Bilder endlich mal angucke

Nach dem Filmwechsel dann natürlich erstmal ein fahrbarer Untersatz: Elektrisch getrieben und gemietet durch die Stadt, das wäre vielleicht eine Alternative zu dem nun folgenden Gewaltmarsch gewesen. Wir hatten zwar keinen Geocache geplant, aber eben eine von diesen modernen, digitalen, App-geführten Schnitzeljagden. Aber ich hätte echt nicht gewusst, wohin mit den ganzen Kameras! ;-) Architektur wird übrigens so ein Thema sein auf diesem Film, da sind immer wiede rso ein, zwei, manchmal auch drei Fotos dazwischen, auf denen hauptsächliuch Mauern und Gedöns zu sehen sind. Manchmal habe ich mir dabei was gedacht, aber meistens nicht. Den Bauzaun mit den Erdbeeren konnte ich allerdings auch nicht links liegen lassen, der war schon interessant. Überhaupt war der von allen Seiten angemalt.


Was ist eigentlich ein Dialogmuseum? Das ist jedenfalls da. Und ja, es war hell: Das Bild ich weit offen bei f/2 entstanden und dafür brauchte ich dann tatsächlich mal die schnellste Zeit, die die Kamera kann! Na gut, Straßenschilder sind ja auch darauf ausgelegt, dass sie viel reflektieren. Und dann noch eine Uhr, nur um zu dokumentieren, wie viele Fotos ich in einer halben Stunde so machen kann! ;-) Bin immer wieder erstaunt, wie viel Unschärfe das 35mm Nikkor schafft, wenn man es weit auf macht. Die Gebäude im Hintergrund sind ja nun doch recht nah in Relation zu der Uhr. Die Hochhäuser hinterm Herrn Goethe sind da schon etwas weiter weg, aber trotzdem klappt das mit der Unschärfe ganz gut! OK, man muss die Bilder auch alle drei auf die entsprechende Größe aufziehen (Vollbild!), um das wirklich sehen zu können. Aber immerhin!

Um das jetzt mal ein bisschen zu beschleunigen, fasse ich die Bilder mal zu Gruppen zusammen, wie ich das sonst auch mit den bunten mache. Weil, sonst bin ich ja noch ewig damit beschäftigt. Außerdem verbanne ich den Rest der Bilder mal in den "erweiterten Eintrag", sonst platzt wieder die Leitung, wenn man die Seite lädt. ;-) Also: KLICK! "Schwarz-weiß und analog, Teil 301b: Frankfurt am Main" vollständig lesen

Den Foma-Film aus der KR-10 entwickelt

3.10.: Mittlerweile brauche ich schon eine Woche, um meine Entwicklungsberichte ins Internet zu stellen! Schlimm! Ich muss mal schneller damit voran kommen! Die ganzen s/w-Fotos, die ich noch vorzeigen will! Mittlerweile bin ich ein ganzes Jahr in Verzug! Aber das passt ganz hervorragend zu dem D-76, den ich noch im Keller stehen habe. Den habe ich nämlich scheinbar vor einem Jahr angerührt! (Also, jetzt nicht auf den Tag genau, aber.) Ich wusste gar nicht, dass man das Zeug so lange stehen lassen kann. Was aber bedeutet, dass der Fixer auch schon so alt ist! Huihuihui, Herr von Bödefeld, das ist aber eigentlich nicht so gedacht!

Scheinbar macht dem Zeugs das aber nicht so viel aus, wie in der Anleitung behauptet wird. Die wollen mit ihren Angaben wohl hauptsächlich auf der sicheren Seite sein. Kann ich ja auch verstehen. Vielleicht liegt es ja auch an den schön konstant kühlen Temperaturen im Vorratsraum, die zur Langlebigkeit der Suppe beigetragen hat.



Denn wie man sehen kann, die Bilder sind 1A geworden! Und das, obwohl ich erst mal mit der Temperatur kämpfen musste. Da draußen ist es nämlich scheinbar gerade mal so 16°C kalt. Und da habe ich ein bisschen überkompensiert und nachher war das Wasser in meinem Puffer-Becken 22° warm! Das mit Alkohol statt Quecksilber Thermometer ist zudem ein bisschen trääääägeeee, wenn es um Temperaturschwankungen geht. Das hat sich nachher auf 20½ - 21° geeinigt, sodass ich ungefähr für diese Temperatur die Zeit berechnet habe. Außerdem war der alte Entwickler ja auch schon fünf mal benutzt, sodass ich da auch noch kompensieren musste! Ich sollte echt anfangen, das Kodak-Zeugs zu verdünnen uns als Oneshot zu benutzen, dann hätte ich die Variable aus dem Thema raus. Oder Ich nehme demnächst wieder Fomadon P, das hatte keine Verlängerungsfaktoren und sah doch sehr ähnlich aus.

Jedenfalls, bevor ich den Film mit dem Entwickler bekannt gemacht habe, hatte ich natürlich erst mal ein wenig in einen der Messbecher abgefüllt und darin den Schnippsel vom Leader getestet, der ja eh immer abgeschnitten werden muss, um den Film richtig in die Spule zu kriegen. Der war nach 7 Minuten schon gut durch geschwärzt, was eigentlich ein Hinweis hätte sein sollen, dass ich doch nicht so sehr (auf 8 Min.) hätte verlängern sollen. Aber da war das Zeugs ja auch noch in der Abkühlphase nach meiner leichten Überhitzung! ;-)


Egal. Was quassel ich so viel? Die Bilder sahen bereits hervorragend aus, als ich die Spule aus dem Tank genommen habe. Als der Film dann zum Trocknen unter der Dusche hing, waren sämtliche Zweifel ausgeräumt: Kodak D-76 kann man auch noch nach einem Jahr verwenden. Klingt komisch, ist aber so! Wie gesagt, hat kühl und dunkel gestanden, vielleicht liegt es ja daran. Hat übrigens eine hübsche Farbe angenommen. So leicht golden-grün. Der ist normalerweise ja eher klar und farblos, nachdem sich das Milchige vom Auflösen des Pulvers verdrückt hat. Hm, kann das sein, dass ich da einen Rollfilm drin hatte, der ein bisschen abgefärbt hat? Möglich wäre es... ;-)

Neue Lichtdichtungen für die KR-10x

Mittlerweile bin ich recht effizient darin, die Lichtdichtungen in alten Kameras zu erneuern. Das hat mich bei der Ricoh KR-10x, die ich vom Flohmarkt mit gebracht hatte und deren Dichtungen ziemlich getoastet aussahen, vielleicht gerade noch so eine halbe Stunde gekostet. Dabei musste ich die alte erst mal aus den Ritzen kratzen und putzen, die hatten sich nämlich in diese übliche Mischung aus Schlamm und Krümel verwandelt.


Aber da man die Rückwand glücklicherweise aushängen kann - was bei den alten Kameras der 1970er und 80er ja meist noch der Fall ist -, kam ich auch an die schweren Stellen gut dran. Der Schaumstoff hatte sich glücklicherweise noch nicht komplett in Schlodder zerlegt, sodass ich auch sehen konnte, wo original mal was aufgeklebt gewesen war. Diese Kamera braucht einiges an Dichtmaterial, scheints. Vor allem an der Rückwand sind noch an der Verschluss-Seite oben und unten zusätzliche Streifen eingeklebt gewesen. Ich weiß nicht, ob die tatsächlich nötig sind, aber ich habe sie alle 1:1 ersetzt. Better safe than sorry!


Dieser Austausch hat mir auch die Gelegenheit geboten, mich noch ein bisschen mit dem Innenleben der Kamera auseinanderzusetzen. Der Verschluss hat leider ein paar Kratzer, aber nichts, was in diesem Alter nicht sowieso üblich wäre. Außerdem konnte ich sie noch mal kräftig auspinseln und entstauben. Dementsprechend sind auch recht wenig Flecken auf den Test-Negativen die ich danach gemacht habe. Da habe ich schon ganz andere Kandidaten gesehen. In ihrem vorherigen Leben wurde diese Kamera offensichtlich gut behandelt. Oder zumindest nicht allzu schlecht! ;-)


Fazit: Zack-zack! Flott! Vielleicht schaffe ich die Nächste dann schon in 20 Minuten. Aber dann schneide ich mir mit dem Skalpell nur wieder in die Finger! ;-) Gut Ding will Weile haben, man sollte es mit der Effizienz auch nicht übertreiben! Jedenfalls wieder ein Kamera in einen funktionstüchtigen Zustand zurück versetzt, mit einfachen Mitteln und ein wenig Liebe.

Ricoh KR-10x mit Rikenon P 1:2 50mm

Wie immer habe ich mir eine Kleinigkeit mit gebracht, als wir über den Flohmarkt geschlendert sind: Dieses Mal war es eine Ricoh KR-10x mit einem passenden, sehr pancake-igem Rikenon P 1:2 50mm. Für 15,- konnte ich da nicht "nein" sagen, alleine das Objektiv ist das mindestens wert. Und wenn die Kamera funktioniert, habe ich auf jeden Fall ein gutes Geschäft gemacht. Die mag zwar nichts Besonders sein, aber auch diese Kameras der frühen 1980er werden langsam seltener, vor allem im funktionstüchtigen Zustand. Die Elektronik da drin altert schließlich auch. (Wie auch an diesem Exemplar, aber dazu nachher mehr.) Jetzt erst mal ein paar Beauty Shots - es war am Abend, als wir heim kamen, leider schon ein bisschen dunkler im Garten, deswegen sind die Bilder etwas weicher als sonst. Aber besser im Garten bei natürlichem Licht als drinnen im Büro im künstlichen!


Ein sehr hübsches Stück, muss ich ja sagen. Ich mag ja diese schlichte Eleganz, die eher an die späten 1970er erinnert. Innen drinnen ist die Kamera mit einigen Features ausgestattet, die man gerne sieht: 1/1000s ist als schnellste Zeit zwar nicht sonderlich schnell, da gab es bereits Mitte der 1980er Kameras im Consumer-Beriech, die eine oder gar zwei EVs schneller waren. Aber auch heute noch ist das völlig ausreichend. Die langsamste Zeit ist mit 16 Sekunden hingegen erstaunlich lang ausgelegt, finde ich. Da kann man sicher beeindruckende Langzeitbelichtungen mit machen. Man kann entweder manuell belichten, indem man das Rad auf die gewünschte Zeit stellt und wie gewohnt eine passende Blende dazu auswählt. Dann sollten die Pfeile, die vor Über- bzw Uterbelichtung warnen am rechten Rand des Suchers verschwinden. Oder man dreht das Rad auf A und die Kamera wählt zur eingestellten Blende die passende Zeit, die dann ebenfalls im LCD rechts angezeigt werden sollte.

Wer das jetzt genau gelesen hat, wird verstehen, was ich sagen will: "Sollte!" Denn leider ist die Anzeige ein wenig ausgelutscht und zeigt, wenn überhaupt nur noch hin und wieder einen der Pfeile an oder "1/15s". Ansonsten gar nichts! Ich vermute, dass da vielleicht mal die Kondensatoren überprüft werden müssen, von denen bestimmt einige in den letzten 40 Jahren nachgelassen haben. Aber dafür müsste ich das Teil auseinander nehmen, was ich mit meinem Talent, Dinge nicht wieder zusammengesetzt zu bekommen, lieber lasse. Ansonsten funktioniert nämlich alles an der Kamera: Der manuelle Modus macht erwartungsgemäß keine Probleme, auch wenn der elektronisch gesteuert ist. Und auch die Halbautomatik funktioniert gut - zumindest sind die Bilder, die ich damit aufgenommen habe, alle OK geworden. Ich kann halt nur leider nicht sehen, welche Zeit die Automatik einsteuert. Weswegen ich hauptsächlich manuell belichtet habe und einen externen Messer (Handy) verwendet habe.


Abgerundet wird das ganze Ensemble übrigens mit dem guten alten K-Mount, sodass ein Haufen Pentax-, Chinon- und eben auch Ricoh-Objektive passen sollten. (...neben einer wahren Flut an Dritthersteller-Oprtiken, die zum Teil auch sehr interessant sind!) Ich habe hier ja auch einige herum liegen, aber ich habe es erst mal mit dem mitgelieferten 50/2 versucht. Das ist zwar nicht ganz so schnell wie einige andere Linsen aus dieser Zeit - der Trend ging in den 1970ern ja schon in Richtung f/1,8 oder f/1,7 oder gar f/1,4. Da wurde ja viel Schindluder mit getrieben, um auch noch das letzte Lichtquäntchen raus zu quetschen. ...und die entsprechende Aufpreise aus den Kunden. f/2 reicht aber eigentlich völlig, meine ich, vor allem, wenn das Objektiv bei Offenblende auch scharf genug ist. Alles andere ist zwar schön und gut, aber das hier ist eine günstige Alternative für den Einstieg in den K-Mount gewesen. Da braucht man solchen Schnick-Schnack ja eigentlich nicht.

Und das Objektiv macht auch hervorragende Bilder, zumindest nachdem ich es einer Grundreinigung unterzogen habe. Ich habe die Kamera mit einem Foma 200 getestet, nachdem ich die Lichtdichtungen erneuert habe, und auch bei weit offener Blende sehen die Bilder scharf und kontrastreich aus. Was auf dem billigen Film schon gar nicht so einfach ist. (OK, der Kontrast kann auch daher stammen, dass ich leichte Temperatur-Probleme bei der Entwicklung hatte und der Entwickler zudem verdächtig alt ist - vielleicht habe ich die Suppe zu lange gekocht! ;-)) Ich habe leider keinen K-Adapter, um das mal an der Sony demonstrieren zu können, aber ich habe keine Zweifel daran, dass dieses Objektiv problemlos mit all den anderen aus seiner Zeit mithalten kann. In den '80ern wusste man schließlich schon lange, lange Zeit, wie man 50mm-Objektive baut, auch zu günstigen Preisen! Was mich an diesem besonders freut: Es ist sehr flach und kompakt. Jetzt noch kein echtes Pancake, aber es ist - auf die Kamera montiert - kürzer, als die Kamera selber dick ist.


Insgesamt auf jeden Fall eine sehr schöne Kamera und eine sehr schöne Optik, die ich da mit genommen habe. Dass die LCD-Anzeige mit den Jahren ein wenig gelitten hat, da kann die Kamera ja nichts dafür. Ricoh hatte sicher nicht erwartet, dass die 40 Jahre später noch funktionieren soll - mit den 1980ern kam leider auch im Bereich Fotografie der Wegwerfgedanke auf. Dafür ist sie noch immer gut in Schuss und die restliche Elektronik funktioniert ja auch noch immer einwandfrei, selbst nachdem sie die Tortur des Flohmarktverkaufs hinter sich gebracht hat. (Vielleicht ist das LCD auch im Eimer, weil es zu lange in der Sonne gelegen hat. Es sieht allerdings nicht ausgelaufen aus, sondern einfach nur schwach bis unkenntlich. Als ob da nicht genug Strom ankäme.)

Fazit: Für den Preis - unschlagbar! Mir doch egal, ob das LCD geht, wenn die Bilder nachher trotzdem gut aussehen. Natürlich muss man etwas vorsichtig sein, dass man nicht überbelichtet oder verwackelt, weil einem die Zeiten ausgehen. Aber das sollte man als Fotograf ja eh im Gefühl haben und jedes Billig-Handy kann man heutzutage als Belichtungsmesser verwenden. Dazu diese sehr schöne Optik, was will man mehr? Ich bin zufrieden!

PS: Kater-Alarm im Bildhintergrund! MIAU! ;-)

Bunt, in Farbe und analog, Teil 13c: Abstieg vom Drachenfels

Kodak Color 200 #6, 19. September 2025
  • Minolta XD7, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Minolta MD W.Rokkor 28mm 1:2.8, Minolta MD Tele Rokkor 1:2.5 f=100mm, Minolta MC Tele Rokkor-PE 1:4.5 f=200mm
  • Entwicklung: Axel Color Newbie C41 Kit
Unser Abstieg vom Drachenfels begann mit einem Blick zurück zur Ruine. (55mm, 1/175s, f/8.) Hier mal etwas mehr in der Totale (hinter einem der Gastro-Schirme). Schönes Wetter hatten wir, echt Glück gehabt. Leider sieht man im blauen Himmel auch sehr viele Punkte. Ich glaub, ich habe den Film beim Entwickeln zu sehr misshandelt. Ich versuche ja eine Rotationsentwicklung, aber ich habe eben kein Rotationsgerät. Wahrscheinlich schüttel ich die Suppe zu sehr und Teile der Emulsion lösen sich? Oder es ist einfach Schmutz, Staub, Dreck, der sich im Entwickler angesammelt hatte? Würde mich nicht wundern, ich hatte mit dem Zeug ja vorher die Flohmarktfilme entwickelt, wer weiß, was die über die Jahre an Fremdkörpern eingesammelt hatten.

Wenn ich abgestellte Trinkgefäße sehe, muss ich sie fotografieren; Tassen machen da keine Ausnahme. (55mm, 1/1000s, f/4.) Im Gegensatz zu den abgelaufenen Filmen war es hier geradezu eine Erholung, den Weißpunkt zu finden! ;-) Ich muss sagen, die Farben vom Kodak sind eigentlich ganz OK. Leichte Unstimmigkeiten liegen sicher an meinem Scanprozess. Ich bin eben doch mehr auf s/w-Fotos eingestellt. Ich hatte ja schon früher im Kunstunterricht Probleme mit Farben, -tönen und -schattierungen. Männer haben ja angeblich weniger Farbrezeptoren in der Retina, vielleicht liegt es ja daran, wer weiß... Kann man sich ja eigentlich auch nur schwer vorstellen. Es soll ja Menschen geben, die vier Farben sehen können. Sehr spannendes Thema, aber ich schweife ab. Mal wieder.


Bevor wir uns dann endgültig auf den Weg nach Unten gemacht haben, habe ich noch das knallrote Ausgangsschild mit genommen, das mit dem Aufkleber vom 1. FC. (55mm, 1/750s, f/5,6.) Einfach so als bunten Kontrapunkt. Was immer man über den Drachenfels sagen kann, viel Rot gibt es da oben auf dem Berg nicht. (Die "Two Forms" sind ja eher sehr orange.) Ansonsten ist das Bild allerdings eher langweilig, muss ich zugeben.

Im schattigen Wald habe ich dann mal die Blende ganz geöffnet - damit wir das auch einmal auf dem Film zu sehen bekommen - und habe die Pilze am abgefallenen Ast fotografiert. (55mm, 1/15s, f/1,7.) Immer wieder erstaunlich, wie dunkel das in einem solchen Wald tatsächlich ist. Ich mein, ISO 200 ist jetzt nicht der schnellste Film, aber dafür reichte es schon wieder nicht mehr aus. Ich bin erstaunt, dass ich das nicht verwackelt habe, so verknickt ich da auf dem Boden gehangen habe. Erklärt auch, weshalb ich den Fokuspunkt ein wenig zu weit vorne gesetzt habe. Einen halben Zentimeter oder zwei nach hinten! Naja, aber bei der Blende ist das gerade auf diese minimale Entfernung nicht einfach.


Und dann waren wir schon wieder auf Höhe der Drachenburg. (100mm, 1/750s, f/6,8.) Ich versuche das ja jedes Mal und jedes Mal bin ich wieder enttäuscht: Gegens Licht funktioniert das einfach nicht. Wir müssen mal früh morgens hier her kommen. Einfach nur für dieses eine Foto!

Gegen Ende zeichnete sich ab, dass ich noch ein paar Bilder auf dem Film haben würde, die ich gerne noch verschwendet haben wollte, um ihn dann auch zügig entwickeln zu können. Deswegen hat sich mal wieder ein weit offenes Verkehrsschild dazwischen gemogelt! (55mm, 1/250s, f/1,7.) Ich finds aber aber auch sehr seltsam, dass hier wirklich mitten im Wald ein Sackgassen-Schild steht. Was macht das hier? Vor allem, der Weg an dem das steht, das ist ein besserer Fußpfad. Da fährt man nicht mal mit 'nem fetten SUV rauf! Aber was weiß ich schon, es hat wohl offenbar mal wer versucht und hatte sich dann im Naturschutzgebiet festgefahren. Anders kann ich mir die Anwesenheit dieses Schildes nicht erklären!


Als wir schon fast wieder am Parkplatz waren, kam der Bauer angestaubt, der gerade damit beschäftigt war sein Feld aufzulockern. (55mm, 1/375s, f/5,6.) Winkt der eigentlich? Oder hält der sein Handy hoch, um zurück zu schießen?! :-D Nettes Bild, jedenfalls, mit dem Gästehaus auf dem Petersberg im Hintergrund. Da sind wir auch schon lange nicht mehr oben gewesen. Früher sind wir da auch immer noch mal ausgestiegen, wenn wir vom Drachenfels kamen. Aber irgendwie sind wir nicht mehr in Übung, dafür tun einem die Füße einfach zu sehr weh, wenn wir hier vorbei kommen. Dabei sind wir doch schon den kurzen Weg zur Ruine hoch gelaufen!

Unterwegs gab es dann auch noch das erste Herbstlaub, das ich auch mal in Bild und ohne Ton festgehalten habe. (55mm, 1/125s, f/8.) Hübsch. Ich mag ja Herbstlaub. Den Herbst als solchen mag ich ja eigentlich auch, aber in den letzten hat der die Angewohnheit, bis in den Oktober rein schwül-warm zu sein und dann plötzlich doch: Frost! Alles ein bisschen seltsam. Das Jahr ist jedenfalls so gut wie rum. Man merkt es nicht nur an den Weihnachtsmännern im $Discounter.


Und ganz zum Schluss, das tatsächlich letzte Foto auf dem Film: Ein alter Mercedes. (55mm, 1/60s, f/4.) Sowas sieht man ja nicht mehr allzu oft rum fahren. Schon ein seltsames Gefühl, wenn man zurück blickt und denkt: Joah, das waren die Autos meiner Jugend. Und jetzt gibt es die praktisch nicht mehr und alles sieht rund gelutscht und windschnittig aus oder ist ein SUV. Für mich ist das da ein normales Auto. Und die Blagen von heute werden das wahrscheinlich über diese angeblich so schrecklich verarbeiteten Teslas denken. Ob die noch in 40, 50 Jahren rum fahren werden? Ich glaube es nicht, dann ist deren Akku längst im Popo. Nicht, dass ich der Meinung wäre, dass wir alle weiter mit Benzin fahren müssen.

Jedenfalls, Fazit: Das Newbie C41 Kit funktioniert mit einem frischen Film tatsächlich sehr viel besser. Wer hätte das erwartet?! :-D Der Film sieht im Prinzip nicht schlechter aus als ein beliebiger, den ich im Labor habe entwickelt lassen. Das 200mm hatte jetzt im letzten Teil dieser Trilogie keinen Auftritt, aber trotzdem möchte ich es an dieser Stelle noch einmal loben. Macht einen wirklich scheidigen Eindruck! War ein guter Kauf.