Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 253: Mondorf

Fomapan 100 #48, Juli 2023
  • Kamera: Konica Autoreflex TC, Konica Hexanon 40mm F1.8, Konica Hexar 135mm F3.5
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 8:30 Minuten 20°C, Adofix Plus 1+7, 5:30 Minuten (6.), Adoflo II 1+200
Sind in letzter Zeit mal wieder öfter in Mondorf gewesen, arbeitsbedingt. Und da kann man die Zeit am Feierabend immer gut nutzen, mal eben schnell runter zum Rhein zu gehen und noch ein paar Bilder zu verknipsen. Und ein Eis zu essen. Das kurbelt beides die Wirtschaft an! ;-) (Fotos machen auch, denn dann muss ich schon wieder neue Filme kaufen!)

Auf dem ersten Bild heute haben wir mal wieder einen Basketball-Korb. Das Besondere daran ist allerdings die mondorfer Fähre im Hintergrund. (135mm, 1/500s, f/8.) Der Himmel ist hier auch mal wieder sehr dramatisch. Hätte gerne einen gelben Filter gehabt, dann wären die Wolken bestimmt noch krasser geworden. Zwei Dinge stören mich dann aber doch noch: Die Fähre wird vom Busch halb verdeckt und die Ketten vom Korb hängen mir zu sehr in die Bäume am anderen Ufer hinein. Ein anderer Winkel wäre besser gewesen.

Gänse am Rhein gibt es dann als nächstes. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Die vorderste Gans ist leider unscharf. Mein Fehler. Vor allem, weil ich durchaus auf f/8 hätte runter gekonnt, dann wären sie bestimmt alle scharf geworden. Naja, egal, geht auch so. Die hinteren sind ja OK. Schade ist trotzdem, haben wir hier doch tatsächlich mal ganz normale Graugänse vor der Linse. Ich habe den Eindruck, dass die vielen zugewanderten Nil- und Kanadagänse die in letzter Zeit ein bisschen verdrängen.


Das Gänse-Einzelportrait ist allerdings perfekt geworden. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Ich glaube, mit eines der besten Gänsebilder, die ich je gemacht habe. Auf dem s/w-Film kommt die Musterung richtig gut raus. Hübsches Tier, das ein bisschen missmutig dreinblickt. Wie so 'ne Katze! ;-)

Da wir die Fähre da oben ja nur unscharf im Hintergrund hatten, hier noch mal als Einzelstück. (135mm, 1/500s, f/5,6.) Man sieht, es war auch recht windig an dem Tag, die Fähnchen und Wimpel flatter ganz schön vor sich hin. Hätte ich die Leute unkenntlich machen müssen. Stelle gerade fest, dass man die alle recht gut erkennen kann, was ich so gar nicht unbedingt erwartet hatte.


Und weil ich noch nicht genug Fährfotos habe, hier noch eins beim Be- und Entladevorgang. (40mm, 1/1000s, f/2,8.) Gilt "Schritt fahren!" eigentlich auch für Fahrradfahrer? ;-) Die zwei, die da auf der Fähre schon drauf stehen, sind das eigentlich die Kassierer? Und der Typ oben auf der Brücke? Tourist oder Kapitän des Kahns? Fragen über Fragen! Der Ballon auf der Seite von der Brücke ist jedenfalls ganz nett, den sehe ich jetzt bewusst das erste Mal. Währenddessen darüber wieder dramatischer Himmel, aber der Kleidung der Leute nach zu urteilen, war es mal wieder diese typische rheinische Schwüle. Davon hatten wir dieses Jahr ja einige Tage! Zu viel Energie in der Atmosphäre...

Die andere Fähre, die im Seitenarm liegt, habe ich dann auch noch kurz besucht. (40mm, 1/500s, f/2,8.) Ansonsten ist das Bild allerdings recht unspektakulär. Außer Wetter ansonsten nicht viel zu sehen, wenn man mal vom Schiff absieht. Leicht langweilig. Vielleicht wäre das tatsächlich in bunt besser rüber gekommen.


Immer, wenn ich an diesem Vorgarten vorbei komme, muss ich die Statue fotografieren, so will es das Gesetzt! ;-) (40mm, 1/1000s, f/1,8.) Erstaunlich, dass bei Offenblende der Busch noch so scharf ist, während die Bäume im Hintergrund die gewollte Unschärfe zeigen. (An der Stelle merkt man aber auch wieder, dass so ein 40er tatsächlich doch recht weitwinklig und das für der Produktion von Bokeh eher kontraproduktiv ist.) Außerdem habe ich ein bisschen zu weit nach unten gezielt, etwas mehr Platz überm Kopf wäre besser gewesen. Und näher ran. Und vielleicht gleich das 135 nehmen. OK, OK, das Bild ist nicht zu retten, next please! ;-)
Noch eine Statue, aber definitiv mehr bekleidet: Maria mit Kind, von Flechten überwuchert. (40mm, 1/500s, f/4.) Das gefällt mir ganz gut soweit, auch wenn ich mich vielleicht für nur die Statuette und nicht den ganzen Alkoven hätte entscheiden sollen. Andererseits haben wir hier sowas wie eine Totale, nur im Close-Up. Gibt's sowas?:D Man sieht, ich habe hier gegen Ende des Films auch mal ein bisschen experimentiert. Und nicht jedes Experiment wird immer direkt mit dem perfekten Bild belohnt.

Apropos Experiment, dieses hier gefällt mir ganz gut: Die Treppe an der Kneipe. (40mm, 1/500s, f/4.) Das Bild ist eigentlich ganz gut gelungen, finde ich. Vor allem, dass man da so durch gucken kann. Perspektivisch auch ganz nett geworden. So als Experiment, jedenfalls.

Die Kurbel finde ich dann wiederum auch sehr spannend. (40mm, 1/500s, f/2,8.) Schön viel Unschärfe im Hintergrund, ihr kennt mich ja, da steh ich drauf! Ist das eigentlich auch so ein Trainigs-Dings, wie es bei uns im Kurpark rum steht, oder erfüllt das einen tieferen Sinn? Naja, ist ja eigentlich auch egal, Hauptsache, es gibt ein gutes Fotomotiv ab! ;-)


Noch krasser finde ich allerdings die Kette, die dieses Schiff fest hält. (40mm, 1/1000s, f/2,8.) Das Schiff und den Anleger sieht man schon fast gar nicht mehr in diesem Bild, denn einerseits ist da viel Gemüse davor, andererseits habe ich auch hier kräftige Unschärfe ins Bild gebracht. Diese ist wieder sehr faszinierend, finde ich. Dieses Objektiv produziert einen ganz anderen Effekt als so manches andere, das ich öfter benutze: Alles sieht immer ein bisschen aus, wie durch einen alten Glasbaustein aufgenommen. Oder als würde ich die Brille abnehmen und mein Hirn hätte Probleme, die beiden unterschiedlich unscharfen Bilder übereinander zu legen. Alles sieht immer etwas verdoppelt aus, je weiter es out of focus ist. Besonders fällt mir das am Bug des Schiffes da oben auf.

Da wir den besagten Bug des Schiffes noch gar nicht richtig erkennen konnten, und insbesondere den Greifer an Deck, habe ich hier mal eine kleine Detail-Aufnahme gemacht. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Spannend, wie der Rhein im Hintergrund glitzert. Das 135er schafft hier mal wieder eine sehr scharfe Abbildung der Realität, was mich schon ein bisschen erstaunt. Ich hatte hier weit offen eigentlich etwas mehr Unschärfe im Hintergrund erwartet, aber selbst die Streben des Tors auf der anderen Seite des Flusses sind einigermaßen scharf, soweit man das auf Film beurteilen kann. Spannend.


Und als letztes Bild auf dem Film noch das Schild zum Thema Camping auf öffentlichen Parkflächen, das mittlerweile vom Baum halb vereinnahmt worden ist. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Wie man sieht, hier war ich näher dran, hier ist entsprechend viel Unschärfe im Hintergrund. Die Borke des Baums hingegen ist weiterhin messerscharf. Ein echt spannendes Objektiv, dieses Hexar. Wie gesagt, für 'n Zehner vom Flohmarkt war das glaube ich. Nee, meine Erinnerung lügt mich wieder an: Für 17,50 von ehBlöd, aber das Prinzip ist das gleiche. Diese alten Dinger können echt was!

Nächstes Mal: Mit der Olympus OM-2 im August-Regen am Rhein runter nach Beuel, über die Brücke und zum Trekdinner. Ich weiß noch nicht, wie viele Einträge ich daraus mache, denn den Film habe ich tatsächlich an einem Tag verschossen. Vielleicht lasse ich alle Bilder tatsächlich in einem Eintrag, damit das hier mal was flotter geht! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 252: Oberkassel

Fomapan 100 #48, Juli 2023
  • Kamera: Konica Autoreflex TC, Konica Hexanon 40mm F1.8, Konica Hexar 135mm F3.5
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 8:30 Minuten 20°C, Adofix Plus 1+7, 5:30 Minuten (6.), Adoflo II 1+200
Heute einen langen, regnerischen Tag gehabt, also noch mal einen Eintrag aus der Pipeline. Ist ja auch wichtig. Und im Gegensatz zu heute gab es im letzten Sommer auch gutes Wetter. Einer dieser Tage, an denen die Sonne geschienen hat und es nicht allzu schwül war, haben wir in Oberkassel mit einem Cache verbracht. Für die fotografische Begleitung hatte ich Us alte Konica Autoreflex TC dabei sowie die beiden Objektive, die ich dafür habe: Das 40/1.8 Hexanon, das ich als Standard-Objektiv verwende, und das 135/3.5 Hexar. Beides sind sehr schöne Linsen, die hervorragende Bilder machen. Überhaupt habe ich die kleine TC sehr ins Herz geschlossen, denn sie ist recht einfach zu bedienen und es macht Spaß, mit ihr im manuellen Modus auf Motivjagd zu gehen.

Bei der Suche nach dem Multi sind wir praktisch durchs ganze Dorf gekommen, angefangen bei der Kirche. (40mm, 1/500s, f/5,6.) Wie man sieht, es war sehr hell, ich musste tatsächlich mal eine ganze Blende mehr drauf legen, als ich es normalerweise tue. (Die, die mich kennen, wissen, dass ich nur selten jenseits von f/4 fotografiere und da immer einen guten Grund für brauche.) Gut, bei diesem eher architekturlastigen Bild wäre auch f/8 nicht falsch gewesen. Außerdem: Sonne lacht! ;-) Aber trotzdem ist ein ganz nettes Bild dabei rum gekommen. Die dunklen Stellen in der Kirchenwand sind recht gut erkennbar, trotzdem ist der Himmel nicht komplett überbelichtet - auch wenn da außer blau (jetzt grau) nix zu sehen war.

Um die Ecke war ein Vermessungsteam unterwegs, dessen Theodoliten ich direkt mal mit auf den Film gebannt habe. (40mm, 1/1000s, f/5,6.) Gut, dass man mit dem kleinen 40er sehr nah ran gehen kann, dann bekommt man selbst bei diesen Blendenwerten noch ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund. Außerdem mag ich den Blickwinkel dieser Brennweite ganz gerne. Das merke ich ja auch immer, wenn ich das 35er auf meine Nikons schraube. Die knallige Sonne, die auf dem Gehäuse spiegelt, tut das ihrige dazu, das Motiv vom Hintergrund abzuheben. Interessantes Foto, gut geworden!


Auf der anderen Seite der Kirche habe ich die alten Kreuze mitgenommen. (40mm, 1/1000s, f/1.8.) Habe ich den Film hier überbelichtet? Ja. Habe ich dafür ziemlich krasse Unschärfe-Effekte bekommen? Auch ja! Ziemlich geiles Bild! War eine gute Entscheidung, hier die Blende maximal zu öffnen.

Dann war es Zeit auf das Portrait-Tele zu wechseln, um Jesus am Kreuz ins rechte Licht zu setzen. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Gar nicht so leicht, hier die korrekte Belichtung zu finden, mit dem starken Kontrast zwischen weißem Heiland und schwarzem Baumschatten im Hintergrund. Aber hier sieht man, was für krasse Fotos das alte Hexar hin bekommt. Ich mag es ja, wenn die Blendenbälle linsenförmig verzerrt werden. Außerdem ist das auch weit offen knackig scharf: Die Geichtszüge des Herrn am Kreuz sind perfekt auf den Film gebannt - oder zumindest so gut, wie es der günstige Fomapan halt zulässt. Noch ein sehr schönes Foto also.

Ein bisschen gegen das Licht und in den Schatten hinein habe ich dann die Eingangstür der Kirche fotografiert. (40mm, 1/60s, f/5,6.) Sowohl Linse als auch Film kommen damit erstaunlich gut zurecht. Ja, der Kontrast ist ein bisschen fahl und an den Übergängen zwischen totaler Überbelichtung und dunklem Motiv bilden sich Säume, in denen das Licht ein bisschen ausgeblutet ist. Aber trotzdem erstaunlich, mit einer digitalen Kamera wäre das Bild wahrscheinlich nicht viel besser daher gekommen.


Maria und Kind standen so sehr im Schatten, dass ich schon Angst hatte, dass ich die beiden verwackeln würde. (135mm, 1/125s, f/3,5.) Habe wohl den Fokus nicht ganz genau gesetzt, denn die Schärfe könnte besser sein; die schärfste Stelle ist wohl Marias Hand, mit der sie das Kind hält. Seine Augen sind aber ein bisschen weiter hinten. Naja, egal, ich bin halt blind, das gebe ich ja unumwunden zu. Trotzdem, in normaler Betrachtungsgröße fällt das kaum auf, ich lasse es also mal durchgehen! ;-)

Immer, wenn ich einen Basketballkorb sehe, muss ich ein Foto machen; so auch hier an der Schule neben der Kirche. (40mm, 1/500s, f/4.) Gutes Bild. Man sieht, dass das 40mm auch so ein kleines bisschen Verzerrungen macht. Oder auch ein bisschen mehr. Gerade aus diesem Winkel fällt mir das besonders auf, da merkt man doch schon seine ganz leichte Weitwinkeligkeit. Andererseits steht das Ding auch definitiv nicht gerade, das hat schon bessere Tage gesehen. Zu viele Dunks! ;-)

Weiter um die Ecke in diesem kleinen Park steht das so genannte Teehaus, das heutzutage wohl hauptsächlich als Übernachtungsmöglichkeit für den örtlichen Obdachlosen dient. (40mm, 1/500s, f/2,8.) Aber so, mit dem Gemüse drum herum, sieht es schon recht romantisch aus. Das s/w tut das Seinige zu diesem Eindruck. Hübsches Schattenspiel. Nettes Bild.


Unterhalb des Teehauses führt die Bahnlinie am Rhein entlang. (135mm, 1/500s, f/5,6.) Ich glaube, das Bild ist falsch beschriftet, das war nicht das 40er. Muss ich mal meine Aufzeichnungen korrigieren. Ich hoffe, die anderen Werte stimmen, erscheinen mir aber schlüssig. Was das Bild selber angeht, da gilt Ähnliches wie bei Basketballkörben: Wenn ich Oberleitungen sehe, muss ich ein Foto machen! ;-) Die sind aber auch immer unterschiedlich und deshalb gibt es immer was anderes zu entdecken. Dieser Mast hat besonders viele Isolatoren und einen interessanten Blitzableiter. Und die ratschenartigen Zahnräder zum Spannen der Seile sind auch schön krass raus gekommen. Viel Licht macht viel Kontrast. War wirklich sehr schönes Fotowetter.

Im Park selber habe ich dann noch diesen Spielzeugbagger mitgenommen. (40mm, 1/250s, f/1,8.) Weit offen macht dieses Objektiv sehr hektisches Bokeh, das muss ich ja zugeben, aber ich finde es sehr spannend. Sieht sehr nach dem aus, was es auch ist: Eine Linsenrechnung aus den 1970ern. Richtiges Retro-Feeling. Gefällt mir.

An Kirchen mangelt es in Oberkassel ja nicht, daher hier die nächste. (40mm, 1/500s, f/8.) Ganz nett von den Bäumen eingerahmt, aber nicht so schön wie das erste Foto oben von der anderen Kirche. Liegt irgendwie auch daran, dass das Lciht hier aus der anderen Richtung kam, glaube ich. Und es ist mal wieder alles schief. Ich brauche dringen mal ein Lot! ;-) Ansonsten, ich habe mal für meine Verhältnisse weit abgeblendet, das spiegelt sich an der Schärfe im Ergebnis wider: Von den hereinragenden Ästen bis zur Kirchturmspitze alles scharf. Da habe ich keine Beschwerden an das Objektiv.


Die Eingänge der Kirche sind ein bisschen um die Ecke, hier ist einer davon. (40mm, 1/500s, f/4.) Auch hier schönes Schattenspiel. Leider lag der Eingang selber ein bisschen sehr im Dunklen, ich hätte vielleicht gerne mehr helle Flecken darauf statt auf der Wand dahinter gehabt. Aber am Sonnenstand kann ich nun wirklich nicht drehen.

Am Gitter gegenüber auf der anderen Straßenseite gab es dann noch einen Roller zu bewundern. (40mm, 1/500s, f/1,8.) Mal ausnahmsweise keiner mit Antrieb, wenn man mal die eigenen Füße außen vor lässt. Habe hier mit weit geöffneter Blende versucht, noch ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund zu bekommen, aber da ist nicht wirklich viel von zu sehen. Höchstens hinten das Hausdach ist ein bisschen verwaschen. Naja, aber ist auch nicht ganz so wichtig in dieser Situation. Wenn ich es allerdings gewusst hätte, dass das eh nichts bringt, hätte ich im Gegenteil die Blende weiter geschlossen, um die allgemeine Schärfe zu erhöhen.


Weiter die Straße runter hängen diverse geflochtene Herzen an der Wand, die ich auch jedes Mal mit nehme, wenn ich hier vorbei komme. (135mm, 1/125s, f/5,6.) Stimmt das, dass ich hier um eine Stufe abgeblendet habe? Hm, muss ja wohl, wenn ich es so aufgeschrieben habe. Jedenfalls ein spannendes Foto, mit den fast schon leuchtend hellen Herzen in der Mitte. Und das, obwohl die alle im Schatten hingen. Wieder stelle ich fest: 135mm sind eine sehr spannende Brennweite, die ich mal wieder öfter benutzen sollte.

Dann weiter ins Dorf und als nächstes mal wieder einen der diversen Jesusse fotografiert. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Ebenfalls ein sehr hübsches Bild, bei dem man feststellen kann, dass das 135er eine tolle Portrait-Brennweite ist. Und dieses recht billige Objektiv ist wie immer erstaunlich scharf und kontrastreich, besonders hier in der Sonne. Hübscher Schatten in seinem Gesicht. Bleibt die Frage: Warum sind die hier in der Gegend eigentlich alle so obsessiv auf den Jesus fixiert? ;-)


Die alte Kirche habe ich dann von der andere Seite genommen, bin also extra ein paar Meter weiter gegangen, weil da die Sonne so richtig rein geballert hat. (40mm, 1/1000s, f/5,6.) Mit dem Ergebnis, dass ich tatsächlich mal wieder eine Blende weiter abblenden musste. 1/1000s bei f/4 (bzw. 1/250s bei f/8) ist eigentlich das, was ich mir für viel Licht gemerkt habe, weil es halt meistens passt. Zum Bild selber: Viel Himmel oben drüber. Ansonsten schön scharf, so sehr, dass man die einzelnen Dachpfannen zählen kann. Und sogar der Spruch zum Thema Krieg auf dem Banner ist komplett lesbar.

Bin dann in die Straße vor (oder aus der Richtung des anderen Bildes hinter) der Kirche rein, wo dieses dreirädrige Fahrzeug mit Augen herum stand. (40mm, 1/500s, f/4.) Das das auf sehr schiefem Untergrund steht, fällt auch nicht auf, dass ich die Kamera nicht gerade halten konnte, wie immer. Interessantes Gefährt, das sicher schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Und mit diesen Augen sieht es auch ein bisschen nach 60er Jahre und zu viel Gras aus. Ach, das haben die damit transportiert! Deswegen ist das Autochen so high! ;-)


Ein Tier mit Motor habe ich dann an einer ganz anderen Stelle gefunden. (40mm, 1/250s, f/2,8.) Die Mauer dahinter ist leider minimal schärfer als der Roller, aber das ist mal wieder meiner Blindheit geschuldet. Ansonsten hat das mit der recht offenen Blende und dem unscharfen Hintergrund nämlich ganz gut funktioniert. Überhaupt ein ziemliches Wimmelbild, auf dem es alles Mögliche zu entdecken gibt. Dadurch möglicherweise schon ein bisschen zu überladen.

Gegenüber gab es dann noch ein Tor in die Unterwelt. (40mm, 1/250s, f/4.) Schön zugewuchert, also war die Türe auch schon länger nicht mehr offen. Hat schon fast was Romantisches. Frage mich, wo es da hin geht. Spannend auch die Verunstaltungen mit Lackstift: "Flanier'n und Vandalier'n!" sowie der vom Pfeil getroffene Engel darunter sind meine Favoriten. Schon cool, dass man so kleine Details noch hervorragend erkennen kann, obwohl die Auflösung des Films ja nicht ganz so riesig ist. Für diese auf 4k runter gerechneten Scans reicht es aber allemal!


Auf dem weiteren Weg zum Rhein runter kommt man dann an dieser Wandmalerei vorbei, die die Geschichte der Menschheit darstellt und unter Anderem diesen Astronauten enthält. (40mm, 1/500s, f/8.) Frage mich allerdings, warum der von Quallen umgeben ist. Künstlerische Freiheit, nehme ich an. Oder da hat einer zu oft die Mission Farpoint Folge von TNG geguckt! :-D Was mir an dem Bild ansonsten auch sehr gut gefällt, ist das Framing insgesamt: Die gerade Kante ganz oben und der von ihr geworfene Schatten darunter, die senkrecht dazu verlaufenen Abdrücke der Holzverschalung, in der der Beton gegossen worden ist, und darauf dann mittig das eigentliche Motiv. Hab ich tatsächlich mal ganz gut hin bekommen.

Am Rheinufer selber dann erst mal die Schiffe vor die Telelinse genommen. (135mm, 1/500s, f/3,5.) m Hintergeund kan man sehen, dass mal ein einigermaßen normaler Wasserstand im Rhein war. Ansonsten: Ein Schiffsbug. Da ist nicht viel zu zu sagen.


Das kleine Ausflugsschiff wirkt gegenüber dem Tankerdings da oben schon ein bisschen mickrig, vor allem, weil es ein bisschen weiter entfernt war. (135mm, 1/500s, f/5,6.) So habe ich es aber immerhin genau zwischen den beiden Türmen auf der gegenüberliegenden Seite erwischt. Die Belichtung beim großen Schiff gefiel mir allerdings besser: Hier habe ich zu sehr auf den Himmel gehört, der recht hell war, während das Schiff selber dadurch ein bisschen zu dunkel wirkt. f/4 wäre wahrscheinlich besser gewesen.

Damit man auch weiß, wo ich die Bilder aufgenommen habe, habe ich mich einfach um 180° umgedreht und die Mauer hinter mir fotografiert. (135mm, 1/125s, f/4.) Ob das wirklich bei f/4 gemacht ist, kann ich nicht sagen; der Blendenring des Objektivs ist an der Stelle nicht geklickt. Sieht soweit aber OK aus, auch wenn ich den Eindruck habe, dass ich es etwas heller hätte belichten können. Aber dann wäre der Kontrast wohl zu wenig. Das Gebäude, das oben über die Bahnlinie hinaus guckt, stört mich ein bisschen. Die in die Os gemalten As gefallen mir ganz gut, hat sich der Autor doch damit ein bisschen Farbe gespart, als er seine politische Gesinnung zum Ausdruck bringen wollte! ;-)


Und zum Schluss noch die Südbrücke mit Schiffen. (135mm, 1/500s, f/4.) Wirkt leider nicht ganz gerade. Oder kommt mir das nur so vor? Meine Brille hat ja leider einen gewissen Verzerrungsfaktor. Blöde Hornhautverkrümmung! Trotzdem ein ganz nettes Bild, auf dem es auch einiges zu entdecken gibt. Zum Beispiel den Raben unten rechts. Aber nicht zu genau hin schauen, es gibt auch einige Fusseln. Hm, scheinbar war ich bei diesem Film eh etwas nachlässig mit der Staubentfernung... ("Faul" nennt man das eigentlich! ;-))

Nächstes Mal: Der Rest vom Film, am zwei Tage später in Mondorf verschossen. Also wieder was mit Rhein! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 190: Hennefer Reste

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Nachdem wir gestern so viel durch Bonn gelaufen sind und auch erst extrem spät zu Hause waren, muss ich heute mal Pause machen. Trifft sich gut, dass ich immer einen fertigen s/w-Artikel in der Hinterhand habe, den ich eben mal so raus hauen kann. ;-) Dabei habe ich jetzt wieder Hardware zum präsentieren! Muss ich nur noch Beauty Shots von machen! :-D Egal, jetzt erst mal den Rest vom Film, mit dem ich das 135mm Hexanon getestet habe. Heute geht es nach Hennef, einfach mal ein bisschen durch die Stadt.

Hände am Bahnhof, die nehme ich ja auch regelmäßig mit. (40mm, 1/60s, f/2,8.) Heute mal wieder ein bisschen schiefer als in Natura, aber das macht jetzt auch nicht so viel. Was mich hauptsächlich interessiert an diesem Bild, das ist die Tatsache, dass die geraden Linien sich praktisch gar nicht durchbiegen. Das 40er ist zwar noch kein echtes Weitwinkel, aber ich hatte doch erwartet, dass man unter diesen relativ gut erkennbaren Bedingungen zumindest etwas Tonnen-Verzerrung sehen könnte. Also, ich seh nix. Gut. ;-)

Die Lampe am Parkhaus habe ich ja auch nicht zum ersten Mal auf Film mitgenommen. (40mm, 1/250s, f/8.) Spätestens hier kann der aufmerksame Leser merken, dass ich das erste Bild ganz vom Ende vorgezogen habe: Die Belichtung der Lampen-Szene ist nämlich eher so "früher Abend", während die Hände schon "kurz vor Sonnenuntergang" sind. (Wobei das im August ja noch sehr relativ ist, da sind die Tage ja noch einigermaßen lang.) Die Wolken am Himmel werden jedenfalls sehr schön von einer tiefstehenden Sonne hinterleuchtet. Bis auf die Tatsache, dass auch dieses Bild mal wieder nicht ganz gerade ist: Gelungen, dieser Kontrast aus natürlichem Licht und noch nicht angeschaltetem künstlichen.


Auf dem Weg die Straße runter zu meinem eigentlichen Ziel des Abends bin ich mal wieder an dem alten Bahnwagon vorbei gekommen, der da am Spielplatz steht. (40mm, 1/250s, f/2,8.) Irgendwann muss ich da auch mal rein schauen, aber tagsüber sind da Eltern und Kinder, die gucken dann immer so seltsam, wenn ich meiner Neugier nachgebe, und Abends hängt dann meist diese Altersgruppe hier ab, die sich gegenseitig mit "Alda" und "Digga" betitelt, zu der Generation gehöre ich dann auch irgendwie nicht mehr. Wie immer stehe ich zwischen allen Stühlen! ;-) Aber egal, wie man sieht: Es war eh abgesperrt und ich hätte gar keinen Blich hinein werfen können.

Eine gute Gelegenheit für ein Testfoto mit dem 135er bot das Kirchendach mit seinen vielen schrägen Fenstern zwischen den Schieferplatten. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Ziemlich cooles Bild, wenn ich mich mal wieder selber loben darf. Und das Objektiv liefert hier auch - im Rahmen seiner Möglichkeiten - ein perfektes Bild ab! Ich wünschte, wir hätten hier in der Gegend mehr solcher Motive.

Am Kurpark angekommen habe ich gegen die schon im Untergehen begriffene Sonne ein Silhoutten-Foto geschossen, auf dass ich ebenfalls sehr stolz bin, habe ich hier dich einen sehr spannenden Sonnenstern ins Bild bekommen! (135mm, 1/250s, f/11.) Das hatte aber auch seinen Preis: Eine extrem geschlossene Blende. Spannend finde ich übrigens besonders, wie stark das Licht hier um die Silhouette des Siegfried in die dunklen Bereiche eingeblutet ist. Das gibt dem Ganzen einen sehr interessanten 3D-Effekt. Liegt einerseits am Filmmaterial, das relativ gut Licht leitet, andererseits wahrscheinlich an der Laborentwicklung, bei der ich noch immer nicht raus habe, welchen Entwickler die benutzt haben. Der Effekt ist auch besonders im Sonnenstern erkennbar, der einen kompletten Ring ausgebildet hat. Faszinierendes Bild, bei dem ich immer neue Details erkenne, je länger ich es mir anschaue...


Im Kurpark gab es dann ganz unspannend Enten, von denen ich mir diese hier geschnappt und portraitiert habe. (135mm, 1/125s, f/3,5.) Für eine Kamera mit manuellem Fokus habe ich hier doch das Auge ganz gut getroffen, oder? Leider war die Ente recht flott unterwegs, sodass sie ein ganz kleines Bisschen bewegungsunscharf ist. Insgesamt aber ein gutes Bild, bei dem man auch das eingesetzte Hexar ganz gut beurteilen kann: Für Portraits geeignet. ;-)

Die Walflosse darf auch nicht fehlen, wenn ich im Kurpark bin; heute mal aus einer anderen Position. (135mm, 1/60s, f/3,5.) Eine Blende weniger Licht hätte sicher auch gereicht, aber gerade so kommen die Bäume im Hintergrund sehr interessant zur Geltung. Die goldene Stunde mit der tiefstehenden Sommersonne haben hier wirklich sehr viel Kontrast ins Spiel gebracht. Die Bäume stehlen der Fluke ein bisschen die Show, wenn ich ehrlich bin. ;-) Hätte ein bisschen weiter in die Knie gehen müssen, denn die Flosse wirkt doch ein bisschen unscheinbar gegen den Beckenrand. Aber dann hätte ich wieder in der Entenkacke gelegen... ;-) Es gibt Grenzen, die selbst ich nicht überschreite, wenn es um das Thema "für die eigene Kunst leiden" geht! :-D


Am Seniorenheim, dem ehemaligen Kurhaus, habe ich dann mal wieder ein Fahrrad entdeckt, an dem ich nicht vorbeigehen wollte. (40mm, 1/250s, f/1,8.) Tatsächlich habe ich bei Offenblende gerade noch so ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund bekommen, womit ich fast nicht gerechnet hatte. Ansonsten nicht groß anders als die vielen Fahrradfotos, die ich schon gemacht habe (und die ich noch machen werde). Ich finde nur diese vielen verschiedenen Versionen von Rädern spannend: Hier haben wir zB einen Damenrad-Rahmen und ansonsten eine wenig auffällige Konstruktion. Naja, egal, müssen ja nicht alle auf sowas stehen. ;-)

Und zum Schluss noch ein paar Fähnchen mit Muster, gegen den Himmel und die Häuserzeilen vor dem Bahnhof, wie sie im Wind wehen und irgendwie ein bisschen Fernweh in mir auslösen. (40mm, 1/125s, f/4.) Auch ein sehr schönes Foto, an dem ich mich kaum sattsehen kann. Wäre was für eine Vergrößerung...

Damit ist dieser Film aus der Konica auch schon wieder zu Ende. Da habe ich ja doch erstaunlich viele Einträge draus machen können. Nächstes Mal: Eine Agfa Silette LK vom Flohmarkt.

Schwarz-weiß und analog, Teil 189: Lost Place Pleistalwerk

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Ich könnte schwören, dass ich diesen Eintrag schon mal geschrieben habe. Entweder habe ich jetzt einen Fehler in der Matrix oder ich hab einfach vergessen, den Text auch tatsächlich abzuspeichern. Sowas! Also noch mal:

Heute geht es auf einen schwarzweißen Ausflug zum alten Plesitalwerk, das heutzutage nur noch als Ruine zu sehen ist. So ein typischer Lost Place, also. Ob man da überhaupt auf dem alten Gelände rum laufen darf, bezweifle ich jetzt mal, aber wir waren so frei. Die vielen, vielen Graffiti sprechen Bände davon, wie viele Leute hier schon durchgekommen sind. Nebenbei auch noch die ein oder andere Feuerstelle. Und solange uns nicht der Himmel auf den Kopf fällt, ist ja auch alles gut. Hier eignet sich das 40mm übrigens ganz gut, denn bei Architektur habe ich immer gerne etwas Weitwinkligeres, aber nicht zu sehr. Auf der Nikon hätte ich das 35er genommen.

Begrüßt wird man an der alten Einfahrt, an der man heutzutage problemlos parken kann, vom alten Werkstor, das rechts und links von Pfosten begrenzt wird, die beide extrem rostig sind. (40mm, 1/60s, f/2,8.) Das 723-Graffiti ist schlecht zu erkennen, man merkt mal wieder, wie wenig empfindlich der Foma auf manche Wellenlängen reagiert. Schönes Bokeh im Hintergrund, vielleicht ein kleines bisschen unruhig. Vielleicht wäre ganz offen noch besser gewesen, auch auf die Gefahr hin, dass der Pfosten dann zu unscharf wird.


Sehr krass finde ich das folgende Bild vom zerbrochenen Fensterchen im Umspannturm, dem man als nächstes begegnet. (135mm, 1/60s, f/3.5.) Und dabei hatte ich schon Angst, dass ich hier verwackeln würde! Sehr toll finde ich die unscharfen Zweige im Vordergrund, die die zerborstene Scheibe einrahmen. Aber auch hier wieder sieht man: Wir sind nicht die ersten hier und schmeißen auch definitiv nicht mit Steinen. Muss man ja auch nicht. Aber trotzdem tolles Bild.

Wenn man dann die Ruine erreicht, findet man dort diese rostige alte Treppe. (40mm, 1/60s, f/1,8.) An den Werten sieht man, dass die Wahl eines ISO 100 Films auch mitten im Spätsommer nicht unbedingt immer perfekt ist. Ein 400er wäre hier tatsächlich nicht falsch gewesen. Aber ein extrem gutes Foto, bei dem man sehen kann, wie toll das kleine Konica ist. Selbst weit offen kriegt man sehr scharfe Bilder hin. Ein bisschen Tonnenverzerrung kann man vielleicht wahrnehmen, das liegt wahrscheinlich an der leichten Weitwinkeligkeit. Aber gefällt mir sehr gut.

Der Lichteinfall von oben in die Vorhalle mit den vielen Graffiti ist auch sehr gut gelungen und setzt die Wand sehr gut in Szene. (40mm, 1/30s, f/1,8.) Einfach faszinieren, wie die Blätter da oben von dem Bäumchen in der Sonne glänzen. Überhaupt ist der Kontrast in diesem Bild ganz hervorragend. Und die nicht-bunten Graffiti sind in s/w ja sowieso immer besonders interessant. Ich muss hier dringend noch mal mit einem empfindlicheren Film vorbei kommen. Vielleicht sogar gerade jetzt im Winter, wenn die Schatten länger sind. Hm.


Auch der nächste Schuss ist ganz hervorragend gelungen, insbesondere weil ich hier noch mal das 135er zum Einsatz bringen konnte. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Eingerahmt von der Tür wirkt der Blick nach draußen auf den Graffiti-Popo auf der Säule noch mal extra spannend. Ich müsste dringend mal mehr solcher Lost Places finden, da kann man ganz hervorragende Bilder machen. Fällt das eigentlich unter Architekturfotografie oder gibt es da noch einen eigenen Begriff dafür?

Die Fenster gefallen mir nicht ganz so gut, da hätte ich ruhig etwas langsamer belichten können, dann hätte ich hinter der Silhoutte vielleicht noch ein paar mehr Strukturen in den Bäumen eingefangen. (40mm, 1/60s, f/2,8.) So wirkt es irgendwie nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber auch hier sieht man mal wieder, dass wir nicht die ersten waren. Nicht, dass ich Lust dran hätte, Scheiben zu zerschlagen. Aber sie fotografieren sich so einfach besser. ;-)


Und am Ende noch etwas Liebe, davon gibt es in der Welt einfach zu wenig! (40mm, 1/60s, ~f/2.) Da das 40er ja nicht bei f/2 geklickt ist, muss man halt irgendwo zwischen f/1,8 und f/2,8 raten. Ein kleines bisschen wollte ich aber abblenden, um die Schärfe zu erhöhen. Wieder sieht man, wie unterschiedlich der Film auf bestimmte Wellenlängen weniger reagiert als auf andere. Gut, das erhöht in Situationen wie dieser auch den Kontrast ein bisschen. ;-)

Nächstes Mal: Restliche Fotos, in Hennef verschossen! Ansonsten war das jetzt irgendwie nicht das Gleiche, was ich beim ersten Versuch an Text verfasst hatte - ich hatte da doch ein paar mehr Details zu den Belichtungen und technischen Aspekten mit drin -, aber so geht's auch. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 188: Blankenberg

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Heute gibt es also endlich mal Testbilder vom Hexar 135mm. Die verspreche ich ja jetzt schon seit dem Beginn dieser kleinen Serie von Bildern, die ich mit der Konica gemacht habe. Zum Zwecke des Testens sind wir mal wieder nach Blankenberg gefahren. Da gibt es zwar mittlerweile auch nicht mehr viele Motive, die ich noch nicht auf Acetylzellulose gebannt habe, aber das ist zum Testen auch nicht ganz so schlimm. Schließlich kann ich auf diese Art und Weise auch gut mal Vergleiche zu anderen Objektiven ziehen - auch wenn die Bedingungen nicht immer ganz gleich sind.

Als erstes habe ich mal das Kneipenschild mitgenommen. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Es war mäßig hell, wie man an den Belichtungswerten sehen kann, weswegen ich direkt mal die Offenblende testen konnte. Was soll ich sagen? Alles scharf genug für einen billigen s/w-Film. Kontrast ist auch völlig OK, zumindest nachdem ich das Foto am Ende meines Workflows aus dem Gimp heraus gepult habe. Macht also auf den ersten Blick schon mal einen ganz guten Eindruck, obwohl der Name "Hexar" ja eigentlich auf die günstigste Version dieser Brennweite hindeutet.


Ein paar Meter weiter kann man sich eine alte Wasserstelle anschauen, die von einer Pumpe mit dem entsprechenden Wasserhahn gekrönt wird. (135mm, 1/125s, f/3,5.) Hier komme ich selbst mit der Offenblende schon an die Grenze des Machbaren, was die Belichtungszeit angeht. Muss wohl abends gewesen sein, was auch die Highlights und Schattenwürfe erklären würde. Die Hintergrundunschärfe ist jedenfalls OK, auch wenn man sie in diesem Bild aufgrund eh fehlender Struktur nur sehr oberflächlich bewerten kann. Schärfe und Kontrast sind aber wieder durchaus gut. Habe das Objektiv ja eher sehr günstig bekommen, weshalb mich das schon ein bisschen überrascht. Wenn das Hexar diese durchaus brauchbaren Bilder liefert, war wohl der einzige Grund, zu den teureren Hexanons zu greifen, der bessere Lichtwert.

Auch wenn diese Objektiv ja eher für Portraits gedacht ist, kann man es trotzdem benutzen, um die Burgmauer ein bisschen näher ran zu holen. (135mm, 1/500s, f/5,6.) Hier war nämlich auch mal genug Licht, um selbst bei schnellerer Belichtungszeit mal anderthalb Stufen abzublenden. (Jetzt hätte ich nur noch die Kamera gerade halten müssen...) Das Ergebnis ist gut; allerdings ist die Verbesserung in der Schärfe im Vergleich zu den Bildern oben nur mäßig. Es scheint, als wäre dieses Objektiv eher für die kürzeren Distanzen gerechnet - also eben für Portraits. Bei f/5,6 sind nur die allernächsten Äste und Blätter ein bisschen unscharf, während der Rest des Bildes ungefähr gleich scharf ausfällt. Das Treppengeländer oben rechts am Turm ist gegen das Licht nur schwer zu erkennen, zudem wirken die Ränder leicht ausgewaschen - Chromafehler? Schwer zu sagen auf einem s/w-Film. Vielleicht liegt es auch am Film oder der Entwicklung...

Den Stadtturm konnte ich in die andere Richtung fotografieren, der hat also das Abendlicht nicht hinter sich stehen, sondern wird von der Sonne direkt angestrahlt, was die Qualität um einiges verbessert. (135mm, 1/500s, ~f/4.) Da das Objektiv nicht bei f/4 geklickt ist, muss man hier den Blendenring nach Gefühl einstellen. Wieviel Unterschied die halbe Blende am Ende tatsächlich gegenüber weit offen macht, sei einmal dahin gestellt. Auf jeden Fall macht dieses besser beleuchtete Bild einen sehr viel besseren Eindruck als das vom Turm in der Burgmauer: Die Ränder wirken sehr viel schärfer und weniger ausgewaschen, der Kontrast ist um einiges besser. Gegenlichtfotos sind also eher nicht so sein Ding! So nah an der Offenblende sind auch die Gebüsche im Vordergrund ein bisschen unschärfer, was dem Bild eine gewisse Tiefe verleiht. Definitiv besser!


Aber ich kann ja nicht nur das 135er verwenden, besonders wenn das Motiv so nah ist und im Schatten steht wie dieses Tor ins Nichts. (40mm, 1/60s, f/1,8.) Hier zeigt sich wieder, warum ich das kleine 40er so gerne mag: Es hat gerade weit offen ein gewisses Flair. Das gesamte Bild erscheint leicht weichgezeichnet, aber nicht so, dass man nichts mehr erkennen könnte. Im Gegenteil: Wenn man hineinzoomt auf die Pixelebene, erkennt man doch eine erstaunliche Schärfe. Gut, ich glaube, ich habe hier selber auch nicht ganz den Fokuspunkt getroffen, aber das verleiht dem Foto eine gewisse Traumhaftigkeit... (Ich erfinde wieder Wörter!) ;-) Was ich sagen will: Nettes Foto! Hätte etwas weiter nach oben zielen sollen. Ansonsten gut.

Aber hauptsächlich wollte ich halt das 135er testen, und da ich kein Model dabei hatte, habe ich mich mit ein paar Äpfelchen begnügen müssen. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Schönes Bild, bei dem das Objektiv so richtig zeigen kann, wozu es in der Lage ist: Offen bekommt man im Hintergrund eine ganz leichte Deformation der Blendenabblider im Bokeh, was meiner Meinung ja immer besonders hübsch retro wirkt. Gleichzeitig sind die Äpfel so richtig knackig scharf. Die Zweige mit den Knospen im Vordergrund könnten noch etwas schärfer sein; hätte ich mehr Licht gehabt, hätte ich wahrscheinlich auch f/5,6 gewählt. Aber es funktioniert auch so ganz gut!


Die schattige Bank habe ich dann aber wieder mit dem kleinen 40er gemacht, da war einfach nicht genug Licht. (40mm, 1/250s, f/1,8.) Das Gebüsch im Hintergrund ist ein bisschen unruhig, genauso der Maschendraht im Zaun. Aber dafür gefallen mir die Blätter auf dem Boden ganz gut, die kommen richtig plastisch raus. Nette Abendstimmung.

Kein Abend in Blankenberg ohne ein Foto vom Sonnenuntergang. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Fast komplett scharfe Baumsilhouetten lassen mich wünschen, ich hätte hier mal f/8 oder f/11 getestet. Warum eigentlich nicht? Licht hätte ich ja genug gehabt. Egal. Ebenfalls sehr schöne Abendstimmung.


Die Schafe konnte ich dann leider nur mit dem 40er mitnehmen, auch wenn sie das perfekte Portrait-Motiv gewesen wären. (Beide Bilder 40mm, 1/30s, f/1,8.) Nach dem Sonnenuntergang wurde der 100er Foma sehr schnell zu langsam. Das erste ist meiner Meinung nach sehr viel besser gelungen als das zweite. Trotzdem fasse ich sie einfach mal zusammen, da sie sich aufgrund des Motives doch sehr ähnlich sind. Aus dem ersten könnte ich glatt eine Postkarte machen. ;-)

Nächstes Mal: Der Lost Place, das alte Pleistalwerk. Hier erwarten uns einige sehr nicht-bunte Graffiti! ;-)