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Demo gegen Rechts in Eitorf

Was macht man an einem Dienstag-Abend? Auf die Demo gehen. Eitorf ist ja nun wirklich nicht besonders groß, aber wahrscheinlich, weil das gestern Abend die einzige Demo im ganzen Rhein-Sieg-Kreis war und das Momentum zur Zeit recht hoch ist, weil alle einigermaßen motiviert sind, auf die Straße zu gehen, war es fast so voll wie in Bonn am Sonntag. Ich habe jetzt noch keine offiziellen Zahlen gesehen, aber ein paar Tausend können wir schon gewesen sein[1]. Und das alles nur, weil sich da ein paar blaue Schlümpfe getroffen haben, um über ihre heiß geliebten Der-Ausländer-Ist-Alles-Schuld-Phrasen zu reden. (Ich mein, im Gegensatz zum letzten Jahr, als die das noch heimlich hinter verschlossenen Türen gemacht haben, tun sie es ja jetzt ganz ungeniert und öffentlich.)


Draußen vor der Tür hatten wir hingegen sowas wie eine mehr oder weniger spontane Party. Wie schon in Bonn fällt mir hier auf, dass tatsächlich quer durch die Gesellschaft praktisch alles vertreten ist, was zwei Beine und ein Plakat hat. (OK, wir hatten kein Plakat, aber solche gibt es halt auch. Ich bin nicht so kreativ im Handwerken, ich mache lieber Fotos, wie man sieht. ;-)) Jedenfalls, bei solch massivem Widerspruch sollte sich die Partei mit dem A vielleicht mal überlegen, ob sie nicht diejenigen sind, die irgendwie fehl am Platze sind. Nur mal so ein Gedanke.


Der Demonstrationszug hat jedenfalls die ganze Hauptstraße in Eitorf für bestimmt zwei Stunden oder so lahm gelegt. Und das ist da ja doch einigermaßen weitläufig. Vorbei an dem Tagungsort der Blauen, wo auch kräftig getrillert und gesungen wurde. Da haben wir uns allerdings ein bisschen ferngehalten, schließlich will man nicht auf die Gegendemonstranten treffen. Außerdem wars mir da wie immer zu voll, ich hab es ja nicht so mit Menschenmassen. Auf der Hauptstraße lief das alles sehr viel lockerer ab, vor allem, weil wir bis ziemlich zum Schluss gewartet hatten, um uns dem Zug anzuschließen. ...und dann stellten wir fest, dass noch eine weitere Seitenstraße mit Leuten voll stand, die die Polizei dann hinter uns einsortiert hat. Somit waren wir dann doch schon wieder fast in der Mitte. Aber wie gesagt, die Gehsteige waren frei, da konnte ich zwischendurch mal Luft holen.


Aber schon sehr spannend, so viele Leute zu sehen, die nur dieses eine Thema eint. Von den Linken über die Grünen bis hinein ins gut bürgerliche FDP- und CDU-Lager. Alles war vertreten. Außerdem waren viele junge Familien mit Kindern da. Die scheint das Thema auch besonders anzusprechen. Gut, macht ja auch Sinn. Die wollen auch nicht, dass ihre Kinder eines Tages auf Schritt und Tritt aufpassen müssen, was sie sagen und ob irgendwem deren Nase nicht gefällt. Rübennase? Zurück nach Rom! ;-)


Am Ende haben wir die Abschlusskundgebung auf dem Markt allerdings nicht mehr mit gemacht, weil der Regen wieder einsetzte und wir schon durch nass waren. Ich muss meine Jacke mal neu impregnieren. Die ist einfach ein bisschen durchlässig geworden mit den Jahren. Ist zwar schade, aber so sind wir dem großen Chaos der Abreise auch entkommen.


Fazit: Weiter so! Friedlich aber laut demonstrieren. Und zwar so viele verschiedene gesellschaftliche Gruppen wie möglich. Den braun-blauen weder die Straße noch die Meinungsmache überlassen! Schon schlimm genug, dass man überhaupt über dieses Thema reden muss. Ich mein, nicht dass die nicht noch andere verrückte Ideen haben. Ich frage gar nicht erst nach deren Vorstellungen, was nach deren Machtergreifung mit Frauen, Schwulen und nerdigen Trekkies wir mir passieren soll!

[1] Die Presse spricht von ca. 3.000 Teilnehmern, nach Angaben der Polizei. Kam mir mehr vor, aber wenn man mitten drin steht, kann man das auch schlecht abschätzen. Wobei ich schon sagen würde, dass wir mehr waren, als an einem ganz normalen FedCon-Wochenende im Maritim rum rennen... Ich mein, die Straße war voll, vom Bahnhof bis hin an die Kreuzung... Naja, wer weiß, ich lehne mich da jetzt nicht zu weit aus dem Fenster.

Demo gegen Rechts in Bonn

...und dann war ich noch auf der Demo in Bonn. Also, zumindest kurzzeitig, denn dann rückten von hinten so viele Leute nach, dass ich mal wieder meine übliche Platzangst-Panik gekriegt habe und mal ganz schnell die Flucht angetreten habe. Habe mich dann ganz hinten in die letzte Reihe gestellt, was bedeutet: Fast am Suttner-Platz. Im WDR erzählten sie eben was von 25.000 Demonstranten, aber mir kamen das mehr vor. Nicht nur der ganze Marktplatz stand voll, auch sämtliche Nebenstraßen.

Aber von vorne: Die Anreise war schon schwierig, denn in ganz Beuel war kein Parkplatz zu finden. Irgendwo im Wohngebiet habe ich mein Auto dann abgestellt und bin zu fuß knapp anderthalb Kilometer in die Stadt gelaufen. Immer schön über die langsam vor sich hin tauenden Schneeberge. Achtung: Rutschgefahr. Aber am Rheinufer gab es dann die ersten Motive.


Nebenbei habe ich auch die analoge EOS 10 dabei gehabt, um den Film voll zu bekommen. Dem hatte ich das "neue" 24mm Sigma verpasst, um das damit zu testen. Eine sehr interessante Brennweite, fällt mir immer wieder auf. Für Nikon habe ich da ja leider nur dieses fürchterliche Hanimex. :-D


Dann unter der Brücke durch und auf der anderen Seite hoch. Was ein Fehler war, ich hätte die südliche Seite nehmen sollen, denn da war weniger los. Auf dieser Seite war eigentlich alles mit Demonstranten in Anreise blockiert. Auch die ersten Schilder begegneten mir hier. Die kommen aber alle erst im Rest des Artikels, denn mit fast 50 Bildern war ich hier wieder viel zu produktiv. Also: KLICK! "Demo gegen Rechts in Bonn" vollständig lesen

Neujahrs-Hasi-Lee

Ich habe dieses Jahr lange gebraucht, einen Neujahrs-Hasen zu zeichnen. Heraus gekommen ist dabei dieser eher deprimierende Comic mit politisch-gesellschaftlichem Unterton. Ich hab euch gewarnt, nicht dass mir wieder vorgeworfen wird, dass ich alles schwarz sehen würde!


Wobei man ja sieht, der Lee hat ja noch Hoffnung auf Frieden, insofern haben wir da auch einen positiven Kontrapunkt. ;-) Wie auch immer: Frohes Neues Jahr (auch wenn es mittlerweile schon der 2. Januar ist.) Und grämt euch nicht, es kann eigentlich nur noch besser werden! (...sagte er im Angesicht des Weltuntergangs! :-D)

Hochwasser an der Sieg

Bevor wir zu der Verwandtschaft nach Wesel aufgebrochen sind, habe ich noch schnell ein paar Fotos vom Sieghochwasser gemacht. "Ein paar!" Wirklich nur ganz wenige! Also, so 100 oder so. Also so viele, dass die Akkus im Hochkant-Griff, den ich eigentlich angebracht hatte, um bei der Familie damit anzugeben :D, schon direkt wieder leer waren. (Die Spannung in den Dingern fällt viel zu schnell ab!) Jedenfalls sind es in diesem Eintrag über 40 Bilder geworden, sodass ich den mal wieder aufteilen werde.

Als erstes war ich an der Allner Siegbrücke. Also, da an diesem kleinen Feld-/Wanderweg. Da passt das Auto haargenau noch vor die Absperrbake, ohne dass es hinten auf den Fahrradweg raus ragt. Also wie gemacht für mich. Ich muss allerdings sagen, hier haben schon mal weniger Inseln aus der Sieg geragt. Bin ich schon so spät? Nachdem es am ersten Feiertag ja nur mäßig geregnet hat, kann das durchaus sein, dass die Sieg schon wieder ein wenig zurück gegangen ist. Nur, weil die ein bisschen flussaufwärts in Eitorf ja Angst um ihre Deiche haben, da muss es wohl schlimm sein. Oder die Dinger sind aufgrund von jahrelanger Ignoranz einfach so durch, dass die nichts mehr aufhalten...


Die Gänse waren jedenfalls auf der verzweifelten Suche nach einem trockenen Plätzchen zum Landen. Überhaupt, die vielen Viecher, die hier in den Siegauen leben, hoffentlich haben die sich alle davon gemacht, bevor das Wasser kam. Nur hier in Hennef ist ja nicht viel Platz zum Ausweichen, die Stadt ragt ja bis an den Fluss ran und auf der anderen Seite, jenseits des Allner Sees ist ja auch nicht viel. Da hätte ich auch noch hin fahren können, fällt mir so ein, aber ich denke, da wären eh die Parkplätze mal wieder unter Wasser gewesen. Andererseits: Wenn der Automat abgesoffen und somit unerreichbar ist, muss ich auch kein Ticket ziehen! :-D ;-)

Bin dann jedenfalls den Weg runter und eines der besseren Motive war das vom Wind umgestoßene Warnschild, das dann jetzt unter Wasser liegt. Ich nehme jedenfalls mal an, dass das der Wind war, denn es lag gegen die Strömung. Der Fluss war es also nicht. Kann natürlich noch immer irgendein Katastrophentourist gewesen sein. Man weiß es nicht.


Wie man übrigens sehen kann, habe ich manchmal ein bisschen zu sehr auf das VR von diesem 24-120-Zoom vertraut. Teilweise sind die Bilder doch etwas verwackelt. Liegt an mir, ich hätte ja durchaus auch ISO 400 wählen können, das Wetter war durchaus danach. Aber wundert mich schon, dass da so viele bei sind, bei denen das nicht wirklich funktioniert hat. Ich mein, das Hochwasserbild da oben ist bei 120mm und 1/80s gemacht, das sollte das ja doch raus holen können.

Egal: Bilder von der Brücke an der Sieglinde und aus Hennef selber gibt es im "erweiterten Artikel". KLICK! "Hochwasser an der Sieg" vollständig lesen

TNG! (...and a warp core breach!)

Der geneigte Leser mag sich fragen: Wofür braucht der Mann ein Mikrofon? Jaaaah, also: Es begab sich aber zu der Zeit, so vor etwa ein oder zwei Monaten, da habe ich meinen Vetter Marcus genötigt, mal mit zu unserem Trekdinner zu kommen. Schließlich ist er auch ein ganz furchtbarer Science Fiction Nerd, und da ganz besonders TNG. Und offenbar spielte er schon länger mit dem Gedanken, einen Podcast zu machen, in dem er die alten Folgen von "The Next Generation" (in der deutschen Synchronfassung "Das Nächste Jahrhundert" genannt) bespricht, nur fehlte ihm dafür ein passender Gesprächspartner. Denn so ein Podcast von einer Person ist was seltsam, da redet man ja nur mit sich selbst.

Und so wurde ich wiederum genötigt, mit einzusteigen. Das trifft sich ganz gut, gucke ich doch eh immer zum Frühstück mal eine Star Trek Folge. ZZt ist zwar eigentlich TOS dran, aber ich bin ja flexibel. Alles, nur nicht der 42ste Rerun von Friends! :-D (Das kann ich ja mittlerweile synchron mitsprechen. "And I just want a million dollars!" RIP Matthew Perry. :-() Also habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn "Ja" gesagt und so kommt es, dass mittlerweile vier Folgen erschienen sind, die man sich bei den üblichen Quellen anhören kann. Dafür muss man nur nach "Boldly Pod" googlen (oder DuckDuckGo-en) und schon kann man sich unseren Blödsinn Qualitätsjournalismus anhören, in Farbe und in Stereo! Ich mein, das Konzept - zwei alte, weiße Männer unterhalten sich über Sachen aus ihrer Jugend, von denen sie keine Ahnung haben, aber die aus einer Zeit stammen, von der sie glauben, dass damals die Welt noch "in Ordnung" war - ist jetzt nicht neu. Aber! Es kann ja nur besser werden als der Scheiß, den der Lanz im Fernsehen verzapft! ;-) :-D

Ach, stimmt, ich hätte den Titel schon mal vorher erwähnen sollen: Boldly Pod! Und noch mal: Boldly Pod! So machen die das in der Werbung auch immer: Wiederholung steigert das Markenbewusstsein! Boldly Pod! Lecker, lecker, lecker, lecker, lecker, lecker! BOLDLY POD! (Ich hatte ja vorgeschlagen, man sollte es zum Gedenken an Picards Frisur vielleicht lieber "Baldy Pod" nenne, aber die Begeisterung hielt sich in Grenzen! ;-))

Mittlerweile hat sich das tatsächlich so eingeschliffen, es sind schon vier Episoden erschienen und es ist kein Ende in Sicht. immerhin gab es jenseits von 170 Folgen TNG (je nach Zählung der Doppelfolgen bis zu 178, wenn ich mich recht erinnere), das heißt, wir haben gerade so ca. 2% geschafft. Eine weitere ist bereits in der Nachbearbeitung, die Marcus übernimmt, genau wie die Aufnahmeleitung und die allgemeine Ahnung von dem Thema Podcast. Ich bin da eher unbeleckt. Ich finde es noch immer faszinierend, dass das "Pod Cast" heißt, auch noch Jahre, nachdem der letzte Schrei-Pod hergestellt wurde! (Oh, in der Wikipedia steht, dass die Dinger bis 2022 gebaut wurden. Wofür? Gibt es noch Menschen, die einen dedizierten MP3-Player benutzen?)

Jedenfalls habe ich es dann gestern Nacht mal geschafft, eine eigene Webseite für den Boldly Pod zu kreieren, in der ich die Folgen aufliste und archiviere. Schließlich will man sich ja nicht nur auf irgendwelche Drittdienste verlassen. Das Design ist wie bei allen meinen Webseiten eher gewöhnungsbedürftig, dafür handelt es sich aber um reines HTML und eingebettetes CSS, von Hand und mit Liebe selbst gestrickt. In dem Zuge habe ich es dann auch endlich mal geschafft, noch mal ein Backup von diesem Blog zu ziehen, der irgendwie im Weg war. Und bevor ich alles in ein Unterverzeichnis umziehe und kaputt machen, wollte ich wenigstens eine Sicherheitskopie haben!

Also noch mal, wegen des Wiederholungseffekts: Boldly Pod! (To boldly pod what noone has podded before!)

(Wer übrigens den Titel des Eintrages seltsam findet, mein Kopf singt schon den ganzen Morgen "TNT and dynamite"! Warum auch immer...)