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Schwarz-weiß und analog, Teil 298: Objektivtest im Kurpark

Foma 200 #11, September 2024
  • Mamiya DSX 1000B, Helios 44-2 2/58, Vivitar 75-205mm 1:3.8 Close Focusing Auto Zoom (beide von F)
  • Entwicklung: Adonal ca. 1+50 9:00 20°; Adofix 1+50 #16; Adoflo 1+200 1x
Ich bekomme immer wieder altes Glas vor die Füße gelegt, als wäre ich der Gott der Optik und müsste irgendwie besänftigt werden! ;-) So auch letzten Herbst, als mir F mal wieder ein paar alte Objektive in die Hand gedrückt hat. Mit dabei ein altes Vivitar Tele-Zoom. Muss ich natürlich direkt testen. Bei Durchgängig f/3,8 erwarte ich auf jeden Fall schon mal ein bisschen Vintage-Retro-Feeling. Da ich auch noch immer sein frisch gereinigtes Helios hier rum liegen habe, hab ich gedacht: "Das bietet sich doch an, beide M42-Objektive gleichzeitig zu testen." Die nächstbeste Kamera, die ich da gerade liegen hatte, war die Mamiya, also warum nicht? Nachdem ich da den Aufkleber im Lichtschacht entfernt hatte, sollte die ja auch anständige Bilder machen. Gemessen sind die Bilder alle irgendwie extern, denn den Batteriehalter habe ich natürlich noch immer nicht gefixt. Sowas! ;-)

Zuerst ging es mal wieder in den Kurpark, wo die Enten schon auf mich gewartet haben. (Vivitar @ 205mm, 1/250s, f/3,8.) Direkt sieht man - neben dem Staub und den Flusen: Da dreht sich was! Ich finde das ja immer extrem spannend, wenn vintage Objektive diese altmodischen runden Swirls machen. Somit passt das Vivitar auch gut zum Helios, das macht das ja exzessiv und, meiner Meinung nach, unheimlich schön. Kaum zu glauben, dass das eine Zeit lang verpönt war, weil es eben auf eine schlechte (billige) Optik hindeutet. Ich find's cool!

Ich mein, guckt euch den Köter auf der Mauer an, wie er den Enten hinterher starrt! (Vivitar @ 250mm, 1/250s, f/3,8.) Rrrrr! Der Hund ist scharf wie Nachbars Lumpi (in den '70ern) und das Hintergrund-Bokeh dreht sich, als hätte man es in den Mixer geworfen! Einfach nur exquisit in seiner Imperfektion! Das Bild ist übrigens extra-schief, weil ich die Kamera auf die Mauer abgelegt hatte, um nicht zu verwackeln. Mit 1/250s war ich ja doch schon recht nah am Limit dessen, was ich bei diesen Brennweiten aus der Hand geschossen hin bekomme.


Das dritte Foto ist dann wieder eine Ente. (Vivitar @ 250mm, 1/250s, f/3,8.) Hier merkt man: Wenn der Abstand zwischen Hintergrund und Motiv nicht so ganz genau stimmt, dann dreht es sich auch nicht im Hintergrund. Insgesamt erscheint mir die Ente hier auch nicht ganz so scharf wie in den Bildern davor. Das liegt wahrscheinlich mal wieder an mir und meiner Kurzsichtigkeit. Nach diesen drei Bildern mit dem Tele am Maximum der Brennweite und zudem weit offen lässt sich aber schon mal feststellen: Die Schärfe ist zumindest befriedigend, wenn auch nicht gut. Für das Bokeh muss man Fan sein, so wie ich. Es gibt sicher viele Leute, die das nicht mögen, aber gerade in den letzten Jahren ist es ja wieder modern geworden. Da gibt es ja genügend Beispiele für in Film und Fernsehen. Insofern haben sich die Sehgewohnheiten, gerade der jüngeren Generation, wieder ein bisschen zurück orientiert, nachdem eine Zeit lang ja alles digital glattgeleckt war. (Ein erschreckender Trend, der mit der zunehmenden AI-fizierung nur noch schrecklicher wird: In letzter Zeit begegnen mir immer wieder Stills aus alten Fernsehserien, die einmal mit die künstliche Intelligenz vergewaltigt wurden, um sämtliches Grain und die Persönlichkeit der Schauspieler nachträglich zu entfernen. Schrecklich!)

Bevor ich de Kurpark verlassen habe, habe ich aber auch kurz mal das Helios montiert und eine kleine Entenszene vom Teich gemacht. (Helios, 1/500s, f/4.) Wie man sieht, die Reinigung hat ihm nicht geschadet, es ist scharf, wie ich das von einem Helios gewohnt bin, zumindest bei 2 EV abgeblendet. Ich scheine da alles richtig gemacht zu haben, als ich erst den Pilz umgebracht und dann die Linsen wieder zusammen gesetzt habe.


Weiter ging es dann bis hinten an die Müllverwertung/Kiesgruben kurz vor St. Augustin, wo ich mich in die Brennnesseln gestürzt habe, um mit dem ja doch relativ langen Sowjet-Objektiv das Umspann-Gebäude (oder was geht da drin ab?) ganz drauf zu bekommen. (Helios, 1/1000s, f/4.) Sieht gut aus. Der Schattenwurf vom Mast ist genau so, wie ich mir das gewünscht habe. Die Graffiti sind schön scharf und der Himmel ist stahlblau (also zumindest in meiner Phantasie; ich weiß ja, wie das Wetter an dem Tag war). Gutes Bild, und die Brennnesseln am unteren Rand sind sogar noch ein kleiner Bonus.

Kurz vorm Quadenhofer ist ein Kindergarten, der Buntstifte statt Zaunlatten hat. (Helios, 1/1000s, f/4.) Auch hier habe ich nichts an der technischen Leistung der Optik auszusetzen, nur an mir selber, dass ich es wieder nicht geschafft habe, die Kamera gerade zu halten. Ansonsten: Gutes Bild.

Den Quadenhofer selber habe ich dann auch noch mit genommen, auch wenn der hinter dem ganzen Efeu kaum zu erkennen ist. (Helios, 1/1000s, f/4.) Wie man sehen kann, habe ich, nachdem die Lichtverhältnisse einmal geklärt waren, kaum noch was variiert. Ist halt auch einfacher: Einmal messen, immer fotografieren! Diesen ganzen neumodischen Schnickschnack wie TTL-Messung braucht man ja auch eigentlich gar nicht! :-D Jedenfalls nicht für das richtige Retro-Feeling!


In den Siegauen habe ich dann versucht, den Jesus etwas mit swirligem Bokeh einzurahmen, was aber nur so mäßig geklappt hat. (Helios, 1/250s, f/2.) Ich hatte das mal besser raus, wie viel Abstand man zwischen Motiv und Hintergrund braucht. Wie man aber sieht, bei dunkleren Motiven muss man natürlich ein bisschen nachjustieren, was die Belichtungszeit angeht. Auch wenn das Bild hier im Allgemeinen ein bisschen zu hell geraten ist. Da hätte ich durchaus noch eine Blende runter nehmen können und bei 1/500s belichten sollen.

Nebenan wendete der Bauer gerade sein Heu. (Vivitar @ 205mm, 1/250s, f/5,6.) Eine Gelegenheit, bei mehr Licht mal eine Blende abzublenden. So richtig geholfen hat es nicht, aber ich scheine auch den Wald scharf gestellt zu haben statt des Treckers! Wieder mein Fehler, man muss das ja auch zugeben können. Schnappschüsse mit voll analogen Kameras und ohne AF sind halt auch nicht ganz so leicht. Man sieht aber, die Brennweite ist schon ganz brauchbar. (Was erzähle ich: Sonst würde ich ja nicht so häufig mit meinem Nikkor 200 rumlaufen!)

Was das Teil kann, wenn man es schafft, es richtig scharf zu stellen, sieht man dann schließlich bei der Kuh unterm Baum. (Vivitar @ 205mm, 1/250s, f/5,6.) Scharf (für die 1970er) und insgesamt recht ausgeglichen. Das Bokeh ist auch nicht zu aufdringlich. Gefällt mir gut.


Am Allner See gab es dann noch einen oder mehrere Schwäne; das hier ist Nummer 1. (Vivitar @ ~140mm. 1/250s, f/8.) Habe hier mal ein Bild bei mittlerer Brennweite und gut abgeblendet gemacht, obwohl man Mensch und Tier ja sonst eher bei Blende Vier aufs Zelluloid brennt. Dachte mir, so kann ich mal testen, was die Schärfe sagt, wenn man es eben ein bisschen dunkler einstellt. Uns sie ist gut. OK, bei f/8 wäre alles andere ja auch unverzeihlich. Und auch insgesamt stört es nicht so sehr, dass der Hintergrund relativ scharf geblieben ist, es handelt sich ja nur um die Wasseroberfläche, die sowieso ein nettes Muster mitbringt. Gefälliges Bild.

Auch hier gibt es Stockenten, die ich mit dem Zoom mal wieder maximal heran geholt habe, wegen der Details. (Vivitar @ 205mm, 1/500s, f/8.) Wegen Gegenlicht habe ich eine Blende schneller belichtet, was den Enten aber vielleicht nicht ganz so gut getan hat. Ich vergesse immer, dass der Foma in den dunkeln Bereichen recht wenig Struktur bietet. So sind es schon eher Silhouetten-Enten geworden. Aber da kann das Objektiv ja nichts dafür, nur der Fotograf. Denn die Optik macht auch hier den gleichen brauchbaren Eindruck, wie das Foto oben, das bei f/8 entstanden ist, nur dass eben auf Grund der höheren Brennweite das Wasser eben doch etwas unschärfer rüber kommt.

Auf das folgende Foto bin ich besonders stolz: Gummi-Latschen am Ufer. (Vivitar @ ~110mm, 1/500s, f/5,6.) Statt hier weiter abzublenden, habe ich es bei f/5,6 belassen und stattdessen lieber etwas mehr Unschärfe in den Hintergrund geholt, was die relativ kurze Brennweite ausgleichen sollte. Und das hat meines Erachtens auch sehr gut funktioniert. Ein sehr gutes Foto, das Beste auf der Rolle bisher, finde ich! Sollte ich einen Abzug von machen, wenn die Winterabende wieder länger werden. ;-) Ich bin übrigens erstaunt, dass das Vivitar bei praktisch allen Entfernungen, Blenden und Brennweiten, die ich bisher verwendet habe, kaum bis keine Vignettierung zeigt. Das ist bei einem so alten Objektiv mit durchgängiger Lichtstärke nicht unbedingt immer gegeben. Auch hier scheint sich F damals bei den Drittanbietern um eines der besseren bemüht zu haben.



Um die Brennweiten dann auch tatsächlich mal alle (lol) durch getestet zu haben, hier noch ein Mülleimer am Minimum. (Vivitar @ 75mm, 1/60s, f/3,8.) Ab ins Körbchen! Dabei ist das Bild erstaunlich gut geworden, was ich so gar nicht erwartet hatte. Schließlich bin ich für mein Können schon unter der minimalen Belichtungszeit. (Ich hab ja immer lieber 1/Belichtungszeit*2. Aber hier, beim Mülleimer, der auch nicht einfach so weg laufen kann, hats ganz gut funktioniert, oder? Und auch hier: Keine Vignettierung, was ich bei weit offen am unteren Rand eigentlich erwartet hatte.

Und zum Schluss noch Schwan Nummer 2, der auf dem Wasser dümpelte. (Vivitar, unbekannte Brennweite (lang), 1/1000s, f/8.) Ich nehme an, dass ich das Bild bei oder zumindest knapp vor den maximalen 205mm gemacht habe, denn die Wellen am oberen Rand werden doch schon recht unscharf für f/8. Dass das Objektiv abgeblendet recht scharf wird, sieht man gut an der Schwanzfeder. Auch sonst macht es eigentlich einen ganz abgerundeten Eindruck.

Fazit (vorläufig): Das Helios ist sauber und funktioniert. Das Vivitar war nie dreckig und funktioniert ebenfalls. Macht sogar recht gefällige Bilder. Beides jeweils ein guter Fang. Dank an dieser Stelle noch Mal an F!

Nächstes Mal werden beide Objektive einem Test rund um Lanzenbach unterzogen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 286: Mamyia in Siegburg

Fomapan 100 #51, Juni 2024
  • Mamya 1000B, Auto Mamiya/Sekor SX 1:1.4 f=55mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #9 7:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00 20°, Adoflo 1+200
Sooo, und dann sind wir schon beim vierten und letzten Eintrag zum Thema "Mamiya mit Schatten". Wird ja auch Zeit, dass ich das abgearbeitet bekomme. Schließlich habe ich die Mamiya seitdem auch schon häufiger ohne den störenden Aufkleber verwendet und sie macht wirklich recht gute Fotos, wenn ich das mal vorweg nehmen darf. Sehr schöne Kamera mit Potenzial.

An jenem Tag im letzten Jahr ging es nach Siegburg, ich weiß nicht mehr, was wir da wollten. Aber wir waren an der Abtei und ich habe von unten vom Parkplatz hinterm Hotel mal wieder den Hexenturm fotografiert. (1/250s, f/5,6.) Und nicht nur das, wir sind scheinbar auch den steilen Berg hoch gekraxelt und ich habe den Hexenturm auch aus der anderen Richtung aufgenommen, sodass ich seine beiden hübschesten Seiten drauf habe. (1/500s, f/4.) Erstaunlich, wie tief die Schärfe im letzten der beiden Bilder reicht, obwohl ich mal wieder meine Lieblingsblende verwendet habe. Außerdem sieht man, dass ich mir wegen des Schattens nicht dir Mühe gemacht habe, Staub und Katzenhaare von den Fotos zu entfernen. ;-)


Ganz wichtig ist für mich auch, eine mindestens Bank auf dem Film zu haben. (1/1000s,f /4.) Ich muss dringend mal einen Bildband "Schönste Bänke des Rhein-Sieg-Kreises" heraus bringen! :-D Nee, aber ernsthaft, von hier hat man einen tollen Blick über das Siegtal und mit dem Türmchen im Vordergrund auch entsprechend romantisch. Im Prinzip ist der Blick so wie auf dem Foto davor.

Die dritte Perspektive auf den kleinen Turm hat man, wenn man die Mauer entlang schlendert und sich ungefähr auf Höhe der Bäume rechts nähert. (1/1000s, f/4.) Schade, dass ich kein Gelbfilter dabei hatte, die Wolken könnten gerne krasser heraus kommen.


Von hier oben hat man auch einen guten Blick auf das alte Siegwerk vor den Wolsbergen. (1/125s, f/8.) Das ist ja wirklich eine recht große Industrieanlage, wenn man sich das mal etwas genauer anschaut. Da würde ich gerne mal übers Betriebsgelände schleichen und Industriefotos machen. Aber dann welche, die gerade sind! ;-)

Von halber Höhe den Michaelsberg wieder runter hat man einen recht guten Blick auf die Abtei, nachdem die da mal ein bisschen gerodet und den Weg repariert haben. (1/500s, f/4.) Auch hier könnten die Wolken deutlicher raus kommen, aber ich beschwere mich nicht. War überhaupt häufig wolkig letztes Jahr, kann das sein? Im Gegensatz zu diesem Frühjahr, in dem wir wochenlang nur langweiligen blauen Himmel hatten. (Jetzt gerade ist es mal ein bisschen anders und es hat ein paar Tage Niederschlag gegeben, weswegen ich auch mal Zeit habe, mich um die s/w-Artikel zu kümmern. Ich hoffe, dass es sich jetzt nicht wieder für den Rest des Sommers einpisst und ich gar keine Chance mehr zum fotografieren habe. Und hoffentlich wird es nicht wieder so drückend schwül. Ich hasse das Rheinland im Sommer.)


Jedenfalls: Halber Weg den Berg runter gibt es auch noch dieses Tag an der Wand. (1/125s, f/4.) Habe das Foto hauptsächlich gemacht, weil ich es relativ witzig fand, wie erst der Spritzbeton auf die Felswand aufgetragen wurde, damit sich weniger Steine lösen, dann das Efeu drüber gewuchert ist, welches dann wohl scheinbar irgendwann entfernt wurde, nur um durch dieses Graffiti ersetzt zu werden. Ja, ich habe einen seltsamen Humor, wenn ich sowas witzig finde. ;-)

Zuletzt aber noch Blumen: Diese Kerzenarigen die da rum stehen, mit recht weit geschlossener Blende für meine Verhältnisse. (1/250s, f/8.) Es gibt Bilder, an deren Entstehung ich mich auch noch nach einem Jahr erinnere: Es war nämlich einigermaßen windig an jenem Tag, wenn die Erinnerung nicht trügt, und ich hatte schon Angst, dass 1/250s nicht reichen würde, um die Bewegung der Pflanze auszugleichen; gleichzeitig wollte ich sie aber auf die kurze Distanz so scharf wie möglich haben, was sich als schwierig heraus stellte, da sie die ganze Zeit hin und her geschwungen ist, immer wieder durch die Fokusebene, sodass ich nur raten konnte. Hat aber erstaunlich gut geklappt.

Nächstes Mal: Die 1990er haben angerufen, sie wollen ihre Bridge-Kamera zurück! Ich musste endlich mal die "kompakte" Minolta testen, die ich von einem der Rheinauenflohmärkte mit gebracht hatte. Moment, das heißt, dass jetzt ein Haufen Minolta-Bilder kommt, wenn ich mich recht erinnere. Weil, da war ja dieses Super-Sonderangebot: Drei für 10 Euro! Yay! Wird glaube ich ein interessanter Eintrag, weil ich dafür auch den steinalten ISO 400 HP5+ genommen hatte, sodass ich jetzt nicht weiß, ob die seltsamen Effekte vom alten Film stammen, oder ob die Kamera nicht ganz dicht ist! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 285: Mamyia in Seelscheid

Fomapan 100 #51, Juni 2024
  • Mamya 1000B, Auto Mamiya/Sekor SX 1:1.4 f=55mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #9 7:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00 20°, Adoflo 1+200
Auch nach Seelscheid hatte ich die Mamiya mit. Hier habe ich mal als erstes dokumentiert, was passiert, wenn man weiter nichts gegen die braune Gefahr macht: Abgebrannte Häuser! (1/125s, f/8.) Ist jetzt nicht das beste Motiv, aber eines, das man festhalten sollte. Einfach nur, damit nachher keiner sagen kann, man hätte ja nichts gewusst! Und ja, auf Film! Wer es mir nicht glaubt, kann gerne vorbei kommen und das Negativ angucken! Sowas nennt man Zeitdokument!

Den Wurst-/Hühner-/Frittenwagen habe ich dann auch noch fotografiert, scheinbar war ich mal wieder auf dem Weg zur Apotheke. (1/500s, f/4.) Einfach, weil er da war. Außerdem ist das ein wenig leichtere Kost als das erste Bild. Leichtere Kost! Wink wink, nudge nudge! ;-)


Den Sparkassen-Bücherschrank habe ich ja auch regelmäßig hier im Blog. (1/1000s, f/2,8.) Und wieder: Weil er da ist. Und weil da noch immer die Maskenwarnung dran klebt. Corona wird uns doch noch eine ganze Zeit begleiten.

Mal was schönes: Die Sonnenblumen auf dem Friedhof! (1/125s, f/8.) Hier sieht man auch trotz weit geschlossener Blende kaum den störenden Schatten am unteren Rand, weil er sich recht organisch in die Blüten einbettet. Sehr schön ausgeleuchtetes Bild, viel Kontrast. Ich glaube, das beste auf der Rolle!


Nebenan noch mal die Kriegsgräber abgegriffen, aus dem üblichen Winkel. (1/125s, f/4.) Es war nicht so hell, merkt man, etwas schattiger als normalerweise, immer wieder Sonne/Wolken-Mix.

Hat den Vorteil, dass ich die hängenden Gießkannen mal wieder mit Offenblende ablichten konnte, was ein sehr interessantes Bokeh in den Hintergrund gemalt hat. (1/125s, f/1,4.) Auch weit offen macht das Sekor erstaunlich scharfe Bilder. Fast besser als mein Nikkor! Dafür hat es leichtes Blooming und Koma und sowas. Ist halt doch ein paar Jährchen älter! ;-)


Zuletzt: Der Kirchturm. (1/500s, f/8.) Bei der Blende von oben bis unten scharf und ich sehe auch keine Probleme, wie ich sie im ersten Teil hatte. War wohl tatsächlich nur meine wackelige Hand nach dem Radfahren.

Nächstes (und letztes) Mal (für diesen Film): Ein Abstecher nach Siegburg.

Schwarz-weiß und analog, Teil 284: Mamyia in Mondorf

Fomapan 100 #51, Juni 2024
  • Mamya 1000B, Auto Mamiya/Sekor SX 1:1.4 f=55mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #9 7:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00 20°, Adoflo 1+200
Nachdem ich den ersten Teil des Testfilms in der Gegend um Hennef verschossen habe, waren wir danach wohl offenbar mal wieder in Mondorf. Hier habe ich dann fröhlich weiter gemacht, ohne zu wissen, dass das dieser doofe Aufkleber im Lichtschacht hängt und immer Schatten wirft! Mist, denn eigentlich sind das ganz gute Bilder geworden!

Schon der Basketballkorb mit dem Schiff darunter hat mich sofort überzeugt, dass die Kamera und das Objektiv eigentlich nämlich in der Lage sind, ganz hervorragende Fotos abzuliefern. (1/1000s, f/5,6.) Sieht ganz genau so aus, wie ich das erwartet und gewünscht hatte. Auch das Ausflugsschiff kommt richtig gut rüber. (1/1000s, f/5,6.) Bin sogar ein bisschen erstaunt, dass die Belichtung so genau stimmt, schließlich hatte ich auch da noch immer nicht das Batteriefach repariert, um den internen Belichtungsmesser verwenden zu können und musste mit dem Handy messen. (OK, das klingt jetzt so, als hätte ich das mittlerweile gemacht, was ich nicht habe! ;-))


Die Fähre hingegen habe ich eine Blende langsamer belichtet, weil sie sich selber schatten geworfen hat, was in einem etwas zu hellen Himmel resultiert hat. (1/1000s, f/4.) Hätte da durchaus bei f/5,6 bleiben können. Aber ansonsten: Keine Beschwerden. Das 55mm Sekor machte bisher bei allen Blenden einen sehr guten Eindruck, ich glaube, das hat eine recht hohe Qualität. Ich mein, Mamiya war damals ja auch nicht der billigste Schrott! ;-)

Die Schiffsbegegnung ist leider mal wieder halb vom Aufklebertschatten verdeckte, was ich hier echt schade finde. (1/500s, f/8.) Das Bild ist nämlich ganz gut komponiert. Auch die leichten Schärfeprobleme, die ich im letzten Artikel bei größeren Blenden hatte, scheint es hier nicht zu geben. Lag wohl doch an meiner unruhigen Fahrrad-Hand.

Wobei ich noch immer das Gefühl habe, dass kleinere Blenden leicht schärfer sind, wie hier bei der Haltestelle mit den Fischen. (1/500s, f/4.) Der Sweetspot bei diesem Objektiv liegt vielleicht doch mehr so um die f/5,6? Seltsam. Ich muss mal das Internet duerchforsten und schauen, ob diese Einschjätzung noch von anderen Leuten geteilt wird. Wobei man ja nichts glauben soll, was das Internet einem erzählt. Schlimm, in was für Zeiten leben wir eigentlich? Wann haben die Trolle das Netz übernommen? Aber ich schweife ab...


Das Eis-Schild! (1/500s, f/8.) Das nehme ich ja immer mit, wenn ich hier bin. Und das ist auch durchweg scharf! Ist die Unendliche-Einstellung am Objektiv vielleicht nicht perfekt justiert und sind deswegen manchmal einige Bilder leicht unscharf? Hm... Ich meine mich zu erinnern, dass ich da auch leichte Probleme hatte, als ich das auf der Sony adaptiert verwenden wollte... Wäre eine Möglichkeit! Hier jedenfalls: Perfektes Bild!

Details am Rande nehme ich auch immer gerne mit, wie dieses Kabel, das aus einer Betonmauer heraus ragt. (1/250s, f/2,8.) Da habe ich mal wieder recht weit geöffnet und zack: Alles im Hintergrund ist unscharf! Sieht gut aus, finde ich. Und je weiter ich die Blende öffne, desto weniger störend wird auch der Aufkleber und sein Schatten! ;-)

Ganz viele Gänse auf dem Rhein. (1/1000s, f/5,6.) Die sind jetzt wieder scharf wie Nachbars Lumpi, obwohl die wahrscheinlich eher am Ende der Entfernungs-Skala aufgenommen sind. (Das gegenüberliegende Ufer ist jedenfalls auch scharf.) Hm. Ich werd nicht richtig schlau draus. Aber Gänse sind auf jeden Fall immer ein Foto wert. Vor allem, wenn es ein ganzer Schwarm von Kanadiern ist, die hier vorbei gerudert kamen.



Dass hier am Mondorfer Hafen auch mal größere Schiffe angelegt haben, sieht man immer an den Resten der alten Ketten, die hier noch aus den Verankerungen heraus schauen. (1/1000s, f/4.) Bei f/4 habe ich da ein richtiges Portrait von geschossen, der Weg und die Bäume im Hintergrund sind genau so unscharf, wie ich das gern habe. Der Grashalm-Pinn im Vordergrund stört etwas. Und der Schatten sowieso! Aber interessant, wie die Kieselsteine im Beton scheinbar um den Schatten herum fließen!

Und dann noch mal zum Abschluss ein paar Kanadagänse. (1/1000s, f/5,6.) Es war so hell, dass ich hier nicht auf f/4 runter konnte. Ehrlich gesagt ist f/5,6 schon hart an der Grenze. Aber das hat sicher auch geholfen, diesen Schnappschuss scharf zu bekommen und gleichzeitig zumindest noch eine Andeutung von Unschärfe im Hintergrund zu haben. Leicht schief, das Ganze, aber das macht nichts. Blöder Schatten! :-D

Nächstes Mal: Ein paar Fotos aus Seelscheid!

Schwarz-weiß und analog, Teil 283: Mamyia jenseits vom Müllerland

Fomapan 100 #51, Juni 2024
  • Mamiya 1000B, Auto Mamiya/Sekor SX 1:1.4 f=55mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #9 7:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00 20°, Adoflo 1+200
Stimmt! Ich erinnere mich! Habe ich die Mamiya nicht sogar auf dem gleichen Flohmarkt eingesammelt, auf der ich auch die Fed 3 mitgenommen hatte? Das wäre durchaus möglich! Oder auch nicht? Ich weiß noch, dass ich ihr recht schnell neue Lichtdichtungen verpasst hatte. Gut, dass ich einen Blog habe, da kann man ja direkt mal nachschauen! Nö, scheinbar war das ein Monat später? Naja, ist ja jetzt auch fast ein Jahr her, kein Wunder, dass ich mich nicht erinnern kann. Ich weiß ja nicht mehr, was ich heute gefrühstückt habe!

Dann frage ich mich, warum die heutigen Testfotos ungefähr da anfangen, wo die letzten geendet haben: Am Lutz! (1/500s, f/4.) Ach ja, und bevor ich es vergesse, alle Fotos haben das gleiche Problem: Im Lichtschacht klebte ein Sticker, der sich in der Wärme des Sommers abgelöst hat und einen blöden Schatten auf jedes Negativ geworfen hat! Den habe ich dann direkt mal entfernt. Dumm gelaufen, aber ansonsten sehen die Bilder, die das Sekor macht, extrem gut aus, sodass ich diesen Film jetzt nicht einfach so unter den Tisch fallen lassen wollte! Ach ja, und weil ich noch immer nicht das Batteriefach repariert habe, habe ich auch extern gemessen, was aber gewohnt gut funktioniert hat.

Auch das zweite Bild neigt sich ein wenig nach rechts, weil ich die Kamera mal wieder nicht gerade gehalten bekommen habe. Dafür habe ich mal wieder einen Schaltkasten eingefangen. (1/60s, f/4.) Auch im Schatten produziert das Objektiv einigermaßen kontrastreiche Bilder, was mich ein bisschen überrascht hat. Vielleicht liegt es auch am Scan und der Nachbearbeitung, aber ich finde, für ein eher gleichförmiges Bild auf billigem Foma sieht es ganz annehmbar aus.


So ein richtig heller Tag war es aber eh nicht, wie man auch an der Zeit/Blende für die Äpfel sehen kann. (1/250s, f/4.) Schon bei der Glasfront des Möbelhauses, die ha hauptsächlich den Himmel spiegelt, war die Kombi einigermaßen langsam. So auch hier, wobei ich zugeben muss, dass ich die Äpfel entsprechend aufgehellt habe, indem ich noch eine EV drauf gelegt habe. Auch hier kann ich mich über Schärfe und sonstige Abbildungsleistung des Objektives nicht beschweren. Den Test bei meiner Lieblingsblende f/4 hat es also auf jeden Fall schon mal bestanden!

Wird also Zeit, mal was anderes einzustellen. Die rostige Reling der Brücke über den Graben vom Fahrradweg in den Siegauen habe ich dementsprechend mal weiter geöffnet. (1/1000s, f/2.) Bedecktes Wetter muss ich ja auch ausnutzen, da kann man nämlich auch mal die schnellen Zeiten der Kamera testen. die 1000stel funktioniert also auch und bei f/2 sind auch die Rosen am unteren Bildrand brauchbar scharf. Auf jeden Fall genug, um den Film an seine Grenzen zu bringen.

Apropos Graben: Der wird an mehreren Stellen ja von diesen einfachen Betonbrücken überspannt, damit der Bauer auf seine Felder gelangen kann. (1/60s, f/4.) Hier hätte ich gerne die Blende mal weiter geschlossen, aber dafür war es eben einfach nicht hell genug. Der Baum im Hintergrund ist dementsprechend schon ein bisschen unscharf. Da hätte ich vielleicht tatsächlich in die andere Richtung gehen und die Blende ganz öffnen sollen. Aber ich glaube, dafür war die Brücke dann doch schon zu weit weg und ein echtes Bokeh hätte ich selbst bei f/1.4 nicht bin bekommen. Naja, es sind ja nur Testfotos! ;-)


Bei der Distel konnte ich dann aber mal so richtig abblenden. (1/250s, f/8.) Die Belichtung habe ich hier eher für die Wolken im Hintergrund gewählt, denn die wollte ich der Stimmung wegen auf jeden Fall drin haben. Ein Gelbfilter fehlt hier vielleicht, dann hätte ich eine Blende langsamer belichten können, um die Distel besser raus zu holen, aber die Wolken gleichzeitig zu erhalten.

Ein paar Meter weiter lag dann dieses Hasenkuscheltier auf dem Weg. (1/125s, f/4.) Ich hoffe, das hat seinen Besitzer wieder gefunden, nachdem ich ein Bild davon auch gleich mal in der Hennef-Gruppe im Fratzenbuch abgeworfen hatte. Natürlich nicht dieses hier, das war da ja noch nicht entwickelt. ;-)

Für das Foto von der Bank unterm Baum hätte ich glaube ich noch einen Schritt nach rechts gehen sollen, um die Flucht besser einzufangen. (1/125s, f/8.) Aber geht auch so. Ansonsten stört hier der Aufkleberschatten am rechten Rand besonders stark, finde ich.


Am Gut Zissendorf habe ich dann auch noch mal wieder das Eingangstor abgegriffen. (1/60s, f/8.) Ich hätte gehofft, dass das etwas schärfer raus kommt, aber ich glaube, ich habe hier tatsächlich schon ein bisschen verwackelt. Kommt wohl auch davon, dass ich mich beim Radfahren entsprechend angestrengt hatte. Tief durchatmen und Luft anhalten beim Auslösen ist da nicht immer möglich! ;-)

Im Industriegebiet ziehen mich die Silos ja immer magisch an und ich finde, dass ich sie in diesem Bild, eingerahmt vom Laub der Bäume, ganz gut erwischt habe, auch wenn sie vielleicht ein bisschen weit weg sind. (1/1000s, f/2,8.) Mein kleines M42-Tele hatte ich aber nicht dabei, denn ich wollte schließlich diese Kamera mit ihrem Standardobjektiv testen. Aber geht auch so. Ein Schritt nach vorne wäre optisch vielleicht besser gewesen, technisch ist da aber der Abgrund. ;-)


Den Weg runter ist dann noch ein weiteres Silo, das ihr sicher auch schon von vielen meiner Fotos kennt. (1/125s, f/8.) Das schließt meine erste Testrunde mit weiter geschlossener Blende ab und lässt mich vermuten, dass die maximale Schärfe bereits eher so im Bereich f/5,6 liegen könnte. Denn auch dieses Bild sieht etwas weicher aus, als ich es erwartet hatte. Vielleicht liegt es also doch nicht an der zittrigen Fahrradhand und der relativ langen Zeit. Aber kann das sein? Normalerweise erreichen Normalbrennweiten doch eher so bei f/8 ihre maximale Schärfe, bevor Lichtbrechung zum Problem wird, und ich sehe nicht, warum das hier nicht so sein sollte, nur weil es mit 55mm etwas länger ist oder mit f/1,4 sehr lichtstark? Weitere Nachforschungen sind hier wohl angezeigt!

Aber ich kann hier ja nicht vorbei, ohne nicht mindestens ein Bild vom Jesus zu machen, der hier an der B8 steht. (1/125s, f/1.4.) Und das war auch gleich die Gelegenheit, das Offenblenden-Verhalten zu testen. Offenbar habe ich nicht sein Gesicht angepeilt, sondern seine Körpermitte scharf gestellt. Die sieht dementsprechend durchaus brauchbar scharf aus, da kann ich mich nicht beschweren. Auch das Bokeh ist ganz hübsch, die Blendenbälle werden zu den Ecken hin immer linsenförmiger, was mich persönlich anspricht, aber nicht jeder so gerne sieht. Swirl gibt es keinen, nicht mal ansatzweise. Ich finde, dass die Offenblendenperformance erstaunlich modern wirkt. Immerhin ist dieses Objektiv sicher 50 Jahre alt! Hübsch!

Die nun Fotos mit der Mamiya stammen aus Mondorf, die gibt es dann beim nächsten Mal!