Skip to content

Renovieren

Nein, das ist keine böse Krankheit, die man sich im Schuhladen einfängt, das ist alles gaaanz viel kompliziert!

Angefangen hat das mit einem ganz harmlosen Besuch beim $schwedischenMöbelhaus am letzten Freitag. Da gab es Vorhänge, und da wir ja schon seit einer halben Ewigkeit endlich mal diese gammelig-grünen Staubfänger aus der Bude haben wollten, haben wir zugeschlagen.

Zu Hause angekommen also erst mal die alte Gardine abgenommen und eingemottet, dann die Führungsschiene, die jetzt überflüssig ist, abgebaut und die tollen Löcher in der Decke bewundert. Festgestellt, dass das blöd aussieht. Vor allem wegen der gammelig-grau-beige-aufgeschäumten Tapeten an den Wänden. In uns gegangen und den Entschluss gefasst: Die Dinger müssen auch runter!

Also am Samstag den Baumarkt besucht, Spachtel, Pinsel und einen 10l Eimer weiße Latex-Farbe besorgt und uns in das Vergnügen gestürzt, fitzelweise die Tapeten von den Wänden zu kratzen. Hei, welch ein Spaß! (Man bemerke den Sarkasmus in meiner Stimme!)

Das Abpiddeln der Tapete hat trotz Zuhilfenahme von extra dafür gebautem Tapetenlöser etwas länger gedauert als gedacht und bevor man sich versieht ist es schon Montag! (WTF?) Schließlich will man ja auch noch die ganzen Löcher von Generationen von Nägeln, Schrauben und Dübeln wieder mit Spachtelmasse auffüllen... (Will man?)

Montags also den ersten Anstrich getätigt. Festgestellt, dass sich Latexfarbe mit einer Rolle nur extrem schwer auf eine raugeputzte Wand aufbringen lässt. Aber mit dem normalen Haarpinsel dauert es noch länger. Die nächste Feststellung war dann, dass auf dem Eimer Farbe zwar groß drauf steht: "für 100qm", dass aber hinten klein und versteckt die Bemerkung "Rauputz, Erstanstrich: 60qm" nicht ganz unwichtig ist, denn 25m Wand @ 2,50m Höhe ergeben ja schon ein klein wenig mehr. Glücklicherweise waren die meisten Wände bereits vor dem Tapezieren mit Grundierung behandelt worden, sodass wir gerade so hingekommen sind und auch noch eine Pfütze übrig hatten, um am nächsten Tag noch ein paar Stellen auszubessern, an der die Farbe nicht so gerne hatte halten wollen.

Wenn man ja denkt, das Schlimme am Renovieren sei das Ausräumen der Möbel, das Abbauen und Verstauen in anderen Räumen und das allgemeine Chaos, was dabei entsteht, hat man sich getäuscht. Ja, das Abbauen der Möbel war schlimm, besonders was meinen Kleiderschrank angeht, von dem ich angenommen hatte, man könne ihn einfach kippen, durch die Tür schieben und im Flur wieder aufrecht an die Wand bringen. Denn dummerweise ist die Decke im Flur ungefähr 10 cm abgehängt, gerade so viel, dass sich der Schrank nicht wieder aufstellen lässt. Schrank also wieder zurück, auseinander bauen und im Flur wieder zusammensetzten! (Nicht, dass ich mir bei der Verschiebeaktion nicht schon den Rücken total verknackst hätte...)

Und, ja, das Abdecken der Restmöbel und des Teppichs und der ganze Staub und Dreck sind auch nicht zu verachten. Aber, was so richtig, richtig, RICHTIG nervt, ist, den ganzen Scheiß nachher wieder zurück zu schaffen. Wenn man nicht mehr weiß, wie die Regale vorher eingeräumt waren. Wenn die Bücher und CDs sich unerklärlicher Weise offenbar zwischenzeitlich vermehrt haben. Wenn die Katze die ganze Zeit mit den neuen Vorhängen spielt (== schreddert), auch wenn sie die alten vorher nie mit dem Hintern angeguckt hat!

Das waren jedenfalls die Herausforderungen, die wir Mittwoch und Donnerstag zu bewältigen hatten!

Apropos Vorhänge: Die Löcher in der Decke habe ich natürlich nicht gestopft. Die Decke wollten wir zwar eigentlich auch gestrichen haben, aber noch geht die auch so und für die Löcher lass ich mir demnächst was einfallen, was ich da drüber kleben könnte. Zu Kürzen waren die Vorhänge übrigens relativ leicht: An gewünschter Stelle umbügeln, ein Plastikgewebeband dazwischen legen, noch mal fest drüber bügeln und dann abschneiden. Außer, dass ich mich nicht getraut habe, das Bügeleisen auf mehr als 2-Punkt zu stellen, scheint das auch zu gehen; heißer wäre aber wohl haltbarer gewesen, denn die Katze findet es offensichtlich schön, durch die "Naht" zu tollen und alles wieder auseinander zu nehmen. (Katzen können ja so süß sein!)

Wie auch immer, das war die letzte Woche. Jetzt bin ich hin und weg! Einmal, weil ich so erschöpft bin, zum anderen, weil es jetzt endlich mal gut aussieht. Und besonder stolz bin ich ja auf die neuen Lampen: Lampions vom Breuer für 5€, E-27-Fassung vom Bahr für 2,50€, 23 Watt Stromsparbirne für 7€. Sieh toll aus!

So, den Rest (?) der Woche entspann ich mich etwas.