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Löbau

Löbau ist eine sehr schöne Stadt. Nicht nur, dass die einen sehr hübschen Berg direkt vor der Haustür haben, auf dem man ganz hervorragend wandern kann, auch die Stadt selber bietet das ein oder andere Juwel. Deshalb werde ich jetzt auch erst mal ein wenig schweigen und nur Fotos zeigen:

Enten

Der Tag beginnt mit einer Familie von Enten, die am Bach direkt hinterm Haus ein Brot gefunden haben, dass wohl gestern beim Unwetter irgendwo verloren gegangen ist. Zumindest hoffe ich, dass niemand gewollt ein halbes Graubrot weg wirft, außerdem sollen Enten ja kein nasses Brot fressen, angeblich.


Niedlich, jedenfalls. Habe bestimmt ein Stündchen zugeschaut, wie die hier hin und her geschwommen sind.

Der erste Tag: Über die Grenze hin und her

Was mir vom heutigen Tag besonders in Erinnerung bleiben wird?

In letzter Zeit ist es offenbar wieder en vouge, Menschen nach ihrer Herkunft zu beurteilen. Diese leichte, latente Fremdenfeindlichkeit, für die wir Deutschen ja so bekannt und beliebt sind. Und dann komme ich hier hin, in den letzten Winkel eben dieses Deutschlands, und stelle fest: Die Zäune sind weg. An einer Grenze, die durch die jüngere deutsche Geschichte bestimmt wurde, durch gescheiterte Großmachtphantasien und fehlgeleiteten Nationalismus[1], an einer Grenze, an der das gegenüber jedes Recht hätte, "die Deutschen" und ihren Weltherrschaftsanspruch zu fürchten, steht statt Stacheldraht ein Apfelbaum auf der Grenzmarkierung!


Man kann gegen die europäische Einigung sagen, was man will: Bürokratie-Monster oder weltfremd, sie hat doch dafür gesorgt, dass wir heute mit unseren Fahrrädern so einfach mir nichts, dir nichts und mehrfach von Tschechien nach Deutschland wechseln konnten und umgekehrt. Ohne, dass uns einer schief angeguckt hätte. Ohne, dass einer unsere Ausweise sehen wollte. Einfach so, mitten im Wald. Eine Reihe weiß gestrichener Grenzsteine, über die man vielleicht stolpern könnte, ist das Gefährlichste, was uns hier erwartet.

Schön ist die Landschaft hier. Hügelig, von Nutzland unterbrochener Wald, einigermaßen einsam, selbst für ein Landei wie mich. Nette Menschen auf beiden Seiten der oben beschriebenen Grenze. Na gut, hin und wieder fährt mal der BGS Streife, aber die jagen wahrscheinlich mal wieder den ein oder anderen Syrien-Flüchtling...

Aber genug solcher politischen Betrachtungen. Hier ein paar Bilder der Gegend.



Hatte nur mein Handy dabei, und das war auch gut so, denn auf dem Rückweg ging voll die Post ab: Wetter, wie ich es noch nicht erlebt habe. Eine Wand aus Wasser, Blitzen und Donner kam von jetzt auf gleich auf uns zu und hat uns innerhalb weniger Sekunden von Kopf bis Fuß durchnässt. Meine alten Sportschuhe, die ich immer für Radtouren verwende, haben ja zum Glück ein paar Löcher, da konnte das Wasser unten wieder raus, das oben rein gelaufen kam. Da hätte ich meine vergleichsweise riesige Kamera sicherlich nicht im Trockenen halten können.

Fazit des ersten Tages nach der Ankunft: Bin gespannt, wie es an der polnischen Grenze aussieht. Die haben vor 70 Jahren schließlich auch nicht die besten Erfahrungen gemacht...

[1] Nicht, dass es sowas wie einen nicht fehlgeleiteten Nationalismus gäbe...

Fahrradtour und Gewittersturm

21.8.'16: Da finde ich hier einen Entwurf, der nur aus Titel und Bildern besteht... Tja... Ich veröffentliche das jetzt einfach mal. Wahrscheinlich wollte ich eh nur mitteilen, wie wir vom Gewitterregen überrascht wurden und sowas von nass geworden sind, dass es "bis auf die Knochen" schon kaum noch richtig beschreibt. Außerdem mussten wir dann auf dem überszürzten Heimweg auch noch umgestürzten Bäumen ausweichen... Wir merken uns: Man muss die Entwürfe auch irgendwann mal fertig schreiben! :-D

Sachsen

Heute in das wilde Sachsen gefahren (worden). Hübsch hier, und das Beste, das Haus kommt mit Katze:


Die Fahrt hier her war jedenfalls schon mal sehr spaßig. C. hat uns morgens um 7 oder sowas abgeholt, wir haben die Räder auf ihren neuen Fahrradträger geschnallt und sind los. Unterwegs einen ganzen Haufen Dosen eingesammelt, natürlich, das gehört dazu. ;-) In Chemnitz dann getankt - das Mädel an der Kasse kaum verstanden - und eingekauft, dann weiter nach Seifhennersdorf am südöstlichsten Zipfel Ostdeutschlands. (Darf man das 25 Jahre nach der Wiedervereinigung eigentlich wieder so nennen? Oder denkt dann immer noch jeder an DDR?)

Schön ist es hier jedenfalls. Das Haus ist toll, wenn auch die Türrahmen etwas niedrig sind. (Habe mir bereits drei mal erfolgreich die Kartoffel angerammelt.) Die Nachbarn sind auch nett, das sind die, die normalerweise auf die Katze (Manni heißt sie übrigens) und das restliche Haus aufpasst. Jetzt freuen wir uns auf ein paar erholsame Tage.