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Unterwegs im Pleistal

Bevor ich kräftig in den Planeten gebissen habe, habe ich natürlich noch ein paar Fotos gemacht. Die will ich nicht vorenthalten.


Da haben wir die Kirche in Westerhausen, denn ich bin ja über'n Berg gekommen. Von dort aus weiter bis zum Denkmal in der Nähe von Sand.


Dann runter ins Pleistal und auf der anderen Seite wieder etwas hoch nach Oberpleis. Dort die Ferienzeit ausgenutzt und den neuen Nano-Cache an der Schule mitgenommen, bevor ich querfeldein parallel zur Straße die Feldwege entlang bin. (Wo ich mich dann auf die Schnauze gelegt habe, etwa so 500m von der Stelle, an der das mittlere Bild entstanden ist.) Auf dem Heimweg dann mal die Flusspferde vorm Blumengeschäft abgelichtet, weil die echt witzig sind und meine Stimmung wieder etwas gehoben haben.

So, jetzt tut mir alles weh und ich leg mich hin, falls ich das noch kann.

6,674e-11 m³/kg*s²

Gravitation... jeden Tag spüren wir sie, jeden Tag glauben wir aufs Neue, wir könnten ihr entkommen. Jedoch, schon Newton fiel der Apfel auf den Kopf, so die Legende, und ihm wurde klar: "Eh, Alta, ey, was soll das?" Darauf folgte der Momentmal-Moment. Dinge ziehen sich an. Die Erde wird genau so vom Apfel angezogen wie umgekehrt.

Im Patentamt saß Einstein, sortierte seine Akten und dachte an... wer weiß was, im Patentamt war's langweilig. An Mileva, wahrscheinlich. Er war jung, damals, da lässt man sich schon mal ablenken. Ein Genie muss auch menschlich erscheinen. Und dann der Geistesblitz: Gekrümmter Raum! Heureka! So stelle ich es mir vor. War wahrscheinlich anders, im Patentamt dachte er wahrscheinlich mehr über Photoelektrische Effekte nach. Aber astronomisch genau reicht mir diese Vorstellung.

Im Gegensatz zu dem, was die Flacherdenheinis glauben, ist der Planet rund und groß und schwer. Das sind gleich drei Eigenschaften auf einmal, das geht nun wirklich nicht. Aber is so. Ich war in L.A. und ich konnte mein zu Hause nicht mehr sehen, weil es hinterm Horizont lag. Diese Eigenschaft scheint also schon mal zu stimmen. Eratosthenes von Kyrene saß in Alexandria, so die Legende, und maß den Schatten der Mittagssonne am selben Tag wie sein Kumpel in Syrene. 250.000 Stadien erschienen ihm viel, aber was solls? Er schrieb es auf. Über die Zeit maßen viele kluge Menschen neu, mit neuen Geräten, neuen Einheiten, neuen Ideen. 40.075 Kilometer nehmen wir heute an.

Herr Cavendish wollte wissen, wie schwer er denn nun ist, der Planet. Um das heraus zu kriegen, brauchte er ein Jahr. Ein Jahr, in dem er Tag für Tag auf ein paar Massen starrte, die sich gegenseitig anziehen sollten, so hatte es sein Landsmann Newton behauptet. (s.o.) Herr Cavendish muss ein sehr langweiliges Leben geführt haben, wenn er das für spannend hielt. Wahrscheinlich hatte er ansonsten nur ein Stück Raufasertapete zum Anstarren, oder ein Kastenweißbrot. Wer weiß.

Kleine Zusammenfassung:
2πr=U ⇔ U/2π=r ⇔ r=6.378.134m
g=F/m, mit F=GmM/r², macht also
g = 6,673e-11m³/kgs²*5,97e24kg / (6.378.134m)² = 9,81m/s²

Schätzungsweise unter zwei Sekunden, das erscheint auf den ersten Blick nicht viel, trennen den 1,86m großen Radfahrer, in den Pedalen stehend, vom schotterbedeckten Boden. Er bewegt sich langsam und vorsichtig bergab, die Finger an beiden Bremshebeln, hat er doch schlechte Erfahrungen mit solchem Untergrund, und er befindet sich in unbekannten Gefilden, weitab seiner üblichen Strecke. Langsam tastet er sich vor, nimmt Stein um Stein, Meter um Meter bewegt er sich hinab zum Grund des Tales. Es ist ein warmer Frühlingstag, das frisch ausgetriebene Korn zu seiner rechten wogt, getrieben vom lauen Wind, in der strahlenden Mittagssonne, während links der frisch aufgebrochene Acker den Duft von Kartoffelstroh und Regenwurm verbreitet. Schmetterlinge sonnen sich auf dem Weg. Sein Blick schweift über die Landschaft und der Moment der Unachtsamkeit lässt ihn den quer liegenden Stein übersehen. Die Federgabel gibt nach, der Ruck lässt ihn reflexartig die Hände zusammendrücken, das Vorderrad blockiert, stellt sich quer. Seine Wahrnehmung schaltet auf Zeitlupe, als der Schreck Adrenalin ins Blut pumpt. Der Boden kommt näher, übersät mit scharfkantigem Schotter. Die Augen schließen sich zum Schutz, der Arm fährt instinktartig aus, der erste Kontakt.

Schmerz. Die Füße verheddert im metallenen Rahmen des auf ihm liegenden Rades versucht er sich nach oben zu kämpfen, wie der Ertrinkende sich zur Wasseroberfläche kämpft. Wie dieser treibt er momentan kieloben auf der Oberfläche des Planeten, getragen von elektromagnetischer Abstoßung - "Elektron, Griechisch für den Bernstein," denkt er - bevor er sich aufsetzt und die Rippen abtastet. "Noch alles dran?" Scheint so.

Der Blick auf die Uhr verrät: 14,3 km. So weit ist es also mindestens zurück bis zur rettenden Heimstatt. Aber durchs Tal geht es schneller, entlang des kühlen Murmelns des Flusses, statt über den Berg. Das ist zu anstrengend. Das lässt er lieber. "Es hilft ja nix," denkt er sich nach ein paar Minuten, und schwingt sich auf sein Rad. Etwas Rot rinnt aus der Schnittwunde an seinem Ellenbogen, wird langsam, stoppt, verklebt, bevor es sich ablösen und zu Boden fallen kann.

Der warme Wind wogt weiter im Winterweizen, als sei nichts geschehen. Der schwarze Schotter schimmert schiefrig in der Sonne. Die Silhouette des Radlers verschwindet hinter der Kuppe jenseits der Kurve.

Ente und Erpel

Heute erst mal beim $Kunden gewesen, danach dann Haare scheiden, und schließlich - nachdem ich mich mit J getroffen habe - weiter durch die Gegend geradelt. War sehr windig heute, das gute Wetter der letzten Tage lässt so langsam nach. Dafür wühlt der Sturm sämtliche Pollen der letzten Wochen wieder auf und das mit dem Luftkriegen wird immer schwerer...

Wie auch immer: In den Siegauen konnte man den Lerchen lauschen. Und am Allner See wartete einiges an Getier auf uns. Zum Beispiel das Stockentenpaar, das ich auch gleich mal gefilmt habe, "Quack Quack!" Ob es sich bei den wenige Pixel großen Vögeln tatsächlich um Haubetaucher handelt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen - meine Linsen sind schon etwas hinüber und in dem 4x-Digitalzoom-Handydrecksfotos kann man das wirklich nicht erkennen. Sie lagen jedenfalls typisch tief im Wasser und ich meine, eine helle Unterseite und Büschelchen am Kopf erkannt zu haben. Kann mich aber auch täuschen. Bin blind! ;-) Und schließlich war da noch das Krebstierchen (?), das auf dem Stein da rum saß und sich gesonnt hat. Also, unter Wasser. Keine Ahnung, was das ist. Kenne mich mit Wassergetier eher weniger aus.


Wie auch immer, Enten sind ja irgendwie schon ziemlich unförmig, wenn sie an Land watscheln. Sind tatsächlich eher für das nasse Element gemacht.


Nachdem wir dann bestimmt 'ne Stunde in der Sonne gesessen haben, schließlich nach Hause gefahren, mit einem Zwischenstopp beim Discounter unseres Vertrauens. War also ein langer Tag heute. Kein Wunder, dass ich gerade beim Fußball einpenne! ;-)

Gleitschirmflieger im Siegtal

Heute wieder das gute Wetter ausgenutzt und mit dem Rad das Siegtal hoch gefahren. Dort auf einen Gleitschirmflieger getroffen, der von der üblichen Stelle abgesprungen und dann direkt vor unseren Füßen gelandet ist.


Haben uns mit ihm ein wenig übers Gleitschirmfliegen unterhalten. Thermik wäre wohl nicht so gut, was man daran gemerkt hat, dass er vielleicht 5 Minuten geschafft hat. Ein Kumpel von ihm hätte wohl schon mal 50 km geschafft. In einem solchen Fall setzt man sich wohl ins nächste Lokal und ruft sich ein Taxi. ;-)

Der nächste, der oben runter gesprungen kam, hat es auch etwas länger geschafft. Hatte wohl die richtige Stelle über'm Wald gefunden. Dazu meinte er dann, dass man da gar nicht springen müsste, der Anlauf würde einen schon vor der Kante hoch ziehen. Wusste ich so auch nicht. Trotzdem wäre das nix für mich, mir wird ja schon schwindelig, wenn ich hoch gucke, wie soll das werden, wenn ich runter schauen muss...! ;-)

Danach sind wir dann noch weiter bis Merten und von da aus mal wieder auf der anderen Seite der Sieg zurück. Einfach, weil wir das so lange schon nicht mehr gemacht hatten.

Geocachen ohne Erfolg

Heute hatten wir uns vorgenommen, zwei lange Multis gleichzeitig zu erledigen. Vorweg: Wir haben nichts gefunden, weil uns nach über vier Stunden der Strom und das Tageslicht ausgegangen sind! ;-) Warum hatten wir die Power Bank nicht mit eingepackt? Wieso sind wir nicht früher los? Fragen über Fragen...

Als erstes sind wir jedenfalls in Blankenberg gewesen, und da ich in letzter Zeit ja gerne mit der Panorama-Funktion spiele, hier ein paar Panorama-Fotos:


Ich glaube, ich müsste mal ein richtiges Fischauge für meine "echte" Kamera besorgen, einfach nur für solche Aufnahmen in guter Qualität...

Von Blankenberg aus sind wir jedenfalls quer durch den Wald geradelt. Auf einer Lichtung standen dann diese langhaarigen Kälber rum.


Seltsamerweise hatten die dazugehörigen Alttiere gar nicht so lange Haare. Ob die vorher geschoren worden sind? ;-)

Am Ende des Tages sind wir jetzt jedenfalls so richtig ausgepowert. Überhaupt, diese Woche viel Rad gefahren...