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Jupiter, Saturn, Mars, Mond

Die halbe Nacht mal wieder damit verbracht, an den Himmel zu starren. Da der Komet mittlerweile ja eigentlich kaum noch wahrnehmbar ist, besonders hinter den dichten Nachtwolken, die sich über dem Horizont aufgetürmt haben, habe ich mir mal wieder die üblichen Planeten (plus einen weiteren) vorgeknöpft.

Als erstes hätten wir hier Bilder vom Saturn: Auf dem ersten kann man gut erkennen, dass der zusätzliche Punkt, den ich für Titan halte, mittlerweile einmal rum ist und jetzt unten steht. Ich bin noch immer planlos, was ich da sehe, aber auch egal. Das zweite Bild habe ich mal einfach in der Mitte auf 192x128 ausgeschnitten und dann auf das 10-Fache aufgeblasen. Mit ganz viel gutem Willen kann man evtl. glauben, dass man möglicherweise die Ringe sehen könnte. (Ich formuliere das mal seeeehr vorsichtig! ;-))


Weiter rechts steht noch immer Jupiter am Himmel und heute waren drei bis vier Monde zu erkennen. Das erste Bild habe ich mit dem 200mm gemacht, während ich das zweite mit dem 300mm Zoom und dem 2x Konverter verbrochen habe. Scharf ist halt anders, dafür dreh die Erde sich zu schnell, aber dafür größer! Ist ja immerhin auch etwas.


Die Hauptattraktion war jedoch definitiv unser eigener Mond, wie er so langsam aber sicher hinter den Wolken hervor gekrochen kam. Eigentlich wäre er ja schon viel früher aufgegangen, aber - wie gesagt, da braute sich am Horizont was zusammen. (Die Reste davon ziehen heute morgen, während ich im Garten sitze und das hier tippe, langsam über den Himmel. Gestern war es nur unerträglich heiß, aber ich mache jetzt mal eine wilde Voraussage: Heute wird es unerträglich heiß und zusätzlich unerträglich schwül werden.)


Und zu guter Letzt noch ein Gruppenfoto von Saturn und Jupiter mit seinen Monden. Schon erstaunlich, wie scharf das 85mm ist, besonders wenn man es etwas abblendet. Da kann ich sogar noch einen mittigen Ausschnitt machen und es sieht noch immer richtig gut aus. Vor allem mit den Strahlen, die vom überbelichteten Jupiter ausgehen.

Das zweite Bild ist von Mars. Den habe ich dann auch mal abgelichtet, auch wenn er eher unspektakulär ist. Aber zZt ist er ja recht nah - deswegen haben ja gleich drei Nationen innerhalb des letzten Monats ihre Raketen in eine Transferbahn geschossen -, und weil er direkt neben dem aufgehenden Mond stand auch schnell zu finden.


So, und nachdem ich eh schon viel zu spät im Bett war und dann des nachts auch noch von einem bekloppten Hubschrauber geweckt wurde, der die ganze Zeit das Tal rauf und runter geflogen ist, fühle ich mich ziemlich platt. Die Hitze macht's nicht besser. (Es waren um 12 Uhr nachts noch 29° laut meiner Uhr. Selbst morgens und 6 waren es noch weit über 20.) Außerdem quält mich die Knoblauchallergie en wenig... zu viel Zaziki gestern... Deswegen wird heute wohl nicht noch ein Eintrag entstehen, ich bin viel zu platt.

Sternenfotos von letzter Woche

Ich war so beschäftigt letzte Woche, dass ich jetzt erst dazu komme, mal die ganzen Fotos von der Kamera zu ziehen. Von NEOWISE ist ja leider nicht mehr viel zu sehen: Nur der Kern leuchtet noch recht hell, der Schweif ist praktisch komplett weg. Aber andere Phänomene sind trotzdem einen Blick in den Himmel wert.

Am Mittwoch waren wir noch mal in Blankenberg, aber es war sehr dunstig und Wolkenschwaden zogen im Nordwesten durch, sodass da schon alleine aus dem Grund keine anständigen Kometenbilder bei rum gekommen sind. Dafür sind mir ein paar gute von der Verteidigungsanlage gelungen:


Wenn man ganz genau hin schaut, kann man sogar zwischen Turm und Baum im gelblichen Nebelschlodder den Kometen sehen. Aber nur mit ganz viel gutem Willen.

Auf dem einen Foto, das ich ganz am Anfang gemacht habe, ist er zumindest genau in der Bildmitte und man kann sogar noch etwas Schweif erahnen. Aber insgesamt war es in die Richtung heute einfach viel zu hell wegen der vielen Bewölkung.


Dafür machen sich Saturn und Jupiter zwischen den Bäumen ganz gut und auch seine Monde waren mit von der Partie, zumindest teilweise. Die können natürlich nicht mit unserem Mond mithalten, auch wenn sie sich so sehr Mühe geben, dass sie sogar in dem 85mm-Shot zu sehen sind!

Unserer hingegen zeigte sich noch immer ziemlich genau in der Mitte seiner zunehmenden Phase. Krater sind mal wieder ganz gut zu erkennen:


Nebenbei habe ich dann noch ein paar Bilder von Kassiopeia und der darunter liegenden Andromeda-Galaxie gemacht. Habe sogar einige Aufnahmen mit kurzer Belichtung hin bekommen, die ich dann nachher zusammen bzw übereinander gestackt habe, um eine höhere Belichtungszeit zu simulieren, aber ohne die blöde Streifenbildung wegen der Erdrotation und so. Ganz OK geworden.

Das gleiche Spiel habe ich allerdings gestern Nacht noch mal versucht, und hier ist das Ergebnis tatsächlich sehr gut. OK, man kann keine Strukturen erkennen, was aber mit dem 200mm Objektiv ohne Nachführung und auf gut Glück und Augenmaß im GIMP übereinander gelegt auch nicht zu erwarten war:


Wie man sehen kann, war es gestern sehr viel klarer und dadurch kommen die Details sehr viel besser raus. Allerdings war es tagsüber sehr heiß, also viel Luftbewegung in der Atmosphäre. Trotzdem, für meine amateurhafte Ausrüstung bin ich ganz zufrieden damit.

Aber mein Hauptziel war es ja eigentlich, noch mal etwas vom Kometen zu sehen zu bekommen. Also hatte ich den Abend damit begonnen, die Kamera in die ungefähre Richtung zu halten und mich langsam ran zu tasten. Geendet hat das dann mit ebenfalls einem gestackten Bild. Aber viel Schweif ist einfach nicht mehr übrig, die beste Beobachtungszeit ist wohl durch. Naja, der nächste Komet kommt bestimmt... ;-)



Wie man sieht, ist der Komet mittlerweile auf seiner Bahn bis in die Corona Berenice geflogen. Also, zumindest sieht das von unserem Standpunkt auf diesem kleinen, unbedeutenden blauen Planeten so aus.

Was gab es sonst noch am Himmel zu bestaunen? Der Mond ist schon fast wieder voll. Ich bin jedes Mal erstaunt, wie schnell so ein Monat rum ist. Eben noch war Neumond oder man hat nur die ganz dünne Sichel über den Horizont streifen sehen, und schon ist er wieder (fast) voll und (beinahe) rund. Kann mir schon vorstellen, dass unsere Vorfahren das für Magie gehalten haben...


Die beiden anderen üblichen Verdächtigen, Jupiter und Saturn, habe ich auch noch mal dabei, Mittlerweile glaube ich, dass das unten links im Saturn-Bild tatsächlich ein Hintergrundstern ist, denn es ist mittlerweile so weit weg vom Saturn, dass ich nicht glaube, dass da noch eine Bindung besteht. (Vor allem wenn man die Entfernung bedenkt, die zwischen mir und Saturn liegt.) Das bedeutet, dass der einzige noch sichtbare kleine Punkt, der mittlerweile nach oben und etwas links (so bei ca 1 Uhr) steht, der Titan sein muss. Macht wohl am meisten Sinn. Hoffentlich. Vielleicht. Möglicherweise. Meldet sich ja keiner bei mir, der sich auskennt! ;-)


Zum Abschluss noch mal ein Weitwinkel-Blick Richtung Andromeda. Das Bild ist eigentlich auch wieder nur zum Einnorden gedacht gewesen, damit ich weiß, wo ich mit dem Tele hin zielen muss, aber es gefiel mir so gut, dass ich es auch mal einfach so hier rein stellen wollte. Ich glaub, ich bin dann für's Erste auch wieder durch mit Sternenfotos, zumindest bis im Herbst Orion über den Horizont geschlichen kommt! ;-)