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Testbilder mit vom Öl befreiter Blende

Nachmittags bin ich dann noch mal mir der D100 und dem 50mm Series E vor die Tür gegangen, um ein paar Testbilder unter Realbedingungen zu machen. Weiter als bis zum Garten bin ich aber nicht gekommen, weil es blödes Wetter mit kalt und ekelig war. ;-)

Als Erstes mal die paar Blätter fotografiert, die direkt vor der Verandatüre auf mich warteten. Wie immer muss ich bei der D100 die Belilchtung raten, weil die ja keinen äußeren Blendensensorhebel hat, die daher nicht weiß, welche Blende eingestellt ist, und das ist offenbar notwenig, auch für den zusätzlichen Schärfeindikator im Sucher. Macht aber nix, ist wie früher! ;-)


Über die Gartenbrücke hängt der abgeblühte Flieder, den ich gegen das Licht ganz gut eingefangen habe. Hatte mal wieder vergessen, wie viel diese 1,5-fache Verlängerung der APS-C Kamera ausmacht. Besonders, wenn ich mit dem 50mm bei 1/50s fotografiere, was bei meiner super-steady Hand ja mal wieder absolut nicht ausreicht. Shaky, shaky! ;-)


Ansonsten kann ich keine negativen Auswirkungen meiner Operation von heute morgen auf das Objektiv feststellen. Die Blende schnappt jetzt wieder richtig schön schnell auf und zu, egal was ich eingestellt habe. Auch, wenn ich vorher auf Offenblende herunter gedreht hatte, funktionieren anschließend auch Blenden jenseits von f/4 zuverlässig. (Also, zuverlassiger... 100% sicher kann man sich natürlich nur sein, wenn man unendlich viele Bilder schießt. ;-))



Wie immer bin ich erstaunt, wie scharf die Bilder werden, wenn man ein anständiges Objektiv auf die D100 schraubt. Die Bilder, die da raus kommen, sind mit 3008x2000 Pixel ja im Vergleich zur D610 winzig und selbst bei den minimal möglichen ISO 200 rauscht das alte CCD doch schon ziemlich. Aber wenn ich es in meiner Blindheit schaffe, den Fokus-Punkt tatsächlich mal genau zu treffen, kommen echt erstaunlich scharfe Bilder dabei rum. Viel besser als alles, was ich je mit den alten Zooms hin bekommen habe, die ich früher immer verwendet habe.


Sieht man auch schön an dem abgesägten Ast und der sich ablösenden Rinde. Sowas scharfes habe ich früher nie hin bekommen. Und wenn die Blende jetzt wieder ohne Probleme funktioniert, macht mich das schon irgendwie glücklich. Wie gesagt, werde demnächst mal wieder einen Schwarzweißfilm in die F601 legen und ein paar interessante Bilder machen. Würde dafür nur gerne auch ein paar nette Motive finden; im Winter eignen sich ja eigentlich Städte und Industrie und sowas dafür am besten, aber leider herrscht da draußen ja noch immer Corona und sowas...

Nikon Lens Series E 50mm - Blendenlamellenentölung

Disclaimer: Nicht nachmachen! Wer sein Objektiv kaputt macht, weil er/sie hier gesehen hat, wie man sowas auseinander nimmt, ist selbst Schuld! Ich bin kein Profi, ich mache nur, was mir logisch erscheint. Wer sich eine solche Reparatur nicht zutraut, sollte auf jeden Fall die Finger davon lassen. Nur, weil ich das Teil wieder zusammen gesetzt bekommen habe, heißt das nicht, dass andere das auch hin bekommen!

Nachdem ich im Keller so einen Gummistopfen gefunden habe, der unten an eine Krücke gehört, habe ich es heute geschafft, die Faceplate vom Nikon Series E ab zu schrauben. Ich wollte ja eigentlich nur gucken, ob da damit funktioniert, aber dann war ich schon mal dran, da hab ich das dann auch zu Ende gemacht. So sieht es jedenfalls ohne diesen ersten Ring aus:


Wenn man diesen Ring abnimmt, muss man echt vorsichtig sein, denn die vorderste Linse ist lose, also nicht mit dem ersten Linsenelement verkittet. Also, zumindest bei meinem. Vielleicht hat sich der Kleber mit der Zeit auch aufgelöst und das soll gar nicht so sein, aber solange es geht, frage ich nicht nach. ;-)

Als nächstes musste ich den Gewindering entfernen, wofür ich (im Uhrzeigersinn) die "rechten" Schrauben als erstes gelöst und einzeln in einem Töpfchen (einen hinteren Objektiv-Dekel) aufbewahrt habe. Dann kann man das Gewinde entfernen und die Linsengruppe kommt darunter zum Vorschein:


Wie man vielleicht sehen kann, habe ich mir eine kleine Markierung geritzt, damit ich nachher weiß, wo "oben" ist. Diesen Marker habe ich parallel zur Punkt-Markierung oberhalb des Blendenrings (außen) angebracht. Ist zwar eigentlich nicht nötig, denn das Teil sieht ziemlich symmetrisch aus, aber so kann ich mir wenigstens sicher sein, dass , wenn ich nachher auch das Faceplate wieder auf schraube, es auch "richtig rum" ist, also so, wie es vorher war. Ist nur kosmetisch, aber: Hey, was solls.

Das vordere Linsenelement alleine sieht übrigens so aus: (Ich habe es auf eine sehr weiche, nicht kratzende Unterlage in einem meiner vielen Filter-Kistchen gebettet, denn ich wollte vermeiden, die Linsen zu verkratzen oder nachher auch nur putzen zu müssen. Die sind nämlich erstaunlich sauber.)


Dann endlich konnte ich das Bauteil mit den Blendenlamellen ausbauen, das nur durch zwei Schrauben gehalten wird. Auch hier habe ich mir genau gemerken, wie es verschraubt war, denn es hat da so kleine Schlitze statt Löcher, wo die Schrauben durch gehen. Es lässt sich also feinjustieren. (Dummerweise hat die Alkohol-Behandlung nachher meine Bleistift-Markierung wieder weggewischt, war also 'ne dumme Idee. Habe es aber ungefähr nach meinen Fotos wieder zusammen geschraubt und bisher merke ich nicht, dass sich irgendwas verändert hätte.)

Außerdem musste ich drauf achten, dass ich mir die Stellung des kleinen Hebels auf der Rückseite merke. Ich hatte die Blende vor der Operation auf f/22 gestellt, so kann man die Stellung des rückseitigen Hebels gut rekonstruieren, denn die Blende lässt sich nur komplett schließen, wenn der Ring richtig eingestellt ist. Der hat da eine kleine Aussparung, in die die Rückseite des bronzefarbenen Mechanismus mit dem auf dem Foto vorderen Niet einhakt.

Da mir eine weitere Demontage des Teils nicht sinnig erschien (weil ich meine Geschicklichkeit bei solch feiner Feinmechanik kenne und ich Angst hatte, das Ding nie wieder zusammen gesetzt zu bekommen), habe ich es einfach komplett in Alkohol eingelegt, die Blendenlamellen ein paar mal auf und zu gedreht und VORSICHTIG mit einem Wattestäbchen bearbeitet. Das Ganze habe ich ein paar Mal wiederholt, bis sich das Öl und Harz von den Lamellen gelöst hatte und der Dreck und Staub aus dem Mechanismus in der Alkoholschüssel schwamm. Danach ließ sich das ganze Teil auch sehr viel leichter bedienen, sodass ich an dieser Stelle schon Hoffnung hatte, dass das Alles etwas genutzt hat.


Wahrscheinlich werden jetzt alle Leute, die Ahnung davon haben, schreien: "Ach Du meine Güte! Was macht der da?!" Siehe Disclaimer: Ich habe keinen Plan!

Wie krieg ich danach den Alkohol aus den Blenden? Alkohol verdampft praktisch rückstandsfrei, also habe ich den Fön genommen - ich höre sie förmlich alle schrien: "Er hat WAS genommen?" - und auf kleinster Stufe und geringster Hitze das Teil einfach so lange trocken gefönt, bis es keinen feuchten Stellen mehr hatte, wenn ich die Lamellen zu und wieder auf gedreht habe. Alles, was noch an Resten da drin ist, sollte sich mit der Zeit verflüchtigen. (Und wenn ich sage: "Geringste Hitze", dann meine ich "lauwarm". Also so, dass es gerade etwas wärmer als meine Fingerkuppen war. Es kommt gar nicht so sehr auf die Wärme, sondern mehr auf den leichten Luftzug an, der den Alkohol praktisch weg bläst.)

Danach habe ich alles wieder rückwärts zusammen gesetzt, beinahe eine Schraube vom Tisch geworfen, und ein paar Testbilder gemacht, bei denen ich von f/2 bis f/22 bei gleichbleibenden 1/50s das gleiche Motiv fotografiert habe. Da es immer dunkler und schärfer wird, scheint alles wieder zu funktionieren, wie es soll. ;-)



So, und an dieser Stelle bin ich echt stolz auf meine Künste und kann nur hoffen, dass diese einigermaßen brutale Art der Entölung keine bleibenden Schäden hinterlässt. Bisher sieht alles gut aus, werde demnächst noch mal einen Film durch die F601 jagen, um zu verifizieren, dass die das auch wieder richtig hin bekommt...

Schwarz-weiß und analog, Teil 40: Lülsdorf

Film: Fomapan 100 (#5), Kamera: Zenit ET
Navigation: Teil 37, Teil 38, Teil 39, >>Teil 40<<, Teil 41, Teil 42

Regen, Regen, Regen. ...und Wolken. So gestaltet sich der heutige Sonntag. Deprimierend. Da ist es doch gut, dass ich noch ein paar schwarz-weiß-Bilder aus dem Sommer habe. Genauer gesagt, aus der Zeit, als mein Bruder mal wieder in der Weltgeschichte unterwegs war und ich sein Viehzeug gefüttert habe. Weil ich den ganzen weiten Weg nicht umsonst gefahren sein wollte, habe ich mich mit der Kamera an den Rhein begeben und dort alles geknipst, was nicht schnell genug weg rennen konnte.

Vorweg: Alle Bilder sind mit dem Helios 44-2 bei 1/500s gemacht. Einerseits, weil ich die anderen Objektive glaube ich gar nicht dabei hatte, andererseits weil es so hell war. Ganz im Gegensatz zu heute...

Geparkt hatte ich kurz hinter der Kirche, wo ich auch diesen Grabstein gefunden habe. Mit f/2 aufgenommen und der richtigen Entfernung zum Hintergrund macht das Helios genau das, was es besten kann: Swirly Swirl! Sieht ein bisschen nach Schleudergang aus. ;-) Aber dafür hat man das ja, ansonsten könnte man ja auch ein modernes Objektiv verwenden. Die Belichtung ist jedenfalls gut gelungen - viel Kontrast - und der Bildausschnitt passt auch: Gutes Bild. Ich hätte nur vielleicht mal die Fusseln weg retuschieren können; nur weiß ich nicht mehr, was davon Spinnweben waren, die ins Bild rein gehören! ;-) Und wie man sieht, ich habe wieder großzügig die Ränder stehen lassen. Die Zenit belichtet ja manchmal bis in die Lochung hinein, das macht das Bild noch interessanter, finde ich.


Das Personenfährenschild musste ich nachträglich etwas drehen: Es gibt ja nichts Gruseligeres, als ein Bild, auf dem etwas gerade sein soll, das dann aber schief ist. Wir sind hier nicht bei Star Trek: Discovery, wo es offensichtlich verboten ist, mehr als drei Einstellungen hintereinander zu schneiden, in denen man die Kamera gerade montiert hat. (Von den anamorphen Lensflares mal ganz angesehen, die finde ich auch nur etwas übertrieben... Aber ich schweife ab.)

Mit der Industrie im Hintergrund ist das jedenfalls auch ein ganz gelungenes Bild. Trotzdem, dass es so hell war, reichte f/4 aus, schließlich wollte ich, dass man die Schrift auf den Schildern gut erkennen kann. Außerdem solltet ihr mich mittlerweile kennen und wissen, dass ich kurze Zeiten und schnelle Blenden bevorzuge! ;-)

Ein Blick zurück zeigt den Kirchturm. Leider ist da wohl die Entwickler-Suppe nicht ganz gleichmäßig verteilt gewesen und hat diesen dunklen Fleck hinterlassen. Hat sich wohl in einer Filmdelle eine kleine Pfütze gebildet gehabt. Ansonsten ist das Bild ganz nett. Ich mein, es ist der Kirchturm, da ist jetzt nicht wirklich was Spannendes dran. Die Blätter im Vordergrund lockern das ganze etwas auf und der zweite Kirchturm ganz weit im Hintergrund sorgt für einen zweiten Punkt, an dem die Augen hängen bleiben, aber die modernen Gebäude links daneben stören mich etwas. Gut, kann ich jetzt nicht viel machen, die stehen da halt. Ohne wäre trotzdem besser.


Dann aber ging es endgültig zum Rhein. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite ragen die Schornsteine der Raffinerie in den Himmel. Auch immer ein lohnendes Motiv, auch wenn die dieses Mal nicht in Betrieb waren. (Demnächst kommen Bilder, die ich gemacht habe, als die wieder was abgefackelt haben...) Im Vordergrund schippert die "Dolce Mare" vorbei. Frage mich ja echt, warum diese Transportschiffe immer so phantasievolle Namen haben. Bei f/4 ist dieses Bild etwas überbelichtet gewesen, aber das merkt man kaum. Lenkt die Aufmerksamkeit mehr auf das Schiff, das praktisch genau richtig ist.

Das nächste Bild zeigt die "Johanna M." auf ihrem Weg rheinaufwärts, wie sie direkt an der Anlegestelle der Raffinierie vorbei schippert. Auch hier war f/4 etwas viel Licht. Macht aber nichts, man kann alles erkennen, nur der Himmel ist etwas strukturlos. Gut, da eh null Wolken unterwegs waren, macht das auch nichts, wenn der Himmel etwas überstrahlt ist. Das Bild selber ist leider etwas unruhig, das waren dann wohl doch etwas viel Rohre und Schiff. Hatte ich mir besser vorgestellt. Ich mein, schlecht ist es jetzt nicht, aber auch nicht so, dass es mich vom Hocker reißt. Da haben wir in diesem Artikel bessere.


Ähnlich geht es mir mit "Hamburg D.", die in da am Rheinufer angelegt hat. Für das Helios war das doch etwas weit weg, da verlieren sich die Details etwas. Immerhin habe ich in Richtung der Sonne mal auf f/5.6 gewechselt, was offensichtlich auch nötig war. Trotzdem etwas kontrastarm. Und der Fluss ist doch sehr unruhig. Ich habe da auf einer der Buhnen gestanden, die ins doch sehr weit rein reichen, und die Strömung kräuselt sich vor diesem Hindernis ein wenig mehr als an anderen Stellen. Auch ein eher durchschnittliches Foto.

Das nächste Bild finde ich wiederum extrem Klasse gelungen. Auf der Buhne stand dieser Busch und ich habe einfach mal drauf gehalten, ohne überhaupt an der Kamera irgendwas verstellt zu haben, außer der Schärfe natürlich. Aber hallo, kommt das Gemüse gegen den trotz f/5.6 schön unscharfen Hintergrund heraus. Cooles Bild!


Gleiches habe ich dann mit den Brombeeren versucht. Aber hier ist der Hintergrund zu langweilig und bei f/4 gibt es auch keinen Swirl. Wenn ich das ND-Filter dabei gehabt hätte, hätte ich vielleicht die Offenblende nehmen können und es wäre etwas interessanter geworden, aber so ist es einfach nur unruhig und doch trist. Wie so eine 1990er-Tapete. ;-) Die Beeren kommen allerdings ganz gut raus und sehen trotz s/w schon ziemlich lebensecht aus. Also kein totaler Verlust.

So, und das war es dann auch schon wieder. Im nächsten Eintrag dieser Reihe geht es noch mal ganz langweilig über's Land, den Hausberg rauf und wieder runter.

Schwarz-weiß und analog, Teil 39: Lanzenbacher Umgebung

Film: Fomapan 100 (#5), Kamera: Zenit ET
Navigation: Teil 37, Teil 38, >>Teil 39<<, Teil 40, Teil 41, Teil 42

Nachdem ich heute die meiste Zeit damit verbracht habe, Negative zu scannen und die resultierenden Bilder nachzubearbeiten, ist es glaube ich mal wieder an der Zeit, einen schwarz-weiß-Foto-Artikel raus zu hauen. Mittlerweile ist die halbe Platte voll damit...

Vorweg: Alle Bilder sind mal wieder bei 1/500s gemacht, weil das das schnellste ist, was die alte Zenit ET kann. Außerdem sind alle Bilder mit dem Helios 44-2 aufgenommen, weil ich offenbar an diesem Tag zu faul war, die anderen Objektive auch noch durch die Gegend zu schleppen.

Als erstes hätten wir da den künstlichen Storch, der schon seit Jahren auf dem Dachfirst hockt und nichts tut. Ich kenn das ja, dass die Leute sich sowas aufstellen, wenn sie Blagen bekommen haben, aber in diesem Fall bin ich halt auch überfragt. Wie man sieht, es war mal wieder sehr Hell und jemand hat vergessen, nach dem Scharfstellen den zweiten Blendenring zu drehen; der blöde Vogel ist völlig überbelichtet. f/4 wäre hier mindestens nötig gewesen, aber so ist es halt f/2.


Wo wir gerade von Vögeln reden, das nächste Bild seit sehr viel besser. Bei f/2.8 stimmt die Belichtung und trotzdem ist Lore, die alte Piratin, sehr schön vom Hintergrund freigestellt. Leider fehlt mir dadurch das typische bisschen Swirl, das ich bei dem Helios so mag. Aber trotzdem ein sehr hübsches Bild, finde ich.

Danach gab es dann tatsächlich mal zwei Bilder mit echtem Viehzeug: Zum Beispiel dieses Pferd mit der Mütze über den Augen. Mit f/4 bin ich hier definitiv näher an der korrekten Belichtung. Hübsches Pferd, durchschnittliches Foto. Aber immerhin: Ein Pferd.


Und dann war da noch dieses unheimlich süße Kälbchen. Für einen Schnappschuss gar nicht so unscharf und mit f/4 auch ziemlich korrekt belichtet. Niedlich, aber halt nicht ganz scharf. Da hat auch f/4 nicht geholfen. OK, selbst mit f/8 oder langsamer wäre das Kalb noch immer unscharf... ;-)

Auf dem Weg nach Hause kamen wir ja dann noch an der Nummer 98 vorbei und ich finde, das Foto ist mal wieder richtig gut geworden. Bei f/4 vielleicht etwas überbelichtet und der Bildausschnitt hätte etwas weiter nach links zielen können, aber insgesamt finde ich das Auto ganz gut getroffen.


Und weil ich noch gerne Pflanzen fotografiere - Ach? -, hier noch ein Bild eines Getreide-Büschels vor ganz viel Hintergrundunschärfe. f/4 scheint an diesem Tag die Blende meiner Wahl gewesen zu sein. Bei der Entfernung ist der Hintergrund trotzdem sehr schön unscharf. Fazit: Ganz nettes Bild.


Und zu guter Letzt noch ein bisschen invasives Springkraut! Sproing! ;-) Die Blüten finde ich ja ganz hübsch, aber die müffeln leider auch sehr. Vom Bild her: Ganz gut getroffen, aber etwas mehr Schärfe wäre für die Blüte auch nicht falsch gewesen. Das kommt davon, wenn man nicht weiter mit der Blende fotografiert, die man ansonsten den ganzen Tag gewählt hatte, sondern auf der Jagd nach dem Swirl auf f/2.8 runter geht. Und dann klappt das nicht mal so, wie es das eigentlich tun sollte.

So, und das war's auch schon wieder. Als nächstes kommt ein schwarz-weiß-Artikel mit Bildern aus Lülsdorf, als ich mal wieder das Viehzeugs meines Bruders füttern durfte. Aber das dauert wie immer bis zum nächsten Regentag! ;-)

Negative mit der DSLR und einem Umkehradapter "scannen"

Ich gebe ja nicht auf, nach einer anderen Möglichkeit zu suchen, meinen alten Epson-Scanner endlich mal in Rente zu schicken, die nicht mindestens 500 Euro kostet, sondern im Gegenteil mit Material machbar wäre, das ich eh schon habe. Deswegen habe ich heute morgen mal folgendes Konstrukt gebaut:

Ganz hinten als erstes hätten wir da meine treue Nikon D610. Der verpasse ich als erstes den Umkehrring, welcher aber dummerweise auf ein 55mm-Gewinde adaptiert, sodass ich im nächsten Schritt einen Step-Down-Adapter (in diese Richtung also eher ein Step-Up von 55mm auf 58mm) darauf schraube, den ich dann mit einem Step-Up-Adapter (in diesem Anwendungsfall also von 58mm auf 52mm) versehe. Und ganz vorne und zum Schluss kommt dann das alte Exakta 28-70mm drauf. (Warum habe ich mir nicht die ganzen Step-Up- und -Down-Adapter gespart und das Minolta-Zoom verwendet? Weil ich da keinen Blendenring dran habe, aber ich möchte gerade volle Blendenkontrolle haben.)

Sodann habe ich einen Negativ-Streifen auf die Durchlichteinheit des Scanners gelegt, um eine brauchbare Lichtquelle zu haben, die Kamera auf ISO 400 und 1/100s gestellt, das Objektiv auf f/11 gedreht und folgende Test-Fotos gemacht:


Es handelt sich hier um die ersten drei Bilder des Films "Fomapan #10", den ich vor zwei, drei Wochen mit der F601 verschossen habe. Ein Blatt auf der Straße, schwierig abzufotografieren, da nur ein ganz kleiner Bereich in focus ist; ein Blick über das Hanfbachtal, wieder etwas schwieriger, weil der Himmel wenig Struktur bietet; und die Höhenstraße mit Bäumen und Blättern und Gegenlicht, relativ gut scharf zu kriegen, da viele kleine Details. Bei allen drei Bildern habe ich den Zoom des Live-View benutzt, um die maximale Schärfe raus zu bekommen. Mit viel Nachbearbeitung sieht das Resultat dann am Ende so aus:


Das Ergebnis sieht auf jeden Fall schon mal besser aus als die Experimente, die ich mit dem Handy versucht habe oder damals den Nahlinsen. Aber so richtig vom Hocker reißt mich das jetzt dann doch auch nicht. Die Bilder wären zwar grundsätzlich scharf genug, um sie hier mit 1920 Pixel Breite ins Blog zu stellen, aber es fehlt doch etwas an der Dynamik: Ich habe so viel an der Farbkurve drehen müssen, dass einige Details (wie z.B. die Filmkörnung) dabei auf der Strecke bleiben.

Außerdem habe ich technische Schwierigkeiten, die die Bildqualität negativ beeinflussen:
  • Das Negativ wellt sich nun mal gerne etwas, wenn es auf die warme Scanner-Lampe gelegt wird. Eine Glasplatte, die es platt drückt, wäre hilfreich.
  • Die Scannerlampe ist einfach nicht hell genug, um mit so hoher Blendenzahl zu arbeiten. Das Problem würde vielleicht weniger werden, wenn das Negativ sich nicht so wellen würde und ich nicht so viel Tiefenschärfe bräuchte, aber das ändert am nächsten Problem dieser Liste nichts.
  • Ich muss freihändig schießen, weil das Stativ nicht über den Scanner passt. Kleinste Verwackelungen versauen das Endprodukt.
  • Last but not least ist das Exakta Zoom jetzt nicht unbedingt von der berauschensten Qualität. Bei f/11 ist es so scharf wie es nur gerade geht, aber dadurch, dass ich es schließlich auch noch umgekehrt verwende, werden die Verzerrungen zu den Rändern hin nur noch schlimmer.
Einige dieser Probleme könnte ich umgehen, indem ich vielleicht ein Verlängerungsstück an das Objektiv anschließe, das ich dann auf das Negativ aufstellen könnte. Das würde bewirken, dass es glatt auf der Lampe liegen muss und dass der Abstand auch gleich bleibt, ich also nicht oder nur wenig verwackeln könnte. Außerdem würde kein Streulicht auf das Negativ fallen, was zZt unvermeidlich ist, weil ich schlecht in einem dunklen Raum arbeiten kann. Aber sowas habe ich nicht.

Fazit: Ich kann mit vorstellen, dass der Negativ-Kopier-Adapter, den es von Nikon ja gibt, zusammen mit dem passenden 60mm Makro durchaus gute Ergebnisse liefern könnte, nachdem ich dieses Experiment gemacht habe. Aber mit meinen Mitteln komme ich da nicht ran, und so eine Objektiv-Adapter-Kombi kostet mehr als die eingangs erwähnten 500€. Da würde ich dann vielleicht eher nach einem besseren Scanner Ausschau halten. Bis dahin werde ich wohl weiter mit dem alten 3170 scannen müssen...

Nebenbei: Das 50mm Series E scheint an der F601 richtig gute Fotos zu machen! ;-)