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Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 1: Stadt Blankenberg

Film: Fomapan 100 (120 #1), Kamera: Zeiss Ikon Mess-Ikonta 524/16, Novar 75mm f/3.5

Ich unterbreche das reguläre Programm für etwas ganz Anderes. Naja, OK, etwas semi-Anderes: Den ersten 120 Rollfilm, den ich in meinem Leben belichtet habe!

Obwohl es sich nur um den billigen Fomapan-Film handelt - auf dem Filmstreifen ist übrigens stattdessen ein "Ultra" einbelichtet, was hat es damit eigentlich auf sich? -, ist die Auflösung überwältigend! Da die Ikonta ja als kürzeste Zeit nur 1/300s unterstützt, musste ich hauptsächlich die Blende sehr weit schließen, f/8 ist hier eigentlich der Durchschnitt. Dadurch wirken die Bilder noch mal alle schärfer, als ich das gewohnt bin. Ich habe mit die weiten Blenden ja so sehr angewöhnt, dass das schon recht seltsam aussieht, wenn plötzlich alles so scharf ist. Aber ich experimentiere ja noch! 120er Fotografie ist was ganz Neues für mich, schon alleine von quadratischen Format her betrachtet.

Trotzdem sind die Bilder meiner Meinung nach vorzüglich geworden. Die unglaubliche Auflösung kann ich hier gar nicht richtig darstellen, denn um das Internet nicht zum explodieren zu bringen, habe ich alle Fotos auf 2048x2048 Pixel runter gerechnet - ich wollte erst 4096x4096 verwenden, aber 1 bis 2 MB pro Bild erschien mir etwas Overkill! (Die originalen Scans haben übrigens bei 6400 dpi knapp ca. 14.000-Quadratpixel, davon ist etwa ein Viertel tatsächlich benutzbar, da der Scanner ja in eine Richtung interpoliert und in die andere auch eigentlich nur zu Marketing-Zwecken etwas höheres unterstützt. Damit bin ich aber trotzdem noch immer im Bereich von 8k.) 2048 bringt jedenfalls noch immer fast die doppelte Auflösung meiner normalen 35mm-Scans rüber.

Bei den ersten beiden Bildern habe ich zusätzlich erst mal etwas mit den Scanner-Einstellungen und der Streifen-Entfernung experimentiert. Letzteres hat sich eigentlich als überflüssig erwiesen, zumindest dort, wo die defekten Pixel des Scanners nicht mitten im Himmel liegen. Bei der Bildgröße wird die Bearbeitung nur auch langsam etwas kompliziert, ich brauche einen neuen PC mit mehr Speicher und vor allem mehr Kernen! ;-) Von daher sind die Scans praktisch nicht nachbarbeitet, sondern mehr oder minder so, wie sie aus dem Scanner kamen.


Das aller, allererste Bild, das ich je im 120-Format gemacht habe, zeigt den üblichen Blick auf den Turm über der Einfahrt zur Stadt Blankenberg. (1/300s, f/8.) Ich hab mir gedacht: "Mach was, was Du schon (n+1)-Mal gemacht hast, das kann am wenigsten schief gehen!" Und tatsächlich, es sieht auch ziemlich gut aus! Oben um den Turm flattern Vögel, vorne dran hängt der Weihnachtsschmuck - der corona-bedingt dieses Mal ja eher überflüssig war, es gab keinen Weihnachtsmarkt im Jahr 2020 -, die Bäume im Vordergrund sind so scharf, dass man sich dran schneiden könnte, im Hintergrund ziehen sich zwei sich kreuzende Chemtrails durch den leicht bewölkten Himmel. Cooles Bild! Richtig gut! Auch wenn es nur einer der üblichen Touri-Shots ist.

Im zweiten Bild haben wir die Stadtmauer, wenn man vom Tor weg um die Ecke die Treppe hoch geht. (1/300, f/8.) Die Mauer ist so crispy, die Holzgitter so klar, der Baum so fraktal, da kann ich gar nicht lang genug hin schauen! Man sieht allerdings auch, die Ecken leiden selbst bei f/8 noch stark unter Vignettierung, während sich die Verzerrung einigermaßen in Grenzen hält. Alles in Allem bin ich von der Leistung dieser beinahe 70 Jahre alten Kamera extrem überrascht, im positiven Sinne. Hätte nicht gedacht, dass das Objektiv so präzise Abbildungen liefern kann. Aber es fängt die Herbst-/Winter-Stimmung auf diesem s/w-Film hervorragend ein!

Durch den Bogen hindurch habe ich dann den Kirchturm fotografiert, auch wenn das Objektiv dafür leider etwas zu sehr im Normal-Bereich liegt. (1/300s, f/8.) Auch hier bin ich glücklich überrascht, wie gut das Objektiv abbildet, zumindest bei diesen hohen Blendenzahlen: Die Uhr ist bis in kleinste Details erkennbar, der Gockel auf der Kirche ist in allen Details zu erkennen und man hat keine Probleme, das Schild unten links zu lesen. Gut, so weit runter gerechnet jetzt nicht mehr wirklich, da setzen dann irgendwann die JPG-Artefakte ein, aber im Original kann man jeden einzelnen Vogelschiss auf dem Kirchdach erkennen. OK, nicht, dass man das jetzt wollte, aber man könnte, wenn man denn die entsprechende Neigung verspürte! ;-) Die Komposition des Bildes leidet wie gesagt etwas daran, dass ich hier eher etwas Weitwinkligeres benötigt hätte, aber Alles in Allem ist sie doch stimmig.


Die eigentliche Attraktion Blankenbergs ist jedoch die Burganlage, die allerdings leider auf Grund der Corona-Pest gesperrt ist. (1/300s, f/8.) Normalerweise hätte ich nämlich zwischen den Türmen und im Garten sicher auch noch einige Fotos gemacht. So habe ich aus dieser Perspektive zugeschlagen. Hoch thront die Mauer und die Türme auf dem Vorsprung, umgeben und eingerahmt von Bäumen. Gute Bild. Die Laterne stört mich etwas, aber die ist schwer nicht im Bild zu haben. Nächstes Mal bring ich einfach die Kettensäge mit! ;-) Ganz oben rechts in der Ecke kann man dann zwischen den Ästen aber doch sehen, dass das Objektiv hier nicht mehr ganz scharf abbildet, während man oben links auch etwas Verzerrung wahrnehmen kann. Bei den stärker im Schatten liegenden unteren Ecken fällt das hingegen weniger auf.

Die Burgmauer ist die erste Aufnahme, bei der ich es dann mal gewagt habe, von der Unendlich-Einstellung des Objektivs weg zu gehen; zum Ausgleich bin ich gleich noch eine Blendenstufe hoch gegangen. (1/150s, f/11.) Wie ich je bereits berichtet habe, ist der Messsucher an der Kamera ziemlich verstellt, weshalb ich gerne mit dem Tele auf der DSLR die Entfernung ausgemessen und das Ergebnis dann mit dem Messsucher verglichen habe, um ein ungefähres Gefühl dafür zu bekommen, wie stark der nach geht. Dieses Bild ist jedenfalls bei einer Einstellung von 15 Metern entstanden, während der Messsucher eher so 5 haben wollte. Da ich aber auf jeden Fall erst mal ein scharfes Bild haben wollte, habe ich halt f/11 gewählt, insbesondere auch, weil die Mauer sich ja etwas vom Betrachter weg dreht und ich wirklich alles scharf haben wollte. Dadurch sind uns die folgenden beiden Beobachtungen möglich: 1.) Bei f/11 wird das Bild schon wieder unschärfer, die maximale Schärfe der Optik liegt offenbar bei f/8. 2.) Die Entfernung hat besser zum Baum links gepasst als zum Rest des Bildes; die Mauer empfinde ich zumindest als weniger scharf und der Hintergrund ist tatsächlich etwas verschwommen, wenn man sich die Horizontlinie mit den Bäumen darauf genau anguckt. (Dieser Effekt ist in der größeren Version des Bildes natürlich viel besser zu sehen, aber - wie gesagt - ich wollte nicht jedermanns Datenkontingent sprengen! ;-))


Da wir das Burggelände also nicht betreten konnten, sind wir weiter an der Stadtmauer entlang zurück und schließlich unter dieser hindurch, wo ich mich umgedreht und dieses Foto gemacht habe. (1/200s, f/8.) Man beachte auch, dass unten links bei der Filmentnahme etwas Licht eingedrungen ist, was interessante Effekte produziert hat. Das hatten wir weniger ausgeprägt auch schon auf dem vorhergehenden Bild. Das Bild an sich ist etwas überlastet mit der dicken Mauer, dem Turm und dem vielen Gebüsch am Rande, aber das macht auch zugleich seinen Reiz aus, die sich nach oben schlängelnde Treppe mit ihrem Geländer, der Schattenwurf auf den Natursteinen, die Fusseln am Himmel, die ich nicht weg retuschiert habe. Achnee, Moment, die gehören da ja gar nicht hin! ;-) Kein schlechtes Bild, aber auch nicht das Beste auf dieser Rolle. Eher ein Experimet. Vor allem aber passt hier die Entfernungs-Einstellung von 15m ziemlich genau.

Der Turm im Gegenlich ist auch ein Experiment, nämlich wie das Filmmaterial und vor allem die Optik auf direktes in-die-Sonne-zielen reagiert. (1/300s, f/11.) Ich muss sagen: Erstaunlich gut. Ich habe vielleicht sogar etwas zu vorsichtig belichtet, eine Blendenstufe weniger wäre schon drin gewesen. Das Objektiv macht relativ wenig Flares und nur einen punktförmigen Ghost genau gegenüber der Sonne. Sonnenstrahlen sind nur sehr rudimentär ausgebildet, geben dem Bild aber ein gewisses Etwas. Insgesamt: Ein Experiment, von dem ich nicht viel erwartet habe. Dafür ist es ganz OK geworden.

Das nächste Experiment war die Glocke hinter der Kirche. (1/100s, f/3,5.) Zum einen wollte ich hier auch mal längere Zeiten und gleichzeitig weit offene Blende testen, zum Anderen aber auch die Entfernung weiter eichen: Habe wieder mit dem Tele genau ausgemessen, wie weit das PX auf der Glocke entfernt ist (2m - bei der Entfernung weicht der Messsucher erstaunlicherweise kaum mehr ab, was bestimmt wieder an irgendeinem Logarithmus liegt, der sich in der Konstruktion eines solchen versteckt ;-)) und dies am Entfernungsring eingestellt. Was soll ich sagen: Das Bild ist 100% an den Stellen scharf, die ich haben wollte! Die Glocke glänzt leicht im Schatten der Kirche und ist richtig knackig scharf mit nur ganz leichten Aberrations-Problemen in den Kontrasten (die auf einem Farbfilm wahrscheinlich irgendwie bunt wären), während der Hintergund, der Baum, die Mauer, die Kreuze, leicht swirly im Bokeh ist! Hervorragend! Da wünsche ich mir nur ein paar mehr Highlights auf der Glocke - wie war das mit den Reflektoren, die ich mir mal anschaffen und durch die Gegend schleppen wollte?! ;-) Total geiles Bild, jedenfalls, bei dem ich auch nicht geglaubt hätte, dass ich es durch den archaischen Sucher so gut eingemessen bekommen hätte. Von den Effekten her auf jeden Fall das interessanteste Foto auf der Rolle; ob es das beste ist, möchte ich nicht sagen, dafür ist es thematisch so verschieden vom Rest..


Das andere Bild, das ich im Kirchhof gemacht habe, ist ebenfalls ein Experiment, dieses Mal aber eher mit Schatten und Licht. (1/50s, f/5,6.) Hier habe ich die relative Dunkelheit ausgenutzt und mal nur bis in den mittleren Bereich abgeblendet. Die relativ lange Belichtungszeit hat das Bild hier schon minimal verwackelt, ich bin ja nicht so für meine ruhige Hand bekannt. Die Entfernung hatte ich uf ca. 4 Meter eingestellt, was ungefähr korrekt war, aber in der Bewegungsunschärfe macht das keinen erkennbaren Unterschied. Wenn ich ein Stativ gehabt hätte, wäre dieses Bild sehr gut, so ist es leider etwas meh. Immerhin, das, was ich testen wollte, habe ich herausgefunden.

Von hier aus noch die andere Richtung ums Dorf geschlichen und durch das hier aufgestellte Fenster hindurch die Burg fotografiert. (1/300s, f/8.) Ein guter Test für die Tiefenschärfe bei dieser Blende: Während die Burg praktisch im Unendlichen liegt (worauf ich das Objektiv auch eingestellt hatte), ist das Fenster nur wenige Meter entfernt. Trotzdem ist es nur minimal unscharf. Im Stern im Fensterladen oben rechts sind noch sämtliche Strukturen zu erkennen, ebenso die einzelnen Lämpchen der Lichterkette. Schade, dass das Bild etwas schief geraten ist.


Ein Viehzeug darf bei meinen Fotos ja nie fehlen, deswegen haben wir den Schafen noch einen Besuch abgestattet. (1/300s, f/5.6.) Perfekt die Entfernung eingestellt - ca. 7m - und auch sehr gut die Belichtung geraten. Sowohl Vorder- als auch Hintergrund weisen ein ganz kleines Bisschen Unschärfe auf - der Hintergrund jedoch merklich mehr, genau wie ich es haben wollte. Das Schaf hingegen ist so scharf und glotzt außerdem völlig unbeteiligt in die Gegend. Schönes Bild, an dem ich kaum etwas auszusetzen habe!

Zu guter Letzt noch mal Kirchturmspitze und Stadtmauer mit Bäumen drumherum (1/300s, f/8.) Von der Sorte hatten wir ja jetzt schon einige, trotzdem ist auch dieses irgendwie besonders. Die Äste, die oben ins Bild ragen, geben Tiefe, sind bei f/8 aber noch immer extrem scharf. Der Schattenwurf auf die Mauer zeigt die tiefstehende Wintersonne an. Die durchbrochene Mauer öffnet etwas den Raum. Die Kirchturmspitze sticht in den Himmel wie ein Zeiger. Ich phantasier mir hier wieder was zusammen... ;-) Trotzdem: Auch wieder ein tolles Bild.

Fazit: Wenn das Wetter wieder besser wird, lade ich den nächsten Film in die Ikonta und ziehe wieder los. Denn auch der zweite, den ich am nächsten Tag hier auf dem Dorf verschossen habe, ist ganz gut geworden. Nur sollte ich wohl tatsächlich den Wechselsack zur Filmentnahme verwenden und vielleicht auch über ein paar Hüllen nachdenken, denn gerade der zweite Film hat doch etwas viel Licht abbekommen. Aber das werdet ihr dann demnächst, wenn es so weit ist, ja selber beurteilen können.

Schwarz-weiß und analog, Teil 50: Wahnbachtalsperre

Film: Fomapan 100 (#7), Kamera: Zenit ET
Navigation: 46, 47, 48, 49, >>50<<

So, heute gibt es die letzten fünf Bilder vom siebten Film. Man, so viele Zahlen! ;-) Wie immer bei den letzten Bildern auf einem Film ist die Qualität eher fragwürdig. In diesem Fall liegt es aber weniger an den Motiven - wir sind extra Mitte September zur Talsperre raus geradelt -, sondern mehr daran, dass ich zumindest bei den letzten Fotos in diesem Artikel nicht aufgepasst habe und mir der Wind offenbar das Leder-Case halb vor die Weitwinkel-Linse geweht hat: Der Streifen an der Seite kommt dieses Mal nicht von irgendeinem unbekannten Grund, sondern er liegt ganz eindeutig an meiner Dummheit! ;-)

Dabei fängt alles ganz gut an: Das Schaukelpferd-Motorrad-Dings auf dem Kinderspielplatz neben der Kirche unten in Seligenthal ist ein echt gut gelungenes Foto. (Helios 44-2, 1/500s, f/2,8.) Obwohl ich eine Blende abblenden musste, gibt es sogar im Hintergrund ein kleines bisschen Swirly Bokeh. Das Motorrädchen selber ist knackig scharf, die Belichtung ist gut, die Rutsche im Hintergrund ist schön unscharf: Eigentlich genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Schönes Bild.


Das Schaf ist wiederum auch gar nicht so schlecht, obwohl es mit dem billigen Weitwinkel geschossen wurde. (Travenar 28mm, 1/500s, f/2,8.) Leider ist die Nasenspitze etwas unscharf. Hierbei handelt es sich übrigens auf das allerletzte Bild auf dem Film und ich hatte echt nicht damit gerechnet, dass das noch komplett raus kommt. Immerhin habe ich es dieses Mal geschafft, nicht den Film einzureißen, weil ich am Ende zu feste am Hebel gezogen habe! ;-) Allerdings ist es ein kleines bisschen überbelichtet.

Die folgenden drei Bilder sind oben auf der Staumauer entstanden. Schon direkt das erste hat am Rand die Tasche mit drin, und zwar ganz heftig. (Helios 44-2, 1/500s, f/5,6.) Wie man an den Werten sieht, hier oben war es sehr hell, so hell, dass ich glatt noch auf f/8 hätte abblenden können und es wäre noch immer nicht zu dunkel geworden. Also so richtig "sunny 16". Wie man am leichten Kräuseln auf der Wasseroberfläche sehen kann, herrschte wohl auch tatsächlich leichter Wind. Vom Motiv her ist das Bild ganz OK, denke ich. Ist halt jetzt nichts Neues, habe solche Fotos ja zu Hauf hier drin.

Das hochkante Foto gefällt mir da schon besser, weil es aus einer eher ungewohnten Perspektive gemacht ist. (Travenar 28mm, 1/500, f/4.) Unten rum im Wasser ist die Belichtung eigentlich ganz gut gelungen, wohingegen der Himmel doch schon sehr hell ist. (Durch die digitale Nachbearbeitung ist das hier nicht ganz so krass wie auf dem Negativ selber; dafür sieht man die Vignettierung in den Ecken aber auch recht heftig.) Der Kontrast ist jedenfalls Klasse, allerdings könne es etwas weiter nach rechts gekippt sein und vielleicht hätte ich noch einen oder zwei Schritte weiter nach rechts gehen können. Ansonsten: Gut.


Das letzte Bild ist leider sehr überbelichtet. (Travenar 28mm, 1/500s, f/4.) Da hätte es gut eine oder zwei Blenden mehr sein können. Ja, es war wirklich sehr hell. Trotzdem ist es eigentlich ein ganz schönes Bild geworden, wenn auch leider etwas kontrastarm: Schöne Spiegelung im Wasser, der Turm ist schön an den Rand gerückt. Wenn da nicht die halbe Tasche mit drauf wäre. Mist.

Nächstes Mal gibt es dann den Mittelteil von Film #8. Wie schon angedeutet, am Anfang waren private Fotos, die hier nichts verloren haben, mit Menschen drauf, die hier eh keinen interessieren. ;-) Dafür sind die, die ich hier ausstelle, aber echt sehenswert: Wir waren auf der Burg Windeck und obwohl da viel zu viele Leute rum liefen, habe ich echt gute Fotos mit gebracht!

Vom Kurpark nach Allner

Irgendwann muss man ja mal was gegen den Feiertagsspeck unternehmen, also hatte ich mir heute vorgenommen, ein wenig durch die Gegend zu wandern. Eigentlich hatte ich ja nur vor gehabt, ein bisschen über's Dorf zu laufen, aber da ich eh das Auto anlassen musste, um die Schwiegermutter aus der Garage zu lassen, habe ich mir gedacht: "Fährste halt was in die Stadt, da wird Sonntags schon keiner sein." Und tatsächlich war auch kaum was los, als ich im Kurpark ankam.

Wie immer war ich mit zwei Kameras bewaffnet, der D100 - weil meine 610 ja noch immer in Reparatur ist - und der Olympus - weil da noch Bilder auf dem Film sind und ich zudem das "neue" Makinon 28mm teste. Beiden war ein kleines bisschen kalt: Der Akku der 18 Jahre alten D100 mag die Kälte ganz und gar nicht und bei der Olympus ist wohl der Belichtungssensor beschlagen und die ersten beiden Fotos heute sind wahrscheinlich etwas lange belichtet (und verwackelt), nachdem sie klack-(halbe-Sekunde)-klack beim Auslösen machte. Egal.

Die ersten Bilder heute stammen jedenfalls aus dem Kurpark. Dort fiel die Weihnachtsdeko mal wieder einigermaßen spärlich aus. Ich habe sie trotzdem fotografiert:



Man kann nie genügend Christbaumkugeln im Blog haben, finde ich ja. ;-) Der Stern hat übrigens so im Wind geweht und gezappelt, dass ich ihn nicht ganz scharf bekommen habe. Ist aber auch nur halb so schlimm.

Wie man an diesen ersten Bildern schon sehen kann: Das Wetter war heute extrem bedeckt und obwohl die D100 ja minimal ISO 200 kann, musste (durfte?) ich zwischendurch mit Offenblende arbeiten, um noch über den 1/100s zu bleiben, wie ich es mir vorgenommen hatte. Das 50mm ist ja auf der Kamera eher 75mm äquivalent und ich verwackel ja gerne, da sind 1/100s sicher angemessen.

Das ganze Rumgerechne wäre dann besonders wichtig zu beachten gewesen, als ich als nächstes die Enten mit dem Tele fotografiert habe: Das 200mm wird dann ja plötzlich zu einem 300mm. Aber ich war so überfordert damit, erst mal die richtige Belichtung zu raten - das 200er ist ja auch ein AI-Objektiv und die D100 kann mit solchen ja keine Belichtungsmessung machen -, dass ich das ganz vergessen habe und einfach mit 1/200s gearbeitet habe. Kürzere Zeiten wären aber auch kaum drin gewesen, denn weiter als ISO 800 kann man die Kamera echt nicht mehr gebrauchen, weil im Rauschen plötzlich die defekten Pixel auftauchen und die sehen dann eher doof aus. Also, mal von dem Rauschen selber ganz abgesehen, das ist auch ziemlich unerträglich. Die D610 rauscht eigentlich kaum weniger (naja, gut, das ist gelogen, die macht das bestimmt schon eine Größenordnung besser), aber die Pixel sind halt auch einiges kleiner, da merkt man das weniger, wenn man die Bilder eh fürs Internet runter rechnet.



Jetzt habe ich wieder so viel über Technik gequatscht, dabei wollte ich doch eigentlich über Enten reden. Enten! Vor allem die ein, die sich direkt neben mir geputzt hat. So nah, dass ich mich fast noch ein paar Zentimeter weiter weg hätte setzten müssen, weil das Tele nur bis 2m runter fokussieren kann! ;-) Besonders witzig finde ich dabei das letzte Bild, da musste ich auch erst mal eine halbe Sekunde überlegen, was da abgeht. (Die Ente kratzt sich mit dem Fuß am Hinterkopf.)

Danach habe ich dann endgültig die Maske aufgesetzt und bin quer durch die Stadt, weil ich dachte, ich gucke mich noch was an der Sieg um. Unterwegs am Kronos vorbei gekommen und da ein paar Bilder gemacht, vor allem aber beim Machwerk um die Ecke.



Die haben da nämlich aus alten Elektronik-Resten diese, was ist das? Tiere? ...gebastelt. Die machen sich hinter der spiegelnden Scheibe echt gut. Und auch der Dino sieht Klasse aus, finde ich, als ob er durch die Stadt rennen würde. Das 20mm Nikkor macht sich auf der D100 auch ganz gut als "normales" Weitwinkel. Auch wenn es da eigentlich Verschwendung ist. ;-)

Unten an der Sieg haben die Leute im zweiten Stock so eine Vogelfutterstation am Fenster hängen und die Spatzen sind natürlich wieder in der ersten Reihe dabei und lassen vor allem den Kleiber, der sich währenddessen in die rote Backsteinmauer klemmt, nicht dran.


Schon seltsam: Erst sehe ich jahrelang keinen Kleiber und jetzt habe ich glaube ich innerhalb der letzten 12 Monate drei oder vier mal einen fotografiert.

Weiter ging meine kleine Wanderung dann über den Horstmannsteg rüber auf die allnerer Seite der Sieg, wo ich geplant habe, einmal um den See zu wandern. Dachte, da wäre frische Luft. War aber nicht, lauter müffelige Quängelkinder auf ihren Weihnachtsfahrrädern sowie frisch einpafümierte Jogger und Senioren. Ich hab die Maske dann mal auf gelassen... :-/


Der neue Horstmannsteg ist jedenfalls eine echte Erleichterung. Man muss endlich nicht mehr diesen ewig weiten Umweg über die Bundesstraßenbrücke nehmen, wenn man zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist. Und breiter ist er auch noch, perfekt für den Corona-Abstand, als ob er dafür geplant worden wäre! ;-) (Man muss auch in schwierigen Zeiten seinen Humor behalten.)

Was ich hingegen nicht so witzig finde, ist der ganze Müll und Dreck, der hier im Landschaftschutzgebiet rum gammelt: Plastikbecher und die alte rote Plastikplane sind da ja noch harmlos. Aber halt auch nicht schön.



Schön ist am Allner See hingegen immer wieder das ganze Federvieh, das einem hier vor die Linse läuft. Gut, der Kormoran ist nicht so toll belichtet, geb ich zu, der kam halt aus dem Hintergrund heran geflattert und ich hatte keine Zeit mehr, das ISO runter oder die Belichtung schneller zu stellen, während ich gleichzeitig am Fokus schrauben musste. Da wäre zumindest eins von beidem auf Automatik schon ganz hilfreich gewesen. Naja, aber Meckern auf hohem Niveau, früher hätte ich wieder zwei Wochen auf den Film warten müssen, da bin ich ganz froh, dass ich überhaupt eine digitale Kamera zur Verfügung habe. Kann es kaum erwarten, meine arme kleine D610 wieder zu kriegen und die D100 wieder zurück in den verdienten Ruhestand zu entlassen. Wobei, wie gesagt: Ich bin erstaunt, dass die Bilder noch immer so gut werden, besonders mit den besseren Objektiven, die ich mir in letzter Zeit angeschafft habe.)



Der Schwan war leider schon ein bisschen weit weg, als ich ihn mir vorgenommen habe. Dem war ich irgendwie nicht geheuer. Gut, besser als vor ein paar Jahren, als der meckernd, zischend und fauchend auf mich zu kam und so aussah, als wolle er mich beißen. Die haben in der Balz ja offenbar ein ausgeprägtes Territorialverhalten.

Dann wurde mir langsam doch mal zu kalt und ich habe mich langsam auf den Heimweg gemacht. Am Wegesrand gab es dann mal wieder Baumpilze zu sehen und auf der anderen Seite die Reste einer sehr, sehr wilden Party! Ich will die genauen Zusammenhänge glaube ich gar nicht wissen! ;-) Wofür braucht man eine Flasche Wodka und einen Regenschirm?!


Der Rest des Rückwegs war dann eher ereignislos. Habe noch einen kurzen Abstecher durch den Kurpark gemacht, weil das Auto eh auf der anderen Seite stand, aber die Fotos sind alle - bis auf ganz oben die von der Weihnachtsdeko - eher blöd geworden. Zu Hause angekommen habe ich dann noch die letzten beiden Fotos auf dem s/w-Film an den Kater verschwendt, damit ich den zurück spulen und alsbald zur Entwicklung bringen kann. Muss ja auch mal sein, ich weiß allerdings noch gar nicht, wann ich nächste Woche zum Einkaufen komme...

Schwarz-weiß und analog, Teil 49: Königswinter

Film: Fomapan 100 (#7), Kamera: Zenit ET
Navigation: 46, 47, 48, >>49<<, 50

Der zweite Tag im Jahr und ich hab mir schon die ersten Zehen abgefroren. Also ein perfekter Tag, ein paar s/w-Fotos zu bearbeiten und in diesem Zuge auch direkt einen der vorbereiteten Artikel zu veröffentlichen. Sämtliche Bilder sind heute übrigens mal wieder mit dem Helios 44-2 entstanden; nur, damit ich das nicht bei jedem Bild erwähnen muss.

Heute - also eigentlich eher Ende letzten Septembers - ging es nach Königswinter. Wir hatten das Auto unten am Rhein geparkt und sind erst mal zu Fuß in die Stadt gegangen. Das war damals, als Corona gerade ein bisschen Pause machte und man sich vorsichtig unter Menschen wagen konnte. Und so war es auch gar nicht so einfach, Fotos ohne Menschen drauf zu bekommen, was ich ja bevorzuge, weil wegen der Persönlichkeitsrechte und so. Es ist mir auch bis auf das allerletzte Bild richtig gut gelungen, und selbst da ist keiner zu erkennen.

Als erstes haben wir hier jedenfalls die Platte mit einem Wein trinkenden Dionysios oder Bacchus oder einem dieser Alkoholiker. (1/500s, f/4.) Man merkt: Königswinter ist eine Wein-Stadt. Die Platte ist übrigens in den Sockel der Büste auf dem nächsten Bild eingelassen. Glaube ich jedenfalls. Ist ja jetzt auch schon über 3 Monate her und so genau kenne ich mich da jetzt auch nicht in Königswinter aus. Vom Bild her selber muss ich sagen: Macht sich ganz gut. Außer, dass da am rechten Rand noch immer so ein heller Streifen zu sehen ist und ich noch immer keine Ahnung habe, wo der her kommt. Muss an diesem Film oder der Entwicklung liegen, denn auf dem nächsten, den ich heute auch für's Blog vorbereitet habe, ist der nicht zu sehen; also schließe ich erstmal ein Lichtleck aus.

Nettes Bild jedenfalls, gefällt mir. Auf die Entfernung ist auch bei f/4 der Hintergrund (mit Rhein und Schiffen) noch schön unscharf, während das Motiv selber knackig scharf ist. Das Helios macht wirklich schöne Bilder, ich bin jedes Mal wieder erstaunt, und glaube, ich sollte mir mal eins mit Nikon-Anschluss anschaffen. Auch von der Komposition her gefällt mir das Bild ganz gut.


Oben auf dem Sockel schaut ein ernster Herr die Straße runter. (1/500s, f/4.) Im Hintergrund gibt es einen Straßenzug mit Laterne, auch schön unscharf, sowie die Oberleitung der Linie 66. Cooles Bild. In schwierigen Lichtverhältnissen auch ziemlich genau auf den Punkt belichtet. Jetzt müsste ich nur noch wissen, wer der Herr ist. ;-) Hat wahrscheinlich was mit Wein zu tun...

Aus der Stadt heraus gab es dann noch einen Blick hinauf zum Petersberg mit Kirche und vielen Blättern im Vordergrund. (1/500s, f/4.) Ein ganz nett gemachtes Bild. Ansonsten aber leider etwas langweilig. Aber es ist erstaunlich, welch unterschiedliche Grautöne die unterschiedlichen Bäume produzieren.

Unten am Rhein kann man auch die Bronze-Skulptur der Esel bewundern. (1/500s, f/4.) Das Bild wäre sehr schön geworden, wenn da nicht so ein heller Schleier drin wäre. Reflex in der Linse? Bösartiges Flare? Oder doch ein Entwicklungs-Problem? Vielleicht sollte ich es doch mal selber machen, dann müsste ich nicht immer rätseln... So ist es einigermaßen schade, weil das Bild eigentlich sehr hübsch ist. Vielleicht gegen den dunklen Hintergrund aus Bäumen nicht so 100%ig, aber die kann ich jetzt nicht einfach fällen! ;-)


Etwas weiter um die Ecke hängt beim Kunstschmied der Drache an der Mauer, dem ich mal direkt ins Maul fotografiert habe. (1/500s, f/4.) Ein sehr interessantes Bild, wenn auch am Rand wieder der senkrechte Strich stört, was auch immer da abgeht. Die Zähne sind jedenfalls schön scharf und die Flügelchen schön unscharf und der Himmel (bis auf den Streifen) einheitlich blau.

Weiter in die Stadt hinein sind wir dann auf ein altes, französisches Auto gestoßen, dass mich sehr an eine Hollywood-Serie der späten '90er, frühen 2000er erinnert, so mit Vampiren und so. (1/500s, f/4.) Tolles Bild, jedenfalls, wie das historische Fahrzeug so vor dem überdimensionalen, aber auch überpinselten Parkverbot steht, oder was ist das da an der Hauswand? Schöne Reflexionen und Highlights in der Scheibe. Hätte noch ein bisschen mehr seitliches Licht vertragen können, ich glaube, ich brauch mal so praktische Reflektoren, mit denen man die Sonne umlenken kann! Yay, noch mehr Scheiß, den ich durch die Gegend schleppen kann! ;-)


Apropos Fahrzeuge: Nachdem wir dann endlich auf halben Weg den Berg hoch geklettert waren, habe ich ich um die Ecke von der Nibelungenhalle noch schnell die Zahnradbahn fotografiert. (1/500s, f/2,8.) Nettes Touristen-Foto, hübsche Schatten, schön unscharfe Blätter in der Ecke. Aber leider insgesamt etwas dunkel, aber so ist das halt im Wald.

Die Nibelungenhalle von hinten sieht übrigens so aus, als würde ein Riese einen seltsamen Helm auf haben. (1/500s, f/4.) Hat so ein bisschen einen Darth-Vader-Vibe... ;-) Auch ein tolles Foto, gegens Licht silhouettieren die feingliedrigen Blätter sehr schön und auch insgesamt gefällt mir die Komposition ganz gut. Erstaunlicher Weise gibt es hier trotz direkten Gegenlichts gar keinen Streifen am rechten Rand. Hm, ich muss mal in die Kamera hinein schauen, vielleicht reflektiert da auch irgendwas am Rand. Aber wie gesagt, auf dem nächsten Film ist mit nichts in der Art aufgefallen.


Von der der Vorderseite kann man dann noch Petersberg und Nibelungenhalle auf ein Foto bekommen und ich finde, das ist auch ein ganz guter Abschluss für heute. (1/500s, f/4.) Auch dieses Bild gefällt mir außerordentlich gut, obwohl es sich ja eigentlich auch nur um einen Touri-Shot handelt. Schön scharf und strukturiert. Und kein heller Streifen rechts. Alles sehr seltsam.

Beim nächsten Mal gibt es noch ein paar wenige Fotos vom Rhein bei Lülsdorf, als ich mal wieder meines Bruders Viehzeug gewässert und Blumen gefüttert habe, und dann ist auch dieser Film zu Ende. Der darauf folgende Film hat nur zwei Einträge ergeben, weil die vordere Hälfte mit privaten Bildern voll ist, die hier im Internet nichts verloren haben, und dann gibt es endlich mal wieder Bilder, die mit einer anderen Kamera entstanden sind: Die am wenigsten unscharfen Test-Fotos aus der Olympus haben haben tatsächlich noch drei unterschiedliche, wenn auch kurze Einträge ergeben. Die Bilder habe ich aber extra so ausgewählt, dass man zumindest erahnen kann, wie knackig das 50er Zuiko ist, wenn nicht gerade die Kamera selber Probleme mit der Mattscheibe hat. Aber ich habe die die Hoffnung, dass das Problem ja behoben ist, was ich hoffentlich beim nächsten Wegbringen von Bildern im Laden erfahren werde... Aber bis dahin habe ich noch einen ganzen Haufen Filme, die in der Nikon belichtet wurden. Ich habe also bestimmt noch bis in den Februar oder März s/w-Bilder aus 2020, die ich hier veröffentlichen kann. Es war ein laaaanges Jahr, in dem ich nicht viel anderes zu tun hatte als Fotos zu schießen! ;-)

Spaziergang am Neujahrstag

"All is quiet on New Year's Day." ...sollte man denken. Stattdessen laufen lauter junge Familien mit ihren lauten Kindern durch den Wald. Gut, besser als durch coronaverseuchte Innenstädte. Aber dass die einem auch immer ins Bild laufen müssen! ;-)

Apropos Bilder: Da meine D610 noch in der Reparatur ist, sind alle Bilder mal wieder mit der D100 gemacht. Habe das 20mm AF und das 50mm AF G mit genommen, das ultraweite ist dann bei 1,5-facher Verlängerung ja ungefähr bei 30mm und das 50er kommt bei ca. 75 raus; das 28mm Sigma wäre zwar ungefähr ein 50mm, aber leider stellt das auf der D100 ja nicht so 100%ig scharf und ich hatte heute keinen Bock auf manuelles Fokussieren, weil ich zusätzlich ja die Olympus mit dem s/w-Film dabei hatte, um dadrauf das "neue" Makinion 28mm zu testen. Was ich hiermit auch getan habe. ;-) Wobei mir aufgefallen ist, dass es einen unheimlich langen Fokusweg hat für ein Weitwinkel.

Wie auch immer, die Film-Fotos werden ja erst so in zwei, drei Wochen entwickelt sein, falls ich den Film denn auch mal tatsächlich voll bekomme - das Wetter war ja jetzt auch nicht sooo berauschend für einen Film mit ISO 100. Bis dahin, wie gesagt, Bilder von meiner alten D100. Ich finde mal wieder, dass die sogar richtig gut geworden sind. Ich hätte mal viel früher eine schöne Festbrennweite beschaffen sollen. Das einzige, was ein bisschen blöd ist: Die Chroma-Fehler werden natürlich auf 1,5-fach vergrößert; beim 50er sind die eher gering, aber das Weitwinkel hat doch schon ein paar mehr, die man im Gegenlicht schon sehen kann. Allerdings bei weitem nicht so hefrig, wie das immer mit dem ollen Zoom war...

Genug Fachsimpelei, Fotos: Das Erste, was uns ins Auge fiel, war der Schnee im Moos. Scheint über Nacht tatsächlich etwas geschneit zu haben und da oben auf dem Eulenberg ist trotz des Regens am Morgen was liegen geblieben.



Des Weiteren stehen da oben überall diese aufgestapelten Steine rum. Die sind alle sehr fotogen, auch wenn ich mal wieder völlig verwirrt war von den 1,5-fachen Brennweiten. Mein Hirn braucht da einfach eine Zeit, sich wieder an den Crop-Faktor zu gewöhnen. Und wir alle wissen ja, dass mein Hirn etwas langsam ist! ;-)

Es war ziemlich nebelig heute, deswegen sind die Bilder alle etwas milchig aus der Kamera gekommen, was ich aber mit ein bisschen Nachbrarbeitung korrigieren konnte. Wozu mir die nächste Frage einfällt: Hat die D100 schon immer eine variable Bitrate beim Komprimieren von JPGs benutzt? Die liegen alle so zwischen 99% und 95%, sagt GIMP in der Qualitäts-Einstellung, während die, die aus der D610 raus kommen, aller mit 99% angegeben sind. (Und nein, ich mache noch immer keine RAWs, weil ich da Gründe für habe! ;-))

Jedenfalls: Die Bäume und Moose sind immerhin etwas bunt gewesen, im Gegensatz zum restlichen weißen Wabern eines wässrigen Wintertages.


Seltsamer Weise habe ich bei der D100 direkt wieder in den Hochkantmodus gewechselt. Habe früher auch viel mehr hochkant fotografiert und eigentlich erst mit der D610 damit aufgehört. Ob das auch am Crop-Faktor liegt? Ich hatte das bisher ja immer mehr drauf geschoben, dass mit der Ankunft von Handys, die immer und überall Fotos machen können, das Hochkantfoto ja praktisch zum Standard geworden ist, was irgendwie nicht immer optimal ist - mal ganz von den inflationär vielen hochkanten Videos auf allen möglichen Social Media Plattformen, die ich ehrlich gesagt total zum k***en finde.

Anyways: Ganz viele Moose und Flechten und Efeu und sowas Baumrankendes. Und ein Schild, das vor der bösartigen Lebensgefahr warnt, die am Abgrund lauert. Das Beton-Ding, das da rum steht, scheint übrigens sowas bunkerartiges zu sein, ich nehme an, weil im Steinbruch gerne mal was gesprengt wurde und dementsprechend auch Steine durch die Gegend schrapnellieren könnten. (Ist das ein Wort? ;-))



...und da mache ich ein Foto vom Zaunpfahl und dem Gemüse und den Schildern, da springt hinter mir das Reh auf und rennt hektisch durch den Wald. Das 50mm ist dafür nur bedingt geeignet; die Auflösung der D100 ist leider zu gering, als dass der Ausschnitt oben wirklich was bringen würde; ist aber auch egal, weil total verwackelt, da wäre ein größerer Ausschnitt auch nur vergleichsweise blöder geworden. ;-)

Und dann kamen noch mehr Hochkantfotos. Bäume und sowas sind ja auch hochkant, also macht das auch Sinn. Vielleicht. Evtl. Oder so. ;-)


An der einen Stelle kann man übrigens noch die alte Absperrung sehen, die nicht aus so langweiligen blauen Drähten besteht, sondern aus einem richtig dicken Stahlseil! Das ist mal was richtiges! Das hält wenigstens was auf! Ich bin mir echt nicht sicher, wen so ein Drähtchen aufhalten soll. OK, über das Stahlseil könnte man auch einfach so drüber steigen, aber.

Um die Ecke lag dann noch ein Baumstamm rum und ich habe mal wieder Pilze gesehen. Pilze! Pilze sind immer fotogen! ;-) Und mit dem 50er machen die sich auch richtig gut, finde ich. Der Vorteil am Crop-Faktor ist, dass die Naheinstellgrenze des Objektivs ja gleich bleibt, obwohl sich die Brennweite scheinbar ver-anderthalb-facht. Das macht jedes Objektiv zum Makro. Naja, fast. ;-) Und das Bokeh wird auch "vergrößert". Hatte ich so vorher noch gar nicht drüber nachgedacht. Wäre ja mal ein Argument für eine Kamera mit APS-C-Sensorgröße.



Ansonsten: Überreste von vertrocknete Blumen vom Sommer und rote Beeren aus dem Herbst! Beides ebenfalls sehr fotogen.

Dann war unser kleiner Ausflug auch schon fast wieder zu Ende. Zum Wasser sind wir dann nicht mehr runter, denn der Weg nach unten sah wirklich sehr schlammig und rutschig aus. Stattdessen sind wir heim.


Und jetzt ploppen schon die ganze meine Ohren, ich glaube, der Luftdruck ändert sich mal wieder. Soll Schnee geben die Tage. Also, so richtig, nicht bloß so ein bisschen, was dann auf dem Moos rum gammelt und vor sich hin schmilzt. Mindestens doppelt so viel! ;-)