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Schwarz-weiß und analog, Teil 55: Unscharfe Olympus, Teil 3 - Lanzebach

Film: Fomapan 100 #9, Kamera: Olympus OM-10 (vor Reparatur)

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Noch immer ist das Wetter dreckig, also habe ich heute mal wieder einen Film bearbeitet, damit ich ihn demnächst mal hier rein stellen kann. Wie der Zufall es will, ist das der Film, den ich mit der gleichen Kamera belichtet habe, wie diesen hier. Und wie ich feststellen konnte, macht das Zuiko 50 wirklich geniale Bilder und die Belichtung der OM-10 ist auch in den meisten Fällen ziemlich genau korrekt.

Aber heute erst mal die restlichen vom unscharfen Film, als das gute Stück noch nicht in der Reparatur gewesen war. Alle Bilder in diesem Artikel sind mit dem 50mm Zuiko gemacht. Als erstes haben wir da eine Walnuss, die noch halb in der grünen Umverpackung aus grünem Gedöns steckt. (1/125s, f/2.8.) Wie näher ich an das Objekt der Begierde ran gehe, desto besser scheint die Schärfe zu stimmen, wie ich letztes Mal schon festgestellt hatte. Ansonsten ist an dem Bild nicht wirklich viel dran, war halt einfach 'ne Nuss, die da in der Gegend rum lag.


Auf dem zweiten Bild haben wir ein paar Maiskolben, die im Gras am Wegesrand lagen, seit der Bauer das Feld abgemäht hat. (1/250s, f/4.) Auch dieses ist wieder ein Bild mit einem ziemlich nahen Motiv, also glaube ich, dass ich da irgendwas auf der Spur bin. Auch wenn das jetzt nicht mehr wirklich wichtig ist, denn schließlich sind die Bilder, die ich heute morgen bearbeitet habe, alle durchweg perfekt im Fokus. Was das Motiv angeht: Schönes Bild, schöne Unschärfe im Hintergrund.

Die Schafe waren auch einigermaßen nah, allerdings bei Weitem nicht so nah wie die ersten beiden Bilder. (1/30s, f/4.) Nicht wirklich scharf, aber dafür Schaf! ;-) Ganz nettes Bild, mit den beiden Viechern nebeneinander. Leider ist der Draht genau in der Mitte davor, obwohl es das Bild auch irgendwie interessant macht.


Als nächstes gibt es da noch ein Bild von der Backstein-Ecke an der Kirche in Rott. (1/500s, f/2.8.) Ich hatte zwar nicht die vordere linke Ecke angepeilt, aber das ist halt das, was scharf geworden ist, und ich nehm's. ;-) Ist aber auch nicht so schlecht. Vielleicht sogar besser als das, was ich eigentlich geplant hatte, nämlich das Fenster scharf zu haben.


Und zu guter Letzt haben wir da noch das Engelchen, das die Türe der Sövener Kapelle bewacht. (1/250s, f/4.) Leider nicht ganz scharf, außer unten rum. Habe ich gerade gesagt, dass das Engelchen untenrum scharf ist? Ohje, ich glaub, ich bin raus! ;-)

Nächstes Mal gibt es Bilder, die ich mit der F601 gemacht habe. Sogar zwei Filme nacheinander mit der gleichen Kamera! Wahnsinn! ;-) Und trotzdem sind es nur sechs Einträge.

Schwarz-weiß und analog, Teil 54: Unscharfe Olympus, Teil 2 - Söven und Rott

Film: Fomapan 100 #9, Kamera: Olympus OM-10 (vor Reparatur)

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Genug Schneefotos. Ich muss irgendwann auch mal die s/w-Bilder raus hauen, die ich eigentlich schon für das schlechte Wetter im Januar vorbereitet hatte, sonst wird der Rückstau noch länger. Also zurück zu den Aufnahmen, die ich mit der Olympus von R gemacht habe, bevor ich sie in Reparatur gegeben habe; zurück in den Oktober. Auch dieses Mal gilt wieder: Ich habe nur die Bilder hie ausgestellt, die einigermaßen scharf geworden sind. Das ist wirklich nicht die beste Leistung, die das Zuiko 50 hin bekommt. (Oder selbst das leicht defekte Tokina-Zoom.)

Fangen wir also an mit einem Bild einer Platterbsenstrauchranke. (Zuiko 50mm, 1/250s, f/1,8.) Die Scharfe hier ist tatsächlich ganz OK, trotz der Offenblende. Ich weiß nicht, worauf ich hier tatsächlich gezielt habe, aber wie es der Zufall will, ist das Spinnennetz gut erkennbar und gibt dem ganzen Bild einen Punkt, an dem das Auge hängen bleiben kann. (Ich hatte eh den Eindruck, je näher das Objekt, das ich fotografieren wollte, war, desto schärfer sind die Ergebnisse geworden. Macht das Sinn? Ich hatte den Eindruck, die Mattscheibe wäre zu nah am Spiegel gerutscht, würde das den Sucher kurzsichtig machen? Oder umgekehrt? Solch grundlegende Optik ist eigentlich nicht so kompliziert, sollte man meinen, aber irgendwie bleibe ich immer an solchen Überlegungen hängen...)


Ein weiteres Beispiel ist jedenfalls das nächste Bild mit den Wespen, die sich über eine Birne her machen, die vom Baum darüber auf die Bank geklatscht ist. (Zuiko 50mm, 1/125s, f/4.) Auch für dieses Bild bin ich so nah ran gegangen, wie es gerade noch ging, was bei diesem Objektiv glaube ich so ca. 50cm sind. Zwei Blendenstufen abgeblendet und das Ergebnis ist praktisch fast scharf. (Man ignoriere bitte die Scanner-Streifen; ich habe bei diesem Film ja praktisch kein Clean-Up betrieben, da eh fast alles unscharf ist und ich der Meinung war, dass sich das nicht wirklich lohnt, da so viel Zeit hinein zu investieren. Hier hätte ich es vielleicht tun sollen...) Man sieht, die eigentliche Fokusebene liegt schon ein kleines Bisschen vor dem eigentlichen Subjekt, aber man kann gerade noch damit leben. Immerhin ist die vorderste Wespe gerade noch scharf. An den Stellen, die genau im Fokus sind, kann man aber erkennen, wie schön das Zuiko jedes Detail abzubilden vermag, während der Hintergrund sehr schon in weicher, kaum unruhiger Unschärfe versinkt.

Eines der besten Bilder auf dem Film folgt: Das Mahnmal an der Kirche in Westerhausen. (Tokina 28-70mm, bei 70mm, 1/60s, f/4,5.) Bei diesem Zoomfaktor ist das die kleinstmögliche Offenblendenzahl, und trotzdem ist das ganze Bild praktisch scharf. Man, ich muss das wirklich mal reparieren, dass die Blende wieder anständig auf und zu geht, denn die Abbildungsleistung von dem Ding ist gar nicht so schlecht für ein Zoom aus den 1980ern. (Ich hatte ja schon mal geschaut, ob ich das gleiche nicht für kleines Geld bei ehBlöd in funktionierend bekommen kann, aber bisher: No luck, die Dinger scheinen trotz allem relativ selten zu sein, zumindest für OM-Mount.) Cooles Bild, jedenfalls. Besser geht es eigentlich nicht.


Der große Vorteil dieses Objektives ist ja, dass es einen eingebauten Makro-Modus hat, mit dem man bis auf wenige Zentimeter an seine Motive ran kommt. Wie bei dieser Fliege auf einer Blüte. (Tokina 28-70mm, bei 70mm, volles Makro, 1/125s, f/4,5. Bei der Blende bin ich mir nicht sicher, ich habe keine Anleitung zu dem Objektiv, aber ich nehme an, dass die effektive Blende noch kleiner wird, je stärker man in den Makrobereich runter geht.) Auch dieses Bild ist erstaunlich scharf. Weil ich so nah dran war? Siehe Vermutungen oben. Aber man sieht auch: Das Bokeh wird dann doch schnell etwas unruhig. Dafür ist die Mitte richtig gut geworden.


Und zu guter Letzt noch ein Pilz, der auf dem Rückweg im Straßengraben unter einem Baum im Schatten stand. (Zuiko 50mm, 1/8s, f/2.8.) Wie ich die Kamera so lange still gehalten bekommen habe, ist mir ein Rätsel. Aber auch hier wieder: Ich war ziemlich nah dran, das Bild ist scharf. Ich nehme also mal an, dass da ein Zusammenhang besteht. ;-)

Beim nächsten (und letzten Mal für diesen Film und die Kamera, bevor ich sie in Reparatur gegeben habe) gibt es ein paar Fotos, die in die andere Richtung von Lanzenbach gemacht worden sind, nämlich den Hausberg hoch bis Rott.

Schwarz-weiß und analog, Teil 53: Unscharfe Olympus, Teil 1 - Seelscheid

Film: Fomapan 100 #9, Kamera: Olympus OM-10 (vor Reparatur)

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Nachdem es gestern ja mal wieder was zum fotografieren gab, der Schnee machte es möglich, gibt es heute wieder "nur" s/w-Bilder. Heute welche, die ich mit der Olympus gemacht habe. Das war noch damals, im Oktober, bevor ich sie in die Reparatur gebracht habe und bevor ich wusste, dass der Schnittbildsucher nicht wirklich funktionierte, weil die Mattscheibe wohl nicht die richtige Entfernung vom Spiegel hatte. Deswegen sind die meisten Bilder irgendwie unscharf geworden und es gibt hier solche, die einigermaßen OK sind. Trotz allem kann man aber sehen, dass das 50mm f/1,8 Zuiko ziemilch klasse Bilder macht!

Heute gibt es insgesamt vier Bilder, die meinen Kriterien von "einigermaßen Scharf" entsprechen. Den Anfang macht ein Bild der Feigen und Tomaten, die ich bei meinem Bruder aus dem Garten geklaut hatte, als der mal wieder im Ausland weilte. (f/2,8. Bei den ersten Fotos habe ich keine Belichtungszeit mit aufgeschrieben.) Das Bild ist nicht wirklich scharf, aber immerhin kann man erkennen, was es sein sollte.


Das Bild von der Fetthenne bei der Mutter im Garten habe ich hingegen offenbar zufälligerweise ganz gut den Fokus getroffen. Es mag aber auch mit dran liegen, dass ich hier auf f/4 gewechselt habe und somit etwas mehr Tiefe zur Verfügung hatte. Schön kann man hier im Hintergrund das sechseckige Bokeh sehen, das ich bei diesem Objektiv ganz schön finde, auch wenn die Büsche etwas unruhig wirken. Ansonsten ein ganz hübsches Bild.

Bei ebenfalls f/4 habe ich dann noch ein Bild von der Evangelischen Kirche gemacht, trotzdem ist es nicht ganz scharf. Was eigentlich ziemlich doof ist, ich hätte das Objektiv ja eigentlich nur auf Unendlich stellen müssen, warum habe ich mich überhaupt am Sucher orientiert? Fazit: Geht so.


Beim letzten Bild für heute hatte ich das Glück, dass ich eigentlich den hinteren der beiden Vögel angepeilt habe, sodass zumindest der vordere scharf geworden ist. Einigermaßen zumindest, denn bei f/1,8 ist da wirklich nicht viel mit Tiefenschärfe. Trotz der leichten Unschärfe aber ein ganz hübsches Bild.

Beim nächsten Mal gibt es dann ein paar Bilder von einer kurzen Wanderung über die Hennefer Dörfer. Das sind dann auch nur fünf, aber dafür mit die schärfsten auf diesem Film.

Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 2: Den Hausberg rauf und runter

Film: Fomapan 100 (120 #2), Kamera: Zeiss Ikon Mess-Ikonta 524/16, Novar 75mm f/3.5

Da auf Grund der vorherrschenden Wetterverhältnisse - mit einem Wort: Bäh! - auch heute wieder keine aktuellen Fotos ihren Weg hier ins Blog finden werden, habe ich mich dazu entschlossen, den zweiten 120 Rollfilm auszustellen, den ich im Dezember belichtet habe. Die Bilder sind auch alle ganz gut geworden, finde ich, bis auf die Tatsache, dass die letzten paar bei der Filmentnahme wohl etwas viel Licht abbekommen haben. Ist wohl, so wie ich das verstehe, hauptsächlich ein Problem der modernen Filmmaterialien aus Polycarbonat, die lassen mehr Licht einsickern, wie ein Lichtleiter, sozusagen, wenn da irgendwo eine Stelle ist, die nicht fest genug gewickelt ist. Aber das halt nur als einleitende Vorrede, denn mit etwas digitaler Nachbearbeitung ist das Ergebnis trotzdem noch gut - und teilweise sogar sehr witzig, wenn die Nummerierung von der Rückseite durchscheint wie bei der Nummer 9. ;-)

Das erste Bild auf dem Film zeigt mal wieder meine lieben Schmuddelpferde. (1/100s, f/8.) Natürlich sind das nicht meine im engeren Sinne, sondern mehr so liebgewordene, alte Bekannte. Normalerweise kommen sie schon immer ans Tor, wenn sie mich sehen, aber heute nicht. Das macht aber nicht viel, denn die Auflösung vom Film ist so hoch, ich könnte die in der Mitte ausschneiden und hätte noch immer mehr "Pixel" (Silber) als bei einem 35mm Film. Mache ich jetzt aber nicht, weil mir das Bild so eigentlich ganz gut gefällt: Die Pferde in der Mitte, eingerahmt von Bäumen, die Fahrzeugspuren auf der Wiese, der weite Himmel darüber. Etwas schief ist es allerdings auch, und es könnte etwas schärfer sein. 15m hatte ich eingestellt, die Tiere waren aber wohl doch etwas weiter weg.


Das zweite Bild mit dem Jesus (das eigentlich das dritte ist, aber dazu ganz am Ende noch mehr) hingegen ist so knackig scharf, dass ich Aua in den Augen kriege, wenn ich länger hin schaue. (1/200s, f/8.) Zumindest auf meinem kleinen, HD-Ready-Notebook-Display ist das so, dass ich eigentlich den Eindruck habe, alles wäre in focus. Erst, wenn ich das Bild anklicke und es in voller Auflösung präsentiert bekomme, sehe ich dann: "Ah, der Jesus ist ja noch mal schärfer als der Hintergrund!" Da habe ich wohl mit den 7m, die ich am Objektiv eingestellt hatte, ziemlich gut geraten. Wie gesagt, der Messsucher ist ja nicht so 100%-ig, mehr so eher 85%-ig! ;-) Wenn ich dann ins Original-Bild schaue und die Auflösung mal einfach halbiere (weil das ja eh vom Scanner gelogen ist), sehe ich schließlich, wie scharf so ein Mittelformat tatsächlich ist. Die Filmstruktur sehe ich ja eigentlich erst in dieser Auflösung überhaupt. Erstaunlich, dabei ist das doch der billige Fomapan, von dem ich jetzt wirklich nicht so viel erwarte wie von einem teuren Ilford oder Ähnlichem.


Ein Maß für die Schärfe ist für mich ja auch immer, wie groß das JPG am Ende ist, wenn ich es bei 75% komprimiere. bei 180kb ist das schon eine Menge; OK, sind auch viele Kontrastübergänge drin, wegen dem Gestrauche im Hintergrund, aber das ist ja bei diesem Ausschnitt und in dieser Vergrößerung nun wirklich nicht mehr scharf. Sieht meiner Meinung jedenfalls nicht deutlich schlechter aus, als hätte ich mit der Zenit und dem Helios drauf gehalten. Gut, es hat dann schon etwas mehr Grain, aber ich mein, der Ausschnitt da oben ist ja jetzt auch so, als würde ich mit einer Lupe direkt ins Negativ starren. Und außerdem: Grain is good! ;-)

Weiter bin ich gelaufen, bis zur Kirche in Rott, wo die Tiere im Vorgarten standen, und habe dort dann auch diese noch mal fotografiert, einfach so, um mal einen Vergleich zu haben, wie das im Mittelformat aussieht. Elefanten und Giraffen machen sich jedenfalls sehr gut, finde ich. (1/200, f/8.) Die Laterne und die Häuser stören mich etwas, aber was willste machen, die sind halt da. Ein Breitseiten-Foto bei dem Licht ging halt nur aus der Richtung, ansonsten hätte ich Abends noch mal wieder kommen müssen, dann hätte ich die Kirche im Hintergrund gehabt und wahrscheinlich zu wenig Kontrast. Da ich ja mit ziemlich großen Blendenzahlen arbeiten muss, weil der Verschluss ja nur bis 1/300s geht, ist auch alles ziemlich scharf, auch außerhalb des 10m Abstands, den ich eingestellt hatte. Bokeh ist so jedenfalls nicht wirklich hin zu bekommen. Trotzdem, auch dies ist ein nette Bild.


Die Nilpferde mit dem Trecker im Hintergrund machen sich auch im 6x6-Format sehr gut, besonders mit den Highlights der tief stehenden Wintersonne auf der Seite. (1/200s, f/8.) Hier stören mich die Häuser im Hintergrund weniger, Fachwerk und Backstein sind jetzt vielleicht nicht wie auf einer Afrika-Safari, aber immerhin nicht so generisch wie die Mauern auf dem ersten Bild. Schönes Bild.

Beim dritten Safari-Foto kann man schon ein bisschen sehen, was auf den kommenden Bildern zum Problem wird: Am unteren Rand ist Licht in den Film eingedrungen und hat einen Streifen hinterlassen. Hier, bei Löwen und Giraffen, ist das aber noch nicht so schlimm, dass ich nachträglich digital am Kontrast hätte schrauben müssen; stattdessen wäre es wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, wenn ich den besonders betroffenen Bereich einfach weggeschnitten hätte, was auch die Komposition des Bildes kaum verändert hätte. Ansonsten: Bei 1/300s und f/5,6 kann man immerhin schon sowas wie Bokeh in den Giraffen erahnen, somit hat sich die eine Blende schon durchaus bemerkbar gemacht. Allerdings habe ich hier mit 5m Abstand auch schon einiges näher gestanden.

An der Grundschule in Söven habe ich auf dem Rückweg dann das Graffiti eines Seilchenspringers fotografiert; das hatte ich bestimmt auch schon mal mit einer anderen Kamera hier drin, da kann man Vergleichen. (1/200, f/8.) Außer, dass ich ja bekanntermaßen Kameras nicht gerade halten kann, sieht das Bild eigentlich sehr gut aus: Kontrastreich, die Regenrinne wirft einen interessanten Schatten, die Andeutung von Bäumen als Krone am oberen Bildrand, die Betonsteine im Fundament und auf dem Platz davor, alles eigentlich ganz gut gelungen. Wenn es denn gerader wäre. Ich mein, OK, zu der dynamischen Bewegung des Seilchenspringers passt der schiefe Winkel schon irgendwie, aber es ist doch etwas viel, oder? Jedenfalls bin ich auch hier von der Auflösung so richtig umgehauen: Man kann jede einzelne Erhebung in den Waschbetonplatten erkennen, so winzig sie auch sein mögen, und der Schattenwurf ist auch messerscharf. 3,50m waren wohl genau die richtige Einstellung.


Halb durchs Dorf trifft man ja noch auf die Kapelle, vor dieser hing an jenem Tag ein Stern, es ging schließlich auf Weihnachten zu. (1/200s, f/8.) Auch hier sieht man schon ein bisschen viel Licht, das in den Film eingedrungen ist. Schade, das Bild ansich ist nämlich ganz gut geworden. Hier habe ich die Entfernung übrigens erst mit dem Messsucher ausgemessen, dann die üblichen zwei Striche drauf gelegt und bin schließlich noch einmal von der Stelle, an der ich das Bild machen wollte, hin und wieder zurück gegangen und habe dabei (weite) Schritte gezählt und bin bei all diesen Methoden auf ungefähr 16m gekommen, die ich dann auch nach bestem Gewissen und Möglichkeit eingestellt habe. (Da ist kein Strich am Objektiv, der nächste ist bei 15m.) Scheint aber auch hier gut geklappt zu haben. OK, f/8, selbst der Baum im Hintergrund rechts am Rand ist noch einigermaßen scharf und der war eher so "unendlich" weit weg. Aber ansonsten: Bis aufs Lichtleck und die blöde Sat-Antenne links oberhalb vom noch blöderen Lieferwagen gefällt es mir gut. Die kann man ja weg schneiden. ;-)

Auf dem Rückweg habe ich vorher übrigens einfach mal den Ausblick zum Ölberg eingefangen. Das Bild passte nur nicht so gut in die originale Reighenfolge, deshalb habe ich es zu den thematisch ähnlichen gepackt. Weil ich hier gegen das Licht gearbeitet habe und praktisch im vollen Sonnenschein stand, habe ich mit 1/100s und f/16 auch gleich mal die "sunny sixteen" Regel bestätigen können: Sieht gut aus, hat funktioniert! ;-) (Wobei, im Prinzip sind fast alle Bilder in dieser Serie mit dieser Regel konform, ich habe halt nur hier tatsächlich mal f/16 benutzt.) Trotz einiger Streifen, die der Scanner hinterlassen hat, sieht das Bild doch eigentlich auch sonst ganz gut aus: Ein Kondensstreifen zieht einsam am Himmel entlang, der Sonne entgegen, der Berg selber liegt ein bisschen im Dunst und auf dem frisch umgebrochenen Acker kann man den Schattenwurf eines jeden Erdkrümels nachvollziehen. Nur ein paar kleine Schleierwolken sind am Horizont zu finden: Es war wirklich ein sehr sonniger Dezemberanfang. Schönes Bild, gefällt mir.

Als Rückweg habe ich dann weiter den Weg durchs Rosental gewählt, wo ich diese einzeln stehenden Bäume noch schnell mit genommen habe. Leider ist der Film ab hier sehr böse vom Lichtleck getroffen worden, daher sind die eigentlichen Belichtungsdaten, die ich mir aufgeschrieben hatte - 1/200s, f/8 - eigentlich nur Makulatur, da ich nachträglich sehr heftig an Helligkeit und Kontrast drehen musste. Was man auch an den durchscheinenden Markierungen sehen kann. Offenbar hatte sich hier auch das Papier etwas aufgewellt und vom Film gelöst. Ob das tatsächlich bei der Filmentnahme oder später im Labor passiert ist, kann ich schlecht sagen, aber ich werde vorsichtshalber demnächst tatsächlich die Filme im Wechselsack wechseln; dafür hatte ich mir den ja auch eigentlich direkt mit bestellt. Das Bild ansich ist aber trotzdem - oder gerade wegen dieses Defekts? - sehenswert. Gibt dem Ganzen ein bisschen was geisterhaftes.



Da ich dann schon da war, habe ich den Trecker, der da unten auf dem Feld vor sich hin gammelt und mittlerweile auch ein alter Bekannter ist, auch gleich noch mal mit genommen. (1/300s, f/5,6.) Das Licht-Problem ist hier weiter auf der Linken Seite, durch die Spulendicke passt offenbar nicht genau ein Bild in eine Wicklung. Es ist zudem weniger ausgeprägt, ich musste also weniger am Kontrast nachjustieren. Und witzig ist es allemal, denn es sieht tatsächlich so aus wie früher, Bilder aus den Alben meiner Großeltern, bei denen manchmal auch das Licht rein geleckt ist. Gut, die hatten jetzt eher keine Trecker sondern Familienmitglieder auf ihren Bildern, aber ihr wisst, was ich meine. ;-)

Zu guter Letzt stand ich dann wieder an der Pferdekoppel und dieses Mal stand der Braune direkt am Zaun, sodass ich den Hang hoch geschlichen bin und unter Einsatz all meiner Kräfte dieses Bild gemacht habe, während ich langsam rückwärts runter gerutscht bin. (1/100s, f/5,6.) Hat sich aber gelohnt: Cooles Bild, auch trotz - oder wegen, wie man es sehen mag - des Lichtlecks. Es hatte sich aber auch extra in Pose geworfen und dann, als ich den Auslöser betätigt habe, hat es die Ohren angelegt, um seinen Unmut auszudrücken, dass es jetzt schon wieder im Internet rum steht. ;-)

Ansonsten war es das, bis auf ein Bild, das ich noch ganz am Anfang gemacht habe. Ein Bild, das eigentlich zwei Bilder ist. Ich hatte erzählt, dass die Auslösesperre manchmal nicht freigibt, auch wenn ich den Film an die richtige Position fürs nächste Bild vorgespult habe? Geht auch andersrum: Sie scheint manchmal auch dann den Auslöser frei zu geben, wenn ich nicht vorgespult habe! So ist dann jetzt diese Doppelbelichtung dabei raus gekommen:


Ganz schemenhaft kann man am linken Rand noch die Rinde vom Baum erkennen, ab dem ich den dicken Blob Harz fotografieren wollte. Der ist leider, weil er relativ dunkel war, nicht mehr zu erkennen, da hier jetzt Äste vom Bild danach drin sind. Sieht sehr faszinierend aus. So eine zufällige Doppeltbelichtung kann also auch ganz erstaunliche Resultate ergeben!

Das waren jetzt die beiden 120 Filme, die ich bisher belichtet habe. Hätte gerne schon noch weitere gemacht, aber wie ich eingangs erwähnt habe: Seit Mitte Dezember ist das Wetter eher so lala, da warte ich lieber, bis die Sonne noch mal richtig raus kommt. Und ich habe ja ansonsten noch genug s/w-Filme in petto. Deshalb geht es demnächst weiter mit dem Film aus der Olympus, als diese noch nicht in der Reparatur gewesen war. Da hat mich ganz besonders die Qualität des 50mm Zuiko erstaunt, das selbst wenn die meisten Bilder auf Grund der verstellten Mattscheibe unscharf waren, teilweise unglaublich scharfe und kontrastreiche Resultate geliefert hat. Und wer weiß, was an Corona-Maßnahmen noch so alles auf uns zu kommt, die nächste Woche wird wahrscheinlich der "richtige" Lockdown verkündet, dann kann ich evtl. gar nicht mehr raus zum Fotografieren und muss entweder wieder wie Früher auf Fotos vom Essen zurück greiefen ;-) oder endlich mal alle s/w-Filme hier rein bringen!

Schwarz-weiß und analog, Teil 52: Lülsdorf am Rhein

Film: Fomapan 100 #8, Kamera: Zenit ET

Navigation: 51, 52

Heute tatsächlich Kundschaft gehabt. Daher nicht zum Fotografieren gekommen. Daher heute ein Artikel aus der Konserve. Daher benutze ich zu oft das Wort "daher". ;-)

Vier Bilder hatte ich noch auf dem Film, als ich mal wieder nach Lülsdorf an den Rhein gefahren bin, um das Viehzeug meines Bruders zu füttern. Also, jetzt zu ihm nach Hause, das lebt nicht am Rhein, der ist halt nur conviniently close! ;-) Alle Bilder heute sind mit dem Helios 44-2 gemacht.

Vier Fotos sind jetzt nicht viel, vor allem wenn die ersten beiden praktisch das gleiche Zeigen: Die Industrie auf der anderen Rheinseite. (1/500s, links f/4, rechts f/5,6.) Frage mich, was das für Flecken im Himmel sind. Müssen zu der Fiesenfussel mitten im Bild zusammenhängen... Die Industrie kommt jedenfalls richtig gut rüber.


Bei dem Krabben-Foto habe ich mir mal wieder nicht die Belichtungswerte aufgeschrieben, aber ich nehme an, das ist wie immer bei 1/500s entstanden und die Blende war wahrscheinlich auch so bei f/4, von der Unschärfe her zu urteilen. Gutes Bild, jedenfalls. Auch wenn das arme Tier mir schon was leid tut... Erst im siffigen Rhein leben müssen und wenn man dann endlich den Löffel abgibt, fressen einen nicht mal die Möwen... ;-)


Und dann, ganz am Ende, habe ich noch die Sonnenbrille aufs Korn genommen, die da so zwischen dem Kies und Sand herum lag, und die - finde ich - ist richtig gut geworden! (1/500s, f/5,6.) Etwas schief, aber trotzdem, total schöne Unschärfe im Hintergrund, knackig scharfe Sonnenbrille! Und dass ich die da oben auf dem angeschwemmten Ast drapiert habe, das merkt man kaum, oder? ;-)