Skip to content

Fund-64er

Der Lockdown ist zwar vorbei, offiziell, aber die dritte Welle kommt gerade erst so richtig in Schwung. Was macht man also zur Kontaktminimierung? Richtig, den Keller aufräumen! Ich mein, nicht, dass ich das nicht schon in ersten Lockdown gemacht hätte, aber dann hat die Heizung geleckt und alles musste hin und her ge-shift-et werden, alles ist durcheinander gekommen und das Chaos regiert! Ich kam ja kaum noch an meine Retro-PCs ran, geschweige denn meinen Kleiderschrank da musste dringend was gemacht werden. (Nicht, dass man irgendwelche hübschen Klamotten brauchen würde, denn man geht ja wie gesagt nicht vor die Tür und unter Menschen, seit Corona die Straßen beherrscht.)

Jedenfalls. Langer (Vor-)Rede kurzer Sinn: Ich habe den alten Commodore C64 wiedergefunden, den ich vor bald 15 Jahren vor der Uni aus dem Müll gezogen habe, weil ich das so traurig fand, den da einfach im Regen stehen zu lassen. Damals ging der auch noch (mit Wackelkontakt in der Strombuchse), wie man daran sehen kann, dass ich damals Zak darauf gespielt hatte. Nach dem Fund hatte ich ihn nur provisorisch sauber gemacht, in der Zwischenzeit hat er noch mal eine dicke Schicht Staubflocken angesammelt, deshalb habe ich mir gedacht: Mach mal sauber.


Wie man sieht, es ist alles vorhanden: Eine 1541-II ist auch dabei, sowie ein billiger Nachbau einer Datasette, Netzteile und ein serielles Kabel habe ich auch gefunden. Das einzige, was mir fehlt, ist ein Antennenkabel, das damals vorhanden war, mittlerweile aber wohl irgendwo anders im Keller rum liegt. Bräuchte eh eher ein Composite-Kabel, das ließe sich viel einfacher an den Sony-Fernseher anschließen und würde dementsprechend ein besseres Bild produzieren.


Das würde natürlich voraussetzen, dass ich ihn an kriegen würde! Am Netzteil liegt es nicht, das habe ich nach der langen Lagerung nämlich erst mal ausgemessen: 9V AC liegen eher so bei 10 Volt ohne Last, während die 5V DC mit 5,11 Volt ziemlich genau stimmen. Aber er will nicht an gehen. Erste Vermutung: Der (mir ja schon) bekannte Wackelkontakt in der Strombuchse hat sich zu einer kompletten Unterbrechung ausgeweitet. Auch mit etwas Kontaktreiniger wurde es nicht besser, also habe ich die Brotkiste erst mal auf geschraubt. Dabei konnte ich auch endlich mal das Heißluftgerät benutzen, dass ich vor Jahren für die Reparatur der fetten PS3 besorgt hatte: Bei niedrigster Stufe kann man damit ganz hervorragend das Garantie-Siegel abfönen! ;-)

Innen findet sich die aller allerletzte Revision eines C64-Boards: Nummer 250469, Revision 4. Auf dem Expansion Port klebt ein Zettel aus der 23 Kalenderwoche 1988 ('87 ist durchgestrichen), die Chips sind alle so um die 17. / 18. Kw '88 hergestellt, das passt also zusammen. Es handelt sich also um einen relativ späten 64er. Da er in einem weißen Brotkasten steckt (und nicht in dem flachen C64-II / C64C Gehäuse), aber trotzdem eine dunkle (braune?) Tastatur hat, bin ich mir nicht ganz sicher, was ich da eigentlich für eine Version habe: Das große, "weiße" Gehäuse - in Anführungsstrichen, weil das so stark nachgedunkelt ist, dass man eigentlich nicht mehr von weiß reden kann; innen ist das Gehäuse sehr viel heller - deutet eigentlich auf einen C64G hin, aber die Tastatur passt halt nicht dazu, die war - soweit ich mich erinnern kann - die gleiche "weiße" wie beim C64C.


Mit dem Multimeter habe ich dann jedenfalls mal die Buchse ausgemessen und wie erwartet, da stimmt was nicht: Die 9V kann ich an den Pins abgreifen, aber die 5V sind einfach nicht da. Da das Netzteil aber funktioniert, s.o., nehme ich an, dass die Buchse einfach keinen Kontakt mehr hat. Müsste ich also eine entsprechende Buchse besorgen. Kriegt man sowas noch? Oder mal ausbauen und versuchen, die Kontakte wieder gerade zu biegen? Mal sehen, wenn ich Zeit dafür habe. Ausbauen muss ich sie ja wahrscheinlich so oder so, dann kann ich sie auch noch mal genau durchmessen.

Jedenfalls habe ich jetzt einen schön gereinigten C64 - also zumindest habe ich ihn mal mit Glasreiniger abgerubbelt und die ganz hartnäckigen Stellen mit Spiritus behandelt -, der keinen Mucks von sich gibt. Ich mein, gut aussehen tut er ja wirklich wieder:


Besser wäre aber, wenn er auch noch funktionieren würde. Dann würde ich nämlich mal ins Auge fassen, einen dieser hoch modernen SD-Card-Reader dafür anzuschaffen - z.B. SD2IEC -, denn meine Disketten sind mittlerweile wahrscheinlich eh nicht mehr lesbar, auch wenn die 1541 einwandfrei zu funktionieren scheint - zumindest gehen beim Einschalten die Lichter an und das Laufwerk läuft für ein paar Sekunden, so wie man das von früher kennt. Zum Glück habe ich alle meine Disks ja bereits vor Jahren mal archiviert, die könnte ich dann auf eine Karte speichern und an echter Hardware spielen! 40 Pfund finde ich nur ein bisschen teuer, muss ich mal sehen, ob man sowas auch gebraucht und günstiger kriegen kann.

Und zum Schluss noch ein Foto von den verschwendeten Papiertüchern, die ich bei der Reinigung verschlissen habe:


Kommt gar nicht so richtig rüber, was ich da alles für Dreck abgekratzt habe. Die ganze Patina ist runter! ;-) Ich mein, ich bin ja jetzt keiner, der so ein Gerät unbedingt einer Retro-Bright-Behandlung unterziehen würde, ich mag es, wenn das Alter mit all seinen Lach- und Sorgenfalten sichtbar ist. Aber der Fingerschweiß von Generationen von Physikern muss es dann auch nicht sein. (Hab ihn damals vor dem Physik-Institut gefunden, wo er wahrscheinlich für Messungen oder Steuerung am User-Port missbraucht wurde. Außerdem hat die Das-Ist-Keine-Datasette auch einige Stellen, die wie Brandnarben eines Lötkolbens aussehen und in den Lüftingsschlitzen der 1541-II steckt eine Kugel Lötzinn.)

(Bevor noch jemand ankommt und meint, klugscheißen zu müssen: Ja, ich habe damals, bevor ich den - und noch ein bisschen andere alten Hardware - mit nach Hause genommen habe, die zuständigen Personen gefragt, ob ich das auch darf! Ich hab das nicht einfach so eingesteckt! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 66: In Stadt Blankenberg mit der Knipse

Film: Fomapan 100 #13, Kamera: Minolta AF-E II, November 2020

Navigation: 65, 66, 67

Heute ist es mal wieder an der Zeit, ein paar schwarz-weiße Bilder raus zu hauen. Das Wetter ist maximal durchwachsen mit Schauern und an Sonntagen kann man sich ja eh kaum noch vor die Tür wagen, weil überall Coronierte rum lungern. OK, jetzt nicht so wie in bestimmten Innenstädten, in denen wieder die Leichtgläubigen demonstrieren, weil man ihre "Grundrechte" einschränkt. Aber das alles ist ein anderes Thema.

Die Bilder, die ich heute vorstellen möchte, stammen mal wieder aus Blankenberg. Ich hatte die Minolta-Knipse dabei und konnte bei bestem Wetter noch mal ein paar schöne Testfotos machen. Kein Besuch in Blankenberg ist komplett ohne ein Bild vom Stadtmauerturm. Schöner Schattenwurf, ausgewogene Belichtung. Schönes Bild für ein Foto, das aus einem vollautomatischen Knipsomaten raus kommt. ;-)

Am Parkplatz steht ja auch die Hexe aus Holz herum, an der konnte ich dann noch mal den minimalen Fokus testen. Angeblich liegt der bei ca 1 Meter, scheint aber, dass ich wohl etwas näher dran war. Etwas unscharf, also, aber das macht nichts, es können ja nicht alle Bilder, die ich mache, perfekt sein! Scherz, natürlich sind alle Fotos die ich mache, sogar noch besser als perfekt! ;-)


Um die Kurve an der Stadtmauer außen entlang habe ich die Kamera mal voll in den Sonnenuntergang gehalten und habe einige interessante Flares herhalten. Sehr interessantes Ergebnis, vor allem weil die Silhouette des Baums so richtig kräftig raus gekommen ist.

Ein Bild weiter kamen wir dann an einem Wegkreuz vorbei, an dem jemand ein paar Flaschenkürbisse abgelegt hatte. Leider nicht ganz gerade, aber auch ein sehr witziges Bild. Die Stadtmauer im Hintergrund ist dabei sehr schön unscharf geworden, man kann die Kamera also doch dazu bringen, sowas wie Bokeh zu produzieren. Allerdings nur ganz schön schwach, das Objektiv ist ja leicht weitwinkelig und offenbar blendet die Kamera sehr heftig ab.

Oben auf dem Berg angekommen, habe ich den üblichen Wanderwegwegweiser fotografiert. Obwohl der sehr nah war und vieles im Bild auch weiter weg ist, scheint das Fokussieren mit dem leichten Drücken des Auslösers tatsächlich noch zu funktionieren, wie es mal gedacht war. Ansonsten übrigens auch vom Motiv her eines der besseren Bilder auf dieser Filmrolle: Bäume und Zaun kommen seh' schön zur Geltung, finde ich.


Ein paar Meter weiter habe ich dann noch diese Baumleiche mitgenommen. Auch dies ist meiner Meinung nach ein recht gelungenes Bild, bei dem das s/w-Feeling so richtig gut rüber kommt. Schön scharf, vor allem, und der leichte Farbverlauf im Himmel gefällt mir auch sehr gut.

Da wir uns aber auch noch ein bisschen mehr innerhalb der Stadtmauern umschauen wollten, sind wir dann relativ zügig zurück gegangen und dabei habe ich den über die Mauer lukenden Kirchturm, eingerahmt von den beiden Bäumen, fotografiert. Auch hier gefällt mit die allgemeine Schärfe ganz gut. Irgendwie habe ich den Eindruck, die Kamera macht tatsächlich Bilder, die ein bisschen an alte Fotos aus den '50ern erinnert, zumindest auf diesem Foma Schwarzweiß-Film.

Auf der anderen Seite vom Dorf habe ich dann das Ortsausgangsschild mit genommen, zumindest auf Film. Ich mache ja gerne Bilder von Schildern, hier haben mich die Highlights besonders fasziniert. Die Sonne spiegelt sich praktisch direkt im Schild und vor allem im Rahmen. Kombiniert mit dem Kontrast vom Baum im Hintergrund macht das ein interessantes Bild. Hier kann man übrigens sehen, wie stark das Objektiv zu den Ecken hin verzerrt: Die Äste oben links werden irgendwann plötzlich ganz matschig.


Von der gleichen Stelle aus hat man einen guten Blick auf den anderen Turm der Stadtmauer. Eingerahmt von Laternenpfahl und Baum ist auch dieses Bild ganz gut geworden. Es war wirklich ein sehr schön sonniger Abend, wie man sehen kann, das hat natürlich geholfen, und die tief stehende herbstliche Sonne lässt schöne Schatten entstehen. Dummerweise ist da ein weißer Streifen im Bild, der vom Scanner stammt.

Der Turm aus der Nähe in bei voller Beleuchtung sieht auch ganz interessant aus. Und ich habe tatsächlich mal ein ungefähr gerades Bild hin bekommen, das ist schon erstaunlich. Liegt vielleicht am Hochkant-Format? Die Struktur der Natursteinmauer kommt jedenfalls schön raus.


Der Laternenpfahl auf dem Foto danach macht sich auch ganz gut. Nach diesem kleinen Test glaube ich, dass ich diese Kamera tatsächlich mal wieder häufiger mitnehmen sollte, denn sie ist schön klein, leicht und durch das Hau-Drauf-Prinzip praktisch immer sofort einsetzbar. Wenn man mal einfach nur Fotos haben will: Perfekt. Die Möglichkeit zum manuellen Eingriff würde mir allerdings schon ein bisschen fehlen. Naja, mal überlegen.

Das Foto vom Privatweg ist zum Beispiel wieder sehr, sehr scharf! Da hätte ich lieber eine offenere Blende genommen, damit der Hintergrund unschärfer geworden wäre. Trotzdem ein schönes Bild, mal (technisch) was anderes, als was ich sonst so belichte.

Dann habe ich noch ein Foto vom Burg-Turm gemacht, wie er in der Lücke der Burgmauer hindurch zu sehen ist, während der Wachturm daneben alles überragt. Ein ganz nettes Foto, aber irgendwie gefällt es mir nicht so gut, ich kann nicht mal sagen, woran das liegt. Vielleicht liegt es an der leichten Unruhe der vielen Äste oder dem Scannerstreifen oben im Bild, ich weiß nicht.



Hingegen finde ich das nächste Bild richtig gut gelungen: Tiefstehende Sonne und schöne, lange Schatten, richtig gut. Erstaunlich, dass die Knipse das so gut einfangen konnte! (Wie man sieht, wieder ein Bild, an dem ich kaum was auszusetzen habe und dementsprechend kurz ist der Text, den ich dazu schreibe!) ;-)

Auf dem letzten Bild sind die Wegweiser leider wieder etwas unscharf, sonst wäre auch das ein sehr gutes Foto geworden. Auch hier hätte ich gerne manuell den Baum scharf gestellt und eine weiter offene Blende genommen, um den Hintergrund stärker verschwimmen zu lassen, aber das ist bei einer Knipse halt nicht möglich. Außerdem war ich wahrscheinlich auch wieder zu nah, als dass die Wegweiser tatsächlich hätten scharf werden können. Schade eigentlich.

Der letzte Schwung Fotos von diesem Film stammt aus der Wahner Heide, die gibt es dann beim nächsten Mal zu sehen.

Throwback Thursday: Dänemark, 1999 (Teil 1)

Heute mal wieder Fotos aus dem Archiv, denn es stürmt und regnet so heftig, dass die Gartenstühle weg fliegen und der Sonnenschirm den Grill gekillt hat. Da gehe ich jedenfalls nicht raus, wenn es nicht unbedingt sein muss. Deswegen gibt es heute aus der Kategorie "Throwback Thursday" Fotos, die ich im letzten Herbst gescannt habe, um daraus einen Kalender zu bauen. Ihr kennt das mittlerweile ja schon, das ist ja nicht das erste Mal, dass ich solche Bilder hier vorstelle.

Der Film, den ich heute vorstellen möchte, wurde im Sommer 1999 belichtet. Von den 36+ Bildern habe ich 15 ausgesucht, die mir besonders gut gefallen haben. Alle Fotos sind mit der Nikon F601 gemacht, als Objektive kamen das Weitwinkel-Zoom von Soligor 19-35mm, das Normal-Zoom 28-70mm und das Tele Zoom 75-300mm von Exakta zum Einsatz. Trotz des Alters des Films sind da wirklich sehr schöne Bilder dabei und der Scanner hat die Farben extrem bunt eingefangen. Obwohl, die dabei liegenden Abzüge waren auch schon sehr bunt.

Anfangen möchte ich mit blauem Himmel und tief stehender Sonne. Hier kann man am Blau gut sehen, was ich mit den Farben meine:


Wie man sieht, wir hatten sehr schönes Wetter, was im hohen Norden ja nicht immer so sein muss. Das erste Bild zeigt einen Blick über den abendlichen Ringkøbing Fjord: Das Wasser kräuselt sich leicht, die Sonne strahlt die Wolken an, deren Schattenwurf sehr schön raus kommen, und neben einigen Staubfitzeln in der MItte des Bildes haben wir auch noch etwas Lens Flare am rechten Rand. Tolle Stimmung, wann darf ich da eigentlich noch mal hin?

Bild Zwei zeigt hingegen die morgendliche Stimmung, ebenfalls mit Blickrichtung Ford. Weiß nicht, welches Objektiv ich da drauf hatte, aber es macht einen schönen Sonnenstern links am Rand.

Es folgen ein ganzer Haufen hochkanter Fotos: Als erstes ein Foto vom Strand, mit sehr kräftigen Blautönen, dann ein abendliches Bild des Leuchtturms in Nørre Lyngvig, leicht verwackelt, mittig ein Blick über den Fjord mit den Stellnetzen, mit denen die Fischer den Fischen nachstellen,...


...ein nächtliches Bild vom Hafen in Hvide Sande darf natürlich auch nicht fehlen, ebenfalls leicht verwackelt, und schließlich zuletzt ein abendlicher Hafenblick, der wahrscheinlich ein paar Minuten vor dem Bild davor aufgenommen wurde und bei dem mir die Granitbrocken der Hafenbefstigung im Vordergrund besonders gut gefallen haben.

Der nächste Packen Fotos handelt hauptsächlich von Tieren. Da hätten wir einen kleinen Grünfink, der auf der alten Antenne saß und mich neugierig beäugt. Eine der üblichen dänischen Strandrosen darf natürlich auch nicht fehlen - und ich dachte immer, dass frühe Digitalkameras immer Probleme mit der Farbwiedergabe hatten: Was auch immer ich da für einen Film in der Kamera hatte, mit Rosen hatte er offenbar leicht pinke Probleme! ;-) Auch die Eidechse im nächsten Bild leidet etwas an Kontrastmangel, aber das Rückenmuster ist trotzdem sehr gut erkennbar.



Kontrast haben wir im nächsten Bild eigentlich schon etwas viel, aber dadurch kann man den Kiebitz ganz gut erkennen. Das Tele-Zoom machte eigentlich immer ganz ansprechende Fotos, wenn ich mir das so angucke, zumindest auf analogen Filmen. Das sieht man auch bei der Katze im nächsten Bild. Seltsamer Weise ist hier der Kontrast sehr viel natürlicher. Ich gebe einfach mal dem Scanner die Schuld, da hat es die Automatik wohl mal wieder etwas übertrieben! (Die beiden Bilder habe ich übrigens etwas aus der Mitte ausgeschnitten, damit die Tierchen etwas größer erscheinen. Geht ganz gut, finde ich, der Film hat erstaunlich wenig Rauschen.)

Zuletzt noch ein paar Landschaftsbilder: Gammel Sogen ist ja eine der schönst gelegenen Kirchen am Ringkøbing Fjord, finde ich. Obwohl, eigentlich sind die alle schön! ;-) Diese ist aber sehr prominent, weil sie so einsam am Straßenrand steht, dass man sie schon auf Kilometer sehen kann. Das Bild ist leider etwas sehr rotstichig.


Genau so auch diese alte Badewanne mit Rost. Wenn ich mich recht erinnere, war das aber auch wieder gegen Abend und der rote Sonnenuntergang leuchtete besonders kräftig auf diese Sammlung von Altmetall. Krasse Farben, jedenfalls.

Das Schiff, dass da über den Fjord dampft, ist übrigens der Sorte Louis. Die haben damals Ausflugsfahrten bzw eine Art Pendelverkehr zwischen Hvide Sande und Rungkøbing gemacht. Keine Ahnung, ob es das noch gibt, müsste ich glatt mal nachforschen...

So, das war's für heute. Wenn ich nich nebenbei am Arbeiten wäre, würde ich jetzt vielleicht doch noch raus gehen, die Sonne ist mittlerweile durch die Wolken gebrochen. Mal sehen...

Schwarz-weiß und analog, Teil 65: In der Heimat mit der Knipse

Film: Fomapan 100 #13, Kamera: Minolta AF-E II, November 2020

Navigation: 65, 66, 67

Im Zeitalter des Klimawandels ist man es ja kaum noch gewöhnt, dass es mal zwei Tage nacheinander regnet. So aber heute und gestern. Wenn das den Rest der Woche - wie angekündigt - so weiter geht, dann muss ich wohl doch noch mal ein Foto von der Abendpizza hier rein stellen, denn mit der Kamera raus will man bei diesen Temperaturen und der kondensierenden Luftfeuchtigkeit nicht.

Andererseits kann ich so tatsächlich mal wieder ein paar meiner s/w-Bilder los werden! Dieser Artikel ist tatsächlich auch mal bisher nur halb vorbereitet gewesen, d.h. ich hatte die Fotos und das Framework drumherum gebaut, aber noch keinen Text geschrieben. Das mache ich tatsächlich jetzt an diesem wunderschönen Abend, an dem ich darauf warte, dass mein Notebook damit fertig wird, die Festplatte des Kunden-PCs zu checken und die NTFS-Partition zu verkleinern, damit ich ihm ein brandneues Windoof installieren kann, er aber seine Daten noch immer im zerschossenen Windoof anholen kann. Warum darf man mit 10 eigentlich keine Reparaturinstallationen machen? Dummes System!

Fotos! Heute gibt es den ersten Schwung des Films, den ich mal testweise mit der alten Minolta-Knipse verschossen habe. Ich bin insgesamt sehr erstaunt, was die Bildqualität angeht: Durchweg sehr brauchbare Ergebnisse. Auch wenn man absolut gar keinen Einfluss auf die Belichtung hat, weil Vollautomatik, sehen alle Bilder gut aus. OK, manche hätte ich anders belichtet, aber ich glaube, falls ich tatsächlich mal Street Photography mit s/w-Filmen machen wollte, wäre die fast schon perfekt. Wenn auch mit dem 35mm-Objektiv etwas weitwinklig. Aber wer erwartet schon, mit sowas unscheinbarem, verschrabbten und technisch total überholten fotografiert zu werden?


Das erste Bild ist auf jeden Fall direkt schon mal eine brutale Belichtungssituation: Die Räder der syrischen Nachbarskinder im Gegenlicht. Aber trotzdem: Klasse Bild, schöner Sonnenstern, nur ganz wenig Flare, und sehr kontrastreich. Gefällt mir sehr gut, das Foto. Etwas schief, mal wieder.

Das zweite zeigt den Haselnussbusch im Garten, wie er von der herbstlichen Morgensonne angestrahlt wird. Tolle Wolken und der Baum dahinter mit seinen kahlen Ästen. Auch dies ein wirklich schöne Foto, auf dem nur das Nachbarshaus ein kleines Bisschen stört.

Die Rosen im Vorgarten sind leider etwas unscharf, da hat der Autofokus natürlich den Himmel und die Stromleitungen scharf gestellt. Habe hier versucht, den Weitwinkel etwas zu meinem Vorteil einzusetzen und bin dabei etwas zu nach gekommen. Nichtsdestotrotz ein nettes Foto. Auch hier sehr kräftiger Kontrast, sodass sogar die kleinen Schäfchenwolken um blauen Himmel klar heraus kommen. Auch schief, wie immer, aber aus diesem Winkel war das auch zu erwarten. Außerdem ist die Knipse wirklich sehr leicht, da hat man so gut wie nichts in der Hand, das macht das Geradehalten noch schwerer, finde ich.


Nach dem üblichen Einkauf, den ich während Corona-Zeiten ja immer für die Risikogruppen-Mutter erledige, noch mal eben auf den Friedhof hoch. Noch immer stand die Sonne sehr tief und die Kreuze der Weltkriegs-Gefallenen mitsamt der Bank standen in der prallen Sonne. Die sind in diesem Bild tatsächlich mal etwas überbelichtet, hier hätte ich, wenn ich denn hätte eingreifen können, manuell eine oder zwei Blendenstufen schneller belichtet. Kontrastreich ist das Bild trotzdem und unglaublich scharf. Frage mich, wie stark die Kamera abblendet, wenn sie mit solchen Situationen konfrontiert wird.

Wenn man sich an dieser Stelle des Friedhofs dann einmal um 180° (ca.) dreht, steht man genau vor der evangelischen Kirche. Hier habe ich ebenfalls ein sehr stimmungsvolles Bild hin bekommen: Die Kirche als Silhouette, eingerahmt von den hängenden Birkenästen. Gefällt mir auch sehr gut. (Über die gut aussehenden Bilder habe ich leider immer relativ wenig zu sagen, weil ich mich meistens auf Fehler konzentriere, um es beim nächsten Mal einfach besser zu machen; das ganze s/w-Film-Fotografiere ist ja auch eine Art Lernerfahrung für mich, hat aber trotzdem den Anspruch einer gewissen Professionalität! ;-))

Das waren die hochkanten, jetzt kommen die "normalen" Fotos: Da haben wir dann noch mal einen Blick zwischen den Kreuzen hindurch. Leider sehr schief. Nichts, was ich der Postproduktion nicht hätte korrigieren können, aber anderseits könnte das so auch ein Still sein, der aus einem '50er B-Movie-Horrofilm stammt! ;-) Naja, nicht wirklich, dafür ist es dann wieder nicht schräg genug.

Das Foto vom Laub in der Regenrinne dagegen ist schon sehr künstlerisch. Der Kirchturm lugt zwischen Dach und Baum gerade noch so durch. Dieses Foto habe ich "blind" gemacht, indem ich die Kamera einfach so gerade wie möglich an die Dachrinne gehalten habe, ungefähr einen Kopf höher als ich bin, sodass ich nicht durch gucken konnte, und auch noch einen ausgestreckten Arm nach links. Dafür ist es erstaunlich gut geworden! Im Vordergrund wieder ein ganz kleines Bisschen Unschärfe. Hintergrundunschärfe kriege ich mit der Kamera bei diesen Lichtverhältnissen jedenfalls scheinbar nicht hin, da müsste ich mal was in der Dunkelheit testen.



Das darauf folgende Bild ist ebenfalls eher ein Testfoto: Die Baumkronen sahen "in Echt" sehr gut aus, kräftig kontrastreich gegen den blauen Himmel. Das kommt in s/w jetzt nicht so rüber. Trotzdem ein ganz nettes Foto, aber definitiv nicht das Beste auf der Rolle.

Auf dem Rückweg dann noch bei der Konkurrenz an der katholischen Kirche angehalten und dieses eine Foto gemacht. Auch hier ist die Belichtung trotz der starken Lichtunterschiede zwischen strahlend blauem Himmel und Schatten im Vordergrund recht ausgewogen. Leider wieder sehr schief und dieses Mal zählt die Ausrede mit dem Horrorstreifen wirklich nicht! :-)

Das war der heutige Streich, im nächsten geht es mit der Knipse nach Blankenberg. Mal sehen, ob es morgen weiter regnet! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 64: Nochmal rund um Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #12, Kamera: Revue 4 (Undichter Verschlussvorhang), Objektiv: Industar 61, November 2020

Navigation: 62, 63, 64

Schlechtes Wetter. Böses schlechtes Wetter. Also heute noch ein letztes Mal der Film mit dem Lichtleck aus der Revue 4. Obwohl die Bilder alle etwas wich geworden sind, weil die vorderste Linse des Industar-61 so verkratzt ist, sind die Bilder insgesamt eigentlich ganz gut geworden. Gibt dem ganzen halt etwas Charakter. (Oder, wie ein Freund es ausdrückte, "Temperament"! ;-))

Nachdem ich das letzte Mal den Hausberg hoch gelaufen bin und aus der Umgebung von Söven Fotos vorgestellt habe, bin ich dieses Mal auf der anderen Seite des Hanfbachs Richtung Stadt gegangen und habe dort als erstes mal das Wandgemälde mit den Pferden fotografiert. (1/500s, f/4.) Es erschien mir logisch, mit einer Kamera, die in der ehemaligen Sowjetunion gebaut wurde, eine Aufnahme auf einen tschechischen schwarz-weiß-Film zu machen, die etwas zeigt, was durchaus ein Propaganda-Bild von damals sein könnte! ;-) Bis auf dass es mal wieder extrem schief ist und unten den fetten Lichtleck-Flatsch drin hat, ist es ganz gut geworden, oder?

Auch die Bank am Wegesrand weiter Richtung Norden ist richtig schön geworden. (1/125s, f/2,8.) Ohne Streulicht und in einer der schattigeren Ecken des Waldes habe ich gleich zwei Vorteile mitnehmen können: Kein Lichtleck-Fleck zu sehen und die hellen Bereiche im Bild bluten nicht in die dunkleren hinein aus. Also, zumindest nicht so stark. Hier kann man tatsächlich mal sehen, warum das Industar eigentlich gar keinen so schlechten Ruf hat: Es ist scharf, wenn man es mit dem Entfernungsmesser richtig eingestellt bekommt, sogar bei Offenblende, und trotzdem hat man ein recht angenehmes, sehr ruhig wirkendes Bokeh im Hintergrund. Tatsächlich ein sehr gut gelungenes Bild. Der Fukus könnte etwas weiter vorne am Anfang der Bank liegen, aber das bin ich halt selber Schuld.



Die Platterbsen-Blüten hingegen standen wieder in der vollen Sonne und waren sehr sehr nah. (1/125s, f/8.) Im unteren, eher schattigen Bereich sieht man gut die mögliche Schärfe, die dieses Objektiv bietet, aber je weiter man nach oben kommt, desto weicher und "verkratzter" wird das Bild leider. Trotz der weit abgeblendeten Blende ist der Hintergrund jedoch schön unscharf, wobei ich nicht drauf geachtet habe, dass einer der Masten direkt hinter der Pflanze stand, was nicht so schön aussieht. Das Lichtleck stört auf diesem Bild zudem sehr.

Beim Bild vom Pfaffenhütchenstrauch bin ich allerdings sehr erstaunt, dass das so richtig gut geworden ist. (1/500s, f/4.) Obwohl ich hier praktisch direkt in den Himmel gezielt habe, sind die Blüten relativ unverwaschen raus gekommen und auch das LIchtleck stört nicht ganz so sehr, da es eh in einem der helleren Bereich des Fotos liegt. Erstaunlich gut, also.

Die Fachwerkhäuser im Dorf sind ebenfalls ganz gut gelungen. (1/500, f/8.) Der leicht antike, glowy Look, den die Kratzer hier verursachen, passt zum Motiv. Leider etwas schief, ansonsten ein ganz brauchbares Foto. Schnelle Zeiten und starkes Abblenden bei viel Sonnenlicht scheinen zu helfen. Wer hätte das gedacht?! ;-)


Die Liebfrauenkirche in Geistingen ist auch ganz gut gelungen, auch wenn es nicht ganz einfach war, hier die passenden Belichtungswerte auszuknobeln. (1/500s, f/8.) Habe einfach Sunny Sixteen genommen, aber selbst das ist für die Kirchenmauer noch zu langsam gewesen, habe ich den Eindruck, was mich vermuten lässt, dass die Zeiten nicht so 100%ig korrekt ablaufen. Andererseits ist der Baum rechts praktisch komplett schwarz heraus gekommen, noch eine Blende weiter abgeblendet wäre von den noch leicht erahnbaren Blättern gar nichts mehr übrig geblieben. Erstaunlich, dass auf diesem Bild das Lichtleck praktisch gar nicht sichtbar ist - nur, wenn man weiß, wonach man sucht, sieht man eine ganz leichte Aufhellung unter dem Baum.

Durch die Scheibe in die Kapelle hinein zu fotografieren, war auch keine so glorreiche Idee. (1/60s, f/2,8.) Dies war mein Experiment mit der langsamsten Zeit, die ich mich gerade noch aus der Hand zu schießen traue, weil ich sonst wieder verwackel. Zu dem Bild gibt es ansonsten nicht viel zu sagen: Sieht mit dem Gestreife, das sich da im Glas spiegelt, eigentlich ganz witzig aus. Schärfe ist auch OK und da ich hier ins Dunkle fotografiert habe, hält sich auch das Problem mit der Kontrast in Grenzen.

Zu guter Letzt noch ein Test mit längsten Zeit: Der Nachbars-Kater auf dem Stuhl im Büro. (1s, f/2,8.) Habe die Kamera auf den anderen Stuhl abgestellt und dann ausgelöst, sodass das Bild tatsächlich kaum verwackelt ist; leider hat der Kater das "KLACK" des Auslösers gehört und sich bewegt. Das "KLOCK" des zweiten Vorhangs wollte er dann aber doch nicht mehr abwarten und hat deshalb auch noch weg geschaut! Witzig! ;-) (Nicht wirklich, vor allem mit dem vollen Mülleimer im Hintergrund und den Aktenordnern auf dem Boden.)


Damit ist dieser Test-Film, den man tatsächlich mal als solchen bezeichnen kann, auch schon zu Ende. Wirklich viele "interessante" Fotos dabei gewesen. Und nach der Reparatur des Lichtlecks sehen die Fotos auch viel besser aus. Wenn der zweite Film sich nur nicht in der Kamera verhakt hätte und ich ihn beim Rauspiddeln total verkratzt hätte. :-(

Egal, kommt erst viel später. Als nächstes ist ein Film dran, den ich mit meiner ganz alten Minolta-Knipse belichtet habe, um zu testen, ob die noch geht. Und auch bei der war ich extrem erstaunt, wie cool die Bilder geworden sind!