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Schwarz-weiß und analog, Teil 67: In der Wahner Heide mit der Knipse

Film: Fomapan 100 #13, Kamera: Minolta AF-E II, November 2020

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Nachdem heute die Windows-Probleme der Kundschaft mich teilweise ans Telefon gefesselt haben, und auch ansonsten Wetter und Kopfschmerzen gegen einen Ausflug nach draußen sprachen, gibt es heute den letzten Artikel mit Fotos vom Film, den ich in der Minolta-Knipse verschossen hatte. Diese stammen, bis auf die letzten beiden, alle aus der Wahner Heide.

Der Herbst hat sich hervorragend für s/w-Fotos geeignet. Das erste Bild zeigt den Waldweg in die Heide hinein. Schöne Blätter, nette Bäume und Äste. Auch ganz brauchbar belichtet, vielleicht etwas wenig Kontrast und ein bisschen verwaschen. Aber ansonsten fängt es die Stimmung des nebeligen Tages ganz gut ein.

Beim zweiten Bild habe ich dann hoch in den Himmel gezielt und das bringt die Silhouette der Bäume an den Rändern ganz gut heraus. Leider sind da ein bisschen viele Fusseln im Bild.

Danach bin ich dann den Telegraphenberg hoch und habe dort den Signal-Mast fotografiert. Schöne Komposition, mit den Bäumen rund um den Mast.



Auch von der anderen Seite macht der Mast sich sehr gut. Gerade in den s/w-Bildern mit dieser Vollautomatik-Kamera kommt der erstaunlich gut rüber.

Insgesamt gibt es in der Heide ja nicht wirklich viel zu sehen außer Bäumen und Landschaft, wovon ich ja eigentlich immer gedacht habe, dass es sich nur mäßig für schwarz-weiß eignet, aber auch im nächsten Bild sieht das richtig gut aus. Finde ich, jedenfalls.

Wie man sieht, habe ich mal wieder ein ganzes kleines bisschen viel hochkant fotografiert, deswegen kommen jetzt noch mal drei von dieser Sorte. Das erste davon ist eine einsame Birke. Die Wolkenstruktur dahinter gefällt mir auch ganz gut, leider ist es aber mit den Gebüschen im Hintergrund etwas kontrastarm und dunkel. Manuelle Belichtung hätte da vielleicht geholfen. Eine Blende, mehr fehlt da nicht.


Die nächsten beiden Bilder zeigen die sehr sandige Waldwege, die sich durch die Heide ziehen. Hier kam die Sonne mal ein bisschen mehr heraus und deshalb gibt es auch etwas mehr Kontrast in den Schatten der einzelnen Sandkörner. Beide gefallen mir sehr gut, das zweite vielleicht sogar noch mehr als das erste. Hier hätte sicherlich weiteres Abblenden noch mehr geholfen, aber leider bin ich da auf die Vollautomatik angewiesen. ;-)

Sand und Felsen sind auch im folgenden Bild ein Thema. Schöne Komposition, aber leider ein bisschen dunkel geraten. Mit einer der Kameras, bei denen man manuell eingreifen könnte, hätte ich auch hier noch etwas korrigieren können, aber auch so gefällt es mir sehr gut.


Der Sandweg zwischen den Bäumchen im nächsten Bild kommt auch ganz gut rüber, insbesondere der Himmel im Hintergrund hat es mir angetan. Auch hier hätte es etwas heller sein können, aber irgendwie schon ziemlich Klasse. Leider auch hier ein paar Fusseln auf dem Film.

Zum Schluss noch mal vier Hochkante. Das erste davon ist dem letzten recht ähnlich, hochkant macht es aber noch mal einen ganz anderen Eindruck. Ich gebe zu, hier gegen Ende habe ich eigentlich nur noch versucht, den Film voll zu bekommen. Das merkt man auch am Waldweg danach.


Und schließlich auch daran, dass ich auf dem Heimweg in Lohmar die Kirche fotografiert habe. Aber die stand da halt so einsam und verlassen rum. Genau so das Denkmal mit den ganzen Namen drauf, das davor herum steht. Während Corona ist ja kaum wer unterwegs. Auch diese Motive sind in s/w ziemlich gut.

So, das war der letzte vrobereitete Artikel in meiner Pipeline, deshalb weiß ich ehrlich gesagt gerade gar nicht, welcher Film als nächstes dran ist. Wird mal wieder Zeit, dass ich die Pipeline auffülle. Da liegt noch ein ungescannter Film im Büro... ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 66: In Stadt Blankenberg mit der Knipse

Film: Fomapan 100 #13, Kamera: Minolta AF-E II, November 2020

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Heute ist es mal wieder an der Zeit, ein paar schwarz-weiße Bilder raus zu hauen. Das Wetter ist maximal durchwachsen mit Schauern und an Sonntagen kann man sich ja eh kaum noch vor die Tür wagen, weil überall Coronierte rum lungern. OK, jetzt nicht so wie in bestimmten Innenstädten, in denen wieder die Leichtgläubigen demonstrieren, weil man ihre "Grundrechte" einschränkt. Aber das alles ist ein anderes Thema.

Die Bilder, die ich heute vorstellen möchte, stammen mal wieder aus Blankenberg. Ich hatte die Minolta-Knipse dabei und konnte bei bestem Wetter noch mal ein paar schöne Testfotos machen. Kein Besuch in Blankenberg ist komplett ohne ein Bild vom Stadtmauerturm. Schöner Schattenwurf, ausgewogene Belichtung. Schönes Bild für ein Foto, das aus einem vollautomatischen Knipsomaten raus kommt. ;-)

Am Parkplatz steht ja auch die Hexe aus Holz herum, an der konnte ich dann noch mal den minimalen Fokus testen. Angeblich liegt der bei ca 1 Meter, scheint aber, dass ich wohl etwas näher dran war. Etwas unscharf, also, aber das macht nichts, es können ja nicht alle Bilder, die ich mache, perfekt sein! Scherz, natürlich sind alle Fotos die ich mache, sogar noch besser als perfekt! ;-)


Um die Kurve an der Stadtmauer außen entlang habe ich die Kamera mal voll in den Sonnenuntergang gehalten und habe einige interessante Flares herhalten. Sehr interessantes Ergebnis, vor allem weil die Silhouette des Baums so richtig kräftig raus gekommen ist.

Ein Bild weiter kamen wir dann an einem Wegkreuz vorbei, an dem jemand ein paar Flaschenkürbisse abgelegt hatte. Leider nicht ganz gerade, aber auch ein sehr witziges Bild. Die Stadtmauer im Hintergrund ist dabei sehr schön unscharf geworden, man kann die Kamera also doch dazu bringen, sowas wie Bokeh zu produzieren. Allerdings nur ganz schön schwach, das Objektiv ist ja leicht weitwinkelig und offenbar blendet die Kamera sehr heftig ab.

Oben auf dem Berg angekommen, habe ich den üblichen Wanderwegwegweiser fotografiert. Obwohl der sehr nah war und vieles im Bild auch weiter weg ist, scheint das Fokussieren mit dem leichten Drücken des Auslösers tatsächlich noch zu funktionieren, wie es mal gedacht war. Ansonsten übrigens auch vom Motiv her eines der besseren Bilder auf dieser Filmrolle: Bäume und Zaun kommen seh' schön zur Geltung, finde ich.


Ein paar Meter weiter habe ich dann noch diese Baumleiche mitgenommen. Auch dies ist meiner Meinung nach ein recht gelungenes Bild, bei dem das s/w-Feeling so richtig gut rüber kommt. Schön scharf, vor allem, und der leichte Farbverlauf im Himmel gefällt mir auch sehr gut.

Da wir uns aber auch noch ein bisschen mehr innerhalb der Stadtmauern umschauen wollten, sind wir dann relativ zügig zurück gegangen und dabei habe ich den über die Mauer lukenden Kirchturm, eingerahmt von den beiden Bäumen, fotografiert. Auch hier gefällt mit die allgemeine Schärfe ganz gut. Irgendwie habe ich den Eindruck, die Kamera macht tatsächlich Bilder, die ein bisschen an alte Fotos aus den '50ern erinnert, zumindest auf diesem Foma Schwarzweiß-Film.

Auf der anderen Seite vom Dorf habe ich dann das Ortsausgangsschild mit genommen, zumindest auf Film. Ich mache ja gerne Bilder von Schildern, hier haben mich die Highlights besonders fasziniert. Die Sonne spiegelt sich praktisch direkt im Schild und vor allem im Rahmen. Kombiniert mit dem Kontrast vom Baum im Hintergrund macht das ein interessantes Bild. Hier kann man übrigens sehen, wie stark das Objektiv zu den Ecken hin verzerrt: Die Äste oben links werden irgendwann plötzlich ganz matschig.


Von der gleichen Stelle aus hat man einen guten Blick auf den anderen Turm der Stadtmauer. Eingerahmt von Laternenpfahl und Baum ist auch dieses Bild ganz gut geworden. Es war wirklich ein sehr schön sonniger Abend, wie man sehen kann, das hat natürlich geholfen, und die tief stehende herbstliche Sonne lässt schöne Schatten entstehen. Dummerweise ist da ein weißer Streifen im Bild, der vom Scanner stammt.

Der Turm aus der Nähe in bei voller Beleuchtung sieht auch ganz interessant aus. Und ich habe tatsächlich mal ein ungefähr gerades Bild hin bekommen, das ist schon erstaunlich. Liegt vielleicht am Hochkant-Format? Die Struktur der Natursteinmauer kommt jedenfalls schön raus.


Der Laternenpfahl auf dem Foto danach macht sich auch ganz gut. Nach diesem kleinen Test glaube ich, dass ich diese Kamera tatsächlich mal wieder häufiger mitnehmen sollte, denn sie ist schön klein, leicht und durch das Hau-Drauf-Prinzip praktisch immer sofort einsetzbar. Wenn man mal einfach nur Fotos haben will: Perfekt. Die Möglichkeit zum manuellen Eingriff würde mir allerdings schon ein bisschen fehlen. Naja, mal überlegen.

Das Foto vom Privatweg ist zum Beispiel wieder sehr, sehr scharf! Da hätte ich lieber eine offenere Blende genommen, damit der Hintergrund unschärfer geworden wäre. Trotzdem ein schönes Bild, mal (technisch) was anderes, als was ich sonst so belichte.

Dann habe ich noch ein Foto vom Burg-Turm gemacht, wie er in der Lücke der Burgmauer hindurch zu sehen ist, während der Wachturm daneben alles überragt. Ein ganz nettes Foto, aber irgendwie gefällt es mir nicht so gut, ich kann nicht mal sagen, woran das liegt. Vielleicht liegt es an der leichten Unruhe der vielen Äste oder dem Scannerstreifen oben im Bild, ich weiß nicht.



Hingegen finde ich das nächste Bild richtig gut gelungen: Tiefstehende Sonne und schöne, lange Schatten, richtig gut. Erstaunlich, dass die Knipse das so gut einfangen konnte! (Wie man sieht, wieder ein Bild, an dem ich kaum was auszusetzen habe und dementsprechend kurz ist der Text, den ich dazu schreibe!) ;-)

Auf dem letzten Bild sind die Wegweiser leider wieder etwas unscharf, sonst wäre auch das ein sehr gutes Foto geworden. Auch hier hätte ich gerne manuell den Baum scharf gestellt und eine weiter offene Blende genommen, um den Hintergrund stärker verschwimmen zu lassen, aber das ist bei einer Knipse halt nicht möglich. Außerdem war ich wahrscheinlich auch wieder zu nah, als dass die Wegweiser tatsächlich hätten scharf werden können. Schade eigentlich.

Der letzte Schwung Fotos von diesem Film stammt aus der Wahner Heide, die gibt es dann beim nächsten Mal zu sehen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 65: In der Heimat mit der Knipse

Film: Fomapan 100 #13, Kamera: Minolta AF-E II, November 2020

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Im Zeitalter des Klimawandels ist man es ja kaum noch gewöhnt, dass es mal zwei Tage nacheinander regnet. So aber heute und gestern. Wenn das den Rest der Woche - wie angekündigt - so weiter geht, dann muss ich wohl doch noch mal ein Foto von der Abendpizza hier rein stellen, denn mit der Kamera raus will man bei diesen Temperaturen und der kondensierenden Luftfeuchtigkeit nicht.

Andererseits kann ich so tatsächlich mal wieder ein paar meiner s/w-Bilder los werden! Dieser Artikel ist tatsächlich auch mal bisher nur halb vorbereitet gewesen, d.h. ich hatte die Fotos und das Framework drumherum gebaut, aber noch keinen Text geschrieben. Das mache ich tatsächlich jetzt an diesem wunderschönen Abend, an dem ich darauf warte, dass mein Notebook damit fertig wird, die Festplatte des Kunden-PCs zu checken und die NTFS-Partition zu verkleinern, damit ich ihm ein brandneues Windoof installieren kann, er aber seine Daten noch immer im zerschossenen Windoof anholen kann. Warum darf man mit 10 eigentlich keine Reparaturinstallationen machen? Dummes System!

Fotos! Heute gibt es den ersten Schwung des Films, den ich mal testweise mit der alten Minolta-Knipse verschossen habe. Ich bin insgesamt sehr erstaunt, was die Bildqualität angeht: Durchweg sehr brauchbare Ergebnisse. Auch wenn man absolut gar keinen Einfluss auf die Belichtung hat, weil Vollautomatik, sehen alle Bilder gut aus. OK, manche hätte ich anders belichtet, aber ich glaube, falls ich tatsächlich mal Street Photography mit s/w-Filmen machen wollte, wäre die fast schon perfekt. Wenn auch mit dem 35mm-Objektiv etwas weitwinklig. Aber wer erwartet schon, mit sowas unscheinbarem, verschrabbten und technisch total überholten fotografiert zu werden?


Das erste Bild ist auf jeden Fall direkt schon mal eine brutale Belichtungssituation: Die Räder der syrischen Nachbarskinder im Gegenlicht. Aber trotzdem: Klasse Bild, schöner Sonnenstern, nur ganz wenig Flare, und sehr kontrastreich. Gefällt mir sehr gut, das Foto. Etwas schief, mal wieder.

Das zweite zeigt den Haselnussbusch im Garten, wie er von der herbstlichen Morgensonne angestrahlt wird. Tolle Wolken und der Baum dahinter mit seinen kahlen Ästen. Auch dies ein wirklich schöne Foto, auf dem nur das Nachbarshaus ein kleines Bisschen stört.

Die Rosen im Vorgarten sind leider etwas unscharf, da hat der Autofokus natürlich den Himmel und die Stromleitungen scharf gestellt. Habe hier versucht, den Weitwinkel etwas zu meinem Vorteil einzusetzen und bin dabei etwas zu nach gekommen. Nichtsdestotrotz ein nettes Foto. Auch hier sehr kräftiger Kontrast, sodass sogar die kleinen Schäfchenwolken um blauen Himmel klar heraus kommen. Auch schief, wie immer, aber aus diesem Winkel war das auch zu erwarten. Außerdem ist die Knipse wirklich sehr leicht, da hat man so gut wie nichts in der Hand, das macht das Geradehalten noch schwerer, finde ich.


Nach dem üblichen Einkauf, den ich während Corona-Zeiten ja immer für die Risikogruppen-Mutter erledige, noch mal eben auf den Friedhof hoch. Noch immer stand die Sonne sehr tief und die Kreuze der Weltkriegs-Gefallenen mitsamt der Bank standen in der prallen Sonne. Die sind in diesem Bild tatsächlich mal etwas überbelichtet, hier hätte ich, wenn ich denn hätte eingreifen können, manuell eine oder zwei Blendenstufen schneller belichtet. Kontrastreich ist das Bild trotzdem und unglaublich scharf. Frage mich, wie stark die Kamera abblendet, wenn sie mit solchen Situationen konfrontiert wird.

Wenn man sich an dieser Stelle des Friedhofs dann einmal um 180° (ca.) dreht, steht man genau vor der evangelischen Kirche. Hier habe ich ebenfalls ein sehr stimmungsvolles Bild hin bekommen: Die Kirche als Silhouette, eingerahmt von den hängenden Birkenästen. Gefällt mir auch sehr gut. (Über die gut aussehenden Bilder habe ich leider immer relativ wenig zu sagen, weil ich mich meistens auf Fehler konzentriere, um es beim nächsten Mal einfach besser zu machen; das ganze s/w-Film-Fotografiere ist ja auch eine Art Lernerfahrung für mich, hat aber trotzdem den Anspruch einer gewissen Professionalität! ;-))

Das waren die hochkanten, jetzt kommen die "normalen" Fotos: Da haben wir dann noch mal einen Blick zwischen den Kreuzen hindurch. Leider sehr schief. Nichts, was ich der Postproduktion nicht hätte korrigieren können, aber anderseits könnte das so auch ein Still sein, der aus einem '50er B-Movie-Horrofilm stammt! ;-) Naja, nicht wirklich, dafür ist es dann wieder nicht schräg genug.

Das Foto vom Laub in der Regenrinne dagegen ist schon sehr künstlerisch. Der Kirchturm lugt zwischen Dach und Baum gerade noch so durch. Dieses Foto habe ich "blind" gemacht, indem ich die Kamera einfach so gerade wie möglich an die Dachrinne gehalten habe, ungefähr einen Kopf höher als ich bin, sodass ich nicht durch gucken konnte, und auch noch einen ausgestreckten Arm nach links. Dafür ist es erstaunlich gut geworden! Im Vordergrund wieder ein ganz kleines Bisschen Unschärfe. Hintergrundunschärfe kriege ich mit der Kamera bei diesen Lichtverhältnissen jedenfalls scheinbar nicht hin, da müsste ich mal was in der Dunkelheit testen.



Das darauf folgende Bild ist ebenfalls eher ein Testfoto: Die Baumkronen sahen "in Echt" sehr gut aus, kräftig kontrastreich gegen den blauen Himmel. Das kommt in s/w jetzt nicht so rüber. Trotzdem ein ganz nettes Foto, aber definitiv nicht das Beste auf der Rolle.

Auf dem Rückweg dann noch bei der Konkurrenz an der katholischen Kirche angehalten und dieses eine Foto gemacht. Auch hier ist die Belichtung trotz der starken Lichtunterschiede zwischen strahlend blauem Himmel und Schatten im Vordergrund recht ausgewogen. Leider wieder sehr schief und dieses Mal zählt die Ausrede mit dem Horrorstreifen wirklich nicht! :-)

Das war der heutige Streich, im nächsten geht es mit der Knipse nach Blankenberg. Mal sehen, ob es morgen weiter regnet! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 64: Nochmal rund um Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #12, Kamera: Revue 4 (Undichter Verschlussvorhang), Objektiv: Industar 61, November 2020

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Schlechtes Wetter. Böses schlechtes Wetter. Also heute noch ein letztes Mal der Film mit dem Lichtleck aus der Revue 4. Obwohl die Bilder alle etwas wich geworden sind, weil die vorderste Linse des Industar-61 so verkratzt ist, sind die Bilder insgesamt eigentlich ganz gut geworden. Gibt dem ganzen halt etwas Charakter. (Oder, wie ein Freund es ausdrückte, "Temperament"! ;-))

Nachdem ich das letzte Mal den Hausberg hoch gelaufen bin und aus der Umgebung von Söven Fotos vorgestellt habe, bin ich dieses Mal auf der anderen Seite des Hanfbachs Richtung Stadt gegangen und habe dort als erstes mal das Wandgemälde mit den Pferden fotografiert. (1/500s, f/4.) Es erschien mir logisch, mit einer Kamera, die in der ehemaligen Sowjetunion gebaut wurde, eine Aufnahme auf einen tschechischen schwarz-weiß-Film zu machen, die etwas zeigt, was durchaus ein Propaganda-Bild von damals sein könnte! ;-) Bis auf dass es mal wieder extrem schief ist und unten den fetten Lichtleck-Flatsch drin hat, ist es ganz gut geworden, oder?

Auch die Bank am Wegesrand weiter Richtung Norden ist richtig schön geworden. (1/125s, f/2,8.) Ohne Streulicht und in einer der schattigeren Ecken des Waldes habe ich gleich zwei Vorteile mitnehmen können: Kein Lichtleck-Fleck zu sehen und die hellen Bereiche im Bild bluten nicht in die dunkleren hinein aus. Also, zumindest nicht so stark. Hier kann man tatsächlich mal sehen, warum das Industar eigentlich gar keinen so schlechten Ruf hat: Es ist scharf, wenn man es mit dem Entfernungsmesser richtig eingestellt bekommt, sogar bei Offenblende, und trotzdem hat man ein recht angenehmes, sehr ruhig wirkendes Bokeh im Hintergrund. Tatsächlich ein sehr gut gelungenes Bild. Der Fukus könnte etwas weiter vorne am Anfang der Bank liegen, aber das bin ich halt selber Schuld.



Die Platterbsen-Blüten hingegen standen wieder in der vollen Sonne und waren sehr sehr nah. (1/125s, f/8.) Im unteren, eher schattigen Bereich sieht man gut die mögliche Schärfe, die dieses Objektiv bietet, aber je weiter man nach oben kommt, desto weicher und "verkratzter" wird das Bild leider. Trotz der weit abgeblendeten Blende ist der Hintergrund jedoch schön unscharf, wobei ich nicht drauf geachtet habe, dass einer der Masten direkt hinter der Pflanze stand, was nicht so schön aussieht. Das Lichtleck stört auf diesem Bild zudem sehr.

Beim Bild vom Pfaffenhütchenstrauch bin ich allerdings sehr erstaunt, dass das so richtig gut geworden ist. (1/500s, f/4.) Obwohl ich hier praktisch direkt in den Himmel gezielt habe, sind die Blüten relativ unverwaschen raus gekommen und auch das LIchtleck stört nicht ganz so sehr, da es eh in einem der helleren Bereich des Fotos liegt. Erstaunlich gut, also.

Die Fachwerkhäuser im Dorf sind ebenfalls ganz gut gelungen. (1/500, f/8.) Der leicht antike, glowy Look, den die Kratzer hier verursachen, passt zum Motiv. Leider etwas schief, ansonsten ein ganz brauchbares Foto. Schnelle Zeiten und starkes Abblenden bei viel Sonnenlicht scheinen zu helfen. Wer hätte das gedacht?! ;-)


Die Liebfrauenkirche in Geistingen ist auch ganz gut gelungen, auch wenn es nicht ganz einfach war, hier die passenden Belichtungswerte auszuknobeln. (1/500s, f/8.) Habe einfach Sunny Sixteen genommen, aber selbst das ist für die Kirchenmauer noch zu langsam gewesen, habe ich den Eindruck, was mich vermuten lässt, dass die Zeiten nicht so 100%ig korrekt ablaufen. Andererseits ist der Baum rechts praktisch komplett schwarz heraus gekommen, noch eine Blende weiter abgeblendet wäre von den noch leicht erahnbaren Blättern gar nichts mehr übrig geblieben. Erstaunlich, dass auf diesem Bild das Lichtleck praktisch gar nicht sichtbar ist - nur, wenn man weiß, wonach man sucht, sieht man eine ganz leichte Aufhellung unter dem Baum.

Durch die Scheibe in die Kapelle hinein zu fotografieren, war auch keine so glorreiche Idee. (1/60s, f/2,8.) Dies war mein Experiment mit der langsamsten Zeit, die ich mich gerade noch aus der Hand zu schießen traue, weil ich sonst wieder verwackel. Zu dem Bild gibt es ansonsten nicht viel zu sagen: Sieht mit dem Gestreife, das sich da im Glas spiegelt, eigentlich ganz witzig aus. Schärfe ist auch OK und da ich hier ins Dunkle fotografiert habe, hält sich auch das Problem mit der Kontrast in Grenzen.

Zu guter Letzt noch ein Test mit längsten Zeit: Der Nachbars-Kater auf dem Stuhl im Büro. (1s, f/2,8.) Habe die Kamera auf den anderen Stuhl abgestellt und dann ausgelöst, sodass das Bild tatsächlich kaum verwackelt ist; leider hat der Kater das "KLACK" des Auslösers gehört und sich bewegt. Das "KLOCK" des zweiten Vorhangs wollte er dann aber doch nicht mehr abwarten und hat deshalb auch noch weg geschaut! Witzig! ;-) (Nicht wirklich, vor allem mit dem vollen Mülleimer im Hintergrund und den Aktenordnern auf dem Boden.)


Damit ist dieser Test-Film, den man tatsächlich mal als solchen bezeichnen kann, auch schon zu Ende. Wirklich viele "interessante" Fotos dabei gewesen. Und nach der Reparatur des Lichtlecks sehen die Fotos auch viel besser aus. Wenn der zweite Film sich nur nicht in der Kamera verhakt hätte und ich ihn beim Rauspiddeln total verkratzt hätte. :-(

Egal, kommt erst viel später. Als nächstes ist ein Film dran, den ich mit meiner ganz alten Minolta-Knipse belichtet habe, um zu testen, ob die noch geht. Und auch bei der war ich extrem erstaunt, wie cool die Bilder geworden sind!

Schwarz-weiß und analog, Teil 63: Rund um Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #12, Kamera: Revue 4 (Undichter Verschlussvorhang), Objektiv: Industar 61, November 2020

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Wie erwartet hatte ich auch heute keine Zeit, um Fotos zu machen oder irgend etwas anderes. Erst mal Friseur, das war wirklich sowas von dringend nötig, und dann Kundschaft. Und danach war einfach nicht mehr viel mit mir los, ich deswegen schaffe ich es gerade noch, diesen vorbereiteten Artikel raus zu hauen.

Mit der alten Messsucher-Kamera durch die Landschaft rund ums Dorf (statt durch Hennef) zu ziehen, war ganz witzig, weil es da doch mehr Motive nach meinem Geschmack gibt als in der Stadt. Und im Allgemeinen macht die Bedienung der Revue auch durchaus Spaß: Schön viele Knöpfchen und Ringe, an denen man was einstellen kann. Schade, dass der Belichtungsmesser nicht wirklich geht.

Das erste Bild heute - und es werden viele! - stammt von der üblichen Brombeere, die am Hundeweg den Zaun hoch rankt. (1/500s, f/5,6.) Sieht ganz OK aus, bei minimaler Fokusdistanz ist hier wahrscheinlich nicht viel mehr raus zu holen aus dem alten, verschrabbelten Objektiv.

Das schwarze Schmuddel-Pferd macht sich hingegen ganz gut. (1/500, f/4.) Hier ist tatsächlich auch mal sowas wie Bokeh im Hintergrund zu erkennen, und zugleich ist das Vordergrundmotiv tatsächlich schön scharf. Nur mit dem Kontrast ist es leider nicht so weit her. Obwohl, dies ist definitiv schon besser als alle Bilder, die ich in der Stadt gemacht hatte.

Ein Foto von der Höhenstraße jenseits des Ortsausgangsschildes darf natürlich auch nicht fehlen. (1/500, f/4.) Definitiv auch eines der besseren Testfotos: Schattenwurf bringt Kontrast, Bäume, Masten und Leitung sind alle einigermaßen scharf, ein Fluchtpunkt gibt dem Auge etwas, woran es sich festhalten kann. Brauchbares Bild, wenn man mit der allgemeinen Weichheit leben kann.



Der Hochstand am Feldrand war dann noch ein Experiment, bei dem es mir hauptsächlich um die Strukturen auf dem frisch abgeernteten Feld ging. (1/250s, f/8.) Deshalb habe ich auch mal weiter abgeblendet, um zu schauen, was die kleinen Blenden so machen. Und siehe da: Die Schärfe ist tatsächlich fast brauchbar. Auf diese Entfernung sollte eigentlich bei dieser Blende so gut wie alles scharf sein, und das ist es tatsächlich auch. Sogar die Bäume am Horizont sind fast noch scharf. Aber selbst hier ist eine Weiche, die sich über das ganze Bild erstreckt, nicht wegzudiskutieren. Trotzdem ein ganz nettes Bild.

Oben in Söven bot sich mit dann mal die Gelegenheit, die etwas langsameren Zeiten zu testen, zB an dem halb im Schatten liegenden Torbogen. (1/125s, f/5,6.) Auch hier wieder das Kontrastproblem: Eigentlich sollte bei dieser Zeit und Blende die angestrahlte Mauer komplett weiß sein, aber so richtig ist sie das nicht, eher leicht gräulich. Trotzdem blutet sie stark in die dunkleren Bereiche hinein. Richtig scharfe Kanten kann dieses Objektiv offenbar nicht abbilden; ob das an der Konstruktion ansich liegt oder am Erhaltungszustand, das lasse ich jetzt mal dahin gestellt. Vom Motiv her ist das Bild trotzdem ganz gut gelungen und die 1/125s scheint auch einigermaßen korrekt abzulaufen.

Dass Zigaretten eine Falle sind, sollte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein; trotzdem nett, dass mich ein Tag noch extra drauf hinweist! ;-) (1/125s, f/5,6.) Auch hier wieder: Kontrastreiche Stellen bluten aus, scharfe Linien sind nicht wirklich hin zu kriegen. Das Foto selber: Mal wieder schief! Die Idee: War ganz nett. Die Ausführung: Geht so. ;-) (Immer diese Selbstkritik.) Immerhin kann man hier sehen, wie weit bei diesem Abstand (ich schätze mal, 1,50 Meter oder so bis zur vorderen Kante des Automaten) die Tiefenschärfe bei f/5,6 reicht: Fast bis zum Münzeinwurf. Und das war eine der Sachen, die ich mit diesem Bild klären wollte.


Falls man es nicht erkennen sollte: Beim nächsten Bild handelt es sich um einen rottigen Apfel, der sich selber beim Sturz vom Baum an einem darunter liegenden Ast aufgespießt hat! (1/500s, f/5,6.) Erstaunlich scharf und kontrastreich ist dieses Bild geworden, was mich vermuten lässt, dass ich selber im Schatten stand, sodass kaum Streulicht in die Linse fallen konnte. Ich sollte mit also vielleicht so einen Art Trichter basteln, den ich vorne drauf stopfen kann, damit ich die Sonne draußen halten kann und die Kratzer mir nicht so viel Kontrast klauen. Denn dieses Bild ist definitiv eines der besten auf dieser Rolle Film.

Was man vom darauf folgenden Bild nicht sagen kann: Der wilde Wein sollte interessant wirken, sieht aber einfach nur Kaka aus, ganz offen gesagt. (1/500, f/5,6.) Reden wir als gar nicht weiter drüber sondern haken es unter "Lernkurve" ab. (Hier wollte ich vor allem die Genauigkeit des Messsuchers testen. Die ist OK, das Bild jedoch nicht.)

Das letzte in der Dreierreihe da oben hingegen ist schon wieder sehr viel interessanter: Ahornblätter gegen den Himmel. (1/500s, f/5,6.) Schärfemäßig reicht es nicht an den aufgespießten Apfel ran, aber es ist doch nah dran. Jetzt nicht besonders spannend, der Kontrast fehlt halt etwas, aber ansonsten ganz OK.

Der Blick nach Rott übers Feld leidet schwer unter dem Lichtleck: Offenbar hatte ich die Kamera schon lange aufgezogen, bevor ich tatsächlich den Auslöser gedrückt habe. (1/500, f/5,6.) Das Leck war ja nur in dem ersten Vorhang und hier oben war offenbar auch sehr viel Licht, da konnte das so richtig gut einsickern und einen fast weißen Fleck bilden. Ansonsten ist die Kirche ein bisschen weit weg, was allerdings auch ein ganz gutes Motiv ausmacht. Kontrast und Schärfe sind OK.

Das folgende Bild war ein Test, was das Objektiv mit unscharfem Vordergrund macht: Ich habe den Mast im Hintergrund scharf gestellt und somit ist der Zaunpfahl mit dem Stacheldraht im Vordergrund sehr unscharf, selbst bei dieser Blende. (1/500, f/5,6.) Viel mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen: Ist halt unscharf. Umgekehrt wäre das Bild natürlich interessanter, aber das war halt nicht, was ich testen wollte. ;-)

Und dann kamen wir an dieser Radkappe vorbei. (1/125s, f/5,6.) Auch dieses Bild ist recht scharf geworden, leidet aber ebenfalls an fehlendem Kontrast. Das Muster der Birkenrinde im Hintergrund ist dafür ein Beispiel. Der Bildausschnitt ist nicht so perfekt, die Radkappe hätte weiter nach unten und links an den Rand gehört, sodass man noch ein wenig mehr vom Feld hinter den Grasbüscheln hätte erahnen können.




Was wäre einer meiner Spaziergänge ohne einen Jesus am Kreuz? (1/500s, f/5,6.) Sehr katholische Gegend hier. Das Helle Kreuz überstrahlt auch hier den Hintergund und blutet so stark in den Jesus ein, dass er fast unsichtbar wird. Man kann fast sagen, dass es eine glühende Aura um sich herum hat. Das Bild selber ist ganz OK, ich hätte weiter hoch zielen sollen, sodass der Sohn Gottes eher mittig ins Bild kommt. Und gerader! Immer gerader! ;-)

Der Baum mit den Misteln und dahinter den Ölberg kann man kaum erkennen, da ich hier testweise voll in die Sonne fotografiert habe. (1/500s, f/8.) Wenn ich vorher gewusst hätte, wie sehr dieses Objektiv verkratzt ist, hätte ich mir dieses Foto wahrscheinlich direkt gespart. Ist jedenfalls kaum was zu erkennen. Vielleicht hätte es geholfen, wenn ich weiter abgeblendet hätte, bis f/16 geht das Objektiv schließlich, aber ich bezweifle es doch sehr.

Der Strommast mit Verteiler oben dran hingegen ist mal wieder ganz OK geworden. (1/500s, f/8.) Etwas Lichtleck an der Seite, aber ansonsten hat die Technik mich hier erstaunlich wenig im Stich gelassen. Gutes Bild. Gefält mir. Könnte aber auch gerader sein. ;-)

Die Kuh vor dem Reifenberg hingegen hätte so ein schönes Bild werden können, aber so verschwindet sie praktisch komplett mit dem Hintergrund. (1/500, f/5,6.) Es handelt sich sozusagen um eine Tarnkappenkuh, bei der nur das Gesicht einigermaßen heraus kommt. Außerdem war sie viel zu weit weg für diese Standardbrennweite. Das Lichtleck macht hier nur einen relativ unbedeutenden Fleck, ist aber sichtbar.

Kommen wir zum eindeutig besten Bild, das ich bisher hier ausgestellt habe: Das weiße Pferd von hinten angeleuchtet. (1/500s, f/4.) Wenn alle Bilder qualitativ so wären, hätte ich die Kamera in letzter Zeit noch viel häufiger mit mir rum geschleppt. Ich nehme an, auch hier habe ich selber wieder im Schatten gestanden, deswegen ist der Kontrast relativ hoch. Auch bei f/4 scheint jedenfalls die Schärfe nicht das Problem dieses Objektivs zu sein. Auch vom Motiv und der Komposition her ist das Bild ziemlich gut. Jedenfalls besser als einige andere heute. ;-)


Zum Schluss noch einen Blick in den Waldweg, den ich gerade runter gegangen war. (1/125s, f/2,8.) Recht stimmungsvolles Bild ist das geworden. Gefällt mir nicht ganz so gut wie das Pferd oben, aber macht auf jeden Fall was her. Man kann selnst auf dem Waldweg etwas Struktur von Herbstlaub erkennen.

An ziemlich genau der gleichen Stelle hängt ein Plastik-Rabe am Baum und hier konnte ich mal so richtig gut das Verhalten bei Offenblende und Punktlicht im Hintergrund testen. (1/60s, f/2,8.) Die Bokeh-Bälle sind schön ausgeprägt, aber relativ klein, und zu den Ecken hin werden sie nur ganz leicht linsenförmig. Ein Swirl wie beim Helios 44 ist also eher nicht zu erkennen. Trotzdem ein ganz nettes Bild, auch wenn der Rabe etwas dunkel geworden ist.

Im nächsten Eintrag geht es noch Mal ins Grüne, aber dieses Mal in die andere Richtung.