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Schwarz-weiß und analog, Teil 100: Hennefer Industrie - Foma 400 Testfilm (mit Fazit)

Film: Fomapan 400 #1, Kamera: Nikon F601, Mai 2021

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Und nun: Der letzte Teil des ISO 400 s/w-Films, den ich testweise in der F601 verschossen habe. Ab dem nächsten Eintrag wird es ernst, denn da habe ich damit die Kundenkamera getestet. Nicht, dass die Bilder, die ich damit gemacht habe, im Großen und Ganzen irgendwie anders aussehen würden. ;-)

Als erstes haben wir heute das rennende Pferd (inklusive Spiegelung), das als Logo an dem Mustang prangt, der hin und wieder unten im "Kreisverkehr" am Ende unserer Sackgasse parkt. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/2,8.) Es hatte einen Grund, weshalb ich hier mit der minimalen Belichtungszeit gearbeitet habe, aber ich hab ihn vergessen. Ich glaube, es hatte was mit dem Wind zu tun, der die Astschattenspiegelungen im Lack ziemlich schnell hin und her bewegt hat. Aber sicher bin ich mir nicht mehr... Ist jedenfalls sehr gut geworden, dieses Bild! Man kann förmlich das Pferdchen wiehern hören. Tolle Highlights, sattes schwarz, gute Schärfe. Für sowas ist der Film also auf jeden Fall brauchbar.


An diesem Tag bin ich mit dem Rad nach Hennef rein gefahren und habe dort ein paar Fotos gemacht, unter Anderem auch hinter der Kirche in der Stadt. (Nikkor 20mm AF, 1/500s, f/8.) Architektur und Weitwinkel gehen zusammen ja immer recht gut. Näher kam ich leider nichts an die Kirche dran, da ist die Hecke im Weg. Wobei, eigentlich müsste man, von der anderen Seite... Muss ich mal beim nächsten Mal, wenn ich da vorbei komme, drauf achten. Die einzelnen Natursteine, aus der die Fassade der Kirche gebaut ist, lagen im Schatten und ich habe versucht, möglichst ausgewogen dafür zu belichten. Das Ergebnis sind sehr gut erkennbare Fugen und Schieferplatten auf den Dächern. Erstaunlicherweise sind die Wolken kaum überbelichtet und zeigen auch tatsächlich mal ein bisschen mehr Korn. Insgesamt auch ein sehr schön gelungenes Bild.


An der gleichen Stelle habe ich mich dann nur einmal umgedreht und den anderen Turm hinter der Hecke fotografiert. (Nikkor 20mm AF, 1/2000s, f/8.) Hier hätte ich wohl weniger auf die Blendenautomatik hören sollen und ruhig die gleiche Belichtung wie im Bild davor verwenden sollen. Andererseits kann man so sehr toll die Wolken und deren Strukturen erkennen. Die Kirche hingegen ist etwas unterbelichtet. Noch eine Blende schneller und ich hätte nur noch eine Silhouette, was natürlich auch nicht schlecht gewesen wäre. So ist es leider ein bisschen in der Mitte dazwischen gefangen. Was das Filmmaterial angeht: Die Äste im Baum sind praktisch vollständig scharf und aufgelöst, selbst im größten Gewusel, die Körnung hält sich sowohl in den hellen wie in den dunklen Bereichen sehr zurück. Davon abgesehen verleiht das Weitwinkel diesem Bild eine interessante Note.

Das nächste Bild vom Bahnsteigaufgang gehört eigentlich noch vor die Kirche, aber ich wollte die hochkanten Bilder in diesem Artikel alle beieinander halten, weswegen ich es hier runter zu den anderen geschoben habe. Außerdem kam hier auch das 20mm Nikkor zum Einsatz. (1/125s, f/8.) Wie gesagt, Architektur und Weitwinkel passen immer gut zusammen. Irgendwie sieht das Bild etwas schief aus, aber in welche Richtung ich es auch drehe, es wird nicht besser. Daraus entnehme ich, dass der Bahnhof selber vielleicht ein bisschen schräg ist. Das Motiv ist jedenfalls sehr gut geeignet, um den Film zu testen: Viel Kontrast, denn in den Dachfenstern ist es so hell, wie es nur geht, während es in den Ecken der Unterführung praktisch stockfinster ist. Auch hier bin ich einigermaßen begeistert von der Leistung, die der Film hier zeigt. Ich habe es allerdings tatsächlich geschafft, das Limit der Auflösungsfähigkeit zu finden: Die Zugankündigung ist gerade so nicht mehr lesbar, auch nicht mehr im großen, unverkleinerten Original-Scan. Ansonsten: Ein weiteres cooles Foto fürs Archiv. Ich sollte es mal der Stadt (oder der Bahn?) anbieten. Müsste ich allerdings mal den Vergrößerer von Mutters Dachboden holen und mir eine Dunkelkammer einrichten...

Man merkt allerdings, dass das mit der Auflösung auch ein bisschen am Objektiv liegt: Das Nikon Lens Series E 135mm, mit dem ich den Fahrbüchereibus im nächsten Foto festgehalten habe, hat noch ein kleines bisschen mehr Umpf! (1/500s, f/8.) Ich nehme an, dass ich beim 20er bei f/8 bereits den schärfsten Punkt überschritten habe, das 135er hier aber seinen Sweet Spot hat. Bleibt die Frage, wie der antike Büchereibus aus Darmstadt hinter eine Lagerhalle in Hennef gekommen ist. Ob der wohl noch fährt? Dadurch, dass der keine Fenster hat, wäre er perfekt geeignet, ihn in ein Wohnmobil umzubauen. (Auf die Idee bin ich schon gekommen, als ich das Bild gemacht habe, weil direkt daneben ein solches Wohnmobil steht.) Wie auch immer: Sehr krasses Foto, das mir ebenfalls unglaublich gut gefällt. Überhaupt scheine ich an diesem Tag wirklich Glück gehabt zu haben, dass mir einige wirklich gute Schnappschüsse gelungen sind. Dass der Film sich hier auch perfekt verhält, ist noch ein Bonus, weil ich dann nämlich immer sicherer sagen kann, dass es durchaus OK ist, ihn mit den auf der Packung aufgedruckten ISO 400 zu belichten.


Ähnlich sehe ich das bei den Sand- und Kies-Silos, die ebenfalls im Industriegebiet herum stehen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/5,6.) Bei der herrschenden Helligkeit war der 400er hier in der Tat etwas schnell, aber er macht einen klasse Eindruck, genau wie das Objektiv. War eine der besseren Anschaffungen der letzten zwei Jahre, sag ich ja immer wieder! Müsste das mal viel häufiger benutzen. Tolles Foto jedenfalls.

Und dann ist mir im Wohngebiet noch dieser klassische Käfer begegnet. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Hier ist der Film wirklich etwas schnell gewesen, denn ich hätte gerne die zwei Blendenstufen weniger genommen, um noch etwas mehr Unschärfe im Hintergrund zu bekommen. Ich mein, nicht, dass es schlecht aussehen würde, das Foto, aber es könnte noch ein kleines bisschen besser sein, finde ich. Andererseits hat es auch was, wenn man die ganze Straße entlang gucken kann und alles nur so gerade eben unscharf ist. Fast schon wie früher, als Kameras noch ansich so langsame Objektive und relativ lange Belichtungszeiten hatten, dass man eigentlich immer so weit abblenden musste. Toller Käfer, jedenfalls, und auch hier macht der Film einen durchaus brauchbaren Eindruck.

Zurück zu den waagerechten Fotos: Dieser alte Bauwagen hatte es mir auch direkt angetan und ich musste ihn im Bild festhalten. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/5,6.) Ich hatte den schon öfter wahrgenommen, aber an diesem Tag war das perfekte trübe Wetter, um ihn endlich mal zu fotografieren. Das gibt der Szene nämlich die richtige (leicht depressive) Stimmung. Etwas kontrastarm dadurch, aber trotzdem gefällt es mir ganz gut. Bei besserem Wetter hätte die Szene sicher ganz anders ausgesehen. Auch hier sind alle Blätter einzeln aufgelöst, der Film schafft sogar fast noch die abblätternde Farbe.


Und zu guter Letzt noch die Autowaschboxen im Industriegebiet. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/1000s, f/4.) Auch hier drohende Wolken über dem eigentlichen Motiv. Fand ich witzig, weil es das Klischee erfüllt, dass es immer regnet, wenn man sein Auto wäscht. Gut, dass keiner da war, so bin ich trocken geblieben. Außerdem gefällt mir das Bild auch recht gut: Verlassene Boxen, tristes Wetter, Beton und versiegelter Boden wohin man schaut, ebenfalls nah am Rand der Depression! ;-) In den schattigen Stellen in den Boxen selber kommt der Film wieder an seine Grenzen, was der Grund war, weshalb ich dieses Foto eigentlich gemacht habe. Ist aber noch alles im grünen Bereich, finde ich.

Zeit für ein Fazit: Der 400er ist jetzt wirklich nicht schlechter als der Foma 100. Die zwei Blenden mehr Geschwindigkeit kann man an Schlechtwettertagen, im Schatten oder Abends in der halben Stunde nach Sonnenuntergang gut gebrauchen. Ob man jetzt wirklich, wie viele im Internet behaupten, um eine bis zwei Drittel Blendenstufen überbelichten muss, soll jeder selber entscheiden. Ich bleibe fürs erste bei der aufgedruckten Geschwindigkeit. Wer eine feinkörnigen s/w-Film mit erhöhter Empfindlichkeit sucht, kann sich hier eigentlich nicht verkaufen, zumindest bei dem Preis von unter 4€ die Rolle im 10er-Pack. Wer allerdings etwas künstlerisches mit gröberem Korn und mehr Kontrast sucht, greift vielleicht doch besser zu einem der bewährten Ilfords. Oder nimmt einen von den abgelaufenen, dich ich demnächst noch vorstellen werde. (So lang ist meine Pipeline allerdings nicht, dass der da schon drin wäre; dauert also bestimmt noch einen oder zwei Monate, bis der dran ist! ;-))

Was meine s/w-Artikel angeht: In der besagten, gerade heute neu befüllten Pipeline kommt als nächstes der bereits angekündigte Testfilm, mit dem ich die Kamera eines Kunden durch getestet habe. Da dieser nur Zoom-Objektive mit reduzierter Lichtstärke dazu hat, bietet sich hier der ISO 400 Foma natürlich direkt an! Ein spannender Film, der uns da ins Haus steht. Und da es die nächsten Tage praktisch ohne Unterbrechung regnen soll, werde ich bestimmt auch in nicht allzu ferner Zukunft die Gelegenheit haben, den ersten der beiden Artikel, die ich aus diesem Film machen werde, raus zu hauen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 99: Bödingen - Foma 400 Testfilm

Film: Fomapan 400 #1, Kamera: Nikon F601, Mai 2021

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Obwohl heute bestes Wetter war, habe ich bisher keine Fotos gemacht. Vielleicht nach dem Abendessen. Aber bis dahin gibt es mal wieder einen s/w-Eintrag, denn die werden ja auch alle nicht frischer. ;-)

Im dritten und somit vorletzten Teil dieser kleinen Serie von Fotos auf dem ersten Foma-ISO-400-Test-Film, den ich im Frühjahr belichtet habe, kommen wir nun tatsächlich langsam in den Mai. Wie man sehen kann, waren wir in Bödingen und haben uns dort mal wieder ein bisschen umgeschaut. Das erste Bild ist von dem Gedenkstein, bei dem ich mal wieder vergessen habe, wem da eigentlich gedacht wird, oder ob es sich einfach nur um religiöse Kunst handelt. (Nikon Series E 135mm, 1/125s, f/2,8.) Wie man an den Belichtungsdaten sehen kann, es war wohl schon etwas später am Abend und dementsprechend dunkel. Umso erstaunlicher finde ich die Bildschärfe, die ich da mit dem mittellangen Tele hin bekommen habe. (Den Unterschied zwischen den AI/AI-S- und den AF-Objektiven habe ich besonders bei der Benutzung der FE10 bemerkt: Die alten Objektive haben meist einen viel längeren Fokusring-Bereich und lassen sich darüber viel präzieser manuell scharf stellen.) Was den Film angeht: Hervorragende Abbildungsleistung, vielleicht etwas dunkel. Da ich es geschafft habe, trotz der relativ langen Belichtung nicht zu verwackeln, ist die Struktur des Steins hervorragend erkennbar. Selbst der Gesichtsausdruck von Marie und ihrem Jesuskind sind einwandfrei erkennbar.

Wie spät abends es war, kann man daran erkennen, dass die Sonne bereits so nah über dem Horizont stand, dass ich keine Probleme damit hatte, sie im zweiten Bild direkt hinter die Laterne zu platzieren. (Nikon Series E 135mm, 1/500s, f/5,6.) Hier wollte ich hauptsächlich testen, wie viel hell/dunkel der Film darzustellen vermag: Die relativ grelle Sonne, hinter den leichten Wolkenschleiern, die dunkle Laterne im Vordergrund. Und tatsächlich ist alles relativ gut erkennbar. Vor allem sieht die Glühbirne in der Laterne so aus, als würde da einer sitzen und den Sonnenuntergang anschauen. ;-)


Die hochkant-Ansicht der Kirche ist noch viel später am Abend entstanden, aber sie passte hier ganz gut hin, weswegen ich sie einsortiert habe, wo sie jetzt ist. (Nikon Series E 50mm, 1/125s, f/8.) Habe hier versucht, alles scharf zu bekommen und dafür so weit abgeblendet, wie ich es sonst ja eher selten tue. Hier hilft ein empfindlicher Film ja auch. Auch hier kommen die dunklen Stellen vielleicht etwas zu kurz, eine Blende mehr hätte aber den Himmel zu sehr überstrahlen lassen. Und es ist jetzt nicht so, als könnte man in den schattigen Stellen nichts mehr erkennen. Und so habe ich wenigstens noch etwas Korn im Himmel.

Auch mit dem Jesus am Kreuz bin ich ganz zufrieden. (Nikon Series E 135mm, 1/500s, f/5,6.) Das ist ungefähr an der gleichen Stelle wie das Bild mit der Laterne aufgenommen und auch ungefähr zur gleichen Zeit, also verwundert es nicht, dass die Bilder auch sehr ähnlich belichtet sind. Und ich finde, die dunklen Stellen wieder nicht allzu dunkel. Ob es also nötig ist, den Film tatsächlich überzubelichten, kann ich nicht so wirklich sagen. Die 400, die auf der Pappkiste stehen, sehen für mich eigentlich ganz OK aus. Ich möchte schließlich nicht die leichte Andeutung von Wolkenschleiern im Hintergrund verlieren.


Das Efeu an der Wand finde ich, ist besonders gut gelungen, deswegen habe ich es mal besonders groß hier eingebunden. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/2.8.) Habe tatsächlich noch ein kleines bisschen Unschärfe in den Hintergrund bekommen, die Wand ist gerade so out of focus, genau wie ich es geplant hatte. Nicht einfach, das mit einer Kamera ohne Abblendtaste zu erreichen! ;-) Ansonsten lasse ich das einfach mal hier so stehen.

Das kleine Krippenspiel, das bei den Leuten kurz vor de Kirche im Garten steht, ist auch sehr faszinierend: Maria hängt da irgendwie ziemlich fertig übern Zaun. (Nikon Series E 50mm, 1/60s, f/8.) Jaja, wenn man die ganze Nacht nach dem schreienden Kleinkind gucken musste... ;-) Vom Foto her jedenfalls ganz interessant geworden: Das Püppchen perfekt belichtet, während der Hintergrund in Dunkelheit versinkt, die aber trotzdem noch genug Struktur aufweist, das sie nicht so aussieht, als würde sie nur vor einer schwarzen Wand leben. Das Bild hätte ich mir einem 100er so jedenfalls nicht hin bekommen. Gefällt mir sehr gut.


Und zum Schluss noch die Wetterfahne in Form einer fliegenden Gans. (Nikkor AI 200mm, 1/250s, f/8.) Habe hier mehr auf den Silhouetten-Effekt gesetzt, was insgesamt auch ganz gut geklappt hat. Nur insgesamt ist das Bild leider etwas langweilig geworden. Was die Leistung des Films angeht, kann ich mich auch hier nicht wirklich beschweren. Bisher macht der auch in schwierigen Situationen einen recht guten Eindruck.

Nächstes Mal: Hennefer Industrie. Da sind auch ein paar sehr interessante Fotos bei!

Schwarz-weiß und analog, Teil 98: Söven - Foma 400 Testfilm

Film: Fomapan 400 #1, Kamera: Nikon F601, April 2021

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Regen, Regen, Regen... Im April hätte ich das nicht gedacht, denn da hat eigentlich jeden Tag die Sonne geschienen. Zumindest erinnere ich mich so daran und auf den heutigen s/w-Fotos sieht es auch so aus, als würde es stimmen. Gemacht sind diese Fotos auf dem Fomapan-400-Testfilm, den ich vorgestern schon hier angefangen hatte. Auch die heutigen Bilder gefallen mir wieder sehr gut.

Es war Frühling und so fange ich heute auch mal wieder mit blühenden Baumkätzchen an. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Vor den vielen Löchern im Blätterdach habe ich hier einige hübsche Sechsecke im Hintergrund. Auch der Film macht hier einen einigermaßen guten Eindruck. Das Bild ist halt ansich sehr kontrastarm.


Die Apfelblüten hingegen waren weiter in der Sonne und sind dementsprechend schön kontrastreich. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/500s, f/8.) Bei f/8 ist der Blütenast unglaublich scharf und im Hintergrund haben wir wieder sehr viele hübsche Sechsecke. In den Blättern kann man die Adern sehr gut erkennen, die Auflösung des Films ist dafür also hoch genug. (Wieder gilt: In den originalen Scans kann man das alles besser sehen, aber ich lade jetzt keine Bilder der Größenordnung 9000x6000 Pixel hoch... ;-))

Schafe. Als nächstes gibt es Schafe. Erstmal zwei davon. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/5.6.) Hier war es mal wieder sehr schattig, so fehlt ein wenig der Kontrast. Aber alles in Allem liegt es wohl eher daran, dass ich etwas zu vorsichtig belichtet habe. Die Strukturen im Fell der Tiere kommt gut rüber, aber irgendwie ist es dunkler geworden, als es an dem Tag eigentlich war.


Die nächsten Schafen sind durch den Zaun hindurch aufgenommen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/1000s, f/5.6.) Dadurch, dass wir hier weiße und schwarze Schafe gleichzeitig im Bild haben, ist direkt mehr Kontrast zu sehen. Und der Film bekommt beides recht gut hin: Sowohl in der schwarzen wie auch in der weißen Wolle ist viel Struktur zu erkennen. Die Körnigkeit des Films hält sich auch hier sehr in Grenzen; im Gras kann man es finden, wenn man explizit danach sucht.

Und dann noch ein einzelnes schwarzes Schaf vor ganz vielen unscharfen Hintergrundschäfchen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/4.) Hier kann man im Unscharfen schon etwas mehr Korn erkennen. Insgesamt bin ich bei den drei Schaf-Bildern sehr begeistert von der Leistung den 135mm Nikon-Objektivs.

Pferde sind ja auch immer gern genommen, zum Beispiel das braune hier. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/500s, f/8.) Bei 135mm habe ich mal etwas mehr Hintergrund als sonst mit dem 200er und bei f/8 ist auch der Stall noch sehr scharf. Sämtliche vertretene Graustufen gefallen mir sehr gut, auch hier ist die Körnung eher gering. Sämtliche Drähte des Zauns sind gut zu erkennen und auch beinahe so scharf, wie ich es vom Foma 100 gewohnt bin. Bin also einigermaßen begeistert von dem Film.


Das andere, weiße Pferd habe ich dann ebenfalls noch schnell fotografiert, wenn es da schon rum steht. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/1000s, f/8.) Bei gleicher Blende konnte ich hier eine Stufe schneller belichten, da ich hier etwas mehr Licht in die Szene bekommen habe. Leider ist das Bild etwas schief geraten, sodass das Pferd bergauf grast. ;-) Aber insgesamt gilt das Gleiche, was ich schon bei den vorherigen Bildern bemerkt habe: Film ist gut.

In einer der dunkleren Ecken habe ich dann noch diesen alten Trecker fotografiert. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/5,6.) Der Vorteil beim 400er Film ist es tatsächlich, dass ich solch dunklen Szenen die Blende trotzdem zwei Stufen weiter zu drehen kann. OK, hier wäre natürlich sogar mit dem 100er noch genug Licht gewesen, aber trotzdem finde ich, dieses Foto ist es gutes Beispiel für die höhere Empfindlichkeit: Sehr schöner Kontrast und gute Schärfe. Und außerdem ist das Bild insgesamt auch sehr gut geworden: Der Winkel, in dem der Trecker da steht, ist mir gut gelungen, die leichten Highlights in den Lampen und am Dach gefallen mir ebenfalls, und durch die weit geschlossene Blende ist praktisch das ganze Bild scharf. Eines der besten Fotos auf dem Film, glaube ich.


Auf dem Heimweg habe ich dann noch den üblichen kahlen Baum abgelichtet. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/1000s, f/5,6.) Der Hintergrund ist ein bisschen dunstig, aber Licht und Schatten verteilen sich sehr schön im Bild, finde ich. Noch ein sehr gutes Foto. Landschaft in s/w sieht ja meist etwas traurig aus, aber hier ist wird das schon praktisch zelebriert! ;-)

Und dann war da noch der Bauer, der gerade nach seinem Mist schaute. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Noch ein sehr schönes Bild. Mehr will ich gar nicht dazu sagen. Gefällt mir richtig, richtig gut.


Und zu guter Letzt noch mal den gleichen Trecker, aber direkt davor. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Landmaschinen haben mich ja schon immer fasziniert und dieser schöne, große Trecker macht da keine Ausnahme. Ebenfalls ein cooles Foto und ich erinnere mich dran, dass der Bauer mich angesprochen hat, warum ich denn seinen Trecker fotografiert habe. Einfach nur, weil ich diese großen Landmaschinen einfach faszinierend finde!

Nächstes Mal: Bödingen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 97: Rott - Foma 400 Testfilm

Film: Fomapan 400 #1, Kamera: Nikon F601, April 2021

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Obwohl heute eigentlich ganz gutes Wetter war, habe ich keine Fotos gemacht. Stattdessen habe ich mich mit meinem Bruder auf dem Flohmarkt an der Metro getroffen. War einerseits ganz schön, den mal wieder zu sehen, aber andererseits war es da so voll, dass ich es keine Stunde ausgehalten habe! Meine Güte, wo kommen die Leute alle her? Ich hoffe, die sind alle geimpft, sonst haben wir da den nächsten Super Spreader Event! (In dem Zusammenhang muss ich anmerken, dass die letzten anderthalb Jahre Isolation mir und meiner Abneigung von Menschenmengen in keinster Weise zuträglich war: Sonst habe ich ja nur die Panik geschoben, wenn ich bereits in der Menge gefangen war, jetzt krieg ich ja schon dieses Flucht-Gefühl, wenn ich die Leute nur sehe!)

Wie auch immer, langer Rede kurzer Sinn: Es gibt einen Eintrag aus dem s/w-Archiv. Die Pipeline ist schließlich so lang, dass ich bis zum Ende des Monats eigentlich schon gar keine anderen Artikel mehr verfassen müsste. Außerdem wird es jetzt auch mal etwas interessanter, denn ich habe hier den ersten Fomapan 400 verwendet. Davon hatte ich ja auch mal einfach 10 Stück bestellt - gehen ja weg ;-) -, ohne wirklich zu wissen, wie die sind. Die Rezensionen im Internet können einem ja immer nur so viel sagen. Diesen ersten Test-Film habe ich in der F601 verschossen. Dafür ist er eigentlich nicht unbedingt nötig, denn die Festbrennweiten sind alle lichtstark genug, dass ich selbst bis zum Abend und darüber hinaus noch genug Licht durch die Linsen bekomme, dass ich auch ruhig einen ISO 100 verwenden kann. Stattdessen waren die eigentlich dafür gedacht, wenn ich Kameras teste, die eben nicht so flott unterwegs sind, insbesondere solche mit Zoom-Objektiven, die gut zwei Blenden langsamer unterwegs sind als meine Festbrennweiten. Der Gedanke war hier allerdings, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der ich mich auskenne: Kamera als funktionierend bekannt, Objektive und ihre Eigenarten bekannt, nur eben der Film ist die unbekannte Komponente.

Vorweg: Insgesamt gefällt mir der Film sehr gut. Erstaunlich feines Korn. Deutlicher erkennbar als beim 100er, aber nicht so viel wie ich erwartet hatte. Manche Leute kaufen ja 400er Filme, eben weil sie einen grobkörnigen Film haben möchten; die werden hier vielleicht sogar enttäuscht sein, denn im Gegensatz zu dem abgelaufenen Ilford - den ich auch noch in der Pipeline habe - sieht der Fomapan schon fast langweilig aus. Wenn man es mir nicht sagen würde, unbedingt erkennen, dass es sich hier um einen ISO 400 Film handelt, würde ich nicht. Ansonsten hat das Internet in verschiedenen Quellen behauptet, dass der 400er eher ⅓ bis ⅔ Blendenstufen langsamer ist als das, was auf der Verpackung steht, dass man ihn also eher wie einen ISO 320 oder sogar ISO 250 belichten sollte. Kann ich persönlich jetzt nicht wirklich nachvollziehen: Einerseits entwickel ich nicht selber und bin somit darauf angewiesen, was das Labor mit meinen Filmen treibt; zum anderen denke ich, dass man eine drittel Blende Überbelichtung eh kaum sehen wird - da ich ja meist in Halbautomatik schieße, liegt die Kamera sicher hin und wieder um mindestens so viel daneben, weil in der Szene gerade mehr hell oder mehr dunkel drin ist und ich vielleicht lieber die Spot-Messung hätte benutzen sollen. Wenn man selber Abzüge herstellt, kann ich das vielleicht noch glauben, dass das dann einen Unterschied macht; meine laborentwickelten Negative, die ich nachher scanne und mit GIMP nachbearbeite, scheint es kaum zu stören, dass ich sie mal eine oder zwei Blendenstufen daneben belichte. (Das Einzige, was mich bei der Laborentwicklung hin und wieder stört, sind die Flecken und Streifen, wenn der Techniker nicht richtig geschüttelt oder gespült hat! So auch auf diesem Film.) Allerdings habe ich noch keine Abschließende Meinung zu dem Thema entwickelt, vielleicht gibt es ein Fazit im letzten Artikel dieser vierteiligen Serie zum ersten Film.

Und mit diesem sehr langen Vorwort, hier sind die Fotos: Als erstes haben wir hier ein hölzernes Windrad, gegen die tiefstehende Sonne, mit Fleck oben im Himmel. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/11.) Interessant: Im Himmel kann man gut das etwas grobere Korn erkennen. Gut: Das Highlight an der Mühlenachse blutet nicht aus. Nicht ganz so gut: Die schwarzen Stellen sind nicht wirklich pechschwarz. Ansich ist dieser erste Testschuss relativ kontrastreich und erfüllt meine Erwartungen ziemlich genau.

Die Kirche in Rott hat auf der linken Seite ebenfalls kleinere Flecken und einen hellen Streifen, der aber meiner Meinung aus der Entwicklung stammt und nicht aus dem Filmmaterial. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) (Es handelt sich eigentlich um das erste Bild, ich hab die beiden getauscht, weil ich gerne das hochkante in der Mitte habe.) Die abendliche Sonne wirft schöne Schatten über das Dach, die Auflösung des Filmmaterials reicht für die einzelnen Backsteine im Gebäude selber und das Rauschen im Himmel ist erstaunlich gering für einen ISO 400 Film und auch die einzelnen Wölkchen sind alle erkennbar. Die Struktur in den Gebüschen vor der Kirche geht etwas im Dunkel unter, aber das kenne ich ja schon vom ISO 100 Foma.


Die direkt von der Sonne beschienenen Bretter und Zweige des Brombeerbusches (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) zeigen, was der Film mit viel Licht macht: Viele Strukturen in den Brettern, die rostigen Nägel an deren oberen Rand sowie die Vogelkackeflecken daneben kommen gestochen scharf rüber. Wieder etwas Korn-Rauschen im Himmel, aber nicht unangenehm viel; im dunkleren, unscharfen Feld im Hintergrund verliert sich die Körnung praktisch total. Insofern, vielleicht sollte man den Film doch etwas überbelichten? Ich weiß es noch nicht. Übrigens auch vom Bild her ein interessantes Foto.

Ein einsames weißes Pferd auf der Weide. (Nikkor AI 200mm, 1/500s, f/5,6.) Sehr schönes Licht- und Schattenspiel auf der Weide hinter dem Pferd. Die Sonne filterte durch eine Hecke aus höheren Büschen und kleineren Bäumen am Feldrand hindurch. Das Tier selber perfekt belichtet, aber vielleicht etwas unscharf. Viel Kontrast. Gutes Bild. Und auch der Film macht mir hier keine Sorgen.


Aus der anderen Richtung habe ich dann beide Pferde, die hier am Grasen waren, auf ein Bild bekommen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/2,8.) Habe bewusst die Blende weit offen gelassen, um etwas Überbelichtung zu provozieren. Trotzdem sind die Pferde etwas dunkel geblieben, da hätte eine Blendenstufe langsamer nicht geschadet. Zur Beurteilung des Filmmaterials aber vielleicht gar nicht so schlecht: Weder in den dunklen noch in den mittleren Graustufen gibt es allzuviel Rauschen, die Körnung wird wieder erst im Himmel sichtbar. Die weiße Wand des Hauses hingegen zeigt praktisch gar kein Korn und ist somit komplett durchbelichtet.

Der krumme Nagel im Zaun war einfach zu witzig, als dass ich ihn nicht fotografiert hätte. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Bei Nahaufnahmen, bei denen man im allgemeinen ja auch eher größere Blendenzahlen wählt, ist ein 400er Film meist auch keine falsche Idee. Hier war allerdings noch sehr viel Licht der untergehenden Sonne vorhanden. Insgesamt ein schönes Bild, das uns zum Filmmaterial aber nichts Neues sagt.


Anders sieht es mit dem Tränken-Anhänger aus, der hinter den Bäumen hervor lugte und leicht im Schatten stand. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/250s, f/2,8.) Hier kann der Film mal richtig zeigen, was er kann. Ich finde, er zeigt ausreichend Kontrast in dieser schattigen, doch eher kontrastarmen Szene; und trotzdem ist der auf den im Vordergrund gespannten Draht fallende Sonnenstrahl nicht zu sehr überbelichtet, die dunklen Stellen im Geäst nicht zu dunkel. Insgesamt ein recht ausgewogener Eindruck, den der Film hier hinterlässt.

Ein weiteres Bild aus dem tiefen Schatten ist das Abflussrohr des Baches, der hier durchs Tal fließt. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/60s, f/2.) Auch hier kommt erstaunlich viel Kontrast heraus, obwohl praktisch kaum direktes Licht in die Szene fällt. Gut, das Motiv ist jetzt leider auch nicht ganz so interessant geworden, wie ich das gehofft hatte. Aber da kann der Film ja nichts dafür, dass ich hin und wieder *hust* auch mal Müll produziere! ;-)

Der Jagdhochstuhl ist in der Beziehung schon wieder etwas spannender, wenn er einen auch nicht vom Hocker reißt. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/4.) Insgesamt sehr scharfe Szene mit wenig Unschärfe; bei der Blende und Entfernung der Objekte aber auch kaum zu erwarten. Licht und Schatten sind sehr ausgewogen. Brauchbares Bild, gut belichtet, keine größeren technischen Mängel. Nur eben spannend ist es nicht, bis auf das Licht- und Schattenspiel der goldenen Stunde.


Der Heukubus auf der schwarzen Plastikplane direkt gegen den (vergleichsweise) gleißenden Himmel ist schon eine Herausforderung gewesen, was die Belichtung angeht. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Die Spotmessung des Kubus hat aber ein gutes Resultat geliefert, was ja nicht immer der Fall sein muss. Die Plane sieht jedenfalls richtig gut aus, der Kubus selber mit den Flecken von Hell und Dunkel hat auch eine gewisse Stimmigkeit. Einzig die unscharfen Vordergrundblätter oben werden vom hellen Himmel etwas überstrahlt. Der Himmel zeigt praktisch gar kein Korn mehr, so stark durchbelichtet wurde er. Trotzdem sind die Übergänge zwischen hell und Dunkel an der Planengrenze praktisch fehlerfrei und ohne Überstrahlung; das 50mm macht bei f/4 im Allgemeinen ja auch sehr scharfe Bilder und der Film scheint hier keine größeren Probleme zu haben, das auch korrekt festzuhalten.

Am Ende sind wir dann zur Rotter Kirche zurück gekehrt, denn hier hatten wir ja geparkt. (Nikkor AF 20mm, 1/250s, f/4.) Hier habe ich mal ein richtiges Weitwinkel-Foto gewagt und bin selber erstaunt, dass es nicht mal so schlecht geworden ist. Auch wenn es jetzt schon - kurz vor Sonnenuntergang - etwas dunkler in den Schatten wurde, die einzelnen Backsteine sind noch immer hervorragend zu erkennen. (Im Originalscan allerdings besser als in dieser herunter gerechneten Version für das Internet. Darf man ja nicht vergessen, dass die Scans ein Vielfaches an Details zu bieten haben, sogar bei meinem alten Gammelsscanner!) Der Baum hat auch noch gut Struktur in der Rinde, ebenso die Hecke. Der Graustufenverlauf im Himmel geht sehr gleichmäßig von Statten; auch hier habe ich nichts zu meckern.

Erstes Fazit: Ein durchaus brauchbarer Film. Ob man ihn jetzt etwas überbelichten sollte, sei jedem selber überlassen. Angeblich soll man die meisten (günstigen) Filme ja etwas mehr belichten, aber bisher bin ich mit dem Standard eigentlich immer ganz gut gefahren.

Nächstes Mal: Bilder aus Söven.