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Morgens, um halb 11 am Impfzentrum (schon wieder!)

Heute hatte der Hase den zweiten Impftermin und so habe ich mal wieder ein Impfzentrum zu sehen bekommen. Von außen kannte ich das ja schon, aber von innen noch nicht. Zumindest durch die Anmeldung durfte ich mit hindurch. Danach habe ich mich dann aber draußen mit der Kamera rum getrieben. (Habe zZt einen s/w-Film in der kleinen Mju-II liegen, der war erst halb voll. Jetzt ist er bei Zweidrittel.)


Da das hier die Kinderklinik ist, sind da wohl offenbar überall auf dem Gelände Stofftiere versteckt. Zwei davon habe ich gefunden und fotografiert. Und vor dem Container lag dann noch dieses kleine Injektions-Fläschchen. Was da wohl drin war? Impfstoff? ;-)

Nach dem Impfen sind wir dann noch rüber zum HUMA und haben den großen Diplodocus fotografiert, der da seit Neuestem rum steht. Also, jedenfalls habe ich ihn vorher noch nie gesehen.


So, und jetzt muss ich mal was Produktives tun. Muss ja auch mal sein, ist ja auch wichtig. ;-) Problem ist nur, dass draußen vor dem offenen Fenster irgendwer mit dem Stampfer stampft und auch ansonsten noch diversen Lärm macht. Mal sehen, ob ich mich da konzentrieren kann.

RMC Tokina 35-70mm 1:4

Was war noch im Paket mit der FE10? Ein weiteres Zoom-Objektiv für Nikon-F-Bajonett: Ein RMC Tokina 35-70mm 1:4. Dieses hier ist allerdings nicht so gut erhalten wie das Kit-Nikkor, das ich gestern vorgestellt habe. Ich mein, von außen sieht es eigentlich ganz OK aus, wenn man mal von der Beule unten absieht, die ich erst mal wieder gerade gedängelt habe.


Es hat aber noch ein paar andere Probleme: Offenbar hat es auf größte Blendenöffung aufgezogen jahrelang herum gelegen, die Feder ist scheinbar etwas ausgeleiert. Scheint ein Problem bei Tokina zu sein, denn das gleiche Problem habe ich ja mit dem 35-70 für die Olympus. Entweder das, oder es liegt am vielen Öl auf den Blendenlamellen. Ich habe die Kamera jetzt auf 1s Spiegelvorauslösung gestellt, dann hat die Blende genug Zeit zu reagieren. Ohne bekomme ich bei jeder Blende außer offen überbelichtete Bilder. Zudem schlägt der Zoomring "unten" schon etwas vor 35mm und "oben" auch vor den 70mm an. Werde also so oder so nicht drum herum kommen, das mal auf zu machen.

Außerdem stimmt da was mit dem Fokus-Ring nicht: Die Unendlich-Einstellung erreiche ich bereits bei ca. 2,20 Meter, alles darüber hinaus ist schon wieder unscharf. Hat hier vielleicht jemand dran rum gespielt, um mit einem Adapter auf einer Nicht-Nikon damit arbeiten zu können? Kann aber eigentlich nicht sein, denn der minimale Fokus von 60cm stimmt, also zumindest ungefähr. Hatte das Teil vielleicht schon mal jemand offen und hat es wieder falsch zusammen gesetzt? Ich habe keine Ahnung...

Aber trotzdem, hier ein paar Test-Fotos: Der Vorteil an durchgängig f/4 ist, dass ich zumindest schon mal nicht nachrechnen muss, was denn jetzt die effektive Blende ist, wenn ich am Zoom-Ring drehe. Offenblende ist eben durchgängig f/4. Das ist jetzt im Weitwinkel-Bereich nicht so viel schlechter als die f/3,5 des besagten Nikkors, bei 50mm ist es etwa gleich und im Zoom ist es sogar eine halbe Blende besser. Das ändert aber nichts daran, dass die Bildqualität hier auch eher auf der fragwürdigen Seite ist.


In den drei Kuhweid-Bildern sieht man bei jeder Zoom-Stufe, dass die Ecken dunkler sind als die Mitte, am Wenigsten noch bei 70mm. Die Schärfe hingegen ist erfreulich gut, obwohl der Fokusring seltsam ist. Wie man sieht, ich habe diese Testbilder auch am gleichen Tag und bei gleichem grauen Himmel gemacht wie die für das Nikkor. Sogar die Schnecke saß trotz ihrer unglaublichen Geschwindigkeit noch mehr oder weniger an der gleichen Stelle! ;-) Im direkten Vergleich gefallen mir die Farben beim Tokina etwas besser. Die Rose ist bei f/8 und dementsprechend scharf, hat dafür aber irgendwie einen grauen Schleier im Hintergrund; hier gefiel mir das Nikon-Objektiv besser.


Mit der Lilie habe ich dann noch einen weiteren Zoom-Test bei nahen Entfernungen gemacht, um mal zu sehen, wie es da so bei f/8 aus sieht. Im Weitwinkel-Bereich kaum noch Abschattungen in Richtung der Ecken und auch praktisch keine Verzerrungen. Die Naheinstellgrenze ist mir etwas zu weit weg. Ich müsste tatsächlich mal nachmessen, ob das tatsächlich 0,6 Meter sind oder ob der Fokusring nicht doch falsch montiert ist.


Und zum Schluss noch mal die Canna mit einer Blenden-Serie: f/4 - f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16 - f/22. Hier ist f/4 durchaus benutzbar und gibt auch noch ein kleines bisschen Bokeh. Eine Blende mehr und ich habe den Eindruck, das Objektiv wird kaum noch schärfer.


Normalerweise gibt es am Ende immer ein Fazit, aber heute spare ich mir das erst mal, bis ich zumindest die Probleme mit der Blende gefixt habe. Den dazu passenden Eintrag gibt es bereits morgen, denn ich muss die ganzen auf Halde produzierten Artikel jetzt langsam mal los werden! ;-) Nur soviel vorweg: Ein Provisorium, dass zwar funktioniert, aber so sicher nicht bleiben kann!

Ölberg

Jedenfalls. Eigentlich hatte ich ja schon einen Artikel für heute, da sind wir am späten Nachmittag dann doch noch mal los und haben den Ölberg bestiegen. Warum? Weil er da ist! ;-) Sind bis hoch zur Margaretenhöhe und haben dort unser Basislager aufgeschlagen, also haben wir ihn eigentlich nur halb bestiegen. :-D


Von hier sind wir dann den Weg hoch, den wir angeblich schon mal gegangen sind. Ich kann mich an nichts erinnern. Wir haben auf halbem Weg sogar schon einen Cache gemacht. Ich erinnere mich an nichts. Aber auf halbem Weg haben wir dann am Steinbruch halt gemacht, um insgesamt genau ein Bild davon zu machen. Weil alles total zu gewuchert ist.


Achso, hatte ich jedenfalls schon erwähnt, dass ich viiiiel zu viele Fotos gemacht habe. Viiiiiel zu viele! Deswegen gibt es auch mal wieder einen "erweiterten Artikel". Deswegen: Klick!
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Nikon Zoom-Nikkor 35-70mm 1:3.5-4.8

Hier nun wie versprochen ein eigener Artikel zum Nikon Zoom-Nikkor 35-70mm 1:3.5-4.8, von dem ich annehme, dass es sich um das Kit-Objektiv der Nikon FE10 handelt, die ich gestern vorgestellt habe. Ehrlich gesagt, bin ich mir mittlerweile sogar sehr sicher, dass dieses Objektiv ebenfalls von Cosina gebaut wurde - mehrere Quellen im Internet behaupten das, die können ja jetzt nicht alle voneinander abgeschrieben haben; außerdem würde das die allgemeine Abbildungs-Qualität dieses Teils erklären sowie die Verarbeitung. Das Einzige, was mich ein bisschen stutzig macht, ist die Tatsache, dass Nikon es in diesem Falle erlaubt haben muss, dass das Wort "Nikkor" da drauf gedruckt wurde, das eigentlich für hochwertige Objektive reserviert ist. Ich mein, die haben so 10, 15 Jahre vorher nicht mal auf ihre Series E Linsen Nikkor drauf geschrieben, weil sie Angst hatten, dass das den Wert der Marke beschädigen könnte, aber dann das hier? Jedes E-Serien-Objektiv, das ich bisher in der Hand hatte, macht von der Verarbeitungsqualität her einen besseren Eindruck!

Denn wie schon erwähnt, ist dieses Objektiv extrem leicht - so leicht, dass ich tatsächlich Angst habe, das Teil zu feste anzufassen, wenn ich es auf die Kamera schraube. Bei der FE10 geht das noch, denn die wiegt ja auch so gut wie nichts, aber auf den Digitalen, die wahrscheinlich das Zehnfache an Masse daher bringen, ist doch ein gewisses Ungleichgewicht zu bewundern. Von den AI oder AI-S Zooms, die Nikon in diesem Brennweiten-Bereich verkauft hat, ist es außerdem das langsamste: Es gibt ein minimal schnelleres f/3,3-4,5 - das auch keine so guten Noten bekommt, wenn man auf den einschlägigen Seiten danach sucht - sowie eines mit durchgängig f/3.5, das am Ende des Zoom-Bereiches als gut eine Blende flotter unterwegs ist. Ob es für AI auch schon das f/2,8 gab, kann ich im Internet nicht genau nachvollziehen; soweit ich das sehen kann, gab es das nur als AF-S. Ein Katalog mit allen Nikkors wäre schon mal schön zu besitzen...

Das alles würde ich aber verkraften, wenn die optische Leistung entsprechend gut wäre, weswegen ich im Garten mal ein paar Test-Bilder damit gemacht habe. Natürlich kann man da jetzt auch keine Wunder erwarten, schließlich handelt es sich um ein relativ lichtschwaches Kit-Objektiv. Aber trotzdem war ich überrascht, dass die Bilder durchaus brauchbar sind, wenn man nicht zu genau hinschaut. (An den Tag war es allerdings etwas bedeckt draußen; mit mehr Licht wären die Fotos wahrscheinlich besser geworden.)


Die ersten beiden Bilder testen die Offenblende bei unterschiedlichen Entfernungen aber vollem Zoom: Das faulige Obst ist trotz Minimalfokus recht scharf und das auch über einen recht großen Schärfentiefe-Bereich. Bei effektiv f/4,8 wundert letzteres allerdings auch nicht allzu sehr. Ich erkenne hier relativ wenig Verzeichnung, die ist wahrscheinlich durch das Hineinzoomen an den Rändern abgeschnitten worden. Beim Bild von der Kuhweid' hingegen sieht man im hellen, eigentlich eintönig grauen Himmel für ein Bild bei Maximal-Zoom durchaus heftige Vignettierungen in den Ecken. So richtig scharf sind die auch nicht: In der Mitte ist die Hecke relativ scharf und je weiter man zu den Ecken kommt, desto dunkler und unschärfer wird sie.

Als nächstes haben wir einen kleine Bokeh-Test, für den ich die gleiche Blüte einmal bei 35mm und einmal bei 70mm fotografiert habe. Bei beiden Bildern habe ich um eine Blendenstufe abgeblendet, um auf die Entfernung auch sicher die Blüte scharf zu haben. Das erste Bild ist also bei f/4,8 entstanden, das zweite bei f/5,6. Insbesondere bei dem 70mm-Bild sieht man deutlich, dass die Ecken sehr viel schärfer sind als bei der Kuhweide. Ich würde sagen, dieses Objektiv ist nicht auf Unendlich ausgelegt, sondern eher für nähere Objekte. Im gezoomten Foto ist das Bokeh sogar einigermaßen brauchbar, nicht zu unruhig, über alle Entfernungen relativ weich. Könnte allerdings gerne etwas pastelliger sein. Gleiches gilt im Prinzip auch für das Foto bei 35mm, hier sind die Abschattungen an den Ecken allerdings sehr viel sichtbarer. Diese werden beim Hineinzoomen also offenbar weggeschnitten. Auch ist noch deutlich mehr Randunschärfe wahrnehmbar. Ich denke also, für komplett scharfe Bilder wären zwei Blendenstufen abblenden das Minimum.



Natürlich kann man Randunschärfe und Vignettierung auch gezielt einsetzen: Als nächstes habe ich zB diese Schnecke genau ins Zentrum genommen, wo sie die maximale Schärfe erreicht, und dann einfach mal bei Offenblende rein gezoomt. So sind drei Bilder entstanden: 35mm f/3,5, 50mm f/4, 70mm f/4,8. Neue Erkenntnisse gewinnen wir aus diesen Bildern nicht, nur einen Eindruck davon, wie die unterschiedlichen Brennweiten sich insgesamt so machen. Und ich muss sagen: All diese Mängel, die ich bisher beschrieben habe, so heftig sie auch sein mögen, sind im Real Life eigentlich kaum wahrnehmbar, wenn man nicht gerade danach sucht.

Deswegen folgen jetzt auch mal einfach drei Schnappschüsse (bei 70mm) ohne größeren technischen Hintergrund, außer dass ich die Blende mal ziemlich weit zu gedreht habe; also, für meine Verhältnisse schon extrem weit: Die ersten zwei Mal auf f/8 und das letzte mit Lilie sogar auf f/11.


Gegen das Licht erhält man hinter dem fliederartigen Büschel sehr hübsche Sechsecke, die durchweg bis in alle Ecken auch sechseckig bleiben, also nicht ge-swirl-t sind. Zwischen den einzelnen Blüten kann man gut noch die Spinnweben erkennen, die Schärfe ist hier also OK. Ähnlich sieht es bei der Rose aus: So weit abgeblendet ist sie gestochen scharf; das geht allerdings ein bisschen auf die Kosten des Bokehs, was auf diese Entfernung aber noch immer gerade so befriedigend ist. Bei der Lilie habe ich es dann mit f/11 etwas übertrieben und ich habe den Eindruck, die Schärfe in der Mitte lässt hier bereits wieder etwas nach. (Ist jetzt im auf 1920px herunter gerechneten Bild nicht wirklich wahrnehmbar, aber im Original schon.)

Da ich gerade damit beschäftigt war, die Blenden durchzutesten, habe ich die Lilie auch gleich mal bei 35mm ins Visier genommen. Die Werte von rechts nach links und oben nach unten: f/3,5 - f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16 - f/22. In den ersten beiden lässt sich ein ganz leichtes, subtiles Drehen der Unschärfe um den Mittelpunkt erkennen. f/8 sieht hier glaube ich tatsächlich am Besten aus und liefert die wenigsten Fehler. Interessant finde ich, dass die Bilder langsam vom bläulichen in den rötlichen Bereich verschoben werden. Liegt's am automatischen Weißabgleich oder tatsächlich am Glas?


Zuletzt noch mal das gleiche Procedere mit einem anderen Motiv bei 70mm. Hier sind die Werte wie folgt: f/4,8 - f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16 - f/22 - f/32. Das Ergebnis ist ähnlich: Kein Swirl mehr bei den ersten beiden Blendenstufen, da wir hier nur in die Mitte des Bildekreises hinein sehen. Die Vignettierung ist auch weniger. Würde man mich fragen, würde ich auch hier glaube ich zu dem Bild bei f/8 tendieren. Scheint mir am ausgewogensten zu sein.


Fazit: Nicht das Beste, was man unter dem Namen Nikkor zu kaufen kriegt. Als leichte und einigermaßen kompakte Alternative zu mehreren Festbrennweiten gerade noch so erlaubt. Die plastik-lastige Verarbeitung macht mir allerdings Sorgen, auch wenn alle wichtigen Teile weiterhin aus Metall gearbeitet sind. Es gibt definitiv bessere Zooms auf dem Gebraucht-Markt, die auch nicht entscheidend mehr kosten, insbesondere bei den namhafteren Drittherstellern. Es gibt allerdings auch schlechtere, also Vorsicht! ;-) Es ist wirklich erstaunlich, dass Nikon damals den "guten" Nikkor-Namen dafür hergegeben hat. Das Ding ist jetzt nicht direkt Schrott, immerhin macht es Bilder, und diese Bilder sind auch nicht unter aller Kritik. Aber es hat doch gewisse Schwächen, die man von einem Nikkor - auch einem Zoom-Nikkor - eigentlich nicht erwartet.

Für mich persönlich ist es ein Sammlerstück: Einzeln würde ich dafür vielleicht 10, 20 Euro kriegen, das ist den Aufwand kaum wert. Aber da ich es anhand der Seriennummer genau dieser FE10 zuordnen kann, ist es doch irgendwie wieder was Besonderes. Ich werde es also behalten: Als besseren Kamerabody-Bajonettdeckel. ;-)

Nikon FE10

Wiedermal habe ich zugeschlagen, als ein interessantes Päckchen Nikon-Technik vorbei kam. In diesem hier war eine einigermaßen gut erhaltene FE10 drin. Ich bin mir nicht sicher, aber ich gehe davon aus, dass das Zoom-Nikkor, das da vorne drauf klemmt, das passende Kit-Objektiv ist, da es bis auf die erste Stelle die gleiche Seriennummer hat.


Die Rückwand war sehr matschig, wie das bei diesen alten Gummierungen nun mal leider öfter so ist. Mit etwas Alkohol habe ich die oberste Schicht abgerubbelt, jetzt kann man sie wieder anfassen, ohne dass man fest klebt. Dafür ist der Glanz dann leider auch weg und das Ganze sieht etwas matt aus. Egal, Hauptsache, man kann das gute Stück benutzen.

Es handelt sich im Nikons letzte semi-manuelle Kamera: Fokussiert wird völlig manuell, nur mit Hilfe eines Schnittbild-Suchers, aber es ist ein Belichtungsmesser eingebaut und man kann einen Automatik-Modus benutzen, der die passende Zeit zur gewählten Blende vorgibt. (Zeitautomatik.) Nur die FM10, die gar keine Automatik hatte, wurde länger verkauft, wenn es um diese Art von Back-To-Basics-Kameras geht.

Der Witz ist: Das Teil wurde von Cosina im Auftrag von Nikon gebaut. Zumindest behauptet das das Internet. Verkauft wurde sie bis seit Mitte der 1990er und bis in die frühen 2000er. Ich habe keine Ahnung, von wann dieses Modell stammt. Angeblich waren diese günstigen und mehr oder weniger manuellen Kameras eigentlich für den Dritte-Welt- und Schwellenländer-Markt gedacht, aber gerade die FE10 und die FM10 haben eine gewisse Anhängerschaft in den Industrieländern gefunden, eben weil sie so back-to-basics sind.

Nachdem ich sie etwas länger benutzt habe - habe bereits zwei Filme damit verschossen - kann ich das auch durchaus nachvollziehen: Mit der schnellsten Belichtungszeit von 1/2000s ist sie sehr flott unterwegs, im Automatik-Modus kann sie bis zu 8s lang belichten, auch wenn man manuell am Rad nur bis zu 1s einstellen kann. Außerdem gibt es eine Abblendtaste, die ich bei so manch anderer günstigen Kamera schwer vermisse. Und oben drauf gibt es - für die eher künstlerisch veranlagten Fotografen - sogar die Möglichkeit, vor dem Betätigen des Spann-Hebels die Transportrolle auszukuppel, was Doppel- und Mehrfach-Belichtungen möglich macht. Der Sucher ist auch schön hell und vor allem ist die Mattscheibe riesig: Wenn ich die Brille auf habe und nicht mit dem Auge bis direkt ans Okular ran kann, sehe ich gar nicht alles. Der Schnittbildsucher ist auch einigermaßen präzise, aber auch da ist das größte Problem meine immer schlimmer werdende Blindheit.


Natürlich ist nicht alles nur eitel Sonnenschein: Z.B. braucht man leider immer geladene Batterien (2x LR44 tun es hervorragend), denn ohne löst sie nicht aus. Der Verschluss ist nämlich elektronisch gesteuert. Andererseits halten die Batterien wahrscheinlich eine halbe Ewigkeit, wenn man sie vor der Lagerung der Kamera immer brav wieder aus der Halterung nimmt. Andere Negativ-Punkte sind die insgesamt etwas plastik-lastige Verarbeitung: Hier wurde tatsächlich an allem gespart, außer Bajonett und Verschluss ist hier glaube ich alles aus Plastik. Ach ja, und wenn es Abends langsam etwas dunkler wird, kann man zwar hervorragend die Belichtungszeit-Anzeige-LEDs sehen, die leuchten schließlich, aber die Skala daneben liegt im Dunklen. Das kommt sogar schon teilweise in dunkleren Ecken tagsüber vor. Ist jetzt kein Beinbruch, andere Kameras, die diese Technik verwenden, haben ähnliche Probleme. Aber ich wollte es erwähnt haben.

Was das (Kit?) Objektiv angeht, frage ich mich, ob das überhaupt von Nikon gebaut wurde, oder ob das auch eine Aufragsfertigung ist. Würde ja Sinn machen, wenn das auch von Cosina stammen würde. Es steht allerdings tatsächlich "Zoom-NIKKOR" drauf. Jedenfalls wiegt es gefühlt weniger als mein 135mm E Objektiv und besteht wahrscheinlich auch zu 90% aus Plastik, wenn man das Glas mal raus rechnet. Aber es funktioniert. Mehr zum Objektiv später in einem separaten Artikel.

Apropos, was Objektive angeht: Sämtliche meiner AI, AI-S, AF (-D, -S, -whatever) Objektive funktionieren; letztere natürlich nur manuell, aber das ist ja logisch. (Das G ohne Blendenring scheidet natürlich aus.) Wobei ich glaube, dass der Schnittbildsucher mit den AF-Objektiven ein gaaaanz kleines Bisschen daneben liegt, also wirklich nur minimal. Zumindest sah das auf dem ersten Film so aus, der zweite ist noch auf dem Weg in die Entwicklung. (Wer aufmerksam mit liest, weiß jetzt, dass es sich dabei um den Kodak Gold 200 handelt, den ich zum Trekdinner in den Rheinauen verschossen habe.)

Mit im Paket war auch neben dem Zoom noch eine schwarze Ledertasche, aber die muss ich erst mal gründlich lüften, die müffelt etwas; die hat wohl jemand mit Glasreiniger-Spray abgewischt. (Zusätzlich war da noch mehr drin, aber das gehört auch in einen eigenen Artikel.)


Fazit: Sehr spannende Kamera. Einerseits modern, kaum 20 Jahre alt, das ist bei meiner Sammlung ja wirklich noch jung. Erstaunlich, dass man meine D100 ungefähr zeitgleich kaufen konnte! Andererseits komplett manuell benutzbar, wenn man mal vom Zwang zu Batterien absieht. Mit dem Kit-Objektiv ist diese Kamera zudem so leicht, dass man glatt vergessen könnte, dass man sie überhaupt dabei hat. Allerdings habe ich mich mittlerweile so an Festbrennweiten gewöhnt, dass ich eher das 50mm E drauf mache und vielleicht noch zusätzlich das 135er und irgendeines der Weitwinkel mitnehmen würde. Insgesamt hat es mir jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, mit dieser Kamera Bilder zu schießen!