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Schwarz-weiß und analog, Teil 107: Ilford Delta am Wahner Schloss

Film: Ilfort Delta 400 #1 (abgelaufen 2002), Kamera: Nikon F601, Juli 2021

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Heute der erste Artikel von dreien, in denen ich die Bilder, die ich auf einem ungefähr 20 Jahre alten Ilford Delta belichtet hatte, den C mir irgendwann mal in die Hand gedrückt hatte, weil der bei ihr nur rum lag. Den ganzen Film habe ich an einem relativ hellen, aber nicht wirklich sonnigen Tag mit der F601 verschossen, weil ich ja selber auch neugierig war, was da raus kommt. Und bei den Nikon-Objektiven und der Kamera weiß ich ziemlich genau, was ich zu erwarten habe.

Den Anfang machen zwei fast identische Bilder vom Jesus am Kreuz. (1/2000s, f/4 bzw f/5,6.) Das erste ist eine Blende überbelichtet, das zweite mit den Einstellungen, wie die Kamera sie vorgeschlagen hat. Einfach, um zu überprüfen, ob es was bringen würde, denn bei abgelaufenem Material soll das ja helfen. Tatsächlich sieht das erste tatsächlich etwas besser aus, was aber auch am Bild selber liegen mag. Insgesamt ist der Film extrem grobkörnig und auch mit sehr viel weniger Umfang, als ich das von den (frischen) Fomas gewohnt bin. Ich nehme an, dass das hauptsächlich am Alter liegt, kann mich aber auch täuschen: Ich habe ewig lang kein Ilford-Material mehr verwendet.


Vom Parkplatz beim Supermarkt bin ich dann in Richtung der Innenstadt gegangen, wenn man das bei Wahn überhaupt so sagen darf. ;-) Auf dem Weg dorthin kam mir dann dieses Wagenrad unter, das ich auch für ein brauchbares Testmotiv hielt. (1/2000s, f/5,6.) Hier sieht man sehr deutlich das Kribbeln des Korns, der Film ist sehr grob. Wie gesagt, wie viel davon auf das Alter und wie viel auf das Konto des Films selber geht, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber ich denke mal, selbst ein ISO-400-Film ist normalerweise nicht so grob. Ich mein, nicht falsch verstehen, das sieht gar nicht so schlecht aus, aber wundert mich doch sehr.

Die Kirche in Wahn ist ebenfalls sehr kribbelig, aber hier gefällt mir das sogar ganz gut. (1/1000s, f/4.) Habe auch hier etwas reichlich belichtet, um die Strukturen der Dachpfannen etwas besser raus zu kriegen. Was auch geklappt hat. Scharf sind die Bild auch sehr, trotz des groben Korns. In den Wolken ist natürlich dadurch eher wenig Struktur zu sehen. Ganz hübsches Bild.



Im nächsten Bild haben wir einen dieser biegsamen Schläuche, die ich dieses Mal schon wieder an einem Bagger gefunden habe. (1/2000s, f/2,8.) Hier gefällt mir das grobe Korn extrem gut! Weil: In diesem Bild ist eh alles eher etwas abstrakt.

Die Mauer habe ich übrigens etwas zurück gestellt, weil ich das so besser in das Layout integrieren konnte. (1/250s, f/5,6.) Für diese Art von Bildern scheint mir der Film am besten geeignet zu sein: Architektur und ähnliches Gedöns, zum Beispiel dieses Graffiti. Gefällt mir sehr gut.

Und dann habe ich noch eine kleine Belichtungsreihe vom Schloss gemacht. (1/500s - 1/250s - 1/125s, f/4). Das erste Bild ist "normal" belichtet, das zweite mit einer Blendenstufe mehr und das dritte mit zweien reichlicher belichtet. Auch hier gefällt mir das mittlere eigentlich am besten, das letzte ist dann doch zu hell. Durch das Alter fehlt hier auch der Dynamik-Umfang und die hellen Stellen gehen einfach unter und das Laub wird zu unruhig.


Und zum guten Ende noch ein Bild vom Haupteingang zum Schloss. (1/1000s, f/4.) Mal wieder ist das Foto etwas schief geworden. Auch hier macht sich das grobe Korn sehr gut und ich finde, Architektur geht mit diesem abgelaufenen Film auf jeden Fall schon mal.


Fazit: Der Film hat sichtlich gelitten, aber das gibt ihm auch einen gewissen Retro-Charm, und das ist zZt ja gerade irgendwie voll in! ;-) Gerade für architektonische Bilder mit künstlerischem Anspruch eignet er sich ganz gut. Und: Im nächsten Artikel geht es in die Wahner Heide, wo ich viel Grünzeug und einige Flugzeuge fotografiert habe. Soviel vorweg: Geht auch! ;-)

Bunt, in Farbe und analog, Teil 4: Abendstimmung am Hausberg

Film: Kodak Gold 200 #1, Kamera: Olympus OM-10, Juli 2021

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Auf dem Kodak Gold Farbfilm war nach dem Besuch der Rheinauen mit dem Trekdinner noch ungefähr die Hälfte unbenutzt. Um den Film möglichst schnell in die Entwicklung zu kriegen - schließlich wollte ich die Fotos beim nächsten TD bereits vorzeigen können -, habe ich am nächsten Tag direkt alle Fotos verschossen, während wir einen kleinen Spaziergang über die den Hausberg gemacht haben. Wie sich herausstellte, sind wir genau zur richtigen Zeit unterwegs gewesen, denn die Abendstimmung hat den Fotos diesen gewissen Golden-Hour-Glow verpasst.

Wie immer, wenn ich das Haus verlasse und die Pferde gegenüber des Wendekreises auf der Weide stehen, habe ich drauf gehalten und ein paar sehr schöne Szenen erwischt. Neugierig, wie die Pferde sind, kamen die sofort angelaufen und so konnte ich mal ein Frontalportrait vom Braunen machen. (Zuiko 135mm, ca 1/1000s, f/5,6.) Um zweieinhalb Blendenstufen abgeblendet ist das 135mm so scharf, dass das Pferd praktisch komplett scharf ist, obwohl es sich auf mich zu bewegt hat und ich sehr schnell und daher bestimmt nicht ganz korrekt fokussieren musste. Trotzdem ist der Hintergrund sehr schön unscharf geworden und das Hauptmotiv setzt sich gut vom Rest ab. Ein sehr hübsches Pferd, ein sehr brauchbares Foto.

Damit der Kolleg nicht alleine im Fokus steht, kam dann auch das weiße Schmuddelpferd an und hat geguckt, was ich da mache. (Zuiko 135mm, ca 1/1000s, f/8.) Da es bereits sehr viel näher war, habe ich hier noch eine Blendenstufe weiter abgeblendet. Aber selbst bei f/8 habe ich noch immer tolle Hintergrundunschärfe, während gleichzeitig jedes einzelne Haar an der Pferdeschnauze zu erkennen ist. Das 135mm ist ein wirklich geniales Portrait-Tele. Davon abgesehen sind die wuseligen Haare das perfekte Detail bei diesem Bild, zusammen mit dem hell angestrahlten Auge, in dem man noch sehr gut die Pupille erkennen kann.


Zu dem kleinen Gruppenfoto wollte sich das Weiße dann nicht dazu stellen, sodass hier nur die beiden anderen zu sehen sind. (Zuiko 50mm, 1/500s, f/4.) Dieses Foto ist nicht so spektakulär wie die ersten beiden, aber ich wollte auch eines mit dem 50er machen, um mal die Farbbilder mit meinen sonst immer an dieser Stelle geschossenen s/w-Fotos zu vergleichen. Hätte etwas mehr Baum drauf nehmen müssen, also höher zielen sollen. Ansonsten ist das Bild ganz OK, aber eben auch nicht überwältigend.

Der Weinbergschnecke hingegen habe ich mal einen besonders prominenten Platz in diesem Artikel eingeräumt. (Zuiko 50mm, 1/60s, f/2,8.) Wie man an den Belichtungsdaten sehen kann, es wurde langsam schon dunkler. Aber für die langsam kriechende Schnecke hat es definitiv noch ausgereicht! ;-) Auf dem nassen Teer der Höhenstraße gibt die helle Schnecke mit ihrem filigran gestreiften Häuschen einen guten Kontrast ab. Zudem bin ich immer wieder erstaunt, wie nah das Zuiko fokussieren kann, dass ich am Ende so eine riesige Schnecke auf dem Bild habe. Ich mein, ja, Weinbergschnecken sind schon etwas größer, aber wenn ich das Bild jetzt nach dem Scan sehe und ich mir vorstelle, dass mit einem guten Scanner definitiv noch mehr aus dem Negativ rauszuholen wäre... Wie auch immer, eines der besten Bilder auf dieser Rolle, zusammen mit den ersten beiden Pferde-Fotos oben.


Nachdem ich Tiere fotografiert hatte, war es dann Zeit, ein bisschen Landschaft einzufangen. Der erste Versuch mit den Strommasten ist leider etwas unscharf, was aber sicher an mir und liegt - ich hatte direkt das Gefühl, dass ich hier den Fokusring nicht ganz bis zum Anschlag gedreht hatte. Das merkt man einerseits daran, dass die Blätter der Vordergrundbäume erschreckend scharf sind, andererseits daran, dass ich mir nicht mal die Mühe gemacht habe, die Belichtungsdaten aufzuschreiben. Einzig und alleine, dass das Bild mit dem Zuiko 50mm gemacht wurde, kann ich noch durch meine Aufzeichnungen bestätigen. Aber selbst wenn es scharf wäre, es wäre trotzdem kein besonderes Bild. Meine Idee war hier hauptsächlich der Test der Blautöne im Himmel gegenüber dem Grün unten rum sowie der Schwarzwerte in den Bäumen. Insofern tut es seinen Dienst, mit allen diesen Aspekten, die das Filmmaterial betreffen, bin ich zufrieden. Ansonsten: Schwamm drüber. ;-)

Besser sehen da schon die Strommasten im Sonnenuntergang aus, während im Tal der Nebel wallt und bereits ein bisschen nächtliche Gruselstimmung verbreitet. (Zuiko 50mm, 1/250s, f/8.) Hier habe ich extra weit abgebelndet, um möglichst das ganze Bild scharf zu haben, von den Masten bis zu den Grashalmen weiter vorne. Ansonsten ist es auch ein guter Test der Filmdynamik, die auch nicht so schlecht ist. Ich muss gestehen, um Platz zu sparen scanne ich Farbfilme nur in 24 Bit, sodass hier mit einem besseren Scan vielleicht auch noch mehr raus zu holen wäre. Aber auch so ist in den schattigen und unterbelichteten Bereichen kaum buntes Rauschen zu sehen. Die einzelnen Farbkörner sind relativ klein und nicht zu unruhig. Ähnlich sieht es in dem voll durch belichteten Bereich nahe der Sonne aus. Zugleich bleibt auch etwas der orangen Abendstimmung erhalten. Auch hier bin ich erstaunt, dass der billige Film eine ganz gute Leistung zeigt.

Das sieht man auch im Schattenspiel in den Wolken, die ich auf dem nächsten Bild vorzeigen möchte. (Zuiko 135mm, 1/500s, f/8.) Die einzelnen Halme des Kornfelds sind problemlos voneinander zu unterscheiden und das Licht in den Wolken gibt schöne Muster. Auch hier kann man allerdings wieder sehen, dass alles Blaue etwas flau ausfällt. OK, es war um den Sonnenuntergang herum, somit war der Himmel eher rötlich-gelb, aber trotzdem. (Ich habe versucht, das Scan-Ergebnis relativ nah an den Abzügen zu halten; diese sind im Blaubereich auch nicht so knackig bunt wie rot und grün. Jetzt kann man mir natürlich vorwerfen, dass ich keinen kalibrierten Workflow habe: Weder der Scanner noch mein Monitor sind in irgend einer Form perfekt für Bilder dieser Art. Aber umgekehrt doch irgendwie repräsentativ für das, was die meisten "normalen" Leute zu Hause stehen haben werden.)


Die Disteln auf dem folgenden Foto habe ich dann mal richtig hart am Licht fotografiert. (Zuiko 135mm, 1/250s, f/8.) Hier teste ich eigentlich mehr das Objektiv als den Film: Viel gelbes Licht, das den ganzen Film mit Glühen füllt und die Farben und den Kontrast ziemlich auswäscht. Trotzdem - oder gerade deswegen - gehört dieses Foto mit zu meinen Lieblingsbildern auf diesem Film, denn es gibt die tatsächliche Abendstimmung an jenem Tag sehr gut wieder. Mag seltsam klingen, aber es ist ziemlich genau das dabei heraus gekommen, was ich mit vorgestellt habe, was auch ein Lob an die OM-10 und ihre Belichtungsmessung ist, die in einer solchen Situation sicher nicht ganz einfach war.

Das war dann bereits fast auf dem Rückweg nach Hause, aber noch hatte ich kein Foto von den Schafen. (Zuiko 135mm, 1/60s, f/3,5.) Natürlich kann ich bei solchen Belichtungszeiten und Brennweiten die Kamera nicht mehr so still halten, wie ich sie eigentlich müsste. Daher habe ich hier ein bisschen Verwackelung zu beklagen. Auch hat die Belichtungsmessung es etwas sehr gut gemeint, ich hätte durchaus eine Blende schneller belichten können, dann wäre das mit der Verwackelung auch nicht so schlimm geworden. Das Bild ist nämlich dafür, dass die Szene bereits im Schatten der untergehenden Sonne liegt, doch sehr hell geworden. Insgesamt also ein nicht ganz so gelungenes Foto.

Stattdessen konzentrieren wir uns lieber auf das Flugzeug im Anflug auf Köln-Bonn. (Zuiko 135mm, 1/250s, f/3,5.) Kann mir jemand sagen, was das für eine Fluggesellschaft ist, ich erkenne das Symbol auf dem Leitwerk nicht. Mit den Blättern am unteren Rand gefällt mir das Bild eigentlich ganz gut, auch wenn so tief fliegende Flugzeuge hier in der Gegend ja eher zum Alltag gehören. Die bereits untergegangene Sonne (oder zumindest knapp davor) strahlt den Flieger sehr hübsch an und verleiht ihm ein paar Highlight.

Eine weitere Herausforderung für Film und Optik war der Blick auf den Ölberg, der in der Ferne im abendlichen Dunst liegt. (Makinon 28mm, 1/250s, f/4.) Ein recht hübsches Landschaftsfoto, mit Berg ganz hinten, wallenden Nebeln im Tal in der Mitte, und schließlich dem Kornfeld, dem Strommast und der Straße im Vordergrund. Gut ausgeleuchtet, schön bunt wegen der letzten Sonnenstrahlen des Tages, scharf, was will man mehr?


Noch ein bisschen Nachglühen vom Sonnenuntergang vielleicht? (Zuiko 50mm, 1/250s, f/5,6.) Wie man sieht, hier ziehen bereits die Wolken für den nächsten Tag ins Land und geben der Abendstimmung zusätzlich noch etwas warmes, reflektierendes, Struktur und Licht. Die durch die Bäume brechenden letzten Strahlen der Sonne verstärken das Gefühl eines warmen Sommerabends noch. Nettes Bild.

An dieser Stelle habe ich mich dann einmal ungedreht und das Ortsausgangsschild fotografiert, während die Straße dahinter bereits sehr dunkel und zugleich etwas milchig wegen des aus dem Tal aufsteigenden Dunstes war. (Zuiko 50mm, 1/125s, f/1,8.) Wie man sieht, der Film kommt auch mit wenig Licht ganz gut zurecht. Gut, das Motiv ist jetzt vielleicht nicht so spannend wie manch anderen Dinge, die ich an diesem Tag fotografiert habe, aber ich habe ja ein Faible für Straßenschilder. Normalerweise mache ich diese Art von Bildern zwar mit der digitalen Kamera - Film ist teuer ;-) -, aber als Experiment kann man ja auch mal was Verrückteres machen.

Für die Rosen war es leider schon zu dunkel, weshalb die Automatik der OM-10 hier leider etwas reichlich und lang belichtet hat. (Zuiko 50mm, 1/4s, f/2,8.) Dass hier trotzdem nicht alles total verwackelt ist, liegt wahrscheinlich daran, dass ich die Kamera gut abstützen konnte. Für die Umstände also ein sehr brauchbares Bild, mit dem ich eigentlich gar nicht gerechnet hatte. An dieser Stelle wollte ich eigentlich nur noch den Film voll kriegen, um ihn am nächsten Tag auch direkt in die Entwicklung geben zu können. Die Farben sind hier wirklich sehr poppig geworden - ob das an der langen Belichtung liegt? Sogar das dezente Türkies in den Blenden-Sechsecken im Hintergrund hat einen gewissen pastelligen Wumms, den ich bisher auf dem Film noch nicht gesehen hatte.


Und dann stiegen die Nebel aus dem Tal erst so richtig auf und haben den lauen Sommerabend in eine Szene aus dem Hund von Baskerville verwandelt. ;-) (Zuiko 50mm, 1/125s, f/4.) Das Bild erscheint schon sehr milchig, aber so ähnlich sah es an dem Abend tatsächlich aus. Leider hatte ich die digitale ja gar nicht erst mit genommen, so kann ich keine Vergleichsbilder anbieten. Aber diese Art von Abendstimmung war schon sehr gruselig. Vielleicht eine Vorschau auf das, was uns zwei Tage später erwartet hat: Wasser im Keller!

Und zuletzt nur noch ein quadratisches Bild, das bei der Entwicklung im Labor leider ge-zweidrittel-t wurde. (Zuiko 50mm, 1/30s, f/1,8.) Aber gerade die Tatsache, dass das Schild hier halb durchgeschnitten wurde, macht es noch besonders interessant. Zudem ergibt die weit offene Blende schöne Hintergrundunschärfe, die den Nebel im Tal verschwimmen lässt. Die Aussage des Bildes: "Achtung! Wetter!" ;-) Schade, dass es nur noch halb vorhanden ist, denn es gefällt mir ziemlich gut.



Fazit: Der Kodak Gold 200, obwohl der billigste Farb-Film, den ich bekommen konnte, macht einen sehr guten Eindruck. Die Farbwiedergabe, gerade im roten und grünen Bereich, ist sehr schön und erinnert mich tatsächlich an früher. Mit ISO 200 ist er nicht zu empfindlich, als dass ich ihn nicht auch in den alten Kameras verwenden könnte, deren schnellste Zeit vielleicht nur 1/500s ist. (Die OM-10 geht ja bis 1/1000s, die Nikon F601 ja sogar bis 1/2000s; da muss ich gar nicht mal so viel abblenden und kann auch viel Unschärfe in die Bilder bringen.) Gerade zusammen mit den Zuiko-Objektiven und sogar dem günstigen Makinon Weitwinkel, die ich vorher ja noch nie in Farbe gesehen hatte, bin ich sowohl von Schärfe als auch Farbwiedergabe begeistert - beides Bereich, bei denen ich ja mit den alten Filmen aus den 1980ern und '90ern, die ich in den letzten Jahren immer mal wieder durch den Scanner gejagt habe, nicht unbedingt immer so zufrieden war. Offenbar hätte ich damals doch mal etwas mehr in meine Filme investieren sollen. Das einzige Manko, das ich zu beklagen habe, ist das teilweise etwas flaue Blau, zumindest im Vergleich zu den beiden anderen Primärfarben, die sehr viel besser rüber kommen. Und die Tatsache, vielleicht, dass der Film an manchen Stellen relativ viele Defekte in der Emulsion hat, die sich nachher durch weiße oder schwarze Punkte bemerkbar machen. Wobei ich mir wie immer nicht sicher bin, wie gut das Labor die Filme behandelt - siehe Fusseln...

Weiter geht es bei den analogen Fotos mit einem schon sehr lange abgelaufenen Ilford Delta 400, den C mir in die Hand gedrück hatte, nachdem sie davon noch ein paar beim Aufräumen im Keller gefunden hatte. Die Fotos auf diesem Film sind zwar alle am gleichen Tag entstanden, auf dem Rück wen von Porz, wo ich bei einem Kunden war, aber ich habe ihn trotzdem in drei thematische Bereiche aufgesplittet.

Der Wald bei Süchterscheid

Heute nachmittags mal wieder noch schnell eine Runde übers Dorf gedreht. Ein bisschen bewegen, muss ja auch sein. Dieses Mal fiel unsere Wahl auf den Wald zwischen Uckerath und Süchterscheid. Hier ist es nur ein bisschen hügelig und im Wald auch schön kühl - heute allerdings trotz der vielen Sonne schon fast zu kühl. Der Herbst ist mittlerweile tatsächlich angekommen. Wie man auch an der Natur sehen kann:


Dieses Mal sind wir wieder auf der rechten Seite runter, dann aber mal den langen Weg links rum gegangen. Sehr schönes Wetter hatten wir heute, viel Sonne, und so konnte ich im Wald auch einige hübsche Fotos machen. Zur Verwendung kamen tatsächlich nur zwei Objektive: Hauptsächlich das eine, mit dem alles vor zwei Jahren angefangen hat, das 50mm G, und dazu das 200mm AI. Eigentlich alles, was man so braucht. Nebenbei habe ich mal ein paar Fotos mit der Minolta meines Hasens gemacht. Da steckt seit bald zwei Jahren ein Fomapan 100 drin, der muss irgendwann mal entwickelt werden, bevor er schlecht wird! ;-)


Als die Kirche in Süchterscheid plötzlich sichtbar wurde, wurde uns klar, dass wir falsch abgebogen waren. Allerdings gibt es hier eine dieser modernen und wirklich hervorragenden Liegebänke, sodass wir die Gelegenheit genutzt haben und ein bisschen faul waren. Allerdings wollten wir ja eigentlich ganz unten durchs Tal zurück gehen, weshalb wir - nachdem wir uns wieder aufgerappelt hatten - erst mal ein Stückchen zurück mussten. Denn da unten wartete tatsächlich noch ein Döschen auf uns, das wir heute dann auch tatsächlich heben konnten. Allerdings mussten wir erst mal da hin gelangen.


Unterwegs trafen wir dann noch auf ein paar Kühe mit einem einzelnen Kalb. Ein besonders niedliches Kalb, das sich wohl etwas gestört fühlte, obwohl ich es doch nur mit dem Tele fotografiert habe. Gut, mag auch an dem großen Waldarbeiterfahrzeug gelegen haben, dass gerade in diesem Moment hier durch gekommen ist. Es hat sich dann jedenfalls in sicherer Entfernung bei den größeren Kollegen nieder gelassen.



Weiter ging es dann das Tal entlang und schließlich etwas den Berg hoch bis zur angepeilten Dose. Ganz in der Nähe des Caches gab es dann die nächste Bank - praktisch zum Loggen. Wo die viele Wolle herkam, da habe ich allerdings keine Ahnung. Bei dem Kronkorken ist das schon eher klar. Mit der Nahlinse gibt er ein fast genau so interessantes Motiv wie die Flechte am Ast daneben ab.


Schließlich ging es dann wieder zurück zum Auto. Den Weg aus dem Tal hoch bis zur Straße zwischen Uckerath und Süchterscheid ist schon ziemlich steil. Insgesamt waren es aber nur 12.000 Schritte, erstaunlich wenig. Danach noch ein kurzer Halt beim $Discounter, weil uns unterwegs der Hunger gepackt hatte - und zwar auf ein English Breakfast. OK, am Abend eher nicht so stilecht, aber kann man ja trotzdem machen. ;-)

Lohmarer Wald

Heute Abend mal eben so 13.000 Schritte durch den Wald gemacht. Muss ja auch mal wieder sein, frische Luft und so. Solange es nicht regnet... Dabei mal wieder ein paar nette Fotos eingefangen, auch wenn das Wetter eher bescheiden war. Nicht genug Licht. Daher alles etwas schattig geworden.


Aber Hauptsache, ich habe überhaupt ein paar Bilder, die man hier rein stellen kann. Vor allem waren wir auch schon sehr lange nicht mehr zu Fuß im Lohmarer Wald. Das letzte Mal war ich vor etwa einem Monat hier mit dem Fahrrad, auf einer dieser tödlichen 35-Kilomater-Torturen...


Witzig war vor allem dieser Köter, der die ganze Zeit mit seinem Ball gespielt hat und dabei den Tümpel unsicher gemacht hat. Will nicht wissen, wie der heute Abend wohl müffeln mag. Nasser Hund, wahrscheinlich. ;-)

Am nächsten See gab es auch nur eine einzige Ente und ein einziger Reiher zu sehen. Sonst gab es hier mal mehr Viecher. Immerhin habe ich ein paar schöne Bilder von der Ente machen können. Das Wasser war heute besonders schwarz und moorig, da sticht die besonders hervor.


Und wie immer habe ich versucht, einen der diversen Käfer zu fotografieren. Heute mal wieder mit dem 35mm. Ausnahmsweise ist der sogar fast scharf. ;-)

So, und jetzt bin ich schon wieder total platt. Nach einer erfrischenden Dusche werde ich dann auch wohl sofort ins Bett fallen...

Schwarz-weiß und analog, Teil 104: Hofen

Film: Fomapan 100 #23, Kamera: Nikon F50, Juni 2021

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Der heutige Artikel, den ich schon vor einiger Zeit verfasst habe und mir jetzt ganz gelegen kommt, weil ich den ganzen Tag in der Ferne unterwegs war, ist ein bisschen kürzer als dieser Einleitungssatz. ;-) Nur fünf Fotos, die ich bei unserem Spaziergang das Rosental hoch bis zur Abzweigung nach und dann in Hofen selber gemacht habe. Außerdem sind alle Bilder außer dem allerersten mit dem Tamron-Zoom entstanden; offensichtlich war ich zu faul, die Objektive ständig durch zu shufflen. ;-)

Auf dem ersten erkennen wir den leicht verwackelten Baumpilz mit Namen "Chicken of the Woods". (Sigma 28mm, 1/30s, f/1,8.) Also, eigentlich nicht verwackelt, nur ein bisschen aus der Fokusebene heraus bewegt, als ich die Kamera in den Winkel gedreht habe, den ich haben wollte. Bei dieser kurzen Distanz und der weit offenen Blende macht ja jedes Millimeterchen schon einen riesigen Unterschied. Da hätte ich dann doch ein Stativ gebraucht. Oder den 400er Film, den ich letztens so erfolgreich getestet habe. Gut, ich hätte dieses Bild auch eine Blende unterbelichten können und der Pilz wäre wahrscheinlich sogar besser raus gekommen, weil so der Hintergrund etwas sehr hell geworden ist. Aber ob das gereicht hätte?


Bild zwei zeigt und den dicken Bullen auf der Weide oben am Ende des Weges nach Hofen. (Tamron 28-80mm bei 80mm, 1/90s, f/5,6.) Ausnahmsweise guckt tatsächlich mal wer in die Kamera. Hier wäre allerdings eine längere Brennweite von Vorteil gewesen, so kann man den ja gerade noch so erkennen, zumindest in der herunter gerechneten Version für's Internet. Im Original-Scan für mein Archiv ist das schon noch einiges raus zu holen, und mit einem anständigen Scanner *hint, hint* könnte man aus den Negativen sicher noch 8k oder so raus holen. Was ich durchaus erstaunlich finde, denn wenn ich mir das mal als Abzug vorstelle, könnte man da tatsächlich Postergröße mit drucken. Und das von einem stinkigen 35mm Negativ?

Aber eigentlich wollte ich ja was über die Kamera schreiben, weshalb ich mal lieber zu besseren Bildern komme, bei denen ich nicht so viel von der Tatsache ablenken muss, dass nicht alles Gold ist, was ich aus der glänzenden Negativ-Tüte hole. ;-) Da wäre zum Beispiele dieser von der goldenen Abendsonne angestrahlte Pferdekopf, von dem ich sagen muss, dass er mir ganz hervorragend gelungen ist. (Tamron 28-80mm bei 35mm, 1/350s, f/3,5.) Sogar das Tamron-Zoom hat mal richtig gut mit gespielt: Bei der Entfernung, Brennweite und Blende ist das Bokeh im Hintergrund tatsächlich richtig gut, und trotzdem ist das Pferd selber schön scharf und kontrastreich geworden.Da ich darauf verzichtet habe, ganz an den unteren Rand des Zoom-Bereiches zu gehen, habe ich auch keine Vignettierung oder Schärfeverluste an den Ecken, diese wurden einfach weg gezoomt. Das Ergebnis ist ein richtig gut aussehendes Pferd, das vielleicht ein ganz kleines bisschen schärfer sein könnte.


Beim nächsten Pferd habe ich das wieder versucht, aber in dem Moment, als ich den Auslöser betätigt habe, hat es vor mir den Kopf gesenkt. (Tamron 28-80mm bei 35mm, ca. 1/250s, f/5,6.) So habe ich immerhin wild bewegte Mähnenhaare. Habe hier zudem ein bisschen abgeblendet, um mehr Pferd scharf zu bekommen, außerdem erschien mir das so hart an der Sonne sinnvoll. Was mich dran erinnert: Auf keinem der Bilder habe ich bisher, egal wie sehr ich in die Sonne fotografiert habe, irgendwelche größeren Flares oder Ghosts gesehen. Das ist bei einem Zoom mit seinen vielen Linsen doch eher ungewöhnlich! Jedenfalls: Nicht das perfekte Bild, aber durchaus interessant. Scchade, dass die Schnauze unten praktisch komplett weg geschnitten ist...

Zuletzt ein paar hinterstrahlte Stiefmütterchen. (Tamron 28-80mm bei 65mm, ca. 1/90s, f/5,6.) Hier mal wieder ein Bild bei minimaler Fokusdistanz: Die Blumen und Blätter sind sehr scharf, der Stein dahinter geht bereits ein bisschen in Richtung Unschärfe, während das Fachwerk im Hintergrund schon sehr unscharf ist. Leider nicht die schönste Unschärfe; ich habe den Eindruck, dass mir dieses Objektiv am Besten bei den weiten, aber nicht ganz weiten Brennweiten gefällt. So im Bereich zwischen 35 und 50mm. Von der Belichtung her ist das Bild OK, die Kamera hat hier keine zu großen Fehler gemacht. Besser gefallen hätte mit eine Blende schneller, dann wären die Blumen sicher besser raus gekommen, aber die Kamera hat halt nur eine mittenbetonte Messung und keine Spotmessung. Dafür ist es eigentlich ganz OK.

Nächstes Mal: Sechs Bilder aus Hennef.