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Eitorf mal anders

Heute bestes Wetter, deswegen einen Haufen Fotos in Eitorf gemacht. Der kausale Zusammenhang ist mir zwar noch nicht ganz schlüssig, aber er ist bestimmt irgendwo vorhanden! ;-) Und dieser Artikel ist "mal anders", weil ich im Gegensatz zu sonst nicht runter an die Sieg gegangen bin, sondern im Gegenteil, rauf in die Stadt. Hauptsächlich war nämlich mein Plan, mal wieder ein paar s/w-Fotos zu machen, nachdem ich letztens erst einen neuen Film in die F601 eingelegt habe. Das war, bevor ich gemerkt habe, dass ich das 50mm für die Dynax reparieren musste und das jetzt noch mal testen müsste. Andererseits habe ich so noch mal die Gelegenheit, die Objektive zu benutzen, die ich in letzter Zeit normalerweise nicht mit nehme, weil: Mein armer Rücken! ;-)



Von Bahnhof bin ich erst mal in die Stadt und habe dort diese Blümchen fotografiert, bevor ich rechts abgebogen und zur evangelischen Kirche gegangen bin. In der tiefstehenden Herbstsonne war die besonders gut zu fotografieren. Schön viel Schatten und Kontrast und so.


Nebenan bei den Stolpersteinen hat jemand ein paar Rosen abgelegt. Es ist heute schließlich der 9. November. Ein Datum, das man nicht so einfach unter den Teppich kehren sollte. Die gaben auf jeden Fall auch ein nachdenkliches Motiv ab.

Von hier aus bin ich dann weiter zur katholische Kirche, die auf Grund der schwer katholischen Gegend hier schon ein bisschen größer und imposanter ist. Konnte ich dann auch noch mal das 20mm verwenden, das habe ich ja schon lange nicht mehr. So ein riiiiesiger Hydrant vor der winzigen Kirche ist schon ganz witzig.


Die Kirchentür stand offen, da habe ich da auch mal einen Blick hinein geworfen. Aber ich wollte keinen mit meinem Schlack-schlack-schlack vom klappernden Spiegel nerven, deshalb bin ich nicht rein. Vor allem mit der ganze Ausrüstung, die ich heute durch die Gegend geschleppt habe, da war ich irgendwie nicht so richtig für einen Kirchbesuch aufgemacht. Ganz davon abgesehen, dass das für mich ja eigentlich der falsche Verein ist. ;-)

Dann einfach mal der Nase nach und unterwegs diese Blätter im Zaun gefunden und einen Baumstumpf, der ein Gesicht hatte. Wie so ein Wichtel oder Gnom oder sowas Mystisches.


Weiter dann das Tal hoch, bis ich an diesem Umspann-Türmchen ankam, wo ich dann gemerkt habe, dass sich da eine sehr seltsame Wolkenformation über mir gebildet hatte: Beinahe kreisrund und mit einem Wolkenschlauch in der Mitte. Ganz faszinierend. Wo ist der Meteorologe, wenn man ihn braucht?

Rund um das Türmchen noch ein paar weiter Bilder gemacht, vom Müll, vom Türknauf, von dem Warnaufkleber, bevor ich mich dann langsam mal auf den Rückweg gemacht habe, von dem ich aber keine Fotos mehr habe.


Am Ende noch ein Graffiti und die nicht ganz sauber aufgewickelte Bahnabtrennung vom Schulschwimmbad fotografiert. Hm, das einzige Bild, für das ich heute das 200mm Tele benutzt habe. Erszaunlich.

So, jetzt habe ich schon wieder einen Eintrag für heute fertig und keine Ahnung, was ich mit den Fotos vom Freitag machen soll, die ich jetzt schon bald eine halbe Woche vor mir her schiebe. Dabei ist der Artikel mittlerweile sogar schon fertig geschrieben...

Die übliche Hausbergrunde

Der Vormittag war noch mal wieder schön, da hat mich nichts drin gehalten, obwohl es so kalt war, dass ich heute Morgen den ersten Reif auf dem Autodach hatte und es auch um halb 11 noch so kalt war, dass ich das Innenfutter der Winterjacke anziehen musste. Aber für eine kleine Runde über den Hausberg rauf nach Söven hat es gereicht. Deshalb gibt es jetzt erstmal Fotos von heute. Die von gestern gehen auch morgen oder übermorgen. Es soll ja wieder nass und regnerisch werden - es ist immerhin November -, dann hab ich auch schon mal was für die Tage, wenn ich nichts anders habe.

Wie meistens in letzter Zeit bin ich den Hundweg gegangen. In der Kurve finden sich da noch ein paar weiße Blüten. Das Angebot an Nektar ist ja mittlerweile schon sehr eingeschränkt, weswegen sich hier die letzten Insekten des Jahres treffen und gemeinsam saugen.


Danach weiter den Berg hoch, an den üblichen Stellen vorbei. Die 47 habe ich noch mal fotografiert, da die tiefstehende Sonne die pinke Neonfarbe so strahlen lässt. Die mittlerweile extrem veralteten Umleitungs-Schilder sind mir dann auch noch mal ein Bild wert gewesen.

Statt am Bauernhof vorbei zu gehen, habe ich den Weg geradeaus gewählt, der zwischen den Feldern entlang führt. Spätestens hier habe ich dann gemerkt, dass meine alten Merrel-Schuhe nicht mehr dicht genug sind: Im hohen Gras hing der Tau und Regen der letzten Tage und drang durch die Risse im Obermaterial bis zu den Socken vor. Schade, die sind von der Sohle her noch so gut. Außerdem will ich nicht die "neuen" Schuhe so voll Matsch machen.


Wie gesagt: Tief stehende Sonne. Deshalb wurde auch der alte Trecker kräftig angeleuchtet und ich habe noch mal wieder ein entsprechendes Bild mit nach Hause gebracht. Ebenso der alte Bauwagen, bei dem allerdings ein bisschen viel braunes Blattgemüse davor hing. Den Schornstein an der Hütte habe ich bei der Gelegenheit gleich auch noch mal gemacht, aber der ist schief wie eh und je - also ganz gut, denn dann erkennt man nicht, wie schief ich die Kamera gehalten habe.

Nebenan am Zaun haben mich dann noch der Riegel und diese Verbindungsstücke zwischen den einzelnen Stacheldrahtstücken fasziniert. Obwohl ich den Riegel bei f/8 gemacht habe, erscheint er mir nicht so scharf, wie er sein könnte. Seltsam, denn die Struktur in den Zaunlatten ist extrem scharf raus gekommen. Hm. Muss an der Farbe liegen, die da drüber gepinselt wurde.


Die paar hochkanten Bilder, die ich unterwegs gemacht habe, kamen glücklicherweise alle nacheinander: Der eScooter mit dem Wegekreuz im Hintergrund, z.B. Seid ihr nicht alle stolz auf mich, dass ich nicht schon wieder einen der diversen Jesuse fotografiert habe, die hier auf dem Dorf und insbesondere in Söven ja an jeder Ecke hängen? Bin dann ins Rosental abgebogen und dort hingen die letzten Birkenblätter über mir im blauen Himmel. Ungefähr dort, wo der alte, abgemeldete Lieferwagen immer mehr Algen und Moos ansetzt.

Ein paar Meter weiter dann die üblichen Pferde fotografiert. Heute mal mit dem 85mm. Ich gebe zu, dafür waren sie eigentlich zu weit weg, aber nichts, was man nicht mit ein bisschen crop nachträglich regeln könnte. ;-) Scharf genug sind die Bilder mit dem Objektiv ja definitiv und so schlecht ist die Auflösung meiner Kamera ja auch nicht. Und ich habe es ja auch nur moderat beschnitten. Ein paar Meter den Weg runter waren sie übrigens dabei, ihre Kühe neu zu sortieren. Da habe ich dann aber mal keine Fotos gemacht, auch wenn der eine Hund, den die dabei hatten, extrem niedlich war.


Die ersten Bilder habe ich dann erst wieder fast schon unten im Tal gemacht. Die 23 auf der Leitplanke ist ja auch eines der häufiger fotografieren Motive. Irgendwie fehlt mir der alte Trecker, der hier um die Ecke jahrelang auf dem Feld gestanden hat. Habe später übrigens einen gesehen, der mich sehr daran erinnert hat. Vielleicht haben die den ja tatsächlich wieder fit gemacht.

Unten im Tal, jenseits der Kneipe, gab es dann Miniziegen. Die stehen jetzt wohl hier. Die Wiese, auf der die sonst standen, ist ja wohl weg geschwommen beim Hochwasser. Jedenfalls habe ich auch da mal wieder viel zu viele Fotos gemacht. Weil Ziegen niedlich sind. Muss ich immer einen Grund angeben?! ;-)


Kurz vor der Heimkehr gab es dann noch einen Rosenzweig direkt vor dem schwarzen Fenster eines Familien-Vans zu fotografieren, schön bunt auf schwarz. Leider hatte ich hier schon wieder das 50er drauf gemacht, weil ich dachte, "da kommt eh nix mehr" und ich zum Lagern der Kamera normalerweise immer eben dieses drauf montiere. Das 85er wäre hier besser gewesen, vielleicht, weil wegen dem Winkel, dann hätte ich mehr Schwarz im Hintergrund gehabt. Vielleicht. Wer weiß.

So, und jetzt die Füße hochlegen. Weil, waren auch schon wieder fast die täglichen 10.000 Schritte und ich muss nachher noch in die Küche, wenn der Hase fertig ist mit seinem Kuchen backen. ;-)

Im Wald

Gestern Abend war es schon relativ spät - oder ist das nur mein Eindruck, wegen der versch***enen Zeitumstellung am letzten Wochenende? Jedes halbe Jahr der selbe Scheiß, mein Biorhythmus wird total aus dem Konzept gebracht und ich habe zu völlig unpassenden Zeiten Hunger und will ins Bett. Deswegen bin ich auch gestern irgendwie nicht mehr dazu gekommen, diesen Artikel zu schreiben, nachdem ich die Bilder bearbeitet und hochgeladen hatte. Aber dafür bin ich ja jetzt um 6 wach - pünktlich eine Stunde zu früh - und kann was in die Tastatur hacken. Was sicher nicht besonders intelligent sein wird. Wer mich kennt: Wenn ich nicht meine 7½ Stunden Schlaf bekomme, bin ich ziemlich unleidlich.

Wie auch immer, genug gemeckert. In Afrika verhungern Kinder. Das sind Probleme. Wenn ich mal einen Tag meine Fotos nicht beschriftet bekomme, ist das im Vergleich nun wirklich nur ein Fliegenschiss. ...maaaan, nee, keine gute Uhrzeit, Texte zu veröffentlichen.


Hier ist jedenfalls Herbst, die Blätter hängen golden, gelb und rot an den Bäumen, mit einem strahlend blauen Himmel im Hintergrund. Gegen Abend wurde das Wetter fotografietauglich, während es den Rest des Tages einigermaßen durchwachsen war. Allerdings, es war ein Feiertag, sodass ein Haufen Leute unterwegs war, auch abseits der ausgetretenen Pfade. Dabei sind wir extra mal in einen Wald gefahren, in dem wir uns normalerweise nicht rum trieben: Zwischen Allner und Happerschoss sind wir den Berg erst runter und dann wieder rauf.

Wie man sieht, mein Fotohirn hatte sich besonders am bereits beschriebenen Herbstlaub festgefressen. Passiert schon mal. Viel mehr gab es ja auch nicht zu sehen. Außer vielleicht dieses Stück rot-weißes Absperrband, das irgendwo in einer Kurve am Weg hing. Da ich nicht glaube, dass hier mal was abgesperrt wurde, nehme ich an, der Wind hat das hier hin geweht. Noch mehr Plastikmüll, den keiner wieder einsammeln wird. Vielleicht sollte man die Großkopferten, die gerade in Glasgow damit beschäftigt sind, auf Staatskosten zu verhandeln, ob wir vielleicht irgendwann mal mit der Kohle aufhören und die so geniale Ideen aus der Mottenkiste des 20sten Jahrhunderts wie die alles regelnde Atomkraft raus holen, in den Wald, an den Strand und aufs Meer schicken, um alte Plastikflaschen einzusammeln. ...Nee, sechs Uhr morgens ist wirklich keine gute Uhrzeit für mich.


Auf dem Weg begegnete uns dann diese nicht mehr ganz so lebendige Maus. Über uns kreiste der Bussard. Ich nehme an, der hat die verloren und war jetzt auf der Suche, wo er sie hat fallen lassen. Wahrscheinlich ist der von den vielen Corona-Wanderern mit ihren im Internet gekauften, leicht verhaltensauffälligen Hunden gestört worden, die Wälder sind voll damit. Jahrelang waren wir beim Cachen alleine, heutzutage muss man immer erst mal wen zur Muggle-Warnung aufstellen, bevor man nach der Dose greift.

Ganz schlimm mit der Muggle-Dichte wurde es dann, als wir aus dem Wald heraus traten und den Pfad auf dem Bergrücken Richtung Osten gegangen sind. Hier oben kam ich mir schon ein bisschen vor wie auf dem Neumarkt an Rosenmontag. Och, nee, erinner' mich nicht, das ist auch bald schon wieder. Da ich Menschen bekanntlich nicht leiden kann, sind wir baldmöglichst wieder abgebogen, obwohl das Licht hier oben eigentlich viel besser war für Fotos. Aber im Wald hatten wir wenigstens unsere Ruhe. Und noch mehr Blätter, die ich fotografieren konnte.


Von hier oben hat man übrigens einen tollen Blick ins Siebengebirge. So hat der Borkenkäfer ja auch was "Gutes", man kann den Horizont wieder sehen, selbst wenn man mitten im Wald steht - Klimaerwärmung sei dank. Ach nee, das ist ja nur 'ne Erfindung von der Merkel. Bin mal gespannt, wem die Aluhutträger demnächst die Schuld geben, wenn die in Rente geht. Der Olaf sieht jetzt nicht so aus, als könnte er sich alleine die Schuhe zu binden, geschweige denn eine geheime Schattenregierung führen, die uns alle impotent machen will oder wahlweise gegen Reptiloide ersetzen. Der ist außerdem viel zu sehr damit beschäftigt, von seinem Cum-Ex und Cum-Cum und sonstigen Schweinereien abzulenken. Wenn ich in letzter Zeit die Nachrichten gucke, denke ich immer, ich hätte aus Versehen irgendsoeinen Porno-Popup-Werbebanner aus der Urzeit des Internets angeklickt. (Gibt's sowas eigentlich noch? Ich hab ja immer den Werbefilter an...)

Damit ich mich bei dem ganzen aufgestauten inneren Frust nicht auch noch verlaufe, gibt es überall im Wald diese praktischen Wanderwegwegweiser und -markierungen. Damit man jeder Zeit weiß, wo man ist. Praktisch. Andererseits, wie gesagt, bei dem Waldschaden, auch irgendwie überflüssig, man kann ja jederzeit sehen, in welche Richtung man gerade läuft.


Unten am Berg, an der Mauer rund um die Wohneinheiten beim alten Allner Schloss - noch ein ganz anderes dunkles Kapitel, zu dem man gerne mal die englische Wikipedia befragen darf; in der deutschen steht zu dem Thema vorsichtshalber ja nichts -, gibt es diese hoch professionell verschlossene Schranke. Wer den Fehler findet, kann ihn gerne behalten. (Hint: Eines der Kettenglieder der mit einem Vorhängeschloss gesicherten Kette ist nicht mehr original.)

Ansonsten hat mich das Beton-Gewicht besonders fasziniert, das die Schranke theoretisch oben halten würde, so man sie denn öffnen täte. Weiß nicht, aber ich fand, das machte ein gutes Motiv.


Von hier aus war es nur noch ein kurzer Anstieg zurück zum Auto, das wir mitten im Wald abgestellt hatten. Nach den Baumaßnahmen des letzten Jahres an der Straße hier gib es jetzt eine richtige befestigte Einfahrt zu diesem Waldweg, der ebenfalls mit einer Schranke versperrt ist, damit die Vollhonks nicht mit ihren SUVs in den Wald fahren. Da kann man sehr praktisch parken. An einem Feiertag wird schon keiner kommen und einen abschleppen. Außerdem, so breit ist mein Auto ja nicht, da kommt selbst die dickste Waldmaschine dran vorbei.

Die Kette an dieser Schranke war jedenfalls sinnvoller. Die konnte man nicht einfach so aufdrehen. Die ist wahrscheinlich auch neuer, denn hier standen letztens noch diverse Baufahrzeuge. Bin mir nicht sicher, aber ich glaube, die haben da irgendwelche Kabel unter der neuen Straße verlegt, kann das sein?

Am Ende des Tages waren wir ziemlich geschafft, denn es waren doch weit über 10.000 Schritte zusammen gekommen. Zumindest mit dem, was ich den Tag über eh schon rum gelaufen war, und danach noch in der Küche rum gerannt bin. Gab übrigens Nudeln mit Kürbis. Bin dazu übergegangen, den Parmesan und die Cashews direkt mit in den Ofen zu werfen. Schmeckt erstaunlich gut.

Veröffentlicht wird dieser Artikel übrigens erst, wenn ich nachher noch mal die Chance hatte, ihn ein wenig Korrektur zu lesen. Und zu entschärfen, ich glaube, ich habe mal wieder ein bisschen zu laut gepoltert. Dabei habe ich mich noch gar nicht darüber aufgeregt, dass der Herr von Tesla jetzt 6 Mrd $ spenden möchte, um gegen den Huger vorzugehen. Ich mein, einerseits gut, hat das ständige Nölen in letzter Zeit ja doch vielleicht was bewirkt. Andererseits... aber das ist eine andere Geschichte... (Ich wollte den Artikel entschärfen, nicht noch schlimmer machen! ;-))

Großer Ölberg (und Wadenmuskelkater)

Da waren ja noch die Fotos vom Freitag. Die habe ich jetzt aber echt lang genug vor mir her geschoben, es wird Zeit, dass ich da auch mal was zu schreibe und die endlich hier veröffentliche. Mittlerweile ist schließlich schon Montag. Und so sitze ich jetzt hier und tippe, während ich in meinem Walkman eine alte Mix-Kassette anhöre und mir aufschreibe, was ich da vor ca. 23 Jahren zusammengeschnitten habe, um die korrekte Hülle zu finden. Die Reparatur meiner Kassettendecks war wirklich das beste, was ich in den letzten Monaten an Projekten angegangen bin. ;-)

Anyways. Am Freitag sind wir also mal wieder auf den Großen Ölberg gestiegen und während des Aufstiegs habe ich viel zu viele Fotos produziert. Zumindest im Vergleich: Ich habe es geschafft, den Zähler in meiner Kamera tatsächlich im Oktober nicht überlaufen zu lassen. Tatsächlich habe ich seit Mitte September ins selbe Verzeichnis fotografiert und nur so ca. 900 Bilder gemacht. Das ist für meine Verhältnisse echt wenig, vor allem wenn man bedenkt, wie viele davon ich trotzdem hier veröffentlicht habe.


Geparkt hatten wir wir immer unten am Fuße des Berges, auf halbem Weg zwischen Thomasberg und dem anderen Dorf, wie heißt es gleich, muss ich immer nachgucken. Ittenbach. Das wars. Ist von zu Hause ja nur ein Katzensprung. Und dann den Berg hoch. Zuerst haben wir uns gewundert, warum so wenige Leute unterwegs waren; schließlich ist es Freitag Nachmittag gewesen, da arbeitet ja keiner mehr. Außer vielleicht dem Mann mit seinem LKW voller Schotter, der da im Wald stand und mit seinem Dispatcher telefonierte, um ihm mitzuteilen, dass er jetzt alle Löcher, die er finden konnte, verfüllt habe und jetzt nicht wüsste, was er mit dem Rest machen solle. (Spoiler: Auf dem Weg den Berg runter war er weg. Er hat also entweder noch ein paar Löcher gefunden oder hat einfach Feierabend gemacht.)

Das war ungefähr auf der Höhe dieses Wegkreuzes bei der Bank, die uns ganz gelegen kam, denn der Berg ist verdammt steil. Ich vergesse immer wieder, wie steil. So steil, dass man hin und wieder tatsächlich ein Päuschen machen sollte. (Spoiler: Auf dem Rückweg geht es genau so steil bergab und so steil bergab ist echt scheiße für die Gelenke und am nächsten Tag hatte ich Muskelkater am Wadenansatz. Auch selten, dass bergab anstrengender ist als der Aufstieg.)


Von der Bank beim Wegkreuz - übrigens habe ich, wie man sieht, das 85mm Nikkor mal wiederentdeckt; das macht in genau solchen Situationen die besten Bilder - ging es dann auf zur nächsten Etappe. Es stellte sich heraus, die war gar nicht so weit entfernt, denn an der nächsten Kreuzung stand dieser blaue Anhänger mitsamt einer (abgeladenen) Ladung Holz im Wald. Hier wird scheinbar eine neue Schutzhütte hin gestellt? Der Zuschnitt sieht jedenfalls ungefähr so aus. Bin mal gespannt. Den Anhänger habe ich jedenfalls aus diversen Richtungen bearbeitet, ebenfalls hauptsächlich mit dem Portrait-Tele, was auch hier tolle Effekte produziert hat. Es war recht dunkel im Wald, da musste ich die Blende schon sehr weit aufdrehen. Was ich ja gerne mache, aber immer wieder eine Herausforderung in Bezug auf Schärfe darstellt.


Alle möglichen blödsinnigen Motive, da oben, wie man sieht. Die Kette gefällt mir besonders, und der Keil, weil er so starke Kontraste hat. Aber, wie gesagt, etwas schwierig mit der Schärfentiefe. Dafür ein schon ziemlich geiles Bokeh. Beste Anschaffung der letzten zwei Jahre, dieses Objektiv. (Ich weiß, das sag ich über alle! ;-))

Danach dann noch mal am umgestürzten Baum, der auf halbem Weg den Berg hoch liegt, angehalten. Ja, ist wirklich steil! Auf dem Weg dorthin nur wenige Fotos gemacht, unter anderem die folgenden. Also, außer den Brettern, die lagen noch beim blauen Anhänger. ("Blaue Anhänger" - klingt nach einer Alkoholiker-Sekte! ;-))


Hier stehen jedenfalls diverse Pilze im Wald rum, hauptsächlich diese kleinen, die schräg aus den überall verstreuten moderigen Baumstümpfen raus schauen, und diese großen, die oben auf dem Hut so seltsam aufreißen. Alles tolle Motive. Bei den Lichtverhältnissen tatsächlich mal ein Grund, den alten integrierten Blitz anzuschalten. Ich bin ja immer etwas zurückhaltend, wenn es ums Aufhellblitzen geht, aber manchmal kann man erstaunliche Effekte damit erzielen. So auch hier in dem mittleren Bild da unten:


Dann endlich: Der Gipfel. Hier waren dann auch sehr viele Leute unterwegs, schließlich hat das Cafe hier oben an Freitag-Nachmittagen tatsächlich geöffnet und es war gut besucht. Wir haben uns allerdings zurückgehalten und nur das mitgebrachte Wasser nicht getrunken: Der Aufstieg war zwar anstrengend, aber da die Temperaturen doch eher niedrig sind, haben wir kaum geschwitzt.

Windig war es hier oben, man könnte das, was hier um die Ecken pfiff, schon fast als Sturm bezeichnen. Eine Ankündigung des Tiefdruckgebietes, das am Wochenende über uns weg gezogen ist. Aber noch hatten wir gutes Fernsicht-Wetter, wenn auch leicht diesig über dem Rhein. Drachenfels und Drachenburg waren jedoch gut erkennbar und auch mit dem 200mm Tele durchaus brauchbar abbildbar. Wie immer, wenn wir hier oben sind, gibt es mindestens eine Person mit so einem übertrieben Mega-Tele-Zoom, die - schlack-schlack-schlack - im Dauerfeuermodus hundert Bilder verschießen. Kann man machen. Aber ich nehme mir lieber ein bisschen mehr Zeit, drehe an meiner 1970er-Jahre Manuellfokus-Festbrennweite und habe nachher ein oder zwei (Dutzend) Bilder, für die ich wirklich gearbeitet habe, statt einer Serie von hundert Durchschnitts-Shots. Außerdem ist die Refreaktion in der Atmosphäre selbst bei diesen Wetterverhältnissen bereits so heftig, dass alles jenseits von - sagen wir mal - 300mm völlig übertrieben ist. Außer Flimmern hat man nachher dann eh nix im Bild. Solche Objektive sind eher was zum Vögelbeobachten oder bei der Formel 42 Autos zu filmen, die in ins Kiesbett rasen. Meine Meinung. Auch hier gilt wieder: Kann jeder sehen, wie er/sie/es will. ;-)


Toll am Herbst ist allerdings, dass man überall abgeblühtes und welkes Gemüse findet, das man hervorragend in seine Bilder integrieren kann. Dabei kommt es dann sogar vor, dass selbst ich mal auf f/16 abblende, damit die Blumen im Vordergrund nicht komplett diffuse Blobbs bleiben, sondern etwas Struktur behalten. Ist manchmal auch ganz witzig, auch wenn ich dann nachher mal wieder die Ölspritzer vom Verschluss aus dem Bild retouchieren muss. Was sich Nikon da gedacht hat, würde ich auch gerne mal wissen. OK, bei dem neuen Verschluss, den ich seit diesem Jahr in der D610 habe, ist das nicht mehr ganz so schlimm wie beim Original. Da hatte ich ja Anfangs echt Stress mit. Aber so zwei, drei alt bekannte Spots finde ich immer wieder an den gleichen Stellen. Ein Grund, weshalb ich die Blende gerne weiter offen lasse, dann fallen die nicht so auf.

Posttower und Drachenfels sehen jedenfalls schon ziemlich geil aus durch das Gemüse hindurch. Und das Gemüse selber ist natürlich auch hervorragend als Motiv geeignet. (Ich habe nur leider schon wieder vergessen, wie das Gemüse heißt. Das sind diese großen lila Blumen, die im Frühjahr/Sommer ebenfalls auf diversen meiner Bilder zu sehen sind.) Das Nikkor AI 200mm ist ebenfalls eine der Besseren Anschaffungen der letzten Jahre. Und das Objektiv, mit dem meine Festbrennweiten-Obzession so richtig begonnen hat - weil es so schön billig war, damals auf dem Rheinauenflohmarkt, vor der Pandemie. Lange her. Ob wir je wieder so unbeschwert unter Leute gehen können? :-/


Um das Cafe flatterten außerdem noch einige späte Schmetterlinge herum, unter Anderem dieser Admiral, der sich dann auch sehr dekorativ auf einem der Felsen niederließ. Da ich gerade eh das Tele drauf hatte, konnte ich mich langsam anpirschen und sowohl dieses Foto mit Kontext, auf dem das kleine Tierchen kaum zu sehen ist, als auch diesen Detail-Shot machen, in dem wirklich jedes Detail erkennbar ist. Bei einer Blende von f/8 sollte das auch selbst bei dieser Brennweite und der Minimalentfernung von 1,50m auch drin sein. Trotzdem stolz auf mich, dass ich das mit dem ersten Versuch hin bekommen habe.



Da uns hier oben allerdings irgendwie zu viel Verkehr war und Abstand zwischen den Cafe-Gästen nicht wirklich machbar, haben wir uns ziemlich zügig wieder verdrückt. Beim Gehen noch dieses Stillleben von verzehrtem Frühstück fotografiert. Einfach, weil ich es kann! ;-) Und auch den Halloween-Kürbis, der bereits ein bisschen zusammengefallen vor sich hin rottete, obwohl der genannte Stichtag noch gar nicht war! Sowas! Einfach keine Qualität mehr zu kriegen, heutzutage! ;-)

Danach, wie gesagt, leicht geärgerte Sehnenansätze hoch gelegt und auch den Rest des Wochenendes wenig bis gar nichts gemacht. Und jetzt wird es Zeit, endlich aufzustehen und produktiv in den Montagmorgen zu starten. Meh.