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Schwarz-weiß und analog, Teil 158: Ein weiterer Tag im schwarzweißen Kassel

Film: Fomapan 100 #35, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektiv: Konica Hexanon 40mm f/1.8, April 2022

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Unser zweiter Tag in Kassel begann mit sehr viel besserem Fotowetter: Leichte, vereinzelte Wölkchen an einem blauen Himmel. Licht hatte ich am vorhergehenden Tag ja eher zu wenig, aber trotzdem sind die Bilder erfreulich gut geworden, sodass ich jetzt gespannt bin, was die Kamera und das Objektiv bei gutem Wetter zu leisten vermögen.

Unser Weg führte uns als erstes in den Park rund um die Orangerie, in der diverse Figuren der griechisch-römischen Mythologie herumstehen, die sich gut als Motiv eignen. (1/1000s, f/4.) Man merkt hier leider schnell, dass die kürzeste Belichtungszeit von 1/1000s zwar ausreichend ist, aber eine oder gar zwei Blenden schneller nicht schaden würden, um das volle Bokeh-Potential dieses Obj ektives auszuschöpfen. Aber auch bei f/4 sieht der Hintergrund noch ausreichend unscharf aus. Der Baum im Hintergrund ist jedenfalls sehr schön unscharf und hebt so das eigentliche Motiv, die beiden Statuen im Vordergrund, sehr gut hervor. Besonders witzig: Unten links in der Ecke steht noch ein (unscharfer) Kollege, den ich erst wirklich wahrgenommen habe, als ich den Scan auf das maximale vergrößert habe. ;-)

Ein Frontalbild der Treppen am Hauptgebäude ist auch immer ganz hübsch, vor allem, wenn so wie an jenem Tag recht wenige Touristen unterwegs sind und einem demnach auch nicht ins Bild laufen könne. (1/1000s, f/5,6.) Wie man an den Belichtungsdaten sehen kann, es war eigentlich gar nicht so viel heller als am Tag zuvor, vielleicht eine Blendenstufe, nur eben nicht ganz so diesig und deswegen nicht so viel Streulicht. Das hebt die Schatten kräftiger hervor. Von denen haben wir in diesem Bild allerdings nur sehr vereinzelt welche, trotzdem erhöhen sie den allgemeinen Kontrasteindruck. Erstaunlicherweise sind die Bilder aber auch nicht zu kontrastreich, womit ich beinahe schon gerechnet hatte, nach denen im vorherigen Eintrag.


Die Lampen am Gebäude sind auch alle sehr faszinierend, sodass ich hier noch mal zugeschlagen habe, obwohl ich bestimmt im Jahr zuvor schon mal ein Bild davon gemacht habe. (1/1000s, f/5,6.) Für meine Verhältnisse ist das ja schon eine recht weit geschlossene Blende und ich hatte erwartet, dass bei dieser Brennweite das Bild praktisch schon komplett scharf wäre. Ist es aber noch nicht ganz, die Lampe war dann wohl doch zu nah. Mir gefällt es, ich liebe ja Unschärfe. Andere Leute hätte wohl lieber f/11 genommen. ;-) Was mir auffällt: Der Hintergrund ist nicht nur unscharf, sondern auch verhältnismäßig kontrastarm bis milchig. Sieht fast schon aus, als hätte ich manipuliert, aber ich bin unschuldig.

An Ferngläsern kann ich ja auch nicht vorbei gehen. (1/1000s, f/8.) Frage mich allerdings, wen oder was die damit hier beobachten wollen, der beste Aussichtspunkt ist das hier unten im Tal jetzt wirklich nicht. Aber schön in der Sonne glänzen tut es. Und selbst bei f/8 war ich wohl so nah, dass der Hintergrund tatsächlich unscharf geworden ist. Mit den Wölkchen im Hintergrund aber auch ein recht gut gewordenes Bild.


Und dann gab es noch eine Kirschblüte. (1/1000s, f/5,6.) Leider konnte ich hier die Blende nicht weiter öffnen, sodass der Hintergrund für mienen Geschmack leider etwas zu scharf ist. Weit offen wäre schon geil gewesen. So heben sich die vorderen, scharfen Blüten nicht genug von den hinteren ab. Naja, aber immerhin weiß ich, wo der Fehler liegt: Ich hatte das ND-Filter nicht dabei! ;-)

Ohne Denkmäler ist so eine Innenstadt ja nicht komplett, also habe ich den Herrn Spohr noch aus einer eher ungeöhnlichen Position fotografiert. (1/500s, f/8.) So voll im Licht und bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein war es auch glatt mal Zeit für die sonnige 16. Der Faltenwurf seiner Klamotte hatt schön kontrastreiche Schatten produziert, das gefällt mir sehr. Auch dieses ins-Unendliche-des-Himmels-gestikuliern ist mir ganz gut gelungen.


Auf dem Heimweg zog es sich dann leider wieder zu, sodass der Rüssel, der da an dieser Auffahrt herunter hängt leider etwas weniger kontrastreich geworden ist. (1/1000s, f/2,8.) Das Bild habe ich eigentlich nur so gemacht, weil es mir so über den Weg lief.

Warum wir dann nachher noch mal auf dem Marktplatz mit dem Karussell waren? Ich habe keine Ahnung. (1/30s, f/22.) Ach, weil ich die Reihenfolge der Bilder getauscht habe! ;-) Hier habe ich mal so langsam wie gerade noch möglich belichtet, um die Bewegung des Karussells einzufangen. Eine Dreißigstel war da aber noch nicht wirklich lang genug, leider. So sieht es eigentlich nur verwackelt aus. Naja, man lernt nicht aus, ich sollte mal häufiger das ND mitnehmen.


Ganz zum Schluss noch ein Foto vom Kirchturm. (1/500s, f/5,6.) Mit dem eher weitwinligen Normalobjektiv scheint der doch recht weit weg zu sein, ein paar viele Häuser drängen sich in den Vordergrund. Dafür sind die mittlerweile sehr tief hängenden Wolken sehr gut geworden.

Nächstes Mal: Den Rest des Filmes habe ich in Siegburg verknipst, weil unsere Zeit in Kassel leider schon wieder zu Ende war. Müssten mal öfter da hin fahren!

Schwarz-weiß und analog, Teil 157: Mit Utes Kamera durch Kassel

Film: Fomapan 100 #35, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektiv: Konica Hexanon 40mm f/1.8, April 2022

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Also, bevor ich irgendwas anderes erzähle, muss ich erst mal das Wichtigste aus dem Weg räumen: Es gibt einfach viel zu wenige Katzenfotos im Internet! ;-) Deswegen hier ein Bild von Mina! (1/15s, f/1,8.)


Und dabei war Mina nur ein Test-Bild! Die arme Katze! Aber von Anfang an: Wir waren im April in Kassel. Das machen wir in letzter Zeit ja immer mal wieder, denn in Kassel haben wir erstaunlich viele Freunde und Bekannte. (Wer jetzt was ist, dass müssen die untereinander ausdiskutieren! ;-) Jedenfalls alles Leute, die wir vom Tombraidern kennen. Warum erzähle ich das eigentlich, das sollte ja mittlerweile bekannt sein, das habe ich sicher schon mal geschrieben!)

Jedenfalls: Wie das immer so ist in letzter Zeit, bekomme ich auch dieses Mal wieder eine Kamera in die Hand gedrückt, ein Erbstück. "Da, ich kann damit nichts anfangen!" OK. Ich biete allen ein gutes zu Hause. Ich bin sowas wie das Tierheim der Kamerawelt. "Gebt mir eure Gebrauchten, man kann sie wenden lassen!" ;-) Und so bin ich in den Besitz dieser Konica Autoreflex TC gelangt, die mit dem berühmten Konica Hexanon 40mm f/1.8 ausgestattet ist. Eine eher ungewöhnliche Normalbrennweite, auf deren Ergebnisse ich sehr gespannt war, nachdem ich das Teil zum ersten Mal in der Hand hatte. Die Kamera selber ist ja eher ein Einsteiger-Gerät, aber solange der Belichtungsmesser einen plausiblen Wert ausspuckt, kann ich mit allem fotografieren, was man mir in die Hand drückt.

Die Kamera nimmt ja eigentlich zwei Quecksilber-Batterien, aber ich habe sie mit zwei LR44 gefüttert und den Belichtungsmesser auf ISO/ASA 50 statt 100 gestellt und alles sah gut aus. Also, verglichen mit meiner Nikon. Der durch die zu hohe Spannung eingeführte Fehler scheint mehr oder weniger linear zu sein. Wenn die Batterien mit dem Alter schwächer werden und die Spannung fällt, muss man das natürlich noch mal nachjustieren. (Beim letzten Film, den ich damit gemacht habe, habe ich auf halbem Weg von 50 auf 80 gewechselt, weil die Abweichung zu meiner Nikon inzwischen deutlich geschrumpft war.)

Aber jetzt zu den Bildern, die ich im April gemacht habe. Durchweg sind die alle sehr schön geworden, und das, obwohl wir so schlechtes Wetter hatten. Man mag es nach diesem Sommer kaum glauben, aber am 1. April 2022 hat es geschneit! Ich sag nur: Klimawandel.

Die Katze war nur das Bild, von dem ich eigentlich nicht erwartet hatte, dass es überhaupt etwas wird, denn so früh am Anfang des Films kann man sich ja nie sicher sein, dass es nicht noch halb auf dem Vorspann landet. Das erste "richtige" Foto, das ich gemacht habe, ist die alte Villa, die oberhalb von Utes Wohnung steht. (1/1000s, f/4.) Ich erwarte ja immer, dass da irgendwelche Vampire drin hausen, ein Eindruck, der durch das eher trübe, transsilvanische Wetter dieses Tages noch verstärkt wird. (Wobei es relativ hell war, trotz des hochnebeligen Trübsinns. Ich mein, die Belichtungszeit spricht für sich selbst.) Bereits auf dem ersten Bild zeigt das Objektiv jedenfalls, was es kann: Knackige Schärfe bei eine Blende, die ich besonders gerne benutze, krasse Kontraste trotz Streulicht, an den Rändern rund um das Dach, wo das Hell des Himmels in Dunkel übergeht, kaum bis gar keine Aberrationen. Spannend. Hätte ich bei dem kleinen Plastik-Ding kaum erwartet!


Auch das zweite Bild hat einen kräftigen Punch: Die Treppen zeichnen sich hervorragend gegen das helle Gebäude im Hintergrund ab. (1/500s, f/4.) Architektur mache ich im Allgemeine ja eigentlich bei f/8, aber die weiter geöffnete Blende macht es möglich, eher Fehler zu finden. Aber ich finde einfach keine. Zudem sind alle Linien gerade, es gibt also auch keine Verzerrungen. Nichtmal die Ecken haben auch nur einen Hauch von Vignettierung. Erstaunlich! Das Objektiv könnte mein neuer Liebling werden und das 50mm Zuiko vom Thron schubsen! ;-)

Auch in schwierigen Belichtungssituationen (auch wenn ich eine solche hier selber provoziert habe) liefert es erstaunlich gute Ergebnisse ab: Man muss dem Spruch, der da an den Brunnen gepinselt ist, nicht unbedingt zustimmen, aber ich komme nicht umhin festzustellen, dass er trotz Offenblende ziemlich perfekt in Silber abgebildet wurde! Die Übergänge zwischen scharf und unscharf sind fließend und ganz auf der linken Seite deutet sich ein interessantes Bokeh an. Die Ränder des Sockels sind zwar nicht mehr in Focus, aber trotzdem haben sich keine allzu auffälligen Ränder gebildet. Hier wäre ein Farbfoto interessant, in welche Richtung (grün/lila) der Saum tendiert - in s/w jedoch ist er nahezu perfekt.

Jedes Dorf in Deutschland hat eine Gedenkstätte und Kassel ist kein Dorf, deshalb fällt sie entsprechend bombastischer aus. (1/125s, f8.) Auf die Entfernung ist bei f/8 natürlich alles mehr oder weniger in Focus, so sehr, dass wir hier nur durch das mittelmäßige Auflösungsvermögen des Fomapan begrenzt sind. Wäre diese ein bisschen besser, könnte man tatsächlich noch lesen, was auf dem Schild hinter dem verschlossenen Tor steht. Der Kontrast und Dynamikumfang ist sehr gut. Ich habe zwar noch nicht mal eine Hand voll Fotos vorgestellt, möchte mich aber hier schon festlegen: Die Kamera mag zwar nur mittelmäßig sein, aber das Objektiv macht mit die besten Bilder, die ich in dem Alter (Mitte 1970er) bisher gesehen habe. Ein perfektes Beispiel dafür, dass es mehr auf das Glas ankommt, das man vor die Kamera schraubt als auf die Kamera selber!


Am Mahnmal steht auch noch andere Kunst herum, so auch dieses Person mit hinterm Rücken gefesselten Händen. (1/500s, f/4.) Drastische Darstellung. Aber dem Thema wahrscheinlich angemessen. Da müssen sich Leute mit beschäftigen, die mehr von Kunst verstehen als ich. Ich kann nur beurteilen, wie das Foto geworden ist, das ich gemacht habe. Mal abgesehen von meinen üblichen Unzulänglichkeiten - ich hätte etwas weiter in die Knie gehen sollen und weiter hoch zielen sollen -, scheint die kleine Konica mit ihrem niedlichen, fast schon Pancake-Objektiv mehr oder weniger perfekt gearbeitet zu haben. Man beachte übrigens die weißen Schneereste auf den Ästen im Hintergrund. Brrr...

Schlechtes Wetter ist kein Grund, keine Fotos zu machen, finde ich ja. Und so ein Pavillon läuft einem ja auch nicht alle Tage vor die Linse! (1/1000s, f/4.) Hübsches Foto. Und das Objektiv habe ich glaube ich jetzt auch langsam mal genug gelobt. Mit den Kiefernzweigen am Rand und den drohenden Wolken oben drüber jedenfalls eine meiner besseren Kompositionen. :-)

Ach, wenn ich doch mal die Kamera gerade halten könnte, dann würde der Hydrant jetzt auch nicht so da stehen, als müsste man ihm über die Straße helfen! (1/250s, f/2,8.) Hier kann man wieder gut sehen, dass das "Pan" in "Fomapan" zwar schon irgendwie stimmt, aber eben nur "irgendwie": Der tiefrote Hydrant ist sehr, sehr dunkel geworden. Ich mein, das mag ich ja andererseits auch ganz gerne, das bringt entsprechenden Kontrast ins Bild. Und man kann die Graffiti darauf besser erkennen. Auf jeden Fall haben wir hier die Möglichkeit, das Bokeh im Hintergrund etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, was auch der Sinn dieses Fotos war. Um eine Blende abgeblendet gibt es bei dieser nahen Einstellung noch reichlich davon. Zu den Ecken hin werden die Blendenabbilder ein bisschen in die Länge gezogen, aber nur minimal. Zwischen den Ästen wirken sie auch nicht zu unruhig, obwohl es doch ziemlich viele sind, die sich teilweise überlappen.


Ein klein bisschen Sightseeing muss ja auch sein, deswegen darf ein Bild der Orangerie nicht fehlen. (1/500s, f/8.) Die Berge im Hintergrund verschwinden sanft im Nebel und sind teilweise von Schnee bedeckt; eine Vorstellung, die nach diesem Sommer irgendwie unwirklich erscheint. Zum Bild selber gibt es eher wenig zu sagen, ist halt so ein typischer Touristen-Schnappschuss. Die ins Bild hinein ragende Kirschblüte gefällt mir ganz gut.

Baufahrzeuge sind immer ein Grund, stehen zu bleiben. Diese Raupe musste ich durch einen Zaun hindurch fotografieren, daher habe ich versucht, blendenseitig einen Kompromiss zwischen scharfem Motiv und keine-Striche-im-Blid-haben zu finden. (1/500s, f/2,8.) Ist mir ganz gut gelungen, finde ich. Schön ist vor allem, wie das Fahrzeug selber immer weiter in der Unschärfe verschwindet. Der Kontrast zwischen der harten Schaufel und dem immer weicher werdenden Gefährt symbolisiert... was eigentlich? ;-) Irgendwas! Was ist eigentlich gar nicht so wichtig! :-D Will sagen: Es gefällt mir sehr gut. Und auch hier zeigt das Objektiv seine Stärken.

Aber kommen wir endlich in die Kasseler Innenstadt, nachdem ich so lange getrödelt und schon ein Viertel des Films verschossen habe: Das Staatstheater ist ja architektonisch ein ziemlich neumodischer Bau. (1/125s, f/8.) Genau das Richtige für f/8, vor allem wenn man den Rest der Gebäude auch noch scharf haben möchte. Hätte etwas weniger Rasen und mehr Himmel sein können. Und gerader geht ja auch immer. Ich glaube, das ist das größte Problem, das ich mit diesem Objektiv habe: Je weitwinkliger, desto mehr Probleme habe ich, die Kamera gerade zu halten. Nun sind 40mm ja nicht so weit, aber offensichtlich weit genug. OK, vielleicht lag es auch dran, dass ich wieder mit Brille unterwegs war, da ist ja eh alles schief. Ich sollte nur noch mit Linsen fotografieren, aber dann muss ich immer die Lesebrille mit mir rum schleppen. Es ist schon ein Kreuz mit der Blindheit und dem Alter! *alter-weißer-Mann-Getattere* :-D


Im April war der Krieg noch ganz neu, deshalb hatte jemand auch gleich ein paar Bettbezüge bemalt und am Museum aufgehängt. (1/500s, f/4.) Besonders irritierend finde ich ja, dass die Leute ohne Kopf durch die Gegend wanken, wie Zombies die Hände nach vorne ausgestreckt. Ist das vom Künstler gewollt? Die Message selber kann ich natürlich nur unterstützen. Das Foto selber ist technisch wieder ziemlich makellos geworden. Ich habe jedenfalls nichts daran auszusetzen. Die Kamera und die Optik liefern bisher in jeder Situation ein gutes Bild ab!

Gegenüber des Museums steht der Namensgeber auf seinem Sockel und schaut fürstlich in die Gegend. (1/500s, f/4.) Ist ein bisschen dunkel geworden, eine Blende langsamer wäre für den Herrn Friedrich sicher nicht schlecht gewesen. Dann wären die Wolken aber wahrscheinlich nicht mehr sichtbar gewesen. Jetzt 'n Gelbfilter! Ansonsten bin ich ganz zufrieden damit. Außerdem hat es trotz Allem noch genug Kontrast und Dynamik, trotz des schlechten Wetters.


Einen der goldenen Löwen am Rathaus muss ich ja mindestens mitnehmen, das ist Gesetz! (1/1000s, f/2,8.) Warum guckt der eigentlich so leidend? Als hätte ihm wer auf den Schwanz getreten. Die Unschärfe im Hintergrund macht sich jedenfalls sehr gut, da hilft das schlechte Wetter auf jeden Fall, und ein paar Highlight hat er ja trotzdem, weil er eben so golden glänzt. Ebenfalls ein sehr gutes Bild. Ich habe den Eindruck, dass ich mit der Kamera und diesem Objektiv darauf eigentlich nichts falsch machen kann. Passiert mir auch nicht so häufig.

Abends habe ich mich dann noch auf die Straßenbahnschienen gestellt und hoch zum Herkules fotografiert - wenn man ganz weit rein zoomt, kann man ihn zwischen dem Schnee und den Bäumen tatsächlich noch erahnen! (1/500s, f/5,6.) Auch hier muss ich mich mal wieder selber loben, auch wenn Eigenlob stinkt. Die Perspektive habe ich jedenfalls sehr gut getroffen, die Belichtung ist auch gut, gerade so, dass die Schienen richtig zur Geltung kommen, darüber der drohende Himmel mit seinen Wolken. Sehr schön.

Und am Ende des Tages wollten wir noch einen kurzen Ausflug machen, aber es war uns zu kalt und sind nur bis zum Parkplatz gekommen, auf dem dieses Kleinod darauf wartete, dass ich es fotografiere. (1/1000s, f/2,8.) Diese Sorte von Porsche wird ja auch langsam selten. Mit den Aufklapplampen kann er sein Alter echt nicht verheimlichen. Hübsch und gut erhalten. Wieder möge man den Schnee am unteren Rand beachten. Ich sag's noch mal: Erster April! Brrr...


Das war dann auch das letzte Bild und es ist Zeit für ein erstes Fazit: Diese Kamera und insbesondere das Objektiv haben mich bisher voll überzeugt. Alle Bilder sind trotz widriger Wetterbedingungen durchweg sehr schön geworden. Werde sie also gerne wieder benutzen!

Haiku

Haiku


Every once in a while I like to test obscure software on one of the old PCs I have. Today it is Haiku’s turn again. This one I haven’t checked out on real hardware (an old ASUS laptop) since it has been in Alpha. Now it has been available in Beta version 3 for over a year and I didn’t even know. So, time to break out one of my USB sticks, repartition the hard disk on this 15 year old system and get started.

Installation


Maybe the most problematic thing about Haiku is installing it. In a time when all Linux distributions come with a fancy installer that resizes Windows partitions on the fly, Haiku has only a somewhat simple installer. Mind you, it does what it’s supposed to do: Install Haiku. But nothing more.


So here are some of the problems I ran into while installing the system.

There is no way to resize a Windows installation that is already on the hard disk. So I had to start one of the many Linux rescue CDs I have installed on my USB emergency boot stick and get gparted going. This went off without a problem, but it is inconvenient and it will come back to bite me in the ass later on.

Then back into the Haiku live system I started the installer and formatted the empty partition to BeFS. No problem there and the following installation was done in something like two clicks. But how to boot? There is no boot loader provided by Haiku.

So, back into Windows I went – which is quite a chore on this ancient laptop – and fiddled around with the Windows boot loader for a time before deciding to use the recommended programme from the documentation: EasyBCD. I never understood the Windows 10 boot loader and all it’s strange parameters. It’s grub all over again and I still can’t fathom that!

After a reboot I was able to choose Haiku from the start menu and… blinking cursor. Nothing more. The system froze without even trying to start.

Remember when I said, that gparted would come back and bite me? Guess what: The partition I created was marked as Linux (0x83) when it should have been marked as BeFS (0xEB). Yes, formatting a partition in BeFS doesn’t set the partition type. After fixing that the first boot worked like a charm.

The GUI


The Haiku GUI is very clean, just like it was in the old days, when BeOS was a thing. It works perfectly on old machines that are not powerful enough to run anything more bloated than Windows XP. I have had some problems with Linux and KDE on this machine, too, it is just too slow with its 1,6 Ghz Turion X2 and a very old magnetic hard drive. But Haiku is running smoothly and looks, well, it looks certainly interesting. There indeed is a bit of a learning curve, but once you get used to the way things are done, it is quite intuitive.


There is a so-called Deskbar at the right side of the screen and everything you might need can be found here. Starting WiFi? Just click the network symbol, choose your network, enter a passphrase and you are good to go. Install new software? Find the Depot app under Applications and install away. Simple. User-friendly. No clutter.

And then there are some special features that no other system I know of offers. E.g. tiled windows in Haiku are a really nice feature, I think. Just glue your windows together and they stay together while resizing or moving them around the screen. Really handy when you are working in one window (like LibreOffice) while looking up facts in a browser window or something. To tile or glue windows together just move one of them to the edge of some other window while holding the Windows key and it will snap into place like magic.

But even more interesting than that is the possibility to stack windows together. This really helps removing clutter from the desktop. Just move window onto the title bar of some other window while holding the Windows key et voila, your window are now stacked on top of each other.


There are some interesting things to consider, though: While the title bar symbols are somewhat logical (on the right you maximise windows, on the left you close it), a right click sends it to the background. And there is the issue with CTRL and ALT: While almost every other system uses Control for shortcuts like copy & paste, Haiku uses the ALT key. This drives me nuts! There are some things your brain just can’t get rid of so easily.

The Software


This is Beta software and you wouldn’t know it because it is mostly stable – as in “it doesn’t crash more often than Windows 2000 did back in its days” – and feature complete. That said, some of the programmes and apps crash once in a while, but the system stays stable throughout. Here and there are some minor bugs that may force you to restart an app once in a while – like a button that you cannot click because someone forgot to re-enable it – but nothing that would force you to reboot.

There are a lot of useful ports in the Haiku Depot at the moment and most of it just works. Yes, there are the occasional crashes and library incompatibilities, but for almost every task there are at least two programmes one con choose from. Like, GIMP seems to be broken at the moment, it has some strange library problems.


The thing I most miss is Firefox and Thunderbird. I guess those are not available anymore because newer versions need Rust and LLVM to compile and both are not available on Haiku afaik.

Getting spellchecking to work in LibreOffice took some effort but in the end I had to download some dictionaries through the checker’s interface and restart office a few times. Nothing new, in the good old times, when Linux was still made for real men (and women and diverse people), this was totally normal.

The Hardware


Obscure operating systems like Haiku often have problems with uncommon hardware, so it always down to pure luck what works and what doesn’t. On this laptop for example everything seems to work except for audio. This does not seem to be a driver issue, more of a problem of how the outputs are wired up internally. The HDA driver gets loaded and when I try to play songs from Audacious everything supposedly works fine but I just don’t get any sound, neither from the internal speakers nor from the headphone jack. I seem to remember that I had the same problems with Linux, while Windows seems to know what output goes where. Maybe it’s a problem with the 64-bit version of Haiku I’m using.

Everything else works: The ancient Mobile GeForce 7600 gets detected and at least 2d acceleration seems to work judging from the speed everything renders. Screen resolution is automatically set to native 1440x900.

USB sticks work fine, but plugging in my D610 does nothing. I guess PTP is not implemented. Plugging in an SD card into the internal reader crashed the Deskbar when trying to mount it. It is MMC based and shows up under devices, but, well, no luck… This is one of the few times I had to restart the system because the Deskbar did not respond anymore. An external USB reader worked fine. Other mass storage (ATA, SATA, etc…) simply works. The ancient Nvidia chipset seems to be supported well.


Our good old Brother printer is not supported, but that’s no surprise, under Linux it is only supported by a closed source driver. The old Atheros WiFi chip is supported without a problem, also the Realtek 8169 wired network works out of the box.

Conclusion


Haiku is an interesting alternative for weak hardware. It is quite different from other options like Linux and is far more up to date than older versions of Windows. Hardware compatibility is an issue, software stability is average for beta software. Unlike ReactOS, which I likewise find fascinating, it can be used for simple tasks like writing this review and posting it in my blog without crashing every five seconds.


That said: It's no Linux. It is, for example, strictly a one user system. No multiple users. That's probably the biggest difference between Haiku and most other modern systems. It's like being back in the 1990s. But, on the bright side, there are a lot of ported Linux apps that work great.

I have been waiting for almost 20 years for Haiku to get to this point and I hope that some day in the not-too-far future it will be fully useable.

Schwarz-weiß und analog, Teil 156: Der Rest vom Film

Film: Fomapan 100 #34, Kamera: Nikon F-601, Februar 2022

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Wie angekündigt, hier noch ein winzig kleiner Eintrag mit nur vier Bildern. Das kommt davon, wenn am Ende des Tages noch so ein kurzes Stückchen Film übrig ist. ;-) Wieder kam die F601 zum Einsatz.

Immerhin: Am nächsten Tag hat das mit dem Kontrast bei den Schafen sehr viel besser geklappt. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/4.) Mit dem Portrait-Tele kommen die bei f/4 so richtig gut raus, während die Kollegen im Hintergrund schon ein bisschen unscharf werden und schließlich der Hintergrund ganz verschwimmt. Die Mischung aus weißem, gefleckten und schwarzem Schaf gefällt mir besonders gut! Und überhaupt: Schafe! Immer ein Foto wert!



Der frisch aufgebrochene Acker ist dann mal wieder ein bisschen überbelichtet. (Nikkor 35mm, 1/500s, f/8.) Hatte hier mit mehr Schattenspiel gerechnet. So wirkt das ganze etwas langweilig, der Widerspruch zwischen der unruhigen Erde und dem stalhblauen Himmel kommt einfach nicht richtig rüber. Schade. Aber wie gesagt, kann nicht alles Gold sein.

Das Abluftrohr vor der Schulsporthalle hingegen ist perfekt geworden. (35mm, 1/1000s, f/4.) Genau so wollte ich es haben. Vielleicht mit etwas weniger schiefem Dach, aber ich wollte nicht in die Blumen latschen. ;-) Die Hallenfenster sind übrigens die Augen, die Ribbeln am Rohr die Nase und so ist das Gesicht fast fertig. ;-)


Und zum Schluss das alte Haus oben in Söven, das ich glaube ich schon mal hatte. (35mm, 1/2000s, f/8.) An diesem Tag stand es aber mitten in der Sonne und ich hatte eh nur noch dieses eine Bild auf dem Film und nichts zu verlieren. Das Ergebnis wird sie erstaunen. Nee, Moment, weniger clickbaity... Das Ergebnis gefällt mir sehr gut! Ja, klingt lame, das 20 Mal hintereinander zu schreiben, aber ist halt so. Mir gefällts!

Und jetzt weiß ich gerade gar nicht, was der nächste Film ist. Muss ich später mal nachschauen... ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 155: Mit dem Rad durch die südliche Wildnis

Film: Fomapan 100 #34, Kamera: Nikon F-601, Februar 2022

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Irgendwann muss man ja mal die ganze s/w-Fotos los werden. Es ist August, während ich diesen Artikel schreibe, und die Bilder stammen aus dem März. Lang genug, finde ich. Und ich habe gestern mal nachgerechnet: Ich habe noch 13 Filme, die ich noch nicht mal hier eingebaut habe, wovon fünf noch in der Entwicklung sind. Von den 13 sind 2 auch noch Farbfilme. Ich sollte also weniger digitale Fotos machen und mich mal mehr darauf konzentrieren, bereits gemachte analoge hier einzubinden.

Deswegen fangen wir heute auf unserem Weg nach Süden mit dem Tor an, das das irgendwo im Wald steht. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/1,8.) Und wir merken uns: Wenn man die Blende ganz öffnet, sollte man vorher überprüfen, dass man tatsächlich scharf gestellt hat! Das Tor und der Stahldraht, so lieblich sie auch in der Sonne von hinten angestrahlt werden, sind leider etwas sehr unscharf! Könnte ich mit leben, wenn ich stattdessen die Bäume im Hintergrund scharf hätte. Dann könnte ich noch immer sagen: Das war so gewollt, auch wenn es das gar nicht war. Aber so? Ne. Ne, ne, ne. Einfach nein! ;-)

Sehr viel besser ist da das rostige Gefäß, das am Wegesrand ein paar hundert Meter weiter liegt. (50mm, 1/60s, f/4.) Rost kommt ja immer richtig gut rüber, ich weiß gar nicht warum. Muss an der rauen Struktur liegen oder an der Farbe oder was auch immer. Das Bild, besonders mit den vielen Blättern drumherum, gefällt mir jedenfalls sehr sehr gut. Fast perfekt, würde ich sagen.


Gleiches gilt für die Reste einer Bank, wieder ein paar hundert Meter weiter. (50mm, 1/500s, f/4.) Hätte hier durchaus auf f/8 abblenden können, dann wäre das Holz auch noch scharf geworden. (Wer sich übrigens über den Strich links der Bildmitte wundert, der da senkrecht von oben nach unten durchs Bild geht: Ich habe an den Scanner gestoßen, während er lief. Der Kater! Ich mein den Kater, natürlich! :-D Hätte ich eigentlich neu machen müssen, aber ist mir erst aufgefallen, nachdem ich die Negative schon im Ordner archiviert hatte. Und ich bin ja so schrecklich faul! ;-))

Wie man sieht, ich bin dann irgendwann rechtsum abgebogen und zum Steinbruch hoch gefahren, wo noch immer die alte Infrastruktur im Wald vor sich hin gammelt, so auch diese Brücke. (Nikkor 35mm, 1/125s, f/2,8.) Gewagt, gewagt, so gegen das Licht zu fotografieren, aber es hat gut geklappt und die Brücke ist sehr gut geworden, mit all den umgestürzten Bäumen davor. Könnte mehr Kontrast haben, aber gegen das starke Sonnenlicht und dem alten, verkratzten Skylight-Filter bin ich froh, dass man da überhaupt so viel erkennen kann!

Und dann steht da dieser Stuhl unter der Brücke, an dem ich einfach nicht vorbei gehen konnte. (35mm, 1/60s, f/2.) Bei den Lichtverhältnissen da unten ist es nicht ganz einfach, ein sowohl scharfes als auch nicht verwackeltes Bild zu bekommen, aber es ist mir fast gelungen. So ist der Stuhl sehr dreamy geworden, für ein defektes Sitzmöbel! ;-) Colles Foto, jedenfalls, das mich direkt anspricht. Ich stehe ja auch auf dreamy creamy bokeh-y. ;-)


Ohne Nahlinse einen Marienkäfer zu fotografieren, das ist nicht einfach, besonders auf Film und auf diese Entfernung mit diesem Objektiv. (35mm, 1/125s, f/5,6.) Da stößt man schnell an die Grenzen des Films. Aber dafür ist das Bild erstaunlich gut geworden, vor allem dieser leichte Weitwinkeleffekt, das im Nichts verschwindende Geländer. Die abblätternde Farbe hätte noch ein bisschen schärfer sein können.

Dann den Berg hoch und oben stand dieser alte, rostige und auch sonst sehr mitgenommene Opel. (50mm, 1/500s, f/5,6.) Ist 1966 hier tatsächlich die Jahresangabe, das Baujahr? Könnte hinkommen. Totales Zufallsmotiv, aber eins, das sich richtig gelohnt hat! Die Aufkleber und die vielen Beulen auf dem nur noch rudimentär vorhandenen Lack: Perfekt! Und dazu die Weißwandreifen! Hätte noch ein paar hundert Fotos davon machen können, aber ich wollte dann auch nicht zu sehr in die Privatsphäre des Besitzers eindringen! ;-)


Bei Blumen habe ich das weniger Hemmungen und daher gibt es auch mal wieder ein Bild mit Narzissen. (50mm, 1/500s, f/5,6.) Ja, es war Frühling, und dieses Mal hat das mit der Punktmessung hervorragend funktioniert. Die hinterleuchteten Blüten stechen perfekt aus dem praktisch komplett schwarzen Hintergrund heraus. So wollte ich es haben!

Die Schneeglöckchen an der Mauer sind leider nicht so gut geworden. (50mm, 1/60s, f/4.) Zu wenig Kontrast. Hätte wieder eine Blende drauf legen sollen, um das ganze etwas dunkler zu bekommen und die Blüten stärker herauspoppen zu lassen. Ansonsten ganz nett, aber halt nicht überwältigend. Es kann nicht alles Gold sein! ;-)


Am Ende des Films waren dann noch vier Bilder übrig. Die habe ich dann bei einem kurzen Ausflug über den Hausberg verballert, siehe s/w-Eintrag Nummer 156! ;-)