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Schwarz-weiß und analog, Teil 187: Beim Haribo umme Ecke

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Normalerweise vermeide ich ja, zwei Pipeline-Eintgräge nacheinander raus zu hauen, aber es ist gerade nötig, ich bin im Endjahresstress und muss dringend mal "ommmm" machen! ;-) Da die Einträge für diesen Film eh ein wenig kürzer sind als im Allgemeinen, schmeiß' ich die jetzt trotzdem mal einfach vor die Tür, dann werden das auch endlich mal weniger! Hab ja noch einen ganzen Stall voll davon...

Eigentlich wollten wir an diesem schönen August-Tag ja nur zum monatliche Rheinauenflohmarkt. Da waren wir auch und ich habe die Gelegenheit genutzt, mal wieder den Springbrunnen abzulichten. (40mm, 1/1000s, f/2,8.) Leider habe ich hier ein bisschen daneben fokussiert, das Wasser ist leicht unscharf, die Büsche im Hintergrund hingegen zu scharf. Ich glaube, aufgrund der vielen Leute, die hier unterwegs waren, war ich ein bisschen gestresst und gehetzt, das Bild schnellstmöglich im Kasten zu haben. Ist jetzt nicht so furchtbar unscharf, auf einem normal großen Abzug würde es fast nicht auffallen, aber hier auf dem riesigen Monitor stört es dann doch ein bisschen!


Das war das einzige Bild, das ich an jenem Tag auf dem Flohmarkt gemacht habe, das nächste ist dann schon unten im Süden bei Haribo auf dem Parkplatz. (40mm, 1/1000s, f/5,6.) Nicht, dass wir mit dem Auto hier gewesen wären: Es war die Zeit des Neun-Euro-Tickets! Wie ich das vermisse... Aber egal: Haribo! Der Goldbär grüßt! Gegen den hellen Himmel musste ich ein bisschen geschlossener belichten, die schnellste Zeit der Kamera ist ja leider nur 1/1000s. Im Allgemeinen reicht das ja, aber unter bestimmten Lichtverhältnissen wird es dann doch schnell eng! Die Flecken am rechten Rand stammen nicht von mir, das ist noch immer einer der Filme aus dem Labor. Ich denke, da hat sich ein bisschen Feuchtigkeit in den Transportlöchern angesammelt.

An der alten Fabrik, von der ja nicht mehr viel steht, habe ich dann eine Spider-App gefunden, die ich auch gleich mal testweise mitgenommen habe. (40mm, 1/60s, f/5,6.) Mal wieder ist das Geradehalten der Kamera außerhalb meiner Kunstfertigkeit. ;-) Ansonsten finde ich diese Bild mit den Rissen im Glas und dem darin eingebetteten Metallgitter extrem spannend. Trotz seiner relativen Kontrastarmut bietet es doch eine erstaunliche Tiefe!


Zum Thema Architektur passt auch dieser Schornstein ganz hervorragend. (40mm, 1/500s, f/8.) Architektur mache ich ja gerne etwas weiter geschlossen, da stört dann auch die minimale Zeit der Kamera nicht so sehr. Auch hier ist der Himmel ein bisschen fleckig von der Entwicklung. Durch die vielen leeren Flächen ist das Bild allerdings einigermaßen langweilig geraten, da hatte ich eigentlich mehr erwartet. Das liegt vielleicht auch ein bisschen mit an der leichten Weitwinkeligkeit des 40ers, da kommt zu viel Zeugs mit aufs Bild.

Der alte Zaunpfosten am anderen Ende des Parkplatzes hatte es mir angetan, den musste ich auch in irgendeiner Form mit nach Hause nehmen,. (40mm, 1/250s, f/2,8.) Das Gewuchere, das dort bis nach ganz oben gekrochen war und dann durch die unerträgliche Hitze und Trockenheit des letzten Sommers abgestorben ist, verpasste der ganzen Szene so einen Hauch von Vergänglichkeit. Gleichzeitig habe ich den Hintergrund richtig schön unscharf bekommen, das ist bei solchen Motiven ja ein Muss, finde ich! Die Blendenabbilder in der oberen linken Ecke verstärken das Feeling dieses Bildes noch, außerdem kann man sehen, dass sie sich selbst bei f/4 noch ein ganz kleines Bisschen drehen wollen. Sehr spannendes Bild, in seinem wuseligen Chaos fast schon ein bisschen sehr extrem.


Ach ja, noch ein Fetisch: Leere Glasflaschen am Wegesrand! (40mm, 1/500s, f/1,8.) Man sieht deutlich, dass dieses Objektiv bei Offenblende nicht so scharf ist wie andere, die ich in meiner Sammlung habe. Das 50er Zuiko etwa hat doch einen ganzen Schuss mehr Schärfe. Oder das verranzte Nikkor 35mm. Andererseits strahlt diese leichte Unschärfe auch ein gewisses Retro-Feeling aus, eine Weichheit, die man heutzutage eher selten sieht, und wenn, dann künstlich nachträglich hinein gerechnet. Ich muss allerdings zugeben, dass die Blendenbilder hier schon brutal groß sind, ich denke, ein, zwei Stufen abgeblendet hätten es auch getan, das hätte den Hintergrund vielleicht ein bisschen beruhigt.

Am Ende unseres Ausflugs mussten wir dann noch zurück über den Rhein, diese Gelegenheit habe ich für ein kleines Übersichtsfoto mit Drachenfels und Gästehaus genutzt. (40mm, 1/250s, f/8.) Hier sieht man, wie scharf das Objektiv ist, wenn man es (für meine Verhältnisse schon extrem) abblendet. Wenn ich mal ein paar Euro mehr für einen besseren Film ausgeben würde, könnte man es natürlich besser sehen! ;-) Der Foma stößt da dann doch irgendwann an seine Grenzen, besonders bei diesem 4k-Scan. (Wie viele Dots pro Inch sind das eigentlich? Wenn ich bei 6400 scanne, 9000x6000 für ein Negativ erhalte und das auf 3840x2560 herunter rechne, sind das dann wohl um die 2700 dpi - oder ungefähr 1075 Pixel auf einem Zentimeter. Kein Wunder, dass das etwas unscharf wird, wenn man das auf die Größe eines 24" Monitors vergrößert. Der Foma 100 wird mit 110 lines/mm angegeben. Das kann sich jetzt jeder selber ausrechnen, was das bedeutet! ;-))

Nächstes Mal: Das 135er kommt zum Einsatz, bei einem Besuch in Blankenberg.

Schwarz-weiß und analog, Teil 186: Bödingen

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Jeder Sommer geht mal zu Ende, so auch der letzte. Auch wenn es bis in den September hinein trocken und warm geblieben ist. Aber ich greife vor, in diesem Film befinden wir uns am Ende des Augusts. Ich habe auf einem meiner Streifzüge durchs Internet ja ein Hexar 135mm ergattern können, das jetzt dringend mal getestet werden wollte. Aber auch hier greife ich vor, denn die Gelegenheit bot sich erst in Teil 188, der wohl erst im neuen Jahr erscheint... Ja, ich lebe heute wieder voll in der Zukunft! ;-)

Jedenfalls: Ich hatte die Konica TC eh schon mit einem Film geladen, weil ich die 40mm Brennweite, die dazu gehört, so spannend finde. Außerdem handelt es sich um eine wirklich schnuckelige kleine Kamera. Wenn sie jetzt für den Belichtungsmesser noch normale Alkali-Batterien nehmen würde, ohne dass ich jedes Mal die Spannung messen und den ISO-Wert korrigieren müsste, wäre ich richtig glücklich! Aber OK, einmal am Tag kalibrieren, ist jetzt auch nicht so schlimm. Die Batterie war mittlerweile "eingefahren", die Spannung knapp unter 1,5V gefallen, so konnte ich guten Gewissens den Belichtungsmesser auf ISO 50 stellen, und habe so auf dem verwendeten 100er Foma ziemlich gute Bilder hin bekomme, denke ich.

An diesem bestimmten Augustabend ging es mal wieder hoch nach Bödingen, um eine Runde um die alte Kirche und über die Felder zu drehen, als uns auf dem Parkplatz dort oben als erstes mal ein alter Plymouth begegnete. (40mm, 1/1000s, f/1,8.) Mit der verwendeten Offenblende habe ich hier ein ganz nettes Bokeh in den Hintergrund bekommen. Gut, mit dem relativ weiten 40mm ist das schon einigermaßen schwierig. Aber deswegen wollte ich ja gerade das 135er haben, dessen Bilder ich demnächst hier ebenfalls vorstellen werde, siehe Teil 188! ;-) Das einzige, was mcih an diesem Bild jedenfalls stört, ist dieser schrecklich moderne - ist das ein Golf? Oder ein Hyundai? Ich kenn mich mit dem neumodischen Zeugs nicht mehr aus! ;-) - direkt daneben auf dem Parkplatz! Wenn ich gekonnt hätte, wie ich gewollt hätte, hätte ich den erst mal abschleppen lassen. Der bricht so richtig schlecht den geschwungenen Stil des alten Plymouth!


Von der Seite ist es nicht so schlimm, da steht im Hintergrund nur meine alte Reisschüssel rum - die ist zeitlich wahrscheinlich mittlerweile zeitlich näher an dem Plymouth als an dem Ding, über das ich mich da oben beschwert habe. ;-) (40mm, 1/1000s, f/1,8.) Naja, wahrscheinlich eher nicht, aber gefühlt... :-D Ein hübsches Auto jedenfalls, aus einer Zeit. als man noch nicht jeden Liter Benzin beachten musste, als Design noch nicht von Winschlüpfrigkeit bestimmt wurde, als Elvis noch lebte! ;-) Tolles Auto und in s/w auch ganz stilecht abgelilchtet. Weit offen war hier allerdings evtl ein kleines bisschen zu viel des Guten, das Hood Ornament ist bereits deutlich unscharf. f/2.8 hätte es wahrscheinlich auch getan, oder gar gleich f/4.

Hinter der Kirche habe ich dann mal wieder Nonne und Priester aufgelauert und sie in einem unbeobachteten Moment einfach so mitgenommen. (40mm, 1/500s, f/4.) Wie man sieht, habe ich den Fokus auf das Gesicht der Nonne gelegt, trotzdem ist hier nah am Minimalabstand des Objektivs schon sehr deutlich zu sehen, wie dünn die Fokusebene tatsächlich ist. Sollte man gar nicht denken, aber deswegen mag ich das kleine 40er Hexanon eigentlich richtig gerne!


Auf dem kleine Friedhof habe ich dann mal wieder eine der Gieskannen abgelichtet, das ist ja auch so ein Fetisch bei mir, fast so wie Traktoren und Kaugummiautomaten! ;-) (40mm, 1/1000s, f/2,8.) Anderthalb Blendenstufen abgeblendet bekommt man so noch genug Hintergrundunschärfe, aber zugleich auch eine sehr scharfe Kanne. Ist jetzt nicht das spannendste Bild auf der Rolle, aber es zeigt doch ganz gut die technischen Eigenschaften des Objektivs.

Und ganz am Ende noch ein paar Brombeeren am Busch, gesehen von der Bank aus, auf der ich saß. (40mm, 1/30s, f/8.) Hier kann man auch wieder sehr gut sehen, wie viel Depth of Field man auf diese kurze Entfernung erhält, vor allem, wenn man es mit dem Bild vorher, das mit der Nonne, vergleicht. Man, wenn ich die Beeren sehe, krieg ich direkt Hunger! ;-)

Nächstes Mal: Im Bonner Süden rund um den Haribo-Werksverkauf.