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TNG! (...and a warp core breach!)

Der geneigte Leser mag sich fragen: Wofür braucht der Mann ein Mikrofon? Jaaaah, also: Es begab sich aber zu der Zeit, so vor etwa ein oder zwei Monaten, da habe ich meinen Vetter Marcus genötigt, mal mit zu unserem Trekdinner zu kommen. Schließlich ist er auch ein ganz furchtbarer Science Fiction Nerd, und da ganz besonders TNG. Und offenbar spielte er schon länger mit dem Gedanken, einen Podcast zu machen, in dem er die alten Folgen von "The Next Generation" (in der deutschen Synchronfassung "Das Nächste Jahrhundert" genannt) bespricht, nur fehlte ihm dafür ein passender Gesprächspartner. Denn so ein Podcast von einer Person ist was seltsam, da redet man ja nur mit sich selbst.

Und so wurde ich wiederum genötigt, mit einzusteigen. Das trifft sich ganz gut, gucke ich doch eh immer zum Frühstück mal eine Star Trek Folge. ZZt ist zwar eigentlich TOS dran, aber ich bin ja flexibel. Alles, nur nicht der 42ste Rerun von Friends! :-D (Das kann ich ja mittlerweile synchron mitsprechen. "And I just want a million dollars!" RIP Matthew Perry. :-() Also habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn "Ja" gesagt und so kommt es, dass mittlerweile vier Folgen erschienen sind, die man sich bei den üblichen Quellen anhören kann. Dafür muss man nur nach "Boldly Pod" googlen (oder DuckDuckGo-en) und schon kann man sich unseren Blödsinn Qualitätsjournalismus anhören, in Farbe und in Stereo! Ich mein, das Konzept - zwei alte, weiße Männer unterhalten sich über Sachen aus ihrer Jugend, von denen sie keine Ahnung haben, aber die aus einer Zeit stammen, von der sie glauben, dass damals die Welt noch "in Ordnung" war - ist jetzt nicht neu. Aber! Es kann ja nur besser werden als der Scheiß, den der Lanz im Fernsehen verzapft! ;-) :-D

Ach, stimmt, ich hätte den Titel schon mal vorher erwähnen sollen: Boldly Pod! Und noch mal: Boldly Pod! So machen die das in der Werbung auch immer: Wiederholung steigert das Markenbewusstsein! Boldly Pod! Lecker, lecker, lecker, lecker, lecker, lecker! BOLDLY POD! (Ich hatte ja vorgeschlagen, man sollte es zum Gedenken an Picards Frisur vielleicht lieber "Baldy Pod" nenne, aber die Begeisterung hielt sich in Grenzen! ;-))

Mittlerweile hat sich das tatsächlich so eingeschliffen, es sind schon vier Episoden erschienen und es ist kein Ende in Sicht. immerhin gab es jenseits von 170 Folgen TNG (je nach Zählung der Doppelfolgen bis zu 178, wenn ich mich recht erinnere), das heißt, wir haben gerade so ca. 2% geschafft. Eine weitere ist bereits in der Nachbearbeitung, die Marcus übernimmt, genau wie die Aufnahmeleitung und die allgemeine Ahnung von dem Thema Podcast. Ich bin da eher unbeleckt. Ich finde es noch immer faszinierend, dass das "Pod Cast" heißt, auch noch Jahre, nachdem der letzte Schrei-Pod hergestellt wurde! (Oh, in der Wikipedia steht, dass die Dinger bis 2022 gebaut wurden. Wofür? Gibt es noch Menschen, die einen dedizierten MP3-Player benutzen?)

Jedenfalls habe ich es dann gestern Nacht mal geschafft, eine eigene Webseite für den Boldly Pod zu kreieren, in der ich die Folgen aufliste und archiviere. Schließlich will man sich ja nicht nur auf irgendwelche Drittdienste verlassen. Das Design ist wie bei allen meinen Webseiten eher gewöhnungsbedürftig, dafür handelt es sich aber um reines HTML und eingebettetes CSS, von Hand und mit Liebe selbst gestrickt. In dem Zuge habe ich es dann auch endlich mal geschafft, noch mal ein Backup von diesem Blog zu ziehen, der irgendwie im Weg war. Und bevor ich alles in ein Unterverzeichnis umziehe und kaputt machen, wollte ich wenigstens eine Sicherheitskopie haben!

Also noch mal, wegen des Wiederholungseffekts: Boldly Pod! (To boldly pod what noone has podded before!)

(Wer übrigens den Titel des Eintrages seltsam findet, mein Kopf singt schon den ganzen Morgen "TNT and dynamite"! Warum auch immer...)

Samstags vor dem Regen

Unerwarteter Sonnenschein heute (Samstag, Anmerkung der Redaktion :-D) morgen. Jetzt regnet und stürmt es, aber bis Mittag war es eigentlich ganz nettes Wetter. Gut für Fotos, die tiefe Wintersonne macht es einem einfach. Also raus und ein paar Schritte auf den Zähler gebracht, trotzdem dass mir der rechte Fuß seit ein paar Tagen mal wieder so weh tut, dass ich bei jedem falschen Schritt schreien will. Alte Kriegsverletzung. Habe mir als Kind zu oft die Füße verdreht. Mit festen Schuhen geht es problemlos und wer rastet der rostet, oder wie war das noch Mal?

Habe den matschigen Hundeentwässerungsweg genommen, wo mich am Anfang die Distel begrüßt hat. Dann gab es Pilze, die schon ein bisschen matschig waren. Wenn es selbst denen zu nass ist, kann es langsam mal wieder aufhören zu regnen. Naja, aber vielleicht haben wir ja Glück und das Grundwasser wird wieder auf einen brauchbaren Stand aufgefüllt. Der nächste Hitzesommer kommt bestimmt.


Überhaupt habe ich mal wieder viele der üblichen Motive mitgenommen: Alte Brombeeren, die mittlerweile erst verschimmelt und dann vertrocknet sind, bevor sie gefrostet und wieder aufgetaut wurden. Ist halt doch sowas wie Winter. Meteorologisch, zumindest. Aber Weihnachten ist ja auch nicht mehr weit. Gott, ich wünschte, es wäre Februar, dann würde es wenigstens langsam wieder nach Leben aussehen da draußen. Oder auch nicht, dann muss ich schon wieder die Steuer machen... Ist auch immer was! ;-)

Auf der Höhenstraße rauf in Richtung Nachbardorf habe ich dann den Heiligen Gral gefunden. Der lag da im Matsch am Straßenrand, kein Kreuzritter weit und breit. Hab ihn dann mal von knapp neben der Fahrbahn, wo er über Kurz oder Lang nur platt gefahren wird, nach oben und nebenan auf einen der Baumstümpfe gestellt. Damit auch kommende Generationen noch was davon haben. :-D


Ein paar Meter weiter hat schon wieder jemand einen der Telekommasten umgelegt. Weiß nicht, wie das immer passiert. Fährt der Bauer mit dem Trecker dagegen, oder was? Ich glaube nicht, dass ein normales Auto die Dinger fällen könnte. Außerdem sind am Boden auch keine Reifenspuren zu sehen. Oder sind die so morsch, dass die Dorfblagen die umtreten können? Jedenfalls hängt jetzt in der Luft ein Rest von Kabelsalat herum, was sehr seltsam aussieht. Weiter oben haben sie die Masten ja vor einiger Zeit schon ausgetauscht, ich fürchte, das werden sie dann wohl jetzt auch mit dem Rest machen müssen.

Weiter oben hatte ich ja schon lila Fasern im Wald gefunden, aber hier jetzt eine kleine Auswahl von Gebamsel, das sich in den Zäunen verfangen hat. Oder auch zur provisorischen Reparatur verwendet wurde. Oder auch eine Plastiktüte, von der ich zwar annehme, dass die sich auch im letzten Sturm dort selber hin gehängt hat, aber möglicherweise auch nicht: Die sieht so gewollt aus, vielleicht war da ja was für die Schafe drin, die hier sonst schon mal auf dem Feld stehen.


Nach den getrockneten Blumen bin ich dann mal wieder links den Berg hoch, das hatte ich mir ja schon letztes Mal vorgenommen, als ich das Rosental runter bin. Unterwegs mal wieder die Bank und den komischen Vogel mitgenommen. Mal wieder Fotos, die ich immer mache. ;-)

Oben habe ich mich dann kurz mit der Frau unterhalten, die dabei war ihr Pferd zu striegeln. Die kamen wohl gerade von einem Ausritt wieder, haben auch das gute Wetter genutzt. Fragte mich, ob man wohl den Waldweg auch mit dem Pferd hoch käme. Da ich keine Ahnung von der Traktion von Pferdehufen habe, konnte ich die Frage nicht wirklich beantworten. Bergab stelle ich mir das allerdings schwierig vor, wenn das Tier genau so weg rutscht wie ich. (Hab da dieses Bild im Kopf, wie Jolly Jumper breitbeinig eine Vollbremsung macht. ;-)) Jedenfalls hat sie mir gesagt, dass der dicke weiße Pummel "Herr Kater" heißt. Der ist zwar sehr verschmust, aber auch ein bisschen schreckhaft. Für ein ganz gelungenes Katzenportrait mit Live View hat es aber gereicht! Mit dem 50/1.4er musste ich allerdings recht nah ran gehen.


Dann den Rückweg angetreten, während die Wetterfront sich bereits über den Himmel schob und ich mich sputen musste. Bah-Wetter! Kommt zur Zeit ja ein Tief nach dem Anderen vom Atlantik angerauscht und bringt Sturm und Regen mit sich. Gerade noch rechtzeitig heim gekommen, sonst wäre ich nass geworden. Hatte zwar die rote Regenjacke an, aber die müsste mal wieder imprägniert werden. Ist auch bald 20 Jahre alt. Voll die Qualität, wenn man da so drüber nachdenkt.

So, jetzt bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob ich diesen fertigen Eintrag erst mal in die Pipeline schiebe und stattdessen den ersten Test-Artikel zum Thema FTZ veröffentliche, wie ich es eigentlich geplant hatte. Weil, das gute Wetter war jetzt irgendwie unerwartet und die 42 Bilder, die ich heute gemacht hab, auch! ;-) Ja, ich glaube, ich bleibe dabei. Dann wird aus diesem hier wohl Montag werden, das trifft sich auch ganz gut, denn da muss ich nach Seelscheid und werde wahrscheinlich keine Zeit haben, was zu schreiben. Perfekt!

Kurpark: Nikkor AF-S 50/1.8 G auf FTZ II

Um den vollen Funktionsumfang des FTZ Adapters (und der Kamera) verwenden zu können, ist ein AF-S G Objektiv wohl angebracht. Mit AF-S funktioniert der Autofokus einwandfrei und das G sorgt dafür, dass man sich nicht um die Blende kümmern muss. OK, das müsste man wohl auch bei AF-S Objektiven mit Blendenring nicht, wenn man diesen auf die größte Blende dreht und verriegelt, was wahrscheinlich eh die meisten Menschen machen. Ich bin da ja was altmodisch und verwende den Ring meiner normalen AF-Objektive auch an der DSLR, statt am zweiten Drehrad zu drehen.

AF-S und G habe ich an zwei meiner Objektive, von denen das eine meine normale Standardbrennweite ist, das 50/1.8G. Dessen 50mm verwandeln sich an einer Crop-Sensor-Kamera in 75mm, was ein bisschen Tele, aber noch nicht wirklich viel ist. Es kommt vom Blickwinkel so also meinem AF 85/1.8, das ich ja sehr gerne verwende, weil es so schönes Bokeh macht. Deshalb habe ich an der Z fc ähnliche Ergebnisse erwartet. Und ich wurde auch nicht wirklich enttäuscht, wie man schon bei den ersten Bildern sehen kann.


Auch hier habe ich wieder das Bild drin gelassen, bei dem ich nicht gemerkt habe, dass es ein bisschen unscharf ist. Der Grund liegt hier allerdings nicht an der manuellen Einstellung wie beim AI 35/2, sondern an der Kamera selber, die sich offenbar gerne von zackigem Gemüse im Hintergrund ablenken lässt, wie man an dem Fußgänger-Schild oben erkennen kann: Die kahlen Äste im Hintergrund sind perfekt scharf, während das Schild, dass eigentlich im Fokus stehen sollte, ein ganz kleines bisschen zu kurz gekommen ist. Das habe ich in dem kleinen Sucher-Monitor mal wieder nicht auf anhieb erkannt.

Überhaupt, die Kamera unterstützt zwar die automatische Fokuspunkt-Wahl, hat aber auch hier gewisse Probleme, die einzelnen Vierecke tatsächlich grün zu bekommen. Scheinbar ist sie sich nie so 100%-ig sicher, was ich von ihr will. Auch hier würde es wahrscheinlich helfen, den Fokus-Sensor-Bereich manuell zu wählen, aber dafür müsste ich erst mal tiefer in die Menüstruktur eindringen. Nikon-Menüs sind sehr lang! ;-) Vielleicht liegt es aber auch daran, dass meine Kopie dieses 50/1.8G aber auch ein winziges bisschen kurzsichtig ist, wie ich ja immer letztens erst wieder festgestellt habe. Vielleicht reicht das aus, um die Kamera zu verwirren. (Ich habe zu Hause nämlich mal das AF 85/1.8 aufgesetzt und das zeigt mir sofort und problemlos einen grünen Kasten, wenn ich es fokussiert habe.) Wenn ich den Touch-Autofokus auf dem großen Bildschirm verwendet habe, hatte ich keinerlei Probleme.


Die Bildqualität spricht ansonsten wohl für sich. Die Bilder sind alle knackig bunt (für so einen nassen Tag) und kontrastig raus gekommen, fast schon besser als an der D800. Zugleich wird durch die Crop-bedingte Brennweitenverlängerung die Unschärfe im Hintergrund hervorgehoben. Und auch wenn es somit keine echte Normalbrennweite mehr ist, konnte ich trotzdem sehr gut damit arbeiten und hatte fast keine Probleme, mich umzustellen. Muss man halt hin und wieder mal einen Schritt zurück gehen.

Da das 50/1.8G ansonsten ein extrem modernes Objektiv ist, hat es praktisch keine Verzerrungen an den Ecken und auch keine Abschattungen. Da bringt der Crop-Faktor also auch keine Verbesserung, wie es beim 35er war. Das bisschen, was das Objektiv (wie alle optischen Geräte prinzipbedingt) haben wird, rechnet die Firmware offenbar komplett raus. Nikon kennt seine Objektive ja und hat entsprechende Korrekturdaten hinterlegt. (Das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb in der Anleitung steht, dass man als erstes mal die Firmware updaten soll. Wenn die Kamera mit irgendeinem Mobilgerät verbunden ist, macht sie das ja praktisch mehr oder weniger automatisch.)


Die verschiedenen Bilder, die ich noch vom Siegfried gemacht habe, bis ich den AF tatsächlich mal davon überzeugen konnte, dass nicht die schön kontrastreichen Äste im Hintergrund gemeint sind, habe ich mir jetzt mal gespart. Hier habe ich am Ende tatsächlich mit dem Touchscreen gearbeitet, weil die Kamera sich partout geweigert hat, das richtige Messfeld zu verwenden. Aber das ist glaube ich weniger ein Problem des Adapters, sondern eben der künstlichen Intelligenz in der Kamerafirmware. Ähnliche Probleme habe ich ja auch schon mit den Z-Objektiven gehabt. Hier sollte Nikon grundsätzlich noch mal nachbessern. Ich weiß, dass das schon immer ein Problem gewesen ist, weshalb ich meine D800 ja direkt wieder manuell - genau wie die D610 - auf den einen, mittleren Messpunkt umgestellt habe, und so ganz klassisch erst den Fokuspunkt setze und dann nachträglich den Bildausschnitt. Call me old school, but that's what I do. ;-)

Fazit: Moderne F-Objektive funktionieren mit dem Adapter nicht groß anders als originale Z-Objektive. Da die Auswahl bei den Festbrennweiten ja noch immer etwas beschränkt ist, kann man hier vielleicht tatsächlich auf die entsprechenden F-Objektive ausweichen. Diese sind ja auch auf dem Gebrauchtmarkt einigermaßen günstig geworden, nachdem eben Gott und alle Welt auf Spiegellose umgestiegen ist. Das Foto-Erlebnis mit diesem Objektiv und dieser Kamera war jedenfalls mehr oder weniger flawless für mich.

Kurpark: Nikkor AI 35/2 auf FTZ II

Heute also der Test eines meiner alten F-Objektive auf der Nikon Z fc. Ich habe mich entschlossen, als erstes mal die Bilder zu veröffentlichen, die mit dem Nikkor AI 35mm f/2 entstanden sind. Auf der Crop-Kamera sind das effektiv 52,5mm, auch wenn sie abrundet und 52 ins Exif schreibt. Da der Adapter keine Möglichkeit hat, die eingestellte Blende zu messen, steht da außerdem überall f/2 drin, was man in diesem Fall also getrost ignorieren kann; der Großteil der Bilder ist um die f/4 entstanden, maximal bin ich auf f/8 hoch, ein paar Mal auch auf f/2 runter. Fragt mich aber nicht, genau welche wie entstanden sind.

Da die eingestellte Blende für die Kamera unbekannt ist, muss sie auch ganz klassisch wie damals in den Urzeiten der Fotografie eine Arbeitsblenden-Messung für die Belichtung machen. Das hat einige Nachteile, aber auch den ein oder anderen Vorteil. Nachteile: Wenn man an der Blende dreht, braucht die Kamera einen Moment, bis sie sich wieder auf einen bestimmten Wert eingependelt hat, in dem das Bild entweder zu hell oder zu dunkel ist. Auch hatte ich ein bisschen Probleme mit dem Korrektur-Knopf: Wenn ich den Bildausschnitt nachträglich geändert habe, war sie manchmal ein bisschen verwirrt, was ich von ihr wollte und hat wieder "normal" belichten wollen, obwohl der Knopf noch immer auf zB +1 stand. Das sind wahrscheinlich Quirks, ab die man sich gewöhnt und mit denen man leben muss, wenn man so altes Glas an so einer modernen Kamera verwenden will. Der Vorteil an der Arbeitsblende ist allerdings, dass man auf den ersten Blick die Schärfentiefe beurteilen kann. Da die Kamera ja genug Spielraum in ihrem modernen Sensor hat, hat man eigentlich immer ein Bild, das hell genug ist. Der elektronische Sucher ist allerdings vielleicht ein bisschen zu niedrig aufgelöst, als dass man bei Offenblende immer auf Anhieb den richtigen Fokus trifft. Da bietet sich der große Monitor teilweise eher an, vor allem, wenn man etwas hinein zoomt.


Ansonsten ist die Arbeit mit dem manuellen Objektiv an dieser Kamera nicht groß anders als an einer alten Analogen, wo es eigentlich drauf gehören würde. Durch die recht hohe Sensorauflösung und das fehlende Filmkorn sieht man allerdings eher, wenn man mit dem Fokus daneben gelegen hat. (Ich habe die entsprechenden Bilder mal drin gelassen, damit man sehen kann, wie oft mir das ungefähr passiert ist. Ich glaube, von den 14 hier ausgestellten sind zwei etwas unscharf, und das sind auch die, die sehr weit offen gemacht sind, was das Ganze nochmals erschwert.) Mit etwas Übung sehe ich da aber doch gute Ergebnisse im machbaren Bereich.

Der Crop-Faktor verwandelt dieses leichte Weitwinkel in eine Normalbrennweite, wie ich sie eigentlich immer verwende. Man kann die Schärfe-Qualität dieses alten Objektives in der Bildmitte dadurch auch ganz gut beurteilen, hier wird schließlich jeder Fehler mit vergrößert. Im Gegenzug werden die Schwächen an den Rändern weg geschnitten. Nicht, dass diese Linse besonders viel Vignettierung in den Ecken oder Verzerrungen hätte. Auf Vollformat-Sensoren oder Film macht es schließlich sehr anständige Bilder, was man daran merkt, dass ich es auch da gerne und immer wieder verwende.


Insgesamt geht die Arbeit mit diesem manuellen AI-Objektiv aber sehr schön und einfach von der Hand. Ich habe mit dem Teil ja auch eine gewisse Vertrautheit und weiß, was es kann. Es macht Spaß, damit Bilder zu fabrizieren. Selbst an einem solchen, eher ungeeigneten Tag mit schlechtem Wetter und ungünstigen Licht, könnte ich den ganzen Tag weiter machen. Natürlich reicht es nicht an die Leistung moderner Gläser mit ihrer perfekten Vergütung heran, aber es liefert sehr farbenfrohe und trotzdem natürlich wirkende Bilder ab. Die Z fc ist ja generell etwas bunter und kontrastreicher, habe ich den Eindruck, als es meine D610 war oder die D800 ist. Die versuchen die Farben etwas dezenter darzustellen, während die Z fc lieber etwas poppiger ist. Das passt aber ganz gut zu diesem sowieso schon etwas wärmeren Objektiv. Also, mir gefällts.

Ich hatte hier im Kurpark jetzt nicht die Gelegenheit, in die Unendlichkeit zu fokussieren, aber das, was ich überprüfen konnte (z.B. die Wendeltreppe da unten), passte ganz gut. Man muss sich also keine Gedanken machen, dass ein gut kalibriertes Objektiv auf dem Adapter kurz- oder weitsichtig wird. Gut, das bisschen Geometrie sollte Nikon ja auch hin bekommen. Ich frage mich allerdings, ob das auch bei sehr tiefen oder sehr hohen Temperaturen so bleibt: Der Tubus ist relativ lang und aus Metall, der könnte also durchaus in der Kälte schrumpfen oder in praller Sommersonne etwas länger werden. Ob das mehr Auswirkung auf die Ergebnisse hat als die normale, in jedem Objektiv vorhandene Wärmeausdehnung, weiß ich nicht. Da muss ich mal auf einen heißen Sommertag warten! ;-)


Fazit: Insgesamt gefällt mir die Kombination sehr gut. Am störendsten empfand ich die Tatsache, dass der Monitor im Sucher etwas wenig Auflösung hat, um die Schärfe genau beurteilen zu können und zugleich das rote Viereck nicht grün werden wollte, die Fokussierungshilfe also nicht mitarbeiten wollte. Liegt aber vielleicht an mir. Die Anleitung sagt, dass man bei Fokus-Problemen manuell auf die Punktmessung des mittleren Sensors umschalten soll. Müsste ich mal testen. Ansonsten: Alles wie erwartet. Die Bilder da oben sind ganz gut geworden, und das ist die Hauptsache: Dass das Ergebnis am Ende gefällt!

Nikon FTZ II

In diesem Haushalt existiert ja seit ein paar Monaten eine Nikon Z fc. Hat sich raus gestellt, dass die gerade bei schlechtem Licht und mit Tele ganz gute Arbeit leistet. Vor allem als ich letztens diesen Kongress fotografiert habe, hat sie sehr schöne Bilder gemacht. Deshalb haben wir ihr jetzt einen FTZ II Mount Adapter gegönnt.

Wie der Name FTZ schon andeutet, adaptiert dieses viel zu teure Stück Technik "alte" Nikon F Mount Objektive an das moderne Z Bajonett der spiegellosen Nikons. (Was ich von der Elimination des Blendenrings halte und den Problemen mit anderen Kleinigkeiten halte, über die ich so gerne nöle, habe ich ja schon öfter berichtet. Wer es genau wissen möchte, möge in dem oben verlinkten Artikel noch mal nachlesen.) Dieser Adapter ist sehr hilfreich, wenn man eh einen ganzen Haufen F-Mount-Glas im Haus herum liegen hat, von den guten alten AI- über AF- bis hin zu modernen AF-S-G-Objektiven. So wie ich, ich alter Glassammler! ;-)


Wenn man die Kiste auspackt, ist man erst mal erstaunt: Das Ding ist groß! Ich wusste ja, dass Nikon Z die geringste Auflagefläche aller Spiegellosen hat, aber dass es so viel weniger ist als der alte F-Mount, war mir nicht bewusst. Wobei, wissen hätte ich das schon können, denn ich glaube, F war genau das andere Extrem, die höchste Auflagefläche von allen. Man hat hier also schon ein ziemliches Stück Tubus in der Hand. Das macht aber nichts, denn irgendwo muss ja auch die Technik drin unter gebracht werden, die die Bedienung von F-Objektiven an einer Z-Kamera ermöglicht.

Da ist zum Einen ein ganzes Array von Kontakten, die auf beiden Seiten vorhanden sind. Hier werden die Daten-Signale und der Strom für den Autofokus-Motor moderner Objektive weiter geleitet. Aber es gibt auch den guten alten Blenden-Aktuator, der auch bei G-Objektiven noch zum Einsatz kommt. Nikon war da ja sehr altmodisch bzw. auf Kompatibilität bedacht und hat im Gegensatz zu zB Canon nie den teilweise analog-mechanischen Weg verlassen. Was ich persönlich ja gut finde, denn das ist ein Plastik-Zahnrad-Bauteil weniger, dass kaputt gehen kann. Gut, dafür geht der Hebel in der Kamera halt irgendwann kaputt, wie an meiner D610... Aber egal, alles hat Vor- und Nachteile, Nikon hat halt diesen Kompromiss gewählt, und so kann ich jetzt sogar auch AI-Objektive von 1977 an der Z fc verwenden. (Wobei hierbei der Hebel gar nicht benutzt wird, sondern Stop-Down-Metering betrieben wird. Aber dazu nachher mehr.)

Ich habe zwei AF-S G Objektive, die vollständig vom Adapter unterstützt werden. Soll heißen: Die können Autofokus. Das ist zum einen das Nikkor AF-S 50mm f/1.8 G, zum anderen das "Monster", das Nikkor AF-S 24-120mm f/4 G. Natürlich gilt an der Z fc mit ihrem APS-C Sensor, dass sich die effektive Brennweite ver-1,5-facht. So hat das 50er effektiv durch den Cropfaktor 75mm. Auch eine schöne Brennweite, die sich schon ganz gut für Portraits nutzen lässt. Wenn man die beiden allerdings an die eher schmächtig-moderne Z fc anbringt, sieht man erst, wie gewaltig dieser Adapter tatsächlich ist! Die Länge meines 50/1.8 verdoppelt sich gefühlt. (Tatsächlich ist es wahrscheinlich ungefähr 1,25 mal so lang wie der Adapter, aber das wirkt schon sehr seltsam. Wenn ich das flache E-Serien-50er aufsetze, ist das noch extremer, da das sogar ein Stück kürzer ist als der Adapter!)


Funktioniert es denn wenigstens? Oh ja! Ich muss sagen, gerade das kleine 50/1.8 macht richtig geile Fotos an der Z fc. Da bin ich fast schon neidisch, die sehen fast besser aus als die, die aus der D800 raus kommen, obwohl die ja ein ganzes Stück Auflösung mehr und auch noch zusätzlich den Vollformat-Sensor hat! Ich habe das und zum Probieren auch gleich mal das 35/2 AI mit in den Kurpark genommen, als ich heute morgen beim Kunden fertig war. Richtig scharfe Bilder, die ich die Tage hier ausstellen werde.

Problemlos funktioniert auch das Zoom, das ich aber nur kurz angetestet habe. Das ist zwar vom Zoom-Bereich etwas eingeschränkter als die beiden Z-Objektive, die mit der Kamera kamen, aber dafür ist es mit f/4 fast durchweg gleich gut oder sogar etwas besser. Dafür ist es aber auch ein richtiger Klotz! Die Z fc ist dafür echt zu klein und zu leicht!

Wie oben angedeutet, habe ich dann auch ein paar Testbilder mit dem AI 35/2 Nikkor gemacht. Für mehr hätte heute das Licht nicht gereicht, es ist ziemlich pissiges Wetter im Kurpark gewesen, das jetzt erst so langsam etwas auflockert. Effektiv hat das an der Crop-Kamera 52,5mm, also perfekte Normalbrennweite. Auch das funktioniert ganz gut, aber das Fokussieren ist für mich nicht ganz so leicht, da ich ja ziemlich blind bin und der Fokusmesspunkt nicht grün werden will. Zu wenig Licht? Oder ist das so normal? Funktioniert das Focus-Peaking nur mit Objektiven mit Kontakten? Der Adapter hat ja keinen Blendensensor, weiß also nicht welche Blende am Objektiv eingestellt ist, vielleicht liegt es daran. Aus dem gleichen Grund schreibt die Kamera auch in jedes Bild f/2 rein, was natürlich Blödsinn ist - ich habe im A-Modus (wie immer) mit bis zu f/8 Bilder gemacht.

Fazit: Für Leute wie mich, die einen Haufen altes Nikon-Glas in der Ecke stehen haben und das auch tatsächlich täglich benutzen, ist die Anschaffung eines solchen Adapters eine gute Investition. Muss es die neue Version II sein? Wahrscheinlich nicht, der alte Adapter tut es wahrscheinlich gleich gut, zumindest solange Nikon nicht auf die Idee kommt, mehr physisch inkompatible Kameras zu bauen - bisher passt der alte wohl nur auf der Z9 nicht, weil sie unten den integrierten Batteriegriff hat, der mit dem Adapter kollidiert. Aber die kann man sich ja eh nicht leisten! ;-) Wer die 5000 Öcken (oder was ist der Listenpreis?) hat, der schlägt sich wahrscheinlich nicht mit Altglas herum, sondern investiert auch gleich in das neueste und beste, was es für Geld zu kaufen gibt! Etwas schade finde ich, dass es keine Focus-Hints gibt, wenn man AI-Glas ansetzt. Bei den bisher von mit getesteten AF und AF-D gibt es kein Problem damit - man muss wegen des fehlenden Motors jedoch selber fokussieren. Was bei dem etwas gewöhnungsbedürftigen Autofokus der Z fc aber keine wirkliche Einschränkung ist. (Bei der Verwendung des 50/1.8G musste ich öfter mal manuell eingreifen, denn die Kamera will grundsätzlich irgendwelche Blätter im Hintergrund scharf machen! Scheinbar hat Nikon noch immer den schlechteren Autofokus, auch nach vielen, vielen Jahren der Aufholjagd.)

tl;dr: Bisher bin ich jedenfalls begeistert und ich verstehe nicht, warum bei ehBlöd so viele diesen Adapter verkaufen oder man im Internet überall liest, dass das nicht anständig funktionieren würde. Wenn man sich vorher über die bestehenden Einschränkungen informiert, wird man auch nicht überrascht! Mir gefallen jedenfalls die Bilder, die ich mit dieser Kombination gemacht habe, so gut, dass ich ernsthaft überlege, ein paar Monate mein Foto-Budget an die Seite zu legen und eine gebrauchte Z5 oder Z6 anzuschaffen, um mein Altglas spiegellos verwenden zu können!