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Mahnwache in Hennef

Heute dann also Menschenmengen in Hennef. Der Bürgermeister hatte zur Mahnwache geladen. Heute ist ja auch so ein besonderes Datum in der deutschen Geschichte, da hat sich das angeboten. Es hätten allerdings meiner Meinung nach ruhig mehr sein können. So wie in Eitorf letztens, das wär was gewesen. Aber die Frankfurter Straße war trotzdem schon recht voll, es hat sich also trotzdem gelohnt.


Wie immer habe ich mich beim Fotografieren hauptsächlich auf die Schilder konzentriert. Weil, ich will nicht allzu viele Leute in den Bildern haben. Bei so einer Veranstaltung muss man zwar wahrscheinlich mit wildgewordenen Fotografen wie mir rechnen, vor allem weil von der Bühne aus die Profis diverse Fotos der Menschenmenge gemacht haben, aber. Muss ja nicht sein. Deswegen also nur die eher zufälligen Gesichter in den Bildern.


Ist aber schön zu sehen, dass hier auch andere Schilder dabei waren, die ich auf den anderen Veranstaltungen noch nicht gesehen hatte. Ich habe also den Eindruck, dass tatsächlich nicht immer nur die gleichen Leute kommen. Und dass die, die erscheinen, sich tatsächlich ihre eigenen Plakate basteln. Und da waren dieses Mal auch wieder einige kreative dabei.


Und der Herr Dahm hat eine sehr lange Rede gehalten, die ich recht gut fand. Er hat zwar ein bisschen ablesen müssen, aber das, was er gesagt hat, war schon ganz gut. Und dann hat er noch aus der heutigen Post zitiert, die er so oder so ähnlich auch gerne mal öfter kriegt. Die Menschen sind zueinander ja so "nett" heutzutage...

Die Herren von den beiden großen Konfessionen gingen dann nach ihm auf die Bühne. Weil die ja Mitveranstalter waren. Ich hatte da den Eindruck, dass die auch wirklich mal ihre Bibel gelesen haben und dem Rechten extrem abgeneigt sind. Muss man ihnen auf jeden Fall zu Gute halten. Ich bin zwar kein großer Fan von "weil das in der Bibel steht" - ich denke eher, man sollte das Richtige tun, weil es das Richtige ist, nicht weil vor 2000 Jahren jemand mal was aufgeschrieben hat -, aber besser als nix.


Nachdem wir uns dann auch noch ein bisschen die Karnevalsband angehört haben - wir sind schließlich im Rheinland -, sind wir dann aber einigermaßen zügig auch wieder gegangen. Es war mit 13°C zwar definitiv wärmer als auf den anderen Veranstaltungen, auf denen ich war, und vor allem auch trockener von oben, aber die Stadt ist für diese Art der Beschallung dann aber doch ein bisschen zu klein! Die armen Anwohner und ihre klirrenden Glasscheiben! ;-) Andererseits, unten in der Stadt haben sie ja hoffentlich Lärmschutzverglasung, da greift die Einflugschneise ja. Hier nicht. Leider. Viel Flugverkehr heute wieder.

So, und die Bilder von heute Morgen... die müssen ein bisschen warten. Morgen, wenn ich Zeit finde. Mal sehen.

Demo gegen Rechts in Eitorf

Was macht man an einem Dienstag-Abend? Auf die Demo gehen. Eitorf ist ja nun wirklich nicht besonders groß, aber wahrscheinlich, weil das gestern Abend die einzige Demo im ganzen Rhein-Sieg-Kreis war und das Momentum zur Zeit recht hoch ist, weil alle einigermaßen motiviert sind, auf die Straße zu gehen, war es fast so voll wie in Bonn am Sonntag. Ich habe jetzt noch keine offiziellen Zahlen gesehen, aber ein paar Tausend können wir schon gewesen sein[1]. Und das alles nur, weil sich da ein paar blaue Schlümpfe getroffen haben, um über ihre heiß geliebten Der-Ausländer-Ist-Alles-Schuld-Phrasen zu reden. (Ich mein, im Gegensatz zum letzten Jahr, als die das noch heimlich hinter verschlossenen Türen gemacht haben, tun sie es ja jetzt ganz ungeniert und öffentlich.)


Draußen vor der Tür hatten wir hingegen sowas wie eine mehr oder weniger spontane Party. Wie schon in Bonn fällt mir hier auf, dass tatsächlich quer durch die Gesellschaft praktisch alles vertreten ist, was zwei Beine und ein Plakat hat. (OK, wir hatten kein Plakat, aber solche gibt es halt auch. Ich bin nicht so kreativ im Handwerken, ich mache lieber Fotos, wie man sieht. ;-)) Jedenfalls, bei solch massivem Widerspruch sollte sich die Partei mit dem A vielleicht mal überlegen, ob sie nicht diejenigen sind, die irgendwie fehl am Platze sind. Nur mal so ein Gedanke.


Der Demonstrationszug hat jedenfalls die ganze Hauptstraße in Eitorf für bestimmt zwei Stunden oder so lahm gelegt. Und das ist da ja doch einigermaßen weitläufig. Vorbei an dem Tagungsort der Blauen, wo auch kräftig getrillert und gesungen wurde. Da haben wir uns allerdings ein bisschen ferngehalten, schließlich will man nicht auf die Gegendemonstranten treffen. Außerdem wars mir da wie immer zu voll, ich hab es ja nicht so mit Menschenmassen. Auf der Hauptstraße lief das alles sehr viel lockerer ab, vor allem, weil wir bis ziemlich zum Schluss gewartet hatten, um uns dem Zug anzuschließen. ...und dann stellten wir fest, dass noch eine weitere Seitenstraße mit Leuten voll stand, die die Polizei dann hinter uns einsortiert hat. Somit waren wir dann doch schon wieder fast in der Mitte. Aber wie gesagt, die Gehsteige waren frei, da konnte ich zwischendurch mal Luft holen.


Aber schon sehr spannend, so viele Leute zu sehen, die nur dieses eine Thema eint. Von den Linken über die Grünen bis hinein ins gut bürgerliche FDP- und CDU-Lager. Alles war vertreten. Außerdem waren viele junge Familien mit Kindern da. Die scheint das Thema auch besonders anzusprechen. Gut, macht ja auch Sinn. Die wollen auch nicht, dass ihre Kinder eines Tages auf Schritt und Tritt aufpassen müssen, was sie sagen und ob irgendwem deren Nase nicht gefällt. Rübennase? Zurück nach Rom! ;-)


Am Ende haben wir die Abschlusskundgebung auf dem Markt allerdings nicht mehr mit gemacht, weil der Regen wieder einsetzte und wir schon durch nass waren. Ich muss meine Jacke mal neu impregnieren. Die ist einfach ein bisschen durchlässig geworden mit den Jahren. Ist zwar schade, aber so sind wir dem großen Chaos der Abreise auch entkommen.


Fazit: Weiter so! Friedlich aber laut demonstrieren. Und zwar so viele verschiedene gesellschaftliche Gruppen wie möglich. Den braun-blauen weder die Straße noch die Meinungsmache überlassen! Schon schlimm genug, dass man überhaupt über dieses Thema reden muss. Ich mein, nicht dass die nicht noch andere verrückte Ideen haben. Ich frage gar nicht erst nach deren Vorstellungen, was nach deren Machtergreifung mit Frauen, Schwulen und nerdigen Trekkies wir mir passieren soll!

[1] Die Presse spricht von ca. 3.000 Teilnehmern, nach Angaben der Polizei. Kam mir mehr vor, aber wenn man mitten drin steht, kann man das auch schlecht abschätzen. Wobei ich schon sagen würde, dass wir mehr waren, als an einem ganz normalen FedCon-Wochenende im Maritim rum rennen... Ich mein, die Straße war voll, vom Bahnhof bis hin an die Kreuzung... Naja, wer weiß, ich lehne mich da jetzt nicht zu weit aus dem Fenster.

Demo gegen Rechts in Bonn

...und dann war ich noch auf der Demo in Bonn. Also, zumindest kurzzeitig, denn dann rückten von hinten so viele Leute nach, dass ich mal wieder meine übliche Platzangst-Panik gekriegt habe und mal ganz schnell die Flucht angetreten habe. Habe mich dann ganz hinten in die letzte Reihe gestellt, was bedeutet: Fast am Suttner-Platz. Im WDR erzählten sie eben was von 25.000 Demonstranten, aber mir kamen das mehr vor. Nicht nur der ganze Marktplatz stand voll, auch sämtliche Nebenstraßen.

Aber von vorne: Die Anreise war schon schwierig, denn in ganz Beuel war kein Parkplatz zu finden. Irgendwo im Wohngebiet habe ich mein Auto dann abgestellt und bin zu fuß knapp anderthalb Kilometer in die Stadt gelaufen. Immer schön über die langsam vor sich hin tauenden Schneeberge. Achtung: Rutschgefahr. Aber am Rheinufer gab es dann die ersten Motive.


Nebenbei habe ich auch die analoge EOS 10 dabei gehabt, um den Film voll zu bekommen. Dem hatte ich das "neue" 24mm Sigma verpasst, um das damit zu testen. Eine sehr interessante Brennweite, fällt mir immer wieder auf. Für Nikon habe ich da ja leider nur dieses fürchterliche Hanimex. :-D


Dann unter der Brücke durch und auf der anderen Seite hoch. Was ein Fehler war, ich hätte die südliche Seite nehmen sollen, denn da war weniger los. Auf dieser Seite war eigentlich alles mit Demonstranten in Anreise blockiert. Auch die ersten Schilder begegneten mir hier. Die kommen aber alle erst im Rest des Artikels, denn mit fast 50 Bildern war ich hier wieder viel zu produktiv. Also: KLICK! "Demo gegen Rechts in Bonn" vollständig lesen

Neujahrs-Hasi-Lee

Ich habe dieses Jahr lange gebraucht, einen Neujahrs-Hasen zu zeichnen. Heraus gekommen ist dabei dieser eher deprimierende Comic mit politisch-gesellschaftlichem Unterton. Ich hab euch gewarnt, nicht dass mir wieder vorgeworfen wird, dass ich alles schwarz sehen würde!


Wobei man ja sieht, der Lee hat ja noch Hoffnung auf Frieden, insofern haben wir da auch einen positiven Kontrapunkt. ;-) Wie auch immer: Frohes Neues Jahr (auch wenn es mittlerweile schon der 2. Januar ist.) Und grämt euch nicht, es kann eigentlich nur noch besser werden! (...sagte er im Angesicht des Weltuntergangs! :-D)