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Hennefer Stadtflohmarkt letzten Sonntag

Hier nun also die versprochenen Bilder vom Hennefer Stadtflohmarkt. Die sind alle - bis auf dieses allererste vom Erpel auf der wieder neben dem Parkplatz - mit dem Exakta 70-210mm 1:4-5.6 MC Macro gemacht, das ich gestern ja bereits vorgestellt hatte. Weil, bevor wir nicht auf dem Flohmarkt angekommen waren, hatte ich das kleine Exakta-Zoom ja ganz offensichtlich noch nicht in meinem Besitz. ;-) Aber so viel Logik lässt die Ente total kalt:


Überhaupt war der total entspannt, der Entereich. Sein Mädchen, das daneben saß, war da sehr viel flüchtiger, sodass ich die beiden nicht auf ein gemeinsames Foto bekommen habe. Niedlich trotzdem. Wenn man das von einer ausgewachsenen Stockente behaupten kann/darf. ;-)

Dann aber direkt am ersten oder zweiten Stand, den wir uns auf dem Stadtflohmarkt angeschaut haben, das besagte Exakta gefunden. Und für 10 Euro habe ich es nach kurzer Inspektion - Blende geht, Fokus geht, Zoom geht, kein Pilz - mit genommen. Und dann auch direkt mal drauf gelassen. Die D800 ist da zwar eigentlich Ovekill, die 36 MP kann das kleine Zoom wirklich nicht voll ausnutzen, aber schöne Bilder sind es trotzdem geworden. Ich glaube, eine etwas ältere Kamera mit "kleinerem" (weniger hoch auflösenden) Sensor wäre da besser geeignet. Oder meine D610. Oder eine D700 oder sowas. Vollformat funktioniert jedenfalls gut, dass das so gut wie keine Abschattungen in den Ecken hat, habe ich ja schon gestern berichtet.


Die Gläser da oben sind übrigens an dem gleichen Stand gewesen und mein drittes Foto, das ich mit dem Teil gemacht habe. Nummer 1 war J, da hatte ich aber die Blende noch auf f/22 stehen, weil ich immer vergesse, dass die meisten Leute Vollautomatik verwenden und deshalb auf der größten Blendenzahl verriegeln, logisch, daher total verwackelt. Das zweite war der Herr, der den Stand geführt hat, ein sehr schönes Portrait-Bild, aber das kann ich halt auch nicht ins Internet stellen. Daher die geschliffenen Bleigläser. Passt auch! ;-)

Danach wie immer erst mal ein paar Blüten gesucht und dabei eben festgestellt, dass 1,50m als Nahgrenze schon ein bisschen viel sind. Gut, es geht, und die Bilder sehen auch ganz vernünftig aus, eigentlich. Aber für den Rest des Flohmarktes habe ich mich mehr auf die Auslagen konzentriert. Das ist mit diesem Objektiv auch ganz gut möglich gewesen, da ich so bequem aus der zweiten Reihe schießen konnte, ohne dass mich dabei wer groß bemerkt hätte. ;-)


So sind zB auch die ganzen Flugzeug-Fotos entstanden. Den Stand kannte ich übrigens schon von einem der anderen Stadtflohmärkte. Oder vom Lutz? Jedenfalls kamen mir die Flugzeuge sehr bekannt vor, genau wie der Rest des Stands. Oder ich täusche mich einfach, wäre ja auch nicht das erste Mal. Als Lockmittel sind die Flieger jedenfalls gut geeignet, denn sie sind weithin sichtbar gewesen.

Was mich ja auch immer wieder wundert: Die ganzen Pokemon-Gedönse, die man finden kann. Das muss ja wirklich so ein kulturelles Ding sein, was irgendwie völlig an mir vorbei gegangen ist. Ich war Ende der 1990er, Anfang der 2000er offensichtlich nicht mehr die Zielgruppe dafür. Deswegen sind Pikachu und Co irgendwie ja so gar nicht auf meinem Schirm, dafür aber auf jedem Flohmarkt zu Hauf zu finden. Vor allem auch die Trading Cards. Zu teilweise astronomischen Preisen! Naja, wie das halt so ist mit Sammlerstücken. ;-) (Der Objektivsammler weiß, wovon er redet! :-D)


Statt aber am Eiswagen ein Eis zu essen, haben wir uns eins vom Remor mitgenommen. Die hatten zwar auch eine kleine Schlange, aber das Eis da ist schon zeimlich gut. Davon habe ich aber nur ein Handy-Foto, denn mit dem Tele war das nun wirklich nicht drin. Mein Arm ist halt keine 1,50 lang! ;-)

Nach den Dinos kam dann leider nicht mehr allzu viel und es war ja auch schon recht spät, die Leute packten dann auch schon mal ein. Die durchsichtige Brust mit dem "Kauf mich!"-Sticker über dem Nippel konnte ich trotzdem nicht einfach so links liegen lassen. ;-) Ich bin ja immer auf der suche nach witzigen Motiven.


Während wir also unser Eis geschleckt haben, sind wir langsam unterm Bahnhof durch und wieder zurück zum Auto, wo noch immer die Ente und ihr Erpel saßen. Wieder flüchtete die Ente und so blieb mir nichts anderes, als im Prinzip das gleiche Foto noch mal zu machen, nur mit dem anderen Objektiv. Interessant ist hier anzumerken, dass das weit offen und bei vollem Zoom ein ganz kleines bisschen im Bokeh dreht. Aber wirklich nur ein ganz kleines bisschen. Ansonsten waren hier ein paar Bilder dabei, bei denen man gut sehen kann, dass die Korrektur der Chroma-Fehler damals noch nicht so weit fortgeschritten war, Multi Coated hin oder her. Da sind moderne Objektive doch sehr viel stärker optimiert mit ihrer Nanobeschichtung und hastenichgesehen!

Fazit: Netter Nachmittag mit einem kleinen Schnäppchen, das ich vielleicht sogar mal öfter verwenden werde. Da fällt mir ein, ich muss es noch in mein Google-Sheet eintragen, in dem ich die Seriennummern notiert habe. Für die Versicherung, natürlich, nicht um damit anzugeben! ;-)

Exakta 70-210mm 1:4-5.6 MC Macro

Gestern war lang. Sehr lang. Zuerst waren wir in Neunkirchen beim Italiener, weil Familie. Und das war schon stressig genug, weil mittags Pizza ist dann mittlerweile doch etwas ungewohnt. Danach sind wir dann noch in Hennef auf den Stadtflohmarkt gegangen, weil der ja eh mehr oder weniger auf dem Weg liegt. Darüber berichte ich dann aber morgen, denn heute war ebenfalls ein sehr langer Tag. ;-)

Jedenfalls: Direkt am zweiten oder dritten Stand, den es da gab, fiel mir dieses hübsche kleine Exakta-Objektiv ins Auge, das so unheimlich gut zu meinem 300er Zoom passt, das ich damals original in den 1990ern gekauft habe. Hier handelt es sich um den kleinen Bruder / die kleine Schwester - das Objektiv ist ja eigentlich sächlich, aber die deutsche Sprache ist in der Beziehung unzulänglich - ...das kleine Geschwister-Objektiv, nämlich das Exakta 70-210mm 1:4-5.6 MC Macro. Für einen 10er hab ich es mitgenommen. Ich hätte ihn wahrscheinlich noch auf 5 Euro runter handeln können, aber soeiner bin ich ja nicht. So hat er wenigstens die Standmiete schon mal raus. ;-) (...oder was auch immer das heutzutage kostet!)


Jedenfalls bin ich den Rest des Nachmittags nur noch mit diesem Objektiv auf der Kamera rum gelaufen, um es direkt mal auf Herz und Nieren zu testen - wie gesagt, die Fotos folgen morgen. Hier gibt es stattdessen die üblichen Testbilder aus unserem Garten. Einfach nur, damit der Vergleich mit den anderen nicht ganz so sehr hinkt. Das Wetter war allerdings ein bisschen sehr bedeckt, sodass der Kontrast nur so mittel ist. Das ist jetzt bestimmt nicht nur die Schuld dieses recht günstigen Dritthersteller-Objektivs, sondern wohl hauptsächlich der fehlenden Sonne geschuldet. Oder dem vielen Saharastaub, den wir ja angeblich schon wieder in der Atmosphäre haben.

Was ist also mein Eindruck von diesem Teil? Was kann es? Was kann es nicht? Nun, vorweg als erstes Mal: f/4 bis f/5,6 ist für "offen" ja eher langsam. Also, eigentlich schon sehr langsam. Das sind im Prinzip ähnliche Werte, wie sie das 75-300mm auch aufweist, das aber eben 90mm "mehr" kann. Von dem weiß ich: Man kann in Sachen Schärfe nicht unbedingt allzuviel erwarten, weshalb ich doch eher positiv überrascht war von meinen Testbilder. Gut, die sind jetzt auch alle nicht unbedingt mega-scharf, wie man es von einem modernen Objektiv gewohnt ist, aber doch völlig ausreichend, selbst an der Overkill-36MP-D800. (Ich muss mal nachfragen, ob meine D610 endlich mal wieder aufgetaucht ist, fällt mir dabei wieder ein!) Ehrlich, ist jetzt nicht schlimmer als bei so manchem anderen Zoom, das ich bereits an dieser Kamera getestet habe:


Einzig die schlechte Lichtstärke ist hier also zu bemängeln, die in dieser Preiskategorie aber auch nicht mehr so ins Gewicht fällt - das Teil war damals günstig und jetzt habe ich es praktisch geschenkt bekommen. Also, für 10 Euro kriegt man ja nicht mal mehr eine Pizza heutzutage.

Was mir ganz gut gefällt: Es hat einen recht guten Kontrast. Denn habe ich oben noch über die fehlende Sonne gemeckert, zeichnen die Testfotos ein anderes Bild: Die Sättigung ist recht gut, die Farben kommen sehr kräftig zur Geltung, und das an der D800, die ja eigentlich ein bisschen gedecktere Farben produziert. Ich habe die Bilder hier zwar durchweg ein bisschen korrigieren müssen, weil sie manchmal etwas dunkel geworden waren, aber an den Farben habe ich nichts verändert.


70-210 ist außerdem ein recht praktischer Brennweitenbereich. Er deckt das nahe Tele ab, bei dem ich gerne Portrait-Aufnahmen mache - im Allgemeinen so bis 135mm -, schafft aber auch den mittleren Bereich darüber noch sehr gut. Also, für das, was es ist. Aber ein echtes Nikkor findet man für den Preis eben nicht. Durchweg produziert das Objektiv gute Resultate, mit kaum wahrnehmbarer Vignettierung oder Verzeichnung, und das über praktisch den ganzen Brennweitenbereich. Das sieht man auch nicht allzu oft. Ich frage mich, ob das Design eine Kopie eines namhafteren Herstelleres ist; mein 75-300 kann da jedenfalls nicht ganz mithalten, obwohl ich zuerst dachte, dass die beiden ja mehr oder weniger identisch sein müssten. Aber auch, wenn die beiden sich von außen sehr ähneln, scheinen sie innen doch recht unterschiedlich zu sein. Das seiht man allerdings auch schon an der Größe der Frontlinse: Gerade mal ein 52mm Filter passt hier auf das 70-210 drauf. Das ist wenig. Da wundere ich mich glatt noch mal mehr über die fehlenden Abschattungen in den Ecken.

Ein Filter war übrigens direkt dabei, was immer ein Zeichen ist, dass das Objektiv in seinem bisherigen Leben eher überdurchschnittlich behandelt wurde. (Alleine dieses Filter und die beiden Deckel sind die 10 Euro schon wert - auch wenn der vordere nur ein nachgekaufter von Hama ist.) So sieht das Teil bis auf ein paar Flecken in der Mitte des Tubus auch noch recht gut erhalten aus. Einziges Manko: Das Fokus-Element wackelt recht heftig in seiner Schnecke hin und her. Das scheint aber auch so ein Exakta-Ding zu sein, denn das 300er macht das auch, wenn auch weniger ausgeprägt. Fokussieren ist allerdings sowohl manuell als auch automatisch problemlos möglich.


Soweit muss ich also sagen, dass das ein guter Fund war. Einzig die etwas weit entfernte Naheinstellgrenze von 1,50m stört mich etwas. Gut, für Makro-Aufnahmen habe ich aber auch andere, besser geeignete Objektive. Auch wenn auf diesem mal wieder was von Makro drauf steht. Das waren die 1990er, da stand das praktisch auf jedem Objektiv drauf, dass näher als die maximale Brennweite in cm fokussieren konnte. ;-) Echtes Makro fängt für mich aber erst so bei 1:5 an, würde ich mal sagen - dieses hier kann 1:6,3. Immerhin.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Solide gebaut ist es jedenfalls. Der Metalltubus fühlt sich recht wertig an, das Gummi am Schiebe-Zoom ist noch nicht wie bei meinem anderen Exakta aufgequollen und nervig. Auch die Dichtung im Inneren ist besser erhalten, vor und zurück läuft sehr flüssig, fast schon zu flüssig: Hält man das Objektiv nach unten, zieht das eigene Gewicht es recht schnell auf. Und umgekehrt, nach oben rutscht es sehr bald rein. Das wundert mich bei einem Teil von 30+ Jahren allerdings schon ein bisschen. Es ist wohl nicht zu viel benutzt worden und zwischendurch in gutem Klima gelagert worden.

Fazit: Guter Fund, günstiger Kauf. Ich schau mal, dass ich demnächst auch ein paar Film-Bilder damit mache, wenn es sommerlicher wird. Bei derzeitigem Wetter müsste ich sonst mindestens auf ISO 800 pushen und das habe ich gerade keine Lust zu! ;-)

PS: Es gibt im Netz Hinweise darauf, dass dieses Objektive tatsächlich von Cosina gebaut wurde - aber eben nichts Konkretes. Ob man nun solchen Gerüchten glaubt oder nicht, ich wollte es erwähnt haben. Wenn das stimmen sollte, würde das die relativ hohe Qualität erklären. Kann auch zeitlich hinkommen: Exakta war seit den 1980ern ja nur noch ein Name, der auf alles mögliche drauf gepappt wurde, und Cosina hat gerne auch für andere Hersteller Kameras und Optiken gebaut, die durchaus auch mal den mittleren Ansprüchen genügt haben. Aber, wie gesagt, alles mit Vorsicht zu genießen! Ich kann auch nur das wiedergeben, was ich aus dem bösen Internet gelernt habe, dem man ja nicht glauben soll! ;-)