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Filmentwicklung am Freitag (Testfilm Minolta 5000)

Freitags morgens zwischen Tür und Angel mal wieder einen Film entwickelt. Es kommt mir so vor, dass ich für zwei Filme, die ich Scanne, ein weiterer dazu kommt, zumindest im Moment. Ja, ich hab seit März nichts mehr eingescannt, und ich bin trotzdem total hinterher, was die Veröffentlichungen angeht. Man kommt zu nix, ich sach Sie! Jedenfalls, der Film in der Minolta 5000 war voll, was auch der Grund war, dass ich gestern eben diese vorgestellt habe. Damit die Vorschaubilder auf die Negative nicht so weit vom Kamerareview entfernt sind.


Die Entwicklung selber ist auch ein Test: Das Fomadon habe ich jetzt nämlich tatsächlich zum 10ten Mal in den Benutzung und wie in der Anleitung steht, die Zeit nicht wirklich erhöht. Im D-76 steht drin, man soll pro Film 10% drauf legen, was aber hier scheinbar nicht nötig zu sein scheint. Die Negative kommen jedenfalls noch immer ausreichend dicht und meinen Erwartungen entsprechend aus der Suppe. Ich frage mich vor allem, ob ich das Zeug auch durchaus noch ein 11tes oder 12tes Mal verwenden kann. Es hat sich zwar mittlerweile ein wenig Richtung braun-pink verfärbt, aber wie gesagt, die Ergebnisse sind durchweg brauchbar, siehe unten:


OK, nun ist das mit dem Entwickler so eine Sache. Das Zeig ist nicht wirklich so teuer und bevor man sich seinen Film mit schönen Fotos versaut. (OK, da besteht bei mir und meinen Motiven ja keine Gefahr! :-D) Aber irgendwie finde ich es schade, das Zeug ins Recycling zu geben, bevor es komplett verbraucht ist. Werde wohl beim nächsten Film noch mal damit experimentieren. Kann ja vorweg den Leader abschneiden und entwickeln, wenn der noch durch schwarz wird, sollte es ja wohl noch reichen, denke ich.

Ansonsten bin ich von der kleinen Minolta eigentlich ganz beeindruckt, die hat mit dem 50/1.7 sehr schöne Bilder gemacht, so ich das unter der Dusche sehen konnte. Mal sehen, was die so gescannt sagen. Das 50er ist ja aber auch ein echt gutes Objektiv, bei dem ich jetzt trotz längerer Nichtbenutzung auch nicht schon wieder die Blende reinigen musste! ;-)

Minolta 5000 AF

Puh, ich komm nicht mehr hinterher, in meinem Blog-Backend stauen sich die Artikel, die ich bereits vorbereitet, aber noch nicht abgeschickt habe! Und es kommen täglich neue dazu! Deswegen wird es langsam mal Zeit, endlich die Minolta 5000 AF vorzustellen, eine der drei Kameras, die ich vor einer Woche, oder waren es jetzt schon zwei, vom Flohmarkt in den Rheinauen in Bonn mitgenommen habe. Auf den Fotos, die ich hier im Netz verwende, habe ich bereits das gute Minolta AF 50mm 1:1.7 darauf montiert, mit dem ich die Kamera auch bereits ausgiebig getestet und den Film gestern morgen entwickelt habe. Die Vorschau darauf kommt also auch schon direkt morgen, so ich denn nicht schon wieder was Aktuelleres dazwischen schieben muss. Wie gesagt, ich bin gerade ein bisschen im Stress mit den über diesen Sommer auf Halde produzierten Artikeln, die sich da unveröffentlicht im Blog und in meinem Hinterkopf herum lümmeln!

Aber zur Kamera: Auch diese ist ein bisschen verkratzt und dem Alter entsprechend ist auch das Gummi der Daumenablage auf der Rückseite aufgequollen und der Klebstoff darunter hat sich in ...irgendwas verwandelt, was nach Schmodder aussieht. Zudem ist der Griff auch ein bisschen abgenutzt und hat diesen leicht weißlichen Schimmer von misshandeltem Gummi. Aber nach einer Grundreinigung mit Fensterklar sieht das gute Stück wieder ganz brauchbar aus, finde ich. Vor allem, nachdem ich die Fliegen-Kaka da runter gewischt habe, das konnte man ja nicht anfassen. Gut gelagert war die Kamera die letzte Zeit, bevor ich sie jetzt aus ihrem Schicksal erlöst habe, scheinbar nicht.


Wieso habe ich von den vielen verschiedenen Stücken, die ich hier zur Auswahl hatte, nun ausgerechnet diese mitgenommen? Zum einen einfach aus einem Bauchgefühl heraus. Ich habe vorher extra nicht ins Internet geschaut, um mir die Spezifikationen anzuschauen, sondern bin einfach rein nach dem Aussehen vorgegangen. Da fällt zum einen diese kleine Klappe oben auf dem Top Deck auf, unter der sich unter Anderem der Knopf für den manuellen Modus befindet. Das finde ich schon mal interessant, dass Minolta der Meinung war, den vor dem Endanwender verstecken zu müssen. Aber immerhin hat die Kamera also einen manuellen Modus, den ich - Spoiler - auch des Öfteren verwendet habe, während ich sie getestet habe.

Zum Anderen schreit das ganze Design der Kamera ja nach den späten 1980ern - tatsächlich ist sie wohl im Jahr 1986 erschienen. Das ist für die Fotografie eine interessante Zeit, denn damals kamen die ersten SLRs mit Autofokus-Systemen auf den Markt und jeder Hersteller hat da ja bekanntlich sein eigenes Süppchen gekocht. Bei Minolta war es der A-Mount, der sich später bis zu den Sony Alpha Kameras weiter vererbt hat. Also irgendwie schon geschichtsträchtig, dass ich hier sozusagen den Urgroßvater einer Alpha in der Hand halte. (Hätte übrigens gerne eine Alpha 7, muss auch keine moderne sein; wer mich also sponsorn will, gerne! ;-))

Als ich sie mir dann zu Hause mal etwas genauer angeschaut habe, konnte ich dann feststellen, dass sie trotz der nicht ganz fachgerechten Lagerung durchaus noch funktionstüchtig ist. Auch die Schaumstoff-Streifen, die als Lichtdichtung in den Ritzen der Rückwandeinpassung liegen, schienen mir ausreichend erhalten zu sein, sodass ich einfach mal direkt einen Film eingelegt und damit losgeschossen habe.

Was mich zur Bedienung bringt. Fangen wir bei den guten Sachen an, also zB mit dem Autofokus. Der funktioniert Minolta-typisch sehr gut und mag vielleicht ein wenig langsamer sein als an späteren Kameras, aber ich hatte praktisch keine Probleme damit. Die Kamera kann übrigens in zwei Modi betrieben werden: Schiebt man den Schalter einfach nur auf die erste "an"-Position, verhält sie sich ganz normal, schiebt man eine Raste weiter, ertönt ein "PIEP", wenn man den Auslöser halb durch drückt und die Kamera meint, dass sie scharf gestellt hat. Viele Leute stört das, nennen das sogar das Idioten-Piepsen, aber ich finde das, je älter und blinder ich werde, manchmal tatsächlich ganz hilfreich. Nun ist das kleine Geräusch aber so leise, dass man es meist eh nicht wahrnimmt, selbst wenn ich aus Versehen den Schalter eine Raste zu weit geschoben habe. Ansonsten, wie gesagt, kann ich mich nicht beschweren: Die Bilder sind alle scharf geworden.


Wer auf Autofokus verzichten möchte, kann unten links neben dem Objektivanschluss den kleinen Schalter nach unten schieben. Dann bekommt man im Sucher unten links zwei rote Pfeile und einen grünen Punkt, die einem beim Scharfstellen helfen. Auch dieses System, das ich bei meinen Nikons ja gut kenne und häufig benutze, wenn ich wieder analoge Objektive verwende, funktioniert erstaunlich gut. Apropos, alte MD/MC/SR-Objektive funktionieren hier natürlich nicht und wegen des unterschiedlichen Auflagemaßes benötigt man einen Adapter mit Korrekturlinse. Was eigentlich recht schade ist, ich wünschte mir, Minolta wäre damals einen ähnlichen Weg gegangen wie Nikon und hätte die alten Objektive aus den 1960ern und 1970ern irgendwie kompatibel gemacht. Aber sie haben sich für ein komplettes Redesign entschieden. Schade. Die alten Minolta-Optiken sind nämlich superb!

Die Belichtungsmessung ist insgesamt jetzt nicht das modernste, aber für die Zeit damals durchaus Standard: Mittenbetont. Ich hatte jetzt keine größeren Probleme damit. Der betonte Bereich scheint ein bisschen klein zu sein, die Kamera reagiert recht abrupt auf Änderungen des Bildausschnitts. Hier kommt dann auch der für mich so wichtige manuelle Modus ins Spiel. Schließlich peile ich gerne Objekte an, die ich erst scharf stelle und dann aus der Bildmitte heraus verschiebe. Wenn die Kamera einen Messwertspeicher hat, habe ich ihn nicht gefunden. Sie hat zwar einen Knopf, der mit "BLC" beschriftet ist und eine "Back Light Compensation" durchführt, aber die war mir nicht genau genug, sodass ich lieber auf den manuellen Modus gewechselt bin.

Und da kommen wir dann zu dem, was mir nicht ganz so gut gefallen hat, während ich die Kamera verwendet habe, was einem zugegebener Maßen aber wahrscheinlich irgendwann in Fleisch und Blut übergehen würde, wenn man sie regelmäßig benutzen täte: Erstmal schaltet sich der manuelle Modus aus, sobald man die kleine, oben bereits erwähnte Schutzklappe wieder zu schiebt. Immerhin, wenn man die Klappe offen lässt, während man die Kamera ausschaltet, bleibt der manuelle Modus erhalten und er merkt sich auch die zuletzt verwendeten Werte (nicht so wie die Canon 10s, die mir ja mächtig auf den Zeiger geht, wenn sie immer wieder auf f/5,6 zurück springt).


Aber auch die Bedienung der Blende ist nicht so gut gelöst, finde ich. Minolta AF Objektive haben ja keinen Blendenring, sodass die Steuerung über die Kamera erfolgen muss: In diesem Fall befinden sich links am Bajonett-Anschluss zwei Button mit Pfeilen (rauf und runter). Die Platzierung finde ich etwas willkürlich, aber scheinbar gab es keinen anderen Platz. Diese Buttons fühlen sich zudem etwas gummiartig-matchig an. Mag sein, dass das am Alter liegt, aber ich kann mir bei dem verwendeten Material nicht wirklich vorstellen, dass das neu viel besser war. Hält man die Tasten gedrückt, verändern sich die Werte kontinuierlich. Dass man Halbblendenschritte wählen kann, ist OK. Drittelblenden sind auf Film eigentlich nicht wirklich nötig, finde ich. Mit ähnlich matschigen Buttons vor dem Auslöser - ein Drehrad wäre echt besser gewesen, aber das hätte zu der Zeit damals nicht in den Stil gepasst - lassen sich die Zeiten wählen: bulb, 4s-1/2000s, in ganzen Blendenschritten. Hier hätte ich auch halbe Blenden bevorzugt, aber was nicht ist, ist halt nicht. Interessant finde ich, dass zwischen 1/60s und 1/125s noch ausnahmsweise die 1/100s eingefügt wurde. Warum? Ist das zufälligerweise die Blitzsynchronzeit? Ich weiß es nicht, es ist mir nur aufgefallen.

Insgesamt lässt sich die Kamera aber ganz gut im Programm-Modus verwenden, die vorgeschlagenen Zeiten und Blenden sind OK. Das Programm passt sich wohl je nach aufgesetzter Brennweite auch entsprechend an, was immerhin schon mal etwas Intelligenz im Microcontroller voraussetzt. Aber ganz schmerzlich vermisse ich eine Zeit- oder Blenden-Priorität. Oder zumindest die Möglichkeit einer Programmverschiebung! Ich weiß nicht, letzteres hätte jetzt sicher nicht so viel Probleme gemacht, das zu implementieren, oder? (Nikons machen das doch auch schon seit Urzeiten, oder? Meine F601 (1990) kann das jedenfalls. Was ist mit der 401 und der 301? Können die das? Brauche ich doch mal eine solche! ;-))

Was bleibt noch zu erwähnen? Die Verarbeitungsqualität ist über alles Gesehen gut, immerhin läuft das Teil nach fast 40 Jahren Missbrauch noch immer. Sie nimmt normale AAA Batterien, von denen sich 4 im Handgriff verstecken. Da ich gerade nur NiMH-Akkus hatte, habe ich die verwendet: Läuft einwandfrei. Der Motor ist vielleicht ein wenig langsamer, der kommt mir jedenfalls so vor, als hätte er beim Rückspulen ein bisschen gekämpft. Die Handhabung ist im Programmmodus einfach "point, shoot and forget", wie oben erwähnt.

Fazit: Für unter 10 Euro eine gute Kamera, die einen gewissen historischen Wert hat. Allerdings spiegelt sich dieser bisher nicht in den eBay-Preisen wieder. Die liegen bei 20, vielleicht 30 Euro. Was die damals gekostet hat, kann ich im Netz leider nicht so einfach herausfinden. Da es sich um eine Kamera handelt, die sich scheinbar eher an den Einsteiger gerichtet hat, denke ich mal, der Preis wird nicht allzu hoch gewesen sein. Sie macht aber echt gute Bilder, vor allem mit dem 50/1.7, das zugegebenermaßen aber auch Overkill für diese Kamera ist. Wahrscheinlich gehört das eher so ein billiges Standardzoom drauf. (Die waren von Minolta allerdings auch gar nicht so schlecht.) Ich habe mich jedenfalls nicht vergriffen, sagen wir mal so.

Riva-Testfilm - 25 Jahre alter HP5+

Den alten HP5+, den ich in die Riva eingelegt hatte, habe ich tatsächlich innerhalb von zwei Tagen voll bekommen. Ich mache zu viele Fotos, aber das ist ja nichts Neues. Habe ihn also gestern direkt mal in Fomadon P eingelegt und die Zeiten von ID-11 verwendet.


Wie man sehen kann, hatte ich gerade keine andere Kamera griffbereit, weswegen ich die kleine Fuji-Knipse aus der Steinzeit verwendet habe - das Handy musste ja noch die Zeit zähle. Wobei mir auffällt: Wie viele von diesen "Filmbegleitformularen" ohne U habe ich damals eigentlich ausgedruckt, dass es da noch immer welche von gibt?! :-D Das nimmt ja gar kein Ende.

Was den Film angeht: Den hatte ich ja vor mittlerweile auch schon eher Jahren als Monaten von C in die Hand gedrückt bekommen. Der scheint zu warm gelagert worden zu sein, jedenfalls hat er einen recht dichten Neben im Hintergrund. Da kann ich gut ein oder zwei Blenden drauf legen, um da durch zu kommen. Ist schon heftig, so schlimm hatte ich es nicht erwartet. Ich bin gespannt, wie das beim Scannen wird. Hier die übliche Vorschau:


Aber immerhin, es ist was zu erkennen, das heißt ja schon mal, dass die Kamera auf jeden Fall Bilder macht. Die Belichtungsmessung und -steuerung scheint also unproblematisch zu sein. Ich sehe auch keine größeren Lichtlecks oder andere Probleme. Also ein Schnäppchen gemacht. ;-)

Minolta Riva Zoom 105i

Der letzte Rheinauenflohmarkt war insofern schon mal ein voller Erfolg, als dass ich - wie berichtet - drei Minoltas für 10 Euro erwerben konnte. Jetzt musste ich nur noch testen, welche davon sowohl mechanisch als auch elektronisch funktionieren und ob sie in der Lage sind, tatsächlich brauchbare Bildern ausspucken.

Als wir den Stand mit den vielen Kameras fanden, hatte ich mich schon relativ früh dafür entschieden, auf jeden Fall dieses Schmuckstück aus den sehr frühen 1990ern mitzunehmen. Schließlich wollten die für eine einzelne Kamera nur 5,- haben. Dass ich die anderen beiden auch noch mitgenommen habe, war also eigentlich die Schuld dieses Teils. Deshalb ist es glaube ich ganz passend, wenn ich mit den Vorstellungen auch mit dieser Knipse anfange: Einer gut verkratzten aber intern scheinbar problemlos funktionierenden Minolta Riva Zoom 105i.


An diesen Beauty Shots kann man sicher erkennen, wieso ich das Ding direkt mitnehmen wollte. Diese Kamera stammt aus einer Zeit, als Knipsomaten so langsam zu Bridge-Kameras mutierten und stellt vielleicht sowas wie einen Zwischenschritt zwischen den beiden Formen von Kamera dar. Einerseits wurde hier auf das kompakte Design einer Knipse verzichtet und dem Gewicht nach zu urteilen, steckt da auch einiges an Technik drin - oder ein Bleigewicht! ;-) Andererseits wurde aber auf ein großes, lichtstärkeres Zoom verzichtet und dieses 3x 35-105mm verbaut, das mit f/4-6,7 nun wirklich nicht zu dem Schnellsten zählt, was man so findet. Ich mein, es ist ausreichend und entspricht etwa dem, was man in einem durchschnittlichen Kompakt-Apparat damals so gefunden hat, aber es gab durchaus auch kompaktere Geräte mit Optiken, die mit f/2,8 anfingen. Ob das Objektiv diese geringe Geschwindigkeit durch Qualität der Abbildungsleistung rechtfertigen kann, werde ich erst beurteilen können, wenn ich den Film entwickelt und gescannt habe. (Da ich 35 Jahre alter Technik nicht unbedingt traue, habe ich einen 25 Jahre alten HP5+ eingelegt - das macht das '90er Retrofeeling dann komplett! ;-)) Die Beispielbilder, die man im Internet so finden kann, sehen ganz OK aus, aber sind meist zu klein oder zu stark bearbeitet, als dass man das richtig beurteilen könnte. Insofern bin ich auf jeden Fall schon mal sehr gespannt, was die Kamera so auswirft.

Neben dem eher lichtschwachen Objektiv hat dieser Klotz (Klotz! Klotz!) oder auch Backstein ähnliche Probleme, wie sie Kompaktkameras dieser Zeit alle hatten: Die Einschaltzeit ist schon ganz OK, aber man merkt schon, dass die Elektronik ein paar Augenblicke braucht, bis sie sich sicher ist, dass alles funktioniert und die Linsen in der richtigen Position sind. Da es sich um eine Sucherkamera handelt, habe ich zuerst vermutet, dass man wieder mit den üblichen Parallaxen-Problemen zu kämpfen hat, besonders im Telebereich und/oder in der Nähe, aber scheinbar ist der Sucher wohl parallaxen-korrigiert. Das ist schon mal ein echter Pluspunkt und könnte einen Teil des Gewichts erklären, da hier in der Sucheroptik sicher einiges an beweglichen Teilen und mindestens noch ein weiterer Motor steckt.


Die Belichtungszeiten sind mit 1/2s bis 1/500s mäßig, aber für eine kompakte Kamera durchaus normal. Bei dem eher lichtschwachen Objektiv benötigt man auch kaum schnellere Zeiten, nehme ich an. Der Autofokus fühlt sich OK an, man hört in der Kamera Surren und Klicken, bevor man auslösen kann. Auf die Präzision des selben bin ich auch mal gespannt. Die Belichtungsmessung misst mittenbetont, halbes Durchdrücken des Auslösers speichert sowohl Entfernung als auch Belichtung, sodass man gut den Bildausschnitt nachträglich verändern kann. Nur nachträgliches Zoomen ist nicht möglich, die beiden mit T und W beschrifteten Buttons haben keine Funktion, solange der Auslöser halb gedrückt ist. Wäre wahrscheinlich auch ein bisschen viel verlangt, dass die Elektronik die nötigen Fokuskorrekturen ausrechnen könnte.

Apropos Zoom: Das Marketing-Killer-Feature dieser Kamera sind die drei großen rote Buchstaben APZ, was für "Advanced Power Zoom" steht. Das ist für die Leute, die ganz faul sind und die Elektronik alles machen lassen wollen - also ungefähr so wie die AI-Gurus heutzutage! :-D Jedenfalls: Minolta hatte damals schon diese praktischen Sensoren an ihren Geräten, die merken, wenn man das Auge an den Sucher hält - noch lange nicht so ausgereift wie das in späteren Modellen mit Eye-Tracking und Hastenichgesehen ist (Hallo, Sony!), aber immerhin. Sobald dieser Sensor auslöst, fährt das Zoom voll automatisch auf die Entfernung aus, von der der Entfernungsmesser meint, dass man ungefähr diesen Bildausschnitt haben möchte. Das funktioniert manchmal erschreckend gut: Scheinbar merkt der Zeilen-CCD ungefähr, welche Dimensionen das Subjekt vor der Kamera hat und kann so dem Zoom ganz brauchbare Vorschläge machen. Hin und wieder liegt das Teil aber auch völlig daneben, dann hat es die unangenehme Tendenz, auf die vollen 105mm raus zu fahren, was eine oder zwei Sekunden dauert. Man kann zwar jederzeit manuell mit den bereits erwähnten Tasten eingreifen, aber im tatsächlichen Betrieb fand ich diese Funktion eher hinderlich. Kein Wunder, dass sich das nicht so wirklich durchgesetzt hat. Auch wenn ich die dafür nötige Ingenieurs-Leistung durchaus anerkennen muss!


Überhaupt macht das Teil alles voll automatisch und ist dabei auch wenig gesprächig: Ich habe schon lange keinen Film mehr verschossen, ohne mir nebenbei die Belichtungsdaten zu notieren. Aber weder Blende noch Zeit kann man auslesen geschweige denn manipulieren. Man muss hoffen, dass das Programm richtig abläuft und keinen Scheiß macht. Nun hat Minolta aber schon in den 1980ern sehr brauchbare Vollautomatiken gebaut, da habe ich also Hoffnung. Trotzdem bin ich es von meinen SLRs so sehr gewohnt, das ich im Zweifel manuell oder halbautomatisch eingreifen kann, dass mir das sofort fehlt. OK, ich bin nicht die Zielgruppe für diese Kamera, ich merk das. Manchen Dingen muss man einfach ins Auge blicken! ;-)

Ansonsten, was kann ich über das Gerät noch sagen? Als ich auf dem Flohmarkt die Rückwand auf gemacht habe, dachte ich zuerst, dass es sich um ein APS-Gerät handelt, da die Filmpatrone von unten angetrieben wird. Da guckt so ein kleiner weißer Schnupsi raus, der in die Achse greift. Die DX-Sensoren verraten dann aber, dass es sich um eine normale Kleinbildfilmkamera handelt. Für APS war es am Anfang der 1990er auch noch etwas zu früh. Apropos DX: Manuelle Einstellung der Filmempfindlichkeit ist nicht. Einer der Gründe, weshalb ich den abgelaufenen HP5 Plus geladen habe. Die einzigen anderen Filme mit DX-Code, die ich habe, sind entweder Farbfilme, die ich dann nicht selber entwickeln kann, oder die Kentmeres, die mir bei einem neuen, unbekannten Gerät zu schade waren! (Wenn ich gewusst hätte, dass mit der Kamera wohl alles in Ordnung zu sein scheint, hätte ich natürlich auch einen Kentmere 400 eingelegt.)


Die Kamera hat übrigens einen recht großen Bereich links vom Verschlussvorhang. (Übrigens ein Lamellen- statt Zentral-Verschluss, was bei Knipsen ja eher selten der Fall ist. Aber Minolta konnte so wahrscheinlich Teile aus der SLR-Produktion wiederverwenden. Das heißt aber auch, dass da drin eine echte Blende mit entsprechender Steuerung stecken muss. Ein weiterer Grund für's Gewicht?) Das führt dazu, dass man den Film sehr weit raus ziehen muss, um ihn an der Einfädelposition zu platzieren. Das kommt mir leicht verschwenderisch vor, bzw. als Konstruktionsfehler. Hätte man den Filmtransport umgedreht oder die Kamera umgekehrt gebaut, wäre das letzte Bild auf dem Film nicht verschwendet.

Dass die Kamera eine dieser klotzigen Lithium-Batterien benötigt, ist einerseits ein Vorteil - keine Alkalis, die da drin auslaufen könnten -, andererseits ein Nachteil - die Dinger sind teuer! Beinahe teurer als der Restwert der Kamera! Eine 2CR5 kann heutzutage durchaus 15 Euro im freien Handel kosten, wenn man überhaupt eine findet, während diese Kamera bei eBay für ungefähr 30,- weg geht. Das sind dann aber Exemplare, die weit weniger verkratzt sind als meine hier. Deshalb: Nach Gebrauch auf jeden Fall die Batterie raus nehmen. Die Kamera verfügt zwar über einen "echten" (soll heißen: mechanischen) Ausschalter, aber das heißt nicht, dass man den nicht auch mal vergessen kann.

Was den Preis angeht: Das Internet sagt, im Jahre 1990 hat das Teil ~700 DM gekostet. Das ist ganz praktisch, denn das bedeutet, dass es durch die Inflation der letzten 34 Jahre heute ungefähr das gleiche in Euro kosten würde, also ungefähr 700 Euro. Das ist eine Menge Geld, das spielt schon in der oberen Liga eines Smartphones mit und man bekommt dafür schon ziemlich anständige Digitalknipsen: Da ist man durchaus im Bereich einer Canon PowerShot G7 X oder Panasonic Lumix DC-FZ1000.

Fazit: Das Handling dieses Backsteins ist gewöhnungsbedürftig. Ich habe große Hände und komme kaum an die Tasten. Was machen das kleinere Frauenhände erst? Das APZ-Gedöns ist eine nette Idee, aber mehr auch nicht, sondern im Gegenteil manchmal nervig. Die Verarbeitung ist gut, auch nach drei Jahrzehnten scheint alles zu funktionieren, wie es sollte. Der An/Aus-Schalter hakt manchmal etwa, aber das ist halt der Zahn der Zeit. Wer eine ungewöhnlich aussehende Retro-Kamera sucht, sich aber keinen Kopf um Zeiten und Blenden und Zoomfaktoren machen will: Joah, geht. Mir ist sie zu groß und zu umständlich zu bedienen. Wenn schon kompakt, dann etwas, was ich in der Hosentasche transportieren kann. Einen Platz in der Vitrine hat sie aber glaube ich trotzdem verdient, alleine wegen des geschwungenen '90er-Designs! ;-)

ASUS Nvidia GTX 1650 Super

Schaut mal an, ich hatte am Freitag offenbar mehr Zeit, als gut für mich war. Das kommt davon, wenn man sich den Nachmittag tatsächlich mal frei nimmt! ;-)

Jedenfalls. Vor 'nem Monat oder so kam die Sprache auf Grafikkarten und dass ich in meinem Rechner keine solche habe, weil ich ja damals extra einen Rechner mit integrierter GPU gewählt hatte, weil dedizierte Grafikkarten teuer sind und eigentlich auch unnütz, wenn man nicht damit spielt. Nun hatte der P - Hallo, P.! - noch seine letzte Karte bei sich zu Hause rum liegen, ohne dass sie irgendwo eingebaut wäre. Also hab ich ihm gesagt, er soll mir die mal mit bringen, was er beim letzten Trekdinner tatsächlich auch getan hat. Und nach noch nicht mal einer Woche bin ich dazu gekommen, die einzubauen! Wow! Das war schnell! :-D


Es handelt sich um die kurze Version einer Nvidia GTX 1650 Super, gebaut von ASUS. Was da jetzt genau "super" ist, weiß ich nicht, ich glaube, die ist einfach nur ein bisschen höher getaktet. Sie kommt mit 4 GB Video-RAM daher und passt ganz gut in einen meiner 16x PCI-E Slots. Ob die tatsächlich auch alle 16 Lanes benutzt, weiß ich nicht, könnte sein, dass die auch nur 8 braucht. Die Nvidia-Webseite sagt nur was von PCI-E Version 3. Was nicht schlimm ist, der Ryzen 5600G macht soweit ich weiß eh nichts schnelleres. (Nvidia Settings sagt: 16x PCI Express Gen3.)

Die Karte ist leider so alt, dass sie noch kein Raytracing kann. Außerdem war sie damals ja eher die Budget-Lösung auf dem Weg zu den "richtigen" Grafikkarten mit Schnick und Schnack und Hastenichgesehen. Aber auch das macht mir jetzt erstmal nichts aus. Schneller als die eingebaute AMD GPU sollte die Karte allemal sein.


ANMERKUNG 1: Die nun folgenden Abschnitte habe ich geschrieben, bevor ich mir die Situation unter Windows angeschaut habe. Sie spiegeln also nur meine Erfahrungen unter Linux wieder!

Und tatsächlich stimmt das grundsätzlich auch. Aber ich frage mich schon: Mit den gleichen Einstellungen (Bild 1: AMD GPU; Bild 2: Nvidia) ist sie gerade mal so 3x und ein bisschen schneller. Das ist schon ein bisschen... enttäuschend? Also, sagen wir mal so, es hebt SotTR auf jeden Fall von "ja, nee, ich geh lieber an der Playstation spielen" auf das Niveau von "ach, nagut, dann muss ich nicht aufstehen und kann auch direkt Screenshots machen und hochladen". Nach ein bisschen Tuning an den Grafikeinstallungen habe ich eine gefunden, die... sagen wir mal "OK" ist. Ein Kompromiss zwischen Ruckeln und hübsch aussehen.

Das zeigt aber auch, was das größte Manko dieser Karte ist: Sie hat eben nur 4 GB Speicher. Sobald ich die Texturen auf "hoch" stelle, fällt sie unter das Niveau, das ich vorher mit der in die CPU eingebauten Grafik hatte (natürlich mit den "schlechten" Einstellungen). Irgendwie sowas wie 12 FPS. Ja, nein. Das geht halt einfach nicht. Ehrlich gesagt hat das bei Full-HD auch kaum einen Unterschied gemacht, daher ist das nur mäßig schlimm. Der Bildschirm ist nicht groß genug, als dass man das tatsächlich sehen würde. Aber da merkt man ganz deutlich, dass man heute bei einer neuen Grafikkarte sicher nicht mehr unter 8 GB anfangen sollte. Besser mehr. Spiele sind in den letzten Jahren sehr schlimm geworden und diese Raytracing-Gedönse machen es nicht besser.

Fazit: Bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich die Karte jetzt tatsächlich in meinem Rechner drin lasse. Der P wollte da noch so 50 Euronen für haben. Das ist zwar günstig, bei ehBlöd würde ich sie für einen ähnlichen Preis bekommen. Aber so richtig vom Hocker reißt mich die Leistung jetzt nicht. OK, ich müsste das vielleicht mal unter Windows testen - bisher habe ich alles unter Gentoo mit der Shadow of the Tomb Raider Definitve Edition getestet, die ich aus dem Epic Store habe und mit heroic ans Laufen bekommen habe, also proton 9 oder sowas. Schaumama...

ANMERKUNG 2: ...denn wie sie herausstellt, ist die Situation unter Windows 11 eine ganz andere!

Um ein abgerundeteres Bild der ganzen Angelegenheit zu bekommen, habe ich dann am Samstag mal mein Windows 11 gestartet und die passenden Treiber installiert. Und siehe da, hier sieht das alles ganz anderes (positiver) aus: Der Leistungszuwachs in den niedrigen Einstellungen (Bild 1, die Einstellungen, mit denen ich das Spiel tatsächlich zuletzt auf der Integrierten Grafik im Ryzen 5600G gespielt hatte), ist ähnlich. Es tendiert hier eher in Richtung der 4x Geschwindigkeit, aber das können genauso gut Messfehler sein.


Die Situation sieht aber ganz anders aus, wenn ich auf die höchste Stufe hoch schalte (Bild 2): Statt einer 12 FPS Slideshow erhalte ich durchaus erstaunlich hohe Ergebnisse! Knapp, aber durchaus messbar über 60 FPS! Das ist schneller als unter Linux in der "normalen" Einstellung! Wenn ich dann noch manuell alles auf 11 hoch drehe, lande ich bei ziemlich genau 60 FPS, mal was mehr, manchmal was weniger! (Bild 3) Selbst in den recht chaotischen Paititi-Szenen am Ende des Benchmarks fällt der Zähler nicht unter 50. Also durchaus spielbar! (Für meine Verhältnisse; ich habe das Spiel bisher am PC auf halbem V-Sync gespielt, also bei 30 FPS maximum, was die interne Grafik ja nur in den allerwenigsten Szenen hin bekommen hat.)

Das führt mich und meine unbegründeten Vermutungen in zwei unterschiedliche Richtungen: Entweder ist a) der Overhead bei den höher aufgelösten Texturen (was scheinbar das größte Problem zu sein scheint und was ich oben im Text auf den fehlenden Speicher - 4 GB sind ja nicht mehr State of the Art - geschoben hatte) sehr viel höher und wine/proton kommen da nicht mehr hinterher, oder b) der Treiber von Nvidia ist sehr viel schlechter auf Linux angepasst als der von AMD. Denn letzterer skalierte eigentlich ziemlich linear mit der Komplexität der Aufgaben, die ich ihm gefüttert habe.

Welche dieser beiden Möglichkeiten da zutreffen, das hat mich doch jetzt sehr erstaunt! Ich hätte nicht gedacht, dass da noch so ein großer Unterschied ist! Ich würde jetzt gerne eine AMD Mittelklasse-Karte aus dieser Zeit haben (ca. 5 Jahre alt ist die 1650 Super), also etwa eine RTX 5700 oder 6600, einfach um zu vergleichen, ob die besser skalieren oder unter Linux die gleichen Probleme haben.

Wie auch immer, das würde erklären, wieso - neben dem Preis - Geräte wie diese Handheld-Konsole von Steam die interne AMD-Grafik verwenden: Die läuft scheinbar einfach besser. Ich werde jetzt jedenfalls noch ein bisschen an den Treibern herum spielen, mal sehen, ob ich da noch ein bisschen was optimieren kann! ;-)

ANMERKUNG 3: Versuchen wir doch einfach mal einen anderen Treiber!

Flugs den 555.58.02-Treiber installiert, das ist das Neueste, was es von Nvidia für Linux gibt. Vorher war es einer von den 550ern, die als stabil markiert sind, während dieser jetzt ~amd64 ist. Das Ergebnis? Sagen wir mal so: Ich kann jetzt die Ultra-Settings so wie unter Windows benutzen und habe ungefähr 35-40% an Geschwindigkeitseinbußen - also stabil im mittleren 30-FPS-Bereich. Das heißt, wenn es nicht gerade vor sich hin glitcht! Und wenn es glitcht, dann richtig: Seltsame Texturen auf Laras Haut (Probleme mit dem Schatten oder der Tesselation oder was zum Teufel?) und wieder nur so um die 12 FPS. (Was mich vermuten lässt, dass mein Ergebnis von da oben auch ein Glitch war.)


Wenn es dann aber unglitchig läuft, was meistens direkt nach dem Start des Spiels ist - die Glitches scheinen sich mit der Zeit anzusammeln -, dann sieht es richtig gut aus und ist noch immer so gerade im spielbaren Bereich. Für mal schnell einen Screenshot dazwischen schieben, ohne direkt in das von mir so gehasste Windows 11 booten zu müssen, reicht es dicke!

Auch andere Spiele, die ich mit diesem Treiber getestet habe, scheinen jetzt stabiler zu laufen. Ich werde diesen also erst mal installiert lassen. Und weiter testen.

Apropos andere Spiele: Civ 6 wollte ja unbedingt weiterhin auf der igpu rendern, was wohl daran liegt, dass ich sie Bios auch noch angeschaltet hatte und es sie dementsprechend sehen konnte. Nur ohne angeschlossenen Bildschirm war da nicht viel zu machen! Bis ich dann mal in den Untiefen der proton/wine-Präfixe die Datei gefunden hatte, die für die Grafikeinstellung zuständig war und diese gelöscht hatte... Aber danach ging es recht gut. Ähnliche Probleme hatte dieses Wüstenrennspiel auch, aber das hat sich irgendwann gefangen und läuft jetzt mit den neuen Treibern erstaunlich spielbar. Nur dass Rally-Fahren ja irgendwie nix für mich ist. Ich kann Beifahrer, die mir was über Kurven erzählen, echt nicht leiden! ;-)