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Frankfurter Filme

Mittagspause: Zwei Filme entwickelt. Deswegen hatte ich gestern ja das frische D-76 angerührt, damit das bis heute auf Gebrauchstemperatur abkühlen konnte. Zudem habe ich eben schnell auch mal neuen Fixierer angesetzt, der alte war jetzt schon bei so ca. 18 Entwicklungen bei 1+5 und 600ml angekommen. Habe dann dieses Mal gleich einen ganzen Liter gemacht, auch wenn ich erst mal eine Flasche suchen musste, um das da alles rein zu kriegen. Hatte aber den Vorteil, dass in der Adifix-Flasche noch ganz genau (ungefähr) 166ml drin waren, was mit 833ml Wasser genau die richtige Verdünnung ergibt und ich somit die leere Flasche entsorgen konnte. Da stand übrigens ein Produktionsdatum aus dem Sommer 2022 drauf, aber kein Verfallsdatum. Verfällt Fixierer eigentlich nicht?


Jedenfalls habe ich beide Filme in die große Paterson-Dose getan, obwohl das eine ein ISO 400 und das andere ein ISO 100 Kentmere war. Die Entwicklungszeit für den 400er liegt bei 9:30 Minuten und für den 100er bei genau 9. Das ist ein Unterschied von 5%, wenn ich also 9:15 Minuten entwickle, sollte das mehr oder weniger in der Schwankungsbreite meiner persönlichen Präzision liegen. Also auch egal und ich hatte echt keine Böcke, für die halbe Minute Unterschied nachher doppelt so lang vor dem Spülbecken rum zu lungern.

Und die Ergebnisse sehen auch sehr brauchbar aus. Das Experiment gibt mir also recht: Der Unterschied ist (zumindest auf den ersten Blick) nicht sichtbar. Mal sehen, was der Scanner später dazu sagt. Jetzt muss das aber erst mal unter der Dusche schön trocken werden, was bei dem Sauwetter da draußen sicherlich nicht ganz so leicht sein wird. "Markantes Wette"... "100 Liter in 24 Stunden"... solche Aussagen geisterten gestern durch die Wetternachrichten.



Da fällt es auch kaum auf, dass ich mal wieder Wasser verschwendet habe. So eine Filmentwicklung verbraucht schon ganz schön viele Ressourcen. Hätte mir ein umweltfreundlicheres Hobby suchen müssen. Silber ist sicher auch nicht nachhaltig... ;-) Egal, solange es noch geht, leben wir wie die Schweine und nach uns die Sintflut. Oder auch gleichzeitig, dann haben wir da auch noch was von! :-D

So, jetzt aber dringend die Viecher für die Viecher von meinem Bruder besorgen, da muss ich morgen mal wieder vorbei, es ist Fütterungszeit.

Kodak D-76 (neuen Entwickler angesetzt)

Ich liebe den Geruch von Hydrochinon am Morgen! (Oder ist es das Metol, das so müffelt?)

Habe ich tatsächlich damals nicht dokumentiert, wie ich meine aller erste Tüte Kodak D-76 angerührt habe? Das muss aber mal ganz dringend nachgeholt werden! Da trifft es sich gut, dass ich ja aus Frankfurt/Bad Homburg zwei Filme mitgebracht habe, die auf Entwicklung warten, die ich aber nicht in das gute alte Adonal/Rodinal einlegen möchte. Deswegen habe ich mich heute morgen mal ans Spülbecken gestellt und die Tüte D76, die ich schon seit einem Jahr rum liegen habe, angesetzt. Das Zeug wird ja auch nicht besser. (Gilt das Verfallsdatum eigentlich nur für das Pulver oder erstreckt sich das dann auch auf die angesetzte Stammlösung? ;-))


Wie man sieht, ich habe wieder das gleiche Problem wie immer: Mein Thermometer geht nur bis 40°C und viel heißer möchte ich es eigentlich auch nicht machen. Da die Heizung aber soweit ich weiß auf 55° eingestellt ist, nehme ich einfach das heißeste, was da aus dem Hahn kommt. Ich nehme an, dass das schon ungefähr passen wird. Uns siehe da, das Pulver löst sich einwandfrei auf. Ich habe den Eindruck, es löst sich sogar um einiges besser als damals bei meinem ersten Ansatz vor... über zwei Jahren? Verdammt lang her.

Vor allem habe ich den Eindruck, es löst sich besser als das Fomadon P, das ich bis vor Kurzem noch in Benutzung hatte. Ich glaube, da ist die amerikanische Chemie der tschechischen vielleicht doch ein bisschen weiter voraus? Dafür musste ich beim Fomadon keine Verlängerung nach jedem Film vornehmen. Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher, ob das bei D-76 tatsächlich nötig ist. Im Netz behaupten das alle, aber wenn ich mich an die letzten Filme zurück erinnere, die ich mit dem vorherigen Ansatz entwickelt habe - jeweils immer mit +10% pro Film - habe ich den Eindruck, dass die recht dunkel geworden waren. Ich mein, ich mag Kontrast, aber vielleicht versuche ich dieses Mal etwas kürzere Verlängerungen. Was soll schon schief gehen?! ;-)


Ansonsten bin ich jetzt wieder vollstens ausgerüstet für die nächsten zehn Filme. Es wird ja jetzt Herbst, mal sehen, was mir das alles vor die Linse geweht wird. Wobei ich glaube ich in näherer Zukunft keine so großen Ausflüge geplant habe. Naja, aber irgend eine Gelegenheit zum Fotografieren ergibt sich ja immer. Und wenn es wieder der Test einer alten Kamera ist. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 272: Rosenmontag in Hennef

Kentmere 100 #10, 12. Februar 2024
  • Olympus OM-2 SP, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 11:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5, 4:30 Minuten, Adoflo II 1+200
Man, was bin ich hinterher mit meinen s/w-Fotos. Es ist September, während ich das hier schreibe, und ich bin endlich im Februar. Bis ich das veröffentliche, ist es sicher Oktober. Schlimm. Schlimm, schlimm.

Was ist im Februar? Karneval. Geh ich da hin? Normal nicht, aber um Fotos zu machen, mache ich eine Ausnahmen. Deswegen habe ich mir die Olympus OM2 geschnappt und schon war direkt wieder ein Film voll. Da diese Kamera und alle drei Objektive, die ich hier verwendet habe, bekannt sind, werde ich mich mit der Beschreibung der Bilder auch ein wenig kürzer fassen. Schließlich stehen uns hier 38 Fotos bevor. Nur so viel sei gesagt: Die Zuikos sind wie immer superb, mit das liebste, was ich zum Fotografieren benutze. Aber auch das vergleichsweise günstige Makinon macht wie immer einen guten Eindruck, Ich hatte mit dem Wetter auch einigermaßen Glück, als ich kurz entschlossen zum Zoch gegangen bin: Viel Licht aus tiefem Winkel, also recht kontrastreich alles. Das merkt man auch daran, dass ich hier den ISO-100-Kentmere benutzten konnte, ohne auf irgendwas verzichten zu müssen.

Fangen wir an mit den Wagen, die an mir vorbei kamen, bzw. an denen ich vorbei defilier bin: Bunt und Jeck! (1/500s, f/4, 50mm.) Eines muss man dem Karneval ja lassen: Im Allgemeinen ist er bunt und recht liberal, was das Jecksein angeht. Soll heißen: Die Vorurteile halten sich in Grenzen und das ist schon was in diesen brau-blauen Zeiten. Ich finde es ja immer wieder witzig, s/w-Bilder von so bunten Sachen zu machen; das eröffnet eine andere Perspektive. Ähnlich ist es bei der KG Rot Weiß Bröl. (1/500s, f/4, 28mm.) Da fällt es nur weniger auf, denn die sind eh schon nur zweifarbig. Eher merkt man es bei dem Wagen mit den Minions, der hätte im Original mehr Farbe. (1/500s, f/4, 28mm.)


Das Dings da soll übrigens ein Löwenkopf sein, was man von der Seite nur ungefähr erkennen kann. (1/1000s, f/4, 50mm.) Das liegt aber auch am Schmetterling im Maul. Immerhin hat er eine im Wind wehende Mähne. Gefolgt von einem Trecker älteren Baujahrs, den ich ja auch nicht einfach so vorbei ziehen lassen kann, ihr kennt mich ja. (1/250s, f/4, 28mm.) Wie man sieht, ich habe viel mit f/4 gearbeitet, weil das Wetter und die Motive waren so. Nicht so bei den Kunterbunten: Die habe ich mal richtig schön abgeblendet, um das Maximum aus dem Makinon heraus zu holen. (1/250s, f/8, 28mm.)

Die Hexengruppe treffe ich ja auch jedes Jahr. (1/125s, f/4, 28mm.) Macht ja auch Sinn, die gehören ja irgendwie zum Inventar. Aber neben diesen eher modernen Kostümen läuft auch immer der ein oder andere traditionelle Gardist herum, mit Federn am Hut. (1/1000s, f/4, 50mm.) Knapp dahinter habe ich dann die Regenböegen getroffen, die ich hier auch abgebildet wissen will. (1/250s, f/8, 50mm.) Eines der wenigen Bilder, die ich irgendwie verbockt habe. Hätte mich weiter runter beugen sollen und näher ran wäre auch nicht falsch gewesen; so sieht das doch sehr nach einem Schnellschuss aus.


Der Karneval lässt auch immer wieder die Puppen tanzen, da trifft es sich ganz gut, wenn man welche dabei hat, also zB Schaufensterpuppen. (1/1000s, f/4, 50mm.) Aber auch starke Männer sind vertreten, ich glaube, der Name war Kirin, wenn ich mir das richtig notiert habe? (Unbekannte Zeit, f/4, 50mm.) Und ich glaube, die Parkscheiben habe ich auch schon mal gesehen. (Unbekannte Zeit, f/4, 50mm.)

Wenn dr Zoch n Zoch dabei hat, wird es schon ein bisschen meta, oder? (1/500s, f/4, 50mm.) Normalerweise trifft man auf dem Zug ja mehr so Trecker als Zugmaschinen. (1/125s, f/4, 28mm.) Wieder ein Prachtexemplar erwischt. Aber besonders sind immer die Leute, die in der Menge stehen und kreativ waren: Sind das einfach nur Bommeln am Hut oder die Pappnasen der erlegten Clowns? ;-) (1/1000s, f/2,8, 50mm.)


Oktopoden liefen auch wieder rum, sodass ich da auch eine gewisse Auswahl hatte. (1/1000s, f/4, 50mm.) Aber auch blaue Füchse waren vorhanden. (1/250s, f/4, 50mm.) Interessant, wie normal das auf s/w-Material aussieht, während das in der Realität eher mein Hirn verdreht hat. Man sieht hier halt nicht, dass das gar kein Rot war, sondern eben ein recht kräftiges Neonblau. Hin und wieder musste ich ob so viel Farbe meine Augen vom Zug lösen und sie in die nähere Umgebung schweifen lassen, weshalb jetzt auch der Beethoven dabei ist. (1/125s, f/8, 50mm.) Der ist ja ganz am anderen Ende der Stadt, wo sich auch das Eiscafe befindet, dessen Tüte ich auch mal wieder abgelichtet habe. (1/1000s, f/4, 50mm.) Die Äste im Hintergrund sind gerade noch weit genug entfernt, dass sie auch ein bisschen unscharf geworden sind, trotz f/4. Ich liebe ja alte Kameras, an denen man alles manuell machen kann, aber die recht langen Zeiten sind doch manchmal etwas hinderlich. Mit was modernem hätte ich da auf f/2 aufgeblendet. Aber die OM2 kann eben nur 1/1000s als schnellste Zeit.

Das war dann auch die Stelle, an der ich umgekehrt bin. Schließlich kam da hinter dem Ende der Strecke nicht wirklich noch was. Im Schnellimbiss hatten sie hingegen auch voll die Karnevalsstimmung, wie man an diesem Fritten-fressenden Steckenpferd sehen kann. (1/125s, f/4, 50mm.) Um den Rückweg aufzulockern, habe ich das Tele drauf gemacht und mit dem ein paar Schnappschüsse mitgenommen. Etwa diesen Punk. (1/125s, f/5,6, 135mm.) Überhaupt gab es hier ein paar sehr spannende Kopfbedeckungen zu sehen, wie etwa dieses Schiff. (1/500s, f/3,5, 135mm.) Rheinpiraten? Man weiß es nicht.


Ich bin immer wieder fasziniert, dass Hunde scheinbar recht wenig Probleme mit dem Radau und der Menschenmenge haben, die bei solchen Massenveranstaltungen abgeht. (Unbekannte Zeit, f/3,5, 135mm.) Der hier war aber total brav und guckte sehr interessiert dem Trubel zu. Und er hat auch nicht versucht, die Astronauten anzupieseln. :-D (1/1000s, f/3,5, 135mm.) Muss zwischendurch noch mal anmerken, wie hin und weg ich immer wieder von dem Zuiko 135mm bin. Das ist ja nicht unbedingt das hochwertigste Teil in meiner Sammlung, wenn es um die Werte geht, aber es macht einfach total geile Fotos! Auch und gerade weit offen! Und produziert dabei ein sehr schönes Bokeh, wie bei dieser Marschkapelle. (Unbekannte Zeit, f/3,5, 135mm.)

Es gibt auch weibliche Minions? Mit Kokosnuss-BH? (1/1000s, f/5,6, 135mm.) Faszinierend! Ach ja, und Prinzenpaare gibt es in der Stadt der hundert Dörfer ja auch genug, da hat ja jeder ein eigenes. Wer die beiden waren, weiß ich jetzt leider nicht mehr. (1/1000s, f/5,6, 135mm.) Übrigens: Wenn ich bei den Dateinamen an den Zeiten ein "o" anhänge, heißt das so viel wie "over", also dass eine Überbelichtungswarnung in der Kamera an gegangen ist. Das ist meist nicht sooo kritisch, wenn es nur eine drittel oder eine halbe Blende ist, mache ich das Bild meist trotzdem, besonders wenn es wie hier gegen das Licht oder den hellen Himmel oder eine angestrahlte Häuserzeile ist, da misst der Sensor meist eh ein bisschen zu viel. Man kann am Narren-Bild ja auch sehen, dass das ziemlich genau gleich aussieht, obwohl es die gleichen Werte ohne Über-Warnung hat. (1/1000s, f/5,6, 135mm.)


Schwarze Katze ist auch immer wichtig, besonders wenn sie von einem schwarzen Raben begleitet wird. (1/1000s, f/8, 50mm.) Für das Tele war sie allerdings etwas nah. Und es die Sonne ballerte da gerade voll drauf, deswegen auch die große Blendenzahl. Wenn im Februar die tiefe Sonne raus kommt und man dazu fast senkrecht stehende Dinge fotografieren will, passiert das, wie bei dem Stuhl im Kreisverkehr auch. (1/500s, f/8, 50mm.) Wie man sehen kann, hatte ich hier also schon wieder das andere Ende der Stadt erreicht; sozusagen das Ende vom Anfang, denn die Wagen waren mittlerweile alle weiter gezogen. Nur noch die Lok vom Zug kam vorbei. (1/1000s, f/2,8, 50mm.) Weiter öffnen konnte ich die Blende hier wieder nicht, aber auch so habe ich ein kleines bisschen Unschärfe in den Hintergrund bekommen. Weit offen wäre spannender gewesen, denke ich. Ich muss mir mal ISO 25 Film kaufen und dann im Schatten fluchen! ;-)

Von hier aus ging es dann auf den Heimweg, aber ich hatte noch sieben Pfeile im Köcher. Den ersten habe ich verschossen, indem ich dieses Outdoor-Arrangement vorm Schützenhaus fotografiert habe. (1/1000s, f/5,6, 50mm.) Müssen ja weg, ich wollte den Film zeitnah entwickeln. Und dann ein halbes Jahr im Archiv verschwinden lassen! ;-) Egal, in diesem Sinne habe ich dann auch die Beeren an den Bäumen da vor dem Restaurant Drei Eichen fotografiert, auch wenn das definitiv keine Eichen sind. (1/60s, f/5,6, 50mm.) Nach den vielen schnellen Zeiten war es ganz seltsam, mal auf das theoretische Minimum für diese Brennweite runter zu müssen, aber es war schattig. Beim Absperrfahrzeug, dass hier vor der Warther Kirche zur Sicherheit quer über die Straße geparkt war, sieht das schon wieder ganz anders aus, das stand in der prallen Sonne. (1/500s, f/8. 50mm.)



Auf dem Weg durchs Dorf nehme ich ja immer wieder gerne das Boot auf dem Trockenen mit. (1/1000s, f/4, 28mm.) Sharky! Eigentlich ein ganz nettes Teil. Nebenan habe ich dann noch die Tanks über den Zaun fotografiert, weil die in der Sonne so schön geglänzt haben. (1/1000s, f/5,6, 28mm.) Hier gab es auch wieder die Überbelichtungswarnung, aber wie man sieht, kann man die gut ignorieren, wenn man weiß, was man tut. ;-) Kurz vor Ende meines Fabruar-Ausflugs habe ich dann noch eine Efeu-Ranke mitgenommen. (1/125s, f/5,6, 28mm.) Und für U noch den üblichen Strommasten. (1/500s, f/5,6, 28mm.) Und dann war der Film voll.

Fazit: Die OM-2 SP ist eine richtig gute Kamera, die nur leider ein bisschen langsam ist, meiner Meinung nach. Aber das sind sie eigentlich alle in dieser Zeit; wenn man nicht gerade ein Profimodell gekauft hat, war das schnellste halt 1/1000s. Die Zuikos sind wie immer superb und auch das Makinon macht schöne Fotos. Kann ich alles durch die Bank weg empfehlen. ;-)