Skip to content

5 vor 12, mal wieder

Heute wieder bunte Veranstaltung auf dem Marktplatz. Ich natürlich hin und habe Fotos gemacht. (Mit welchem Gear darf ich euch noch nicht verraten, bevor ich nicht die entsprechenden, bereits vorbereiteten Artikel veröffentlicht habe. ;-) Irgendwie verschiebt sich in letzter Zeit immer alles nach hinten. Ich fotografiere zu viel!)


Es waren nicht ganz so viele Leute da, wie ich mir gewünscht hätte, aber immerhin halb Hennef. Mehr als am Stand der blau-braunen Gefahr, die sich hin Hör-, aber nicht in Sichtweite vor der Volksbank aufgebaut hatten. (Das ist jetzt irgendwie auch keine Werbung für die, aber da es ein öffentlicher Platz ist, können die da wahrscheinlich auch nichts gegen unternehmen. Als ich auf dem Heimweg da vorbei bin, wollte ich schon laut "Faschisten!" schreien, aber dann hat der Selbsterhaltungstrieb gemeint, dass er heute keinen Bock zu was auf die Fresse hätte und meine Beine meinten, dass ich noch nicht genug trainiert hätte, um dem Mob zu entkommen, selbst wenn ich ich doch auf dem Rad säße, also habe ich es gelassen. Man muss die Trolle ja nicht noch mehr antagonisieren, die sind eh schon oben auf, weil sich alle nur noch mit denen statt mit wichtigen Themen beschäftigen. Aber das ist ein anderes Thema.)


Wie man sieht, hatten auch drei der anderen, von mir mal einfach rein willkürlich als demokratisch eingestuften Parteien ihre Stände auf dem Marktplatz aufgebaut. Ich habe brav bei allen dreien vorbei geschaut, auch wenn ich ja schon briefgewählt habe. Mit den Grünen habe ich mich mal wieder am längsten unterhalten, mit den Herren von der SPD auch ein wenig. Die Freien Demokraten hatten mir nicht so viel zu sagen, die Überschneidungen sind da doch eher mittelmäßig. Und in Teilen haben sie mit den blaubraunen gestimmt, das ist so eine Sache, die ich denen nicht so schnell verzeihen kann.

Noch viel mehr Bilder - vom Hunden und wehenden Fahnen - gibt es im "erweiterten Eintrag". Klick! "5 vor 12, mal wieder" vollständig lesen

Gedanken zu Kanzler-TV-Duell gestern

Gestern war TV-Duell statt Tatort. Was jetzt spannender ist, muss jeder für sich ausknobeln, genau so, wie was man am Besten am 23. wählen sollte. Ich fand die Diskussionsrunde gestern eigentlich ganz erhellend, auch wenn die Kommentare im Netz, die ich heute so gelesen habe, größtenteils in die Richtung "laaaangweilig" gingen. Deswegen möchte ich hier mal kurz darlegen, was ich gesehen habe:

Für seine Verhältnisse fand ich Herrn, na, wie heißt er noch mal, Scholz schon überdurchschnittlich gesprächig; er hat sich sogar zwischendurch mal richtig aufgeregt. An Warburg und Cum-Ex konnte er sich trotzdem nicht erinnern. Das macht nichts, denn es hat ihn auch niemand danach gefragt, was ich ein bisschen schade finde. (Die Moderation wollte das Fass in Anwesenheit des Blackrock-Lobbyisten wohl nicht auf machen.) Für mich ist dieses dunkle Kapitel seiner Vorgeschichte noch nicht abgehakt. Nebenbei hat er das Parteiprogramm der SPD einigermaßen glaubwürdig rüber gebracht, for what it's worth. Schuld an allem Übel der Welt ist ein gewisser Christian L. Ich kann mich allerdings nur noch schemenhaft-unscharf und in schwarz weiß erinnern, was der eigentlich ist: Irrelevant.

Währenddessen hat das Merzchen hauptsächlich den Grünen, die weit und breit nicht zu sehen waren, die Schuld an allem gegeben - mittlerweile sieht er wohl überall die hassverzerrte Fratze von Habeck, der ihn mit seiner Wärmepumpe vertrimmen will! Der arme Mann kann nachts schon nicht mehr schlafen, so sorgt er sich um die blühenden Landschaften, die überall mutwillig von hinterhältigen Grünmenschen mit Windrädern zugebaut werden! Außerdem hat er mehr an seinem Wasserglas genuckelt als alles andere, kriegt der zu Hause nichts oder was? Kam mir vor wie so ein Echsen-Alien, das schnell noch nachtankt, bevor er wieder hochgebeamt wird. Nebenbei habe ich rausgelesen, dass er Pflichtverteidiger für überflüssig hält - blöde Rechtsstaatlichkeit - und gerne die Bürokratie abbauen würde - wahrscheinlich mutiert er gerade auch zum Elon-Fanboy.

Die Moderation hat mir zu oft unterbrochen, wenn die beiden sich endlich in Rage geredet hatten und bereit waren, aufeinander los zu gehen - vielleicht hatte Frau Merkel ja doch recht und Jungs in ihrem Sandkasten sind doch zu emotional für Politik. Die beiden anderen, die praktisch Kanzlermacher spielen können - Habeck und Weidel - nicht zu der Debatte einzuladen, halte ich nach wie vor für falsch. Einmal, weil man dann die merzsche Anbiederei an den rechten Rand noch deutlicher hätte sehen können, andererseits hätte der Herr Habeck dann mal mit seiner ruhigen und abgeklärten (einen zur Weißglut reizenden) Art den anderen erklären können, wie konservative Wirtschaftspolitik funktioniert ("It takes money to make money!" Fragt mal Adenauer und Erhard, wo die die Kohle fürs Wirtschaftswunder her hatten). Wahrscheinlich wäre der Frau W dann endlich der Kopf explodiert.

Dieses ganze Flüchtlingsgefasel in den ersten 30 Minuten hätte man sich meiner Meinung nach sparen können. Das, worauf der Herr Scholz so stolz ist, nämlich dass man jetzt wieder Menschen über Afghanistan abwirft, ist meiner Meinung nach inhuman und nichts, womit man angeben sollte. Und die Position von Mr. Bruns, dem alten Kernkraftwerk-Fan, ist ja hinreichend bekannt. Dass der nur Kalif anstelle des Kalifen sein will und sich dafür im Notfall auch von den Blauen wählen ließe, hat er ja letztens im Bundestag eindrücklich bewiesen.

Fazit: Ja, der weiteren Entscheidungsfindung hat mir das ganze Spektakel herzlich wenig gebracht. Allen Unentschlossenen sollte aber langsam mal klar werden, was für eine herzlose, wirtschafts-konfuse, von Wunschdenken geprägte, hilflos-ideologiegetriebene Trickel-Down-Politik uns erwartet, wenn bei der Wahl tatsächlich der Herr M. als Kanzler rauskommen sollte. Wer Herrn S. und seine Partei wählt, kann wenigstens davon ausgehen, dass es nicht noch sehr viel schlimmer kommt, als es ohnehin schon ist, gepaart mit dem reinen Gewissen, dass die Sozen niemals den Faschisten die Hand reichen werden. Und das ist mein Wort zum Sonntag (an einem Montag).

Harmonies

Statt endlich mal die alten Spiele zu spielen, die ich in Seelscheid aus dem Keller geholt habe, haben wir uns letzten schon wieder ein neues angeschafft. Harmonies ist ein Klötzchenlegespiel aus der zZt ja scheinbar sehr beliebten Kategorie von Spielen, die mit einem leicht grün angehauchten Thema daher kommt. (Und versteht mich nicht falsch, das ist gut so, dass bereits junge Kinder mit der Thematik konfrontiert werden; dann treffen sie als Erwachsene vielleicht bessere Entscheidungen als meine Generation.)


Hier geht es primär darum, Lebensräume für verschiedene Arten zu bauen und diese dann dort anzusiedeln. Dazu werden am Anfang der Runde vom in der Mitte des Tisches bereit liegenden Auswahl-Plan drei Klötzchen genommen, die jeweils die unterschiedlichen Lebensräume repräsentieren: Wasser (blau), Blühwiese (gelb), Bäume/Gebüsch (repräsentiert jeweils durch grün für Blätter und braun für Holz), Felsen (grau) und schließlich Gebäude (rot). Aus diesen baut man dann seine Lebensräume zusammen, wobei zu beachten ist, welche die verschiedenen Arten benötigen.

Von diesen liegen zuerst auf dem Tisch fünf als Karten aus, von denen man sich dann eine nehmen kann. Jede dieser Karten hat am linken Rand eine Leiste von freien Plätzen (und Punktzahlen), die man mit kleinen Quadern füllt, sobald man diese Spezies in Beschlag nimmt und oberhalb von seinem Spielplan platziert. Für jeden Lebensraum, den man erfolgreich zusammengestellt hat, kann man nun einen dieser Klötze nehmen und in eben diesen platzieren, wobei immer genau und penibelst darauf zu achten ist, dass die Bäume und Felsen die richtige Höhe haben und das Klötzchen auf dem richtigen Landschaftsklotz zu liegen kommt. Die Orientierung hingegen ist egal, sodass dieses Spiel neben der dreidimensionalen Komponente in die Höhe auch noch die Vorstellungskraft für Rotationen trainiert. Damit haben ja auch so manche Erwachsene Probleme, wie wir letztens beim Orga feststellen mussten, nicht wahr, Frau W.? :-D Es ist also vielleicht gar nicht so schlecht, bereits jüngeren Kindern eine spielerische Möglichkeit zu geben, diese Fähigkeiten zu trainieren.


Man kann übrigens in jedem Zug so viele Tiere platzieren wie möglich. Da gibt es also kein Limit; wenn man es schafft, mit seinen Lanfschafts-Klötzchen mehrere Lebensräume auf einmal (oder auch nacheinander) zu bauen, darf man auch gleich alle passenden Tiere ansiedeln. Dabei ist zu beachten, dass einmal platzierte Tiere ihren Lebensraum nachträglich verändert bekommen können: So ist es etwa möglich, einen Berg zu erhöhen, indem man noch einen Felsen darauf legt; nur die Klötze, auf denen bereits Tiere liegen, dürfen nicht mehr verändert werden.

Bis zu vier Tierarten kann man so auf einmal abarbeiten. Wenn auf der Karte alle Klötzchen verbraucht wurden, kommt sie ins persönliche Archiv und ein Slot wird frei, sodass man wieder eine Karte aus der Auslage nehmen kann. Am Ende wird dann abgerechnet: Der oberste freie Platz jeder Karte ergibt die erzielte Punktzahl. Zudem erhalten die Spieler zusätzliche Punkte für ihre Landschaften: Höhere Bäume und Felsen sind mehr Punkt wert, Blumenwiesen sollten möglichst aus zwei nebeneinander liegenden Klötzen bestehen und das Wasser einen Fluss bilden, dessen Länge in die Bewertung einfließt. Aber Achtung: Es gelten immer verschiedene Nebenbedingungen, etwa zählen Berge nur, wenn sie Kontakt mit anderen Felsformationen haben.


Insgesamt gefällt mir das Spiel sehr gut, auch wenn ich bei den ersten Versuchen ein bisschen abgelost habe! ;-) Die Lernkurve für die Regeln ist nicht so steil wie bei etwa bei Cascadia oder Arche Nova, aber die Dreidimensionalität und die effektivste Platzierung machen das Spiel interessant und nicht auf Anhieb durchschaubar. Und dann kommt auch noch das Glück dazu (oder Pech), je nachdem, welche neuen Landschaften aus dem Sack gezogen werden.

Was mir ein bisschen fehlt: Die Tierarten sind zwar sehr hübsch gestaltet und liebevoll im Detail, aber ich würde mir hier ein paar Hintergrundinformationen (auf den Karten oder auch einfach nur in der Anleitung) wünschen, in denen der Platz dieser Spezies im Ökosystem erklärt wird. Ansonsten habe ich eigentlich nichts zu meckern. Die Spiele sind abwechslungsreich und spannend. Es ist manchmal schwer einzuschätzen, was der Gegner gerade treibt und wie viele Züge einem noch bleiben, aber eigentlich sollte man sich eh hauptsächlich auf seinen eigenen Plan konzentrieren. Das Spiel enthält zwar eine kompetitive Komponente, aber diese ist mehr dazu da, am Ende tatsächlich einen Gewinner zu haben, als dass man sich jetzt darüber die Köpfe einschlägt. Es ist weniger ein schweißtreibendes Rennen als eine gemütliche Wanderung, will ich sagen.

Von mir gibt es jedenfalls eine Empfehlung, fast ohne Einschränkung. Schön ist auch, dass man das Spiel alleine spielen kann. Dadurch kann man auch mal heimlich üben, wenn man eben doch ein bisschen mehr auf Konkurrenz gepolt ist als ich! ;-)

Bonn: Demo für Vielfalt und Demokratie

Da man noch demonstrieren darf, bin ich mal wieder hin gegangen, obwohl mich meine Panik vor größeren Menschenansammlungen ja immer ein bisschen davon abhält. Aber: Face your fears! Ist bald wieder FedCon, da muss ich schon mal trainieren. Also gestern ins Auto, den Tank voll gemacht und auf nach Bonn. Da fand ab halb 12 eine "Demo für Vielfalt und Demokratie" statt, angemeldet von Amnesty International und unterstützt von diversen anderen Gruppen, Gruppierungen und Parteien - offiziell sogar von der CDU, die es scheinbar nötig haben, ihr Profil ein bisschen aufzupolieren, nachdem sie letzte Woche zwei mal mit den blauen Braunbären gestimmt haben. Oder umgekehrt, je nachdem, wie man das jetzt sehen will. ;-)

Das Auto habe ich mal wieder in Beuel abgestellt und bin dann zu Fuß über die Brücke rüber. Aber vorher musste ich natürlich noch die beiden Autos ablichten, die schon sehr vintage sind und da in der Sonne geglänzt haben, soweit das ging - die Eissschicht war teilweise noch dick! (Es ist KALT, sagte ich das schon?)


Da jetzt ein ganzer Haufen Demo-Bilder kommt, habe ich die mal wieder in den erweiterten Eintrag gestopft. Dann belasten die nicht jedermanns Datenvolumen! ;-) Also, wer wissen will, wo welche wunderbaren Plakate zu sehen waren, der möge klicken. Wen das politische Gedöns alles nicht mehr hören kann, der darf einfach überspringen und den Rest meines Blogs lesen! ;-) Ich empfehle aber den KLICK, da sind nämlich ein paar spannende dabei! (Nebenbei, alle Bilder sind mit der D800 und dem teuren Nikkor 35-70/2.8 bzw dem billigen Exakta 70-210/f4-5,6 vom Flohmarkt entstanden. Gerade bei dem Telezoom bin ich immer wieder erstaunt, dass das bei genug Licht und einer Blende abgeblendet so hervorragende, knackige Fotos macht. "Bonn: Demo für Vielfalt und Demokratie" vollständig lesen