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Schwarz-weiß und analog, Teil 173: Ansichten vom Land

Film: Fompan 100 #38, Kamera: Olympus OM-2 Spot/Program, Juni 2022

Um mal ein bisschen schneller durch die s/w-Bilder zu kommen, fasse ich heute mal ein paar Tage zu einem Artikel zusammen. Thematisch passen die Fotos auch ganz gut zueinander, sind sie doch alle hier in der Gegend rund um Hennef entstanden.

Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, wo ich am 3.6. unterwegs war, aber offenbar hatte ich mir die Olympus umgeschnallt, um unterwegs ein paar Schnappschüsse zu machen. Muss laut meinen Aufzeichnungen hier im Dorf gewesen sein, aber ich sehe gerade nicht, an welcher Stelle. Mein erstes Opfer war jedenfalls der Trecker, der unterwegs irgendwo am Straßenrand stand. (Zuiko 50mm, 1/1000s, f/5,6.) Ach, jetzt erkenn ich es, das ist der von den Nachbarn die Straße runter! Da frage ich mich also schon seit einem halben Jahr, wofür die den angeschafft haben, das sind schließlich keine Landwirte. Aber egal. Es ist jedenfalls ein recht modernes Gerät, also nicht die übliche Sorte Traktor, die ich normalerweise mit nach Hause nehme. Als Testbild zur Bewertung der OM-2 ist der aber durchaus geeignet. Und was soll ich mehr sagen als: Der Belichtungsmesser funktioniert.

Irgendwo Richtung Wald habe ich dann keinen Fingerhut gepflückt, sondern ihn in s/w abgelichtet und auf Film gebannt. (1/1000s, f/2,8.) Schönes Bild mit hübschem Bokeh. Vielleicht etwas hell, aber insgesamt macht das Bild einen guten Eindruck. Besonders gefällt mir die sechseckige Blende ziemlich in der Mitte des Bildes. Die linke Lamelle scheint ein bisschen lockerer zu sitzen als die anderen, jedenfalls bildet sie einen ganz kleinen Zipfel in der unteren Ecke aus. Ist mir vorher noch nie so deutlich aufgefallen. Cooles Foto, jedenfalls.


Das alles war jedenfalls noch vor der großen Trockenheit, als die Brombeerranken zum ersten Mal geblüht haben. (Zuiko 135mm, 1/1000s, f/3,5.) In diesem Bild ist mir wohl mal wieder die eigentlich angepeilte Blüte aus der Fokusebene geweht worden, sodass jetzt die am rechten Rand die schärfste ist. Ist aber egal, in einer normalen Vergößerung - also bei 15x10 cm - würde man das wahrscheinlich gar nicht sehen. Insgesamt gefällt mir das Bild mit seinem fast schwarzen Hintergrund ganz hervorragend, hat sich gelohnt, hier mal den manuellen Modus zu testen. (Der Name Spot/Program macht sich hier bemerkbar: Entweder man benutzt den Programm- oder Automatik-Modus, oder man hat eine Spotmessung im manuellen Betrieb.)

Das waren dann auch schon die einzigen Bilder, die ich an dem Tag gemacht habe. Am nächsten Nachmittag, dem 4.6., waren wir dann mal wieder oben in Blankenberg und hier bieten sich ja immer Motive, egal wie oft ich schon hier war. Zum Beispiel diese Blätter, die sich im Zaun verfangen hatten. (135mm, 1/1000s, f/3,5.) Auch hier habe ich wohl mal wieder den Fokus nicht ganz genau getroffen - ich gebe meiner Fehlsichtigkeit die Schuld, denn der Wind wird es dieses Mal nicht gewesen sein, dafür ist der Zaun zu stabil! ;-) Bei dem vielen Licht hätte ich auch eigentlich mal etwas abblenden können, hier war ja eine besonders schnelle Zeit nicht unbedingt nötig.


Wie viel Dreck in der Kamera ist, sieht man auf dem Bild mit der Fahne, auf dem es von Fusseln nur so wimmelt. (135mm, 1/500s, f/8.) Muss ich mal ein bisschen säubern, was? Wobei mit das auf den folgenden Filmen schon gar nicht mehr so aufgefallen ist, ich nehme an, der meiste Lagerdreck hat sich bereits auf diesem ersten Film abgesetzt gehabt! ;-) Bei weiter geschlossenen Blenden wird der Dreck leider auch immer etwas schärfer. Und ich bin a) zu faul, den weg zu retouchieren und b) bin ich ja immer der Meinung, dass Film-Fotos mit Dreck noch mal extra retro aussehen! ;-)

Da ich eh schon oben auf dem Turm war, habe ich die Gelegenheit genutzt, mal ein total schiefes Bild zu machen: Über die Tischkante hinweg zum anderen Turm, dem gleichen, den wir schon oben im letzten Bild gesehen haben, dem mit der Fahne. (Makinon 28mm, 1/1000s, f/2,8.) Hauptsächlich ging es mir hier um die Schattenwürfe und die Unschärfe im Hintergrund. Beides unter einen Hut zu bekommen, war nicht ganz einfach und so habe ich hier auch irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes: Um die Schatten dunkler und kontrastreicher zu bekommen, hätte ich wahrscheinlich bei gleicher Zeit lieber auf f/4 gehen sollen oder gar f/5,6. Aber dann wäre mir der Turm zu scharf geworden, schließlich habe ich hier das Weitwinkel verwendet, da ist es ein Wunder, dass ich überhaupt so viel Bokeh bekommen habe.

Das Schlauch-Bild hingegen gefällt mir um einiges besser, hat es doch den richtigen Ausgleich zwischen Kontrast zum Hintergrundunschärfe. (135mm, 1/1000s, ~f/4 - Blendenring auf halbem Weg zwischen den f/3,5 und f/5,6 Klicks.) Gefällt mir wirklich richtig gut, das Foto! Deshalb habe ich auch glaube ich nicht mehr dazu zu sagen.


Noch ein schiefes Foto: Die rostigen Vögelchen, wie sie gerade im vollen Sonnenlicht stehen und einen tollen Schatten auf die Mauer dahinter werfen. (135mm, 1/1000s, f/3,5.) Es liegt dieses Mal aber gar nicht mal so sehr an mir, dass das so sehr schief wirkt, denn das Ding stand tatsächlich so schräg. Naja, vielleicht nicht ganz so schräg, aber doch sehr. ;-) Aber trotz allem gefällt es mir ziemlich gut, besonders weil man den Rost an den Vögeln so richtig gut erkennen kann, wenn man pixelpeepend reinzoomt. Unten noch der Blumenbusch als Kontrast, dazu die unscharfen Schatten auf der Wand... genau mein Ding.

Zurück am Burgturm - ich bin hier im Artikel mal nicht ganz so chronologisch vorgegangen wie sonst - noch ein paar Liebesschlösser. (50mm, 1/500s, f/8.) Die hängen da im begehbaren Turm ab, auf der mittleren Ebene. Ebenfalls eines der besseren Fotos, die ich bisher gemacht habe. ;-)



Aber fast genauso gut, wenn nicht gar besser, gefällt mir das "Kein Durchgang"-Schild. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Das sind diese Fotos, weshalb ich eine Kamera mit manuellem Modus brauche! Die Automatik hätte da viel zu sehr für den Hintergrund belichtet, aber so konnte ich das Schild genau einmessen. Das Ergebnis: Genau so wollte ich es haben!

Danach habe ich ein paar Tage tatsächlich keine analogen Bilder gemacht; erst am 9.6. bin ich wieder raus, da waren wir mal wieder am Eulenberg. Das erste Motiv waren mal wieder die versunkenen Gabionen im Kratersee. (50mm, 1/60s, f/2,8.) Die perfekte Gelegenheit, die langsameren Zeiten und offeneren Blenden zu testen. An den Tagen vorher war es ja eigentlich immer zu hell dafür, aber hier unten im Schatten waren ganz andere Lichtverhältnisse. Und auch hier kommt die Kamera gut zurecht und liefert perfekt belichtete Bilder.

Auch außerhalb, es war schon etwas später am Abend, setzt sich diese Beobachtung fort: Der Stützpfosten für den Alleebaum und sein Gurt sind perfekt belichtet und sogar das Vorfahrt-Schild im Hintergrund kommt gut rüber. (50mm, 1/500s, f/4.) Eingerahmt ist das alles vom schön gleichmäßigen Bokeh, das ich von diesem Objektiv ja gewohnt bin. Schönes Sommerfoto, auch wenn das Motiv vielleicht nicht jedermanns Sache ist.


Als wir dann an den Pferden vorbei kamen, war es tatsächlich schon etwas später und die Goldene Stunde war so richtig in ihrem Element. (50mm, 1/250s, f/4.) Das Pferd könnte schärfer sein, aber das kommt davon, wenn man sich bewegende Viehzeuge fotografiert. ;-) Ansonsten ein durchaus brauchbares Pferdebild, allerdings auch nicht das beste, das ich je gemacht habe.

Wilde Erdbeeren im Schatten sind immer eine Herausforderung, wo wir gerade von Verwackelung sprechen. (50mm, 1/30s, f/1,8.) Aber umgekehrt ist Offenblende mit dieser Optik immer wieder ein Erlebnis, besonders auf so sehr kurze Distanz. Leider ist die Beere etwas überbelichtet, ich hätte wohl durchaus noch eine Blende runternehmen können. Schade, dann wäre sie auch weniger wackelig. Sollte mir bei solchen Motiven vielleicht doch mal angewöhnen, zwei Bilder mit unterscheidlicher Belichtung zu machen. ;-)


Der Schattenwurf des Holzpferdes am Transporter hatte es mir dann so angetan, dass ich auch diesen mal ganz dringend fotografieren musste! (50mm, 1/500s, f/4.) Auch hier wieder: Perfekt, genau so wollte ich es haben. Muss ich nicht viel mehr zu sagen.

Tiere gegens Licht der tiefstehenden Sonne sind auch immer ein Herausforderung, die diese Kombination aus Objektiv und Kamera aber recht gut gemeistert bekommt. Die Kälber können sich jedenfalls nicht beschweren, dass sie nicht ausreichend gut zu erkennen wären. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Ganz im Gegenteil, für so viel Gegenlicht haben sowohl Linse als auch Belichtungsmesser das Beste gegeben, das sie zu geben hatte. Ein bisschen Haze ist da halt nicht zu vermeiden, wobei das durchaus auch am billigen UV-Filter liegen kann, das ich da vorne als Kratzschutz drauf habe.


Die gleichen Viecher aus einer etwas anderen Position stellen sich direkt viel Kontrastreicher dar. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Da kann ich nur sagen: Muh! ;-)

Und mit diesem sehr hübschen Foto ist es Zeit für ein zweites kleines Fazit zur Kamera: Erfüllt eigentlich vollständig meine Erwartungen und hat - bis auf vielleicht eine eine Blendenstufe schnellere Belichtungszeit (1/1000s ist das schnellste, was sie kann) - alles, was ich mir wünschen kann. Abblendtaste ist bei Olympus ja in den Objektiven integriert, was ich extrem praktisch finde. Tolles Gerät, jedenfalls.

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