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Nikon F55 mit Sigma Zoom 28-80mm 1:3.5-5.6 II Macro

Da sitz ich gestern faul rum und genieße den Sonntag, da ruft mein Bruder an. Ist auf dem Flohmarkt in Hennef, da, wo ich letzte Woche auch war und wo es so fuchtbar langweilig war, weil ich keine Kameras finden konnte. Er hätte da eine Nikon gefunden. Ich so: "Ich hab doch schon so viele!" Aber Flohmarkt ist eigentlich eine Idee, also die Pferde gesattelt und mal eben runter zum Lutz gelutzt.

Komm ich da an dem besagten Stand vorbei und sag so zur Frau: "Guckste, da ist die Kamera!" Die Dame hinterm Tisch hat mich gehört und meint so zu mir: "Ach, Sie sind der Bruder?" Langer Rede kurzer Sinn: Nach ein bisschen verhandeln und austesten hab ich sie dann mitgenommen. Und der Kater approve-t das:


Hauptsächlich habe ich zugeschlagen wegen des auf der Kamera verbauten Sigma-Objektivs, weil das eine Makro-Funktion bis zu 1:2 eingebaut hat. Ist ansonsten zwar nur ein ganz normales Zoom-Objektiv, aber insgesamt machte das ganze Set einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck. Gut, der Griff an der Kamera hat das normale Problem, das alle Kameras aus den 1990ern haben: Klebriges Pseudo-Plastik! Aber einmal mit Alkohol abgerieben, dass die oberste Schicht ab ist, die da vor sich hin hydrolisiert, und gut ist. Dann ist zwar der Glanz weg, aber man kann das ganze wieder problemlos anfassen, ohne nachher überall festzukleben. ;-)

Von den technischen Daten her ist die Kamera nichts besonders: Es handelt sich hier um ein Einsteiger-Stück für die SLR-Fotografie, von denen es in den 1990ern ja einen ganzen Haufen gab. Sie ist klein und leicht und hat ausreichende technische Schnickschnacks eingebaut, dass sie für den Neuling attraktiv wirkt. Zum Glück kann man alle diese Motiv-Programme und Gedöns auch völlig ignorieren und einfach wie gewohnt in die Zeit-, Blenden- oder kompletten Automatik wechseln - bis auf die automatische Einstellung des ISO-Werts, dafür muss man DX-kodierte Filme verwenden; alles andere wir wie ISO 100 behandelt und man kann nur über die Belichtungskorrektur einen anderen Wert einstellen. Leider geht das nur für zwei Stufen darüber oder darunter, man kann also minimal ISO 25 und maximal ISO 400 verwenden. Gut, schnellere Filme sind auch heutzutage meist noch mit einem entsprechenden Code versehen, aber gerade die langsameren kommen meist in wiederverwendeten unkodierten oder überklebten Patronen daher. Naja, aber immerhin kann man überhaupt manuell eingreifen.


Zur Belichtungsmessung kommt übrigens in allem Modi (außer dem komplett manuellen Modus) die bewährte Nikon Matrix-3D-Messung zum Einsatz, so das verwendete Objektiv ein D im Namen trägt. Ist das nicht der Fall, wird bei AF-Objektiven die normale Matrix-Messung aktiv und bei AI-S- und AI-Objektiven geht - wie bei der Nikon F50, die ich vor langer Zeit hier vorgestellt habe - garnix, die muss man also komplett manuell einstellen. Aber immerhin kann man sie verwenden. Bei allem modernen muss zudem der Blendenring bei der maximalen Blendenzahl eingerastet werden, sonst gibt es nur FEE zu sehen. G-Objektive funktionieren problemlos, bis auf den Autofokus, denn die Kamera kann den eingebauten Fokusmotor nicht verwenden. Die Blende funktioniert allerdings problemlos.

Ansonsten ist die Kamera vom Funktionsumfang her der erwähnten F50 sehr ähnlich. Einzig die Möglichkeit zur Anfertigung von Mehrfachbelichtungen hatte ich bei dem älteren Modell nicht gefunden. Zu steuern ist die F55 meiner Meinung nach einfacher, weil sie ein Drehrad besitzt und nicht über irgendwelche Tasten bedient werden muss. Es gibt zudem nicht ganz so viele redundante Motivprogramme (die ich eh nie verwenden werde). Leider gibt es wieder keine Abblendtaste, die fehlt mir ja immer bei diesen Einsteiger-Geräten.

Das Handling der Kamera ist allerdings ganz gut. Sie fühlt sich etwas wertiger an als die F50 und hat ein geradezu schnuckelig-leises Klick-Klick-Schnurr-Geräusch beim Auslösen. Der Sucher ist recht hell und deckt laut Handbuch 89% ab - ausreichend für die Preisklasse/Zielgruppe. Das Modus-Wahlrad gefällt mir besser als die eher komplizierte Bedienung der F50. Das Bajonett ist leider aus Plastik, man sollte also nicht zu ruppig die Objektive wechseln.


Was das Objektiv angeht, bin ich einigermaßen begeistert davon, obwohl es sich um ein Drittanbieter-Normal-Zoom handelt. Aber dazu schreibe ich demnächst noch einen eigenen Artikel, denn das funktioniert auch ganz hervorragend an der Digitalen, mit der ich gleich mal in den Garten gerannt bin und bei miesem Wetter austesten konnte, wie weit ich die Empfindlichkeit hoch drehen kann, ohne dass es kribbelt! ;-)

Fazit: Für die 25€, die ich bezahlt habe, auf jeden Fall kein Fehlkauf. Die Kamera ist sehr basic, aber dafür leicht und schnell einsatzfähig. (Übrigens die erste Nikon, die ich habe, die den Film erst mal komplett rauszieht und aufwickelt, um zu berechnen, wie viele Bilder drauf passen - auf den Foma 200 offenbar 37.) Das spannende an dem Set war das Objektiv, das klein und leicht ist und tatsächlich einen echten Makro-Modus bietet. Wie gesagt, dazu später mehr.

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