Skip to content

NEOWISE über Kassel

Kometenjagd ohne Stativ, geht das überhaupt? Warum hatte ich das Ding nicht mit genommen? Ach ja, weil wir eh schon drei Tonnen Gepäck dabei hatten! Aber: Indem ich die Kamera auf eine Mauer abgelegt und lange belichtet habe, konnte ich zumindest den Kern und ein ganz kleines bisschen Schweif auf das CCD abbilden. Yay! First Light! Oder so ähnlich! ;-)


Ist jetzt nicht das beste Bild, aber alle anderen, die ich gemacht habe, waren total daneben oder verwackelt. So habe ich jedenfalls die innere Ruhe, dass ich das Ding gesehen habe. Er war vor allem sogar recht klar mit bloßem Auge sichtbar, obwohl hier mitten in der Stadt meine Augen nie ganz in den Nachtmodus wechseln konnten. Straßenlaternen und Verkehr verhindern das erfolgreich. Aber auch so ein tolles Stück Astro! :-)

Nach dem Regen folgte Sonne

Nachdem das Wetter die letzten Tage ja eher so nass war und es auch heute zuerst nicht wirklich besser aussah, kam dann gegen Abend doch noch die Sonne raus. Also die Kamera geschnappt und an die frische Luft! Heute habe ich die Fotos mal nicht chronologisch, sondern nach Thema sortiert. Fangen wir mit Gemüse an. Wie gesagt, Pflanzen haben den großen Vorteil, dass sie während des Fotografierens nicht weg laufen können.


Außerdem hatte man heute mal wieder einen sehr schönen Blick auf den Mond. Da er nicht ganz voll ist, mit Krater-Schattenwurf. Also, zumindest in den nah heran gezoomten Bildern. Zwischen den Bäumen hindurch noch mal extra-super. Auch wenn ich hier die Belichtung manuell auf "unter" gestellt habe (und zusätzlich nachher im Gimp noch das Gamma runter gedreht habe), damit man die Hügel und Täler so richtig erkennen kann. Deswegen sind die Äste auch so sehr dunkel.


Und zu guter Letzt noch noch Viehzeugs: Da hätten wir zum Einen die dunklen Schafe mit ihren schwarzen Lämmern. Die sind so niedlich! Auch wenn die Sonne schon wieder zu tief gestanden hat und nicht nur die Pflanzen sondern auch der Fotograf lange Schatten geworfen hat.



Und auf dem Heimweg schließlich noch zwei zwitschernde Schwalben zwischen zwei Strommasten getroffen. Mit der Kamera, zumindest. Und niedlich sind auch die, auch wenn sie schreckhafter sind und sofort abgehoben haben, als ich noch einen Schritt näher auf sie zugegangen bin.

Super-Mond und Dachkatze

Heute ist der größte Mond des Jahres zu sehen. Also, wenn man dem Internet und sonstigen Medien trauen darf. Groß und rund steht er da über der Kuhweide. Also habe ich mal das Stativ raus gekramt und die Spiegelvorauslösung angeschaltet, damit es nicht so wackelt, und siehe da, man bekommt auch mit b'schissenem Equipment brauchbare Fotos hin. OK, habe auch teilweise bis auf f/11 (also mit dem 2x Telekonverter auf effektiv f/22) abgeblendet. Zum Glück ist so ein Supermond auch superhell.


Und während meine Kamera fröhlich vor sich hin belichtet, kommt der Nachbarskater und fängt an, mir um die Beine zu schleichen und gegen das Stativ zu dötzen. ;-) Hab ihn dann einmal durchgeknuddelt und ihn dann wieder in den Garten gesetzt. Ein paar Minuten später macht es plötzlich über mir irgendwelche Geräusche und da gucken mich zwei runde Mondaugen an:



So, und das war der Supermond. Ist ja eigentlich recht langweilig. Muss mal Bilder machen, wenn er jetzt wieder abnimmt, dann kann man die Krater und Schatten viel besser sehen, entlang der Tag-Nacht-Grenze.

Mond mit 2x Konverter

Es ist Vollmond. Der Vollidiot steht draußen und macht Fotos. Zum Glück ist es ja den ganzen Tag warm gewesen, dementsprechend ist es selbst trotz wolkenlosen Himmels recht lau. Deshalb: Im Folgenden sehen wir hier jeweils ein Beispiel-Foto ohne (links) und mit (rechts) Telekonverter. Fangen wir an mit dem 200mm Nikkor:


Sieht ja schon ganz gut aus, finde ich. Gut, ich hab auch mal wieder heftig am Kontrast gedreht. Muss ja auch mal sein, so ein Mond ist ansich ja eher recht kontrastarm. ;-)

Und dann noch zwei Bilder mit dem 70-300mm Exakta. Links bei 300mm, rechts bei 300mm mit Telekonverter:


Erstaunlich, was man da an Details erkennen kann. Und das ganz ohne Spiegelvorauslösung und Stativ. Hatte ich jetzt keinen Bock dazu, das Gerät auch noch in den Garten zu schleppen. Zu viel Arbeit.

So, und jetzt ins Heia-Bettchen, muss morgen, ähm, heute, früh raus! ;-)

Orion-Nebel 2x

Kalte Nächte, klarer Himmel: Ich steh wieder mit dem Stativ im Garten und mache Fotos vom Himmel. Heute hauptsächlich, weil ich testen will, ob der Telekonverter dafür zu gebrauchen ist.

Wie immer in solchen Fällen suche ich mir ein leicht zu findendes Objekt raus. Und was ist leichter zu finden als Orion? Leider steht der um diese Jahreszeit schon kurz nach Sonnenuntergang ziemlich weit im Süden, was aus unserem Garten heraus nicht so toll einsehbar ist, aber zum Glück steht er auch noch relativ weit oben am Himmel.

Wie immer gehe ich so vor, dass ich erst mal mit dem weitwinkeligeren Objektiven ein Übersichtsbild anlege, an dem ich dann auch einigermaßen genau das Objekt der Begierde anpeilen kann. Deswegen haben wir hier als erstes mal eine paar Bilder mit vielen Sternen in langer Belichtung und einiges an Flugverkehr:


Das erste Bild ist mit dem 28mm 5 Sekunden lang belichtet worden und unten links sehen wir schon mal zwei bis drei Flugzeuge, die mir mit vor die Linse geraten sind. Orion sehen wir hier direkt hinter Nachbarns Tanne, weiter links ist noch Sirius sichtbar.

Nummer 2 ist mit dem 85mm und ebenfalls 5 Sekunden belichtet. Wie man sieht, da kam gerade einer genau quer geflogen und hat einen blinkenden Streifen hinterlassen. Außerdem kann man hier schon sehen, wo die Reise hin geht: Ich peile mal wieder die nebeligen Schwaden genau in der Mitte an.

Das letzte Bild ist ebenfalls mit dem 85mm gemacht worden, dieses Mal aber unter Einsatz des 2x Konverters, also bei ca 170mm. Zudem habe ich die Empfindlichkeit auf ISO-1600-Äquivalent hoch geschraubt und nur noch 2,5 Sekunden belichtet. Da lässt sich schon einiges erkennen. OK, im runter gerechneten 1920x1280-Bild nicht mehr so gut, aber das ist ja auch noch immer nur ein Übersichtsbild. (Man beachte übrigens die die Lenseflares, die der Konverter den Sternen antut, die nicht genau in der Mitte sind. Das erklärt, warum das Bild mit Offenblende gestern so matschig aussah!)

Danach habe ich den Konverter direkt drauf gelassen und eine Serienbelichtung mit 9 Fotos gemacht. Da ich die Spiegelvorauslösung zu kurz eingestellt habe, war das erste Bild noch verwackelt, aber die restlichen 8 habe ich dann im Gimp übereinander gelegt, und siehe da, man kann schon fast Details erahnen!



Obere Reihe: Links 2x 85mm f/1,8, Addition aus 8 mal je 1s, rechts 2x 200mm f/4 Addition aus 8 mal je 2s
Untere Reihe: Jeweils center crop der Bilder darüber

Bei der zweiten Serie habe ich dann einfach nur das 85er gegen das 200er getauscht und ich bin echt erstaunt, wie gut das geklappt hat. OK, so richtig scharf wird es trotzdem nicht, auch weil sich die Erde im Vergleicht zu der Brennweite doch schon ganz schön viel dreht und ich im GIMP nachher die Sterne nicht 100% Pixel-genau aufeinander geschoben bekommen habe. Aber! Details! Wahnsinn! Ich glaube, da komme ich langsam an einem Punkt an, bei dem die Bewegung der Atmosphäre mich schon stark einschränkt. Also, vom amateurhaften Equipment mal abgesehen! ;-)

Jetzt noch ein anständiges Stativ und einen Tisch, der nicht so wackelt, da könnte man schon was mit machen! Und natürlich wäre ein Objektiv, das mehr Licht rein lässt, schon schön...

Und liebend gerne hätte ich auch noch versucht, Jupiter und seine Monde vor die Linsen zu kriegen, aber der geht erst morgens früh auf und ich muss ja auch mal schlafen. Venus hätte ich vielleicht noch versuchen können, aber die ist ja eher langweilig, so ganz ohne Monde...