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Schwarz-weiß und analog, Teil 261: Mit der Kodak Jr. übers Land nach Eitorf

Fomapan 200 120 #5 @100, Februar 2023
  • Kodak Jr.
  • Entwicklung: Adonal
Am gleichen Tag wie die Rolleiflex habe ich auch eine Kodak Jr. Six-20 mitgenommen. Ebenfalls eine Kamera für 620-Film, sodass ich auch hier einen Foma 200 auf die vorhandene Spule umgespult habe. Beim zweiten Versuch ist das schon ein bisschen besser vonstatten gegangen, sodass dieser Film nur halb so verkratzt ist wie der aus der Rollei. Aber Toll ist er trotzdem nicht. Zum Test aber durchaus ausreichend. Also: Schauen wir mal!

Da die Kamera ja 3:2-Bilder fabriziert, habe ich hier auf mein übliches Monitor-freundliches 4k-Format runter gerechnet. Wenn man die Bilder in voller 3.000dpi-Auflösung anschaut, hat man 7.000x10.000 Pixel. Wenn ich also mit den (gelogenen) 6.000dpi scannen würde, die der Scanner (angeblich) ausgeben kann, hätte man 14.000x20.000 Pixel! Das wären 280 Megapixel! Das soll mir mal erstmal irgendeine Digitalkamera nachmachen! Aber kann diese kleine Kodak mit ihrem eher primitiven Dreilinser sowas auch tatsächlich auflösen? Lets see!

Die Kühe sind schon mal extrem verwackelt! (1/100s, f/11.) Also ist die erste Lektion: Kamera ganz still halten. Diese Verwackelung wird nicht die letzte sein, was bei nur 8 Bildern auf dem Film ja auch nicht ganz so schön ist. Was wir aber sehen können: Der Verschluss macht zumindest diese Zeit schon mal anstandslos mit. Sieht sogar ziemlich spot-on aus!


Die Pferde sind sehr viel weniger verwackelt, dafür aber auch weit weg. (1/100, f/11.) Das Scharfstellen ist an dieser Kamera vor allem auch noch sehr viel komplizierter als an der Rolleiflex: Es gibt keinen richtigen Sucher, in dem man das Ergebnis sehen könnte. Man ist mehr oder weniger darauf angewiesen, die korrekte Entfernung zu schätzen bzw. mit einem externen Rangefinder zu messen. Letztere Option habe ich hier benutzt. Aber die eingestellten 15 Meter waren wohl doch nicht ganz so korrekt, schließlich sind die Pferde leicht unscharf. Oder liegt es an der Kamera? Stimmt der Abstand nicht mehr, weil der Balgen vielleicht gelitten hat?

Zur Beantwortung der Frage werfen wir einen Blick auf das nächste Bild mit der Hütte am Absprungpunkt der Gleitschirmflieger. (1/50s, f/6,3.) Langsame Belichtung, weit offen: Scharf! Zumindest in diesem Bild scheint also alles gut gegangen zu sein. Gut, das Ergebnis ist nicht so scharf wie die Bilder aus der Rolleiflex, aber ich glaube, die beiden Kameras haben auch damals schon in einer unterschiedlichen Liga gespielt. Auch, wenn die Kodak ein paar Jahre neuer ist.


Der Blick ins Siebengebirge ist leider wieder etwas verwackelt. (1/100s, f/16.) Und man sieht, unten und oben an den Rändern müssen wohl die Dichtungen ein bisschen dichter gemacht werden. Aber trotzdem erstaunlich, dass die nach über 80 Jahren noch so dicht ist, wie sie es ist.

Nach dem windigen Absprungpunkt sind wir noch nach Merten runter und dort habe ich die alte Klosterkirche ins Visier genommen. (1/100s, f/11.) Das Bild überzeugt dann endgültig, dass die Kamera eigentlich ziemlich funktionstüchtig ist und ich nur lernen müsste, sie richtig still zu halten beim Auslösen. Der Wegweiser ist jedenfalls extrem scharf, auf den hatte ich auch gezielt. Die Kirche ist bei f/11 aber auch noch immer so scharf, dass es auf meinem normalen Full-HD-Monitor nur bedingt auffällt. Erst in der Vollbild-Vergrößerung sieht man den leichten Unterschied zwischen dem Wegweiser und der Kirche dahinter.


Im darauf folgenden Bild habe ich den Springbrunnen anvisiert und durch die eine Blendenstufe weniger bei der Kirche wird die Kuppel im Hintergrund auch gleich etwas unschärfer. Die Bäume hinter der Fontäne sind hingegen schon im scharfen Bereich. Insgesamt ein ziemlich dummes Foto, denn das, was ich scharf gestellt hatte - das Wasser - ist durch die schnelle Bewegung verwischt. Das üben wir noch mal. ;-)

Dann sind wir noch weiter nach Eitorf und dort habe ich ebenfalls die Kirche mitgenommen. (1/100s, f/8.) Die Entfernung hatte ich auf 30m eingestellt, weshalb die Schärfe eigentlich auch bei f/8 ins Unendliche reichen sollte. Aber ich habe den Eindruck, dass die Kirche durchaus noch ein bisschen schärfer sein könnte. Ein ganz kleines Bisschen. Ansonsten aber ein schönes Bild, mit den Wolken im Hintergrund. Und es ist ja auch scharf genug, die Uhrzeit ablesen zu können. Wenn man bedenkt, dass die Leute früher von solche Kameras/Filmen eigentlich nur Kontaktabzüge mit nach Hause genommen haben, die dann also ca. 9x6 cm groß waren, ist das absolut ausreichend.


Als letztes noch die Frage: Wie viel sind eigentlich 50cm? Denn das ist der Minimalfokus dieser Kamera und ganz offensichtlich waren die Eisbecher näher! ;-) (1/25s, f/6,3.) Aber, und das war der eigentliche Grund für dieses Foto: Auch die langsame Zeit funktioniert ausreichend genau, die Belichtung stimmt. Und zufällig ist der Stuhl hinterm Eis genau im scharfen Bereich und ich habe da nichts auszusetzen an der Leistung dieses recht einfachen Objektivs.

Fazit: Funktioniert. Ich bin immer wieder erstaunt, dass diese Jahrzehnte alten Balgenkameras mit ihren eher primitiven Linsen und dem gealterten mechanischen Verschluss noch immer so hervorragende Bilder machen können. Also, könnten. Wenn der Fotograf sich damit auskennen würde. Die Bilder hier sind nur so zu 50% wirklich brauchbar, und davon die Hälfte ist so, dass ich sie ohne mich zu schämen jemandem zeigen würde. Aber es ging bei diesem Film ja auch mehr ums Testen denn ums Künstlerische... ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 260: Mit der Rolleiflex durch Blankenberg

Fomapan 200 120 #4 @100, Februar 2023
  • Rolleiflex
  • Entwicklung: Adonal
Vor-vorweg: Ich hätte Bilder von heute, die ich nur von der Kamera holen müsste. Aber... ich bin platt... Reicht auch später noch! ;-)

Vorweg: Dies ist ein Test-Film. Zum einen handelt es sich um eine sehr alte und (zu diesem Zeitpunkt) ungetestete Kamera, zum andern musste ich dafür den Film von seiner 120-Spule auf eine 620-Spule umspulen. Das heißt, theoretisch hätte ich auch das Plasik von der 120er so lange abfeilen können, bis sie in die Kamera passt, aber ich habe halt diesen Weg gewählt.

Was mich zur ersten Beobachtung führt: Fomapan 120 ISO 200 ist sehr kratzempfindlich. All die vielen kleine oder größeren schwarzen Streifen auf dem Film sind Kratzer. Also ein ganzer Haufen. In der Vorschau sieht man die kaum, aber sobald man auf das große Bild klickt... Naja.

So, das war mein erster Fehler. Mein zweiter war, bei der Entwicklung nur Lösung für einen 135er einzufüllen. Ich Idiot! Naja, aber um zu sehen, dass diese 90 Jahre alte Kamera funktioniert, dafür reicht es trotzdem. Muss ich halt mit dem völlig unterentwickelten rechten Rand leben. Wobei es schon erstaunlich ist, wie viel da noch zu erkennen ist. Liegt wohl daran, dass es sich um einen ISO 200 Film handelt, den ich aber wie einen 100er belichtet habe - weil die möglichen Zeiten an diesen alten Kameras ja doch eher langsam sind und ich keinen anderen hatte.

Und bevor ich jetzt noch weiter quatsche, hier sind die Bilder: So ein komisches gelbes Baufahrzeug macht den Anfang. (1/100s, f/8.) Selbst in der kleinen Auflösung kann man gut erkennen, wie scharf die Kamera ist. Gut, sie kann jetzt sicher nicht mit modernen Objektiven mithalten, aber die sind auch keine 90 Jahr alt. Der Verschluss scheint mit zwar ein bisschen langsam zu sein, will sagen, das Bild ist ansich etwas überbelichtet, aber das kann auch vom Pull kommen, das ich hier versucht habe. (Vielleicht hätte ich nicht so viele Variablen auf einmal ins Spiel bringen sollen.)


Während das erste Bild ein recht nahes Motiv abgebildet hat, musste ich bei der Burg nur auf Unendlich stellen, da kann ich also kaum einen Fehler beim Ausmessen gemacht haben. (1/100s, f/5,6.) Und tatsächlich, alles scharf. Damit habe ich auf jeden Fall schon mal die beiden Extrema der Entfernungsskala abgedeckt. Und hinzu kommt, dass das Bild auch recht gut aussieht. Brauchbare Komposition. Bei den quadratischen Bildern auf Mittelformat bin ich ja noch immer sowas wie ein Neuling. Erstaunlich, dass man auch sowas üben muss. Man kann sich doch sehr an das 3:2 Seitenverhältnis von Kleinbildfilm gewöhnen.

Wie man im nächsten Bild gut sehen kann, hat der Film sich beim Umspulen wohl auch ein bisschen gewellt, sodass der Himmel über der Burg ein bisschen Fleckig wirkt; zumindest vermute ich, dass das davon kommt, ansonsten liegt es möglicherweise auch an der verunglückten Entwicklung. (1/300s, f/8.) Wie man an den Werten sehen kann, war es hier auch wirklich extrem hell. Hätte eigentlich auch den ganzen Film mit Sunny 16 belichten können. Aber man sieht auch, dass man auch mit so einer alten Kamera gut Architektur- und Landschaftsaufnahmen machen kann. Schade, dass mir die Entwicklung so verunglückt ist. Ich weiß auch nicht, ich hab an dem Tag wohl einfach geschlafen. Und dass der Film so verkratzt ist. Ich werde das mit dem abschleifen der Spulen auf jeden Fall jetzt im Frühling auch noch mal versuchen und dann auch den besseren Kentmere benutzen.


Die Spitzen im Kräutergarten gehörten wohl mal wieder zum Kunstprojekt, die sind jetzt nämlich wieder weg. (Gelbfilter, 1/100s, f/4.) Ja, die Kamera kam sogar mit einem passenden Gelbfilter. Und das seiht man auch sofort, doe kleinen Wölkchen poppen viel mehr aus dem Himmel heraus. Allerdings habe ich den hauptsächlich verwendet, um die Belichtungszeit bzw. die gewählte Blende runter zu drücken. Ich wollte wissen, wie die Bilder aussehen, wenn man näher an weit offen arbeitet - die weiteste Öffnung bei dieser Kamera ist f/3,8. Und, ja, sieht so aus, als könnte man zumindest ein ganz kleines bisschen Unschärfe in den Hintergrund bekommen. Bei näheren Nahaufnahmen wäre das natürlich noch eher der Fall.

Aber erst mal wieder ein Bild von der Burg: Der Turm mit Wolken dahinter. (1/100s, f/11.) Bei so alten Kameras darf man keine Angst haben, auch mal richtig weit abzublenden. Immerhin hat die hier noch zwei weitere mögliche Blendenstufen zu bieten, was auch durchaus nötig sein kann. Aber dann wäre wohl auch bei Tageslicht das Stativ nötig, was ich ja auch noch dazu bekommen habe. Hatte ich schon erwähnt, dass diese vollständige Ausrüstung tatsächlich ein echter Glücksfund war?


So ein richtig nahes Motiv habe ich dann in diesem Metallfrosch gefunden. (1/100s, f/5,6.) Hier hätte ich zwar durchaus noch eine Blende runter gehen können, aber ich wollte es nicht übertreiben. Auf diese Entfernung macht sich dann doch die etwas größere Nornalbrennweite einer Mittelformat-Kamera bemerkbar, wenn man da genug tiefe haben möchte, sollte man doch nicht zu weit offen auf kurze Distanz schießen. Das Ergebnis ist jedenfalls ein ganz hervorragendes Foto. Die Kamera ist tatsächlich in bestem Zustand. Da kann man echt nichts sagen, die Augen des Froschs ist komplett scharf und der Hintergrund gibt zumindest einen Hint von Bokeh von sich. Sehr schön.

Eine weitere Nahaufnahme ist dann eines der schiefen Kreuze auf dem Friedhof hinter der Kirche. (1/100s, f/11.) Das hat weniger gut funktioniert, der Frosch gefällt mir sehr viel besser. Aber grundsätzlich funktionieren tut auch das. Der Abstand zwischen Kreuz und Kirche ist sehr viel größer, sodass auch diese ein bisschen unscharf geworden ist und sich das Kreuz so recht gut vom Hintergrund abhebt. Bei f/11 ist es zudem komplett scharf, nicht so wie der Frosch, dessen Füße schon leicht aus der Schärfe heraus ragen.


Das Kircheninnere habe ich auch versucht zu erwischen. (1/10s, f/5,6.) Einfach die Kamera auf der Kirchenbank abgestellt und vorsichtig ausgelöst. Hat ganz gut funktioniert und beweist, dass auch die langen Zeiten zumindest einigermaßen funktionieren. Ich kann mich zumindest nicht beschweren. Einem Einsatz mit Stativ und Filter steht also nichts entgegen.

Das folgende Bild von der Holzhexe ist sehr spannend geworden. (1/50s, f/4.) Hier war es sehr dunkel und schattig, sodass ich die Blende fast ganz öffnen musste. Zudem bin ich der Dame sehr nah auf den Pelz gerückt, während der Baum im Hintergrund doch schon einen gewissen Abstand gehalten hat. Und siehe da: Ein Ansatz von Swirly Bokeh! Habe ich so deutlich bei noch keiner Mittelformat-Kamera gesehen. Gefällt mir extrem gut, gibt den vollen Retro-Kick!


Nahaufnahmen waren eh viele dabei, habe ich den Eindruck: Hier noch ein paar Hortensienblüten mit über die Mauer schauender Turmspitze. (1/300s, f/8.) Hier sieht man, was ich mit dem dünnen Schärfebereich meinte: Die vorderen Blüten sind bereits sehr unscharf. Da ich genug Spielraum hatte, hätte ich auch durchaus auf f/16 rauf gehen können, dann hätten die eine Chance gehabt, auch scharf zu werden. Aber da wäre ich dann schon am oberen Limit, was mein Talent angeht, freihändig lange Belichtungen hin zu bekommen. So habe ich hingegen noch mal ein Testbild für die schnellste Zeit, die die Kamera kann.

Und dann: Einfach nur ein Fenster. (1/100s, f/4.) Das mache ich ja auch immer wieder gern und auf dem quadratischen Film kommt das im Allgemeinen auch erstaunlich gut raus. Interessantes Bild bei einer Blende, die ich normalerweise auch in der Kleinbildfotografie verwende. Wobei, wie gesagt, man darf beim Mittelformat keine Angst vor kleineren Blendenöffnungen haben. das Ergebnis ist aber auf jeden Fall scharf genug, um die Plakette am Balken oben links zu lesen. Extrem scharf, ehrlich gesagt. Das Objektiv ist zwar das bessere von den beiden damals angebotenen, aber das kann schon erstaunlich viel! Consider me impressed!


Zum Abschluss noch ein Bild vom Katarinenturm. (1/100s, f/8.) Der Film sollte voll werden und der Himmel zog sich immer mehr zu, sodass mein Spielraum mit den Belichtungszeiten sowie so langsam abnahm. Man sieht außerdem, dass der Film am Ende noch sehr viel mehr verkratzt ist als sowieso schon! Interessant, dass der Baum im Vordergrund tatsächlich schon ein bisschen unscharf ist, trotz der Entfernung und der mittleren Blende. Schönes Abschluss-Bild, das leider sehr verunglückt aussieht.

Fazit 1: Die Kamera funktioniert. Ich würde sagen, sie funktioniert nicht unbedingt wie am ersten Tag, nachdem sie aus der Fabrik gekommen ist. Dafür ist sie sichtbar zu viel benutzt worden und der Zahn der Zeit hat doch einige Rostflecken hinterlassen. Aber insgesamt ist sie in einem guten, funktionierenden Zustand und macht überragende Fotos. Schließlich ist das eine der ersten Rolleiflexen, die es gab, und man sieht, wo die ihren Ruf her haben! Selbst jetzt, gut 90 Jahre später, macht das Teil durchweg hervorragende Fotos! Ich kann es noch immer nicht fassen, dass ich die in diesem hervorragenden Zustand auf dem Flohmarkt gefunden habe!

Fazit 2: Umspulen von 120 auf 620 ist zumindest beim Foma keine gute Idee. Hätte ich wissen sollen, der 200er kommt ja schon verkratzt aus der Fabrik.

Fazit 3: MACH BEIM ENTWICKELN DIE DOSE VOLL, DU HONK! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 258: Wahner Heide

Fomapan 400 #13, 5. September 2023
  • Nikon F90x, Nikon AF 50mm 1:1.4, Nikkor AI 35mm 1:2
  • Entwicklung: Adonal 1+25, 11:00 Minuten (Push +1), 20°C, Adofix Plus 1+7 (11.), 9:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Auf dem Film vom Ehemaligentreffen war noch gut ein Drittel frei, sodass ich ein paar Tage später kurzerhand mal eben in die Wahner Heide bin, um den voll zu machen, damit ich ihn auch entwickeln kann. Die kontrastreiche, körnige Entwicklung hat auch diesen Fotos ganz gut getan.

Vom Parkplatz aus kommt man ja als erstes mal an diesem alten Baum vorbei, der da bestimmt schon Jahrzehnte rum liegt. (1/6400s, f/4, 50mm.) Und das ist der Grund, weshalb ich so gerne die F90X benutze: Die geht hoch bis 1/8000stel und ich kann auch mit höher empfindlichen Filmen im Tageslicht arbeiten, ohne die Blende ganz zu machen zu müssen. OK, das war jetzt an dieser Stelle nicht ganz so dringend nötig, aber ihr kennt mich ja, ich gehe selten mal über f/4 raus! ;-)


Gegen's Licht habe ich dann allerdings mal wieder ein bisschen übertrieben, aber gut zu wissen, dass auch die schnellste Zeit in der Kamera einwandfrei funktioniert. (1/8000s, f/2,8, 50mm.) Silhouetten haben ja auch was für sich. ;-)

Apropos Silhouette, den kleinen Baum habe ich dann mal versucht, ähnlich hin zu bekommen, aber der hat noch erstaunlich viel Details in den Schatten. (1/640s, f/8, 35mm.) Hier habe ich auch mal kurz auf das 35er gewechselt, von dem ich ja trotz seines gammeligen Zustands immer wieder erstaunt bin, dass das so knackige Fotos produziert. Das Bild fängt die Herbststimmung an jenem Tag jedenfalls sehr gut ein.

Aber hauptsächlich mache ich die Blende ja immer so weit wie möglich auf, weil ich so bokeh-geil bin, wie man an diesem Wanderwegmarkierungspfosten erkennen kann. (1/5000s, f/1,4, 50mm.) Ahhh... weit offen... Da fühle ich mich heimisch. Cooles Bild, auch wenn das Objektiv so weit geöffnet nicht immer das schärfste Bild auf den Film wirft. Aber die Löcher im Blattwerk im Hintergrund sehen schon ziemlich Klasse aus.


Der obligatorische Shot vom Telegrafenturm darf auch nicht fehlen, wenn ich in der Heide bin. (1/8000s, f/4, 50mm.) Hier waren mehr als f/4 nicht drin, denn der Himmel war schon extrem hell. Aber die Blätter im Vordergrund sich auch so einigermaßen unscharf geworden, wie ich es mir gedacht hatte. Für das Wetter war der Film dann doch ein bisschen zu empfindlich.

Ein bisschen Borke vom Baum mit Flechtenflecken habe ich dann auch noch mit genommen, einfach weil ich mich da gerade hingesetzt hatte und das in Reichweite war. (1/200s, f/4, 50mm.) Wie man sieht, im Halbschatten der umstehenden Bäume war es sehr viel dunkler, da musste ich mit der Zeit deutlich nach oben gehen. Allerdings hätte ich den Spielraum doch noch ausnutzen sollen und vielleicht auf f/8 hoch gehen sollen, denn die Schärfe lässt auf diese Entfernung doch schon sehr schnell nach, sobald man die eigentliche Fokusebene verlässt, und ich hätte gerne alle Flechten und Moose scharf gehabt.

Im alten Sprengstoff-Bunker liegt noch immer das Bettgestell rum und ich möchte es eigentlich gar nicht wissen! ;-) (1/40s, f/8, 35mm.) Um alles scharf zu bekommen, habe ich aufs Weitwinkel gewechselt und die Blende mal für meine Verhältnisse sehr weit zu gemacht. (Wobei ich ja sagen muss, dass ich in letzter Zeit auch digital gerne mal mit geschlosseneren Blenden arbeite, besonders seit ich die kleine Canon übernommen habe. Weiß auch nicht so genau, woran das liegt. Da kommen doch häufiger mal Bilder mit f/8 oder gar f/11 vorbei... Aber auf Film muss man halt nehmen, was gerade zur eingelegten Empfindlichkeit passt.)


Dass hier in der Heide wieder vermehrt Aktivitäten sind, seit der verrückte Herr P sich die Ukraine als sein neuestes Projekt ausgesucht hat, sieht man auch an den Reifenspuren im Sand. (1/200s?, f/16, 50mm.) Hui, hier habe ich tatsächlich mal die Blende so weit wie möglich geschlossen, trotzdem ist der Horizont unscharf. Selbst die Spur ist nicht vollständig in focus. Aber der Verlauf von vorne, den ganz poppend scharfen Sandkörnern nach hinten ins Unendliche ist schon ganz gut geworden, ähnlich wie ich es mit vorgestellt hatte.

Das letzte, hochkante Bild habe ich da oben ein bisschen vorgezogen, weil die einfach als Dreierpack besser machen, finde ich, deshalb kommt jetzt noch mal der Bunker, und zwar einmal von außen (1/8000s, f/4, 50mm) und einmal von innen, das Bett in der Horizontalen (1/50s, f/5,6, 35mm), wie es sich gehört. ;-) Buah! Echt nicht dürber nachdenken! Da kriegt man doch Sand überall rein! :-D Gerade bei den Fotos von drinnen bin ich ja erstaunt, dass das mit dem billigen Foma und meiner eher schlampigen Entwicklung so knackig-kontrastige Bilder gegeben hat. Ich mein, ja, der Foma ist ja bekannt für seine Absaufenden dunklen Flächen, aber hier kommt alles doch richtig kräftig raus, finde ich.

Ein bisschen Gemüse am Wegesrand darf bei einem Besuch der Wahner Heide im Allgemeinen ja auch nicht fehlen. Da haben wir zum Einen diese Brombeeren in der Sonne. (1/2000s, f/4, 50mm.) Schön scharf kommen die im dunklen Hintergrund richtig gut zur Geltung.


Margariten-artigen weißen Blumen, die ich ziemlich genau für die hellen Blüten belichtet habe, was man auch direkt sieht, da sie kräftig aus dem fast schwarzen Hintergrund heraus poppen. (1/2500s, f/8, 50mm.) Sieht auch ziemlich genau so aus, wie ich mir das gewünscht hatte

Beim Heidekraut ist das ein bisschen schwieriger, die Blüten sind so klein, man will am Ende ja nicht nur helle Nadelstiche im Film haben. (1/2000s, f/4, 50mm.) Aber andererseits ist ein schön weichgezeichneter Hintergrund ja auch nicht falsch! ;-)


Und dann gibt es noch ein Farnblatt, das in der Sonne glänzt. (1/2000s, f/4, 50mm.) Auch hübsch. Es ging ja doch schon sehr auf den Herbst zu, da passt das schon gut dazu.

Schließlich zurück am Parkplatz noch die Schranke mitgenommen. (1/4000s, f/4, 50mm.) Die hat auch kräftig in der Sonne geglüht. Wenn ich das so sehe, könnte langsam mal ein bisschen Sommer werden draußen. Aber nur ein bisschen, nicht wieder so schwül wie letztes Jahr. Der Herbst war eigentlich ganz nett, wenn es nicht gerade geregnet hat wie junge Hunde.


Und das letzte Foto: Der Kater. Miau! (1/???, f/??, 50mm.) Da muss ich ja nicht viel mehr zu sagen. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 257: Ehemaligentreffen Alleestraße 2023

Fomapan 400 #13, 2. September 2023
  • Nikon F90x, Nikon AF 50mm 1:1.4
  • Entwicklung: Adonal 1+25, 11:00 Minuten (Push +1), 20°C, Adofix Plus 1+7 (11.), 9:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Alle paar Jahre ist Ehemaligentreffen an meiner alten Schule, so auch letzten September wieder. Da ich ja damals noch immer ohne digitale Kamera unterwegs war, gibt es davon nur s/w-Filmfotos. Das ist einerseits natürlich schade, andererseits gibt es dem ganzen event auch diesen nostalgischen "damals"-Anstrich! Zum Einsatz kam meine Nikon F90X und ein Foma 400, den ich in Adonal entwickelt habe, um diesen Effekt noch zu verstärken: Viel Korn, viel Kontrast! Habe auch mal 1+25 versucht, normalerweise nehme ich ja immer 1+50. Die Ergebnisse sind durchaus als anders als sonst zu bezeichnen. Kontrastreich und knackig. Aber schauen wir uns die Bilder mal im Detail an. Da ich hier eher auf Schnappschüsse aus war, habe ich eher selten Metadaten notiert, als gibt es im Gegensatz zu sonst nur ein paar Belichtungszeiten und mäßig viele Blendenwerte zu berichten. Dass ich zudem nur das 50/1.4 dabei hatte, macht die Sache noch mal einfacher.

Angefangen habe ich mit dem Zettel neben dem Fenster in der Aula, der glaube ich schon da hing, als ich vor bald 30 Jahren die Schule verlassen habe! (1/???s, f/4.) Und das zweite Bild auch gleich noch, bei dem ich beim aus der Hocke wieder hoch kommen an den Auslöser gekommen bin! Man, die F90X ist tatsächlich eine echte Schnellschusskamera, das merke ich immer wieder! Da muss man den Auslöser wirklich nur ganz zart streicheln und *zack*, schon hat man ein Bild gemacht! ;-) Witzigerweise sieht das verunglückte viel künstlerisch-wertvoller aus... :-D


Dann haben wir eine ganze Reihe von hochkanten Bildern, die ersten drei von der Bühne. Da haben wir z.B. meinen ehemaligen Geographie-Lehrer und den Chef der ganzen Veranstaltung, Herrn Crueger, wie er seine Eröffnungsansprache hält. (1/160s, f/4.) Meine Güte, 30 Jahre sind echt eine sehr lange Zeit! Aber er scheint noch immer sehr fit zu sein, auch wenn das wohl das letzte Treffen wart, das er mitorganisiert hat.

Dann zwei mal das Pult mit den Blumen davor und der Band im Hintergrund, einmal vorne, einmal hinten fokussiert. (1/???s, f/2.) Das zweite sieht hier deutlich besser aus. Aber ich habe mich ja auch noch eingeschossen. ;-) Das letzte Bild ist dann noch mal der Herr C, aber in close-up. (1/???s, f/2.8.) Leider ist das Licht im Hintergrund sehr hell und die Belichtungsmessung hat sich davon leicht verwirren lassen.

Es folgen Bilder, die ich von markanten Stellen im Schulgebäude geschossen habe. Das erste ist beim Verlassen der Aula vom Fenster (Glasbaustein) zur rechten. (1/2500s, f/8.) Ich könnte schwören, dass diese Streifen und Gewische da auch schon seit 30 Jahren dran kleben. Kommt man wahrscheinlich auch nicht mehr dran. ;-)

Die springenden Kängurus sind nicht mehr so bunt wie früher, das Geländer ist irgendwann tatsächlich mal gestrichen worden. (1/???s, f/??.) Gut, das sieht man auf dem s/w-Film eh nicht wirklich, aber ich finde es ein bisschen schade. Zu meiner Zeit damals waren die Viecher - es gibt da ja noch mehr als nur die Kängurus - noch in diesen knalligen 1970er Farben angemalt, heute sieht das alles ein bisschen sehr trist aus.

Aber einen Kicker-Tisch hatten wir damals definitiv nicht, jedenfalls nicht im Foyer. (1/???s, f/??.) Das wäre schon witzig gewesen, ich kann zwar auch kein Kicker spielen, genau wie echten Fußball, aber. Ein bisschen was für die Blagen zur körperlichen Bewegung und so. Wir sind immer nur 20 Mal ums Schulgebäude gerannt, wenn wir Pause hatten, und haben den anderen beim Rauchen zugeguckt. ;-)


Die Luftballons waren wahrscheinlich noch über, kann mir nicht vorstellen, dass die extra für das Ehemaligentreffen bestellt und aufgehängt wurden. (1/???s, f/??.) Die Beschriftung mit "Europaschule" deute auch darauf hin. Man muss heutzutage ja offensichtlich immer ein bisschen Selbstbeweihräucherung betreiben. ;-) Obwohl die damals schon immer ganz stolz darauf waren, dass sie so gute Beziehungen in andere europäische Länder hatten und ein neusprachliches Gymnasium waren.

Und dann haben wir noch den Gang unten bei den Pavillions, da hinten rechts war glaube ich mein erster Klassenraum. (1/???s, f/??.) Göttin, ist das lang her. Jetzt fühle ich mich direkt wieder alt. Was ist eigentlich aus den ganzen Nasen aus meiner alten Klasse geworden? War irgendwie kaum einer da. Die sind ja alle Winde verweht worden, schienbar, insbesondere die Leute, mit denen ich häufiger was zu tun hatte. (Das Kleinklassenfoto habe ich mal weg gelassen, das zeigt zu viele Gesichter, die das Internet wiedererkennen würde.)

Für das leibliche Wohl gab es übrigens auch was: u.A. Donunts. (1/???s, f/??.) Kann mich gerade nicht erinnern, dass ich davon einen probiert hätte. Wäre mir wahrscheinlich nur mal wieder zu süß gewesen.

Genau die Fanta, die es mittlerweile scheinbar ja auch wieder in Glasflaschen gibt, genau wie damals. (1/???s, f/??.) Haben wir die Plastikflaschenschwemme vielleicht demnächst hinter uns? Wer weiß. Ich mochte das Zeug (und Cola auch) ja immer viel lieber aus Glas, Plastik schmeckt immer so seifig.


Dann nach draußen, wo die Big Band spielte. Aber erstmal ein Blick nach oben, wo die Europafahne im blauen Himmel vor sich hin wehte. (1/800s, f/8.) Ich glaube, ich war niemals ganz oben auf dem Dach. Oben in der Hauswirtschaft direkt unterm Dach, ja, aber nie oben drauf. Frage mich, ob man da einen guten Blick über Siegburg hätte. Naja, aber die werden eh niemals jemanden da rauf lassen, Hauftungsgründe und so, und uns damals als Blagen schon gar nicht! Wir haben so schon genug Scheiße angestellt! ;-)

Die Kunst im Garten habe ich auch noch mitgenommen. (1/800s, f/4.) Ich habe mich immer gefragt, von wann die Dame wohl stammt? Bestimmt noch aus der Zeit, als das hier ein Mädchengymnasium war. Sieht so ein bisschen nach 1950 aus. Leider ist da im Netz so rein gar nichts zu zu finden. Irgendwann muss ich mal suchen, ob es da eine Plakette gibt.

Normalerweise stelle ich ja keine Leute ins Internet, aber bei der Bigband mache ich mal einen Ausnahme. (1/640s, f/4.) Die lohnt sich nämlich wirklich, die haben in den letzten Jahren nicht nachgelassen. Ich weiß ja nicht, wie hoch der Durchsatz bei solchen Gruppen ist, schließlich kommen immer wieder neue Schüler dazu und alte gehen weg, aber die machen nachwievor einen ziemlichen Remmidemmi. Und ich mag die Art von Musik ja. Lässt mich wünschen, dass ich wenigstens einigermaßen Talent gezeigt hätte beim Erlernen eines Instruments...

Das alte Logo der Schule existiert übrigens trotz der vielen An- und Umbaumaßnahmen der letzten Jahre noch immer. (1/2500s, f/4.) Was ist das für ein Font? Das sieht auch sehr nach der Mitte des letzten Jahrhunderts aus...


Dann draußen noch ein paar weitere Schnappschüsse gemacht. Zum einen dieses Lüftungsrohr. (1/???s, f/4.) Das muss auch irgendwie neu sein, das kenne ich noch nicht so richtig, nur von neuerdings, wenn ich da mit dem Auto vorbei gekommen bin auf dem Weg in die Stadt. Das Gebäude im Hintergrund ist glaube ich auch recht neu. War das eigentlich da, wo wir früher noch in den Baracken auf den Altlasten lernen durften? Ja, liebe Kinder, dass die Schulen einigermaßen abgeranzt sind, war auch schon vor 30, 40 Jahren der Fall, das ist keine neue Entwicklung... Im Vergleich dazu muss ich ja eigentlich schon lobend anerkennen, dass das Schulgelände und -gebäude heutzutage eigentlich besser aussieht als in meiner Erinnerung.

Das nächste Bild ist nebenan, das gehört nicht zur Schule, sondern zum Rhein-Sieg-Forum. (1/3200s, f/4.) Hier stand zur meiner Schulzeit noch so eine Art Lost-Place rum, eine alte Halle von der Rhenag. Apropos Altlasten... ;-)

Beim Rückweg zum Auto habe ich dann noch die Trompete mitgenommen, die im Foyer rum hängt. (1/80s, f/2.8.) Die bot sich als Abschidsfoto an. Mir waren nämlich mal wieder viel zu viele Leute auf einem Platz. Ich bin ja noch nie so mit Menschenmassen, lauter Musik und vielen Stimmen klargekommen, das ist durch die Corona-Homeoffice-Situation der letzten Jahre noch mal deutlich schlimmer geworden. Zudem war es Zeit, an die Vorbereitung des Abendessens zu denken, man muss ja auch von was leben.

Fazit: Ganz nett, zumindest noch mal ein paar Leute aus unserer Stufe wiederzutreffen, auch wenn ich mir ein bisschen mehr Präsenz wünschen würde, gerade von denen, mit denen ich damals mehr abgehangen habe.

Schwarz-weiß und analog, Teil 253: Mondorf

Fomapan 100 #48, Juli 2023
  • Kamera: Konica Autoreflex TC, Konica Hexanon 40mm F1.8, Konica Hexar 135mm F3.5
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 8:30 Minuten 20°C, Adofix Plus 1+7, 5:30 Minuten (6.), Adoflo II 1+200
Sind in letzter Zeit mal wieder öfter in Mondorf gewesen, arbeitsbedingt. Und da kann man die Zeit am Feierabend immer gut nutzen, mal eben schnell runter zum Rhein zu gehen und noch ein paar Bilder zu verknipsen. Und ein Eis zu essen. Das kurbelt beides die Wirtschaft an! ;-) (Fotos machen auch, denn dann muss ich schon wieder neue Filme kaufen!)

Auf dem ersten Bild heute haben wir mal wieder einen Basketball-Korb. Das Besondere daran ist allerdings die mondorfer Fähre im Hintergrund. (135mm, 1/500s, f/8.) Der Himmel ist hier auch mal wieder sehr dramatisch. Hätte gerne einen gelben Filter gehabt, dann wären die Wolken bestimmt noch krasser geworden. Zwei Dinge stören mich dann aber doch noch: Die Fähre wird vom Busch halb verdeckt und die Ketten vom Korb hängen mir zu sehr in die Bäume am anderen Ufer hinein. Ein anderer Winkel wäre besser gewesen.

Gänse am Rhein gibt es dann als nächstes. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Die vorderste Gans ist leider unscharf. Mein Fehler. Vor allem, weil ich durchaus auf f/8 hätte runter gekonnt, dann wären sie bestimmt alle scharf geworden. Naja, egal, geht auch so. Die hinteren sind ja OK. Schade ist trotzdem, haben wir hier doch tatsächlich mal ganz normale Graugänse vor der Linse. Ich habe den Eindruck, dass die vielen zugewanderten Nil- und Kanadagänse die in letzter Zeit ein bisschen verdrängen.


Das Gänse-Einzelportrait ist allerdings perfekt geworden. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Ich glaube, mit eines der besten Gänsebilder, die ich je gemacht habe. Auf dem s/w-Film kommt die Musterung richtig gut raus. Hübsches Tier, das ein bisschen missmutig dreinblickt. Wie so 'ne Katze! ;-)

Da wir die Fähre da oben ja nur unscharf im Hintergrund hatten, hier noch mal als Einzelstück. (135mm, 1/500s, f/5,6.) Man sieht, es war auch recht windig an dem Tag, die Fähnchen und Wimpel flatter ganz schön vor sich hin. Hätte ich die Leute unkenntlich machen müssen. Stelle gerade fest, dass man die alle recht gut erkennen kann, was ich so gar nicht unbedingt erwartet hatte.


Und weil ich noch nicht genug Fährfotos habe, hier noch eins beim Be- und Entladevorgang. (40mm, 1/1000s, f/2,8.) Gilt "Schritt fahren!" eigentlich auch für Fahrradfahrer? ;-) Die zwei, die da auf der Fähre schon drauf stehen, sind das eigentlich die Kassierer? Und der Typ oben auf der Brücke? Tourist oder Kapitän des Kahns? Fragen über Fragen! Der Ballon auf der Seite von der Brücke ist jedenfalls ganz nett, den sehe ich jetzt bewusst das erste Mal. Währenddessen darüber wieder dramatischer Himmel, aber der Kleidung der Leute nach zu urteilen, war es mal wieder diese typische rheinische Schwüle. Davon hatten wir dieses Jahr ja einige Tage! Zu viel Energie in der Atmosphäre...

Die andere Fähre, die im Seitenarm liegt, habe ich dann auch noch kurz besucht. (40mm, 1/500s, f/2,8.) Ansonsten ist das Bild allerdings recht unspektakulär. Außer Wetter ansonsten nicht viel zu sehen, wenn man mal vom Schiff absieht. Leicht langweilig. Vielleicht wäre das tatsächlich in bunt besser rüber gekommen.


Immer, wenn ich an diesem Vorgarten vorbei komme, muss ich die Statue fotografieren, so will es das Gesetzt! ;-) (40mm, 1/1000s, f/1,8.) Erstaunlich, dass bei Offenblende der Busch noch so scharf ist, während die Bäume im Hintergrund die gewollte Unschärfe zeigen. (An der Stelle merkt man aber auch wieder, dass so ein 40er tatsächlich doch recht weitwinklig und das für der Produktion von Bokeh eher kontraproduktiv ist.) Außerdem habe ich ein bisschen zu weit nach unten gezielt, etwas mehr Platz überm Kopf wäre besser gewesen. Und näher ran. Und vielleicht gleich das 135 nehmen. OK, OK, das Bild ist nicht zu retten, next please! ;-)
Noch eine Statue, aber definitiv mehr bekleidet: Maria mit Kind, von Flechten überwuchert. (40mm, 1/500s, f/4.) Das gefällt mir ganz gut soweit, auch wenn ich mich vielleicht für nur die Statuette und nicht den ganzen Alkoven hätte entscheiden sollen. Andererseits haben wir hier sowas wie eine Totale, nur im Close-Up. Gibt's sowas?:D Man sieht, ich habe hier gegen Ende des Films auch mal ein bisschen experimentiert. Und nicht jedes Experiment wird immer direkt mit dem perfekten Bild belohnt.

Apropos Experiment, dieses hier gefällt mir ganz gut: Die Treppe an der Kneipe. (40mm, 1/500s, f/4.) Das Bild ist eigentlich ganz gut gelungen, finde ich. Vor allem, dass man da so durch gucken kann. Perspektivisch auch ganz nett geworden. So als Experiment, jedenfalls.

Die Kurbel finde ich dann wiederum auch sehr spannend. (40mm, 1/500s, f/2,8.) Schön viel Unschärfe im Hintergrund, ihr kennt mich ja, da steh ich drauf! Ist das eigentlich auch so ein Trainigs-Dings, wie es bei uns im Kurpark rum steht, oder erfüllt das einen tieferen Sinn? Naja, ist ja eigentlich auch egal, Hauptsache, es gibt ein gutes Fotomotiv ab! ;-)


Noch krasser finde ich allerdings die Kette, die dieses Schiff fest hält. (40mm, 1/1000s, f/2,8.) Das Schiff und den Anleger sieht man schon fast gar nicht mehr in diesem Bild, denn einerseits ist da viel Gemüse davor, andererseits habe ich auch hier kräftige Unschärfe ins Bild gebracht. Diese ist wieder sehr faszinierend, finde ich. Dieses Objektiv produziert einen ganz anderen Effekt als so manches andere, das ich öfter benutze: Alles sieht immer ein bisschen aus, wie durch einen alten Glasbaustein aufgenommen. Oder als würde ich die Brille abnehmen und mein Hirn hätte Probleme, die beiden unterschiedlich unscharfen Bilder übereinander zu legen. Alles sieht immer etwas verdoppelt aus, je weiter es out of focus ist. Besonders fällt mir das am Bug des Schiffes da oben auf.

Da wir den besagten Bug des Schiffes noch gar nicht richtig erkennen konnten, und insbesondere den Greifer an Deck, habe ich hier mal eine kleine Detail-Aufnahme gemacht. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Spannend, wie der Rhein im Hintergrund glitzert. Das 135er schafft hier mal wieder eine sehr scharfe Abbildung der Realität, was mich schon ein bisschen erstaunt. Ich hatte hier weit offen eigentlich etwas mehr Unschärfe im Hintergrund erwartet, aber selbst die Streben des Tors auf der anderen Seite des Flusses sind einigermaßen scharf, soweit man das auf Film beurteilen kann. Spannend.


Und als letztes Bild auf dem Film noch das Schild zum Thema Camping auf öffentlichen Parkflächen, das mittlerweile vom Baum halb vereinnahmt worden ist. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Wie man sieht, hier war ich näher dran, hier ist entsprechend viel Unschärfe im Hintergrund. Die Borke des Baums hingegen ist weiterhin messerscharf. Ein echt spannendes Objektiv, dieses Hexar. Wie gesagt, für 'n Zehner vom Flohmarkt war das glaube ich. Nee, meine Erinnerung lügt mich wieder an: Für 17,50 von ehBlöd, aber das Prinzip ist das gleiche. Diese alten Dinger können echt was!

Nächstes Mal: Mit der Olympus OM-2 im August-Regen am Rhein runter nach Beuel, über die Brücke und zum Trekdinner. Ich weiß noch nicht, wie viele Einträge ich daraus mache, denn den Film habe ich tatsächlich an einem Tag verschossen. Vielleicht lasse ich alle Bilder tatsächlich in einem Eintrag, damit das hier mal was flotter geht! ;-)